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Februar 1928. 066 117 N 1 Ratenkauf- Abkommen Ile tellrauerad Hinterbnebenen. Die Beerdigung findet morgen Mittwoch nachm. um 3 Uhr vom Krankenhaus aus statt. (-Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Teilzahlung auf ge- Viernheimer Tageblatt Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mr. frei ins Haus gebracht.— Gratisbetlagen: wöchentl. das achtſeitige Iluſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Unnahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Eiſtes, älteßes u. erfolgreiches Lebal⸗Auzeigeblatt in Viernheim waſchen der Wa⸗ ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt ſche überklülſig ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Darin liegt ein 1 5 N 5 e außßerordetulichiet g Nr. 39 Mittwoch, den 15. Februar 192 Vorteil, den 25 A———————— Henko bietet. Anzeigenpreife: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen ves⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Antsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platvorſchriften bet Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. Henko, Henkels bewährtes Ein⸗ weichmitel, mache das läſtige Vor- Wir bitten für unseren lieben Verstorbenen zu beten. der Bad. Beamtenbank empfehlen ſich 45. Jahrgang 7 Militär-Mrieger-Verein 1„Hassia“ Allen Kameraden die traurige Nachricht, dab Fran Barbara Jö! Fran Jul Müller Bu. Abzugeben bei Frau Müller Holzſtraße 28. etwas zu kaufen ſucht etwas zu verkaufen hat eine Stelle ſucht eine Stelle zu vergeb. hat etwas zu mieten ſucht etwas zu vermieten hat SBinanztlerung der Neubauten im Baufahr 1928. gestern Montag unser allverehrter Kamerad u. Mitglied, Herr Franz Neischert in ein besseres Jenseits abgerufen wurde. Der Verein wird dem Verstorbe- nen ein stetes Andenken bewahren. Die Beerdigung findet morgen Mittwoch nachmittag um 4 Uhr vom Trauerhause aus statt. Zusammenkunft der Kameraden um ½4 Uhr im Lokal zur Sonne. Der Vorstand. NB. Heute Dienstag ½ 8 Uhr im Lokal zur Sonne Vorstands- Sitzung. Der Vorsitzende. Männer⸗Geſang⸗Verein. Morgen Mittwoch Abend ½9 Uhr Singstunde. Die Arbeit für das Preisfingen beginnt; fehle da⸗ her kein Sänger. Der Präſident. Sänger- Einheit Freitag Abend 8 Uhr Singſtunde Der Vorſtand. Geſangverein Liederkranz Am kommenden Donnerstag, den 16. Februar Geſamt⸗Singſtunde. Ich bitte, daß alles pünktl. erſcheint, auch diejenigen, die aus irgend einem Grund bisher nicht mit⸗ geſungen haben. Auch die neueingetretenen Sän⸗ ger werden dringend gebeten, ja auch zu erſcheinen. Später kann nach den Anweiſungen unſeres Dirt— genten kein neuer Sänger mehr zugelaſſen werden. Der Vorſitzende. Sesangverein ‚Sängerhund“. Freitag abend ½9 Uhr — Singſtunde NB. Samstag Abend findet im Lokal unſer Kappenabend ſtatt, wozu alle Mitglieder noch⸗ mals von dieſer Stelle närriſchſt eingeladen ſind. Empfehle: Weizenfuttermehle Weilzenkleie Gerstenschrot Hühner- u. Taubenfutter Haferflocken, Pfund 0,2 Heinrich Faltermann Teleſon 76. Moltkeſtr 15. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, chem. Kriegsteil⸗ — nehmer und Kriegshinterbliebenen— Ortsgruppe Viernheim. Am kommenden Donnerstag, den 16. Februar, abends ½9 Uhr in 79 1„zur Eintracht“ pricht Herr Gral von der Mohnungstürsorge- Gesellschaft Darmstadt über die Gewährung der ſtaatl. Baudarlehen und Alle Kriegsbeſchädigten u. Hinterbliebenen, die ſich zum Bau für das Jahr 1928 angemeldet baben, ſind hierzu frdl. eingelaben, a Gleichzeitig werden die werten Vorſtandsmit⸗ glieder wegen einer anderen wichtigen Beſprechung debeten, ſich hierzu vollzählig einzufinden. Meraneimer Anzelger. er enniche- LAuler ohne inſeriert am erfolg⸗ Anzaniung in 10 Monats- reichſten im alen liel. meiſtgeleſenſten Lenplenhans avs ölück Frankfurt a, M. Schreiben Sie sofort! Der Vorſtand. Samstag, 18. Febr., abends 8“ Uhr im festlich dekorierten Karpfensaal“ Volkschor- ſaaaſaaaaaſaaaaaacaaaacagaaaaageagagaaaaaaadaangaagaag ane Maskenball ſaancaaaaagaaagaaagagaagaaaagagaagcagganaagaaa gaga Maskenkarten zu Mk. 1,50 zu haben bei: Matthias Mandel, Friedrichstr. 10, Jakob Martin, Friedrichstr. 41, Nikolaus Bugert, Neubaustraße 6, Michel Müller, Neu- häuserstraße 10, Karl Martin, Alexanderstraße 25. Hierzu laden wir unsere Mitglieder mit ihren Angehörigen freundlichst ein. Der Vorstand. Frauenchor: Woche aus. Die Singstunde fällt diese 25 Donnerstag, 16. Februar, ½9 Uhr Männerchor Sings funde für den 1. u. 2. Tenor. Vereinigte Rarnebalsgeselschall Motto: Unn wann ſe uns alles pänne,— Bauſch, Adler unn Beckmann Henne uns die Faſtnacht net nämme. Heute Dienstag, abends 8,29 Uhr im„Karpfen“ 0 b. lärriſche Gitzung e Alles hat närriſch zu erſcheinen. Der närriſche Präſident. Günſtige Kaufgelegenheit Pom 11. bis 18. Febr. gewähre ich auf alle Weiß⸗, Wollwaren Stoffe und Stickereivorlagen i 10% Rabatt Lorenz Reis Lampertheimerſtraße 21 K r— Jungbauernverein. Donnerstag, den 16. Febr., abends 9 Uhr findet im Gaſthaus zur Sonne der letzte Vortrag att. Alle Mitglieder ſind 1 Teilnahme öflichſt eingeladen. er Vorſtand. Is U- Bett Eis- Betten Stahlmatratz., Kinderbetten gunst. an PrIVate. Kat. 7-29 f rel Elsenmövoffabr.SuntThür) Beitstelle uu. Matratze für 10 Mk. 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Le⸗ gationsrat von Bülow hat die Abteilung II(Europa), Ab⸗ rüſtungs⸗ und Luftverkehrsweſen übernommen. 2 1: In einem Telegramm an den Generalſekretär des Völkerbundes, teilte die Moskauer Regierung mit, daß ſie an einer Vertretung in dem neugebildeten Wirtſchaftsrat des Völkerbundes nicht intereſſiert ſei. z: Nach einer Waſhingtoner Meldung geht das Ge⸗ rücht um, die amerikaniſche Regierung wolle vom Parla⸗ ment die Genehmigung zum Beitritt zum Internationalen Gerichtshof einholen. Zum Metallarbeiter⸗Konſliki. Baldiges Eingreifen des Reichsarbeitsminiſters? Berlin, 14. Februar. Bei den zuſtändigen Stellen der Reichsregie⸗ rung verfolgt man die Zuſpitzung des Arbeitsloufliktes, insbeſondere die angekündigte Ausſperrung des Geſamt⸗ verbandes deutſcher Metallinduſtrieller zum 22. Februar, die 800 000 Arbeiter ausſperren würde, mit größter Aufmerkſamkeit. Im Reichsarbeitsminiſterium wurde die Lage beraten. Der Reichsarbeitsminiſter äußerte ſein Bedauern über dieſen Beſchluß der Indu⸗ ſtrie. Er will ſich jedoch fürs erſte darauf beſchränken, den Verlauf der Angelegenheit zu verfolgen. Man beurteilt die Lage im Neichsarbeitsminiſterium als ruhig und rechnet nicht damit, daß es zur Aus⸗ führung des Beſchluſſes kommen wird. Damit kann man wohl auch das bisherige Nichteingreifen