275 Dienstag, deu 14. Sebrnar 1928, von vorm. 9 Uhr ab wer⸗ den im Saale des r Gaſth.„Rheingold“ in Lampertheim aus den Diſtrikten Obere und Unt lobahn und Heide meiſtbietend öffentlich verſteigert: Nutzſcheiter, geſpalten, 2. Kl. rm Eiche 1 (Ob. Wildb. 23); Nutzreiſig rm: Kiefer 306 (Ob. Wildb. 2) Scheiter rm: Buche 3(Ob. Wildb. 25), Eiche 48(Unt. Wildb. 16, Ob. Wildb 21, 22, 25), Kiefer, 1 m lang, 82 (Unt. Wildb. 16, Ob. Wildb. 7, 25. Heide 7) Kiefer, 1.25 lg., rund, 79(Heide 8 u. 9); Knüppel rm: Buche 6(Unt. Wildb. 16, Ob. Wildb. 9, 25), Eiche 52(Unt, Wildbahn 16, Ob. Wildb. 9), Kiefer, 1 m lg. 161(Unt. Wildb. 16, 17, Ob. Wildb. 2, 5, 7, 31), Kiefer 1.25 lg. 122(Heide 8, 9) Stamm- reiſig, Wellen: Buche 10(Ob. Wildb. 25), Eiche 250(Ob. Wildb. 9); Aſtreiſig, Wellen: Buche 20(Unt. Wildb. 16), Eiche 260(Unt. Wildb. 16), Kiefer 1410(Unt. Wildb. 16), Ob. Wildb. 7); Stöcke rm: Eiche 44(Unt. Wildb. 16, Ob. Wildb. 21. 22, 25), Kiefer 51(Unt. Wildb. 16, Ob. Wildb. 25). Blau unterſtrichene Nummern kommen nicht zum Ausgebot. Schuldner aus früheren Jahren werden zum Bieten nicht zugelaſſen. Nähere Auskunft durch das Forſtamt und die Herren Förſter Zimmermann(Forſthaus Wildbahn) und Schwarz(Forſthaus Heide). Lampertheim, den 7. Februar 1928. Forſtamt Lampertheim. Aahgaggggagagggeagagangageggagggaggagggg Verſchönerungs⸗ und Verkehrsverein Sonntag, den 12. Februar, nachm ½4 Uhr im Gaſthaus„zur Traube“ dener dl-ersammnand Tagesordnung: Rechnungsablage. Vorſtandswahl. Pflanzungen. Anträge. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. WU eee Nalmonscher Arbeler herein Am Sonntag, den 12. Febr., nachm. ½4 Uhr im Gaſthaus zum Löwen Generalperſammlung wozu alle Mitglieder und Ehrenmitglieder Holz⸗Verſteigerung. 2 8 Erklärung. Auf die Erwiderung meiner Fran erkläre ich folgendes: Daß meine Fran widerſprechen würde, habe ich erwartet, denn ſie hat mir immer wider⸗ ſprochen. Inu den gemeinen Verdächtigungen habe ich folgendes zu ſagen: Meine Frau hat die Woh⸗ nung bereits am Montag, den 21. Januar freiwillig geräumt, wegen dringender Reparaturarbeiten. We⸗ gen Lügenhaftigkeit und Verläumdungsſucht hat ſie nicht nur von mir, ſondern auch ſchon von einem ande⸗ rem Manne, mit dem ſie 1926 acht Tage lang zu⸗ ſammengehauſt hat, Schläge bekommen. Fur Er⸗ gänzung meiner erſten Erklärung gebe ich bekannt, daß jeder Intereſſent ſich beim Amtsgericht unter dem Aktenzeichen G. 3. 28. Haas gegen aas er⸗ kundigen kann oder bei mir den Beſchluß des Amtsgerichts in Griginal einſehen kann um feſtzu⸗ ſtellen, ob die eheliche Gemeinſchaft aufgehoben iſt oder nicht. Eine weitere Erklärung folgt nicht mehr. Vieinheim, den 9. Februar 1928. Adam Haas 6. Radſport Germania Freitag, 10. Febr., abends 9 Uhr findet im Vereinslokal eine Mitglieds ⸗Ver⸗ ſommlung ſtatt l[izähliges Erſcheinen der Mttglieder erwartet Der Vorſtand. Odenwaldklub Ortsgruppe Viernheim Sonntag, den 12 Februar Halbtages⸗ Wanderung Abfahrt 12,43 Uhr OZ. Bir- 1 180 kenau- Hornbach— Geiſenbach— Vöckelsbach— Mackenheim—Kreidach Sonntage karte nach Weinheim löſen.. Der Führer. Bauern⸗Verein. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß unſere für heute Abend angeſagte Generalverſamm⸗ lung ausfallen muß und zwar mit Rückſicht auf die nächſten Sonniag ſtattfindende Bezirksverſammlung. Wir laden daher unſere Mitglieder, insbeſon⸗ dere auch die Jungbauern ein, zu dieſer am Sonn⸗ tag Nachmittag 3 Uhr im„Löwen“ ſtattfindenden Bezirksverſammlung reſtlos zu erſcheinen. Tagesordnung: 1.„Bauerntum in Not“ Ref. L. Schork, Hartenrod 2.„Urſachen und Abhilfe der derzeitigen Notlage“ 3.„Genoſſenſchafts weſen und Warenverkehr“ Ref Dir. Eberle, Lorſch 4. Organiſations fragen: Steuerberatung u.⸗Ueber- wachung, Bauern-Lehrkurſe, Verſicherungsweſen, Düngungsverſuche u. a. m. Der Vorſtand NB. Der Termin für die Generalverſammlung wird noch bekannt gegeben. Stemm- und Ringkluh 1896 5 3855 Freitag, den 10. Febr., abends 8 Uhr Uebungs⸗ ſtunde wozu ſämtliche Ringer und Stemmer zu er⸗ ſcheinen haben zwecks Beſprechung. Der Vorſitzende. höfllichſt eingeladen ſind. Der Vorſtand. Friſche Süßbückinge Pfund 0,35 Scharfe Bückinge Stück 0,12 Männer⸗Geſang⸗Verein — Gegr. 1846— Samstag, den 11. Febr., abends 8 Uhr im Halben Mond Zuſammenkunft (zwecks Ständchen), nach dem Ständchen Erſcheinen iſt gemütliches Beiſammenſein. Ehrenſache. Der Präſident. NB. Sonntag nachm. 1 Uhr Singſtunde Alle Fiſchmarinaden zu billigſten Preiſen Salz⸗ und Eſſig⸗ Gurken Allgäuer Stangenkäſe/ Pfd. 0,11 u. 0,14 Schweizerkäſe mit und ohne Rinde Edamer—Münſter— Romadur— Kräuter und Rahmkäſe Friſche Landbutter Pfund 1,70 Süßrahmtafelbutter, feinſte Qualität Stets friſche Margarine Pfd. 0,68, 0,90, 1,— Cocosfett— Speiſeſett— Schweineſchmalz Volkschor Viernheim Mitglied des Deutſchen Arbeiterſängerbundes Heute abend 8 Uhr im Lokal zum Karpfen Singstune des Frauenchors Männerchors. Der Vorſtand. NB. Samstag Abend im Gaſthaus z. Kaiſer⸗ hof Singſtunde des Feinſtes Tafel- und Repsöl Feinſte Weizenmehle, Mannheimer Fabrikat Pfund 0,23 und 0,25 Neues calif. Dürrobſt, Neue Hülſenfrüchte Weizengries— Tafelglanzreis Eier⸗Teigwaren Kaffee— Tee— Cacas Aepfel— Trauben— Orangen— Feigen Neue Musklatdatteln, 400 gr. Paket 0,88 5 Prozent Rabatt Alois Walter Achtung! Achtung Morgen Freitag von vorm. 8 Uhr ab Sroller Fischverkauf am„Walfiſch“ und am„Fürſt Alexander“ 3 Empfehle beſonders: Kabliau, und Bratſiſche, 3 Pfd. 1 Um geneigten Zuſpruch ölttet Minelaus Callei, 5 88 pelt Morgen Freitag Tue Seefiſche aabliau— Bratſchell abltan 80 W ſiſche Lebenemittelhaue 0 0 Kouuiuun u Nin Erfolg war überwältigend . Sensationspreise erklären alles Riesenvorräte stark verringert Ane; s Soft aus Afeun Wir verkaufen solange noch Vorrat: well! Schlaf- 1250. 1025. 815. 775. Zimmer 590. 545.— 445. RSI. 345. 4 1 5 Merren- zimmer Eiche 925. 845. 745. 690. 625.— 445. 390. 325. En 285. 3 1 Wohn- Zimmer Eiche 975. 810. 775. 650. 405. 475. 445. RM. 375. 4* 16 N Küchen aparte Modelle 525.— 475. 425. 380.375. 335. 255. 235. Rl. 785. 4— 945. 645. Das Auswrlige Fæhrtvergütung! Diweans 78.-π Chaiselongues 46.-, Matratzen 29. 