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Martin, Viernheimer Tageblatt 2952— Montag, den 3. Februar 1928 — Neues in Kürze. ö ꝛ: Franzöſiſche Wirtſchafts⸗ und politiſche Kreiſe ma⸗ chen den Vorſchlag einer deutſch⸗franzöſiſchen Zuſammen⸗ arbeit in den franzöſiſchen Kolonien. :: Unter dem Eindruck ihrer parlamentariſchen Nie⸗ derlage iſt die norwegiſche Arbeiterregierung zurückgetre⸗ ten. Mowinckel hat die Neubildung der Regierung über⸗ nommen. 26: Der polniſche Oberſt Maciesca, einer der nächſten Mitarbeiter des Marſchalls Pilſudſki, hat ſich ganz im Stillen in einer geheimen Miſſion nach Moskau begeben, ohne daß das geringſte über den Zweck der Reiſe zu erfahren war. :e: In der rumäniſchen Kamwer kaut es zu ſtürmiſchen Szenen, als Arbeitsminiſter Lupt die Oppoſition angriff. Neichspräſident und Kriſe. Reichspräsident v. Hindenburg hat, wie ſchon kurz berichtet wurde, an den Reichskanzler Dr. Marz ein Schreiben gerichtet, aus dem hervorgeht, daß der Reichspräſident ein plötzliches Auseinanderge⸗ hen des Reichstages vermieden wiſſen möchte. Damit ſtellt ſich der Reichspräſident auf den Standpunkt, daß, vollkommen unabhängig davon. die ſich das Schickſal des Schulgeſetzentwurfes geſtalten werde, der Etat verabſchiedet werden müſſe und daß darüber hinaus auch noch die wichtigſten Vorlagen vor allen das Liguidationsſchädengeſetz und die Anträge, durch die der Not der Landwirtſchaft geſteuert werden ſoll, unter Dach und Fach gebracht: werden müßten. Erſt in letzter Zeit machte ſich eine ſtär⸗ lere Strömung für eine baldige Auflöſung bemerkbar, man konnte die Anſchauung hören, daß das Zentrum das Scheitern der Schulvorlage mit der ſofortigen Zu⸗ rückziehung ſeiner Miniſter beantworten müſſe. Begreiflicherweiſe erregt das Schreiben des Reichs⸗ vräſidenten im Reichstag ungeheures Aufſehen. Allgemein wird daran erinnert, daß Reichspräſident von Hindenburg damit ſeinen zweiten Brief geſchrieben und eine neue Auffaſſung und Auslegung des 46. Arti⸗ kels der Reichsverfaſſung bekundet hat. Nach dieſem er⸗ nennt und entläßt der Reichspräſident die Reichsbeamten und die Offiziere, ſoweit nicht durch Geſetz etwas an⸗ deres beſtimmt iſt. Vor einem Jahre, es war im Januar 1927, ſchrieb der Reichspräſident an den gegenwärtigen Reichskanzler ſeinen erſten Brief und erſuchte ihn, „die Bildung einer Regierung auf der Grundlage einer Mehrheit der bürgerlichen Parteien mit tunlichſter Be⸗ ſchleunigung zu übernehmen.“ Der Zentrumsführer Dr. Marx kam dieſem Wunſche nach und ſo entſtand das Reichskabinett, das jetzt noch am Ruder iſt. Das deutſche Reichsrecht gibt dem deutſchen Neichs⸗ präſidenten eine umfaſſende Menge von Rechten. Es iſt aber irrtümlich, wenn boshafte Parlamentarier am Frei⸗ tag meinten, daß Herr von Hindenburg von dem Begna⸗ digungsrecht Gebrauch machen wollte, das ihm der 49. Artikel der Reichsverfaſſung einräumt, als er ſeinen Brief an den Reichskanzler ſchrieb. Es iſt ſtaatspolitiſch begrün⸗ det, daß der Reichspräſident, der das Reich völkerrechtlich vertritt, ſich dafür einſetzt, daß der Reichshaushalt noch von dem beſtehenden Reichstag parlamentariſch verab⸗ ſchiedet wird. Erfreulicherweiſe beſitzen alle großen Par⸗ eien des Reichstages das Verantwortlichkeitsgefühl, um dieſe Auffaſſung zu teilen. Es beſteht auch kam darüber Zweifel, daß auf allen Seite ndes Reichstages der ernſte Wille beſteht, durch finanzielle Hilfsmaßnahmen der Notlage der Rentner und der Landwirte zu ſteuern. Ebenſowenig iſt dagegen etwas einzuwenden, daß die Arbeiten des gegenwärtigen Reichstages an der Strafrechtsreform durch den Beſchluß eines Ueberwei⸗ ſungsgeſetzes dem kommenden Reichstag üherwieſen wer⸗ den, da dieſer ohnehin in ſeiner Beſchlußfähigleit völlig frei und unabhängig iſt. N Der Kern des neueſten Hindenburg⸗Briefes wird mit dieſen Geſetzesfragen indeſſen nicht getroffen. Die Frage, um die es ſich dreht, iſt vielmehr die, ob die beſtehende Regierungskoalition überhaupt noch arbeits⸗ fähig iſt oder nicht. Regierungskoalitionen ſind keine Geſinnungsgenoſſenſchaften. Das haben die parlamentariſchen Vorgänge der letzten Wochen allen ſtaatspolitiſch gebildeten Leuten klar zum Bewußtſein gebracht. Sie ſind aber Arbeitsgemeinſchaften und müſſen es ſein, wenn anders das Reich nicht ſchweren Schaden nehmen ſoll. So wuchs ſich denn in den letzten agen die Koalitionskriſis im Reich geradezu zu einer Reichskriſis aus, war wenigſtens auf dem beſten ege, es zu werden. Um das zu verhindern hat Neichs⸗ präſident von Hindenburg mit ſeinem Briefe eingegriffen. Nur zweierlei iſt möglich: entweder wird die Re⸗ gierungskoalition ſofort wieder arbeitsfähig und entſchließt ſich auf dem Wege der Verſtändigung und dem e zur n 1 ee 1 eichspr nten vorgeſchlagenen etzes oder der erfall der Reger anon ion wird feſtaeſtellt. —.———— der Reichstag aufgerlo uno Neuwahlen aus⸗ geſchrieben. Das iſt die ſtaatspolitiſche Seite des zweiten Hindenburg ⸗Briefes. Beſitzt er nicht auch eine partei⸗ politiſche? Darüber gehen die Meinungen der Parteien weit auseinander, doch beſteht nir⸗ gends darüber Zweifel, daß er parteipolitiſche Folgen haben wird. Von welcher Tragweite und von welchem Umfange dieſe ſein werden, läßt ſich zur Stunde noch nicht feſtſtellen. Die nächſten Tage und Wochen dürften es aber klar herausſtellen. Aus dem In⸗ und Auslande. Die Koſten der Arbeitsloſenunterſtützung. Berlin, 11. Februar. Nach den nunmehr vorliegen⸗ den Ziffern für das Jahr 1927 betrugen die Koſten der Arbeitsloſenunterſtützung 745,6 Millionen Rm., für Kriſenunterſtützung 160 Millionen insgeſamt 906,3 Mil⸗ lionen, zu denen weitere 160 Millionen für die produktiv: Erwerbsloſenfürſorge treten. Der durchſchnittliche Auf⸗ wand betrug für einen Arbeitsloſen täglich 2,81 Rm. Von den Koſten wurden 682,3 Millionen durch die Bei⸗ träge der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, 53,8 Millionen durch die Gemeinden, 116 Millionen vom Reich und 52,8 