* Alſchermittwoch * Meute Dienstag abend ab 7½ Uhr 1 l femme ſ 8 mit Prämiierung 5 i m„Saftladen“ FFF Singer-Einheit Dienstag Abend im„Freischütz“ närrischer Bierrummel m. Tanz Hierzu laden wir alle aktiven, passiven und Ehrenmitglieder nebst Angehörigen närrischt ein. Der Vorstand. Belle Seefiſche Kabliau— Bratſchellfiſche— Fiſchfilet Helſardinen, Bratheringe, Nollmöpſe Lebensmittelhaus ple Nosphauey:- Zum ebstoch N. 1 5 jernheimerfinzeiger (VBiernheimer Bürger- Ztg.— Biernh. Volks blau neee (Biernheimer Zeuung Viernheimer Nachrichten) Radfahrerverein„Eintracht“ Heute Dienstag Abend punkt 8 Uhr in der Wirtſchaft zur Ein⸗ Viernheimer Tageblatt 8 5 erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pig bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen ver- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Heute Abend 8“ Uhr 0 Zuſammenkunft Die Mitglieder mit Anhang ſind hierzu freundlichſt eingeladen. Das Mitbringen von geſundem Humor iſt 2 nicht nur erlaubt, ſondern dringend erwünſcht. Der Vorſtand. N Heute Faſtnacht⸗Dienstag 42* abend 811 Uhr I Proteſtoerſammlg. aller Klatſchweiber un allen Lokalitäten des Gaſthauſes zum Anker. Die Oberklatſchbas. dae Achtung! 5 Achtung! Gaſthaus zum deutſchen Kaiſer Reinelt hat es ſich in den Nopf geſetzt: VERLAG HERDER/ FREIBURG IM BREISGAU d zußer n 2 Lumpe⸗Owed im Karpfen. Die Faßnacht hot de Kopp durchgſetzt und hot ſich gſad ſis fertig jetzt Drum werds heit owed nochemol fein me lare all die Vennema ein denn ſwas valleicht e jeder noch wies vorigsjohr war im Karpfe doch Und deß Johr loſſe ma uns net halte de Lumpeowed noch ſcheener zu gſchtalte Un wann a is wu iwaral Deß muß eich bleiwe ganz egal Mä gehn hi wus am ſchenſchte is Un deß is im Karpfe ganz gewiß Die Muſik meſcht wie allbekannt Die Stimmungskapelle Hanf u. Blank Drum kummt in Maſſe unn ſägt wis Es lad eich ein[werd Das Chriſtkind wird in der Glatzer Landſchaft geboren, in einer Scheune bei dem Wallfahrtsort Wartha. 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C 70 922 größten e eee Für beigefügte 20 Nientlg erbitte ſch ein Probehelt. der Weltliteratur 1 empfehle: 1 Pfd. 0,25 1 Pfd. 0,70 1 Pfd. 0,80 ist ein ſchätzbarer Ratgeber, unersc d derpeliben und prak- e als ist ein so großes und eee 4 Name u. Berul: Oenaue Adtesse: Telefon 29 1 kalender.— Unnahme von Abonnements täglich in der Geſchäͤftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, ilteſtes u. erfolgreichſtes Lobal⸗Auzeigeblatt in Viernhein ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt mes Ni. 45 aulfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Aus lands. Aulsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werben nach Moglichkeit berückſichtigt. Für die Aufnahme an bestimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen Mittwoch, den 22. Februar 1928 Neues in Kürze. 1: Wie aus Nizza gemeldet wird, fand eine Unter⸗ redung im Cap Martin zwiſchen Dr. Streſemaun und dem rumäniſchen Außenminiſter Tituleſeu ſtatt. zs: Die Behandlung des Notprogramms der Reichs⸗ regierung wird ſo beſchleunigt werden, daß die einzelnen Vorlagen ſchon Mitte dieſer Woche dem Reichsrat zugehen werden. Es iſt beabſichtigt, die einzelnen Vorlagen dem Reichstag unter einem Mantelgeſetz zugehen zu laſſen. z6: Der britiſche Obertommiſſar im Rheinland, Earl of Errol, iſt in Koblenz an einem Herzſchlag geſtorben. 1: Die Pariſer Preſſe verfolgt mit Skepſis die Ver⸗ handlungen des Genfer Sicherheitskomitees. Die deutſche Theſe von der allgemeinen Abrüſtung wird entſchieden abgelehnt. : Wie aus Mexiko gemeldet wird, brach in Gr gjato ein Auſſtand der Katholiken aus. Die Bundestruppe er⸗ hafteten eine Anzahl Aufrührer, die vor ein Krieges icht geſtellt und erſchoſſen werden ſollen. — 2 1 * 0 Genfer Sicherheitsdebatte. * Wie wir bereits berichtet, iſt jetzt in Genf der Son⸗ derausſchuß zuſammengetreten, der von der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion des Völkerbundes eingeſetzt wurde, um die zwei Fragen des Schiedsgerichts und der Sicherheit zu unterſuchen. Hierbei iſt nun zunächſt als weſentlich zu bemerken, daß Deutſchland nicht wie die andern Länder ſeinen Vertreter in der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion, ſondern den Staat sſekretär v. Simſon in den Sicherheitsausſchuß delegierte, wo⸗ durch die Abſicht unterſtrichen wurde, daß nach deutſcher Auffaſſung die Prüfung des Sicherheitsproblems ſicht⸗ lich von der Abrüſtungsfrage getrennt werden muß. Dem Sicherheitsausſchuß ſelbſt lagen nun die verſchiedenen Denkſchriften der an der Sicherheitsfrage intereſſier⸗ ten Staaten vor, wobei beſonders bemerkenswert iſt, daß Frankreich auf ſeine eigene Denkſchrift v erzichtete, doch kann man eine ſehr deutliche und vor allen Diagen beredte Präziſierung des franzöſiſchen Standpunktes in der eben durch den Senat erfolgten Annahme des Geſetzes über die„Organiſation der Nation für die Kriegszeit“ er⸗ blicken, welche die verſchiedenen Antertitel trägt:„Die regionale Organiſation, die Verteidigung des Staatsge⸗ biets, die moraliſche Vorbereitung, die phyſiſche Erzie⸗ hung und militäriſche Ausbildung.