ea-Bedtel.— Berabers- Ned Viernheimer Tageblatt Annahme Betertags.— 5* 1 1416: Oise etuſpaltige Petttzelte koſtet 5 Pfg., die Reklame zeile e e . gebracht. e. e e e 8 5— el Bieber 9188 e Rabatt.— Annahmeſchluß für ee und Notizen 86 8 blatt„Gerne und Blumen“, halbjährlich emen Fabrplen ſemie einen Wanb⸗ ittags 8„größere Artikel einen Tag vorher.— Unnahme von Anzeigen in unſere — Unnahme dem Ubennements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Sasel von fümtlichen Annoncen Grpebittenen Deutſchlands und des Nus lands En enord der Weiße-Woche-Preisel Es kommen große Sortimente weiner Qualitäts- Waren zum Verkauf. brüder Rothschild. Diernneim Empfehle: Masken Gesangverein„Sängerbund“. K. K. V. Blumenkohl, Noſenkohl, Feldsalat verlegen Freitag abend ½9 Uhr 8 Singſtunde Rotkraut, Weißkraut, Gelberüben, Rotrüben] Bürſtädterſtr. 8 Sie Ona ingſ te ee de i Merrettich, Zwiebeln 5(2 Stock) pünktlich zu erſcheinen. 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J z: In einer Rede, die Senator Reed in Waſhington hielt, verlangte er eine ſtarke ameritaniſche Verteidigung mit der Begründung, daß unzureichende Rüſtung der Geg⸗ ner zum Einſall einladen könnte. Der Krieg ſei ſchreclich, er exiſtiere aber und Papierverträge ſchützen nicht vor feindlicher Artillerie. 2 —.— Die Regierungsbildung in Heſſen. Nücklehr der Weimarer Koalition.— Adelung heſſiſcher 5 0 Staatspräſident? O Darmſtadt, 2. Februar. Hier fanden Verhandlungen zwiſchen Sozialdemokra⸗ ten, Demokraten und der Deutſchen Volkspartei ſtatt. Nachdem der Fraktionsvorſitzende der ſozialdemokratiſchen Partei zu Beginn erklärt hatte, daß innerhalb ſeiner Fraktion eine Mehrheit für ein Fallenlaſſen der Wei⸗ marer Koalition nicht mehr vorhanden ſei, wurde von der Deutſchen Volkspartei ſowohl wie von den De⸗ mokraten erklärt, daß man unter dieſen Umſtänden an Verhandlungen kein Intereſſe mehr habe. Es ift jetzt damit zu rechnen, daß eine Regierung auf der Ba⸗ ſis der ſeit dem Umſturz in Heſſen regierenden Wei⸗ lehrt. Koalition in den nächſten Tagen wieder⸗ ehrt. Parteioffiziell wurde bekannt, daß die beiden ſozial⸗ demokratiſchen Mitglieder der heſſiſchen Regierung, Staatspräſident Ullrich und Arbeits- und Wirtſchafts⸗ miniſter Raab eine Wiederübernahme ihrer Aemrer ab⸗ gelehnt haben. Wahrſcheinlich wird, obgleich die alte Koalition Zentrum, Sozialdemokraten und Demokraten wiederkehrt, nur einer der bisherigen Miniſter, nämlich der Zentrumsminiſter Dr. Kirnberger, in dem nun zu bildenden neuen Kabinett erſcheinen. Die Sozialdemo⸗ kraten ſollen die beſtimmte Abſicht haben. den Land⸗ tagspräſidenten und Bürgermeiſter von Mainz Adelung als Staatspräſidenten in Vorſchlag zu bringen. Als In⸗ nen⸗ und Juſtizminiſter wollen ſie den Darmſtödter Stadt⸗ verordneten und Landtagsabgeordneten Gewerkſchafts⸗ ſekretär Leuſchner als Kandidat aufſtellen, während die Demokraten das Finanzminiſterium übernehmen ſol⸗ len. Auf dieſen Poſten ſoll von ihnen der Reichstagsabge⸗ ordnete Korell vorgeſchlagen werden. Für den bis⸗ herigen Zentrumsminiſter Dr. Kirnberger käme daher nur das Arbeitsminiſterium in Frage. Allerdings iſt es ſehr fraglich, ob das Zentrum ſich damit einverſtanden er⸗ klärt, da es nach anderen Auslegungen Anſpruch auf die Beſetzung des Staatspräſidentenpoſtens hat. — 2— 27 Die Finanzlage der Reichsbahn. Miniſter Koch referiert im Haushaltsausſchuß. Berlin, 2. Februar. Der Haushaltsausſchuß des Reichstages genehmigte am Donnerstag die Garantieübernahme für Vorzugs⸗ aktien der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft durch das Reich. Reichsverkehrsminiſter Koch wies dar⸗ auf hin, daß die Finanzlage der Reichs bahnge⸗ ſellſchaft trotz der günſtigen Einzelergebniſſe von 1927 geſpannt ſei. Die Betriebsrechnung 1927 ſchließe vor⸗ ausſichtlich mit einem reinen Ueberſch uß von 180 Millionen ab. Dieſer Reinüberſchuß müſſe jedoch neben den bisher zurückgeſtellten Ueberſchuſ des Geſchäftsjahres 1926 mit rund 168 Millionen zur Deckung der in 1927 aufgewendeten Ausgabenbeträge für die Verbeſſerung und Erweiterung der Eiſenbahnanlagen verwendet werden, da Anleihemittel für dieſe Ausgaben nicht zur Verfügung geſtanden hätten. Die Reichsbahngeſellſchaft trete alſo ohne Reſerven in das Jahr 1928 ein. das mit Mehr⸗ ausgaben von etwa 300 Millionen für den Dienſt der Reparationsſchuldverſchreihungen und ſür Perſonalzwecke belaſtet ſei. In dieſer Summe ſeien etwaige in 1928 neu hinzukommende Ausgaben für Lohnerhöhungen. und Preisſteigerungen bei den Bekarfsgegenſtänden bei der Reichs hahngeſellſchaft noch nicht e 995 Der Ausſchuß ſetzte dann die Beratung des Haus halts des Reichsder kehren: ſorjums fort. Der Bericht erſtatter Dr. Gu aq(In. erklärte, die jetzige Grenz fond⸗Polifit ſei enfofenn falſch, als man mit dem Ausbau des Eiſenbahn⸗ und Wegenetzes ſofort beginnen muüſſe. Der Redner empfahl weiter die Einſtellung von 6565 000 Mark als Beihilfe de: bes für den Bau * der Rheinbrücken. 1 eee eee eee eee Die Führer der ſüddeutſchen Bauernſchaft beim Vizekanzler. „Berlin, 2. Februar. Unter dem Vorſitz des Vizekanzlers Hergt, der den erkrankten Reichskanzler vertrat, fand in der Reichskanzlei im Beiſein des Reichsminiſters Schiele, Dr. Cur⸗ tius, Dr. Brauns, ſowie eines Vertreters des Reichs⸗ finanzminiſters ein Empfang der Führer der geſamten landwirtſchaftlichen Organiſationen Süddeutſchlands ſtatt. Als Sprecher der Geſamtvertretung der ſüddeutſchen Land— wirtſchaft gab zunächſt der Präſident der heſſiſchen Landwirtſchaftskammer, Oekonomierat Henſel, einen all⸗ gemeinen Ueberblick über die Notlage der faſt ausſchließ⸗ lich aus Mittel- und kleinbäuerlichen Betrieben beſtehen— den ſüddeutſchen Landwirtſchaft. Darauf berichteten die Vertreter der einzelnen Länder. Für Bayern ſprachen der Präſident der Landeshbauernkammer, Geheimrat Prieger und