des Miniſters erklären, doch iſt damit zu rechnen, daß noch vor, dem Termin, dem 22. Februar, eine Entſcheidung gefällt wird. In den Kreiſen der Reichsregierung iſt man nicht geneigt, einem Geſamtangriff gegen das Schlichtungsverfahren zu weichen. Wohl aber nimmt die Bereitſchaft zu, die Form der Schlich⸗ tungsmethoden zu revidieren. Unter Umſtän⸗ den iſt damit zu rechnen, daß bei dem zu erwartenden Schiedsſpruch des Reichsarbeitsminiſters keine Lohn⸗ krhöhung dekrediert wird; ſollte dennoch eine Lohn⸗ erhöhufg anempfohlen werden, ſo wird ſie ſich in klein⸗ ſtem Ausmaße höchſtens auf das Gebiet der mitteldeut— ſchen Metallinduſtrie, vielleicht nur aber auch einzelne Zweige derſelben, erſtrecken. Es beſteht gegenwärtig Uebereinſtimmung zwiſchen dem Reichswirtſchafts- und dem Reichsarbeitsminiſterium, daß die gegenwärtig ſehr kon⸗ junkturempfindliche Lage keine neue Belaſtung durch Lohnerhöhungen ertrage. Der bisherige Gegen⸗ ſatz zwiſchen den beiden Miniſterien dürfte diesmal in An⸗ betracht des Ernſtes der Lage nicht mehr zum Ausdruck, noch viel weniger zum Austrag kommen. 43 000 Arbeiter in Baden ausgeſperrt. Auf Grund des Beſchluſſes des Geſamtverbandes Deutſcher Metallinduſtrieller, der die Aussperrung ſämt⸗ licher Arbeiter aller ihm angeſchloſſenen Betriebe nach Beendigung der Arbeit am Mittwoch, den 22. Februar, vorſieht, werden in Baden allein 45000 Arbeiter von der Ausſperrungsmaßnahme betroffen, ſofern es nicht gelingt, Vergleichsverhandlungen durchzuführen. Bergarbeiterentlaſſungen im Saargebiet. Die franzöſiſchen Bergwerksdirektionen haben mit den angekündigten Maſſenentlaſſungen von Bergarbeitern be⸗ reils begonnen. Auf der Grube Velſer wurde eine Anzahl Arbeiter mit einer Schichtvergütung friſtlos ent⸗ laſſen. Auf der Grube„Hoſtenbach“ wurde den Berg⸗ Leuten, die im Alter von 54 bis 62 Jahren ſtehen, ge⸗ kündigt. Eine Interpellalion der Negierungsparteien im Reichstag. Berlin, 14. Februar. Die Regierungsparteien haben im Reichstage ſol⸗ gende Interpellation eingebracht:„Die Durchführung des neuen Geſetzes über Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung hat auf dem platten Lande Folgen gezeitigt, die den ländlichen Arbeitsmarkt höchſt ungünſtig beeinfluſſen. Arbeitskräfte, die früher alljährlich in der Landwirtſchaft, vor allem in der Forſtwirtſchaft den Winter über gearbeitet haben, entziehen ſich jetzt auf Grund des Wegfalls der Be⸗ dürftigkeitsprüfung und wegen den gößeren Verſicherungs⸗ leiſtungen derartigen Arbeiten. Außerdem birgt der kanne Zuſapd dir ae ta hren ſich, daß auch die bo⸗ denſtändigen Arbeitskräfte veranlaßt werden, einer ſtän⸗ igen und damit geringer bezahlten Arbeit aus dem ege zu gehen und durch Uebernahme von ver⸗ bältnismäßia boch entlohnter Saiſonarbeit in eine mögüchſt hohe unterſtutzungstlaſſe zu rommen, um dann möglichſt großen Vorteil von der Arbeitsloſenverſicherung zu ziehen. Sind dieſe Mißſtände und Gefahren der Reichs⸗ regierung bekannt? Welche Maßnahmen gedenkt ſie im Einvernehmen mit der Reichsanſtalt für Arbeitsvermitt⸗ lung und Arbeitsloſenverſicherung zu treffen, um die den Arbeitswillen lähmenden Mißſtände zu beſeitigen, und um die Arbeitsbeſchaffung als wichtigſte Maßnahme in der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit wieder in den Vorder- grund zu rücken? Der Arbeitsplan des Reichstages. Die Reihenfolge der Etatsberatungen. Berlin, 14. Februar. Im Aelteſtenrat des Reichstages einigte man ſich am Dienstag darüber, daß in dieſer Woche die zweite Leſung des Haushaltes des Reichsarbeitsmini⸗ ſteriums und die des Penſionsetats beendet wer⸗ den ſoll. Nach Abſchluß dieſer Arbeit ſollen nacheinander die Haushalte des Verkehrsminiſteriums, des Reichswirtſchaftsminiſteriums und des Reichsernährungsminiſteriums beraten werden. Sine Reihenfolge für die übrigen Etats wurde noch nicht feſtgelegt. Der Antrag Dr. Mumm(Dn.) wegen der Preſſeberichterſtattung über Senſations⸗ prozeſſe ſoll noch zurückgeſtellt werden. Er wird vor⸗ ausſichtlich in Verbindung der zweiten Leſung des Haus⸗ halts des Innenminiſteriums zur Beratung kommen. Der Aelteſtenrat beſchäftigte ſich dann noch mit der Frage, ob der Erweiterungsbau des Reichstages noch in dieſem Jahre begonnen werden ſolle. Die Entſcheidung darüber ſoll in einer gemeinſamen Sitzung des Haus⸗ haltsausſchuſſes und des Aelteſtenrates getroffen werden. 2 Arheſtsvertragsrecht und Lohnpolitif Debatte im Reichstag. b Berlin. 15. Februar. In der Sitzung des Reichstages am Dienstag wurde vor Eintritt in die Tagesordnung an Stelle des ver⸗ ſtorbenen Abg. Dr. Raſchig(D.) der Abg. Schuldt Steglitz(D.) als Mitglied des Verwatungsrates der Reichspoſt gewählt und als ſein Stellvertreter Abg. Fiſchbeck(D.) beſtimmt. Sodann wurde die zweite Deſung des Haushaltsplanes des Reichsarbeitsmi⸗ niſteriums fortgeſetzt und zwar beim Arbeitsve⸗ tragsrecht und bei der Lohnpolitik. Dazu betonte der demokratiſche Abg. Schnei⸗ der-Berlin, daß der wirtſchaftlchaftlich richtige Lohn derjenige ſei, der dem Arbeitnehmer die Befriedigung ſei⸗ ner beſcheidenen Anſprüche erlaubt. Die Angeſtellten würden von den Schlichtern nicht genügend unterſtützt, was ſich auf die Gehälter auswirke. Die Forderungen der Ar— beitnehmer wie der Arbeitgeber ſeien vielfach nach oben und unten ſo überſpitzt, daß der Gedanke der Tarifver⸗ träge dadurch ſchwer geſchädigt würde. Auch ſei das Angebot der Arbeitgeber oft zu niedrig. Er ſchloß ſich der Warnung des Miniſters vor einer allgemeinen Aus⸗ ſperrung in der Metallinduſtrie an. Sodann verlangte Abg. Gerlich(3. die allge— meine Gewährleiſtung der Einrichtung von Betriebsräten. Er wandte ſich dagegen, daß bei den Wahlen zu den Arbeitsgerichten die Angehörigen freier Gewerkſchaften in unrechtmäßiger Weiſe begünſtigt worden ſeien. Daß die Ausſperrung der 800900 Metallarbeiter ſehr gelegg komme, betonte ſodann Abg— Heckert(K.), da dieſer Fal klar zeige, was das Schlichtungsweſen im kapitaliſtiſche Staate wert ſei. Der Schlichter ſei der Kommis der ernehmer. f Sodann onte Abg. Leopold, daß vor allem ein Syſtemwechſe Schiedsſpruchweſens nötig ſei. Acheits⸗ und Wirtſcha iniſterium müßten eine gemeinſame ein⸗ heitliche Wirtſc, tspolitik machen. Vor Schiedsſprüchen müßte ein Guta ten des Wiertſchaftsminiſteriums einge⸗ holt werden. Für landwirtſchaftliche Verhältniſſe ſei ein Zuſammengehen zwiſchen Arbeits-und Ernährungsminiſte⸗ rium nötig. Beim Arbeiterſchutz verlangte Abg. G aß mann (S.) die Ratifizierung des Waſhingtoner Üblommens über den Achtſtundentag. Der Entwurf zum Arbeits⸗ ſchutzgeſetz ſei eine Abkehr von dem Achtſtundentag. Der Reichswirtſchaftsrat habe die Vorlage noch verſchlech⸗ tert. Pflicht des Arbeitsminiſters ſei es, ſich ſtark zu machen für die Aufrechterhaltung des Achtſtundentages. Hierauf forderte Abg. Lambach(Dn.) einen Geletzent⸗ wurf über ſoziale Hauptwahlen. Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns erklärte, daß die ſachlichen Vorausſetzungen für einen einheitlichen Termin für die Betriebsratswahlen nicht gegeben ſeien: denn es merden häufig neue Betriebe gegründet, die Beiegſchaften wechſein, es gibt auch Sai⸗ ſonbetriebe. Unrichtig ſei es, daß der deutſche Vertreter in Genf ſich der Stimme enthalten habe, als ein engli⸗ ſcher Antrag zur Abſtimmung geſtellt worden ſei, die Re⸗ iſion des Waſhingtoner Abkommens auf die Tagesord⸗ nung 1929 zu ſetzen. Der engliſche Antrag ſei nicht auf Veranlaſſung des deutſchen Vertreters zurückgezogen worden. a Abg. Dr. Moldenhauer(D. Pp.) verlangte eine Stärkung des deutſchen Einfluſſes im Internationalen Ar⸗ beitsamt, damit das Arbeitsamt nicht etwa als Werkzeug einer einſeitig gegen Deutſchland gerichteten Politik benutzt werden könnte. Eine Verkürzung der Arbeitszeit iſt ein notwendiger Kulturfortſchritt, aber bei dem ſchweren Druck der Reparationslaſten und der Unſicherheit der wirt⸗ ſchaftlichen Zukunft muß Deutſchland ſeine Geſetzgebung ſeinen beſonderen Verhältniſſen anpaſſen. Im beſchränkten Umfang ſollte das Recht auf freiwillige Mehrarbeit wieder eingeführt werden. Abg. Frau Bohm-Schuch(S.) bedauerte, daß die Arbeitsſchutzbeſtimmungen für die Frauen immer noch ſtark umgangen werden. Die Unter⸗ ſtützungen der Wochenfürſorge müßten erhöht werden, ebenfalls die Löhne der Heimarbeiterinnen. Der kommu⸗ niſtiſche Abg. Rädel hielt das Waſhingtoner Abkom⸗ men für wertlos, da es ſelbſt Durchbrechungen des Acht— ſtundentages zulaſſe. Darauf erklärte Abg. Petzold (Wirtſch. Vgg.) ſich grundſätzlich für jeden Schutz der Ju⸗ gend bereit, warnte aber vor Gleichmacherei. Was für die Jugendlichen in der Induſtrie nützlich ſei, paſſe nicht für die Jugendlichen im Kleingewerbe. Als letzter Redner. verteidigte Abg. Imbuſch(Z.) die Feſtſetzung des Acht⸗ ſtundentages im Arbeitszeitnotgeſetz, iſt mit einer Prüfung von Ausnahmen beſonders für das Kleingewerbe einver- ſtanden. Man könne die Arbeitszeit nur geſetzlich regeln. Für den Bergbau ſei aber eine achtſtündige Arbeitszeit ſchon zu lange. Die Offiziersfrage der Reichswehr. Die Beratungen im Haushaltsausſchuß des Reichstages. Berlin, 14. Februar. Der Haushaltsausſchuß des Reichstages ſetzte am Dienstag die allgemeine Ausſprache über den Haushall des Reichswehrminiſteriums fort. Zunächſt wies der preu⸗ ziſche Miniſterialdirektor Dr. Brecht einen Vorwurf des Abg. Erſing(Z.), daß die Beſchlüſſe des Reichsrates eine innere Unwahrhaftigkeit zeigen würden, als unbe⸗ gründet zurück. Die durch den Reichsrat vorgenommenen Mehreinſetzungen betreffen vaterländiſchs Ausgaben, daher werde niemand ſie ihm vorwerfen wollen und auch der Reichstag werde ſie ſicher billigen. Der Reichsrat habe die relativ geringen Abſtriche beim Heeresetat für notwendig und auch für möglich gehalten. Miniſterialdirekltor Dr. Lotholz betonte, wenn Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Brecht bei ſeiner erſten Rede die gleichen Ausführungen gemacht hätte, dann hätte kein Anlaß deſtanden, der Kritik des Herrn Dr. Brecht an der Balanzierung des Etats entgegenzutreten. Der bayeriſche Miniſterialrat Sperr legte die Gründe der Minderheit des Reichsrates dar, die gegen Streichun⸗ gen gerade im Reichswehretat auftrat und genaue Prü⸗ fung der Berechtigungen dieſer Ausgaben forderte. Oberſi von dem Buſche gab entgegenkommende Erklärungen über die Regelung des Heeresergänzungsgeſchäf⸗ tes ab. Er teilte weiter mit, welche Abteilungen der früheren Kriegsverwaltungen und Kriegsminiſterien der Länder durch den Verſailler Vertrag abgebaut worden ſeien. In dieſen Abteilungen ſeien 1500 Offiziere und 1500 Beamte beſchäſtigt geweſen. Dieſe ſeien ſämtlich ab⸗ gelöſt worden, und die ganzen Belange, welche von die⸗ ſen Abteilungen bearbeitet worden ſeien, müßten jetzt von 216 Offizieren und 840 Beamten erledigt werden. Reichswehrminiſter Dr. Groener betonte, der Verlauf der Debatte habe ergeben, daß zwi— ſchen ſeinen, des Miniſters Anſchauungen, und denen der Abg. Grafen v. Schulenburg, Erſing, Haas, v. Richt⸗ hofen und Brüninghaus eine weitgehende Ueber⸗ einſtimmung herrſche. Das zeige, daß der Miniſter den richtigen Kurs ſteuere. Der Miniſter ging dann auf die einzelnen Anfragen ein. Geiſt und Leitung der Of⸗ fiziere ſeien entſcheidend für den Wert der Truppe. Selbſtverſtändlich dürfen nicht nur Herkunft, ſoziale Ver⸗ hältniſſe, Examen maßgebend fur die Einſtellung der Offiziersanwärter ſein. Das Examen ſei leider eine un⸗ bedingte und unvermeidbare Notwendigkeit und ſo, wie die Dinge liegen, müſſe das Abiturium verlangt werden. Wir brauchten für die Einſtellung in das Offi⸗ zierskorps zweifellos ein beſtimmtes Bildungsniveau. Da⸗ von abzugehen, hält ſich der Miniſter nicht für berech⸗ tigt, ſondern er hält es für ſchädlich. Das bedeute keines⸗ falls, daß jeder Abiturient Offizier wird oder daß jeder Nichtabiturient nicht Offizier wird. Der Miniſter betonte, er werde ſich bemühen, einen zuverläſſigen und leiſtungs⸗ fähigen Offtziererſatz zu erlangen, deſſen Geſinnung über alle Zweifel erhaben iſt. Was den Offiziererſatz anlange, ſo muͤſſe der Miniſter ſelbſtverſtändlich das letzte Wort dabei haben und in einer kleinen Armee ſei das auch durch⸗ führbar. Die Schulvorlage geſcheitert. . Neuwahlen Ende Mai? 0 Berlin, 14. Februar. Nachdem die Verhandlungen des interfraktionellen Ausſchuſſes am Montag ergebnislos verlaufen waren, tra⸗ ten die Parteien der Regierungskoalition am Dienstag abermals zu einer eingehenden Beſprechung zuſommen, um die Möglichkeit einer Einigung in der Schulfrage zu he⸗ ſprechen. Wie vorauszuſehen, konnte jedoch auch bei dieſer neuen Sitzung des interfraktionellen Ausſchuſſes, an der abermals die Miniſter Dr. Hergt und v. Keudell teilnahmen, keine Einigung erzielt werden, ſo daß die Beratung nach dreiſtündiger Dauer abermals abgebro⸗ chen und auf Mittwoch vertagt wurde. Wie bisher, ſo waren auch dieſesmal die Beſprechun⸗ gen ſtreng vertraulicher Natur, ſo daß Einzelheiten aus den Beratungen nicht zu erfahren waren. Zuverläſſig wird jedoch mitgeteilt, daß es bis jetzt noch nicht gelungen iſt, die zwiſchen dem Zentrum und der Deutſchen Volks⸗ partei beſtehenden Gegenſätze in der Simultanſchulfrage zu überbrücken, ſo daß damit gerechnet