“ Dieſe Tatſache kann nun gerade nicht als ein verheißungsvoller Auftakt für die Beratungen des Sicherheitsausſchuſſes angeſehen werden, vielmehr muß man aus ihr die Abſicht einer be⸗ wußten Provokation aller Völkerbundsideen ent⸗ nehmen, da Frankreich damit wieder einmal kundgegeben hat, daß es ihm immer und überall darauf ankommt, Bindungen für die übrigen Nationen zu finden, ſich ſelbſt aber von jeder Beſchränkung zu befreien. Dieſe Tendenz verficht nun allerdings die franzöſiſche Di⸗ plomatie nicht allein vor dem Forum des Völkerbundes, vielmehr hat ſie es ſehr gut verſtanden, ſich in ſeinen öſt⸗ lichen Bundesgenoſſen eine Art Vortruppe zu ſi⸗ chern, welche von Paris aus mit den entſprechenden Auf— trägen verſehen wird, um dieſe dann in Form von„frie⸗ denſichernden Anträgen“ in Genf niederzulegen. Frank⸗ reichs Aufgabe iſt es dann, in der Diskuſſion einige uner⸗ hebliche Forderungen als„überſpannt“ abzulehnen um ſich auf dieſe Weiſe das Idiom eines„Wächters des Friedens und der Sicherheit“ zu ſichern, während es in Wirklich keit der brutalſte Vertreter der einſeitigen Macht⸗ politik und der rückſichtsloſeſte Verfechter des Rechts des Stärkeren iſt. Dieſer Politil wirkſam zu begegnen iſt daher Auf— gabe jener Staaten, die für eine wirkliche Friedenspolitik eintreten, wobei, da England in erſter Linie dafür kämpft, daß es nicht durch die verklauſulierte franzöſiſche Völkerbundspolitik vor den franzöſiſchen Kriegswagen ge⸗ ſpannt wird und aus dieſem Grunde die Pläne eines Oſt⸗ locarnos ablehnt, die im Weltkrieg unterlegen, ſowie die ehemals neutralen Staaten vor allen Dingen gegen die franzöſiſche Hegemonie auftreten müſſen. In vorderſter Linie ſteht nun hier Deutſchland, das, nachdem es vollſtändig abgerüſtet iſt, immer wieder von dem unerſättlichen Verlangen Frankreichs nach neuen Sicher⸗ heiten uſw. bedroht wird und dementſprechend gebüh⸗ ren auch den Ausführungen des Staatsſekretärs v. Sim⸗ ſon auf dem Sicherheitsausſchuß die größte Aufmerkſam⸗ keit. Denn in ihnen wurde dargelegt, daß ihn nicht die in Waffen ſtarrenden Staaten der Sicherheit bedürfen, ſondern in aller erſter Linie die abgerüſteten und kleineren Nationen, die ſchon im erſten Anmarſch überrumpelt werden können, während weiterhin die deut⸗ ſchen Darlegungen über das Problem der Sicherheit das Zerrbild der and Phraſeologie auf den Boden der Wirklichkeit zurückführten. Die Sicherheit iſt nach der natürlichen Auffaſſung einzig und allein bedingt durch die allgemeine Abrüſtung und nicht um⸗ gekehrt, wie es Frankreich ſo gerne glauben machen möchte. Des weiteren hängt dann die Sicherheit davon ab, daß ein Schiedsſyſtem geſchaffen wird, dem ſich alle Staaten zu unterwerfen haben. während aleichzeitia vom —— eee, 45. Jahrgang Völkerbund ein Avrommen getroffen wird, in welchem ſich die einzelnen Staaten verpflichten, einſtweilige Verfügungen des Völkerbundes auszuführen, im Falle einer Kriſe die Aufrechterhaltung des mili⸗ täriſchen ſtatus quo zu ſichern und ſchließlich, daß nach dem Ausbruch eines Krieges die Empfehlungen des Rates zum Abſchluß eines Waffenſtillſtandes angenommen, die in das feindliche Gebiet einmarſchierten Truppen zu⸗ rückgezogen und eine neutrale Zone geſchaffen wird. Dieſe Forderungen bedeuten nun tatſächlich eine praktiſche Anregung für die poſitive Weiterfüh⸗ rung des Sicherheitsproblems, doch da eine ſolche keines⸗ wegs im Sinn der franzöſiſchen Politik liegt, mußte zu⸗ nächſt einmal der Vorkämpfer der Pariſer Ideologie, der! polniſche Delegierte Sokal für Frankreich eine Lanze brechen, indem er zunächſt ſogar jede Beſchränkung der Rüſtungen ſolange für undurchführbar erklärte, als nicht eine Erhöhung der Sicherheit gegeben ſei, während er weiterhin bemerkte, daß überhaupt erſt noch Erfah⸗ rungen geſammelt werden müßten, wie eine Si⸗ cherheitsgarantie funktionieren könne! Wie man ſich nun das denkt, wird vorerſt aber nicht geſagt, ſodaß jetzt ſchon zu erkennen iſt, daß auch dieſer Ausſchuß den Sinn ſeiner Aufgaben darin zu erblicken beſtrebt iſt, ſich um ſeine eigentliche Aufgabe herum zudrücken, die entwaffneten und kleinen Staaten am Boden zu halten und zu erreichen, daß alles beim alten bleibt und daß die Sieger des Weltkriegs für alle Zeiten die Herren der Welt bleiben können. Ausſprache im Sicherheits ausſchuß. Der franzöſiſche und italieniſche Standpunkt. D Genf, 21. Februar. Der Sicherheitsausſchuß ſetzte am Dienstag die Aus⸗ ſprache fort. Dabei legten die Delegierten von Frank⸗ reich und Italien Erklärungen über den Standpunkt ihrer Regierungen in der Sicherheitsfrage ab. Zunächſt ergriff für Frankreich Paul Boncour das Wort und entwickelte die bekannten franzöſiſchen Theſen über den Zuſammenhang zwiſchen Abrüſtung und Sicherheit. Der leitende Grundgedanke ſeiner Ausführungen bezog ſich auf den Ausbau eines Sy⸗ ſtems nationaler Sicherheitsverträge nach dem Muſter des Locarnopaktes zwiſchen den europäiſchen Staaten zwiſchen denen Konfliktsmöglichkeiten beſtänden. Das allgemeine Sicherheitsabkommen ſei nach dem Schei— tern des Genfer Protokolls vorläufig noch nicht zu er— reichen. Er betonte, daß die franzöſiſche Auffaſ⸗ ſung hinlänglich aus den früheren Erklärungen der De— legierten Frankreichs insbeſondere aus der Initiative der franzöſiſchen Delegation auf der letzten Vollperſammlung bekannt ſei. Die Tatſache des Sicherheitsausſchuſſes bedeute bereits einen wichtigen entſcheidenden Schritt vorwärts. Es beſtehe ein enges organiſches Band zwiſchen der Abrüſtungs- und Sicherheitsfrage. Sollte eine Einberufung der Weltabrüſtungskon⸗ ferenz gelingen, ſo müßte doch die Abrüſtungskommiſ— ſion, wie auch der Sicherheitsausſchuß weiter fortleben, um die Kontinuität des Friedenswerkes aufrecht zu er— halten. Den Ausgangspunkt aller Arbeit zur Ec⸗ höung des Friedens bildeten die Prinzipien des Völker⸗ bundspaktes. Um eine Herabſetzung der Leiſtun⸗ gen zu erreichen, müßte, wie der polniſche Delegierte er⸗ klärt habe, eine genau umſchriebene und abmeßbare Si⸗ cherheitsgarantie geſchaffen werden. Sicherheit und Abrüſtung ſtänden in einem derartig engen Zuſam⸗ menhang, daß nicht zu ſehen wäre, wo Urſache und wo Wirkung läge. Weſentlich