Millionen von den Ländern aufgebracht. Entſprechend der verringerten Arbeitsloſigkeit waren die aufgewendeten Mittel mit 906,3 Millionen geringer als im Jahre 1926 mit 226,9 Millionen. Franzöſiſche Maßnahmen gegen Pfadfinder im beſetzten Gebiet. Koblenz, 11. Februar. Franzöſiſche Gendarmen glaub⸗ ten in den neuen Pfadfindergruppen, die ſeit einiger Zeit in der Eiffel beſtehen, auch eine der verbotenen Organi⸗ ſationen zu ſehen. Trotzdem ihnen verſichert und nach⸗ gewieſen wurde, daß ſie mit den verbotenen Verbänden nichts zu tun hätten, eröffneten ſie eine Reihe von Un⸗ terſuchungen und nahmen weitgehende Hausunterſuchun⸗ gen vor und ſtellten ſie, nachdem kein belaſtendes Ma⸗ terial zutage gefördert werden konnte, wieder ein. Die Verhandlungen in der ſächſiſchen Hütteninduſtrie erneut vertagt. Dresden, 11. Februar. Die unter dem Vor⸗ ſitz des Handelsſchlichters geführten Verhandlungen zur Beilegung des Arbeitszeitkonfliktes in der ſächſiſchen In⸗ duſtrie ſind abermals vertagt worden und zwar auf kommenden Donnerstag, den 16. Februar. Die Parteien wollen zu den gegenſeitigen Vorſchlägen jetzt Stellung nehmen. 5 Aus Nah und Fern. Zuſammenbruch des Lombardhauſes Schlewinſky. Berlin, 11. Februar. Eines der größten und be⸗ lannteſten Berliner Lombardgeſchäfte, die„Warenlom⸗ bard und Lagerſpeicherei G. m. b. H.“ in Berlin, deſſen Inhaber der Kaufmann Max Schlewinſky iſt, iſt von der Polizei geſchloſſen worden. Die Kriminalpolizei ver⸗ ſiegelte die Räume und beſchlagnahmte ſämtliche Geſchäfts⸗ bücher. Gleichzeitig wurde Konkurs eröffnet. Da das Belaſtungsmaterial gegen Schlewinſky einen außerordent⸗ lich großen Umfang angenommen hat, hat die Kriminal⸗ polizei nach eingehenden Ermittlungen die Akten der Staatsanwaltſchaft übergeben. Die furchtbaren Folgen des Unwetters in Norwegen. Oaglo, 11. Febr. Während des furchtbaren Schnee— ſturmes der nunmehr etwas abzuflauen beginnt, ſind in Norwegen im Ganzen 20 Perſonen durch herabſtürzende Schneemaſſen umgekommen. Außerdem wurden mehrere Häuſer und zahlreiche Viehherden verſchüttet. Der Eiſen⸗ bahnverkehr zwiſchen Oslo und Bergen kann vermutlich erſt in 14 Tagen wieder aufgenommen werden. Schwere Unwetter in Auſtralien. London, 11. Februar. Nach Berichten aus Mel⸗ bourne ging über Sidney und Umgebung ein ſchweres Gewitter nieder. Achtzehn Perſonen wurden durch Blitz⸗ ſchläge getroffen. Im Hafen kenterten eine Anzahl von Booken, wobei drei Mann ertranken. Der Sachſchaden iſt beträchtlich. Hochwaſſer in Polen. Warſchau. 11. Februar. Infolge der plötzlich ein- getretenen Schneeſchelze hat Hochwaſſer die Straßen der Stadt Sosnowice überſchwemmt. Ueber hundert Häuſer 17200 unter Waſſer. Der Schaden iſt außerordentlich groß. Grubenbrand in Ontario. London, 11. Febr. Nach Berichten aus Otava iſt in der Hollinger Grube in der Nähe von Timmins und Ontario in einer Tiefe von 180 Metern Feuer ausgebro⸗ chen. Von den dort arbeitenden 500 Bergarbeitern konnte ſich die Mehrzahl retten, während zwei in den Flammen umkamen. Von etwa 60 Bergleuten, die in den unteren Stollen abgeſchnitten und der Erſtickungsgefahr ausge⸗ ſetzt waren, konnten bisher 40 gerettet werden. Man hofft, auch die übrigen 20 lebend an die Oberfläche brin⸗ gen zu können. Anzeigenpreife: 5 5 e bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen ver- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Axnahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditlonen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants eigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme zeig 8 80 Platzvorſchriften bei An Möglichk 0 igt.— an deſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen (Viernheimer Bürger⸗Zig.— Viernh. Bolesblattg Oie einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. 45. Jahrgang Beyn Tote veneiner Oelkeſſelerploſion. Everett, 11. Februar. Bei der Beacon Oil⸗Com⸗ pany in Everett(Maſſachuſetts) explodierten Deſtillier⸗ apparate; dabei wurde das Fabrikgebäude in Brand ge⸗ ſetzt. Zehn Arbeiter wurden getötet, doch beſteht die Mög⸗ lichkeit, daß dieſe Zahl ſich noch erhöht. Die Aufräu⸗ mungsarbeiten geſtalten ſich inſofern ſchwierig, als durch den der Exploſion folgenden Brand ſämtliche zehn De⸗ ſtillierapparate zerſtört worden ſind. Das Amt für die öffentliche Sicherheit hat eine Uaterſuchung angeordnet. Frankfurt a. M.(Der myſteriöſe Todes⸗ Lall im„Autopalaſt“ geklärt.) Vor gerau⸗ mer Zeit wurde in dem Hotel„Autopalaſt“ in der Taunusſtraße ein Mädchen im Bett liegend tot auf⸗ gefunden. Als Todesurſache ſtellten die Aerzte die Fol⸗ gen eines Abtreibungsverſuches feſt. Dieſer Tage wurde der junge Mann, mit dem das Mädchen in das Hotel gegangen war, von der Kriminalpolizei verhaftet. Er leugnete jedoch jede Beihilfe zu der Tat. Nunmehr nahm die ganze Angelegenheit eine überraſchende Wen⸗ dung. Es meldete ſich jetzt telephoniſch bei der Polizei ein Mann, der angab, der Vater des jungen Mannes zu ſein und ſich ſelbſt bezichtigte, die Abtreibung vor⸗ genommen zu haben. Es wurde ſofort ein Beamter in die angegebene Wohnung geſchickt, der jedoch den Vater nur noch als Leiche auffand. Er hatte ſich durch einen Schuß in den Kopf getötet. „Kreuznach.