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Ehe⸗ leute von Viernheim die nachgenannten in der Gemarkung Viernheim gelegenen Liegen⸗ ſchaften als: Flur J Nr. 841,4 Hofraite, Pfarrgaſſe — Rathausſtraße 78— qm 3425/1 „ I Nr. 841,44 Grabgarten, duſelbſt qm 99 1 Nr. 841/100 Straße, daſelbſt, qm 14/0 a. auf dem Ortsgerichtsbüro dahier öſſentlich freiwillig verltetaern, 5 Die Verſteigerungsbedingungen können auf dem Geſchäftszimmer des unterzeichne ten Ortsgerichts während der Geſchäfts⸗ ſtunden eingeſehen werden. Viernheim, den 9. Febr. 1928. Heſſ. Ortsgericht Viernheim Schuchmann. Gemein nütz. Baugenoſſenſchaft Viernheim e. G. m. b. B. Unter Hinweis auf die Beſtimmungen des § ss der Satzung berufe ich hiermit die ordentliche Hauptverſammlung unſerer Genoſſenſchaft auf Montag, den 13. Febr., abends 8 Uhr in das Gaſthaus zum„roten Löwen“ mit folgender Tagesordunng: 1. Bericht des Vorſtandes und Aunffichtsrats. 2. Genehmigung des Jahresabſchluſſes, Beſchluß⸗ faſſung über die Bildung der geſetzlichen Rück- lagen und Entlaſtung des Vorſtandes. 8. Aenderung der Satzung. 4. Wahl von drei Mitgliedern des Aufſichtsrats. Die Herren Valentin Alter J., Rektor Gillig und Jak. Nägel 3. ſcheiden aus u. ſind wieder wählbar. 5. Erledigung von Anträgen. 6. Verſchiedenes. Jedem Mitglied ſteht es frei, Einſicht in die Jahresabrechnung zu nehmen und bis zum 11. ds Mts. ſchriftliche Anträge abzugeben. Viernheim, den 4. Februar 1928. Alter, Vorſitzender des Aufſichtsrats. — Gegr. 1846— Samstag, den 11. Febr., abends 8 Uhr im Halben Mond Zuſammenkunft (zwecks Ständchen), nach dem Ständchen gemütliches Beiſammenſein. Erſcheinen iſt Ehrenſache. Der Präfident. NB. Sonntag nachm. 1 Uhr Singſtunde Männer⸗Geſang⸗Verein Unregelmäßigkeiten in der Zuſtellung unſeres Blattes wollen uns ſofort gemeldet werden damit wir bereiniple Harnevalsgeselschaft Motto: Unn wann ſe uns alles ö Bauſch, Adler unn Heckmann Morgen Sonntag, 1,1 Uhr im„Saftladen“ Alles hat närriſch zu erſcheinen. Der närriſche Präſident. ee h Verſchönerungs⸗ und Verkehrsverein Sonntag, den 12. Februar, nachm. ½4 Uhr im Gaſthaus„zur Traube“ Deneral- Versammlung Tages orduung: Rech nungsablage. Vorſtandswahl. Pflanzungen. Anträge. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Hamam 15 Kirchliche Anzeigen der Evangeliſchen Gemeinde. Sonntag, den 12. Februar 1928 Borm. 10 Uhr: Gottes dienſt. Vorm. 11 Uhr: Kiadergottesdlenſt. Abends 8 Uhr: Jugendverein und Mädchen⸗ bund. Montag, den 13. Februar 1928. Abends 8½ Uhr: Uebungsſtunde des Frauen⸗ 66018. Mitwoch, den 15. Februar 1928. Abends 8 Uhr: Männerverſammlung im Saale der Kinderſchule. Iurnerhund Mernheim Morgen Sonntag vorm. ½10 Uhr Vorstands-Sitzung im Lokal. 1 Der Vorſitzende. NB. Training auf dem Sportplatz. für Abhilfe ſorgen können. 2227 Vexgessen Sie nient G. B. Harmonie Am Samstag, den 11. Febr⸗ „ 1928, abends 8 Uhr findet im 5 Lokal zur Harmonie die jährliche General- Versammlung ſtatt mit der öblichen Tagesoranung. N Alle Mitglieder ſind zur Teilnahme höflich eingeladen. Der Vorſtand. Maslnäus Debsch. Aer eute Samstag Abend beginnend 711 Uhr großer närriſcher 8 Motto: Es gaiht grad ſo widder wie es Letztemol Es ladet freundlichſt ein B. Hölscher und Frau. erhalten Sie in mei- nem Geschäft 55, 4b (frün. Möbel-Weiss) bis 20. Februer N 20 7 unut Nlöbel- Fuchs Mannheim S5, An nd K 1, 4 * Sämtliche Lederwaren zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen. Aug. Specht, g- Radlio- Empfangsgeräte Helzbaiterien AInodenhatterien Intennenmaterial Georg Wunder 6. 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An Viernheimer Tageblatt Nr. 36 .— eigenpreife: le koſtet 20 g bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. ee 2 (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Voltsblatg Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 80 Pfg⸗ —.—— amstag, den 11. Fe bruar 1928 g — 45. Jahrgang Zeitbetrachtungen. Teimruten für Gimpel.— Was iſt Wucher?— Geſellſchaft⸗ liche Verpflichtungen.— Der Vergnügungsſtrudel.— Frauen an der VBörſe.— Ein weiblicher Kapitän.