4 mMauchtische, Mähtische, Klubsessel, Frisiertoiletten. Federbetten, Teppiche, Bilder, Flurgarderoben etc. Bequemste Teilzahlung gestattet! Autolieferung allerorts frei Haus Ca. 4000[Mtr. Ausstellungs- und Lagerräume Lieferfirma der Badischen und Bayerischen Beamtenbank Kugſauemmun x co. aunbein, F 4, 1-2-3 9 Schaufenster Gegr. 1903 aus für solide fAittelstandsmöbel! Jeder Käufer erhält ein praktisches Geschenk! führende M. K. V. Heute Donnerstag Abend 8 Uhr Versammlung im„Kettelerſälchen“ mit Vortrag über Kirche und Gegen⸗ wart, abgehalten von Herrn Prof. Waldvogel aus Mannheim. Wir bitten um voll⸗ zähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Morgen Freitag von 5 Uhr ab 1a hausgemachte Wurſt u. Fleiſch hat zu verkaufen Balt. Pfeuning Kreuzſtraße 5 Morgen Freitag von 1 Uhr ab hausgemachte Wurſt und Fleiſch zu haben bei Andreas Müller Waſſerſtraße 39 Morgen Freitag von früh 9 Uhr ab und Samstag 1a hausgemachte zu haben bei Karl Lammer Luiſenſtraße 6 Heute Donnerstag von 5 Uhr ab u. mor⸗ gen 1 0 05 von 8 Uhr 1a banogemachte Wanurren„Latera. Uhen Wir veranstalten am Samstag, den II. Februar 1928, abends 81 Uhr, im festlich geschmückten „Engelsaale“ einen großen öffentlichen 0* IIe Hierzu laden wir unsere werten Mitglieder nebst Angehörigen, sowie Freunde und Gönner des Vereins freundlichst ein. 180 5 ö i Der Vorstand. NB. Maskenkarten im Preise von 1.50 Mk. sind im Vorverkauf erhältlich im Lokal Zum Prinz Friedrich, bei Valt. Müller, Neubaustraße 4 und Jakob Sax, Römergartenstraße. 92 Sooo Morgen Freitag von 3 Uhr ab u. Sams⸗ tag von 8 Uhr ab hausgemachte zu haben bei Joh. G. Werle 3. Lampertheimerſtr. 11 Morgen Freitag von früh 9 Uhr ab 1a hausgemachte Fleiſch zu haben dei Sandſtraße 4 Oinize guterhaltene ee ee Heute Donnerstag von 4 Uhr ab hausgemachte Wurſt und Fleiſch zu haben bei Joh. Bähr Waldſtraße 11. Zu verkaufen: 6 Hünner 1 Hahn Naſſe Blümou⸗Roks 27er Brut legend. Von wem ſagt die Exped. ds. Bl. Braves, ehrliches Mädchen nicht unter 16 Jahren für leichte Hausar⸗ beit tagsüber ſofort geſucht. Bon wem ſagt die Exped. des Blattes. Zu vermieten: Ein ſchön möbliertes Zinner ſofort zu vermieten. Morgen Freitag von 2 Uhr ab u. Sams⸗ tag vorm. 8 Uhr ab hausgemachte zu haben bei Lorenz Adler Bis marckſtra ße 34 Morgen Freitag von 12 Uhr u. Samstag hausgemachte Wurſt und Fleiſch zu haben bei Johaun Hönig Friedrichſtraße 32 Heute Donnerstag von 6 Uhr u. morgz en von 8 Uhr ab hausgemachte Wurſtu. Aieiſch lernheine 8(Viernheimer Zelrung— Viernheimer Nachrichten) eint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1 7 15 frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erſtes, ilteſtes u. erfokgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernhein echer 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt aner b e Geſchäftsſtelle Rathausstr. anffurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Nr. 35 Viernheimer Tageblatt ee ene a. Anzeige Anzeigenpreife: bei Wiederholung abge 5 ö (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Oie einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. ſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. ahme Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amlsblatt det Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann — Annahme von Anzeigen in unſerer jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. Freitag, den 10. Februar 1928 45. Jahrgang Neues in Kürze. z: Auf der am 5. März beginnenden Tagung des Völ⸗ kerbundrats wird u. a. auch die Waffenſchmuggelaffäre von Szent Gotthard zur Beratung ſtehen. 6: Die ruſſiſche Wirtſchaftsdelegation hat dem deutſchen Verhandlungsleiter, Miniſterialdirektor Wallroth, einen An⸗ trittsbeſuch gemacht, um mit ihm das Datum der dentſch⸗ ruſſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen feſtzulegen. 5 18: Tie franzöſiſch⸗belgiſchen Wirtſchaſtsverhandlungen ſind beend⸗t worden ohne daß ein endgültiges Abkommen zuſtande gekommen iſt. Die Verhandlungen ſind jedoch nicht abgebrochen worden und werden in Paris wieder aufgenommen. 28: Die polniſche Antwortnote au Litauen, die die polniſchen Vorſchläge zur Aufnahme der polniſch⸗litauiſchen Verhandlungen enthalten ſoll, iſt im polniſchen Außen⸗ miniſterium ſertiggeſtellt worden und ſoll in den nächſten Tagen in Kownv überreicht werden. Aus dem In⸗ und Auslande. Die Sorgen der Rheinlandkommiſſion. Koblenz, 9. Februar. Wie der Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete mitteilt, hat die interalliierte Rhein⸗ landkommiſſion den Film„Deutſche Frauen, deutſche Treue“ für das beſetzte Gebiet verboten. Die inter⸗ alliierte Rheinlandkommiſſion erklärte ferner, daß ſie ge— gen die Vorführung der Filme„Der Katzenſteg“ und „Ein Tag der Roſen im Auguſt, da hat die Garde fort⸗ gemußt“, die vor einiger Zeit von örtlichen Beſatzungs— ſtellen verboten worden waren, im beſetzten Gebiet keinen Einſpruch erhebe. Sie hat ferner das Verbot des Filmes Ag“ aufgehoben. Der Film iſt nunmehr für das beſetzte Gebiet in einer neuen Faſſung unter dem Titel„Brüder“ mit einer kleinen Textänderung zugelaſſen. Eröffnung des Fernſprechverkehrs Deutſchland— Amerika. Berlin, 9. Februar. Am Fre ig wird vorausſichtlich in den ſpäten Nachmittagsſtunden der Fernſprechverkehr zwiſchen Deutſchland und Amerika aufgenommen. Auf amerikaniſcher Seite ſind alle Or!« der ASA. und der Inſel Kuba zugelaſſen. während a deutſcher Seite vor⸗ läufig nur Berlin, Hamburg und Frankfurt a. M. an den Verkehr angeſchloſſen ſind. Das Mietrecht angenommen. Inkrafttreten am 1. April. Berlin. 10. Februar. In der Sitzung am Donnerstag wurde die zweite Leſung der Vorlage zur Aenderung des Mieter⸗ geſetzes fortgeſetzt. Zunächſt wurde ein ſozigalde⸗ kratiſcher Antrag, den Paragraph 1 des Mieter⸗ ſchutzgeſetzge etzes unverändert in der alten Faſſung zu belaſſen, die zwar eine Aufhebungsklage vorſieht, aber kein Kündigung erfahren, in namentlicher Abſtimmung mit 159 gegen 143 Stimmen der Sozialdemokraten Demo⸗ kraten und Kommuniſten abgelehnt.“ Paragraph 1 wurde in der neuen Faſſung mit dem Kündigungsverfahren angenommen. In namentlicher Abſtimmung wurde ein weiterer ſozialdemokratiſcher Antrag, der auch nach Verſé unis des Widerſpruchs gegen die Kündigung durch den Mieter die gerichtliche Nachprüfung der vom Vermieter geltend gemachten Kündigungsgründe zulaſ⸗ ſen und die Weigerung des Mieters, die Wohnung zu räumen, als Widerſpruch gelten laſſen will, mit 165 gegen 154 Stimmen abgelehnt. 0 In der weiteren Einzelausſprache beantragte Abg. Fer!