(Die Wärmeflaſche explodiert) In Mörſchbach explodierte eine gefüllte Wärmeflaſche und der ganze Inhalt flog der Witwe Baſt, die am Herd ſtand, in das Geſicht. Die Frau wurde erheblich verletzt, das eine Auge iſt verloren. Kleine Chronik. i Scharkachepidemie in Jeruſalem. Wie aus Jeru⸗ ſalem gemeldet wird, iſt dort eine Scharlachepidemie aus⸗ gebrochen, der in der Stadt Traam in den letzten zwei Wochen bereits 60 Kinder zum Opfer fielen. Die Ein⸗ wohner des Ortes fliehen. Rieſenheringsfang im Weißen Meer. Wie ein ruſſiſcher Funkſpruch aus Archangelſk meldet, hatte ein Heringsfiſchzug an der Küſte des Weißen Meeres in der Onega⸗Bay ein rieſiges Fangergebnis zu verzeichnen. Die Mannſchaften der Fiſchdampfer waren gezwungen, um ein Zerreißen der Fangnetze zu verhüten, ſämtliche Reſerve⸗ netze auszuwerfen, ſodaß insgeſamt mit etwa 800 Netzen gearbeitet wurde. Außerdem mußten noch andere Fiſch⸗ kutter zu Hilfe gerufen werden. Unter Lebensgefahr er⸗ reichten die überladenen Fahrzeuge die Ankerplätze. Trotz⸗ dem ſelbſt die Straßen der Fiſcherdörfer mit Heringen überſchüttet waren, konnte der Abtransport ſichergeſtellt werden. Die beteiligten Fiſchereigenoſſenſchaften berichten, daß die Fiſcher durchſchnittlich 4000 Rubel an dieſem Fang verdient haben. Drei Skifahrer von einer Lawine erſtickt. Wie aus Zuers gemeldet wird, iſt am Nordhang des Trittkopfes bei Zuers in Vorarlberg eine große Lawine niederge⸗ gangen, wodurch vier Skifahrer verſchüttet wurden. Wäh⸗ rend es dem einen von ihnen gelang, ſich ſelbſt aus der Lawine herauszuarbeiten, konnten die anderen drei nur noch als Leichen geborgen werden. a Zu dem Hotelbrand in Salzburg. Bei dem Brand des Hotels De[Europe erlitten zehn Feuerwehrleute Verletzungen. Die Brandurſache iſt noch nicht feſtgeſtellt, doch vermutet man. daß der Brand durch unvorſichtiges Hantieren eines Arbeiters mit einer Lötlampe entſtanden iſt. Der Sachſchaden iſt ſehr groß. Zwei Zimmer des ge⸗ fährdet geweſenen dritten Stockwerks bewohnte die Witwe des Burgſchauſpielers Kainz. Die dort aufbewahrten zahl⸗ reichen Erinnerungen an Kainz Fonnten gerettet werden. Aus Heſſen. Wer wird Landtagspräſident in Heſſen? Darmſtadt, 11. Februar. Innerhalb des heſſiſchen Landtages wurde nach der Einigung über die Zuſam⸗ menſetzung des Kabinetts auch die Frage des neuen Landtagspräſidenten gelöſt. Als Kandidaten für den Landtagspräſidenten hatte die Sozialdemokratie ihre Mit⸗ glieder Raab und Delp vorgeſchlagen. Miniſter Raab erklärte, daß er verzichten wolle, worauf dann Abgeord⸗ neter Delp vorgeſchlagen und jedenfalls auch gewählt werden wird. 1 Darmſtadt.(Mordverſuch an der Ehefrau.) Vor dem hieſigen Schwurgericht hatte ſich der 53jährige bisher unbeſtrafte Maurer H. Haas 4. aus Groß⸗Zim⸗ mern zu verantworten, der vor einigen Monateg verſucht hatte, ſeine als Haushälterin bedienſtete Ehefrau durch Revolverſchüſſe zu töten. Die Sachverſtändigen erklär⸗ ten ihn für ſeine Tat verantwortlich, worauf die Staats⸗ anwaltſchaft Anklage wegen verſuchten Totſchlages erhob. Das Gericht verurteilte nun Haas wegen gefährlicher Körperverletzung zu neun Monaten Gefängnis, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. N Aleder⸗Ingeiheim. Spfer des Krieges.) Ein 29 jähriger Schwerkriegsbeſchädigter, der ſich im K iege ein unheilbares Leiden zugezogen hatte, beging aus Verzweiflung Selbſtmord durch Erſchießen. Nierſtein.(Notzuchtsverſuch.) Wegen Not⸗ zuchtsverſuch wurde hier ein zirka 30 Jahre alter unver⸗ Heirateter Mann verhaftet, inzwiſchen aber wieder auf freien Fuß geſetzt. 5 Eich.(Unglüdlicher Sturz.) Der Landwirt Valentin Hamm wollte von ſeinem Heuſchober Heu her⸗ abwerfen. Er kam zu Fall und blieb bewußtlos liegen. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen und iſt ſein Zuſtand bedenklich. Kirchbrombach.(In der Jauchegrube ertrun⸗ ken.) In Langenbrombach iſt in der Nacht ein kleines Kind des Gemeindeeinnehmers Niklas in eine Jauche⸗ grube geſtürzt. Als man auf das Gepolter hin auf⸗ machte und nach dem Kind ſuchte, fand man es erſt nach geraumer Zeit bereits ertrunken in der Pfuhlgrube. Kelſter bach.(Ueberfallen.) In der Nacht wurde in der Mainzer Straße eine junge, auf dem Heimweg begriffene Frau von zwei Männern mit frem⸗ dem Dialekt überfallen. Auf ihre Silferufe eilte ein Arbeiter herbei was die Angreifer veranlaßte, ſich ſchleu⸗ nigſt zu entfernen. Nidda.(Von einer Kuh ſchwer verletzt.) Der Landwirt Heinrich Luft 2 in dem Nachbardorfe Wallernhauſen wurde von einer Kuh beim Viehfüttern ſo heftig gegen den Unterleib getreten, daß er mit ſehr ſchweren inneren Verletzungen zuſammenbrach. In der Gießener Klinik mußte noch am Abend eine Ope⸗ ration vorgenommen werden. Ob der 50 jährige Mann mit dem Lehen davankammt. ſteht nach nicht feſt. Gaulsheim.(Heiratsſchwindler.) war die kirchliche Trauung zwiſchen dem Elektromon⸗ teur A. Hammerſchmidt aus Mainz und einem hie— ſigen Mädchen feſtgeſetzt. Da der Bräutigam am Vor⸗ abend der kirchlichen Hochzeit die erforderlichen Papiere zur kirchlichen Trauung dem Pfarrer nicht vorlegen kannte, wandte ſich dieſer telephoniſch an das zuſtändige Pfarr⸗ amt St. Ignaz in Mainz. Es zeigte ſich, daß der Mann ein Schwindler iſt, der ſogar im Zuchthaus ge— ſeſſen haben ſoll. Er wurde veſrhaftet. Gießen.(Viel verſprechende Früchtchen.) In den letzten Wochen wurden in den Gartenhäuſern an der Lahn zahlreiche Einbrüche verübt, bei denen nicht nur Kleidungsſtücke und allerlei Gerät geſtohlen, ſondern auch die Einrichtungen der Gärtenhäuſer ſchlimmſter Weiſe Hier verwüſtet wurden. Der Kriminalpolizei gelang es jetzt,, drei Bürſchchen im Alter von 15, 17 und 18 Jahren als Täter der zahlreichen Einbrüche zu ermitteln. Gießen.(Ein Kind überfahren.) Ein ſchweres Unglück ereignete ſich abends in der Neuſtadt. Ein Sechs⸗ ſitzerauto kam in mäßiger Fahrt durch die Neuſtadt, als ein achtjähriger Junge aus einer Seitenſtraße direkt in das Auto lief. Zwei Räder gingen dem Jungen über den Leib und veruürſachten ſchwere innere und äußere Verletzungen. Die Inſaſſen verbrachten den bewußtloſen Knaben in die chirurgiſche Klinik. Man zweifelt an dem Aufkommen des Kindes. —— 22 Heſſiſcher Landtag. Die Tagesordnung der nächſten Sitzung. Darmſtadt, 11. Februar. Die nächſte Landtagsſitzung am 14. Februar wird mehrere Tage in Anſpruch nehmen, da ſie außer der Wahl des Staatspräſidenten noch folgende Punkte ent⸗ hält. Beſtimmung der Zahl der Mitglieder des Geſamt⸗ miniſteriums.— Beſtätigung der von dem Staatspräſi⸗ denten berufenen Mitglieder des Geſamtminiſteriums. Re⸗ gierungsvorlage betr. die Wahlen zum 4. Landtag des Volksſtaates Heſſen am 13. November 1927.— Re⸗ gierungsvorlage betr. Strafverfahren gegen die Land— tagsabgeordneten Anthes und Wolf.