ſei, daß die Aufgabe der Sicherheit und der Abrüſtung gleichzeitig in engſtem Zu⸗ ſammenhang miteinander ſortgeführt würden. Paul Bon⸗ cour erklärte ſodann, es gebe drei Wege zur Durchführung des Friedens. Die Anregungen des deutſchen Delegierten ſeien wertvoll. Große Bedeutung habe der Artikel 11 des Paktes, der dem Völlerbundsrat die Möglichkeit der Verhinderung eines Ausbruches von Kriegen gewähre. Dieſer Artikel ſehe praktiſche Maßnahmen vor, um ſelbſt im Falle eines militäriſchen Konfliktes eine Fort⸗ ſetzung der Feindſeligkeiten zu verhüten. Die franzöſiſche Delegation krete energiſch für den Abſchluß entweder einzelner Schiedsgerichtsverträge, oder eines allgemeinen Schiedsgerichtspaktes ein, dem alle Staaten beitreten könnten. Beide Vertragsſyſteme müßten entwickelt werden. Die allgemeine Schieds⸗ gerichtsbarkeit ſei notwendig. In dem gegen⸗ wärtigen Stadium der Arbeiten müſſe weitergehendes Greifbareres, Praktiſches geleiſtet werden. Dieſer Ver⸗ tragstypus biete die beſte Garantie für die Sicherheit. Der Locarnopakt müſſe auch für andere Staatengrup⸗ pen zur Anwendung gelangen, wo noch eine Sicherung des Friedens notwendig wäre. Hau ptaufgabe des Si⸗ cherheitsausſchuſſes ſei, die regionalen Verträge zu för⸗ dern und auszubauen. Das Memorandum Politis bilde inen Generalplan für die Durchführung dieſes Gedankens. Paul Boncour aug jſobaun vor, daß nach Abſchluß der Ausſprache ein Text über die allgemeine Theſe der regionalen Vertragstypen ausgearbeitet werden ſoll. General Marinis gab hierauf eine Erklärung für die italieniſche Regierung ab. Es wies darauf hin, daß der allgemeine Sicherheits⸗ pakt, der für ſämtliche Völkerbundsſtaaten gültig ſein ſoll, vorläufig noch nicht möglich ſei, da die Ausdehnung und die Gleichförmigkeit der Garantien eines allgemeigen Vertrages gegenwärtig nicht in Uebereinſtimmung mit den beſonderen Intereſſen und der beſonderen Lage der einzelnen Länder gebracht werden könnten. Die allgemeine Sicherheit müſſe vielmehr durch regionale Sonder⸗ abkommen erhöht werden. Derartige Abkommen wür⸗ den Weſentliches für die Sicherung des Friedens bedeu⸗ ten und die Gefahr künftiger Kriege zwiſchen Nach⸗ barſtaaten bannen. Die Möglichkeit, daß zwei Staaten eine größere Sicherheit im Beitritt eines oder mehrerer Staaten zu einem derartigen regionalen Abkommen ſehen, müſſe von vornherein anerkannt werden. Der italieniſche Delegierte empfahl ſodann, daß der Sicherheitsausſchuß den Modelltypus für einen regionalen Sicherheitsvertrag ausarbeiten möge. Er hob ſodann ebenfalls die Bedeu- tung des Locarnopaktes hervor. Die finnländiſche Auffaſſung. Die Generaldebatte im Sicherheitsausſchuß wurde mit einer Erklärung des finnländiſchen Delegierten Erich zunächſt beendet. Der finnländiſche Delegierte brachte eine Reihe von Erwägungen über die Möglichkeiten des Völ⸗ kerbundes zur Schlichtung von Konflikten vor. Ferner ſtellte er in Ausſicht, daß die finnländiſche Dele⸗ gation den Entwurf zum Abſchluß einer internatio⸗ nalen Konvention über die Nichtangriffverpflich⸗ tungen der Staaten vorbringen werde. Der Entwurf ſei auf der franzöſiſch⸗polniſchen Reſolution aufgebaut, die im September vorigen Jahres vom Völkerbund zur An- nahme gelangt ſei. Dieſe Konvention würde die Möglich- keit der Bezeichnung des Angreifers in ſich ſchließen. Der finnländiſche Delegierte erklärte hierzu, daß in der Stel⸗ lungnahme der meiſten Regierungen Schwierigkeiten beſte⸗ hen dürfte, eine derartige Konvention über die Verpflich- tungen, nicht zum Angriffskrieg zu ſchreiten, international zur Annahme gelangen zu laſſen. Direkte Ausſprache der maßgebenden Oelegierten. Die Debatte wurde ſodann geſchloſſen. Der Präſi⸗ dent des Ausſchuſſes, Beneſch, teilte mit, daß die Ge⸗ neraldebatte wahrſcheinlich am Mittwoch abend zu Ende gehen würde. Am Dienstag fand keine weitere Sitzung mehr ſtatt. Die nächſte Sitzung iſt für Mittwoch vor⸗ mittag einberufen worden. Die eingetretene Pauſe in den Verhandlungen des Ausſchuſſes wurde zu direkten, Ausſprachen zwiſchen den maßgebenden Delegier⸗ ten benutzt, um Klarheit über den weiteren Verhand— lungsmodus, insbeſondere über die Einſetzung von Un— terkommiſſionen zu ſchaffen. „ 9 9 9 Die Rückgabebill angenommen Amerika erkennt die Anverletzlichkeit des Privateigentums an. M Waſhington, 21. Februar. Der amerikaniſche Senat hat ſoeben die Debatte über die Rückgabe des während des Krieges beſchlagnahmten deutſchen Privateigentumes ahgeſchloſſen und die Vorlage angenommen. Der Debatte war ein Uebereinkommen vorausgegangen, nach welchem jedem Redner nur eine Redezeit von fünf Minuten zugebilligt wurden, wobei dann der Republikaner Howell⸗Nebraska gegen die Eigentumsvorlage Stellung nahm, da ſie immer noch in gewiſſen Punkten einer Beſchlagnahme gleich käme und infolgedeſſen den amerikaniſchen Grundſätzen widerſpräche. Im Gegenſatz hierzu erllärte der De⸗ mokrat Fletcher⸗Florida, daß die für Schiffe und Ra⸗ diopatente ausgeſetzten 100 Millionen Dollar auf 75 Mil⸗ lionen herabgeſetzt werden ſollten, ſo daß dadurch eine neue Einſchränkung beantragt war. Schließlich erfolgte jedoch die Annahme der Rückgabebill in nichtnament⸗ licher Abſtimmung, während gleichzeitig der Einſchrän⸗ klungsantrag Fletcher abgelehnt wurde. Die Vorlage geht nunmehr der Kongreßkommiſſion zu und wird nach ihrer dortigen Erledigung, an der jedoch nach deſſen bekannter Einſtellung nicht mehr zu zwei⸗ feln iſt, dem Präſidenten Coolidge zur Unterzeichnung vorgelegt werden, wodurch ſie Geſetzeskraft erhält. Dadurch fließen dann insgeſamt 800 Miklionen Mark nach Deutſchland zurück, jedoch nicht auf einmal, ſondern in