— Der zu⸗ fällige Fnnd. Es iſt die Kunſt der Leute, die betrügen wollen, Leute zu finden, die ſich betrügen laſſen. Und ſie finden ſie doch immer wieder. Die Leimruten müſſen nur mit dem rich— tigen Leim beſtrichen und geſchickt ausgelegt werden, dann fliegen ihnen die Gimpel ſchon zu und bleiben daran hän⸗ gen. Die Dummen werden nicht alle, aber dieſe Dummen ſind oft unzweifelhafte Intelligenzen, die akademiſche Grade erwarben, ſchwere Staatsprüfungen mit Glanz be— ſtanden haben, ja, faſt möchte es ſcheinen, als wäre das was wir als„Bildung“ bezeichnen, der Weltklugheit und Menſchenkenntnis, die man im Leben ſo notwendig braucht, mitunter nur abträglich. Bei faſt allen großen Betrugs— affären ſindet man unter den Betrogenen eine beträchtliche Anzahl von Gebildeten, die viel mehr gelernt haben als der Betrüger, und ſich doch von ihm hinters Licht führen ließen und auf die plumpſten Tricks hereinfielen. So iſt es auch wieder bei dem Rieſenbetruge in Berlin, dem ver⸗ krachten Lombardhauſe. Man hat dem Schwindelunter⸗ nehmen auf eine bloße Empfehlung hin und ſogar ohne eine ſolche, unbedenkliche Summen anvertraut, deren etwaiger Verluſt den Hergeber an den Bettelſtab bringen mußte. Aber man rechnete gar nicht mit einem Verluſt, ſo benommen war man von der Ausſicht auf den verſpro⸗ chenen hohen Gewinn. Selbſt diejenigen, die Erkundigun⸗ gen eingezogen und eine günſtige Auskunft erhalten hatten, haben noch fahrläſſig gehandelt, denn eine günſtige Aus⸗ kunft kann heute zutreffend, aber in acht Tauen ſchon falſch ſein, und man ſoll daraufhin nicht ſein ganzes Vermögen oder einen erheblichen Teil desſelben in eine Sache hinein⸗ ſtecken, in die man keinen tieferen Einblick und über di; man keine Kontrolle hat. b und warum tat man es? Nur wegen der hohen, über⸗ mä“ hohen Zinſen, die die Lockſpeiſe bildeten, und doch HE ſie gerade bedenklich ſtimmen müſſen. Es iſt ja j lich bekannt, daß mit der Höhe des Gewinnes auch böhe des Riſikos zu ſteigen pflegt. Aber auch das Be⸗ wußtſein davon, was Wucher iſt, muß in weiten Kreiſen ziemlich abhanden gekommen ſein, ſonſt würde man ſich wohl kaum auf Geſchäfte einlaſſen, die unter Umſtänden zu einem ernſten Konflikt mit den Wucherparagraphen des Strafgeſetzbuches führen können. Und das kann Gefäng⸗ nisſtrafe bis zu einem Jahr und Geldſtrafe bis zu fünf⸗ zehntauſend Mark bedeuten. Wucher iſt es, wenn der übliche Zinsfuß dergeſtalt überſchritten wird, daß die Ver⸗ mögensvorteile aus ſo einem Rechtsgeſchäft zu der. Lei⸗ ſtung in auffälligem Mißverhältnis ſtehen. Und die 48 Prozent, die die Geldneber des Berliner Lombardhauſes für ihr Kapital einzuheimſen gedachten, überschreiten den üblichen Zinsfuß um ein mehrfaches. Aber ſie haben auch dafür eine Entſchuldigung. Von dem üblichen Zinsſatz und dem ordnungsmäßigen Verdienſt überhaupt kann man nicht leben, es iſt zu wenig, um damit auszukommen. Einer der verhafteten Mitſchuldigen des Berliner Millionen⸗ betrügers erklärte mit ſchöner Offenheit, daß ihn ſeine geſellſchaftlichen Verpflichtungen“ zu viel Geld gekoſtet hätten, und dieſe geſellſchaftlichen Verpflichtungen werden auch für ſehr viele der bekrogenen Darlehensgeber entſchei⸗ dend geweſen ſein. Im Kriege und in den Entbehrungs⸗ jahren nachher hatte man gelernt, ſich einzuſchränken, koſt⸗ ſpielige Gaſtereien leisteten ſich nur noch die Schieber und Kriegsgewinnler, auch in guten, vornehmen Häuſern war es nichts Ungewöhnliches, daß die Gäſte, wenn man ſich welche einlud, ihr Stullenpaketchen mitbrachten, und daß die Hausfrau ihnen nur eine Taſſe dünnen, deutſchen Tees verabfolgte. und man machte die Entdeckung, daß man ſich bei dieſer ſchmalen Selbſtbeköſtigung beſſer unterhalten könnte, als beim ſtundenlangen Sitzen an reichbeſetzter Tafel. Heute geht alles wieder aus dem Vollen. Haben Müllers ihren Gäſten drei Gänge vorgeſetzt, müſſen Meyers in Erwiderung der genoſſenen Gaſtfreundſchaft mit pier aufwarten, und waren Schmidts in Davos, müſſen Leh⸗ manns nach Nizza reiſen. Und ſollte man ſich deswegen in Schulden ſtürzen. N Die geſellſchaftlichen Verpflichtungen, die zum Geld⸗ ausgeben verpflichlen, ſtellen in dieſem Winker beſonders große Anforderungen, und die Vergnügungsprogramme ſind ſo lang, daß ſie ſchon verſchiedentlich zu der Mahnung Beranlaſſung gaben, doch ein klein wenig mehr den Ernst der Zeit, die ſtarke Arbeiksloſigkeit, die Not breiter Bevdſ⸗ kerungsſchichten zu berückſichtigen. Aber wer den Wahl ſpruch hat:„Mikmachen, was ſich irgend mitmachen läßt!