— Eingabe des heſſiſchen Amtsgerichts Offenbach a. M. betr. Strafver⸗ folgung gegen den Landtagsabg. Galm.— Regierungs⸗ vorlage betr. Errichtung eines Sporthauſes auf dem Spo: und Spielplatz der Landesuniverſität.— Erſte Beratung der Regierungsvorlage betr. Entwurf eines Ge⸗ ſetzes zur Aenderung der heſſiſchen Pachtſchutzordnung.— Antrag der Abgg. Weſp, Späth, Heimſtadt und Gen. betr. die Hewerbeaufſicht und Antrag der Abg. Weckler, Blank und Gen. betr. Erlaß von Landesſteuern wegen Hagel- und anderer Ernteſchäden. e Aus dem badiſchen Caude. e r en Mannheimer Theaterſchau. Im Nationaltheater: Montag, den 13. Februar. 19,30 Uhr: Der 7 ne Kartenverkauf. Für den Theatergemeinde des Büh⸗ nenvolksbunds. 1 17-21, 31—33, 41 bis nerbaron. Operette von Johann Strauß. 59, 98, 810, 910. Dienstag, den 14. Februar. 18 Uhr: Der Meiſter⸗ ſinger von Nürnberg. Oper von R. Wagner. Miete A Nr. 22. Hohe Preiſe. Mittwoch, den 15. Februar. 19,30 Uhr: Das harte Brot. Drama von P. Claudel. Miete B Nr. 22. Kleine Preiſe. Donnerstag, den 16. Februar. 19,30 Uhr: Tief⸗ land. Muſikdrama von Eugen d' Albert. Miete F Nr. 22. Mittlere Preiſe. Freitag, den 17. Februar. 19,30 Uhr: Das Glöck⸗ chen des Eremiten. Oper von Maillart. Miete D Nr. 22. Mittlere Preiſe. Samstag, den 18. Februar. 19,30 Uhr: Schinder⸗ hannes. Schauſpiel von C. Zuckmayer. Miete C Nr. 22. Mittlere Preiſe. Sonntag, den 19. Februar. 19 Uhr: Faſtnacht⸗ Kabarett. Außer Miete. Vorrecht E. Hohe Opern⸗ preiſe. Montag, den 20. Februar. 19,30 Uhr: Faſtnacht⸗ 8 Außer Miete. Vorrecht F. Hohe Opern⸗ preiſe. Dienstag, den 21. Februar. 19 Uhr: Kabarett. Außer Miete. Vorrecht D. Hohe Opern⸗ preiſe. * Mannheim.(Ein trübes Familienbild.) Vor dem hieſigen Schwurgericht wurde gegen Frau Roſine Johann wegen Totſchlagverſuchs verhandelt. Die An⸗ geklagte feuerte am 15. Oktober v. Is. auf ihren frühe⸗ ren Ehemann auf der Straße drei Revolverſchüſſe ab, ohne jedoch zu treffen. Die Tat iſt die Folge einer äußerſt unglücklichen Ehe. Die Frau iſt die Tochter eines Trinkers, ihr Ehemann war ebenfalls Trinker. So ka⸗ men 11 Kinder zur Welt, von denen fünf lebensunfähig waren, zwei ſtarben und von den vier lebenden Kindern haben drei Gebrechen. Es kam in der Ehe zu den wü⸗ ſteſten Auftritten. Der Mann lebte dann einige Zeit mit einer 40 jährigen. Witwe zuſammen und kümmerte ſich nicht mehr um ſeine Familie. Die Ehe wurde dann im April 1927 geſchieden. Der Phſychiater gab ſein Gut⸗ achten dahin ab, daß die Tat ſtark an der Grenze der Unberechnungsfähigkeit begangen worden ſei. Das Ge⸗ richt lam auf Grund dieſes Gutachtens zu einer ſehr milden Strafe und verurteilte die Angeklagte zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von fünf Monaten, wovon drei Monate Anterſuchungshaft abgerechnet werden, für den Reſt der Strafe wird Strafaufſchub auf Woblverbalten gewährt. Wieviel Gold gibt's auf der Welt? Noch immer iſt der Goldbeſtand der Nationen im Wachſen begriffen. Die Goldproduktion von 1927 wird auf anderthalb Milliarde Goldmark geſchätzt. Die ge— 85 i e Osvon enifellem duf: 7 Deutschla N ſamten Goldkaſſenbeſtände der Welt belaufen ſich auf 53 Milliarden Mark und darüber. Natürlich fällt Amerika davon der Löwenanteil zu. Dann kommt das reiche In⸗ dien, danach Frankreich. Deutſchland rangiert heute an achter Stelle in der Welt. Faſtnacht⸗ Manußpeim.(Meinel d.) Das Schw heim verurteilte den 37 Jahre al Uungsloſ ä theker Julius Oswald Pleitner aus Manheim wegen Meineidsleiſtung zu ſechs Monaten Gefängnis.. ner hatte noch vor Erhebung einer Anzeige wegen Mein⸗ eid gegen ihn ſeinen Falſcheid ſelbſt eingeſtanden. Der Staatsanwalt hatte 1 Jahr ſechs Monate Zuchthaus beantragt, Strafmildernd wurde Paragraph 158 heran⸗ gezogen. f Wiesloch.(Tod im Gefängnis.) Der im hie⸗ ſigen Amtsgefängnis in Unterſuchungshaft befindliche Jo⸗ hann Sauer aus Rauenberg hat ſich in einem Zuſtand von geiſtiger Umnachtung mit zwei Handtüchern erhängt. Der erſt ſeit wenigen Tagen im Gefängnis weilende, etwa 40jährige Mann war im Zuſammenhang mit dem vor einigen Wochen aufgedeckten Diebeskomplott unterſuch⸗ ungshalber verhaftet worden. Er hinterläßt eine Frau und mehrere unmündige Kinder. Singen a. H.(Keine Verdachtsgründe.) Die Obduktion der Leiche der auf Anordnung der Gerichts- behörden wieder ausgegrabenen 70jährigen Witfrau The⸗ reſia Sauter in Duchtlingen, die einige Stunden nach dem Brand des Wohnhauſes unter ſeltſamen Umſtänden verſchieden iſt, hat keine Anhaltspunkte für die vermu⸗ teten Verdachtsgründe ergeben. Frau Sauter ſoll an den Folgen einer Lungenentzündung geſtorben ſein, nicht durch Erdroſſelung. Singen g. H.(Den Ehering nach 11 Jahren wiedergefunden.) Vor 11 Jahren hatte eine Land⸗ wirtsehefrau in Riedheim einen Ehering verloren. Vor 10 5 Tagen fand nun der Mann den Ring im Kuh⸗ alle. Meiſterſchafts⸗Endſpiele. Runde der Meiſter: Sportverein Waldhof— Eintracht Frankſurt 2:7 T. V. Saarbrücken— Wormatia Vorms 0.2 Spielvereinigung Fürth— Kickers Stuttgart 0:0. Nunde der Zweiten und Dritten: Gruppe Nordweſt: Rot⸗Weiß Frankfurt— 03 Ludwigshafen 2:3(2:1). V. f. L. Neu⸗Iſenburg— V. f. L. Neckarau 2:2(2:0). F. Sp. V. Mainz 05— Boruſſia Neunkirchen 5:2. Gruppe Südoſt: 1860 München— V. f. B. Stuttgart 2:4. Sp. Cl. Freiburg— 1. F. C. Nürnberg 2:1. Phönix Karlsruhe— Wacker München 116. Privat⸗Spiele: Sp. V. Arheiligen— Phönix Mannheim 13(0:1). Sp. Vgg. Griesheim— Germania Frankfurt 2:1. Epielüberſichten. In der Runde der Meiſter gab es am Sonn⸗ tag einige Kämpfe, die uns Aufklärung darüber bringen ſollten, ob Eintracht Frankfurt weiterhin Mitkon⸗ kurrent für die erſten zwei Tabellenplätze bleiben wird, ob Kickers Stuttgart wirklich ſo ſchlecht iſt, als man nach den Leiſtungen der Mannſchaften in den bisheri⸗ gen Spielen annehmen mußte und ob der F. V. Saar⸗ brücken endlich zu ſeinem erſten Sieg kommen würde. Nehmen wir es vorweg, ſo muß man feſtſtellen, daß Eintracht Frankfurt den Waldhöfern eine kataſtro⸗ phale Niederlage beſorgt hat und damit bewies, daß die Eintracht bis zum Schluß der Meiſterſchaſtskämpfe ein ſehr ernſtzu nehmender Gegner ſein wird. Unbegreiflich iſt es, daß der Sportverein Waldhof, der trotz ſeiner bisher verlorenen Spiele immer eine gute Kritik erhalten hat, ſo gänzlich verſagte. Die Lage der beiden Gruppen⸗Mei⸗ ſter aus dem Bezirk Rhein⸗Saar iſt nach den bisherigen Reſultaten hoffnungslos. Eine weitere Ueberraſchung be⸗ deutet das Ergebnis aus dem Spiel Spielvereini⸗ gung Fürth und Kickers Stuttgart. Kein Menſch glaubte an ein unentſchiedenes Reſultat dieſes Treffens. Durch dieſen Verluſtpunkt ſteht nun Spielvereinigung Fürth mit einem Punkt hinter Bayern München an zwei⸗ ter Stelle und wenn nicht alles trügt, wird es auch bei dieſem Stande bleiben. Aſchenbrödel und Dollarprinz Roman von H. Courths⸗Mahler. 