Probeſſor Schlittenbauer, für Ba⸗ den der Präſident der Landwirtſchaftskammer D. h. c. Graf Douglas, für Württemberg Landwirt Maier: ſchließlich für das beſetzte heſſiſche und bay⸗ riſche Gebiet Octonomierat Beck. Zu dieſen Aus⸗ führungen ergriffen außer dem Vizekanzler der Reichs- ernährungsminiſter und der Reichswirtſchaftsminiſter das Wort. Anſchließend betonte der Vizekanzler die Notwen⸗ digkeit engſter Zuſammenarbeit zwiſchen Reichsregierung und Führern der Landwirtſchaft durch die allein das Lebensproblem des deutſchen Volkes einer baldigen und befriedigenden Löſung entgegengeführt werden könnte. Ferner wurden auch Vertreter der deutſchen Bau⸗ ernvéreinsorganiſation empfangen. Sie be⸗ richteten über die maßloſe Erbitterung der bäu⸗ erlichen Kreiſe und forderten im allgemeinen Intereſſe ſofortige Hilfsmaßnahmen. Ebenſo hat der ſtän⸗ dige Ausſchuß des Deutſchen Landwirtſchafts⸗ rates das Ergebnis ſeiner Verhandlungen in einem Schreiben zuſammengefaßt und der Reichsregierung über mittelt. Darin heißt es u. a.:„Durch das geſamte deutſche Landvolk geht ſeit Wochen eine außerordentlich ſtarke Bewegung, die ſich auflehnt gegen die in drohendſte Nähe gerückte Gefahr eines Verſin⸗ lens des geſamten landwirtſchaftlichen Be⸗ rufsſtandes. Zahlungsſchwierigkeiten von bisher nicht dageweſenem Umfange, die namentlich in den beſonders hart betroffenen Notſtandsgebieten die normale Fort⸗ führung der Betriebe völlig in Frage ſtellen, fordern ein ſofortiges Eingreifen des Reiches und der Länder.“ —— Der Weltfriedenspakt. Die franzöſiſch⸗amerikaniſchen Verhandlungen endgültig abgebrochen. D Newyork. 2. Februar. Aus Waſhington wird gemeldet, daß nach Anſicht Waſhingtoner Regierungskreiſe mit der Unterzeichnung des neuen amerikaniſch⸗franzöſiſchen Schiedsgerichtsvertra⸗ ges die Verhandlungen, die auf einen Weltfriedenspalt der Großmächte hinzielten. endgültig als erledigt an geſehen werden müſſen. Der neue Schiedsgerichts⸗ vertrag, der am Montag unterzeichnet wird, tritt auto⸗ matiſch an Stelle des alten und drückt in ſeiner Einlei⸗ tung lediglich die Hoffnung beider Regierungen aus, daß der Tag kommen möge, an dem alle Regierungen ſich zur friedlichen Beilegung von Streitigkei⸗ ten bereit erklären. Aus Nah und Fern. Einhundert⸗Millionenbetrug beim Wiener Elektrizitätswerk. Wien, 2. Februar. Bei der Kaſſe der Kulturvereinig⸗ ung der Wiener ſtädtiſchen Elektrizitätswerke wurde ein Fehlbetrag von 100 Millionen Kronen feſtgeſtellt. Es iſt dies wie die„Reichspoſt“ berichtet, ſchon der zweite große Betrug. Denn auch vor zwei Jahren wurde die Betriebs⸗ kaſſe des Elektrizitätswerkes durch drei Betriebsräte aus⸗ geräumt und den Angeſtellten des Werkes dadurch ein Schaden von einigen 100 Millionen Kronen zugefügt. Schneeverheerungen in Norwegen. Oslo, 2. Februar, Ueber Norwegen ſind in den letzten Tagen ungeheure Schneemaſſen niedergegangen. Der Verkehr in den Straßen Oslos iſt faſt unmöglich und eine ganze Reihe von Menſchen ſind durch die von den Dächern herabſtürzenden Schneemaſſen perletzt worden, An nicht weniger als 1800 Stellen iſt das Telefonnetz zerriſſen. Bei Moß drückte der Schnee einen 40 Meter langen Schuppen ein und zerſtörte dabei 30 bis 40 Motorboote. Ein Proteſt der deutſchen Landwirtſchaſt. Rieſenſtreik in Barcelona. ö Berlin. 2. Febr. Wie aus Barcelona gemeldet wird, hat eine neuerdings erhobene Lohnſteuer in Barcelona eine mächtige Streikbewegung entfacht. Es ſtreiten be⸗ reits 45 000 Arbeiter. Von dem Streik ſind die ver⸗ ſchiedenſten Induſtriezweige betroffen. Eiſenbuhnunglück in China. 5 London, 2. Februar. Nach einer Pekinger Meldung zwang ein Offizier eines Transportzuges aaf der Sta⸗ tion Tehſchau in der Nähe der Tſchilli- and Schantung⸗ Grenze den Lokomotivführer mit vorgehaltener Piſtole die Fahrt fortzuſetzen, obgleich ſämtliche Signale auf Halt ſtanden. Der Zug fuhr in einen auf derſelben Strecke wartenden Zug, wobei fünf Perſonen getötet und acht verletzt wurden. Frankfurt a. M.(Theaterdirektor Mäller⸗ Wieland wegen Betruges verhaftet.) Auf Grund einer Verfügung der hieſigen Staatsanwallſchaft iſt der frühere Frankfurter Theaterdirektor Müller⸗Wie⸗ land feſtgenommen worden. Die Vorunterſuchung wurde wegen Betruges, Unterſchlagung, Urkundenvernichtung ſo⸗ wie Verſtoßes gegen das Handelsgeſetzbuch eröffnet. Nürnberg.(Verfahren wegen Anſtiftung zum Mord.) Bei dem Unterſuchungsrichter des Land⸗ gerichts Nürnberg ſchwebt zurzeit eine Vorunterſuchung, gegen den gegenwärtig in Strafhaft befindlichen Kom⸗ merzienrat und früheren Konſul Guggenheimer wegen Anſtiftung zum Mord. Guggenheimer ſoll einen Zel⸗ lengenoſſen mit Namen Wolk, zuletzt Kaufmann in Nürn⸗ berg, angeſtiftet haben., den Landtagsabgeordneten und frühern Stadtrat und Hauptlehrer Julius Streicher gegen eine Entlohnung von 25000 Mark aus dem Wege zu ſchaffen. Diefſe Abmachung ſoll ein anderer Zellengenoſſe,. ein Lehrer Amend von auswärts, mitangehört haben. Krefeld. 150000 Mark unterſchlagen.) Der Prokuriſt Ernſt Köhne hat zum Schaden einer hie⸗ ſigen bedeutenden Textilfirma Unterſchlagungen in grö⸗ zerm Umfang begangen. Nach den bisherigen Ermitt⸗ lungen beläuft ſich die veruntreute Summe auf rund 150000 Mark. Die geſchädigte Firma hat von Ver⸗ wandten des Köhne Sicherheiten erhalten; doch ſteht noch nicht feſt. Weimar.(Der Hund als Todesur fache.) In der ſtark belebten Erfurter Straße wollte das fünf⸗ jährige Söhnchen des Gaſtwirtes Jacho ſeinen Hund von dem Fahrdamm auf den Bürgerſteig ziehen. Das Tier war jedoch ſtärker als das Kind und zog dieſes in die Mitte der Straße, direkt vor ein fahrendes Auto. deſſen Führer nicht mehr rechtzeitig bremſen konnte. Das Kind wurde auf der Stelle getötet. Waldenburg.