“, der wird Mane über die Frage den Kopf zerbrechen, wo⸗ r er die Moneten dazu nimmt. Die einſtmals ſo beliebte örſenſpekulation iſt ſehr unbeliebt geworden, auf den J märkten herrſcht dauernd Stille und Luſtloſigkeit. In Wien 01 man jetzt die Frauen zur Börſe zugelaſſen. ſie haben ſich auch dieſe zweifelhafte„Errungenſchaft“ er⸗ kämnft und ſind ſtolz darauf. aber wenn es nun dort auch * etwas lauter zugehen ſonte, fur die Kursgeſtaltung wird es gleichgültig ſein. Daß die Frauen, die uns himmliſche Roſen ins irdiſche Leben flechten ſollen, ſich einmal unter dem Giftbaum ihre Hütten bauen würden, iſt auch eine der Abſonderlichkeiten, die uns die Neuzeit beſchert, womit wir uns aber, wie mit ſo manchen anderen, bald abgefunden haben werden. Da man in China und Japan ſchon von Frauen geleitete Banken hat, ſind wir in Mitteleuropa in dieſem Punkte offenbar rückſtändig geweſen, und dürften den weiblichen Bankdirektor und Börſianer auch nicht län⸗ ger miſſen. Auf der Kommandobrücke eines Schiffes ſcheint erſt recht nicht der Platz der Frau zu ſein, aber nach einer Nor⸗ wegerin und Amerikanerin hat nun auch eine Deutſche die Schifferprüfung beſtanden. Sie fährt ſchon ſeit Jahren mit ihrem Gatten auf deſſen Schiff, iſt alſo das, was man „ſeefahren“ nennt, und hat ſich ihre praktiſchen Kennt⸗ niſſe wie ein Matroſe und Steuermann erworben. Sie haben zuſammen manchen Sturm erlebt, ſind in vielen Häfen vor Anker gegangen, aber wo bleibt der gerahſame Ehehafen, wenn man beſtändig auf bewegter See herum⸗ ſchwimmt und umſonſt geſchaukelt wird? Für die meiſten Frauen wäre es kein Beruf, für den ſie ſich begeiſtern könnten, ſie wollen feſten Boden unter den Füßen haben. Von den Seefrauen droht den Seemännern bis auf wei⸗ teres keine Wettbewerbsgefahr. Dagegen wenden ſie ſich vielleicht ſcharenweiſe einem anderen Berufe zu, der wegen der damit verbundenen Strapazen bisher nur für Männer geeignet erſchien— dem des Diamantengräbers, nachdem ſie nämlich die Geſchichte von dem Buch der Gemahlin des ſüdafrikaniſchen Generalgouverneurs, einer geborenen eng— liſchen Prinzeſſin, auf einem der ſüdafrikaniſchen Diaman⸗ tenfelder geleſen haben. Dieſe erlauchte Dame ging auf dem Felde ſo für ſich hin und nichts zu ſuchen, das war ihr Sinn, aber vor einem Kieshaufen blieb ſie doch ſtehen, ſtocherte mit der Spitze ihres Sonnenſchirmes darin herum und auf einmal trudelte ein großer Diamant heraus. Wert: achtzigtauſend Mark. Der galante Grubeyhbeſitzer ſchenkte der Prinzeſſin den Stein, und dieſe war wieder ſo freigebig, ihn ihrer Geſellſchafterin zu ſchenken. Wie dick geſät müſſen in Südafrika die Diamanten ſein, wenn man zufällig einen derartigen Fund machen kann! Oder ſollte es nicht zufällig, ſollte der Kieshaufen präpariert geweſen ſein, um der Prinzeſſin eine Finderfreude zu verſchaffen? Die Idee wäre nicht mal neu. Aber wie dem auch ſein möge— die Geſellſchafterin hat den Diamanten und da⸗ mit die achtzigtauſend Mark weg, und es hat ſie wohl nur die Anſtrengung gekoſtet, daß ſie ſich bückte. um ihn auf⸗ zuheben, als die Schirmſpitze der Prinzeſſin ihn zu Tage gefördert hatte. Eine Geſchichte, die beinahe wie ein Märchen iſt Jobs. Das Reichsarbeitsminiſterium Zweite Leſung des Reichshaushaltsplans. Berlin, 11. Februar. Auf der Tagesordnung der Freitagſitzung des Reichs, tages ſtand die zweite Leſung der Vorlage zur Aen⸗ derung des Reichsmietengeſetzes. Nach der Vorlage ſollen die Vorſchriften des Reichsmietengeſetzes keine Anwendung finden auf Mietsverträge, die über freigewordene oder Feels geen Räume nach dem 81. März 1928 auf mehr als zwei Jahre neu abgeſchloſſen werden und ſich entweder ausſchließlich auf Geſchäfts⸗ räume oder auf ſolche Wohnungen beziehen, die— ab⸗ geſehen von Küche, Nebengelaß und Mädchenkammer— mindeſtens 6 Wohnräume mit mindeſtens 100 Quadrat⸗ meter Wohnfläche haben. Dies gilt nicht im Falle des Tauſches, wenn die Mieter in die beiderſeitigen Miets⸗ verträge eintreten. Unter Ablehnung aller Aenderungsanträge wurde bann die Vorlage zur Aenderung des Reichsmietengeſetzes in zweiter und dritter Leſung in der Ausſchußfaſſung an⸗ genommen. Das Geſetz tritt am 16. Februar 1928 in Kraft. Angenommen wurde ferner eine demokratiſche Ent⸗ ſchließung, die die Reichsregierung erſucht, auf die Länder dahingehend einzuwirken, daß größere Anteile aus dem Aufkommen aus der Hauszinsſteuer für die Erhaltung des Altraumes zu möglichſt günſtigen Bedingungen an Beſitzer dieſer Häuſer abgegeben werden. Angenommen wurde weiter eine Entſchließung der Regierungsparteien, die die Reichsregierung erſucht, auf die Landesregierungen dahin einzuwirken, daß in Fällen von Lockerungsmaßnahmen beim Mieterſchutz den Intereſſen der Künſtler beſondere Berückſichtigung zuteil werde. Die zurückgeſtellte Schlußabſtimmung über die Vor⸗ lage zum Mieterſchutzgeſetz ergab deren Annahme. Die zweite Leſung des Reichshaushaltsplans wurde dann fortgeſetzt beim Reichsarbeitsminiſterium. Dazu betonte Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns daß die Tariflöhne der meiſten Berufe im ab⸗ jelaufenen Jahre mindeſtens aleichen Schritt gehalten hatten mu ver