16. Fortſetzung Nachdruck verboten. „Weiß Gott, wie gern ich ihnen und dir wieder ein beſſeres Leben ſchaffte.“ Bei dieſen Worten ſtützte der alte Herr den Kopf in die Hand. Ruth küßte ſeine Stirn. „Ich mag es gar nicht beſſer haben, lieber Vater, Jetzt weiß ich doch, wozu ich nütze auf der Welt. Und ſorge dich nicht unnötig, Mama und die Schweſtern werden ſich auch mit der Zeit in das Unabänderliche fügen.“ „Wenn nun meine Augen wieder beſſer werden wollten, damit ich meine Praxis wieder vergrößern könnte,“ klagte der alte Herr. Ruth umfaßte ihn liebevoll. 5 „Wenn du nur erſt wieder mehr ſeeliſche Ruhe haſt, lieber Vater, dann wird ſich dein Allgemeinbefinden beſſern und damit auch die Augen. Du weißt ja ſelbſt, daß dein Leiden nervöſer Natur iſt.“ Er zog ſie wieder zu ſich herab und küßte ſie auf die Wange. „Du biſt mein Augentroſt in des Wortes tiefſter Bedeutung, Ruth. Wenn ich Dich nicht hätte, ich wäre wirklich ein armer, bedauernswerter Menſch.“ „So aber biſt du es nicht und wir wollen auch gar nicht melancholiſch werden, lieber Vater. Wir ſind ja heide ſo reich, da wir uns haben. Und jetzt laſſe ich deine Patienten herein, bei der Arbeit vergißt du ſo trübe Gedanken am beſten. Wenn du mich brauchſt, dann klingelſt du mir. Ich gehe in die Küche und be⸗ reite das Mittageſſen vor, Den Brief an Miſter Strat⸗ ter nehme ich mit und laſſe ihn von dem Mädchen nach dem Poſtkaſten tragen.“ Er nickte ihr zu. „Tue das. mein Kind.“ e de Sie küßte ihn auf die Stirn und ging hinaus. Er ſah ihrer ſchlanken, jugendſchönen Geſtalt nach. Trotz des einfachen blauen Kleidchens ſah ſie vornehmer aus als ihre Schweſtern in Putz und Tand. Der Adel der Geſinnung prägte ſich in ihrem ganzen Weſen aus und gab ihr dieſe ſtille Vornehmheit. Und er dankte Gott wie ſo oft ſchon, im Stillen, daß er ihm in dieſer Tochter einen Herzenstroſt gegeben hatte, denn ſonſt wäre ſein Leben wirklich ein ſehr trauriges geweſen. Aufſeufzend richtet er ſich hoch und erhob ſich. Und nun ließ er den erſten Patienten eintreten und waltete ſeines Amtes. Ruth aber ſchaffte fleißig in Küche und Haus, während ihre Stiefmutter und iher Schweſtern untätig beiſammenſaßen. 2* John Stratter war, nachdem er Ralf Bernau vor ſeiner Wohnung abgeſetzt hatte, nach ſeinem Hotel zu⸗ rückgekehrt. Er hatte unterwegs darüber nachgedacht, ob er nicht doch nur einen Gauner in eine geſchickt ge⸗ ſtellte Falle gegangen war, der ſich nun mit dem er⸗ beuteten Gelde über ihn luſtig machen würde. Schnell wies er aber dieſen Gedanken wieder von ſich. Nein — wenn ihn diesmal ſeine Menſchenkenntnis im Stich gelaſſen hatte dann wollte er ſich nie mehr etwas da⸗ rauf zugute tun. Dieſer Ralf Bernau war kein un⸗ edler Menſch, trotz ſeines unbeſonnenen Streiches, der verzeihlich war. Und er hatte recht getan, ihn von ſei⸗ nem verzweifelten Vorhaben zurückzuhalten. Dieſer blaſſe, verzweifelte Menſch hatte ihm ſogleich eine ſtarke Sympathie eingeflößt und ſolchen Stimmen in ſeinem Innern pflegte er immer nachzugeben und hatte es ſelten zu bereuen gehabt. Er war feſt ent⸗ ſchloſſen, Ralf Bernau weiter zu helfen und überlegte, wie er das am beſten tun konnte. Und dann mußte ihm wohl ein erleuchtender Gedanke gekommen ſein, denn es blitzte in ſeinen Augen auf und er ſagte halb⸗ laut vor ſich hin: e— ⸗Wollen ſehen, was er leiſten kann.“ Damit war vorläufig für ihn der Gegenſtand ſei⸗ nes Nachdenkens erledigt. Ralf Bernau aber hatte inzwiſchen ſein 4109 ſchlichtes Garconzimmer erreicht. Es war ein ſchma⸗ ler einfenſtriger Raum, in dem ein Bett, ein Kleider⸗ ſchrank, ein improviſierter Schreibtiſch, ein alter Lehn⸗ ſtuhl und zwei Stühle, ſowie ein ſehr primitiver Waſchtiſch Platz gefunden hatten. Trotz der Einfach⸗ heit dieſes Zimmers zahlte er monatlich dreißig Mark Miete, erhielt allerdings gratis noch ein allerdings ſehr fragwürdiges Frühſtück, das aus einer Taſſe Malzkaffee und zwei trockenen Brödchen beſtand. Er war aber ſchon längſt nicht mehr verwöhnt und hatte ſich bisher tapfer in das Unvermeidliche gefügt. Und er wäre ſehr glücklich geweſen, wenn er, nun er den Vorſchuß, den er hatte aufnehmen müſſen, bezahlt hatte, ſeine beſcheidene Stellung hätte behalten können. An die Zukunft hatte er freilich nicht denken können, aber junge Menſchen hoffen immer auf einen beſon⸗ deren Glücksfall. Nun er aber auch noch dieſe beſcheidene Stellung verlieren ſollte, war es wirklich kein Wunder, daß er der Verſuchung, ſeine Lage durch das Spiel zu ver⸗ beſſern, erlegen war. Es war anders gekommen und nun er wieder in ſeinem ſtillen Zimmerchen angelangt war, fing er an, das, was er in den letzten Stunden durchlebt hatte, klar zu überdenken. Noch lag alles über ihm, wie ein böſer Traum, der plötzlich ein befreiendes Ende ge⸗ funden hatte. Aber langſam ordneten ſich die Gedan⸗ ken, als er, den Kopf in die Hände geſtützt, vor ſich hinſah: Und nun fragte er ſich: Was wollte dieſer fremde Mann von dir? Wes⸗ halb gab er dir das Geld, das dich vor Schmach und Tod bewahrte? War er wirklich ein edler Menſchen⸗ freund, der ihm