(Ein Dreieinhalbfähriger erſchießt einen Fünfjährigen.) In Bobingen in Schwaben ereignete ſich der beiſpielloſe Vorfall. daß ein dreieinhalbjähriger Knabe einen fünffährigen Spiel⸗ kameraden mit einem Revolver erſchoß. Das Kind hatte die Waffe in einem Nachtkäſtchen gefunden und mit den Worten:„So, jetzt ſchieße ich dich tot!“ auf den Sviel⸗ kameraden angeleat. Aus Heſſen. Mainz.(Raudis.) Ueberfallen und ſchwer miß⸗ handelt wurde ein Friſeurgehilfe in der Nacht in der Fiſch⸗ torſtraße von zwei unbekannten Burſchen. Der Mann mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. Es ſind An⸗ haltspunkte vorhanden, den beiden Tätern auf die Spur zu kommen.— Ein 24jähriger Taglöhner, der zwecks Strafverbüßung von einem Polizeibeamten feſtgenommen wurde, leiſtete demſelben heftigen Widerſtand. Erſt nach⸗ dem noch ein zweiter Beamter erſchien, konnte der Feſtge⸗ nomſmene abgeführt werden.— Polizeibeamte waren genötigt, gegen einen jungen Mann einzuſchreiten, der nachts ruheſtörenden Lärm verurſachte. Da er ſeine Na⸗ mensangabe verweigerte, ſollte er mit auf die Polizei⸗ wache kommen. Auf dem Wege dorthin verſuchten zwei Freunde des Feſtgenommenen, denſelben mit Gewalt zu befreien, was jedoch verhindert werden konnte. Mainz.(Warnung vor einem Schwind⸗ ler.) Ein Unbekannter gab ſich als Beauftragter einer hieſigen Bank aus und verſuchte, unter Vorzeigung eines Schreibens der Bank, dem Teile von Wertpapieren bei⸗ lagen, einen Geldbetrag von einem Geſchäftsmann ein⸗ zuziehen. Er hatte aber keinen Erfolg. da er von der anweſenden Frau des Wohnungsinhabers nach dem außer⸗ halb des Hauſes gelegenen Büro zu ihrem Mann porwie⸗ ſen wurde. Nach eingezogenen Erkundigungen ſind die Angaben des Unbekannten falſch, der bei der Bank völ⸗ lig unbekannt iſt. Man hat es alſo hier mit einem Gau⸗ ner zu tun, der ſeinen Trick porausſichtlich noch mehrfach verſuchen wird und es ſei deshalb vor ihm gewarnt. Rüſſelsheim.(In geiſtiger Umnachtung erhängt.) Eine ſeit längerer Zeit an einem unheil⸗ baren Krebsleiden ſchwer erkrankte ältere Frau wurde morgens von ihren Angehörigen an dem Bettpfoſten hän⸗ 5 als Leiche aufgefunden. Es liegt Selbſtmord infolge Geiſtesumnachtung vor. 0 ex letzten Zeit iſt es nach amtlichen Meldungen wieder ⸗ olt vorgekommen, daß in einzelnen dunklen Straßen, ſonders in der Karlſtraße, junge Mädchen burch die uſaſſen eines Autos beläſtigt wurden. Der Wagen fuhr bei der Dunkelheit an Mädchen heran, blendete ab und die Inſaſſen verſuchten, die Mädchen in das Auto zu ziehen. Nur durch ſchnelle Flucht konnten ſich die Verfolgten in Sicherheit bringen. Ob es ſich hier um ee(Das dunkle Auto?) In groben Unfug handelt oder um gewerbsmäßiges Treiben, konnte noch nicht ermittelt werden. Lauterbach.(Vom Starkſtrom ö Vom Starkſtrom tödlich getroffen wurde der 33 Jahre alte Elektromonteur Fritz Ritter aus dem nahen Crain⸗ feld. Er geriet beim Reinigen eines Schalters an eine geerdete Schutzvorrichtung und wurde durch den Strom getötet. Kinder. Gießen.(An ſtatt Zuchthaus freigeſpro⸗ chen.) Die hieſige Große Strafkammer ſprach einen Pinſionsinhaber aus einer Nachbarſtadt, der beſchuldigt worden war, an ſeinem 14jährigen Pflegekind ſeit Jah⸗ ren unſittliche Handlungen vorgenommen zu haben und deshalb von dem Erweiterten Schöffengericht zu zwet Jahren Zuchthaus verurteilt wurde, auf ſeine Berufung hin frei unter Uebernahme der Koſten auf die Staats⸗ kaſſe. Der Gerichtshof hob hervor, daß der Mann trotz des Freiſpruchs noch erheblich belaſtet bleibe. Die Be⸗ weisführung ſei aber nicht ganz ſchlüſſig, um ine Ver⸗ rteilung aufrecht zu erhalten. Turnertum und Volkskunde. Von Wilhelm Probſt⸗ Bremen. N Aus dem Gedanken des Volkstums heraus hat Jahn zu allen Fragen und Dingen des öffentlichen Lebens ſeine Stellung genommen. Man darf nicht überſehen, daß er ſein deutſches Volkstum in den Flucht⸗ und Wander⸗ jahren zwiſchen 1806 und 1809 zuſammengeſtellt hat in dem heißen Beſtreben, ſein zu Nichts gewordenes Volk anzuregen zu neuem Geſtalten ſeines Lebens und glau⸗ benstrotzig und zukunftsfreudig zu ſein, indem er ihm den Reichtum der ſeeliſchen und geiſtigen Kräfte darlegte, die in einem ſelbſtändigen Volke vorhanden ſind.„Ein Volt, das mit Luſt und Liebe die Ewigkeit ſeines Volks⸗ iums auffaßt,— kann zu allen Zeiten ſein Wiederge⸗ burtsfeſt und ſeinen Auferſtehungstag feiern.“—„Ver⸗ tilgt kann ein ſolches Voll werden, wie ganze Gegenden Durch den Glutſtrom eines Feuerberges, aber erobert und zum bereitwilligen Knecht und gehorſamen Dienſtling un⸗ terjocht, in alle Ewigkeit nicht.“ Wer heute das Leben um ſich mit Sorge betrachtet, wie es auf politiſchem, religiöſem, wirtſchaftlichem, wiſſen⸗ ſchaftlichem, künſtleriſchem Gebiete immer zerriſſener und zuſammenhangloſer wird, der wird vielleicht Jahn als Be⸗ rater und Wegweiſer begrüßen, wenn er von ihm hört, daß alle Dinge und Einrichtungen in Staat, Handel, Ver⸗ kehr, Wiſſenſchaft und Kunſt nach den eingeborenen Ge⸗ ſetzen des Volkstums betrachtet, entwickelt und geleitet werden müſſen. Volkstum iſt die Seele des Geſamtlebens. Ihm nachzuforſchen die größte Freude, der größte Gewinn. Mit dieſen Anſchauungen hat Jahn der Wiſſenſchaft An⸗ regungen zu bedeutungsvollen und wichtigen Forſchungen gegeben. Heute würde man für Jahns Arbeiten, die er im deutſchen Volkstum zuſammengetragen hat, die Be⸗ zeichnung„volkspſychologiſch“ verwenden. Tatſächlich ha⸗ ben Arbeiten und Forſchungen, wie ſie Jahn geleiſtet hat, ſeither einen breiten Raum gewonnen. Es gibt heute eine Volkspſychologie. Man geht in der Geſchichte der Völker den angeborenen Kräften nach. Was Jahn aus Natur⸗ gefühl empfand und niederſchrieb, hat angeſpornt zu ein⸗ dringlichen Arbeiten zur Erkenntnis des Volkslebens; man hat Sitten, Gebräuche, Namen und gegenſeitiges Beneh⸗ men durchforſcht, um die hinter dem äußeren Geſchehen wirkſamen Kräfte und Regungen zu erkennen. Die Wiſſenſchaft der Volkskunde, oder wie man heute nach