(S.) die Feſtlegung, daß Mietrückſtände aus ſo⸗ zialer Not kein Kündigungsrecht geben ſollen. Auch ſoilen Ateliers nicht als gewerbliche Räume gelten. Unter⸗ vermietung ſoll allgemein zuläſſig ſein. Den Ländern oll das Recht zum Lockern der Wahnungszwangswirt⸗ chaft genommen werden. Abg. Rönneburg(D.) for⸗ derte ebenfalls Erleichterungen für die bildenden Künſtler. Sodann beantragte Abg. Obendiek() Streichung der Beſtimmungen, die eine Kündigung von Werkwohnun⸗ gen zulaſſen und Abg. Dr. Jöriſſen(Wirtſch. Pag.) forderte, der Klage der Räumung in jedem Falle ſtatt⸗ zugehen, wenn der Vermieter auskömmlichen Exſatzraum zur Verfügung ſtellt und ſich bereit erklärt, die ent. ſtehenden Umzugskoſten zu zahlen. Ferner ſoll beſtimmt werden. daß mit dem Hauptmieter ſe auch der Unter⸗ mieter räumen ſoll, Hierauf erklärte Abg. Winnefteld D. Pp.) ſeine Zuſtimmung zu den Anträgen der Wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung, f.. Ein Vertagungsantrag der Wirtſchaftlichen Vereini- 5 wurde abgelehnt. Angenommen wurde ein Antiag er Regierungsparteien, wonach auch die Kündigung von Werkwohnungen zuläſſig ſein ſoll. nur unter gewiſſen Sicherungen erfolgen, zu Mitwirkung der Betriebe gehört. Dieſe Kündigung darf denen die Abg. vipinſti S.) erklärt dazu, daß ſeine Freunde gegen dieſen Antrag ſeien, da ſtatt der Zuſtim⸗ mung des Betriebsrates nur ein Verhandeln mit dem Betriebsrat feſtgeſetzt worden ſei. Beſchloſſen wurde weiter, daß das Geſetz am 1. April dieſes Jahres in Kraft tritt. Bis dahin bleibt das Geſetz über Mieterſchutz und Mieteinigungsämter in ſeiner bisherigen Faſſung in Geltung. Unter Ab⸗ lehnung aller anderen Anträge wurde dann die Vorlage zur Aenderung des Mieterſchutz geſetzes in zweiter und dritter Leſung angenommen. Die Schlußabſtimmung ſin— det erſt am Freitag ſtatt. Das Haus vertagte ſich auf Freitag, 2 Uhr, mit der Tagesordnung: Reichsmietengeſetz, Haushalt des Ar— beitsminiſteriums. 2 J Der Endkampf um die Schule. Die Verhandlungsmöglichkeiten noch nicht erſchöpft. Berlin, 9. Februar. Viele Meldungen beurteilen das Schickſal des Schulgeſetzes trotz aller Verhandlungen außeror⸗ dentlich peſſimiſtiſch und man vertritt vielfach die Auffaſſung, daß eine Einigung auf Grund der von Mi⸗ niſter Keudell ausgearbeiteten Kompromißvorſchläge nicht möglich ſein werde. So meldet die„Germania“, daß man in maßgebenden Kreiſen des Zentrums nunmehr zu der Auffaſſung gelangt ſei, der Reichsſchulgeſetzentwurf müſſe als geſcheitert angeſehen werden. In maßgebenden parlamentariſchen Kreiſen wird je⸗ doch im Gegenteil zu dieſen Meldungen, die durch die Verhandlungen zwiſchen der Deutſchen Volkspartei und dem Zentrum geſchaffene Situation dahin beurteilt, daß entſcheidende Entſchlüſſe erſt nach Zuſammen⸗ tritt des interfraktionellen Ausſchuſſes ge⸗ faßt werden können. Dieſe Zuſammenberufung hat Graf Weſtarp für die allernächſte Zeit in Ausſicht genommen. Man legt in Kreiſen der Koalitionsparteien Wert auf die Feſtſtellung. daß die Verhandlungsmöglich⸗ keiten keineswegs erſchöpft ſind und daß kus⸗ beſondere irgend eine verbindliche Stellung⸗ nahme der Deutſchen Volkspartei oder des Zentrums nicht vorliegt. Deutſche Kriegsgefangene in Rußland? Eine Erklärung vor dem Reichstagsausſchuß. Berlin, 9. Febuar. Im Reichstagsausſchuß für die Kriegsbeſchädigten— fragen ſtand am Donnerstag der Entwurf eines vier— ten Geſetzes zur Aenderung des Geſetzes über das Ver— fahren in Verſorgungsſachen zur Beratung. Dei Ausſchuß beſchloß, die Vertreter der einſchlägigen Or— ganiſationen zu hören. Der Vorſitzende verlas darauf ein Schreiben des Auswärtigen Amtes. Dieſes teilte mit, daß der vor kurzem aus der Sowjetunion zurück— gekehrte Bruno Stapel im Auswärtigen Amt ein⸗ gehend vernommen worden ſei. Er habe erklärt, daß er nur davon geſprochen habe, daß er die Zahl der Deut— ſchen, die er auf ſeinen Fahrten und Wanderungen in Sowjetrußland getroffen habe, auf etwa 150 ſchätze. Außerdem hat er betont, daß in keinem Falle bisher eine zwangsweiſe Zurückhaltung eines früheren deutſchen Soldaten durch Militär- oder Zivilperſonen der Sowjet⸗ union feſtgeſtellt werden konnte. Im übrigen verweiſt das Auswärtige Amt auf die Veröffentlichung der Telegra— phen⸗Agentur der Sowjetunion, wonach es weder in Si⸗ birien, noch überhaupt in der Sowjetunion noch deutſche Kriegsgefangene gibt. Dſes Dementi wird durch die amtliche Berichterſtattung der deutſchen Vertretungen in der Sowjetunion beſtätigt. Am Schluſſe ſeines Schreibens betonte das Auswärtige Amt, daß jeder freiwillig zurückgebliebene ehemalige deutſche Kriegsgefangene. ſo— bald er den Wunſch hat, in die Heimat zurückzukehren, mit ſeiner Familie durch die zuſtändige deutſche Vertretung auf Reichskoſten heimbefördert wird. Das Heerweſen. Die Beratungen im Haushaltsausſchuß des Reichstages. 9% Berlin, 9. Februar. Der Haushaltsausſchuß des Reichstages ſetzte am Donnerstag die Etatsberatung bei den zurückgeſtellten Anträgen zum Reichsernährungsminiſterium fort. So⸗ dann wurde der Haushalt des Reichswehrmmiſteriums zur Beratung geſtellt und zwar zunächſt der des Heer⸗ weſens. Der Berichterſtatter, der ſozialdemolraliſche Abg. Hünlich gab eine Ueberſicht über die finanzielle Ausgeſtaltung des Etats. Der Berichlerſtatter fragte. wie hoch die Zahl der ſich meldenden Mannſchaften ſei und ob es nicht möglich wäre, eine Statiſtik über Her⸗ kunft und Beruf der ſich Meldenden an geben. Auch über Das bie Japl von Anterofftzieren, die zu Offtzteren aufrucken, ſeien Angaben erwünſcht. Gebe es noch einen anderen Offizierserſatz, könnten Volksſchüler Offiziere werden. Wie ſteht es mit den Selbſtmorden? Sie ſeien zurückge⸗ gangen auf 87 Selbſtmorde und 48 Selbſtmordverſuche. Auch die Zahl der Todesfälle durch Unfal! ſei hoch. Wie ſtehe es endlich mit den Waffen⸗ und Munitionstransportſchiebungen? Mitberichterſtatter Erſing(Z.) führte aus: Der Etat des Arbeitsmini⸗ ſteriums und der Etat des Wehrminiſteriums ſei am meiſten umſtritten. Deshalb ſei zu prüfen, ob man hier Wach der ſachlichen und finanziellen Seite auf dem rechten ſei. Bedauerlich ſei auch hier die Beobachtung, daß die Perſonalausgaben ſtiegen und die Sachausgaben zurück⸗ gingen, ſtatt umgekehrt. Im übrigen wolle er aber nicht, daß die Reichswehrangehörigen ſchlechter geſtellt wür— den als die anderen Beamten, die freilich im Gegen⸗ ſatz zur Reichswehr mit Deputationen den Reichstag beſtürmt hätten. Der Redner beſprach dann im einzelnen die ſachlichen Ausgaben. Die Weiterberatung wurde dann auf Freitag vertagt. An dieſem Tage wird auch Reichs- wehrminiſter Groener das Wort ergreifen. ö Gola Kieler —2 Die Steglitzer Schülertragödie. Beginn der Gerichtsverhandlung. o Berlin, 9. Febuar. Am Donnerstag begann vor dem Schwurgericht des Landgerichts 2 der Prozeß gegen den Oberprimaner Paul Krantz wegen gemeinſchaftlichen Mordes an dem Koch— lehrling