Steigerung ver Tebensgaltungsxroſten. Auch in der Arbeitszeitfrage ſind Fortſchritte gemacht worden. Der Miniſter ging dann auf die Frage der in⸗ ternationalen Abmachungen auf dem Gebiete der Sozialpolitik über. Nach ſeiner Meinung komme e darauf an, ob die ratifizierten Abkommen auch wirkli durchgeführt werden. Das internationale Arbeitsam prüfe gegenwärtig Reviſionsmöglichkeiten verſchiedener Ab⸗ kommen. Dazu gehöre auch das Waſhingtoner Abkomme über den Achtſtundentag. Das deutſche Arbeitsſchutz⸗ geſetz, deſſen Beratung im Reichstag ihrem Ende ent⸗ gegenſehe, müſſe weiter verfolgt werden. An der Entwick⸗ lung der Löhne und Arbeitszeiten in Deutſchland ſei das Miniſterium höchſt aktiv beteiligt geweſen. Preiser⸗ höh ungen würden von den Arbeitgebern häufig damit entſchuldigt, daß ſie„unter dem Druck der Politik des Reichsarbeitsminiſteriums“ erfolgt ſeien. Man finde es eben leichter und weniger gefährlich, ein Miniſterium an⸗ zugreifen, als ſich klar und deutlich gegen überſteigerte Monopoltendenzen anderer Wirtſchaftsgruppen oder auch im eigenen Lager zu wenden. ein Wohnungsbau⸗ ogramm auf viele Jahre im voraus hielt der Mini⸗ ſter für unmöglich, da die Baumöglichkeiten von der je⸗ weiligen Lage auf dem Geld- und Kapitalmarkt abhängig ſeien. Hinzuziehung ausländiſchen Geldes ſei gerechtfer⸗ tigt, wenn es produktiv verwendet würde. Die ungünſtige Entwicklung des Arbeitsmarktes in den Wintermo⸗ naten ſcheine ſich wieder zum Beſſeren zu wenden. Das Anwachſen der Arbeitsloſen auf dem Lande ſcheine darauf zurückzuführen ſein, daß ein Teil der Saiſonarbeiter im Winter in ſeine ländliche Heimat zurückkehre. Die Organi⸗ ſation der Arbeitsloſenverſicherung werde ſtraffer geſtaltet werden müſſen. Die Angriffe gegen dieſe Organiſation wies der Miniſter allerdings zurück. Die Landesar⸗ beitsämter ſeien von 22 auf 13 vermindert worden, die 900 Arbeitsämter ſollen auf 600 vermindert werden. Der Miniſter beſchäftigte ſich dann mit der Landflucht. Eines der wichtigſten Mittel, ihr zu ſteuern, ſei das Siedlungsweſen. Zum Schluß beonte er, die Sozial⸗ politik verfolge eine aufwärts gerichtete Linie, das zeige ein Rückblick auf die Zeit vor vier Jahren. Abg. Grotewohl(S.) warf den Regierungspar⸗ teien vor, ſie hätten ihre Verſprechungen auf ſozialpoli⸗ tiſchem Gebiet nicht gehalten. Der Miniſter möge ja viel⸗ leicht guten len haben, aber der Einfluß der Rechten habe ihn a ülſche Bahnen gebracht. Die Sozialpolitil des Zentr! i beladen mit dem Fluch des Bürgerblocks. Daher die Unzufriedenheit der chriſtlichen Arbeiter. Dieſe drücke der Schuh an derſelben Stelle wie die Freigewerk-⸗ ſchaftlichen. Als letzter Redner des Tages gab Abg. Im buſch (Z.) zu, daß er manchmal anderer Meinung ſei, als der Arbeitsminiſter. Größer ſei aber ſein Gegenſatz zu den Sozialdemokraten. Dieſe hätten alſo kein Recht, chriſt⸗ liche Gewerkſchaftler gegen den Miniſter auszuſpielen. Uebrigens gebe es bei den Sozialdemokraten viel ſchlimmere Reaktionäre als im Zentrum. Die Hauptſache ſei Schaffung von Arbeit und Brot für alle. Arbeitsverdienſt ſei beſſer als Unterſtützung. Ein gutes Mittel zur Arbeitsbeſchaffung ſei die Unterſtützung des Wohnungsbaues. Beſonderer Fürſorge bedürfe das Saar⸗ gebiet, wo die Not durch den ſinkenden Kohlenabſatz noch immer geſteigert werde. Darauf wurden die Verhandlungen abgebrochen und auf Samstag 12 Uhr vertagt. Fernſprechverkehr Deutſchland— Amerika. Die Eröffnung. Berlin, 10. Februar. Der drahtloſe Fernſprechverkehr zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten von Amerika wurde Frei⸗ tag nachmittag durch drei offizielle Geſprüche, nämlich des Reichskanzlers Dr. Marx mit dem ſtellvertretenden Staatsſekretär Olds, ferner des amerikan'ſchen Bot⸗ ſchafters Dr. Schurmann mit Herrn Olds und des Reichspoſtminiſters Dr. Schätzel mit dem deutſchen Botſchafter von Prittwitz und Gaffron eröffnet. Schweres Straßenbahnunglück in Lothringen. 