ohne Nebenabſichten großherzig hel⸗ fen wollte oder— oder lauerte hinter ſeiner Großmut, die ſo ſelten war, eine egoiſtiſche Abſicht? Vomgorgen deutscher wiittelgewichtsmenter. Berliner e kam die deutſche Mittel, vichtsmeiſterſchaft der Berufsboxer zur Austragung. omgörgen⸗Köln verteidigte ſeinen Titel mit Erfolg ge⸗ gen den Herausforderer Herſe⸗Berlin. Er gewann den Kampf nach Punkten, Breitenſträters Wiederauftreten wurde ſtürmiſch bejubelt; auch er ſiegte über den Italiener Buffi knapp nach Punkten. Niederlage Peltzers in Chicago. Der deutſche Meiſterläufer Otto Peltzer traf in Chi⸗ cago auf den von ſeinem Deutſchlandſtark her bekannten amerikaniſchen Meilenmeiſter Gonger. Aeberraſchender⸗ weiſe unterlag Peltzer dem Amerikaner der ſeinerzeit in Deutſchland auf offenen Bahnen von unſeren beſten Mit⸗ telſtrecken ſtets geſchlagen wurde. Wirtſchaftsumſchau. Leichte Belebung des Beſchäftigungsgrades.— Schwierige Kapitalverſorgung.— Die Vörſe luſtlos. Der Beſchäftigungsgrad in der deutſchen Wirtſchaft hat in der vergangenen Woche wiederum eine leichte Belebung erfahren. Im größten Teil der Landesarbeitsbezirke iſt die Arbeitsloſigkeit weiter zurück⸗ gegangen. Die Tätigkeit auf dem Baumarkt iſt allerdings in den letzten Tagen, die wieder Froſtwitterung zeigten, ins Stocken gekommen. Hier werden zum größten Teil nur noch Reſtarbeiten durchgeführt. Leider verzögert ſich die Neuinangriffnahme von Bauten und zwar in erſter Linie wegen der Ungewißheit der Finanzierung in der kommenden Bauſaiſon. Die Ausſichten für den Baumarkt ſcheinen überhaupt doch weſentlich ſchlechter geworden zu ſein. Die Kapitalnot in Deutſchland macht ſich gerade für das Baugeſchäft doch recht unangenehm fühlbar. Nach alledem was man hört, ſcheint in dieſem Jahr die Bau⸗ tätigkeit geringer zu werden als im vergangenen Jahr zund zwar wegen der doch recht ſchwierigen Finanzierung. Ueberhaupt ſieht es mit der Kapitalverſor⸗ gung der deutſchen Wirtſchaft wenig erfreulich aus. Durch die Emiſſion der Reichsbankzertifikate und die Emiſ⸗ ſion von Pfandbriefen ſind nicht unbeträchtliche Mittel aus dem freien Geldmarkt entzogen. Hinzu kommen noch einige Kapitalerhöhungen, ſodaß hier eine recht anſehnliche Anſpannung am Kapitalmarkt herausſpringt. In der Aufnahme von Auslandsanleihen iſt man viel vor— ſichtiger geworden, was durchaus zu begrüßen iſt, aber die Folge iſt natürlich auch eine entſurechende Verknap⸗ pung. Hie Landwirrſchaft braucht recht erhebliche Beträge, um nur einigermaßen ſaniert zu werden und die Frühjahrsbeſtellung wird entſprechend noch weitere Mittel ſeſtlegen. Man kann alſo ziemlich ſicher für die nächſten Monate mit einer weſentlichen Verknappung des deutſchen Kapitalmarktes rechnen, was natergemäß auch auf die Produktion einen hemmenden Einfluß ausüben wird. Als weiteres belaſtendes Moment treten die Lohn⸗ forderungen der Arbeiter- und Angeſtelltenſchaft hinzu. Es werden damit anfangs auch wieder größere Mittel beanſprucht, die allerdings ſpäter durch den Konſum wie⸗ der in die Wirtſchaft hineinfließen. Die geldliche Lage der großen Unternehmungen wird dadurch aber ſelbſtyerſtänd— lich weiter eingeſchränkt. 5 a Bankkredit iſt teuer und wird doch nur wut gemiſch⸗ ten Gefühlen in Anſpruch genommen. Dis Börſe iſt auch wohl unter dem Eindruck dieſer Lage ſehr luſt los. Die Umſätze, die am Tage an den großen deutſchen Bör⸗ ſen gemacht werden, ſind äußerſt gering. Recht intereſ⸗ ſant war, daß anläßlich der Bekannfgabe der Bilanz der Berliner Handelsgeſellſchaft, eine der angeſehenſten Ber⸗ liner Großbanken, der Leiter dieſes Inſtitutes, ber alte erfahrene Fürſtenberg, die Börſenlage ebenfalls als troſt⸗ los bezeichnete. Das Effektengeſchäft liege völlig dar⸗ nieder und auch das Zinsgeſchäft iſt weſentlich erſchwert. Die jetzige Zeit iſt der Börſe wenig günſtig and man kann ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß heute die Börſe lange nicht mehr die wichtige Stellung, inne hat, wie früher. Selbſtverſtändnich hängt das mit der ſchlechten Kapitalverſorgung Deutſchlands zuſammen. 1 1 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 11. Februar. Der neue Sturmwirbel iſt über der Nordſee ange- langt. Unſere Witterung bleibt daher zyklonal und unbe- ſtändig. Vorausſichtlich Witterung bis Diens⸗ tag; Anbeſtändig bei zeitweiſen Aufheiterungen, nach Durchzug weiterer Regenfronten, anhaltend mild bei öſt⸗ licher Luftzufuhr, im Gebirge Temperaturen unter Null. — Prägung von Reichsſilber⸗ und Reichspfennig⸗ münzen. Im Monat Januar 1928 ſind in den deutſchen Münzſtätten Reichsſilbermünzen(5 Rm. Stücke) im Ge⸗ ſamtwerte von 16712115 Rm., an Nickelmünzen(50 Reichspfennig⸗Stücke) 4177 677,50 Rm. und an Kupfer⸗ münzen(1 Reichsofennig⸗Stücke) 34 981,60 Rm. geprägt worden. Die Geſamtprägung von Reichsſilbermünzen er⸗ reichte damit den Wert von 739042 799 Reichsmark. Nach Abzug der wieder eingezogenen Münzen verbleiben 737 641 643 Rm. Die Geſamtprägung von Reichspfennig⸗ münzen ſtellte ſich auf 220 413 844,32 Rm. Nach Abzug 955 wieder eingezogenen Münzen verbleiben 216 873 446,34 Rm. Der Kampf gegen die Dyphiherie. Seit einiger Zeit komfgen aus den verſchiedenſten Tei⸗ len Deutſchlands Nachrichten über ein gehäuftes Auf⸗ treten von Erkrankungen an Dyphtherie. Während aber früher die Dyphtherie als ein wahrer Würgeengel be⸗ ſonbern für die Kinder galt, hat ſie einen Teil ihres Schreckes verloren, ſeit es Emil v. Behring im Jahre 1894 gelang, uns durch die Entdeckung des Dyphtherie⸗ heflſerums eine wertvolle Waffe für den Kampf mit der Dyphtherie in die Hand zu geben. Jede Mutter ſollte beim erſten Auftreten von Hals⸗ reſp. Schluckbeſchwerden ihrem Kinde in den Hals ſehen. Es geſchieht am einfachſten in der Weiſe, daß man unter guter Beleuchtung bei geöffnetem Munde dem kranken Kinde mit dem Stiel eines Eßlöffels die Zunge herunter⸗ drückt und die zu beiden Seiten des Gaumes liegenden Mandeln beſichtigt. Zeigen ſich auf dieſen