Hans Stephan. Die Vorgänge, die dem Verfah— ren zu Grunde liegen, ſielten ſich am 28. Juni v. Is. ab und erregten damals größtes Aufſehen. Zwiſchen dem damals 18jährigen Angeklagten und der 16jährigen Hilde Scheller hat, wie die Anklageſchrift beſagt, ein Liebes⸗ verhältnis beſtanden. Nachdem beide in der Nacht vom 26. zum 27. Juni ſerſtmalig in dem Landhauſe der Familie Scheller in Mahlow zuſammengeweſen waren, traf Krantz die Hilde am nächſten Abend in der Scheller'ſchen Woh— nung in der Stadt wieder, wo ſich Hilde mit dem Koch— lehrling Stephan verabredet hatte. Nach der Schilde— rung des Angeklagten ſoll Günther Scheller, der Bruder der Hilde, als er von dem Verhältnis ſeiner Schweſter mit Stephan hörte, derartig in Wut geraten ſein, daß er den Plan faßte, erſt Stephan und dann ſich ſelbſt zu er⸗ ſchießen. Krantz, der— wie er angibt— dieſes Verhält⸗ nis gleichfalls als einen ſchweren Schlag empfand, war damit einverſtanden, und es wurde verabredet, daß da⸗ nach Krantz die Hilde Scheller und ſchließlich auch ſich er⸗ ſchießen ſollte. Es kam dann zu einem heftigen Auftritt in dem Zimmer der Hilde Scheller, wobei zwei Men— ſchenleben, Günther Scheller und Hans Stephan, den Tod fanden. Zu den weiteren Taten kam es nicht mehr, da das Mädchen dem Angeklagten die Piſtole rechtzeitig. wegnahm. Neben zahlreichen Zeugen iſt auch eine Reihe von Sachverſtändigen geladen, darunter der Direktor des Gymnaſiums, das Krantz und Scheller beſucht haben. Die Verhandlung wird wahrſcheinlich drei bis vier Tage in Anſpruch nehmen. Aus Nah und Fern. Konnersreuth dementiert. München, 9. Febr. Der Konnersreuther Pfarrer hat alle Meldungen über die Geſundung der Thereſ Neumann dementiert. Sie habe auch jetzt ſtändig Vi⸗ ſionen. Die Blutungen hätten nur für einige Zeit nach Weihnachten aufgehört, würden aber erfahrungsgemäß wieder mit Aſchermittwoch beginnen. Die Straße nach Konnersreuth, die im letzten Jahre von etwa 60 0000 Automobilen benutzt wurde, wird jetzt für die Zeit nach Pfingſten inſtand geſetzt. Schweres Exploſionsunglück in Italien. Berlin, 9. Februar. Wie aus Mailand gemeldet wird, iſt längs der Eiſenbahn Treviſo— Bellune ein aus dem Kriege ſtammendes Munitionslager in die Luft ge— flogen und hat die Bevölkerung von Cattagnole in gro— ßen Schrecken verſetzt. Auf dem, wie ein Schlachtfeld aus— ſehenden Gelände, fand man mehrere Schwerverletzte und drei tote Arbeiter, die mit den Entladen der Granaten beſchäftigt geweſen waren. Es ſind etwa hundert Gra— naten explodiert. Das erſte Hotel Salzburgs in Flammen. Salzburg, 9. Febr. Im Grand Sotel de l'Europe bracht heute vormittag aus bisher nicht gellärter Urſache Feuer aus, das mit ungeheurer Schnelligkeit das Dach⸗ geſchoß der etwa 40 Meter langen Gartenhauptfront ergriff. Als die Feuerwehren von Salzburg und Um⸗ gebung mit allen verfügberen Löſchzügen und Mannſchaf⸗ ten anrückten, ſtand bereits der ganze Dachſtuhl in hellen Flammen. Eine Stunde ſpäter ſtürzten bereits Teile des Daches ein. Das Feuer war in den ſpäten Vormittags⸗ unden noch nicht gelöſcht, kann aber als lokoliſſert gelten. Grand Hotel de l'Europe gehört zu den erſten Hotels Oeſterreichs. Es iſt während der Salzburger Feſtſpiele der Mittelpunkt des künſtleriſchen Lebens. 0 Zwei wunderbare Filmwerke Werden im C 1.„Der Seneral““ r l Ein Weltſtadt⸗Rieſenprogramm von 17 Akte. entral Theater ab Heute ge 2.„Ilie Mächte einer schönen Frau“ l, Motto:„Willſt was Schönes ſehen, mußt ins Kino gehen“. igt: Wallerfangen(Saar).(Eine gefährliche Kriegervereinsfahne.) Beim Einrücken der fran⸗ öſiſchen Truppen mußte auf Anordnung des damaligen diutanten der Kommandantur in Saarlouis die Fahne es Kriegervereins von Wallerfangen abgeliefert werden. er Verein hat nun beſchloſſen, erneut ernſthafte Schritte zu unternehmen, um wieder in den Beſitz ſeiner Fahne zu gelangen. Buer.(Ein Schupo⸗Wachtmeiſter erſchießt 1 Geliebte und ſich ſelbſt.) Paſſanten fanden einem Walde bei Buer den Schupo-Wachtmeiſter und eſſen Braut, ein Fräulein Hufenbach erſchoſſen auf. An⸗ cheinend hat der Schupowachtmeiſter nach einem voraus⸗ egangenen Streit erſt ſie und dann ſich ſelbſt mit ſeinem ienſtrevolver erſchoſſen. München.(15 Jahre Zuchthaus im Mord⸗ prozeß Hermann.) In dem Prozeß gegen den Dandſchaftsgärtner Hermann, der angeklagt war, ſeine Frau erſchlagen, mit Spiritus übergoſſen und angezündet u haben, gegen den der Staatsanwalt wegen Mordes die Todesſtrafe beantragt hatte, wurde das Urteil gefällt. Darnach wird der Angeklagte Hermann wegen Totſchlages zu 15 Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren verurteilt. In der Begründung wurde ausgeführt, daß das Gericht annimmt, daß es ſich um einen Totſchlag gehandelt hat. Wenn auch die Verdachtsmomente für einen planmäßigen Mord ſehr groß ſeien, ſo könne der Nachweis in dieſer Richtung doch nicht erbracht werden. Das Gericht nahm ferner an, daß es ſich bei der Tat um eine Affekthandlung gehandelt habe. Berlin.(Raubüberfall im Berliner Süd⸗ weſten.) Die im Kellergeſchoß des Hauſes Tempel— Herrenſtraße 6 wohnende Portierfrav Thereſe Prignitz wurde von einem unbekannten Täter überfallen und nie— dergeſchlagen. Die 60jährige Frau wurde beſinnungslos in einer großen Blutlache liegend aufgefunden. Da die Frau einen kleinen Zigarettenhandel betrieb, ſieht man die Tat als Raubüberfall an. Goslar.(Tödlicher Autounfall.) Auf der Fahrt von Goslar nach Klausthal-Zellerfeld geriet auf der vereiſten Straße das Auto des Mühlenbeſitzers Fruth an einer Straßenkreuzung ins Rutſchen und ſauſte in den Straßengraben. Dabei überſchlug ſich der Kraftwagen und begrub die Inſaſſen unter ſich. Fruth, der den Wagen ſelbſt ſteuerte, wurde der Bruſtforb eingedrückt und auf der Stelle getötet. Den Mitfahrern paſſierte nichts. Kleine Chronik. Ein gefährlicher Hochſeemaſchiniſt. Wie aus Har⸗ stadt gemeldet wird, haben ſich dort an Bord des deut— ſchen Fiſchereidampfers„Senator Sander“ aus Cuxhaven furchtbare Szenen abgeſpielt. Der zweite Maſchiniſt ſchlug in einem Anfall von Delerium tremens den Kapilän nieder und ſtürzte ſich dann auf den erſten Maſchiniſten den er gleichfalls zu Boden ſtreckte. Darauf hielt er die Maſchine an und öffnet edas Bodenventil, um das Schiff zu ver— ſenken. Die Mannſchaft hielt er mit einem Dampfſchlauch an Schacht. Trotzdem gelang es einem Mann der Beſa— ene den Anker auszuwerfen und um Hilfe zu ſignali— ieren. Der Dampfer wurde in den Hafen bugſiert, wo znan den raſenden Maſchiniſten nach ſchweren Kämpfen überwältigen