verſchiedenen Raten, die ſich auf ungefähr zwei Jahre erſtrecen werden. Die Bedeutung dieſes Bor⸗ aanas lieat nun in erſter Linie darin. daß die Vereinia⸗ — 1 — 9 ber Staaten als erſre Kriegsmachf zu dem Hrundſatz ſder unbedingten Sicherheit des Privat⸗ eigentums auch im Kriege zurückgekehrt ſind, ſo daß dadurch wenigſtens ein moraliſcher Druck auf die brigen Siegerſtaaten ausgeübt wird, dieſem Beiſpiel zu olgen, der jedoch bei der„moraliſchen“ Einſtellung ge⸗ rade dieſer Nationen ohne die geringſte Wir⸗ kung bleiben wird. Inkrafttreten als Geſetz im März? Nach Meldungen aus Waſhington„laubt man in amtlichen Kreiſen, daß die wegen der Eigentums voclage noch zwiſchen dem Repräſentantenhaus und dem Senat be⸗ stehenden Differenzen durch die Kongreßkommiſſion bald beſeitigt werden, ſo daß Präſident Coolldge im März Durch ſeine Unterſcheift die Eigentums vorlage als Geſetz beſtätigen kann. 2 — 2 2— Die Wahlen im Elſaß. Poincarees vorläufiger Sieg. O Straßburg i. E., 21. Febr. Die politiſche Lage in Elſaß-Lothringen verdient, angeſichts der franzöſiſchen Kammerwahlen beſonders be⸗ achtet zu werden. Wenn nicht alles täuſcht, hat ſich in den letzten Wochen die nationalpolitiſche Bewegung zu Frankreich hin verſtärkt. Dieſen Zug verſuchte Poi n⸗ caree mit ſeiner Forderung zu erhärten, daß die Elſäſſer und Lothringer in die neue Kammer nur Franzoſen ohne Vorbehalt, Franzoſen ohne Bedingungen und Franzoſen ohne Hintergedanken wählen möchten. Der ffranzöſiſche Miniſterpräſident hat ſich aber ſeine Auf⸗ gabe ſehr leicht gemacht, als er ſeine Wahlparole auf die Baſis national⸗-antinational ſtellte. Die Autonomiſten bewegung liegt freilich ge— genwärtig am Boden. Die Entwicklung von der Heimat- rechtbewegung zur Autonomiebewegung war über— ſtürzt. Ihre Führer ſelbſt fielen einer verhängnisvol⸗ len Taktik zum Opfer. Ihr Radikalismus, der die gebo⸗ tenen Grenzen weit überſchritt, nahm der Bewegung in ſteigendem Maße die Anziehungskraft, die ſie noch vor einem Jahre beſaß. Dennoch barg ſie in ſich den be⸗ rechtigten Unwillen der Elſäſſer und Lothringer über die mangelhafte Rückſichtnahme der fran⸗ zöſiſchen Zentralverwaltung auf die politiſche und kul— turelle Eigenart Elſaß-Lothringens. Iſt das Problem jetzt auch ſcheinbar in den Hintergrund gedrängt, gelöſt iſt es moch lange nicht. Der chirurgiſche Eingriff des franzöſiſchen Miniſter— präſidenten und ſeiner Verwaltungsorgane in den ehema— ligen Reichslanden ſcheint vorerſt den Autonomismus pöl— lig auf den Strand geſetzt zu haben. Vorläufig we— migſtens iſt die Autonomiſtenbewegung geſcheitert. Sie wird im Wahlkampf keine große Rolle ſpielen und als ſelbſtändige Parteiorganiſation nicht in die Er⸗— ſcheinung treten. Das iſt unverkennbar ein äußerer Er— ffolg des Eingreifen Poincarees. Dieſer kann aber nicht verhindern, daß innerhalb der beſtehenden Parteien der Autonomiegedanke auch fernerhin erörtert wird. Den nachhaltigſten Eindruck aller Klagen und An— klagen gegen die Autonomiſtenpartei machte die Erklä⸗ rung Poincarees, in der er die Autonomiſten in öffentlicher Rede beſchuldigte, daß ſie a us dem Aus⸗ lande Gelder bezogen, um Frankreich zu belämp— ffen. Jetzt verlangt die öffentliche Meinung von den bevorſtehenden Schwurgerichtsverhandlungen den bündigen Nachweis für dieſe Behauptung. Aber ſchon damit hapert es. Die Verhaftungen ſind näm⸗ lich heute noch nicht einmal in den Anklagezu⸗ ſtand verſetzt, ſo daß ſie ſich nicht verteidigen können. Man ſpricht daher im Elſaß von einer abſicht⸗ lichen Verſchleppung der Prozeſſe bis nach den Wahlen. Man iſt mißtrauiſch geworden und hält die Behauptung Poincarees vielfach für eine Wahl⸗ mache. Sollte ſie ſich in den kommenden Prozeſſen nicht nachweiſen laſſen, dann wird eine kräftige Rückwir⸗ kung nicht ausbleiben. Abſchluß des Gaarabkommens. Im franzöſiſchen Miniſterrat genehmigt. Paris, 21. Februar. Der Miniſterrat beſchäftigte ſich mit laufenden An⸗ gelegenheitlen. Handelsminiſter Bokanowſki erſtattete Bericht über den Stand der Wirsſchaftsverhandlungen mit Belaien und mit Deutſchland über das Saaraebiet. ieee eee MAN TN NU Der Miniſterrat veauftragte ſodann Wotanowſkti mit der Unterzeichnung der beiden Abkommen. —::— Der Metalltonſiikt beendet. Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches.. e Berlin, 21. Februar. In dem Lohnſtreit der mitteldeutſchen Metallindu⸗ ſtrie hat der Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns die Schiebsſprüche vom 18. Februar 1928 im öffentlichen Intereſſe für verbindlich erklärt. Stellungnahme der Metallinduſtriellen. „Der Geſamtverband der deutſchen Metallinduſtriellen teilt mit: Die Schiedsſprüche im Arbeitsſtreik der mit⸗ teldeutſchen Metallinduſtrie ſind gegen den Willen beider Parteien vom Reichsarbeitsminiſter im öffentlichen In⸗ tereſſe von Amts wegen verbindlich erklärt worden. Die Arbeitgeberſchaft wird ſelbſtverſtändlich alle juriſtiſchen Konſequenzen aus der Verbindlichkeitserklärung ziehen und ſoweit das techniſch möglich iſt, die Arbeiter ohne Maßregelungen vorzunehmen, wieder einſtellen. Da mehr⸗ fach von Gewerkſchaftsſeite und in der Arbeitnehmerpreſſe zum Ausdruck gekommen iſt, daß möglicherweiſe der Kampf durch die Verbindlichkeitserklärung noch nicht beendet würde und infolgedeſſen damit zu rechnen iſt, daß die Arbeit im mitteldeutſchen Streikgebiet nicht oder nicht in vollem Umfange wieder aufgenommen wird, hat der Geſamtverband deutſcher Metallinduſtrieller beſchloſſen, den Ausſperrungstermin auf Mittwoch, den 29. Januar, mit Arbeitsſchluß zu verſchieben. Sollte ſich die Notwen⸗ digkeit ergeben, zu dieſem ſpäteren Zeitpunkte die Aus⸗ ſperrung in Wirkſamkeit