17 Tote und 34 Verletzte. I Diedenhofen, 10. Februar. In der Nähe von Diedenhofen ereignete ſich Don⸗ nerstag Abend ein fürchterliches Straßenbahn unglück. Zwi⸗ ſchen Terville und Diedenhofen fuhr ein mit Erz be⸗ ladener Güterzug. Plötzlich löſten ſich einige Wagen los ſauſten mit großer Wucht zurück. Bei einer Kreuzung ſtießen ſie auf einen beſetzten Straßenbahnwagen. der buchſtäblich in Trümmer zerriſſen wurde. So⸗ fort eilten Feuerwehr und Gendarmerie zu Hilfe. Bis Mitternacht konnten 17 Tote und 34 Verletzte ge⸗ borgen werden. Die Opfer ſind meiſt Arbeiter und An⸗ geſtellte aus den umliegenden Ortſchaften, die von ihrer Arbeitsſtelle kamen. i Die Verletzten wurden in den verſchiedenen Kranken⸗ aufern untergeoruu l. Det Straßendayncagenſugret Hal Die Flucht ergriffen. Er ſcheint irrſinnig geworden zu ſein. Die Unglüclsſtelle bot einen ſchauerlichen Anblick. Die Säuberungsarbeiten waren bis Mitternacht noch nicht beendet 2 22 Schneeſturm über Güb⸗Norwegen. Schwere Verwüſtungen. M Oslo, 10. Februar. Der ſüdliche Teil Norwegens wird von einem or⸗ lanartigen Schneeſturm heimgeſucht, der bereits ſchwere Verwüſtungen angerichtet hat. In Sagnefjord ſind mehrere Häuſer zerſtört, wobei fünf Menſchen ums Leben kamen. Die Eiſenbahnlinie nach Bergen iſt erneut an fünf Stellen verſchüttet worden. Vier Brük⸗ ken ſind vollkommen eingeſtürzt. Der Sturm iſt ſo ge⸗ waltig, daß es dem meteorologiſchen Juſtitut nicht gelun⸗ gen iſt, mit ſeinen Wetterſtationen Verbindung zu er⸗ halten. Auch die Telefonverbindung mit Bergen iſt durch Sturmzerſtörungen abgebrochen. Zwiſchen Stavanger und Haugeſund iſt ein Fiſcherfahrzeug untergegangen. Drei Mann der Beſatzung konnten gerettet und eine Leiche ge⸗ borgen werden. Das deutſche Tankſchiff„Oſtſee“ aus Hamburg, das ſteuerlos geworden war, und gegen die nowegiſche Küſte trieb, iſt in den Hafen von Larvil eingeſchleppt worden. Wie aus Ogls berichtet wird, erfolgte 26 Meilen von Bergen entfernt ein großer Erd—⸗ rutſch, der die Eiſenbahnverbindung Oslo— Bergen unter⸗ brach. In der Gemeinde Baleſtrand wurden auch durch einen Erdrutſch drei Wohnhäuſer und eine Reihe klei⸗ nerer Gebäude zerſtört. Der Beſitzer eines Hauſes, ſeine Frau und drei Kinder kamen dabei um. El Schiff der holländiſchen Marine gekentert. Amſterdam. 10. Februar. Bei Surabaya iſt das der holländiſchen Marine gehörende Schiff„Seemöwe“ während eines großen Sturmes gekentert. Dreißig Mann wurden von einem anderen Dampfer gerettet; der zweite Offizier und neun Mann der Beſatzung ſind ertrunken. — Die Rheinlandfrage. Locker⸗Lampſon über die Möglichkeit einer vorzeitigen f Räumung. London, 10. Februar. Im Anterhaus wurde die Regierung gefragt, ob ſie angeſichts der Tatſache, daß die franzöſiſch⸗deutſche Grenze durch den Locarnovertrag garantiert werden, die baldige Zurückziehung der britiſchen 1 uppen aus dem Rheinland erwägen wolle. Der Un⸗ lerſtaatsſekretär im Auswärtigen Amt, Locker⸗La m p⸗ on erwiderte, daß von einer iſolierten Zurückzie⸗ hung der britiſchen Truppen nicht die Rede ſein könne. Das würde ſeiner Meinung nach unter den gegen⸗ wärtigen Amſtänden niemand zum Vorteil gereichen. Die nllaemeine Räumuna des Rheinlandes vor dem vonn Ihr Kaffeege frank nichts Schmechcf. Wie de es /u¹Uschen? Nehmen Sie als Zusatz AechrFrandk. Wie Hillionen anderer Haus- frauen auch! Dann bekommt nr Kaffeegefränꝶ ein feines Aroma und eine schöne goldbraune farbe. Versuchen 8e es gleich! Aber lassen Sie Sich ja nionts anderes geben ſur Aechł Franck mir der Haffeemũhle gelt 100 Jahren das anerkannt Beste auf dem geblef der Zichogſenkaffee- Erzeugung. 2 2 im Vertrage von Werſailes niedergelegten Termin könne nur das Ergebnis einer Vereinbarung zwi⸗ ſchen den Beſatzungsmächten und der deutſchen Re⸗ gierung ſein. Falls ein derartiges Abkommen möglich ſei, würde die britiſche Regierung dies ſehr be⸗ grüßen. In dieſem Zuſammenhang möchte er ſich auf die Reden beziehen, die kürzlich von dem deutſchen und dem franzöſiſchen Außenminiſter in dieſer Frage gehalten worden ſeien. Weitere amerikaniſche Schiedsgerichtsverträge Mit England und Japan. 40 London, 10. Februar. Einer Meldung aus Waſhington zufolge, hat die amerikaniſche Regierung nunmehr Schritte für die Er— neuerung der Schiedsgerichtsverträge mit Großbritannien und Japan eingeleitet. Die Ver⸗ handlungen mit beiden Regierungen ſind zwar noch im Gange. Es iſt, wie verlautet, ſowohl nach London wie nach Tokio der urſprünglich an Frankreich unterbreitete Vertragsentwurf geſandt worden. Dieſer Entwurf wird von der amerikaniſchen Regierung als Grundlage für die Beſprechungen mit beiden Regierungen angeſehen. Aſchenbrödel und So 100 Roman von H. Courths⸗ Mahler. 