konnte. Jugendliche Brandſtifter. Polizeiliche Unterſu⸗ chungen über die Urſache einer Reihe von Brandſtiftungen im Süden von Boſton führten zur Feſtnahme zweier Knaben, von denen der eine ſieben, der andere vierzehn Jahre alt iſt. Wie die Polizei mitteilt, hat der ſieben— fährige Knabe eingeſtanden, eine Kirche und eine Schule in Branb geſetzt zu haben. Der andere Knabe ſoll zu— egeben haben, eine Schule während der Schulzeit an⸗ eſteckt zu haben. Es war glücklicherweiſe gelungen, die Kinder rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Ait Schwerer Brandſchaden. Wie aus Riga gemeldet wird, brach vermutlich durch Brandſtiftung einer entlaſ⸗ ſeneſ Arbeiterin ein Großfeuer in der Holzwöllefabrik Lenta aus, wobei zahlreiche Maſchinen und große Vor⸗ räte vernichtet wurden. Der Schaden beträgt nach»or— läufiger Schätzung etwa eine Million Goldfrank⸗ Aus Heſſen. Verhaftung eines heſſiſchen Staatsbürgers durch die franzöſiſche Kriminalpolizei. Mainz, 9. Febr. Die franzöſiſche Kriminalpolizeſ verhaftete vor einigen Tagen in einem, Porort bei Mainz einen gewiſſen Zadok, der dort ſeit einem Jahr anſäſſig iſt. Zadok kam aus dem Elſaß. wurde aber ſpäter heſſiſcher Staatsbürger. Als Grund der Verchaſ⸗ tung wurde franzöſiſcherſeits Waffenbeſitz angegeben. Die Verhaftung mußte auffallen, da wegen Waffenbeſitzes in letzter Zeit keine Verhaftungen mehr vorgenommen worden waren. Nun ſtellt ſich heraus. daß der Grund zWaffenbeſitz“ nur ein Vorwand war. Jadok war näm⸗ lich in die autonomiſtiſche Affäre verwickelt und wegen ſtarker Betätigung in dieſer Bewegung von den Fran⸗ zoſen ſeit langem geſucht. Er wurde ins Elſaß zurückge⸗ bracht und vom Unterſuchungsrichter vernommen. Zadok ſoll Gründer der Mühlhauſener Autonomiſtengruppe ge⸗ weſen ſein und ſchon in den Anfängoͤn dieſer Bewegung ſich betätigt haben. Darmſtadt.(Meine d.) Das Schwurgericht ver⸗ handelte gegen den 22 Jahre alten Georg Stoller aus Groß-Zimmern, der zugunſten der K. Franke aus Groß⸗ immern in einer gegen einen Dritten anhängigen Klage ſchwor, daß er mit der Fr. nie in intimem Verkehr ge⸗ ſtanden habe. Er muß ſeinen Leichtſinn mit der Mindeſt⸗ trafe von einem Jahr Zuchthaus büßen, während die wegen Anſtiftung angeklagte Franke wegen Beihilfe mit viereinhalb Monaten Gefängnis davonkam. Ein Gnaden⸗ geſuch der Fr. wegen Straufaufſchub will der Gerichts⸗ hof unterſtützen. Mainz.(Teure Zärtlichkeiten.) Auf dem For⸗ ſterplatz wurde ein 70jähriger Mann nach eingetretener Dunkelheit von einer unbekannten Frauensperſon ange— ſprochen. Später, als ſich dieſe wieder von ihm getrennt hatte, vermißte der Mann ſeine Brieftaſche, die etwa 50 Mark enthielt. Es beſteht kein Zweifel, daß die Unbe⸗ kannte die Brieftaſche ſtahl und zwar in dem Augenblick als ſie den Mann umarmte. Da vor einiger Zeit ein an⸗ derer Mann unter gleichen Umſtänden ſeine Brieftaſche einbüßte, wird angenommen, daß man es mit einer ge— werbsmäßigen Taſchendiebin zu tun hat, die ſich auf Zärtlichkeiten gegen ältere Männer verlegt, um bei dieſer Gelegenheit Taſchendiebſtähle zu verüben. Worms.(Fremdenlegionswerber ver⸗ urteilt.) Vor dem Bezirksſchöffengericht hatle ſich der Krankenpfleger Artur Kempf aus Marburg a. d. L. zu verantworten, der in zwei Fällen für die Fremdenlegion geworben bzw. eine Anwerbung begünſtigt hatte. Der Angeklagte war nach Mainz gefahren, um ſich für die Fremdenlegion anwerben zu laſſen. Dort hatte er in der Kaſerne den Zeugen Kubach getroffen, der ſich ebeafalls anwerben laſſen wollte. Beide wurden in Mainz als untauglich befunden. Kempf erzählte ſeinem Kameraden darauf, wenn man in Mainz nicht angenommen würde, müſſe man eben wo anders hinfahren, z. B. nach Worms. dort habe man vielleicht eher Glück. Beim Vorſprechen bei der betreffenden Stelle in Worms trafen die beiden auf einen 18jährigen Kaufmann namens Sternheim aus Mannheim, der ſich ebenfalls für die Fremdenlegion anwerben laſſen wollte. Diesmal wurde Kempf und auch der Sternheim für tauglich erklärt. Der Offizier ließ dem Kubach durch den Angeklagten verdolmet— ſchen, er könne nicht genommen werden, da er noch zu jung und zu ſchwach ſei. Kempf hat nun auf ihn dahig eingewirkt, mit nach Weißenberg zu fahren, wo er ſicher angenommen würde. In Ludwigshafen wurden dann die drei Verhaftet. Das Gericht erkannte auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von vier Monaten. Nidda.(Dem ſicheren Tode entriſſen.) Das fünf Jahre alte Waiſenkind Walter Dietz verſuchte, auf der etwa einen Meter hohen Schutzmauer der Brücke über die Nidda entlang zu laufen. Dabei trat der Junge fehl und ſtürzte in die an dieſer Stelle und weiter fluß— abwärts recht tiefe Nidda. Durch die ſtarke Strömung wurde das Kind ein Stück fortgeriſſen, blieb aber dann an dem Rechen des Waſſerrades der Stadtmühle hängen und wurde hier von dem Schreinermeiſter Karl Peter⸗ — 8— Aſchenbrödel und Dollarprinz 27 Roman von H. Courths⸗Mahler. 14. Fortietung Nachdruck verboten. Frau Helene hatte ſchon wieder eine gallige Ant⸗ wort auf der Zunge aber plötzlich kam ihr ein Ge⸗ danke, der ſie ſtumm machte. Weshalb ſollte ſie ſich mit ihrem Gatten und ihrer Stieftochter herumzanken? Es führte doch zu nichts, und wenn ſie dringlicher wurde, dann war ihr Mann im ſtande, John Stratter abzuſchreiben, damit er überhaupt nicht kam. Das Sage zwar, wenn ſie jetzt ſchwieg— und dann, wenn John Stratter hier war, ſelbſt verſuchte, über dieſen unki mit ihm zu reden, es ſollte ihr nicht ſchwer aller ihm zu überzeugen, daß er etwas für ſie und ihre Töchter tun mitſſe, auch wenn ihr Gatte nichts an⸗ nehmen wollte. Die Hauptſache war, daß er erſt ein⸗ mal kam, dann würde ſie alle Hebel in Bewegung letzen, um alles klug in die Wege leiten zu können. Wenn ihr Gatte und ihre Stieftochter durchaus nicht an dieſen Wohltaten des reichen Amerikaners par⸗ tizipieren wollten, ſo kam es eben ihr und ihren Töch⸗ tern allein zu ſtatten. So zwang ſie ſich zur Ruhe und ſagte bedeutend ſaufter: „Nun gut, ich ſehe ein, daß ich euch nicht überzeugen kann und ſo muß ich mich eben fügen.“ Ruth kannte ihre Stiefmutter zu genau um nicht zu ahnen, daß ſie einen heimlichen Schachzug vor hatte aber ſie ſagte nichts über ihren Verdacht. Und ihr Vater war viel zu froh, daß dieſe Szene ein Ende hatte, als daß er nicht gern in einen friedlichen Ton eingeſtimmt hätte. Frau Helene fuhr nun fort: „Was gedenkſt du alſo nun zu antworten auf die⸗ ſen Brief, Georg?