zu ſetzen, ſo würde ſie nicht die Bekämpfung der für verbindlich erklärten Sprüche, ſon⸗ dern lediglich die Abwehr der rechtswidrigen Fortſetzung des Kampfes durch die Arbeiter zum Ziel haben, dabei wird aber ausdrücklich bemerkt, daß die Aufhebung der Ausſperrung ſofort erfolgen wird, ſobald die Arbeiter zur Arbeit zurückgekehrt ſind. 5 ———— * Die Lage in China. Wiederaufleben der Kämpfe bei Kanton. O Hongkong, 21. Februar. Die Lage bei Kanton hat ſich in den letzten Tagen ſo zugeſpitzt, daß ein neuer Bürgerkrieg zu erwarten iſt. General Litſchiſchend und Tſchanmingſchu haben die der Stadt Kanton gegenüber liegende Honan— Inſel beſetzt. Die Honan-Inſel galt von jeher als tra— ditioneller Aufmarſchspunkt gegen Kanton. General Tſchanmingſchu, früherer Kommandeur Swataus, hat Swatau vor den großen Truppen geräumt. Einem ruſ— ſiſchen Funkſpruch zufolge, iſt in der Provinz Honan ein Kommuniſtenaufſtand ausgebrochen. Einige Be— zirke ſollen bereits von den kommuniſtiſchen Truppen be⸗ ſetzt worden ſein. g Die Wald ſperre aufgehoben. f Ein Erfolg der deutſchen amtlichen Stellen. J Neuſtadt a. d. H., 21. Februar. Die Vorſtellungen der deutſchen amtlichen Stellen haben, wie wir erfahren, den Erfolg gehabt, daß in der Frage des Neuſtadter Schießplatzes die Beſatzungsbehörde den deutſchen Wünſchen Rechnung tragen will. Darnac“ wird die urſprünglich in einer Ausdehnung von fünf Kilometern feſtgeſetzte Gefahrenzone ſüdlich von Neu⸗ ſtadt von der franzöſiſchen Militärbehörde auf 560 Meter verringert werden. Dann iſt im allgemeinen der frühere Stand wieder hergeſtellt. Eine amtliche Mitteilung hier— über iſt in den nächſten Tagen zu erwarten — 0 2 25 Aus dem In⸗ und Auslande. Die Erkrankung des Reichskanzlers. Berlin, 21. Febr. Während der Empfangsfeier⸗ lichkeiten für den afghaniſchen König Aman Ullah wird Vizekanzler Hergt die Reichsregierung vertreten, da der Reichskanzler immer noch bettlägerig iſt. Es iſt auch kau“ anzunehmen, daß er die Regierungserklärung im Reichs⸗ lag am Montag abgeben kann. Der Reichskanzler wird noch einige Tage das Bett hüten und ſich dann einer Kur unterziehen müſſen. Großadmiral von Koeſter 5. Kiel, 21. Febr. Großadmiral Hans von Koeſter iſt am Dienstaa pormittaa 10 Uhr im 84. Lehensiahre in S eee Aſchenbrödel und Dollarprinz Roman von H. Courths-Mahler. 24. Fortſetzung Nachdruck verboten. Nie mehr hatte er gehofft, aus ſeiner Miſere errettet zu werden. Das Höchſte, was er vom Leben noch erwartet hatte in all der Zeit, war ein beſcheide— nes, genügendes Auskommen. Und nun ſaß er in einem vornehmen Hotel, nahm ein erſtklaſſiges Diner ein, vor ihm ſtand ein Glas mit goldig funkelnden Rheinwein— und in der Brieftaſche trug er ein volles Monatsgehalt, das ihm Miſter Stratter vorhin aus— bezahlt hatte, damit er nicht in Verlegenheit kommen konnte. Es war vielfach höher als das Gehalt, was er bisher bezogen hatte und dabei hatte er noch freie Station und konnte das ganze Geld für ſich behalten. Wie ein Kröſus kam er ſich vor und überlegte immer, wie er es anſtellen könne, von dieſem Überfluß ſeiner Trude eine Freude zu machen. Nach dem Eſſen begaben ſich die Herren wieder hin— auf in John Stratters Zimmer. Sie wollten noch verſchiedenes beſprechen. Aber kaum hatten ſie es betreten, als John Stratter an das Telephon gerufen wurde. Der Arzt aus dem Sanatorium, wo Miſter Fogham lag, klingelte ſelbſt an und ſagte John Strat⸗ ter, wenn er Miſter Fogham noch einmal ſehen wolle, möge er ſofort kommen, der Patient ſtehe vor der Auf⸗ löſung, da ſich neue Komplikationen ergeben hätten. Miſter Stratter brach ſofort auf. „Wenn Sie noch irgend etwas für ſich ſelbſt zu ordnen haben, lieber Bernau, dann tun Sie es jetzt. Für die nächſten zwei Stunden bedarf ich Ihrer nicht,“ ſagte er und eilte davon. Ralf überlegte. Es war ein Vietel nach zwei Uhr. Er wußte, daß Trude zwiſchen halb zwei und drei Uhr Tiſchzeit hatte. Wenn er ſich gegen drei Uhr in der Nühe ihres Büros aufhielt, mußte er ſie noch ein⸗ Kiel gestorben. 10 0 nira von Koeſter wi 29. April 1844 in Schwerin geboren 3 rat 18 in die damalige deo Marine ein. Im Jahre 1899 wurde er Generalinſpettor der Marine und war von 1903 bis 1906 an ef. Nachdem W 1900 vom König von Preußen in den erblichen Adelsstand erhoben wor⸗ den war, wurde er im Jahre 1905 zum Großadmiral be⸗ fördert und auf Lebenszeit ins Herrenhaus berufen. Seit 1908 war Koeſter Präſident des deutſchen Flottenvereins. Italieniſche Demarche in Wien? ö Berlin, 21. Febr. Wie aus Innsbruck gemeldet wird, ſind dort Gerüchte verbreitet, daß in Wien in Zuſammen⸗ hang mit der letzten Seipel⸗Rede über Südtirol italieni⸗ ſche Schritte erfolgt ſind. Die Aeußerungen Tiroler Land⸗ tagsabgeordneter, die von Dr. Seſpel im Intereſſe Süd⸗ tirols eine ſchärfere Tonart verlangten, ſollen dieſe Schritte veranlaßt haben. i Ein Geheim⸗WMaffendepot in Polen entdeckt. Warſchau, 21. Febr. In Czenſtochau wurde in dem Lokal der Chriſtlich⸗Demokraten ein geheimes Arſenal von Granaten und Zündern, Revolvern, Bafonetten und Syrengmaterial verſchiedener Art gefunden und beſchlog⸗ nahmt. Infolgedeſſen wurde eine eingehende Unterſuchung des Lokals dieſer Partei vorgenommen, wobei ſich derart belaſtendes Material ergab, daß 15 Perſonen, unter ihnen die Sejm⸗Kandidaten Cardini und Zaleſki, verhaftet wur⸗ den. Man nimmt an, daß das Waffenmaterial zu Ter⸗ ror⸗Zwecken gebraucht werden ſollte. Frankreich ignoriert Litauen. 