15. Fortſetzung Nachdruck verboten aber dafür machte ſie unbedingt einen ſympathiſcheren, vornehmeren Eindruck. Wer ſich die Mühe nahm, ſich in ihren Anblick zu vertiefen, der fand viel feine, ſtille Reize in ihren Zügen. Sie hatte wundervolle eigen⸗ artig leuchtende Grauaugen, die von ſehr ſchön ge⸗ zeichneten, dunklen Brauen und Wimpern umſäumt waren. Der Blick dieſer Augen, in denen ſich eine reiche Seele verriet überraſchte durch das ſtrahlende, helle Leuchten. Ihr reiches Haar hatte die Farbe reifer Kaſtanien und bekam in der Beleuchtung metalliſche Reflexe. Es war in ſchweren Flechten ſchlicht und doch gerade dadurch ſehr reizvoll um den feinen Kopf ge⸗ legt. Auch beſaß ſie einen wundervollen Teint, der zart und rein wie Blütenblätter war. Nur wenn ſie erregt war, wurden die Wangen von einer feinen Röte überhaucht. Der Mund war feingeſchwungen und die etwas zu kurz geratene Naſe gab ihrem Ge⸗ ſicht einen aparten Reiz mehr. Das ſchönſte an ihr war ihr Lächeln, es mußte jeden bezaubern, weil es aus einem gütigen Herzen kam. Aber dies Lächeln ſah man ſelten in ihrem ernſten, jungen Geſicht und meiſt bekam es nur ihr Vater zu ſehen, Dem leuchtete es aber wie die warme, helle Sonne in ſein ſorgen⸗ volles Herz hinein. „Wie du deiner Mutter gleichſt, Ruth,“ ſagte der alte Herr aufſeufzend. Ein leiſes Rot huſchte in ihre Wangen. „Das höre ich gern, Vater. Erinnere ich dich zu⸗ weilen an meine Mutter?“ „Oft, ach wie oft, mein Kind! Sie war eine herr⸗ liche Frau und ich hätte ihr keine Nachfolgerin geben folen,“ fonte er lelſe. e „ SGie klxeichelte feine Hand. 71 10 2 9155„ Kleine Chronik.„ Ein Feuergefecht in Chicago. Bei einer Schießerei zwiſchen einem Neger und einem Polizeikommando wur⸗ den in Chicago vier Männer getötet und drei andere ſchwer verwundet. Der Neger, der einen Weißen ermor⸗ det hatte, erſchoß während der Verfolgung zwei Poli⸗ ziſten wurde jedoch darauf ſelbſt getötet. 1 Ihre fünf unehelichen Kinder ermordet. Das luxemburgiſche Schwurgericht verurteilte ein junges Mäd⸗ chen zu zehn Jahren Zwangsarbeit, weil es fünf ſeiner unehelichen Kinder durch Erſticken tötete und dann im Keller begrub. g a h ZJugzuſammenſtoß bei Moskau. Einem ruſſiſchen Funkſpruch zufolge fand auf der Moskau— Kurſker Bahn unweit Moskau ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Vorort⸗ und einem Fernzug ſtatt. Eine Perſon wurde getötet und zwölf ſchwer verletzt. Die Lokomotiven und vier Waggons wurden beſchädigt. Der Maſchiniſt des Fern⸗ 9 1 05 1 das Warnungsſignal überſehen hatte, wurde verhaftet. — 2— 7 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 11. Februar. Der hohe Druck auf dem Feſtlande, unter deſſen Ein⸗ fluß wir in den letzten Tagen ziemlich heiteres und vor⸗ wiegend trockenes Wetter hatten, iſt jetzt ſoweit nach Sü⸗ den gerückt, daß die warme Weſtſtrömung des nordeuro⸗ päiſchen Tiefdruckgebietes nunmehr bis zu den Alpen vor⸗ gedrungen iſt. Vor England liegt ein neuer Sturmwirbel und ſorgt für weiteren Nachſchub von Warmluft. Vorausſichtliche Witterung bis Sonn⸗ tag: Anhaltend mild, bei zeitweiſe auftretender weſt⸗ licher Luftzufuhr, wolkig, Durchzug weiterer Regenge⸗ biete, im Gebirge noch zeitweiſe Schneefall. Preußiſch⸗Güddeutſche Klaſſenloiterie. Pormittags⸗ Ziehung. 2 Gewinne zu 10000 Mark 1908. 2 Gewinne zu 5000 Mark 348 003. 6 Gewinne zu 3000 Mark 72 608, 180 459, 8 Gewinne zu 2000 Mark 92 389, 104 524, 207815. 28 Gewinne zu 1000 Mark 1306, 163 351, 175 498, 192 324, 231 045, 236 516, 300 067, 336730, 341770, 342 191, 372 173. Ferner 86 Gewinne zu 500 Mark und 180 zu 300 Mark. 222 845. 115 761, 26 554, 295 850, 24 018, Gewinne Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 10. Jebrnar. Berliner Deviſen Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. Holland 168,65— 169,99; Brüſſel 58,335— 58, 455; Danzig 81,60— 81,76: Italien 22,185— 22,225; Süd⸗ ſlawien 7,353— 7,372; Kopenhagen 112,19— 112,41: Liſſabon 19,58— 19,62: Oslo 111,50— 111,72; Paris 16.46— 16,50; Prag 12,417— 12,437: Schweiz 80,58 — 80.74; Spanien 71,30— 71,44; Stockholm 112,44— 112,66; Wien 58,985— 59,105: London 20,422— 20,462; Newyork 4.190— 4.198 putzt nur mit„ATH“ merkt Euch das! Ata ist hervorragend in seiner Wirkung und im Gebrauch überaus sparsam und ergiebig. Neu bleibt alles durch 165 „Du warſt ja noch ſo jung, als meine Mutter ſtarb, und ein Arzt muß doch eine Frau haben.“ Es zuckte in ſeinem Geſicht. Er wußte, daß ihn nicht vernünftige Erwägungen zu dieſer zweiten Ehe getrieben hatten, ſondern eine jäh aufflammende Lei⸗ denſchaft für die ſchöne Helene, die freilich bald genug verflogen war. Aber das wollte er ſeiner Tochter nicht ſagen, er ſchämte ſich deſſen. „Ja, Kind, ich brauchte eine Frau— aber— laſſen wir das. Haſt du dich vorhin ſehr gekränkt über Ma⸗ mas harte Worte?“ Sie ſtrich ſanft über ſeine hohe Stirn. „Das muß dich nicht kümmern, lieber Vater, es tut mir nicht weh.“ Er zog ſie zu ſich heran. „Ich bin ſo froh, daß ich dich habe, Ruth— ſonſt— ſonſt wäre es ſo kalt und leer um mich. Nicht wahr, du denkſt nicht mehr daran, mein Haus zu verlaſſen, um dich draußen in der Welt auf eigene Füße zu ſtellen, wie du es tun wollteſt.