“ „Ich weiß es nicht, Helene. Es wäre natürlich un⸗ höflich den Beſuch John Stratters abzulehnen, ganz abgeſehen davou, daß ich ihn gern kennen lernen eee möchte. Aber— können wir einen ſo verwöhnten jungen Mann bei uns aufnehmen?“ Frau Helene war jetzt ganz milde und ſanft. „Warum denn nicht? Wir brauchen uns doch vor ihm und unſerer ärmlichen Verhältniſſe nicht zu ſchä⸗ men und keinen Hehl daraus zu machen. Übrigens wird er ſelbſtverſtändlich im Hotel wohnen und wir können uns darauf beſchränken, ihn zuweilen zum Tee oder zum Abendeſſen einzuladen. Wie alt iſt er denn eigentlich?“ „Er wird dreiundddreißig Jahre alt ſein.“ Frau Helenes Augen flackerten auf. Sie ſah zu ihren Töchtern hinüber. „Iſt er verheiratet?“ fragte ſie ſchnell. „Nein, ſo viel ich weiß, nicht. Er müßte denn in den letzten Monaten, nach dem Tode ſeines Vaters gehei⸗ ratet haben, aber das iſt nicht anzunehmen. Während der Trauer um ſeinen Vater wird er wohl nicht Hoch⸗ zeit gehalten haben.“ Wieder ſah Frau Helene nachdenklich zu ihren Töch⸗ tern hinüber. Wie, wenn eine von ihnen dieſen Dollar⸗ millionär bezaubern würde? Sie waren doch deide ſchön und hatten viel Verehrer gehabt, als man noch mehr in Geſellſchaft ging. Und ſie waren jung und gewandt und verſtanden ihre Reize in das hellſte Licht zu rücken. Sie atmete erregt und ahnte nicht, daß Ruth, die ihre Stiefmutter ſehr genau kannte, ihr faſt die Gedanken vom Geſicht ablas. Sie zwang ſich zu einem ruhigen, ſachlichen Ton und ſagte beſtimmt: „Jedenfalls mußt du ihm natürlich ſchreiben, daß er uns herzlich willkommen ſein wird.“ Das war auch Georg Waldorfs Anſicht und er nahm ſich vor, noch an demſelben Tag an John Stratter zu ſchreiben. e zuunm beinen, ver turg, wutſuftoſſen burch DOmeiſiſpringen ins Waſſer den vom ſicheren Tode bedrohten Jungen im letzten Augenblick rettete. Gießen.(55 Prozent Aufwertung!) Die Sparkaſſe der Buderus'ſchen Eiſenwerke in Dollar(Main⸗ Weſer⸗Hütte) hat die von ihren Arbeitern im Krieg, eingezahlten Spareinlagen jetzt mit 55 Prozent aufge⸗ wertet und die Beträge an die Sparer in bar ausgezahlt. Zahlreiche Angehörige des Unternehmens, meiſt ältere Arbeiter, erhielten auf dieſe Weiſe mehrere hundert Mark, 0 6 ſogar einige tauſend Mark Bargeld aus⸗ gezahlt. — 23— „ Die Negierungsbildung in Heſſen beendel Die Schwierigkeiten behoben. O Darmſtadt, 9. Februar. Nachdem die Demokraten von ihren Beratungen in Frankfurt a. M. zurückgekehrt waren, wurden die Ver⸗ handlungen zwiſchen den Weimarer Koalitionsparteien wie⸗ der aufgenommen und zu Ende geführt. Die Regierung wird von den Sozialdemokraten, den Demokraten und dem Zentrum gebildet. Als Staatspräſident wird der bisherige Landtagspräſident Adalung(S.) zur Wahl vorgeſchlagen. Er übernimmt zugleich das neu zu orga⸗ niſierende Miniſterium für Kultus- und Bildungsweſen. Für das Miniſterium des Inneren iſt Leuſchner(S.), für das Finanz⸗ und Jaſtizminiſterium Kirnberger (Z.) und für das Arbeits- und Wrrtſchaftsminiſterium Abg. Korel!l(D.) vorgeſehen. Die Wahl des Staats⸗ präſidenten und die Vorſtellung der neuen Miniſter ſo— wie die Entgegennahme der Regierungserklärung durch 105 Landtag wird am Dienstag, den 14. Februar. er⸗ folgen. Vom Optimismus. In Zeiten, die wenig Erfreuliches bieten, iſt nur der Sieger, der einen geſunden Optimismus aufzubringen ver⸗ mag. Der Peſſimismus ſieht ſchon am hellichten Tage ſchwarze Zukunftswolken aufſſteigen, für trübe Zeiten ſollte man ihn aber ganz und gar aus ſeinen Gedanken ver— bannen. Der Optimismus hat aber zwei Geſichtspunkte: einen leichten, oder beſſer ſeichten Sinn, alles ſo hinzu⸗ nehmen, wie es eben kommt, ohne einen Finger zu rüh— ren, der Zuverſicht den Weg zu bahnen; und jenen Glauben an das Naturgeſetz, daß die Sonne, auch wenn ſich die Wolken tagelang in dichten Schwaden davor tür⸗ men, doch wieder zum Vorſchein kommt. Trotz aller Schickſalsſchläge, die auf ihn lauern, bleibt der Optimismus beneidenswert, mag ihn die Welt auch bemitleiden und belächeln. Was ſeine Schwäche iſt, iſt zugleich ſeine Stärke. Wird ihm ſeine Hoffnungsfreudig⸗ keit, ſeine Vertrauensſeligkeit, immer wieder ſchwere Ent⸗ täuſchungen bereiten und Nachteile zufügen, ſo hat er ſich dafür den Ausgleich durch das Glück der Erwartung im Voraus geſchaffen. Und was er in ſeinem Inneren genoſſen har, rann ihm yinteryer durch nichts mehr es zogen werden. Ueber alle trüben Erfahrungen hilft 2 ſich durch neue Hoffnungen hinweg, die für ihn, mögen ſie wiederum fehlſchlagen, doch ein neues Glück bedeuten. Die näheren edleren Formen des Optimismus, der mehr für die Allgemeinheit als für ſich ſelbſt das(Flück ſucht, verleihen Heiterkeit des Gemüts, Ruhe der Seele, Ausgeglichenheit des ganzen Weſens. Der Phyſiognomi⸗ ker wird einen ſolchen Optimiſten ſchon an der Friedlich⸗ keit ſeiner Züge und der Gelaſſenheit ſeiner Miene er⸗ lennen, und dieſer edle verfeinerte Optimismus, der einen Ausgleich mit der Wirklichkeit herbei zu führen weiß, iſt bei weitem vorzuziehen. Stark in der Zuverſicht und vorſichtig klug im Han⸗ deln, unverzagt im Hoffen und doch nichk leichtfertig auf glückliche Zufälle bauend— mit dieſem Optimismus mü⸗ ſen wir den Kampf mit dem Leben aufnehmen. 7 eee eee eee CCC Doktor Waldorf Hatte ſich nach dem Frühſtück auf ſein Zimmer zurückgezogen, wo er ſeine Sprechſtun⸗ den abzuhalten pflegte. Da er bis zur Sprechſtunde noch eine Weile Zeit hatte, beſchloß er gleich an John Stratter zu ſchreiben. Als dann Ruth zu ihm kam, die ihm immer vor und nach der Sprechſtunde allerlei Handreichungen tat, zeigte er ihr den Brief. „Iſt es ſo recht, Ruth?“ fragte er, lächelnd zu ihr aufſehend. Sie nahm den Brief und las: „Mein lieber, verehrter Miſter Stratter! Es freut mich herzlich, daß ich den einzigen Sohn meines alten Freundes kennen lernen ſoll und ich bitte Sie, Ihren Vorſatz, uns zu beſuchen, auszu⸗ führen. Mit herzlicher Freude werden wir Sie bei uns willkommen heißen und wir hoffen, daß Sie ſich in unſerem beſcheidenen Heim wohlfühlen. Aber um eins bitte ich Sie dringend— von einer, Dankesſchuld Ihres Vaters mir gegenüber ſprechen Sie mir nicht, das will ich nicht hören. Was darüber zu ſagen geweſen wäre iſt zwiſchen Ihrem lieben, ſeligen Vater und mir geſagt und erſchöpft worden. Wir ſind längſt quitt. Ich bitte Sie, uns, wenn mög⸗ lich, den genauen Termin Ihres Beſuches anzugeben, damit wir beſtimmt für Sie zu Hauſe ſind. Alles wei⸗ tere mündlich. Mit herzlichen Grüßen von uns allen. Ihr Georg Waldorf.“ Ruth nickte dem Vater lächelnd zu. a „So iſt es recht, lieber Vater.