ausländiſchem Vorgange ſagt, die Folklorie, die von dem Engländer W. Thomas begründet iſt, bedeutet den Ausbau der Anregungen, die Friedrich Ludwig Jahn in ſeinen Ausführungen über Volkstracht, Volksfeſte, Denk⸗ mäler uſw. in ſeinem„Deutſchen Volkstum“ gegeben hat. Thomas hat das Wort eingeführt in den wirtſchaftlichen Gebrauch, und wollte darunter verſtanden wiſſen alles, was man bisher als Volksaltertümer und Volksliteratur bezeichnet hatte. Welchen Umfang die volkskundlichen Ar⸗ beiten angenommen haben, erkennt man leicht, wenn man einen Blick wirft auf die Sammlungen. die im Laufe des Aſchenbrödel und Dollarprinz Roman von H. Courths⸗Mahler. S. Fortſetzung Nachdruck verboten „Die Todesſtrafe? Nein, auf meinem Bereehen teht wohl nur eine kurze Freiheitsſtrafe, aber für nich bedeutet das den Tod. Ehrlos konn ſch nicht eben, will es auch nicht, und wenn ich dice Nacht überlebe, werde ich morgen gebrandmarkt ſein. Das wäre mir härter, als der Tod.“ „Alſo morgen erſt. Die Nacht iſt noch lang. Kann ch Ihnen nicht helſen?“ fragte John Sttatier, deſſen Intereſſe immer ſtärker wurde. Der junge Mann ſah zu ihm aaf. 15 „Mir helfen? Nein nein— aber ich merks, es nicht nur Senſationsluſt, was Sie bewogen h⸗t mi: zu folgen. Gut— Sie ſollen meine Geſchichte„ren. wenn Sie es wollen. Ich will Ihnen ſagen, 0 mich m den Tod führt— aber— dann laſſen Sic mich allein und hindern Sie mich nicht länger an meinem Vorhaben.“ „Nun gut, ſprechen Sie, und wenn ich danach eln⸗ ehe, daß ich Ihnen nicht helfen kann, werde ich Sie Ihrem Schickſal überlaſſen.“ 5 Damit ſetzte ſich John Stratter neben den jungen Mann auf die Bank, dabei unbemerkt den Browning zu ſich ſteckend, der dieſem aus der Hand geglitten war und auf der Bank zwiſchen ihnen lag. Der junge Mann begann: N „Ich war Offizier, als ganz junger Leutnant ging ich an die Front und habe den ganzen Feldzug mitge⸗ macht, bis zum unrühmlichen Ende. Nach dem großen Zuſammenbruch hatte auch ich meine Exiſtenz ver⸗ koren. Mein Vater beſaß nur ein beſcheidenes Ver⸗ mögen, das in der Inflation mehr und mehr zu⸗ ſammenfloß. Die Zinſen reichten erſt noch eine Weile für Vater und Mutter zum Lebensunterhalt, verdie⸗ nen konnte mein Vater nichts mehr, weil er leidend getötet.) Ritter hinterläßt eine Witwe und zwei kleine letzten Jahrhunderts vegonnen und fen, rkzeug, Haus und geſammelt. Wenn man h und Land betätigt, indem er Anſtoß gegeben hat zu der großen deutſchen Sammlung der Geſchichtsquellen, den dem eigenen Volkstum und bald weit darüber hinaus⸗ greifend mit den Sprachen und Geſchichtsdenkmälern der älteſten und alten Völker gibt den Jahrzehnten von 1820 bis 1840 hochwichtige Bedeutung. Wenn wir heute Geſellſchaften für Denkmalpflege, »Naturſchutz, Heimatkunde uſw. in deutſchen Landen und Städten haben, ſo gebührt Friedrich Ludwig Jahn Danl als dem Anreger zur Deutſchtumskunde, da er den Blich für Volkseigenes geſchärft und den Stolz auf Volks⸗ eigenes gelehrt und betont hat, betont zu einer Zeit, wo der deutſche Name und das deutſche Weſen faſt ausge⸗ löſcht erſchien. Milſionenbetrüger Bergmann. „Der Lombardhausbeſitzer Paul(oder wie er eigentlich heißt: Salomon) Bergmann hat durch falſche Auskünfte, die das Vertrauen der Kundſchaft beſtärken ſollen, tau⸗ ſende von gutgläubigen Leuten um ihren Vermögens⸗ 115 in einer Geſamthöhe von mehreren Millionen be⸗ rogen. — 2 1 2 Zinſenräuber. „Allgemeines Lombard⸗ und Lagerhaus Unter den Linden 22/23“. Als Sally Bergmann vor mehreren Jahren aus dem Oſten nach Berlin gekommen war, eröffnete er ein Bant⸗ geſchäft in der deutſchen Reichshauptſtadt. Die Herrlich⸗ keit währte nicht lange. Bergmann mußte den, Offen⸗ barungseid leiſten und wurde wegen Betrugs zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Sobald er wieder frei war, richtete er mitten in Alt⸗Berlin ein Lombardgeſchäft ein, das rein äußerlich einen gediegenen Eindruck machte, wie ſich jetzt aber herausſtellt, ein betrügeriſches Unter⸗ nehmen größten Stiles war. Bergmann änderte ſeinen Vornamen Sally in Zaul um, verſtand es die Bekanntſchaft einer adeligen Dame zu machen, die ihm den Eingang in die höchſten preußiſchen Adelskreiſe verſchaffte und richtete dann ein regelrechtes betrügeriſches Schlepperſyſtem ein, das ihm zahlreiche Kun⸗ den verſchaffte. 5 N a Ganz toll iſt, daß ſeine Firma„Allgemeines Lom⸗ bard⸗ und Lagerhaus“ es verſtand, ſich von allen Seiten glänzende Auskünfte zu verſchaffen. Eine Berliner Treu⸗ handgeſellſchaft, ein Bücherreviſor, ein Staatsanwalt⸗ ſchaftsrat, hohe Beamte und bekannte Adlige ſtellten dem Lombardgeſchäft Bergmanns vortreffliche Zeugniſſe aus. Selbſt das zuſtändige Polizeirevier gab allen Anfragern hervorragende Auskünfte. Beramann ſelbſt verſtand es. ſeine Kunden vortreff⸗ war. So war nicht daran zu denken, daß er mir helfen konnte. Ich hätte es auch nicht angenommen. So ſchlug ich mich ſchlecht und recht durch— es gab wenig Möglichkeiten in den arbeitsarmen Deutſchland für einen, der nichts anderes gelernt hatte, als Offizier zu ſein. Mein Vater hatte eben nur die Erziehung auf der Kadettenanſtalt für mich ermöglichen können, weil ſie billig war. Ich lebte aus der Hand in den Mund— aber in all der gemeinen Lebensnot erblühte mir ein ſüßes, ſtilles Glück— ich liebte und wurde wieder geliebt— und wir beide wußten doch, daß wir auf eine Vereinigung nicht hofſen durften in abſeh⸗ barer Zeit. Aber icoßdem— wir liebten uns und waren in aller Not und Sorge zuweilen ſehr glücklich. Dann kam die raſende Inflation, Herr, und meiner Eliern kleines ee ſchwand dahin, wie Butter vor der Sonne. Ich hatte endlich eine Stellung be⸗ kommen, wo ich meine Sprachkenntniſſe ausnützen konnte und bekam zuerſt ein Gehalt von hundert Mark im Mongt. Davon mußte ich meinen Eltern noch ab⸗ geben. Das Mädchen, das ich liebte, ſtand ſchließlich auch im Lebenskampf, denn obwohl auch ſie einſt beſſere Tage geſehen hatte, mußte ſie lernen, ihr Brot ſelbſt zu verdienen, weil auch ihre Eltern alles ver⸗ loren hatten. Wir wagten uns kaum noch unſerer Liebe zu freuen. Von dem Vermögen meiner Eltern blieb ſchließlich nichts übrig, als ein Bündel wert⸗ loſer Papiere. Wir mußten mit hundert Mark im Monat auskommen. Ein Stück nach dem andern von ihrem Beſitz mußte verkauft werden und— ich mußte ſehen, wie meine Eltern darbten. Ich glaube— ſie 9095 1 an Entkräftung geſtorben, kurz nach einander. Um ſie wenigſtens anſtändig ec zu laſſen, bat ich meinen Chef um einen Vorſchuß. Er wurde mir gewühzt— unter der Bedingung, daß ich monat⸗ lich breißig Mark er Die venig Habſeligkeiten, die meine Eltern noch hinterlaſſen halten aſngen für kleine Schulden, für“! 