1 5 Kowno, 21. Febr. Die litauiſche Preſſe regiſtriert mit Empörung die Tatſache, daß Frankreich zur litauiſchen Jubiläumsfeier kein Begrüßungstelegramm geſchickt. ſon⸗ dern Litauen völlig ignoriert habe. Damit habe Frank⸗ reich bekundet, daß Litauen als kein wünſchenswertes Mit⸗ glied der Völkerbundsfamilie zu betrachten ſei und daß es Litauen Polen zum Opfer bringen wolle. ——— — 2 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 22. Februar. Unter dem Einfluß eines über dem Kontingent auf⸗ gebauten Hochdruckgebietes iſt inzwiſchen allgemeine Auf— heiterung eingetreten. Die Hochdruckwetterlage wird vor⸗ ausſichtlich anhalten. Vorausſichtliche Witterung bis Don ⸗ nerstag: Milder, trocken und zeitweiſe heiter bei ſchwachen öſtlichen Winden, im Aufheiterungsgebiet Nacht⸗ froſt und tagsüber mild. — Keine Herabſetzung der Beiträge in der Arbeits⸗ loſenverſicherung. Die Tatſache, daß der geſetzlich vorge⸗ ſchriebene Notſtock der Arbeitsloſenverſicherung Ende 1927 die vorgeſehene Höhe von 140 Millionen Reichsmark über⸗ ſchritten hatte, hat Anlaß zu der Vermutung gegeben, daß eine Herabſetzung der Beiträge zur Arbeitsloſenverſiche— rung eintreten könne. Die Entwicklung in den letzten Wochen hat jedoch gezeigt, daß derartige Möglichkeiten nicht beſtehen; denn infolge der ungünſtiger gewordenen Lage auf dem Arbeitsmarkt hat der Notſtock ſtark ange⸗ griffen werden müſſen, ſo daß Anfang Februar nur noch rund 90 Millionen Mark zur Verfügung ſtanden. Unter dieſen Amſtänden iſt an eine Ermäßigung der jetzt auf dent v. H. des Lohnes ſich bewegenden Beiträge nicht zu enken. — Ebert⸗Briefmarken. Wie verlautet, ſoll der Reichs, poſtminiſter beadſichtigen, Briefmarken mit dem Bilde der erſten Reichspräſidenten Friedrich Ebert herauszugeben. „I Jährlich 5000 Opfer der Kurfuſcherei in Deutſch; land. Das Reichsgeſundheitsamt beziffert die Zahl 55 Todesopfer der Kurpfuſcher in Deutſchland jährlich auf mehr als 5000, die der Patienten, die durch unſachgemäße Behandlung auf Lebenszeit ſchweren Schaden erleiden, noch weit höher. Nach behördlicher Statiſtik betreiben in Deutſchland etwa 50000 ſogenannte Heilkundige ihn Handwerk und in Berlin allein gibt es faſt 100 Sellanſtal. ten, in denen nach den verſchiedenſten Pfuſcherrezepten kuriert wird. Beſonders in der Nachkriegszeit hat die Zahl der Kurpfuſcher erheblich zugenommen. Zur Be— kämpfung des Kurpfuſcherkums hat ſich ein Bund der durcks Kurpfuſcher geſchädigten Patienten gebildet. — 2 Aſcher mittwoch. Dies iſt der Tag des Unbehagens und der Trauer und des— Katzenjammers. Er zieht den Schlußſtrich unter einer Reihe von fröhlichen Tagen. in denen wir eee. mal ſehen. Er legte den neuen eleganten üÜberrock an, der für ihn bereit lag, ſetzte einen von den neuen Hüten auf, nahm Haändſchuh und Spazierſtock und ſtand dann einen Moment lachend vor dem Spiegel. Was würde ſeine Trude ſagen, wenn ſie ihn ſo wiederſah? Eilig verließ er das Hotel und ging die Linden hinab und dann blieb er vor der Auslage eines Ju— weliers ſtehen. Da waren auf einem ſtockartigen Hal- ter eine Anzahl Trauringe aufgeſtapelt. Seine Augen leuchteten auf. Seine Trude hatte noch keinen Ver— lobungsring von ihm bekommen— und— er hatte doch Geld genug in der Taſche, welche zu kaufen, viel⸗ leicht auch noch irgend ein kleines Verlobungsgeſchenk. Zeit hatte er auch noch, dieſen Einkauf zu machen, denn viel früher, wie um drei Uhr würde er Trude nicht treffen können. Schnell entſchloſſen betrat er das Ge— ſchäft, erſtand zwei ſchlichte Verlobungsringe und ein hübſches, goldenes Uhrarmband. Das Herz klopfte ihm vor Freude. Nicht einmal die Hälfte ſeines Ge— haltes ging für dieſen Einkauf darauf. Stolz und glücklich, wie ein König verließ er das Geſchäft. An der Charlottenſtraße ſtieg er auf die Elektuiſche und fuhr bis zu der Straße, in der Trudes Büremig. Er promenierte vor dem Hauſe auf und ab, immer ein wenig nach der Richtung, aus der Trude kommen mußte. Und welch ein Glück, Trude kam ſchon zehn Minuten vor drei Uhr um die nächſte Straßenecke. Er ging ihr ſchnell entgegen und blieb vor ihr ſtehen. Sie hatte aber nur mit einem halben Blick einen ele⸗ gauten Herrn auf ſich zutreten ſehen und bog, die Stirn zuſammenziehend, entrüſtet über die vermeint⸗ liche Unverſchämtheit eines Fremden, zur Seite. VAher Liebes, warum ſo ſtolz?“ fragte Ralf, ſie am Arm feſthaltend. Sie zuckte zuſammen und ſah faſt betroffen zu ihm auf. „Ralf— du? Ich habe dich gar nicht erkannt! Wie elegant du ausſiehſt— ach Ralf— daß ich dich noch einmal wiederſehe.“„„ 1 „Freuſt du dich, Liebes?“ Halb ein Lachen, halb ein Schluchzen brach aus ihrer Bruſt.. „Das kannſt du dir doch denken, Ralf. Leider muß ich gleich in das Büro.“ „Noch zehn Minuten, Trude, gottlob kamſt du ſehr zeitig, ich warte ſchon eine ganze Weile. Viel Zeit habe ich auch nicht, aber doch ſo viel, um etwas Ver⸗ ſäumtes nachzuholen. Zieh mal ſchnell deinen Hand⸗ ſchuh von der linken Hand, Liebes.“ Sie tat es, ihn fragend anſehend. Und da ſteckte er ihr den Verlobungsring an den Goldfinger. Er paßte genau. „So Liebes, von meinem erſten Gehalt erſtanden, den ich im Voraus bekommen habe. Und nun einmal die rechte Hand her.“ Sie lachte mit feuchten Augen zu ihm auf. „Ach Ralf!“ ſagte ſie nur. Er legte ihr das Uhrarmband um das rechte Hand⸗ gelenk. „Damit du die Stunden zählen kannſt, bis zu un⸗ ſerem Wiederſehen.“ Sie war ein wenig erſchrocken. 5 „Ralf, du biſt ein Verſchwender,“ ſchalt ſie, halb weinend, halb lachend. „Nur heute, Liebes. Von nun an wird jeder Gro⸗ ſchen meines Gehaltes geſpart für unſere Zukunft. Ick. wollte dir doch gern einmal eine kleine Freude machen, habe es ja noch nie tun können!“ Sie betrachtete abwechſelnd den Ring und das Armband und ſagte unter Lachen und Weinen: „Wie ſtolz ich darauf bin, Ralf. Die Eltern werden ſtaunen, ſchade, daß ſie dich nicht ſo ſehen können. Das würde doch Eindruck machen.