weißliche Flecke oder gar ſchmierig⸗graue, zuſammenhängende Anlagerun⸗ gen, dann iſt es höchſte Zeit den Arzt zu rufen der durch eine ſofortige Serumſpritzung oft entſcheidende Hilfe brin⸗ gen kann. Auch für die übrigen Familienmitglieder iſt die Serumeinſpritzung von größter Bedeutung. Wiſſen wir doch, daß eine in geringerer Doſis eingenommene Ein⸗ a 1 don Heist den mit den Kranken in innig⸗ ter Berührung lebenden Tamiſienangeböriaen. beſonders zel Heinen Geſchwiſtern, die Anſtedung verhüten kann Während in Deutſchland ſowohl die Heilſerumein⸗ ſpritzung beim Kranken wie die vorbeugende Einspritzung beim Geſährdeten, wenn auch behördlich dringend empfoh⸗ len, doch nicht immer mehr oder minder in das Belieben des Einzelnen geſtellt iſt, geht man z. B. in Amerika viel ſchärfer vor. Dort wird jeder Schüler, der nach einer beſonderen wiſſenſchaftlichen Unterſuchungsprobe als diph⸗ therie⸗empfänglich erkannt iſt, zwangsweiſe einer vorbeu⸗ genden Serumeinſpritzung unterzogen. Schließlich ſei noch darauf hingewieſen, daß ſich die Dyphtherie nicht nur durch eine Erkrankung im Rachen kundgibt, ſondern beim Säugling gewöhnlich durch eine Erkrankung der Naſe. Dieſe beſteht in länger dauernden Schnupfen mit Abſon⸗ derung von Blut und Eiter, und dieſe Abſonderung ent⸗ hält, wie bei der Rachendiphtherie, den Krankheitserreger, den Divhtheriebazillus. Während die Bekämpfung der Weiterverbreitung der Krankheit durch Abſonderung, durch Befreiung vom Schulbeſuch, durch Desinfektion uſw. im weſentlichen Auf⸗ gabe der Behörden und des Arztes iſt, muß die Allge⸗ meinheit mithelfen, im Kampfe gegen die Diphtherie durch rechtzeitige Erkennung der Krankheit, durch früh⸗ zeitige Benachrichtigung des Arztes und durch verſtändnis⸗ volle Unterſtützung bei der Anwendung unſerer Haupt⸗ waffe, des Diyphtherieheilſerums. Winke und Natſchläge. Solzwurm. Gegen den Holzwurm gibt es ein ſehr einfaches Mittel. Man bringt Eicheln möglichſt in un⸗ mittelbare Nähe der vom Wurm befallenen Holzteile Alsdann geht der Wurm, durch den ſcharſen Geruch der Eicheln angelockt, auf dieſe über. Dann verbrenne man die Eicheln und erneuere ſie möglichſt häufig. Nach kur⸗ zer Zeit werden ſämtliche Hölzer wurmfrei ſein. Für das Vorkommen des Holzwurmes iſt es wichtig zu wiſſen, das derſelbe nur mit der Faſer von oben nach unten frißt, d. h. von der Krone nach der Wurzel. Bei Verwendung von Holz braucht man nur darauf zu achten, daß man das Holz nur in umgekehrter Lage d. h. mit der Wur⸗ zel nach oben gerichtet, verwendet, dann wird in dieſen Stücken nie der Holzwurm auftreten. Vermiſchtes. Mode und Zuckerverbrauch. Daß die Mode auch auf den Zuckerverbrauch einwirkt, iſt gewiß eine über⸗ raſchende Tatſache. Aber der Jahresbericht der Zucker⸗ abteilung der Handelskammer von Mancheſter zeigt in deutlich ſprechenden Zahlen, daß die Sehnſucht nach der „ſchlanten Linie“ dem Zuckerhandel ſchweren Schaden zu⸗ fügt. Die Zuckereinfuhr in England war im Jahre 1927 um über fünf Millionen Zentner geringer als 1928 und der Bericht ſchreibt dies der Tatſache zu, daß die Frauen ſehr viel weniger Süßigkeiten eſſen als früher. Auch die Schokaladefabrikanten und die Verfertiger von Bonbons und anderen Süßigkeiten leiden unter dieſer Mode. Das gleiche iſt übrigens im Textilhandel feſtzu⸗ ſtellen. In einer Verſammlung der Bradforder Tertil⸗ geſellſchaft agte der Vorſitzende, Sir Edwin Stockton, daß die imm kürzer werdenden Röcke der Damen cee daran ſeien, aß ſo viele Webſtühle in den engliſchen Textilfabriken ſtillſtehen. N Studien⸗ und Vergnügungsreiſen nach den Vereinigten Staaten. Das eben abgelaufene Jahr hat eine erneute Steige⸗ rung des Verkehrs zwiſchen Europa und Nordamerika gebracht. Die wirtſchaftliche und kulturelle Fühlungnahme zwiſchen den europäiſchen Ländern und der neuen Welt iſt in ſtändigem Wachſen begriffen. Dabei betrachtet der Europäer die Vereinigten Staaten heute mit anderen Augen als früher. Er ſieht in ihnen nicht mehr ſo ſehr das romantiſche„Land der unbegrenzten Möglichkeiten“, als vielmehr die Wirtſchaftsmacht, die ſich durch geſchickte und energiſche Ausnutzung aller naturgegebenen und wirtſchaftlichen Möglichkeiten zu ihrer heutigen Größe entwickelt hat. Auf dieſe geänderte Einſtellung iſt es hauptſächlich zurückzuführen, daß in den letzten Jahren die Zahl der Reiſenden, die zum Studium der Produktions⸗ bedingungen und Wirtſchaftsmethoden Amerikas nach den Vereinigten Staaten fahren, dauernd zugenommen hat. Den Amerikareiſenden ſchon vor Antritt ſeiner Fahrt zu beraten, ihm Vorſchläge für ſeinen Aufenthalt drüben zu machen, iſt der Zweck einer ſoeben von der Hamburg⸗ Amerika Linie herausgegebenen kleinen Broſchüre. Man findet in ihr eine Reihe ſorgfältig zuſammengeſtellter Reiſen, für die ſich der Paſſagier vor ſeiner Abfahrt entſcheiden kann, um dann bei Ankunft in New Pork alle Vor⸗ bereitungen(Beſtellung von Hotelzimmern uſw.) getroffen zu finden. Die Vorſchläge ſind für Einzelreiſende ſowie für Reiſen von Vereinen, Handelskammern und ſonſtigen Gruppen beſtimmt. Auch für Geſchäftsreiſende arbeitet die Hamburg⸗Amerika Linie auf Wunſch Programme aus, die es den Firmen ermöglichen, ſchon vor der Reiſe einen Überblick über die entſtehenden Koſten zu gewinnen. Ausgeſtaltung des Weſtindien⸗Dienſtes der Hamburg⸗Amerika Linie. Die Hamburg⸗Amerila Linie wird ihren Dienſt nach Weſtindien durch die im Frühjahr und im Herbſt dieſes Jahres erfolgende Einſtellung zweier Neuhauten weſent⸗ lich erweitern. Die neuen Weſtindienſchiffe der Hapag, „Orinoco“ und„Magdalena“, ſind Doppelſchrauben⸗ motorſchiffe mit einem Raumgehalt von je 9000 B. R. T. und befinden ſich auf der Werft des Bremer Vulkan bzw. der Schichau⸗Werft in Danzig in Bau. Die Schiffe ſind mit Dieſelmotoren von 6500 Ps verſehen, die ihnen eine Stundengeſchwindigkeit von 15 Knoten verleihen. Ihrer Verwendung in der Tropenfahrt entſprechend, beſitzen „Orinoco“ und„Magdalena“ beſonders luftige