9 uc du benandeim. eim 8 Mart geliehen hatte un 8 enmanden imd, Ge⸗ 6 i i ieder, Sprüche Waf⸗ d ſein Geld wieder fade Märchen, Lieder, Sprüche, Trachten, Waf u de de 10 1 Hauseinrichtungen ſind in ſor⸗ gender Liebe erforſcht, beſchrieben und zuſammengetragen und damit die Bauſteine für eine umfaſſende Volkskunde eute von deutſchkundlichem Un⸗ terricht ſpricht, ſo iſt die Vorausſetzung und Möglichkeit in der unendlichen Fülle des Stoffes gegeben. In den Tagen Jahns begannen die Brüder Grimm ihre Arbeiten und Sammlungen des deutſchen Wörterbuches und der deutſchen Märchen. Frhr. v. Stein hat ſeine Liebe zu Volk Monumenta Germaniae hiſtorica. Die Beſchäftigung mit. 15 115 e mann weitere 25 000 Mark zu übergeben, Selt ſtändlich hielt ſich Bergmann ein Automobil E er⸗ ſich zwei Villen, eine in Friedrichsfelde bei Berlin und eine in Garmiſch⸗Partenkirchen. Sein monatlicher Privat⸗. verbrauch belief ſich auf etwa 20000 Mark. Bergmann ſchwamm im Geld. f e. 105 N Da er 40 bis 50 Prozent Zinſen anbot, floſſen ihm gewaltige Beträge von allen Seiten zu. Seine Kunden rekrutierten ſich aber vornehmlich aus Angehörigen der Adelskreiſe und der hohen Beamtenſchaft. Wie jetzt ſchon feſtſteht, beläuft ſich die Zahl der Geſchädigten auf weit über Tauſend. Die Summe, um die ſchon auf über ſechs 5. wird ſich wohl noch ganz weſentlich erhöhen. Wäre Bergmann etwas vorſichtiger geweſen, dann wäre der Schwindel wahrſcheinlich heute noch nicht auf⸗ gedeckt. Die Aufdeckung erfolgte durch das Vorgehen eines großen Gläubigers, der von Bergmann für die ihm geliehene Geldſumme als Sicherheit ein Paket Lom⸗ vardſcheine erhalten hatte, die durchgehends gefälſcht waren. Der Gläubiger entdeckte zu ſeinem größten Er⸗ ſtaunen unter den Scheinen ſeinen eigenen Lombardſchein. Da er jetzt nicht mehr über den betrügeriſchen Charakter des Unternehmens im Zweifel ſein konnte, erſtattete er Anzeige. Die Seifenblaſe platzte. Wenn Prinz Karneval regiert. Heiteres und Ernftes aus der Maskenzeit. J Von Pitt Olden. Das Bockbier iſt da!— Im Zeichen des Konſetti.— Beim Maskenverleiher.— Tragikomödien im Karneval.— Aſchermittwoch. Nur noch wenige Tage trennen uns von der Zeit, in der überall ein neuer und fröhlicher Jubel und Trubel herrſcht. Die Karnevalszeit naht mit ihren Freuden. Uebermut und Lachen, Luſtigkeit und Fröhlichkeit regie⸗ ren. Manchem mag es vielleicht in unſerer ernſten Zeit nicht recht erſcheinen, daß ſich auf unſer ſo ſchwer arbeiken⸗ des deutſches Volk dem Karnevalszauber hingibt. And doch, wer arbeitet ſoll auch einmal fröhlich ſein, wir haben es ja lernen müſſen, Maß zu halten. Das Zeichen für den Beginn der Karnevalszeit iſt zunächſt das Erſcheinen des Bockbieres, dieſes jungen fri⸗ ſchen und doch ſo ſchweren ſchäumenden Getränks. In allen Lokalen erſcheinen die bekannten Plakate mit dem munteren Ziegenbock in inniger Verbindung mit einem Faſſe. n i Die Brauereiwagen ſind arün geſchmückt und die Bergmann ſeine Kunden prellte, ſtieg am erſten Tag der Unterſuchung Millionen Mark. Dieſer Betrag N 00 4— 72 —— S N zu sehen, ist ein ästhetischer Genuß. Nur gesunde Kinder Können frisch aussehen. Gib Deinen Kleinen häufig die vitaminereiehe Scott's Emulsion u. Du wirst über die Wirkung erstaunt sein, In ihe ist der hochwertige Dampftran mit Kalk- und Phosphorsalzen zu einer angenehm schmeckenden Form verarbeitet. iE BE EAS EN Zu haben in allen Apotheken u. Drogerien Arzt und Apotheke drauf und ich bezog ein beſcheidenes Garconzimmer, wo ich monatlich mit Frühſtück drei⸗ ßig Mark zahlen mußte. So blieben mir noch vierzig Mark, ſo lange ich den Vorſchuß abzahlen mußte, für meinen Unterhalt. Das wollte nicht reichen. Und ick war doch jung und lebensfroh. Aber mit verhiſſener Energie lebte ich dies Leben weiter. Die einziger Lichtblicke darin war zuweilen ein Zuſammenſein mi dem Mädchen meiner Liebe, das treu zu mir hielt, ob. wohl ihre Eltern ſie drängten, die Bewerbung eines begüterten Mannes anzunehmen. Die Angſt, ſie zu verlieren quälte mich mehr wie Hunger und Not Aber es ſollte noch ſchlimmer kommen. In dem Ge⸗ ſchäft, wo ich angeſtellt war, wurde, wie überall mit dem Beamtenabbau begonnen. Zuerſt wurden natür lich die ledigen Leute entlaſſen und ich wäre wohl auch ſchon längſt entlaſſen worden, wenn ich nicht den Vor⸗ ſchuß noch abzuzahlen gehabt hätte. Heute habe ich die letzte Rate von dieſem Vorſchuß abziehen laſſen— und der Chef teilte mir zugleich mit, daß er mich, ſo leid es ihm tue, auch entlaſſen müſſe. Ich erhielt meine Kündigung. 