werden muß, daß 155 am Mittwoch eine Einigung nicht erzielt werden wird. Unter dieſen Umſtänden will man jetzt in parlamen⸗ ſtariſchen Kreiſen die innerpolitiſche Lage dahin kennzeich⸗ nen, daß die Mittwochſitzung des interfraktionellen Aus⸗ ſchuſſes lediglich den Zweck habe, das endgültige Scheitern der Schulvorlage feſtzuſtellen und weiterhin die„Richtlinien“ feſtzulegen, unter denen nach der Ablehnung der kulturpolitiſchen Forderungen des Zentrums durch die Deutſche Volkspartei die ausein⸗ andergefallene Regierungskoalition noch ſo lange zuſam⸗ mengehalten werden kann, bis die wichtigſten Aufgaben des derzeitigen Reichstags durchberaten ſind. Da in den Kreiſen des Zentrums allgemein die Auffaſſung vor⸗ herrſcht, daß als vordringliche Aufgabe des Reichs⸗ tages höchſtens die Erledigung des Haushalts- plans für 1928 und des Nachtragsetats mit dem die Hilfsmaßnahmen für die Landwirtſchaft verbunden ſind, anzuſehen ſei, kann faſt mit Beſtimmthelt damit gerech⸗ net werden, daß die übrigen, im Briefe des Reichspräſi⸗ denten an den Reichskanzler erwähnten Vorlagen, wie die Strafrechtsreform und das Liquidationsſchädengeſetz nicht mehr zur Erledigung kommen werden. Infolgedeſſen be⸗ zeichnet man allgemein die derzeitigen Verhandlungen lediglich noch als einen Kampf um den Auflö⸗ fungstermin des Reichstages, die nach Angabe maß⸗ gebender Politiker in etwa fünf Wochen, alſo ſpäteſtens Ende März erfolgen ſoll, ſo daß die Neuwahlen auf Ende Mai fallen würden. Die neue heſſiſche Staatsregierung. Beſtätigung durch den Landtag. O Darmſte. 14. Februar. Der heſſiſche Landtag nahm am Dienstag die Wahl des Staatspräſidenten vor. Im Auftrage der Sozialdemo— kratiſchen Partei dankte hierbei zunächſt Abg. Kaul dem ſcheidenden Staatspräſidenten Ulrich, der eine Wieder⸗ wahl wegen ſeines hohen Alters abgelehnt hatte. Als neuer Staatspräſident wurde dann von den Koalitions⸗ parteien der bisherige Landtagspräſident Adelung(S.) vorgeſchlagen, welcher bei der ſchriftlichen Abſtimmung von 68 abgegebenen Stimmen 42 auf ſich vereinigte. Die Rechtsparteien hatten bei der Wahl weiße Stimmzettel abgegeben, während die Kommuniſten einen eigenen Kan⸗ didaten nominiert hatten. Landtagspräſident Adelung er⸗ klärte hierauf, daß er die Wahl annehme und leiſtete den Eid auf die Verfaſſung. Sodann dankte der Vizepräſident des Landtags dem bisherigen Landtagspräſidenten für feine erfolgreiche und unparteiiſche Mühewaltung im Land⸗ jag und ſprach ihm ſeine Glückwünſche zur Wahl aus. Staatspräſident Adelung berief hierauf den bisherigen Miniſter des Innern Kirnberger(Z.) zum Miniſter der Finanzen und der Juſtiz, ſowie zu ſeinem Stellver⸗ treter den Abg. Leuſchner(S.) zum Miniſter des In⸗ mern, und den Abg. Korell(D.) zum Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft. Im Auftrag des Kabinetts gab ſodann Staatspräſident Adelung eine längere Regier⸗ ungserkläruung ab, in welcher er zum Ausdruck brachte, daß das Kabinett in erſter Linie die Intereſſen des beſetzten Gebietes vertreten und beim Reiche dabin wirken werde. dan die durch die Beſekung dem Aſchenbrödel und Dollarprinz 90 Roman von H. Courths⸗Mahler. 18. Fortſetzung Nachdruck verboten. Unbeſchreiblich lang wurde ihm die Zeit bis zur Mittagspauſe, aber endlich, endlich war es ſo weit, daß er aufſtehen und ſich fertig machen konnte. Mit fliegenden Händen nah er ſeinen hellgrauen über⸗ rock von dem Garderobehaken, ſtülpte ſeinen Hut auf und eilte zu Elektriſchen, um nach den Linden zu fahren. Pünktlich um ein Uhr ſtand er im Hotelveſtibul und fragte mit etwas bebender Stimme nach Miſter John Stratter. . Er wurde mit dem Lift in die erſte Etage befördert und dort empfing ihn John Stratters Diener im Vor⸗ zimmer. Ralf war es beklemmend auf die Seele ge⸗ fallen, als er im Lift emporfuhr, daß es eigentlich eine Vermeſſenheit war, dieſen reichen Mann zu ſtören. Er war nun auch feſt überzeugt, daß ihn der vornehm ausſehende Diener ſofort wieder an die Luft befördern würde— denn wenn wirklich der Dollarmillionär ſein Wohltäter von dieſer Nacht war, dann hatte er wohl nur einer Kröſuslaune nachgegeben und heute würde ihm der Gegenſtand derſelben läſtig ſein. Aber gleichviel, er mußte verſuchen, zu ihm vor⸗ zudringen, um ihm wenigſtens ſeinen Dank abzu⸗ ſtatten. Und zu ſeinem Erſtaunen ließ ihn der Diener ohne jeden Einwand in das elegante Nebenzimmer treten. Kaum hatte er die Schwelle betreten, als auch ſchon die gegenüberliegende Tür aufſprang und auf der Schwelle erſchien die imponierende Geſtalt John Stratters. Eine Weile ſtand er da, ee jeder Zoll eine gebietende Perſönlichkeit. Kein Zug rührte ſich in dem feſtgefügten, großzügigen Geſicht mit dem kräf⸗ Lande erſtandenen ſchweren Schaden von der Geſamt⸗ heit des deutſchen Volkes getragen werden müßten. Zu dieſer Erklärung, die auch auf die beſonderen Forderun⸗ gen der einzelnen Miniſterien Bezug nahm, gab dann für die Sozialdemokraten, die Demokraten und das Zen⸗ trum, Abg. Kaul(S.), bekannt, daß die drei genannten Parteien, unbeſchadet ihrer eigenen weltanſchaulichen und parteipolitiſchen Auffaſſung, auf dem Boden der Re⸗ ierungserklärung ſtünden, während ihre abweichende Auf⸗ aſſung gelegentlich der Etatsberatung zum Ausdruck ge⸗ bracht würde. Damit war die Sitzung beendet und das Haus vertagte ſich auf Mittwich vormittag. Der Abbau der Oberpoſtdirektionen. In engſter Fühlungnahme mit den beteiligten Verwaltungen. Berlin, 14. Februar. Der Arbeitsausſchuß des Verwaltungsrates der deut⸗ ſchen Reichspost hat nach dreitägigen Verhandlungen dem Voranſchlag für 1928 zugeſtimmt. Er hat ferner die Denkſchrift über die Verminderung der Zahl der Oberpoſtdixekt ionen zur Kenntnis genommen, ohne dazu bindende Beſchlüſſe zu faſſen. Der Reichspoſtminiſter erklärte hierbei als die Abſicht der Regierung, die Auf⸗ hebung von Oberpoſtdirektionen nicht etwa für ſich durch⸗ zuführen, ſondern als einen Teil der im Vollzuge der Länderkonferenz zu ergreifenden Verwaltungs⸗ und Finanzreform in Reich und in den Ländern. Die Reform der Oberpoſtdirektionen wird daher in eng⸗ ſter Fühlungnahme und im Gleichſchritt mit den übrigen beteiligten Verwaltungen der Reichsfinanzverwaltung, der Reichseiſenbahnverwaltung und einem im Reichsrat geäußerten Wunſche Preußens entſprechend, auch mit den Regierungen der beteiligten Ländern durchgeführt werden. Die Denkſchrift des Reichs⸗ poſtminiſteriums über die Aufhebung von Oberpoſtdirek⸗ tionen ſoll daher nur ein Vorſchlag ſein. Der Reichspoſtminiſter hält ein einſeitiges Vor⸗ gehen einer Verwaltung oder das ſelbſtändige Vorgehen mehrerer