“ dale eſelken Anden güne eu een en den nen beſeelten Augen hinein. var den erſten Blick nicht 105 ſchön, wie bre Halbſchweſtern, 18 Gortſetzung folgt) Nur einige Beispiele: Fiir die Dame: leg, Rob cheprenas Spangenschune wule lagnunn 3 90 mit I. XV. Absatz für Straße, Gesellschaft und Tanz jetzt Braune und schwurze Boxhalk-Halbschune gute Verat beitung. sowie Lacs pumps mit J. 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Solland 168,61— 168,95; Brüſſel 58,305— 58,425; Danzig 81,57— 81,73: Italien 22,165— 22,205: Süd⸗ ſlawien 7,358— 7,372: Kopenhagen 112,11— 112,33: Liſſabon 19,68— 19,72: Oslo 111,44— 111,68; Paris 16,44— 16.49; Prag 12,413— 12,433; Schweiz 80,565 — 80,725; Spanien 71,31— 71,45: Stockholm 112,38— 112,60; Wien 58,975— 59,095; London 20,408— 20,448; Newyork 4,1890— 4, 1970. Berliner Effektennotierungen. Berliner Handelsgeſell— ſchaft 265,125; Comm.⸗ und Privatbank 176,625; Darmſt.⸗ und Nationalbank 224,50; Deutſche Bank 162; Diskonto⸗ Komm. 157,50; Dresdner Bank 158,50; Hambg.⸗Amerik.⸗ Pak. 150,875; Nordd. Lloyd 153,75; Allg. Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft 163,50; Daimler-Benz 87; J. G. Farben⸗ induſtrie 260; Gelſenkirchen 132,75; Goldſchmidt 110,75; Holzmann 139: Mannesmann 149,25; Metallbank 126,1; Oſtwerke 327,25: Phönix 99; Rhein. Braunk. 232; Rhein. Stahlwerke 165: Schultheiß-Patzenhofer 396,50; Ver⸗ Glanzſtoff 568: Ver. Stahlwerke 102,875; Zellſtoff Wald⸗ hof 246,50. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Salatkartoffeln 15; Wirſing 25 bis 30: Weißkraut 15 bis 20; Rotkraut 25 25 bis 28; Blumenkohl, Stück 20 bis 150; Roſenkohl 30 bis 55: Gelbe Rüben 10 bis 15; Rote Rüben 10 bis 15; Spinat 30 bis 35: Zwiebeln 22 bis 257 Knoblauch, Stück 5 bis 10: Kopfſalat, Stück 25 bis 40; Endivienſalat, Stück 30 bis 50; Feldſalat 100 bis 140; Kreſſe 100 bis 140: Aepfel 10 bis 35: Birnen 15 bis 40; Nüſſe 40 bis 15: Süßrahmbutter 200 bis 240; Landbutter 180 bis 200: Weißer Käſe 50 bis 55: Honig mit Glas 150 bis 180: Eier, Stück 13 bis 20: Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 700; Huhn, geſchlachtet, Stück 250 bis 700; Enten, geſchlachtet, Stück 600 bis 700: Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 150: Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 15903 Rindfleiſch 110: Kuhfleiſch 70: Kalbfleiſch 120 bis 130; Schweinefleiſch 100 bis 110; Hammelfleiſch 130: Gefrier- fleiſch 68: Feldhaſenragout 120; Feldhaſenbraten 180; Reh⸗ ragout 100; Rehbug 150: Rehrücken und Keule 200 bis 220: Wildenten 200 bis 250. Mannheimer Produktenbörſe. Bet großem Angebot von Argentinien und ſchwacher Kaufluſt verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung. Die Preiſe ſind etwas nachgiebiger. Man nannte: Weizen, inl. 24,50 bis 25,25, ausl. 27,75 bis 30,50; Roggen, inl. 25 bis 25,25, ausl. 26 bis 26.25; Hafer, inl. 23 bis 24,75, ausl. 24,75 bis 26,25: Brau⸗ gerſte 29 bis 29,50, pfälziſche Gerſte 29,50 bis 31,50, ausl. Braugerſte 30,50 bis 35; Futtergerſte 21,75 bis 23,50; Mais mit Sack 22,25 bis 22,50; Weizenmehl, Spezial Null 36.25 bis 37; Roggenmehl 34 bis 36; Wei⸗ zenkleie 14 bis 14.25: Biertreber mit Sack 17,50 bis 18; alles in Reichsmark per 100 Kilo waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugeführt: 75 Kälber, 15 Schafe, 193 Schweine, 677 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber—, 74 bis 78, 68 bis 72, 62 bis 66,—; Schafe 43 bis 49; Schweine—,—, 60 bis 62, 59 bis 61, 57 bis 58.—, D: Ferkel und Läufer 13 bis 29 pro Stück.— Markt⸗ verlauf: mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schwei⸗ Motzi langſam ausverkauft; Ferkel und Läufer mittel⸗ mäßig. Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Ge⸗ treidebörſe notierten bei flauer Tendenz: Weizen 24,50, 22525 bis 23,50, 22,75 bis 23,25; Roggen 24,50: Som⸗ mergerſte 27,50 bis 29,50: Hafer, inl. 23,50 bis 24; Mais 22,75 bis 23,25: Weizenmehl 36 bis 36,75; Rog⸗ genmehl 33 bis 35; Weizenkleie 14,15 bis 14,25; Roggen⸗ Hleie 15 bis 15,25: alles in Reichsmark je 100 Kilo. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Dem heutigen Schlacht⸗ biehmarkt waren zugeführt: 1034 Kälber, 267 Schafe, 621 Schweine. Notiert wurden für den Zentner Lebend⸗ gewicht in Reichsmark: Kälber—, 72 bis 76, 65 bis 71, 55 bis 64; Schafe 50 bis 53, 42 bis 49; Schweine—, 58 bis 60, 58 bis 60, 57 bis 59, 56 bis 58.— Markt⸗ verlauf: alle Viehgattungen geräumt. Preußiſch⸗Gübdeutſche Klaſſenloiter ie. 1. Tag der 5. Klaſſe vom 8. Februar. Vormtittags⸗Ztehung. 2 Gewinne zu 10000 Mark 27 534. 2 Gewinne zu 5000 Mark 139 283. 4 Gewinne zu 3000 Mark 38 894, 126 190. 15 1 12 Gewinne zu 2000 Mark 31 203, 52 617, 149 652, 152 467, 154 812, 224.827. g 32 Gewinne zu 1000 Mark 18 582, 64 907, 86 089. 349 973, 116155, 144473, 176576 180 534, 193 062 900 75 253 125, 305 179, 311383, 317 421, 336 472 erner 76 Gewinne zu 50.„art und 210 Gewinne zu 300 Mark. — 1 Juſerieren bringt Gewinn 1 1 Einſame Kinder. Wenn die Mutter nie Zeit hat. Von Olga Tetzlaff. Der Junge kommt zur Mutter gelaufen.„Mutti, ich langweile mich ſo furchtbar, komm doch ein bischen mit mir ſpielen!“ Ein heißes Flehen nach Liebe und Verſte— hen liegt in dem Klang der Kinderſtimme.„Du mußt alleine ſpielen, Otto, ich habe keine Zeit!“ klingt es kühl zurück. Betrübt zieht ſich der Junge in ſein Stübchen zu⸗ rück. Mit einem Seufzer der Erleichterung vertieft ſich die Frau Mama wieder in die neueſte Nummer des Mode— journals. Das iſt ein ganz typiſcher Vorgang, der in der harten Wirklichkeit alltäglich vielleicht hunderte bon Male vorkommt. Es gibt leider viele, viele Mütter, die für ihre Kinder faſt gat keine Zeit übrig haben. Sie gehen auf in irgend einer Liebhaberei für Malerei, Muſik oder Literatur. Sie ſind überlaſtet mit geſellſchaftlichen Ver— pflichtungen oder beſtenfalls mit den Aufgaben eines großen Haushaltes. Für die Kinder bleibt keine Zeit. Die mögen ſich ſelber beſchäftigen. Unſere heutige Zeit ver- langt ja, daß die heranwachſende Jugend ſchon früh— zeitig auf eigenen Füßen ſteht. Dabei iſt es noch nicht einmal Herzloſigkeit und mangelnde Liebe, die viele Mütter zu ſolch einer Ver— nachläſſigung ihrer Kinder treiben. Zum größten Teil ſpielt hier Gedankenloſigkeit mit. Gewiß, auch ſie haben ihre Kinder lieb. Das Kind bekommt alles, was es ha⸗ ben will und muß: Ein eigenes Zimmer, Spielſachen, Bücher, regelmäßiges und gutes Eſſen, ſaubere Kleidung, Taſchengeld und die Erlaubnis, ſich mit gleichaltrigen Ka— meraden ſo viel zu amüſieren, wie ſie nur wollen. Häu⸗ ſig wird auch eine