5 Zugleich überreichte mir der Chef mit dem Reſt meines Gehaltes eine Summe von fünfhundert Mark die ich an einen Lieferanten auf der Poſt einzahlen ſollte. Mein Verhängnis wollte, daß die Poſt ſchon Geld ele war, als ich hinkam. Ich mußte alſo dag eld bei mir behalten, um es am nächſten Morgen ein⸗ zuzahlen. f Sehr betrübt, daß ich meine Entlaſſung bekommer hatte traf ich mich mit meiner heimlichen Verlobten und ſie war natürlich auch ſehr erſchrocken, als ſie hörte, daß mir gekündigt worden war. Hatten wir uns doch ſo gefreut, daß ich nun mit dem Abtragen des Vorſchuſſes fertig war. Wir gingen an dieſem Abend ſehr mutlos auseinander. e — 1 855(Fortſetzung folgt.) en Herren Drauereiturſcher und noch mal ſe vergnügt wie font Auch ſie ſind in Bonpierf immung. Inzwiſchen braucht man zu Bockbier und Karnevalsfeſten auch allerhand andere Sachen. Die Spezialgeſchäfte für Kotillon- und Scherzartikel bekommen allerlei zu tun. Da werden Narrenkappen gekauft, Feuerwerk, Konfetti, Pa⸗ pierſchlangen, Zigarren aus Eiſen, Zigaretten die einen ſurchtbaren Knall von ſich gebet, wenn man ſie anzündet, Pfauniuchen die mit Sägeſpähnen gefüllt ſind und quiet⸗ ſchende Brötchen. 1 5 Auch in den Maskenverleihinſtituten iſt Hochbetrieb. Die Verleiher lönnen gar nicht ſo viele ſtrahlende Ritter, Renaldinis, Schornſteinfeger, Teufel, Waldröschen, Köni⸗ gin der Nacht, Piek Damen, Dominos, Pagen uſw. her⸗ ſchafſen, wie gebraucht werden. Wer aber geſcheit iſt, und das ſind insbeſondere unſere Damen, der entwirft ſich ſelber ein Koſtüm und läßt es durch fleißige Schnei⸗ derhände oder auch im eigenen Hauſe anfertigen. And dann geht es hinein in das Vergnügen! Ball folgt auf Ball, Bockbierſeſt auf Bockbierfeſt und bedauer⸗ licherweiſe werden die zu Feſtefeiern vorgeſehenen Gelder immer ſchmäler. So bunt wie das Leben iſt auch der Karneval. Zwei Menſchen finden ſich fürs Leben mitten im Masſkentrubel, zwei andere die jahrelang zuſammen waren, gehen auseinander. Neben dem heiteren Luſtſpiel, das mit einer Verlobung endet, ſtehen bittere Tragikomö⸗ dien, aber rings um all die Zwiſchenfälle geht unbe⸗ kütt des luſtige Treiben weiter. Kleine Chronik. ai Italiens Nachwuchs. In dem kleinen Städtchen Porto Guaro wurden 26 Familien mit 309 Kindern gezählt. e Tunneleinſturz in Südauſtralien.— Sechs Tote. Rach Meldungen aus Adeleide wurden dort neun Ar⸗ beiter beim Einſturz eines Eiſenbahntunnels verſchüt⸗ tet. Es gelang, drei zu retten, während die anderen nur als Leiche unter den Trümmern hervorgezogen wurden. „ Telephonverkehr Paris.—Newnork. In einigen Monaten ſoll eine telephoniſche Verbindung zwiſchen Pa⸗ ris und Newyork möglich ſein und zwar unter Benutzung des enaliſch⸗amerifaniſchen Radiotelephonnetzes in der glei⸗ chen Weiſe, wie dies bereits durch Holland und Belgien mit Amerika benutzt wird. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 2. Februar. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7. Lomb. 8 v. H. Holland 168,85— 169,19: Brüſſel 58,31— 58,43; Danzig 81,59— 81,75: Italien 22,19— 22,23: Süd⸗ flawien 7,363— 7,377: Kopenhagen 112,14— 112,56: Liſſabon 19,78— 19,82: Oslo 111,36— 111,53: Paris 16,45— 16.49: Prag 12,414— 12,434: Schweiz 80,56 — 680,72: Spanien 71,58— 71,72; Stockholm 112,40— 112,62: Wien 59— 59.12: London 20,404— 20,444; Mewyork 4,1885— 4,1965. i Berliner Efſektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ schaft 267,75: Comm.⸗ und Privatbank 175: Darmſtädter⸗ und Nationalbank 232,50: Deutſche Bank 164; Diskonto⸗ Gej. 160: Dresdner Bank 160,25: Hamb.⸗Amer. Pak. 149,50: Nordd Lloyd 153.25; Daimler-Benz 83,75: J. G. Farbeninduſtrie 262,50: Geſ. für elektr. Untern. 266,25: Th. Goldſchmidt 115: Ph. Holzmann 141; Phönix Berg⸗ bau 101,25: Rhein. Braunkohle u. B. 236,75: Rheiniſche Elektrizität 155,50: Rhein. Stahlwerke 167,50; Metall⸗ werke 129: Rütgers 96,875: Schuültheiß⸗Vatzenhoſer 399,50; Ver. Glanzſtoff Elberfeld 555: Ver. Stahlwerke 103.75: Weſteregeln 186,75: Zellſtoff Waldhof 249,75. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Salatkartoffeln 15: Wirſing 20 bis 25; Weißkraut 16 bis 20: Rotkraut 25 bis 28: Blumenkohl, Stück 30 bis 150; Roſenkohl 45 bis 50: Gelbe Rüben 10 bis 12; Rote Rüben 10 bis 12: Spinat 25 bis 30: Zwiebeln 20 bis 25: Knoblauch, Stück 5 bis 10: Kopfſalat, Stück 20 bis 35: Endivienſalat, Stück 30 bis 30; Feldſalat 100 bis 120: Kreſſe 100 bis 120: Aepfel 10 bis 35: Birnen 12 bis 40: Nüſſe 40 bis 75; Kaſtanien 40 bis 45: Süsrahmbütter 200 bis 240: Landpurter 16% die no: weißer ſraſe 0 pis 95: Honig mit Glas 150 bis 180; Eier, Stück 12 bis 23; Hahn, geſchlachtet, Stück 250 bis 750: Huhn, geſchlachtet, Stuck 300 bis 809; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1600: Rindfieiſch 110 bis 120: Kuhfleiſch 70; Kalbfleiſch 120 bis 130; Schweinefleiſch 100: Gefrierfleiſch 70; Feldhaſen⸗ ragout 120: Feldhaſenbraten 180; Rehragout 100: Reh⸗ bug 150: Rehrücken und ⸗Keule 250. Mannheimer Produktenbörſe. Infolge der ſchwachen Konſumnachfrage und des andauernd unbefriedigenden Mehl⸗ abruſes verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung. Man nannte: Weizen, inl. mit 25 bis 25,50, ausl. mit 28,23 bis 31: Roggen inl. mit 25,50 bis 25,75, ausl. mit 26; Hafer, aus! mit 23 bis 24,85, ausl. mit 24,50 bis 26: Braugerſte mit 29 bis 29,50, pfälziſche Gerſte mit 29,50 bis 31,25; ausl. Gerſte mit 31 bis 35; Futtergerſte mit 22.50 bis 23,50: Mais mit Sack mit 22: Weizenmehl, Spezial 0, mit 36,75 bis 37: Roggenmehl mit 34,25 bis 36,25: Weizenkleie mit 14 bis 14,25; Biertreber mit Sack mit 17,75 bis 18,25 Reichsmark; alles per 100 Kilo waggonfrer Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugeführt: 153 Kälber, 13 Schafe, 138 Schweine 892 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber—, 68 bis 72. 62 bis 66, 58 bis 62,—; Schafe 42 bis 48: Schweine—,—, 58 bis 60, 57 bis 58, 55 bis 66. 54 bis 55,—: Ferker und Läufer 11 bis 25 Rm. pro Stück. — Morktverlauf: mit Kälbern ruhig, langſam geräumt: mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft; mit Ferkeln und Läufern mittelmähkia. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 3. Februar. Der Sturmwirbel iſt in nordöſtlicher Richtung wet⸗ tergezogen, ſein Kern liegt vor der norwegiſchen Küſte. Es erfolgt raſcher Druckanſtieg und Aufheiterung, die jedoch mit Rückſicht auf einen innerhalb weſtlich Eng⸗ lands nachrückenden Wirbel von kurzer Dauer ſein wird. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: Vorübergehend heiter, meiſt trüb, leichter Tem⸗ peraturrückgang, ſpäter neue, Trübung und Niederſchläge. * Filmſchan. Den Beſuchern des Central Thea · ters werden dieſe Woche 4 Großfilme gezeigt und zwar den Freitag u. Montag„In den Krallen des Todes“; die große Senſatlon des Jahres, ein Abenteue film 1. Ranges u den in B'belm ſchon bekannten Großfilm v. Charlie Cgaplon und Jackie Coogan„The Kd“. Abermillionen haben fich dieſes Filmwerk 2. u Zmal an geſ hen, ſo hat dasſelb Aberall aroßen Beifall gefunden. Samstag u. Sonniad kommen 2 Ufa⸗Großfilme zur Aufführung. 1.„Die Tranödie einer She“ mit Paul Richter und Alfred Abel; und 2„Meine Frau, das Fräulein“ mit Laura Plante. Ein Beſuck er⸗ freut und hat noch niemand gereut, denn die ſchöuſten und billigſten Aben dunterhaltungen bietet aur das Central Thea⸗ ter. Bequ- me S gelegenheit ſosie Centralhetzung machen den Aufenthalt ſehr angenehm. Darum auf ins Central- Theater. Heute Freitag eee e eee 1685 8 Friſche See Pfund 50 Pfg. bet Heinrich Faltermann Feleſo 76. Maltfeftraße 15. Maskenball des Nad⸗, Neun- u. Tonten⸗ kiub Staubwolke 1926. Wie berelis in vorhergehenden Berichten und den Vorbereitungen nach zu ſchließen, bletet dieſer Maskenball etwas ganz Beſonders Soviel uns ſchon zu Ohren gekommen iſt, ſollen zuka 20— 25 ſchone Prelſe zur Verteilung gelangen. Auch ſpielt eine 6 Mann ſtaike Künſtlerkapelle ihte neueſten Schlager, ſo daß ſich jedermann billig amüſteren kann Da der Berkauf von Karten ſehr ſchnell vor ſich geht, ſorge ſich jede Maske rechtzeitig für Maskenkarten zu dieſem ſchönen Maskenball am 11. Februar 1928 im großen Karpfenſaale. * Zeitungs ⸗ Katalog Rudolf Moſſe 1928. Die 54 Ausgabe des populären Führers auf dem Gebiete der Zeitungs und Zeilſchriftenrellame, der Rudolf Moſſe⸗ Katalog für 1928, iſt ſoeben erſchienen. Wenn das ver⸗ gangene Jahr auch manche wirtſchaftliche Kriſe brachte, ſo laſſen ſich auderſeiis doch deutlich fühlbare Fortſchritte in der Geſundung der deutſchen Wirtſchaft feſtſlellen. Dleſen Geſun⸗ dungsprozeß fördern und beſchleunigen zu helfen iſt zweifel⸗ los die Zeitungsreklame eines der geeignetſten Mittel. Von dieſem G ſichtspunkt ausgehend, hat die Annoncen Expedition Rudolf Moſſe, unterſtlitzt durch ihre zahlreichen Niederlaſſun⸗ gen im Ja- und Auslande, ein faſt lückenloſes Material für die Durchführung von Werbefeldzül gen, ſelbſt allergrößten For⸗ mats, zuſamm engetrager, das in dem Zeitungs Katalog 1928 vereinigt iſt. E nem vielfach geäußerten Wunſche zu genügen, iſt diesmal dem Katalog ein von der Druckerei Rudolf Noſſe eigens hierfür hergeſtelltes, 30 Selten umfaſſendes Karten- werk beigegeben, das die Länderkarten des Deutſchen Reiches ſowie des geſamten übrigen europäiſchen Nontinents bringt. Geſchäftliches Auf die bihigen Schuh oerkaufstage des Schuh hau⸗ ſes Fiſcher hier, wird auch an dieſer Stelle aufmerkſam gemacht. Man beachte auch das heutige Inſerat. Asthma-Räucherpulver] Bei Beklemmung, Verschlelmung, asthmatischen Beschwerden kann eine Räuchecung init Astmol-Räuc erpulver Uinderung bringen, dei Krampf kann oft gelindert. der Schleim gelöst werden, zodall die Naciurubhe nicht gestört wird. Sehr bequem und angenehm im Gebrauch. Schachtel NM. 2.50 in den Apotheken. SAL EMUS chem lune S nkfurta- M“ Apotheke In Mernheim, Hathaus-Drogerle, Rathausstraße 15. Aupolliſche Zeitbetrachtungen. Heiraten iſt gefund:— Immer neue Verjüngungsturen. e Vom älteſten Maune.— Nikotin und Koffein.— Lob der Mäßigkeit.— Michel auf dem Kühler.— Poeſie und Proſa.— Die Gedenktafel.— Millionenerbſchafts⸗Pſychoſe. Ueber das Heiraten gehen die Anſichten bekanntlich weit auseinander.„Welcher verheiratet. der tut wohl, welcher aber nicht verheiratet, der tut beſſer“, ſteht im erſten Brief an die Korinther, und da wird vom Manne auch geſagt, daß er des Weibes Haupt ſei, was die Frauen, pfiffig wie ſie ſind, ſich ſo ergänzen: wir aber ſind des Hauptes Krone. Die ganze Tendenz dieſer Korinther⸗ Sprüche iſt betont männlich und ſteht in offenkundigem Gegenſatz zu der Tendenz unſerer Tage, die unbetont weib⸗ lich iſt. Die„Vermännlichung“ der Frau iſt nur äutzerlich und die übereifrige Pflege des Muskelſports darf uns aach nicht täuſchen. Keine noch ſo tiefe oder noch ſo oberfläch⸗ liche Weisheit über das Heiraten kann aber die Notwen⸗ digkeit aus der Welt ſchaffen, daß im Staatsintereſſe ge⸗ heiratet werden muß. Der Staat braucht zu ſeiner Er⸗ haltung die Familienzellen, die den verheirateten Män⸗ nern mitunter als Gefängniszellen erſcheinen, in denen ſie ber verlorenen Junggeſellenfreiheit nachtrauern. Einerlei, es muß ſein, Unterordnung unter das Gemeinwohl iſt oberſte Pflicht. Das lehren uns ſchon die Bienen und Ameiſen. Und die Erfüllung der ſtagtsbürgerlichen Pflicht ſchließt ja nicht aus, daß man aus Liebe heiratet. Außer⸗ dem iſt Heiraten geſund, geſünder als Nichtheiraten. Daran läßt ſich nicht mehr zweifeln, nachdem amfaſſende Ver⸗ gleichungen ergeben haben, daß der verheiratete Mann durchſchnittlich zehn Jahre länger lebt. Er hat feine Ord⸗ gung, ſeine Aufpaſſung, hat jemand, der ſeine Sorgen teilt, ihm die Grillen wegfängt. Die Junggeſellen, die nicht be⸗ lehrt und bekehrt ſein wollen, werden hierzu ja wieder ihre hämiſchen Gloſſen machen, aber man kann ſie doch nur bedauern, da ſie zehn Jahre früher ins Gras beißen müſſen. i Davor wird ſie auch keine Verjüngungskur bewahren, mag jetzt auch bald jeden Tag eine neue, beſſere und merzloſere angeprieſen werden; die Verheirateten wer⸗ den on Plus an Langlebigkeit behalten. Der alteſte Mann er Erde, der 142 Jahre alte Kurde Saro in Konſtanti⸗ Franz iſt ſo oft verheiratet geweſen, daß er ſich aller 5 0 uen, die ihm das Leben ben önten und verlängerten, nicht mehr enkſinnen kann. Er hat ſi en, es iſt ihm keine davongelaufen, ſie ſind ihm ge⸗ kotben. da ihnen nur eine normale Lebensdauer beſchieden ch von keiner ſcheiden bringen wollen! Das möchte auch ſeine Kräfte überſteigen und ihn tot machen. Die reiche Amerikanerin würde durch eine Abſage freilich der Senſation beraubt werden, den von ihr begönnerten älteſten Mann der Erde ihren Be⸗ kannten vorzuführen. Aber man hat ja drüben genug an⸗ dere Senſationen, im Notfall wird Admiral Plunkett eine neue Rede über den ewigen Frieden und ſeine Sicherung durch einen baldigen Krieg halten. Die Diplomaten wer⸗ den vor dem Seebärengebrumm wieder ſtracks auf den geſchmeidigen Rücken fallen. 