und ge⸗ räumige Kabinen und Geſellſchaftsräume. Auch befindet ſich an Deck ein freiliegendes Schwimmbad, das nament⸗ lich auf der Fahrt in der heißen Zone ein bevorzugter Aufenthalt zahlreicher Paſſagiere ſein wird.. Mit der Indienſtſtellung dieſer Neubauten will die Hamburg ⸗Amerika Linie die landſchaftlich hervorragend ſchönen und als Erzeugungslander zahlreicher tropiſcher Produkte wichtigen weſtindiſchen Länder und Inſeln dem europäiſchen Reiſeverkehr in ſtärkerem Maße als bisher erſckließen f “Bom Sountag. Nicht mehr lange und auch die diesjährige Rarnevalszeit gehört der Vergangenheit an. Morgen in 8 Tagen iſt wieder alles vorbeſ. Der Staat muß wohl wolſſen, warum er dieſes Jahr auch das öͤffent⸗ liche Mas kentreiben zugelaſſen hat. Sol es ſein, um die große Not bel jenen, die vom Karneval leben, zu lindern, oder ſoll es ſein, um den ſinkenden Lebensmut in vielen Bevölkerungskreiſen wieder lebendiger zu machen. Gerade dteſer Tage flogen wieder Steueranforderungen ins Haus, die ganz enorme Summen aufwelſen und die Kreiſe, die 6s betrifft, in ſchwerſte Sorgen bringt. Die Frage, ob es ſo weiter gehen kann. iſt heute bereits in aller Munde. Da⸗ rüber täuſcht auch nicht die Karvevalszeit hinweg. Doch ſollte man ausſchweifende Dinge unterlaſſen, die auf der anderen Seite, wo Not und Elend hertſcht, nur Unwillen erregen. Eine gute Ausnahme macht wohl hierin unſer Ort. Es ging alles noch in richtiger„Form“ zu. In den ver⸗ ſchiedenſten Lokalen huldigte man dem Prinzea Karneval. Stimmung und nichts als Slimmung beherrſchte die Ge⸗ müter, Es ging zum Teil hoch her. Nur das muß kriti⸗ ſiett werden, daß immer noch„Nach“ bummler da ſind, die auf dem Heimwege noch gerne Nandalierungsſucht treiben möchten und ſich nicht ſchämen, noch Sachbeſchüdigungen zu begehen. Dieſen ſollte eine rührige Polizei fleis auf den Ferſen ſein, um ihren Uebermut etwas einzudämmen. Denn es iſt doch immerhin eine boſe Sache, wenn ſich Be⸗ wohner in ihrem Hauſe nicht ſicher fühlen dürfen. Zu vlel Nachſicht iſt von Schaden, und letztendlich haben die beſorg⸗ ten Eltern die Nachteile, da ſie für begangenen Schaden haftbar ſind.— eber ein weiteres Vorkommnis zu be⸗ richten, dürfte ſich erübrigen, da der Oeffentlichkeit ſchon genügend bekannt iſt. Dieſer Vorfall iſt tief zu beklagen und eln warnendes Zeichen, wohin der Weg geht, wenn die Jugend über die Sltern hinauswächſt und die ermahnende Stimme der Eltern nicht mehr hören will, ſonſt würden den Eltern ſolche Bitterniſſe erſpart bleiben. »Der Maskenball des Geſangvereins„Lieder⸗ kranzes“ übte, wie nicht anders zu erwarten war, wieder eine große Anziehungkraft aus. Dem närriſchen Einzug des Prinzen Karneval lag der Gedanke zu Grunde, daß auch im Tierreich ſeine Tollität herrſche. Dieſe wirklich orginelle Idee wurde durch Vereinsmitglieder in einzig⸗ artiger Weiſe ausgeführt. Zur heiterſten Stimmung aller Anweſenden trug nicht wenig der einfach aber überaus geſchmack voll dekorierte Engelſaal bei. War es da ein Wunder, wenn ſich alle Teihnehmer als eine Familie fühlten? Kein Mißton ſtörte die Freude. Ja es blieb ſogar das im Vorjahre mehr komiſch als tragiſch wirkende Inter⸗ mezzo aus, daß ein kaum dem Verein angehöriges Mit⸗ glied dem Verein den Saal in Bewegung zu ſetzen ver⸗ ſuchte, weil ſeine Frau nicht den 1. Preis bekam. Der gute Tropfen des Herrn Lamberth ließ alle Sorgen ver⸗ geſſen. Auf Wiederſehn im nächſten Jahr. * Neuer Zug. Auf Antrag der Bürgermeiſterei, hat die Direktion der O. E. G. einen neuen Zug eingelegt und zwar nachmittags, der 13,45 Uhr hier abgeht. Siehe auch Bekanntmachung. N * Das Leben wie es wirklich iſt rollt in packen⸗ den, zu Herzen gehenden Scenen an uns vorüber. Charles Chaplin iſt in dem Film⸗Drama„Die Nächte einer Schönen Frau“, das er verfaßte und bet dem er ſelbſt die Regie führte, mit unerbittlicher Gewiſſenhaftigkeit den Pfad der Wahrheit gegangen. Wie oft greifen nichtswürdige Kleinig⸗ keiten mit heimtückiſcher Kraft in unſer Schlckſal ein und geben unſerem Leben eine ganz andere, unerwartete Richtung. Ein ſolcher Fall ereignet ſich auch in dieſem Film: Durch ein zu früh abgebrochenes Telefongeſpräch, eln an ſich ganz belangloſes Mißverſtändnis, erfährt Marie St Clai's Schlckſal eine überraſchende, hoch dramatiſche Wendung. Mit einem Schlage wird ſie aus der Oede des kleinen Dorfes in den Taumel und Luxus der Zauber⸗ ſtadt Paris verſetzt. Dann ein zweites, unglückſeliges Zuſammentreffen: Als Marie ſich der Erfüllung ihres Glückstraumes nahe ſicht, überhört ſie ein Geſpräch, das mit einem Schlage alles vernichtet.—— Aber ſo iſt das Leben, wir haben es alle ſelbſt ſchon erfahren. Sehen ſie ſich dieſes Meiſterwerk dramatiſcher Kunſt an. Das heute Abend zum letzten mal im Central-Theater zur Aufführung gelangt. Auch das 2. Filmwerk„Der Gene⸗ ral“ iſt hoch intereſſant und verſetzt alles ins ſtaunen, und großes Lachen überall. Wer ein ſelten ſchönes Programm ſehen will beſuche heute das Central⸗Theater. Ein Beſuch lohnt ſich. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 299 Stück Verkauft: 238 Stück Milchſchweine wurden verkauft, das Stck. v. 14—18 Läufer das Stück von 20-35 Mark. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Den Fahrplan der O. E. G. Nachdem feſtgeſtellt worden iſt, daß der Zug nachm. 1328s Uhr und 14 Uhr ſchon von Weinheim aus deratt be⸗ ſetzt iſt, daß die hiefigen Mitreiſenden kaum mehr elnen Plaz belommen, haben wir Veranlaſſung genommen, bei der Direk⸗ tion der O& G. um Einlegung eines beſonderen Zuges ab Viernheim vorſtellig werden. Dleſem Antrag wurde entſprochen. Ab 15. ds. Mis. wurde verſuchsweiſe eln neuer Zug eingelegt, der nachmittags 135 Uhr in Viernheim abfährt. aber nur bis Bahnhof Mannheim verkehrt. Der Zug muß ſo gut benutzt werden, daß die Direk⸗ tion ſich nicht genötigt ſteht, in wleder einzustellen. Viernheim, den 13. Februar 1928. Heſſ. Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. 0