Bonne oder eine Erzieherin engagiert, der man die Kinder anvertraut. Damit glaubt man dann genug getan zu haben für das Wohl der Kleinen. Und doch iſt es lange nicht genug. In jedem Kinde lebt eine tiefe Sehnſucht nach inniger Gemeinſchaft mit der Mutter, nach Mutterliebe. Die Mutterliebe iſt die Sonne, unter deren ſegnenden und wärmenden Strah— len ein junges Menſchenkind ſich als wirklich kräftig und gut entwickeln kann. Nichts kann ſie erſetzen, auch die beſte Bonne oder Erzieherin nicht. Maga die natürliche Zuneigung eiter ſoichen Ertzieyerm auch noch ſo groß ſein, zwiſchen ihr und dem Kinde fehlt doch das Band der Blutgemeinſchaft. Die Einflüſſe, die von ſolch einer immerhin fremden Perſon ausſtrahlen, können nie das für ein Kind bedeuten, was ihm in ſolchen Fällen fehlt: die Mutterliebe. Andererſeits können dieſe Einflüſſe ſo gar ſehr ſchädigend für die zukünftige Entwicklung des Kindes ſein. Kinder ohne Mutterliebe bleiben einſam, ſelbſt wenn ſie in größtem Luxus aufwachſen. Mögen ſie auch äußer— lich blühen und gedeihen, innerlich verkümmern ſie doch. Ihre junge Seele hungert nach Liebe, hungert nach einem guten Wort, nach einem warmen Blick der Mutter. Wie Eiſeshauch berührt ſolch ein Kind der flüchtige Kuß, den die eilige und elegante Frau Mama ihm verabreicht, wenn ſie haſtig zu einer Geſellſchaft geht und ſchnell noch einmal im Kinderzimmer ganz konventionell nach ihrem„Liebling“ ſchaut. Die Wirkung einer ſolchen Behandlung auf ein Kind wird niemals ausbleiben. Mit offenem ſehnſüchtigen Her— zen hat es Jahre lang nach der Liebe der Mutter ver⸗ langt: aber allmählich ſchließt ſich das Tor. Nur Bitter⸗ nis und Enttäuſchung wohnen noch in dem liebenden Herzen. Liebe erzeugt Liebe, aber wo Egoismus geſät wird, da kann nur Egoismus wieder wachſen. Aus dem einſamen Kinde wird ein einſamer mürriſcher und egoiſti— ſcher Menſch. Im ſpäteren Leben mag mancher fragen, warum dieſer Menſch in ſolch einem ſeltſamen verſchloſſe— nen und eigenſüchtigen Charakter habe. Und die Antwort muß lauten:„Ihm fehlte die Sonne ſeiner Jugend, ihm fehlte die Liebe der Mutter, die ſich nie um ihn ge⸗ kümmert hat!“ Jede Stunde, jede Minute aber, die eine Mutter, dem innigen Zuſammenſein ihrem Kinde widmet, trägt tauſendfache goldene Frucht im späteren Leben des Kindes. Bild funk Wie lange wird es noch dauern, bis in jedem Helm/ wie heute ein Radio- Empfänger/ auch der Bildfunk. Apparat ſteht, de- durck drahtloſe Bild · Hbertragung erſt die techniſche Vollendung des Rundfunles bringt 7 Hber alle Fortſchtitte auf dieſem Gebiet wie auch über viele andere intereſſante Dinge erählt(jedem verſtandiich) die gröhbte Funkzeitſcheift Ber Oeutſche Kundfunk, der überdies allw/öchentlich ſümtliche ausführ- NMchen Prottamme aller in · und ausländiſchen Sender bringt Neeneft 30 bt= NMegetsbe run RBA 2.— 7 Nan beſtellt am beften beim poſftamm Ser dei eier b bern umſonſt vom Vetlag, Berlin N 26 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 10. Februar. Einbrechende Polarluft⸗ und ſubtropiſche über Eng⸗ land durchfließende Warmluftmaſſen haben ein vor der norwegischen Küſte ſich auffüllendes Teiltief nach Europa zugeführt, ſodaß der Wirbel das ganze nördliche Europa beherrſcht. Das Feſtlandhoch hat ſeinen Schwerpunkt nach Süden verlagert, beeinflußt aber nicht die Witterung Süddeutſchlands. Die Randwellen des nördlichen Tief⸗ druckgebietes werden daher vorausſichtlich in den nörd— lichen Landesteilen in Erſcheinung treten. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: In nördlichen Gebieten wechſelnd wolkig, ver⸗ einzelt geringe Niederſchläge, in ſüdlicheren Gebieten heiter und trocken, tagsüber für die Jahreszeit mild, in Auf⸗ klärungsgebieten Nachtfroſt. — Verlehrsfragen beim 14. Deutſchen Turnfeſt. Wie weit das 14. Deutſche Turnfeſt in unſer Verkehrsleben eingreift, geht allein aus der Tatſache hervor, daß ſich die jähr eiche Fahrplankonferenz der Deutſchen Reichsbahn— geſellſchaft ganz beſonders mit dem 14. Deutſchen Turn⸗ feſt befaſſen muß. Die Löſung der in der Hauptreiſezeit im Monat Jult und Anfang Auguſt an die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft herantretenden Fragen geſtalten ſich deshalb um ſo ſchwieriger, weil unmittelbar vor dem 14. Deutſchen Turnfeſt— vom 25. bis 30. Juli— das Sängerbundesfeſt in Wien ſtattfindet. Aus den bisherigen Beſprechungen mit der Reichsbahndirektion Köln geht hervor, daß die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft alle Dienſt— ſtellen der verſchiedenen Direktionen im Reiche ſchon hin⸗ reichend unterrichtet hat, die Vorbereitung für die recht— zeitige Führung der Sonderzüge zu treffen. Die deutſchen Turnkreiſe und die einzelnen Gaue müſſen ſich mit ihrer zuſtändigen Reichsbahndirektion nun in Verbindung ſetzen. „Konzert der Kapelle Hauf⸗Blauk. Wie wir höten, vera ſtaliet in nächſter Zeit die Kapelle Han f⸗ Blank ihren 4. muſikaliſchen Abend. Alle Konzert⸗ und Muftikfreunde werden dirſe Nachricht ſicher begrüßen, wes⸗ halb ſchon heute darauf aufmerkſam gemacht wird. Nüh⸗ eres wird noch bekannt gegeben. * Karneval in München, Karneval in Nizza, Karneval in Braſuten! Von den Hauptſtädten des Fa⸗ ſchings handelt die Foſchingsnummer der„Münchner Illn⸗ ſtrteiten Preſſe“(Nr. 7) Karl Arnold zeichnete ſeine Be⸗ obachtungen vom Faſchingafeſt des Kegelklub Frohſtun und der Zeichner Kelen macht ſich luſtig über den Blödſinn, den erwachſene Menſchen nach Mitternacht treiben.— Dieſe Nr. enthält auch ein Faſchtugspreisausſchreiben, das dem Leſer die Aufgabe ſtellt, vier maskierte Filmſterne zu er⸗ kennen. Außer auf die aktuellen Bilder weiſen wir koch auf den Unterhaltungsteil, Schach und Rätſel hin. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Kommunion⸗ u. Konfirmationsbeihilfen im Jahre 1928. Es iſt beabſichtigt, falls Bedürftigkeit vorlieat, den Kindern von Schwerktiegsbeſchädigten, ſowie den Krieger⸗ waiſen, die in dieſem Jahre zur erſten heiligen Kommunion, gehen oder konfirmiert werden, eine Beihilfe zu gewähren. Dies bezügl. Anträge ſind bis ſpätesſtens Mittwoch den 15. Februar 1928 auf unſerm Bürs Nr. 2 zu ſtellen Eine dies bezügl. pfatramtl. Beſchelnigung it in jedem Falle mitzubringen. Viernheim den 9. Februar 1928. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamderth. M. G. B. Harmonie Am Samgtag, den 11. Febr. 1928, abends 8 Uhr findet im Lokal zur Harmonie die jährliche 109 ſtatt mit der üblichen Tagesordnung. Alle Mitglieder find zur Teilnahme hoflicht eingeladen. g Der Lil