5 Abſtinenzler und Antiabſtinenzler wollen auch nicht friedlich miteinander leben, ihr Kampf geht weiter. Er⸗ klären die einen, daß im Tabak Nikotin, im Kaffee Koffein ſei, daß beides Gifte ſeien und man darum weder rauchen noch Kaffee trinken ſolle, ſo ſchallt es von der Gegenſeite zurück: Uebertreibung! der Menſch verſchluckt ohne Schaden noch ſchlimmere Gifte, Millionen Bakterien ſitzen ihm im Körper und ſuchen ihn zu vernichten und es gelingt ihnen nicht, und man verweiſt auch auf den Methuſalem Saro, der zeitlebens ſeinen Tabak geſchmaucht und ſeinen Mokka getrunken und dabei ſo alt geworden ſei. Der un⸗ parteiiſche Dritte iſt ſür die golden, Mitte und will ni“ alles über einen Leiſten ſchlagen. Wie die Naturen ver- ſchieden ſind, iſt auch das verſchieden, was ſie vertragen. können. Aber Maßhalten iſt immer gut, und derſelbe Ge⸗ währsmann, der das Heiraten mit zehn Lebensjahren belohnt, verſpricht den Mäßigen noch zwölf Jahre dazu. Ich würde zwanzig hierfür angeſetzt haben: ſo wäre die Unmägßigkeit abſchreckender in Erſcheinung getreten. Die künſtliche Lebensverlängerung durch Operation oder Ar⸗ terienpinſelung wird auch nur bei Perſonen glücken. die noch eine gewiſſe körperliche Tauglichkeit beſitzen, und wer unvernünftig darauf loslebt, weil die Wiederauffriſchung ja lediglich eine Koſtenfrage ſei, bei dem dürfte weder Affendrüſe noch Serum wirkſam ſein, und er hätte es auch nicht verdient.. Der Reichsverband der deutſchen Automobilinduſtrie hat ein Preisausſchreiben mit recht anſehnlichen Preiſen zur Erlangung eines charakteriſtiſchen Kennzeichens für alle deutſchen Kraftwagen erlaſſen. Ein einheitlicher An⸗ war, und verheiratet iſt er auch heute in ſeinem hohen Alter noch. Aber nun ſoll er zum erſten Male ernſtlich krank geworden ſein. Wird er wieder geſund, wird et es außer ſeiner Zähigkeit ſeiner Frau zu verdanken haben. Von der Reiſe nach Amerika, die er im Frühjahr alf Ein⸗ ladung einer reichen Amerikanerin unternehmen wi. würde ich ihm aber doch abraten. Die lange Seefahrt und die Luftveränderung könnten ihm nicht zuträglich ſein. Und drüben der Anſturm der Reporter und Photographen, die ihn in die Zeitungen, und der Film⸗ und Variete⸗ direktoren, die ihn auf die Leinwand und die Bühnen ſtrich in auffallenden Farben ware wohl das weithin ſlchr⸗ barſte Kennzeichen, aber wir wollen nicht noch einen Farbenſtreit haben, und der wäre unausbleiblich, da jeder ſoine Lieblingsfarbe hat, auch erfreut Einförmigkeit das Auge nicht und ſie möchte manchen abhalten, ſich ein deut⸗ ſches Auto anzuſchaffen, wie es bei einer vielgenannten ausländiſchen Marke die Folge des einen, gleichen An⸗ ſtrichs geweſen ſein ſoll. Ein charakteriſtiſches Kennzeichen für uns Deutſche iſt die Michelfigur, man könnte ſie vorn auf dem Kühler anbringen. Doch dagegen ließe ſich ein— wenden, daß wir aus der Michelei heraus wollen und her⸗ aus müſſen und daß die Zwfelmütze zu 100 Pferdeſtärken ſchlecht ſtimmen würde. Man darf auf das Ergebnis des Preisausſchreibens geſpannt ſein. Das nächſte ſollte man für die Erfindung eines Wagens erlaſſen, der nicht ſchleu— dert, nicht umkippt, ſich nicht überſchlägt, gegen keinen Baum und in keinen Chauſſeegraben rennt und der ſich nicht von der Stelle bewegt, wenn wer am Lenkrad ſitzt, der einen über den Durſt getrunken hat. Die Schiffe haben ihren„eiſernen Steuermann“, der unfehlbar ſicher ſteuert, der„eiſerne Chauffeur“ iſt vielleicht auch nur noch eine Frage der Zeit. Dem Mimen flicht die Nachwelt ek ine Kränze, aber auch Dichterlo wer kann ſchnell verwelfen. Paul Heyſe, der feinſinnige Novelliſt, Romanſchriftſte ler, Lyriker, iſt zwar noch nicht in Vergeſſenheit geraten, der heutige Literatur⸗ geſchmack ſteht ihm jedoch, wie den meiſten Dichtern ſeiner Periode, ziemlich lau gegenüber. Nur das Moderne, das morgen ſchon unmodern ſein kann, wird bewundert. Nach einer Meldung aus München hat das ſchöne Haus, das der Dichter daſelbſt beſaß, verkauft werden müſſen, es ſoll zu einem Kaufhauſe umgebaut werden. Statt der Muſen werden Verkäuferinnen und Mannequins in den vorneh⸗ men Räumen ſchalten und man wird mit anderen Stoffen darin handeln, als ſie ſich ein Dichter wählt, um Kunſt⸗ werke zu formen. Aber die dankbare Nachwelt ſchwingt ſich doch vielleicht zu einem Täfelchen auf, das ſie an dem Kaufhauſe anbringen läßt:„Hier lebte und ſtarb der Dichter Paul Heyſe.“ So viel hat die dankbare Nachwelt ja ſchon für manche Geiſtesgröße der Nation übrig gehabt! And bereits zu einer Zeit, als wir noch nicht ſo arm wie jetzt waren— arm, trotz der Unmaſſe von Millionen⸗ erbſchaften, die uns von jenſeits des Meeres zufallen. Lei⸗ der wird nur memals eine ausgezahlt. Aber wir werden nicht allein damit gefoppt. Die italieniſche Regierung hat eine öffentliche Warnung an die Bevölkerung gerichtet, Gerüchten über ſogenannte Millionenerbſchaften Glauben zu ſchenken. Es ſei nichts daran, man ſollte ſich deswegen nicht aufregen. Aber die Warnung wird in Italſen mie 91 1 in 00 Wind e n 1 oſe— reich zu werden. olde drängt, am Ge hängt—— auch wer darauf ſchimpft! Jobs.