“ Ein leiſes Zucken um Ruths Mund verriet ihre innere Erregung. Aber ſie blieb ruhig. „Nein Vater, ſo lange du mich brauchſt, ſo lange ich dir eine Hilfe ſein kann, denke ich nicht daran, ich wollte nur fort, weil ich glaubte, üherflüſſig zu ſein und deine Sorgen zu mehren. Seit ich das Haus⸗ weſen hier ſelber leite, weiß ich, daß ich nötig bin und das gibt mir Befriedigung.“ Er nickte vor ſich hin. 0 „Ja Kind, ſeit du die Zügel des Haushaltes in die Hand genommen haſt geht alles ſo glatt und ruhig. Es iſt ſeither alles leichter für mich geworden. Du be⸗ reiteſt ſo viel Behagen um dich und biſt ein kleines Finanzgenie. Ich weiß nicht, wie du es fertig bringſt, mit kaum der Hälfte Wirtſchaftsgeld auszukommen, wie Mama und doch dabei allerlei gute Sachen auf den Tiſch zu bringen. Ich ſtaune oft.“ Ruth lächelte mit reizender Schelmerei. „Man muß nur ein wenig nachdenken, wie man alles recht ſparſam einrichtet und wie man am billig⸗ ſten die ſchmackhafteſten Gerichte kochen kann. Da wir die Köchin entlaſſen haben und ich ſelber koche, wer⸗ den viele unnütze Ausgaben geſpart.“ „Ja, du haſt viele häusliche Talente die deinen Schweſtern und auch Mama vollſtändig fehlen.“ „Dafür haben die Schweſtern viel andere Talente, die mir fehlen.“ Er preßte die Lippen aufeinander und dann ſagte er herb: „Sie haben, ſcheint mir, nur ein Talent— ſich ſelbſt ſo ſchön als möglich zu machen, die große Dame zu ſpielen und möglichſt jeder Arbeit auf dem Wege zu gehen.“ So bitter hatte er noch nie geſprochen und Ruth erſchrak vor dem düſteren Blick ſeiner Augen. „Sie ſind noch zu jung, Vater, ſie werden es ſchon noch lernen, ſich nützlich zu machen.“ Er ſah zu ihr auf. „Mich dünkt, ſie ſind alt genug dazu. Wie viel Jahre haſt du denn vor ihnen voraus?“ „Ich bin faſt vierundzwanzig, Vater, Aſta iſt kaum zwanzig und Blandine erſt neunzehn.“ „Nun, wie du in ihrem Alter warſt, hatteſt du dir ſchon eine Menge Pflichten aufgeladen. Aber ſie haben keine andere Pflichten, als die gegen ſich ſelbſt. Doch, ich will nicht bitter werden, ſie ſind eben von ihrer Mutter nicht anders erzogen worden und ich habe mich nicht viel um ihre Erziehung kümmern können. Es hätte wohl 5 nichts genützt— ſie ſind zu ſehr die Kinder ihrer Mutter— es fehlt ihnen das Beſte, ein warmes Herz. Und— man muß ſie darum be⸗ dauern.“ 1025 Vater, das muß man auch. Sie wiſſen nicht, wie ſchön es iſt, ſich für einen lieben Menſchen aufzu⸗ opfern.“ N 4 Gortſetzung folgt)) ——ů—ů ů ů ů ů— ente Sams ta 92 N Männer-desang- Der ein Viernheim Gegründet 1846 A Motto: Na nett maule. Zu unserem am Samstag, d. 18. Febr., abends 201 Uhr im Gasthaus„z um Engel“ stattfindenden Masken-Ball laden wir hiermit unsere geschätzten Ehren-, passiven u. aktiven Mitglieder nebst Angehörigen freundlichst ein. Der Verguägungs- Ausschuß. Musik-Kanelle Hanf- Blank NB. Maskenkarten sind in den Buchbinde- reien J. Schweikart und Franz Hofmann sowie zu haben bei Simon Bähr Friedrichſtraße 33 Zu mieten gesucht! Loder J Iimmer- Wonnung 8„Lellerkranz U heim. Wir veranstalten am Samstag, den II. Februar 1928, abends 81 Uhr, im festlich geschmückten „Engelsaale“ einen großen öffentlichen . 8 5 0 5 J IIIA Hierzu laden wir unsere werten Mitglieder nebst Angehörigen, sowie Freunde und Gönner des Vereins freundlichst ein. Temmen im Lokal„zum Engel“ zu haben. mit Küche von ruhigen Mieter n. 9 9 0 8— reer... Von wem, ſagt die Exped. ds. Bl. D——.. —— ese — —— . —.— — . — . —— . —— . . . . — —— — . F 83 Na kan Kummer, Du kimscht schunn unner! Otto: fulda f Zu dem am Samstag, den II. Fehr. 1928, abends; 197 Uhr in den„Freischützsälen“ stattfindenden Grollen Maskenbal! laden wir unsere werten Mitglieder nebst deren Angehörigen höflichst ein. Der Vorstand. NB. Maskenkarten a 2. sind erhältlich bei Zöller, Bismarckstraße und im Lokal zum Freischütz. en 0 h — — chaghaggemanagſg cee SSS SSS SSN besang-Verein„Flora“ V'heim * Se SGS de 2 Mitglied des Hessischen Sängerbundes Dem Wahren, Guten, Schönen Soll Flora's Lied ertönen Motto: Häm ma viel Geld ora wenig, deß iss uns ganz egal Deshalb gehn ma doch; uff de„Flora“ Maskebaal Am Samstag, d. Ii. Februar, abends punkt 19 Uhr findet in sämtlichen Räumen des„Fürsten Alexander“ unser diesjahriger närrischer Masken-B ahh „ statt. Hierzu laden wir alle Mitglieder mit Angehörigen sowie Freunde und Gönner des Vereins recht herzlich ein. Kapelle Rein. Der Vorstand. nn Offene Getränke. Maskenkarten sind zu 1,50 Mark das Stück zu haben bei: Präsident Fr. Böhm, Lorscherstrasse, im Fürsten Alexander, im Storchen und in der Gambrinus-Halle. 