Verwaltungen nebeneinander für unzweckmä⸗ zig, wenn eine organiſch geſunde und harmoniſch inein⸗ andergreifende Neubildung der Verwaltungsorganiſation im Reich und in den Ländern erzielt werden ſoll. Die Denlſchrift wird nunmehr im Reichstag vorgelegt werden, der ſie im Vollzuge der von ihm gefaßten Entſchließung über die Aufhebung von kleigeren Oberpoſtdirektionen be⸗ handeln wird. Hierauf werden die Verhandlungen mit den übrigen Verwaltungen aufgenommen werden. Förderung des Klein⸗Wohnungsbaues. Eine Entſchließung des Wohnungsausſchuſſes im Reichstag. Berlin, 14. Februar. Der Wohnungsausſchuß des Reichstages nahm am Dienstag folgende Entſchließung an, die zunächſt dem Haushaltungsausſchuß zugeleitet wird:„Der Reichsar⸗ beitsminiſter wird ermächtigt im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen zur Förderung der Ge⸗ währung von Zwiſchenkrediten für den Klein- Wohnungsbau ſich bis zu einem Betrage von 10 Milliarden Rm. an einer Kapitalerhöhung. der deut⸗ ſchen Bau⸗ und Bodenbank AG in Berlin zu beteiligen. Das Reich muß am Geſamtkapital mit min⸗ deſtens 51 Prozent beteiligt ſein. Der Reichsarbeitsmini⸗ ſter wird weiter ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Finanzen für Darlehen an dieſe Bank die zu Zwiſchenkrediten für den Kleinwohnungsbau ver⸗ wendet werden ſollen, und im Nechnungsjahre 1928 auf⸗ genommen werden, bis zu einem Betrage von 200 Mil⸗ lionen Rm. die Bürgſchaft zu übernehmen. Ueber die Verwendung der Zwiſchenkredite iſt der Reichsregie⸗ rung und einem Ausſchuß des Reichstages von der deut⸗ ſchen Bau- und Bodenbank Ach halbjährlich Bericht zu erſtatten. Die Vorausſetzung für die Gewährung dieſer Zwiſchenkredite iſt, daß die völlige Finanzierung des Bau⸗ Vorhabens ſichergeſtellt iſt, d. h., es muß die Haupt⸗ zinsſteuer bewilligt ſein und der Nachweis des Eigen⸗ kapitals erbracht worden ſein.“ b Aus dem In⸗ und Auslande. Der Gebjetsaustauſch von Thüringen vom ſächſiſchen Landtag genehmigt. Dresden, 14. Febr. Der ſächſiſche Landtag nahm in ſeiner Sitzung von Dienstag den Geſetzentwurf über den Gebietsaustauſch mit dem Lande Thüringen in der tigen breiten Kinn, der ſchön gebauten, mächtigen Stirn, die ſich über den ſtrahlenden Augen wölbte Kein Bart verdeckte die prägnanten Züge und die Augen blickten ſcharf und prüfend in Ralf Bernaus blaſſes, erregtes Geſicht. 1 0 „Alſo, Sie ſind gekommen,“ ſagte er mit einem Aus⸗ druck, als wollte er ſagen: Ich habe es nicht anders erwartet. Ralf Bernau verneigte ſich. 1 „Ja Miſter Stratter, ich nahm mir die Freiheit, trotzdem ich es jetzt für eine Vermeſſenheit halte, bei Ihnen einzdringen. Ich hätte es auch nicht gewagt, wenn ich mich nicht ſo ſehr in Ihrer Schuld fühlte.“ John Stratter trat weiter in das Zimmer herein und zeigte auf einen Seſſel. Sie ließen ſich einander gegenüber nieder, ſo daß das volle Licht auf Ralf Bernaus Züge fiel. 5 „Ich hoffe, Sie ſind gut über den Reſt dieſer Nacht hinweg gekommen?“ fragte John Stratter ruhig. Eine helle Röte flog über Mi Bernaus Stirn. „Offen geſagt, ſehr ſchlecht, Miſter Stratter. Nach⸗ dem ich in meinem Garconzimmerchen angelangt war, bin ich erſt ſo recht klar geworden über alles, was dieſe Nacht auf mich eingeſtürmt war. Ich habe im Kriege oft dem Tode ins Antlitz geſehen, aber nie hat das eine ſo tiefe Wirkung ausgeübt— wie in dieſer Nacht. Mir war, als habe ich in den wenigen Stun⸗ den den Weg zwiſchen Himmel und Hölle zurückgelegt.“ „Ja ja, es mag ein etwas atemraubendes Tempo gewefen ſein. Als wir dieſe Nacht auf dem Preſſeball nebeneinander ſaßen ahnte keiner von uns beiden, daß wir uns heute wiederſehen würden.“ „Ich jedenfalls nicht, Miſter Stratter, denn ich war feſt überzeugt, daß ich den heutigen Tag nicht über⸗ leben würde. In der Unklarheit meiner Empfindun⸗ en weiß ich überhaupt nicht ſo 9 95 wie ich auf den Presseball kam. Ich war im Frack, von dem Spiel⸗ klub aus und hatte die Einlaßkarte, die ich von meinem ubabſtimmung emmmmig an. Wee e zu erſuchen, durch Verhan N Lande Thüringen auf eine befriedigende Rege! 6 finanziellen Verhältniſſe der bisherigen füchſiſchen Ge⸗ meinden während der e e hinzuwirken. Die Kommuniſten enthielten ſich der Abſtimmung. Die Zwangs wirtſchaft des Zigarettengewerbes vom Reichswirtſchaftsrat abgelehnt. Berlin, 14. ebr. Der Reichswirtſchaftsrat hat ſo⸗ wohl die auf ee Zwangswirtſchaft im Zigarettenge⸗ werbe als auch! auf eine Bevollmächtigung des Neichs⸗ finanzminiſteriums zur Ergreifung von Sondermaßnahmen gegen einzelne Betriebe hinauslaufenden Anträge des Reichsfinanzminiſteriums ſowie verſchiedener intereſſierter Verbände mit erdrückender Mehrheit abgelehnt. Unter den gegenwärtigen Umſtänden kann es als ausgeſchloſ⸗ ſen angeſehen werden, daß ſich der Reichstag letzt noch mit der Zigarettenſteuervorlage befaſſen wird. Bauerndemonſtration. Blies kaſtel, 14. Februar. Etwa 50—60 Bauern aus dem Bliestal zogen unter Führung des Präſidenten der Freien Bauernſchaft, Landwirt Marſchall aus Einöd, vor das Finanzamt Blieskaſtel. Eine Abordnung wurde zur Verhandlung mit dem Finanzamtsvorſtand in deſſen Amts⸗ zimmer vorgelaſſen. Der Aufzug vollzog ſich in Ruhe und Ordnung. l Die Folgen des Beſuchs Poincarees in Straßburg. Paris, 14. Februar. Wie der Matin zu den Demon⸗ ſtrationen gegen den Beſuch Poincarees aus Straßburg meldet, wurden zahlreiche Autonomiſten verhaftet und die Feſtnahme von fünf Kommuniſten vom Gericht auf⸗ rechterhalten. Dieſe haben ſich bereits am Dienstag vor der Strafkammer wegen Gewalttätigkeiten und Be⸗ amtenbeleidigung zu verantworten. Wie die kommuniſtiſche Hummanitee weiter hierzu mitteilt, iſt gegen den kom⸗ muniſtiſchen Deputierten und den kommuniſtiſchen Sekre⸗ tär Beron ein Verfahren wegen Beleidigung des Mini⸗ ſterpräſidenten eingeleitet. Felsſturz im Taunus. Das Idſte iner Rathaus eingedrückt.— Weitere Felsſtürzt bevorſtehend. 