0 —. Aagggggggggggggaggaggacggagaggggaggaggagggggggaggagggh Rad-, Renn- u. Tourenkiub Staubwolke Mitglied des Bad.⸗Heſſ. Radfahrer⸗Landes verbandes Treu dem Sport— Immerfort Molto: Am Samſchtag Owed, Im Uarpfen geht's närriſch unn ſtawiſch zu, Do wät geradelt gerennt unn langſam geduh. Im großen Karpfes ſſale“ findet am Samstag, d. 11. Febr., bends pure 7 Uhr unſer diesjähriger gr Masken-Ball mit Prämiierung(20—25 Preiſe) ſtatt, wozu wir alle Mitglieder, deren Angehörige, ſowie Freunde u Gönner des Vereins höfl. einladen. Der Vorſtand Künſtlerkapelle(b Mann), Off. Weine Mas kenkarten ſind zu ha en zu 1,20 Mk das Stück bei Joh. Falter⸗ mann Gaſth. z. gold. Lamm Friſeur Weggler, Bis marckſtr., Michel Herbert Gaſth aus zum Karpfen. Ad e I eee Sc séescssséesceseées Im Gaſthaus Fum Tannhäuſer findet morgen Sonntag 8u Uhr ein 7 närriſcher unter Mitwirkung eines erſtkl Komikers von Mannheim wozu freundlichſt einladet Der Wirt Kapelle Lenz SSS SSesesceséese Morgen 8 onntag nachm. ab d unt Tanz- Uaterhauung in der „Vorstadt“ Musik- Kapelle Hanf- Blank Mauaumaamaumauumamaa ſſacaaaaaggaggaaggagggggagggggagggggggaggaggaggg Desch dugendkral. (Sportplatz am Lorſchecweg) Am Sonntag, den 12. Februar finden folgende Spiele ſtatt: Fußball⸗Ver baudsſpiele. In Bensheim: Viernheim 1. Bensheim 1. Viernheim 3.— Bensheim 3. in Bensheim. Spielbeginn 3 Uhr. Abfahrt 12,43 O. E. G In Abenheim(Entſchetdung) Viernheim Privat Abenheim 1. Abfahrt 10,50 Uhr Staatsbahn. In Kleinhauſen: Viernheim(Schüler)— Klein⸗ hanſen. Abfahrt 12 Uhr ver Rad heim nachmittags 3 Uhr: Handball. Viern⸗ heim 1.— Bürstadt 1. Viernheim 2.— Bürſtadt 2. Beginn 4 Uhr, Um zahlreichen Beſuch bezw. Begleitung un⸗ ſerer Ma uſchaften bittet Die Svortſettung. D 1s J KaisersBrusf. Cara mellen mit den, 3 fennen- Schlltren mien vor cee Hus- ten und Katarrh!— Weder Regen, Schnee, noch Kälte konnen Ifinen schaden, wenn Sie dieses seit 35 Janren bewährte Hustenmit- tel bei sich haben. Schnell und sicher beseitigen Sie damit Husten, Heiserkeit, NHatarrh, Verschleimung. Paket 40 Pfg. Dose 80 Pfg. Zu haben bei: 5 Ratnaus-Droperie U. Weltrel Peter Moskonn und wo Plakate sichtbar. In Viern⸗ Der Vorstand. bei 2 2 92 NB. Maskenkarten im Preise von 1.50 Mk. sind im Vorverkauf erhältlich im Lokal Zum Prinz Friedrich, Müller, Neubaustraße 4 und Jakob Sax, Römergartenstraße. Valt. 0 Goc Turf üsnossenschal 1093 Viernheim Motto:„Wer nie im Leben hat gelacht, bei uns bekommt er's beigebracht“ Am Sonntag; den 12. Februar, abends punkt 811 Uhr findet im„Karpfensaale“ unser diesjähriger Masken- Ball mit Prämiierung statt. Unsere werten Mitglieder nebst Angehörige, sowie Freunde und Gönner unseres Vereins sind hierzu herzlichst eingeladen. Der Vorstand. Maskenkarten zum Preis von Mark 1,20 ausschl. Steuer sind zu haben bei: Ph. Helf- rich, Wilhelmstr., Ph. Effler, Kirschenstr., Konrad Hanf, Bürstädterstraße, Friseur Schalk, Lampert- heimerstr., im Gold. Karpfen u. im Grünen Laub. Jeppichh Frankfurt enpiche- Läufer Ohftt AmZanlung in 10 monats Talon Hel. Schreiben Sie sofort! Mefeger- U. Soldatenverein Teulonia N Schützen-Abteilung Samstags und Sonntags wie bekannt. Mitglieder, die in der Lage ſind auf dem Schieß⸗ — ſtand bei Aufräumungsarbeiten am Al“Laufgraben uſw. zu helfen, werden erſucht ſich zu betätigen. i Der Dorſtand. aus Hgaysblück A. M. hier ein. moriſten aus der tibetaniſchen Hochebene werden vertreten ſein lacht, alles ſtaunt! n Gäſte, Freunde, Gönner, alle Lieferanten vom Saftladen recht närriſch eee eee Saffiger Negelklub„Linke Basse“ Motto: Ob jung oder alt, groß oder klein, Alles ſtrömt in den Saftladen rein. Sonntag abend, den 12. Februar, großer im Saale des Saftladen zum„grünen Laub“ unter Mitwirkung einer durchreiſenden Hinterindiſchen Fantaſie-Hapelle, die größten Hu— Alles Hierzu laden wir ſämtliche Kleinbahnkegler, ſowie Der Elfer ⸗Rat. Se ee ee eden eee 8880 5 Nadfahrer- Verein„Eintracht“ 55 go οο ooοοοοοg 2 — 2 2 S abe Fre lich SGG laden wir unsere werten Mitglieder nebst Angehörigen sowie Bismarckstr., Schnürer, Weinleimerstt:, Reichert, Lorscherstr., Josef Müller, Jägerstraße, im Lokal und bei den Mitgliedern, Motto: S' ganze Johr brummscht, wer uff de Maskebaal do kummscht! Zu dem am Fastnachtsonntag, den 19. Februar, nds 811 Uhr im„Grünen Laubsaale“ stattfindenden großen lend. Mastenban unde und Gönner unseres Vereins freundlichst ein. Der Vorstand. NB. Maskenkarten zu 1,20 Mk. ausschl. Steuer erhält- bei den Herren Friseuren Gg Lang und Filiale Weggler,