21 Idſtein(Taunus), 14. Febr. Infolge der während der letzten Tage andauernden Regengüſſe löſten ſich am Dienstag vormittag von dem hohen Felſen, der hinter dem Idſteiner Rathaus liegt, etwa 200 Kubikmeter Geſteinsmaſſen und ſchwere Felſen los und ſtürzten mit furchtbarem Getös in den Rathaus⸗ hof. Dadurch wurden die Stützmauern der anſtoßenden Gebäude eingedrückt und große Erdmaſſen fielen gegen die Hinterwand des Rathauſes, welches durch die Wucht des Anpralls ſelbſt 20 Zentimeter verſchoben wurde. Die Stätte der Kataſtrophe ſelbſt bot ein unbeſchreibliches Durcheinander, indem die Wände des Rathauſes aus allen Fugen geriſſen daſtehen und teilweiſe in die Straße hin⸗ einhängen. Auch der Torbogen, auf dem das Rathaus ſteht, und durch den die wichtige Straße von Wiesbaden nach dem Taunus führt, zeigt ſtarke Riſſe und mußte abgeſtützt werden. Das Rathaus ſelbſt wurde unverzüg⸗ lich und unter ſtändiger Lebensgefahr geräumt. Die Ka⸗ taſtrophe ſcheint jedoch noch nicht zum Stillſtand ge⸗ bommen zu ſein, da man auf fachmänniſcher Seite mit weiteren Felsabſtürzen rechnet. Unter dieſen Umſtänden erſcheint auch die Räumung der in der Nachbarſchaft des Felshan es befindlichen Häuſer bevorzuſtehen. Wie durch ein Wun er ſind durch den Felsſturz keine Menſchenleben vernichtet worden. Wenige Minuten vor der Kataſtrophe war noch ein vollbeſetztes Poſtauto durch den gefährdeten Torbogen des Rathauſes gefahren. Aus Nah und Fern. Elf Perſonen vergiftet. N J, 14. Febr. In einer Abteilung der J. G. Farbengouſtrie A.⸗G. in Leverkuſen wurden elf Perſonen durch Schwefelwaſſerſtoff vergiftet, wobei ein Mann ge⸗ tötet wurde. Bei den anderen zehn Arbeitern waren die Wiederbelebungsverſuche teilweiſe von Erſolg. Die Ur⸗ ſache des Unglücks ſteht noch nicht feſt. Die polizeiliche Unterſuchung wurde ſofort eingeleitet. Frankfurt a. M.(Wegen Branntweinſteuer⸗ hinterziebung verhaftet.) Die Frankfurter Zoll- Freund erhalten hatte, eingeſteckt. Ich kam vorüber und es lockte mich, noch einen letzten Blick zu tun in den hellen Glanz des Lebens. Dann wollte ich Schluß machen. Was ich auf dem Balle mit Ihnen geſprochen habe, das weiß ich nicht mehr, vermutlich war ich nicht ſehr höflich und bitte noch nachträglich um Entſchuldi⸗ gung.“ ö Fohn Stratter winkte ab. „Wenn man im Begriff iſt, den Sprung ins Nichts zu machen, dann ſtrapaziert man ſich nicht mit Kom⸗ plimenten. Im übrigen haben Sie mir ſehr höflich Auskunft gegeben über alles, was ich von Ihnen wiſſen wollte und ſich überhaupt ſo benommen, wie es ein Mann von guter Erziehung inſtinktiv in allen Lebenslagen tut. Aber, nun wollen wir einen Strich unter das alles machen und nicht mehr davon ſprechen. Ich habe Sie hierher beſtellt,f um mit Ihnen über Ihr ferneres Schickſal zu ſprechen, denn dadurch, daß ich Sie gewiſſermaßen zwang, das Leben, das Sie von ſich werfen wollten, weiterzuführen habe ich auch eine ge⸗ wiſſe Verpflichtung übernommen, Ihnen das Weiter⸗ leben auch erträglich zu machen.“ Ralf Bernau wehrte haftig ab. „Nein, o nein— bitte ſagen Sie das nicht! Sie haben mir geholfen, meinen Namen rein zu halten— das danke ich Ihnen mit der ganzen Intenſität nei⸗ nes Empfindens. Und nun will ich mir ſchon weiter helfen. Ich habe wieder Mut, mein ärmliches Leben weiter zu leben— es iſt ſo ſchön, zu leben, wenn die Sonne ſcheint und das Blut geſund durch die Adern pulſt. Wills Gott, kommt auch für mich wieder ein⸗ mal eine beſſere Zeit, ich will nicht wieder verzagen — und— wenn ich Ihnen eines Tages meine Schuld abtragen kann dann will ich mich glücklich ſchätzen.l“ Die ehrliche Ergriffenheit, die aus ſeinen Worten und aus dem Blick ſeiner Augen ſprach, gefiel John Stratter ſehr. überhaupt, Ralf Bernau wurde ihm 7 55 ſympathiſcher. Ein Lächeln flog über ſeine ge.. Fortſetzung ſolgt.) a war eiten en Liſten der f kreffend die verſteuerte und die tatſächlich verkaufte Menge Branntwein Me geworden. Auf Grund der an⸗ geſtellten Unterſuchung würden der Domänenpächter Ha⸗ ney, ſein Schwager und der Brenner wegen Verdunke⸗ lungsgefahr verhaftet. Die Unterſuchung über die Höhe des Unverſteuerten Branntweins und der hinterzogenen Steuer iſt noch nicht abgeſchloſſen. Saarbrücken.(Hochwaſſer im Saargebiet. Infolge des anhaltenden Regenwetters iſt das Hochwaſſer der Saar im weiteren Steigen begriffen. Aus allen Tei⸗ len des Saargebiets werden Ueberſchwemmungen gemel⸗ det, der Fährbetrieb über die Saar mußte an einigen Stellen einge n ellt werden. ö 0 Aus Heſſen. Ein Monat Gefängnis für verſuchten Totſchlag. Mainz, 14. Febr. Ein Angehöriger der franzöſiſchen Fliegerabteilung hatte ſich wegen verſuchten Totſchlages vor dem Kriegsgericht zu verantworten. Als ein Lie⸗ besverhältnis, das er mit einem deutſchen Mädchen hatte, gelöſt werden ſollte, erklärte er, das Mädchen töten zu wollen. Vor der Wohnung des Mädchens kam es in dem Augenblick, als der Soldat in das Zimmer des Mädchens eindringen wollte, zu einem Zuſammenſtoß mit deſſen Bru⸗ der. Der Soldat gab einen ſcharfen Schuß ab, der jedoch fehl ging. Das Gericht verurteilte ihn wegen Bedrohung zu einem Monat Gefängnis. omäne Welſch Darmſtadt.(Eine ſtreitbare Gattin.) Ein in der Dragonerkaſerne wohnendes Ehepaar kam in Wort⸗ wechſel, in deſſen Verlauf die Frau einen Hammer ergriff und dem Mann ins Geſicht ſchlug. Der Ehegatte erlitt ſchwere Geſichts verletzungen. Mainz.(Die Unterſchlagung beim Spar⸗ verein„Vilzbach“.) Auf der Anklagebank des Amtsgerichts Mainz ſaß der frühere Wirt Philipp Monz von Mainz wegen Unterſchlagung. Er hat die vom Sparverein„Vilzbach“ in Mannheim ihm überlaſſenen Spargelder in Höhe von 3215 Mark für ſich verwendet und ging flüchtig, als er dieſe auszahlen ſollte. Durch den Verkauf ſeiner Wirtſchaft hat er nachträglich den Schaden voll erſetzt. Das Gericht ließ darum Milde wal⸗ ten und nahm den Angeklagten in eine Gefängnisſtrafe von drei Wochen, die durch die erlittene Unterſuchungshaft zals verbüßt zu betrachten iſt; außerdem erhielt er eine Geldstrafe von 200 Mark. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 15. Februar. 4 Der neue Wirbel hat außerordentlich viel Warmluft nach dem Feſtlande gebracht, ſo daß die Temperaturen bei uns allgemein ſtark angeſtiegen ſind und auch im Gebirge der Schnee allgemein in Regen überging. In der Ebene wurde bis zu zehn Grad Wärme gemeſſen. Wir bleiben daher im Bereiche der Warmluftſtrömung. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Fortdauer des für die Jahreszeit ſehr milden Wetters, wolkig und vereinzelt Regenfälle, im Gebirge Tauwetter bei auffriſchenden, Südweſtwinden. — Falſche Fünfmarkſcheine im Amlauf. Von den erſt kurze Zeit im Verkehr befindlichen Fünfmarkſtücken ſind bereits Fälſchungen im Verkehr. Di eFalſchſtüde, dit mattglänzend ausſehen und ſich fettig anfühlen, ſind beim Vergleich mit echten Stücken faſt immer ſofort als ſolche erkennbar. Da die Falſchſtücke ſehr bleihallig ſind, kön⸗ nen ſie überdies am leichteſten durch Schreibverſuche als Falſchſtücke feſtgeſtellt werden; ſie hinterlaſſen hierbei auf Papier einen deutlich ſichtbaren Strich. — Perſicherungspflicht und Krankheit. Angeſtellte, die gegen Krankheit verſichert ſind, haben, wenn ſie arbeits⸗ unfähig und krank ſind, und dann leine Krankenverſiche⸗ krungsbeiträge leiſten, auch keine Beiträge zur Arbeits— loſenverſicherung zu zahlen. — Erlaß der Hauszinsſteuer. Die auf eine Wohnung entfallende Hauszinsſteuer wird auf Antrag erlaſſen, wenn das Geſamteinkommen aller im Haushalt lebenden Fa⸗ milienangehörigen zuſammen monatlich 100 Mark für den Mieter und ſeine Ehefrau, zuzüglich 8,33 Mark für jeden ſonſtigen Familienangehörigen nicht überſteigt. Bei höhe⸗ rem Einkommen kann die Steuer aus Billigkeitsgründen erlaſſen werden, wenn der Mieter bei Zahlung des Miet— zinſes in eine Notlage geraten würde. Faſchingszauber. Nun ſind wir wieder mitten in der fröhlichen Fa⸗ ſchingszeit. Masken eilen des Abends haſtig durch die Straßen. Muſik erklingt und helles Lachen. Es iſt Fa⸗ ſchingszeit. Prinz Karneval regiert die Stunde. Und gern, ach zu gern geben wir Menſchenkinder uns dem Zaube; dieſer Tage hin. Man muß auch ein fröhlich ſein können, denn ach nur gar zu bald ſchwinden dieſe Freudentage dahin, und wiederum rauſcht der Alltag mit ſeinen Mühen und Sorgen und ſeines Dienſtes gleichgeſtellter Ahr. Schließlich wollen die Maslengeſchäfte, die Konfetti⸗ händler, die Brauereien und die Gaſtwirte auch leben, die — Haeringsfiſcher nicht zu vergeſſen. 5 Im bunten Faſchingstreiben ſpielen auch allerlei bunte Geſchichten, ſo ſeltſam und grotesk, wie nun einmal das Leben iſt: Luſtſpiele mit verlobten Paaren am Schluß, Trauerſpiele mit gebrochenen Herzen, Familienſtücke mit ſolidem Ausgang und Rührſtücke, in denen die Tränen ebenſo echt ſind, wie die Glyzerinträne auf der Wange einer Filmſchauſpielerin. Dann kommt Aſchermittwoch herauf und macht dem ganzen Maskenſpuk ein Ende. Der Vorhang fällt, die Komödianten gehen nach Hauſe als gute, ſolide Bürger. Pierrot ſitzt wieder auf dem Kontorſeſſel oder ſteht an der Drehbank und Pierette klappert mit der Schreib⸗ maſchine oder verkauft Blut⸗ und Leberwurſt. So iſt das Leben! —::.— Loſe Blätter. 3 Der Schatz im Meer. Mährend des Krimkrieges verloren die Bundesgenoſ⸗ „die gegen die Ruſſen Jömpften, im Jahre 1855 in e Nacht durch einen heftigen Sturm auf dem Schwarzen ſen deemer Meer Teil ihrer Flotte. Unter den Schif⸗ B dle Ser diele 41 der Black Prince“, won seit langerer Zeit auf Unſtim⸗ D neudorf be⸗ an deſſen Bord ſich, wie allgemein angenommen wird, große Beträge in Goldmünzen befanden. Dieſes Geld ſollte für die Auszahlung der Soldatenlöhne beſtimmt ſein. Seither wurden wiederholt Verſuche unternommen, das Geld zu finden, aber ſie waren alle ergebnislos. Das Schiff liegt unter einem Berg von Steinblöcken, welche das Meer von der Küſte losreißt, begraben. Vorigen Sommer verſuchte eine japaniſche Geſellſchaft ihr Glück. Sie erhielt von der Sowjetregierung die Konzeſſion, Ber⸗ gungsarbeiten zu verrichten, ſteckte eine große Summe Geldes in die Arbeiten, mußte aber nach vier Mongten angeſtrengter Tätigkeit das Unternehmen einſtellen. Ihre Taucher entfernten in dieſer Zeit nicht weniger als zwei⸗ tauſend Tonnen Steine von der Stelle, an der, wie man glaubte, das engliſche Schiff geſunken iſt. Mit Hilfe einiger ſpeziell für dieſen Zweck eingerichteter Pumpen ſchafften die Japaner den Sand von der Stelle weg, wo ſie das Vorhandenſein des wichtigſten Teiles des Schiffes vermuteten. Die Taucher brachten einzelne Stücke des Inventars des Schiffes an die Oberfläche, aber die ſo begehrten Schätze fanden ſie nicht. Insgeſamt erbeu⸗ teten die Taucher fünf Goldmünzen, nämlich vier engliſche und eine türkiſche. Entmuutigt zogen die Japaner ab, der Vertrag wurde rückgängig gemacht und die Japaner kehrten in ihre Heimat zurück. Die Sowjetregierung hat nun beſchloſſen, die Arbeit ſelber in die Hand zu nehmen. Die Verſuche zur Hebung des Schatzes ſollen im Früh— jahr beginnen. Ein neuer Frauenberuf. Unſere unter der Erwerbsloſigkeit ſtehende Zeit, bie— tet gewiß eine Unmenge von Berufsmöglichkeiten, doch ſind ſie mitunter von glänzender Erfolgloſigkeit gekrönt. Auf eine gewiß nicht ganz unfruchtbare Idee ſind die Damen in England gekommen, die darauf angewieſen ſind, ſich etwas zu verdienen, ſie gehen als„reiſende Schön— heitsdoktorin.“ Es gibt viele Frauen, die entweder nicht das Geld oder die Zeit haben, Schönheitsſalons aufzu— ſuchen; auch Damen in Provinzſtädten, in denen es ſolche Inſtitute nicht gibt, ſehnen ſich nach einer ſachgemäßen Verſchönerung. Eine junge Dame, die den neuen Beruf ergreift, muß einen Kurſus in den verſchiedenen Formen der Maſſage nehmen, muß lernen, wie überflüſſige Haare entfernt werden, wie man ſchminkt uſw. Sie hat ſich dann mit einer kleinen, aber vollſtändigen Ausrüſtung zu ver— ſehen, mit einer Maſchine für elektriſche Maſſage, mit Schönheitseſſenzen, dann erläßt ſie in den Lokalblättern der Provinzſtädte eine kurze Anzeige, in der ſie ihre Dienſte anbietet. So wird ſie ſich allmählich einen Kreis von Kundinnen ſchaffen, bei denen ſie regelmäßig in be⸗ ſtimmten Zeitabſtänden erſcheint. Iſt ſie zuverläſſig und pünktlich und arbeitet ſie zur Zufriedenheit der Damen, ſo kann ſie ein recht ſtattliches Taſchengeld erwerben. Ver⸗ ſchiedene Engländerinnen haben mit dieſem Beruf die beſten Erfahrungen gemacht, und möglicherweiſe werden ſie auch in anderen Ländern Nachfolgerinnen finden. » Einreichung der Belege über den Steuer⸗ abzug vom Arbeitslohn für das Jahr 1927. Es wird an dieſer Stelle nochmals ausdruͤcklich darauf hin⸗ gewieſen, daß die Friſt zur Einreichung der Belege über den Steuerabzug vom Arbeitslohn für das Kalenderjahr 1927 an das zuſtändige Finanzamt mit dem 29. Februar 1928 abläuft. Als Belege kommen in Betracht: Ueber⸗ weiſungsliſten mit Beſcheinigungen für Arbeitnehmer, die nicht am Ort der Betriebsſtätte gewohnt haben und Fehl⸗ anzeigen für diejenigen Betriebe, deren Arbeitnehmer ausſchließlich am Ort der Betriebsſtätte ihren Wohn⸗ ſitz hatten. Dasſelbe gilt auch für die Arbeitgeber bezw. Arbeitnehmer, die Steuermarken geklebt haben, für die Ablieferung der Steuerkarten 1927 mit dem Einlagebogen. * Im Zeichen des Steinbocks. Unter dieſem Motto erſcheint in den nächſten Wochen in unſerer Zeitung eine originelle Inſeratſerle der bekannten chemiſchen Fabrik „Büdowerk Schwenningen a. N.“— Der Steinbock galt ſchon früher als beſonders wertvolles Tier, heute iſt er als Schutzmarke für gute Schuhereme bekannt. Büdo, dieſe Edelpaſte ſollte in jedem Haushalt verwendet werden. Ein Verſuch überzeugt. Die Loſung für alle heißt des⸗ halb:„Nimm Büdo!“ Fahnenweihfeſt des Kath. Kirchenchors„Cäcilia“ der St. Fidelispfarrei Darmſtadt Mit heller Begeiſterung rüſtet der Kath. Kirchenchor „Cäctlia“ der St. Fidelispfarrei Darmſtadt zur hehren Feier ſeines Fahnenweihfeſtes, welches am 3. Juni d. Is. in groͤßerem Rahmen abgehalten wird. Als Loka- litäten ſind wegen des zu erwartenden großen Andrangs der Glaubensbrüder aus Nah und Fern ſämtliche Räume der Städt. Feſthalle feſtgelegt. Die jetzt ſchon zahlreich eingehenden Meldungen freudiger Anteilnahme ſettens der Darmſtädter kath. Vereine, ſowie hieſiger und aus. wärtiger Kirchenchöre berechtigen zu guter Annahme, daß dieſes würdige Feſt in ſeinen kirchlichen und außerkirch⸗ lichen Veranſtaltungen zu einer machtvollen Kundgebung Lockere Zähne (Ein Urteil von Vielen): Ohne Aufforderung erlaube ich mir hiermit Ihrem Fabrikat„Chlorodont“ meine Anerkennung aus ⸗ zuſprechen. Durch Ihre Reklame wurde ich auf Ihr Erzeugnis aufmerksam und ſtellte bisher folgende hervorragende Wirkung feſt: Meine Zahnfleiſchentzündung zwiſchen den Zähnen ging nach dem Gebrauch Ihres glänzenden Chlorodonts bereits nach einigen Tagen ſicher zurück, um nach 14 Tagen volltommen bereits ausgeheilt zu ſein. Nach abermaliger 14 tägiger Be⸗ handlung mit Ihrer Zahncreme begann ſogar das zurück⸗ gezogene Zahnfleisch wieder anzuwachſen. Heute, nachdem ich zwei große Tuben verbraucht habe, verfüge ich wieder über einen durchaus geſunden Mund und Zähne. Ihre Zahnpaſte wird bei mir nie mehr ausgehen, wie ich auch dasſelbe in meinen Belanntenkreiſen nur lobend empfehle. Ich bin froh, nun nach langem Suchen ein Präparat gefunden zu haben. das ſelbſt den geſteigertſten Anforderungen der modernen Zahnpflege entſpricht. Ludwigshafen a. Rh. H. D. (Originalbrief bei unſerem Notar hinterlegt.) Nr. 9 Ueberzeugen Sie ſich zuerſt durch Kauf einer Tube zu 60 ib, große Tube 1 Mi. Chlorodont⸗Zahnbürſten 1.25 Mk., für Kinder 70 Pfg. Chlorodont⸗Mundwaſſer Flaſche 1.25 Mk. Zu haben in allen Chlorodont⸗Verkaufsſtellen. Man verlange nur echt Chlorodont und weiſe ſeden Erſatz dafür zurück. 1 —. e a kath. Solidarität werden wird. Insbeſondere wird neben dem Weiheakt im feierlichen Hochamt der Feſtzug und Feſtakt am Vormittag, wie auch die frohe Ber⸗ einigung der Kirchenchöre des Nachmit⸗ tags imſtande ſein, durch ſtarke Anregungen die kath. Herzen inmitten einer verneinenden Dias pora⸗Atmosphuͤre wieder mit Zuverſicht und beſeligender Freude zu er⸗ füllen Und wie werden die Katholiken der St. Fidelts⸗ pfarrei mit innigſter Anerkennung eine allſeitige ſtarke Anteilnahme ſo dankbar entgegennehmen! Sie, die jetzt ſchon 3 Jahre auf kath. Neuland im Weichbilde Darm⸗ ſtadts— arm an irdiſchen Machtmitteln, jedoch reich an Idealen— durch die Organiſation des Kirchenchors „Cäcilia“ mit zäher Kraft und Ausdauer ſich jeden Zoll religöſen Fortſchritts in Betreff kath. Gemeinſchaftslebens heiß erringen müſſen und auf dieſe Weiſe auch die kath. Geſamtbelange in hohem Maße fördern helfen. In der Tat: Die Brüder in St. Fidelis haben ſich durch dieſe treue Arbeit im Weinberge des Herrn die Liebe aller kath. Herzen redlich verdient und— auch voll errungen, und ſo ſchauen ſie, vertrauend auf dieſe kath. Liebe, mit frohen Erwartungen ihrem Fahneuweihfeſte entgegen. Mit heißem Herzen erſehnen ſie beſonders auch ihr ſchönes Cäcilienbanner, deſſen Anſchaffung zur Ehre des Chriſtkönigs in ſchlichter Unterkirche und zur Befeſtigung gegenſeitiger Treue hochherzige Stiftungen ihnen ermög⸗ lichen. So möge denn dieſer Ruf in Nah und Fern reiches Echo finden und allſeitige Liebe entfachen für die gute Sache in St. Fidelis⸗Darmſtadt. An dieſer Stelle ſei auch noch geziemend vermerkt, daß die hochwürdigen Herren Benediktinerpatres Corbinian und Mater⸗ nus aus Ilbenſtadt zum beſagten Fahnenweihfeſte be⸗ babe freundlichſt ihre geſchätzte Mitwirkung zugeſichert aben. Kreis Unterbaden Sportvereinigung— Bf L. Lampertheim 3:1 55 1. Jug. Sp. Verein Waldhof 1. Jug. 5:1 Das ſonntägliche Privattreffen der Sportvereinigung gegen den N. f. Lampertheim endete mit einem etwas knappen Stege unſerer Einheimiſchen. Wenn auch die Vlernheimer, wahrſcheinlich infolge der vielen Maskenbälle und Kappen⸗ abende in der erſten Halbzeit wenig überzeugen konnten, ſo kamen ſie doch in der 2. Hälfte doch etwas mehr in Schwung. Für Haas Ph. and Bergmonn hatte man Eiſat ſtellen müſſen, der ſich zum Schluße gut bewährte. Auch im Tore hatte man einen Anderen. Schmitt, der alte Kämpe hütete heute mit allgewohnter Ruhe. Gölz war treibende Kraft im Angrlff und ſchoß alle 3 Tore die an Schönheit nichts zu wünſchen übrig ließen. Hervorzuheben würe noch das meiſterliche Können von Kiß Joh. dem Bollwerk der Viern⸗ heimer. Der Gegner zeigte ſich nur von der beſten Seite und wird in dem Entſcheidundsſpiel gegen Bensheim ſicher⸗ lich gut abſchneiden. Die 1. Jugend hatte elnen großen Tag 5: 1 konnten ſie die ſplelſtarken Waldhöfer bezwingen. Auch hier wollte es in der 1. Hälfte uicht klappen und erſt die Schlußhälfte brachte den Sieg. In Rheinau weilte der Sportklub Käfertal u. entging wiederum der längſt verdienten Niederlage. Rheinau konnte trotz beſſerem Spiele nur ein O: 0 erzielen. Se wird und muß das Rückſpiel der Viernhelmer in Küfertal die Entſcheidung bringen. f Vereins nachrichten der Sportvereinigung. 1 Donnerstag abend punkt 8 Uhr Hallentrain ing der 1. Maunſchaft einſchlteßlich der Erſatzleute, ½9 Uhr Jugendverſammlung ad Jane Amtlicher Teil Bekanntmachung Betr: Verwiegung des Tabaks 1927er Erute. Gemäߧ 24 Abſ. 1 des Tabaksſteuergeſetzes vom 12. 9. 1919 hat die Berwiegung des im Inlande geernte ten Tabaks bur Beginn der Vergärung, ſpäteſtens jedoch dis zum 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres fatt⸗ zufinden. Sollten einzelne Tabakpflanzer jetzt noch im Beſitze unver⸗ wogenen Dabaks ſein, ſo werden ſte zur Vermeldung von Weterungen hiermit aufgefordert, denſelden ſpäteſtens am Mlitwoch, den 29 Februar 1928 vormittags zwiſchen 8 und 12 Uhr im Hofe des hieſigen Zollamts zur Verwietzung zu ſtellen. Viernheim den 13. Februar 1928 Zollamt. J. B.: Andres. Bekanntmachung. Vetr: Den Fahrplan der O. C. G. Kachdem feſtgeſtellt worden iſt, daß der Zug nachm. 13286 Uhr und 14½ñ Uhr ſchen von Weinheim aus detart beſetzt iſt, daß die hieſigen Mitreiſenden kaum mehrt einen Platz bekommen, haben wir Veranlaffung genommen, bel der Direktion der O. G. G. um Einlegung eines beſonderen Zuges ab Viernheim vorſtellig zu werden. Dieſem Antrag wurde entsprochen. Ab 15. ds. Mis. wirb verſuchsweiſe ein neuer Zug eingelegt, der nachmittags 135 uhr in Viernheim abfährt, aber nur bis Bahndef Mannheim verkehrt.. 5 Der Zug muß ſo gut benuzt werden, baß die Direlllon ſich nicht genötigt ſieht, ihn wieder elnzuſtellen. Wiernheim, den 13. Februar 1928. „ ei Viernheim. Oeſſ. Bürg—