“ Er ſah nach der Uhr. „Ich ſpringe noch hinauf zu ihnen, Trude und will ihnen noch mal danken, daß ſie in unſere Verlobung gewilligt haben.“ ö 1 (Jortſetzung folgt.) 75. Nn 0 0 5 und getour haben und die euden gebracht haben. Nun ſind ſie vorbei! 1 Müde, matt und c 105 n die fröhlichen änzer und Tänzerinnen nach Hauſe. Müd und fahl er⸗ ſcheunt ihnen Morgen Aſchermittwoch. Jetzt be⸗ reuen ſie es faſt, an all dem fröhlichem Treiben teilge⸗ nommen zu haben. Aber das hilft ja nun alles nichts mehr. Es iſt nur die natürliche Reaktion, die es ſo will, daß auch Freudentagen, Trauertage aber auch umge⸗ kehrt auf Trauertage, Freudentage folgen. Wir können es nicht ändern. ö„ Wir können aber eine Lehre daraus ziehen, die Lehre, daß nicht alles Glück auf Erden ewig iſt und daß es auch Bitternis geben muß. Ja, die muß es geben, denn ſonſt würde es uns Menſchenkinder wohl allzu gut gehen auf dieſer Welt. Nichts läßt ſich ſchlechter ertragen als eine Reihe guter Tage. Auf Regen folgt Sonnenſchein und auf Sonnenſchein Regen. a Wenn erſt wieder der Alltag um uns iſt, dann la⸗ chen wir über den Maskenſpuk ebenſo, wie über unſere Betrübnis am Morgen des Aſchermittwoch. 2 22 Frühlingsahnen. Dies ſind die Tage, von denen wir ſagen, ſie ge⸗ fallen uns nicht mehr ſo recht. Es iſt nichts halbes und nichts ganzes, kein Winter und kein Sommer. Frau Holle hat uns gründlich in Stich gelaſſen dieſes Jahr mit ihren weißen, weichen Bettfedern, die uns Menſchenkindern doch ſo vielerlei Gelegenheit zu Sport und Spiel geben. Auch Freund Froſt macht ſich wenig bemerkbar, kein Wunder, daß die Menſchen beginnen, ſich nach dem Frühling zu fehnen. f Aber noch weht ja kein milder Frühlingswind, noch ſprießt keine grüne Knoſpe, noch iſt der Himmel ſchwer und grau wie blau. Mitunter aber huſchen doch ſchon breite Sonnenſtreifen über die Erde, ab und zu zeigt der Himmel ſchon ein lichtes Frühlingsblau, dann wird es uns Menſchenkindern ganz warm und weich ums Herz. Wir ahnen, daß nun der Frühling nicht mehr fern ſein kann. And wenn dann gar irgend ein verfrüht angekom⸗ mener Singvogel ſeine Stimme erhebt, dann möchten wir bald glauben, daß der ſo erſehnte Gaſt ſchon da iſt. Aber die Tage verrennen und bald iſt es mit der Herrſchaft dieſes zweifelhaften Winters vorbei, dann wer⸗ den wir ihn empfangen können, ihn den wir jetzt ſchon ſo ſehnſüchtig erwarten, ihn, den König Frühling. Der Ernährungswert der Kartoffel. „Es gibt viele Wiſſenſchaften, aber nur eine Wahr⸗ heit“, ſteht irgendwo in goldenen Buchſtaben an einem Univorſitätsgebäude. Auch die Wiſſenſchaft kann irren. Irren in alltäglichen Dingen, deren genaue Kenntnis man ohne weiteres gerade bei der Wiſſenſchaft vorausſetzen ſollte. So geht es anſcheinend auch mit der Wiſſenſchaft vom Nährwert der Kartoffel. Bisher galt derſelbe bei Phyſiologen und Aerzten ſehr gering. Sie war gut genug, den armen Leuten den Bauch zu füllen und zu dem be— rüchtigten„Kartoffelbauch“ zu verhelfen. Und nun tritt plötzlich Herr Hindhede in Kopenhagen auf und behauptet, daß unſere bisherigen Anſchauungen zum allergrößten Teile fehlgegangen ſeien und daß beiſpielsweiſe in einem Kilogramm Kartoffeln genau ſo viel Kalorien ſteckten, als in einem Kilogramm mageren Rindfleiſchs. Er ſtellt aber nicht nur die Behauptung auf, ſondern bringt dafür Beweiſe, die wohl kaum zu erſchüttern ſein werden. Die Mißachtung der Kartoffel führt Hindhede auf ihren ge— ringen Eiweisgehalt zurück. Da nach der klaſſiſchen Norm Voit⸗Rubner für das Koſtmaß eines erwachſenen Mannes bei mittlerer Arbeit pro Tag 118 Gramm Eiweiß, 56 Gramm Fett, 500 Kohlenhydrate— 3000 Kalorien not— wendig ſeien, ſo müßte ein ſolcher Mann, um genügend Eiweiß zu belommen, 6—12 Kilogramm Kartoffeln eſſen, was eine ganz unmögliche Aufgabe ſei. Allein der Glaube an die kräftigenden Eigenſchaften des Eiweiſes beruhe ur— ſprünglich auf reinem Aberglauben, und man müſſe an das vor vielen Jahren abgelegte Erkenntnis des bekannten Phyſiologen Abderhalden in Halle erinnern, daß die Frage verneint werden müſſe, ob die Erforſchung des Geſamt— ſtoffwechſels ſo weit vorgeſchritten iſt, daß genau ange— geben werden kann, welche Nahrungsſtoffe und in welchen Mengen dieſe notwendig ſind, um unter den verſchiedenen Bedingungen, unter denen der Menſch lebt, eine ausrei— chende Ernährung zu gewährleiſten. Um zu entſcheiden, welches die geringſte Menge eines Nahrungsſtoffes iſt, mit der der Organismus auskommen kann, ſind ſehr lang— friſtige Verſuche nötig. Sie müßten ſich eigentlich über Jahre errſtrecken. Solche langfriſtigen Verſuche ſind noch, nicht durchgeführt. Probieren geht über Studieren, und ſo hat ſich der Aſſiſtent Hindhedes, Frederik Madſen, einem Verſuch un— terworfen, hat 281 Tage allein von Kartoffeln und vege— tabiler Margarine, nur ab und zu mit Zuſchuß von einigen Jwieheln als Geſchmackkorrrigens gelegt, dann 24 Tage von Kartoffeln und Zwetſchgen oder Erdbeeren, zube— reitet als Brei mit Stärke und Zucker, und end! 40 Tage lang von Kartoffeln mit Brotzulage, weil e mit⸗ ten im Sommer war, wo die Kartoffeln ſchlecht tren und man daher allein nicht von ihnen leben konnte. Ins⸗ geſamt waren das 345 Tage. Ergebnis Madſen wog am 38. Januar 73,3 Klg., arbeitete u. a. vom 5 Juli bis 11. November auf dem Lande täglich 14—16 Stun⸗ den und war nach dem Zeugnis ſeiner Arbeitgeber von ungewöhnlicher Arbeitsfäbiakeit. Von der Pflichttreue. Sie ſeufzen heute alle und klagen, weil der Exiſtenz⸗ kampf die Notwendigkeit vermehrter Arheit gebracht hat. Und rechnen nüchtern nur, was ihnen für jeden Hand⸗ griff an Lohn zuteil wird. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß jede Arbeit ihres Lohnes wert iſt, aber letzten Endes iſt doch die Bezahlung nur ein Notbehelf im Gemeinſchafts⸗ leben, weil wir durch Geld und Sachen ja nur ein be⸗ ſtimmtes äußeres Maß getaner Arbeit werten können. Und weil wir nur auf dieſe Weiſe den für jeden notwen⸗ digen Lebensunterhalt zu ſichern vermögen. Aber es gibt doch außer dem materiellen Tauſchwert der Arhbeitsleiſtung auch ein ideelles Moment, das mit Geld und Geldeswert nicht gewertet werden kann. Das iſt jene tiefere Einſicht, daß dieſe Arbeit mit einem mehr oder minder großem Maß von Treue, von ſelbſtverſtänd⸗ lichem Verantwortungsgefühl getan werden muß, die ſie unterſcheidet von der automaliſch, ohne eigenen Willen und nur durch mechaniſche Geſene arbeitende Maſchine. uns steile fur bie emer da fein muß, ver ſie an⸗ und abſtellt, det ſie ſauber hält und der ihre abgenutzten Teile wieder ergänzt. f „Dieſe Einſicht von dem Werte unſerer Arbeit als Triebfeder zu ihrer möglichſt guten Erledigung nennen wir Pflichttreue. Iſt doch jede Arbeit und mag ſie ſo ſchlicht und einfach ſein, eine Pflicht, in die uns unſer Geſchick hineingeboren, gleichſam zu erfüllen, übertragen wurde. Es iſt nicht durchaus nötig, daß ſie uns gay und gar zuſagt, aber in dem Augenblick, wo wir ſie übernommen oder zwangsweiſe zu leiſten erhielten— wer will da die Grenze ziehen—, da iſt ſie unſere Pflicht geworden. Und es ſollte unſer Stolz und unſere Menſchen⸗ würde ſein, daß wir ſie mit Treue erfüllen. Es iſt ein bedenkliches Zeichen unſerer Zeit, daß bieſe Pflichttreue ſo vielfach nachgelaſſen, daß ſie nicht mehr wie einſt in deutſchen Landen höchſtens moraliſches Gebot im allgemeinen Arbeitsleben iſt. Ascher mittwoch. GSta Mond, du gehst so stille. 2 N Bauſfünden und Bauſünder. Unſer Wohnungselend iſt nachgerade eine ſo ge— wohnte Erſcheinung geworden, daß uns die Klagelieder darüber, ſoſern wir nicht ſelbſt unmittelbar darunter zu leiden haben, ſchon nicht mehr ſo ſehr tief zu rühren ver— mögen. Eben einfach aus dem Grunde, weil wir es ge— wohnt ſind, ſie zu hören. Im übrigen hat man im ver⸗ agngenen Jahre ſchon ſo langſam begonnen, ſich der Hoff— nung hinzugeben, daß doch allmählich eine Beſſerung der Zuſtände einſetzen würde. Dieſe Hoffnung wurde be— ſonders durch den Umſtand genährt, daß es im vergan— genen Jahre gelungen war, eine große Anzahl von Woh— nungen neu herzuſtellen. Aber nunmehr erſcheint es ſehr fraglich, ob auch das Jahr 1928 die Erfolge auf dem Gebiete des Wohnungsbaues haben wird, wie das ver⸗ gangenen Jahre ſchon ſo langſam begonnen, ſich der Hoff— jetzt verneinen zu müſſen, und was man an Arteilen au privaten Fachkreiſen hört, klingt auch nicht viel an⸗ ders. Man fragt nach den Urſachen und wird in erſter Linie als Antwort einen Hinweis auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe bekommen. Aber es will ſcheinen, als ob dieſe Berufung auf die Ungunſt wirtſchaftlicher Entwick⸗ lung eine etwas bequeme Erklärung für die üblen Zu⸗ ſtände auf dem ſo wichtigen Gebiete des Wohnungs⸗ baues iſt. Es ſprechen ganz offenbar noch eine Reihe von anderen Gründen mit, die klarzulegen eine wichtige Aufgabe der öffentlichen Meinung bedeutet. a Man darf getroſt einmal gerade die Berliner Bau— perhältniſſe als ein Beiſpiel heranziehen, weil gier die Dinge am markanteſten in Erſcheinung treten. Aber was an Kritik hier bezüglich Berlins geſagt wird, das gil mit entſprechenden Abwandlungen auch für andere Ge⸗ genden unſeres Vaterlandes. Als ein ganz beſonderer Miß⸗ ſtand wird es von allen empfunden, daß ſich die Bau⸗ luſtigen erſt durch ein fürchterliches Geſtrüpp bü⸗ rokratiſcher Hemmungen hindurcharbeiten müſſen, wollen ſie irgendwelche Bauabſichten durchführen. Allei! ſchon die Unzahl der Inſtanzen, die irgendwie in den Bauplan und ſeine Ausführung hineinzureden ha⸗ ben, iſt geeignet jede Luſt am Bauen zu verderben. Man zählt nicht weniger als 25 Inſtanzen, die gefragt ſein wollen und befragt werden müſſen. Jede In⸗ ſtanz hat ihren Kopf für ſich und ſie hat. was eine Eigentümlichkeit aller Inſtanzen iſt, eine große Nuhe, ehe ſie ſich dazu entſchließen kann, Entſcheidungen zu tref— fen. In der Praxis verſuchen ſich die Baulufligen damit zu helfen, daß ſie ſchon dann an die Ausführung ihrer Baupläne gehen, wenn eine„vorläufige Genehmigung! vorliegt. Aber das iſt immer mit dem Riſiko verknüpft, daß ſich im Laufe der Bauausführung durch Einſprüche irgendwelcher Stellen, Hemmungen und Verzögerungen einſtellen, die häufig mehr koſten als nur Geld, nämlich Nervenkraft und wertvolle Zeit. Soe ſtellt ſich denn her⸗ aus, daß der Bautuſtige, alſo einer der den Behörden in ihrem Beſtehen, die Wohnungsnot zu lindern, hel— fen will, völlig den Zufälligkeiten des Inſtan⸗ zenzuges ausgeſetzt iſt. Aber nicht nur diejenigen Behörden ſtehen als Bau— ſünder da, die nun einmal als behördliche Aufſichts⸗ organe für das Bauweſen geſchaffen ſind, ſondern auch ſolche Amtsſtellen. die nur einen mittelbaren Zuſammen⸗ hang mit dem Bauweſen haben, müſſen vielfach als mit⸗ ſchuldig an den Verhältniſſen, wie ſie jetzt ſind, angeſehen werden. So wird z. B. darüber geklagt, daß die Ver⸗ ſchleppung von Auszahlungen der Haus⸗ zinsſteuer⸗ Hypotheken in nicht wenigen Fällen chwere finanzielle Schwierigkeiten für die Bauherren nach ich gezogen hat. Von den 90000 unvollendeten Wohnbauten, die man am 1. Januar 1928 in Preußen gezählt hat, ſoll ein nicht geringer Teil infolge ſolcher Verzögerung in der Heraahe der Gelder un⸗ 1 douender negen gevneven ein. unter ſolchen Umſtänden braucht man ſich nicht zu wundern, wenn die Bau konjunk⸗ tur einen ſo troſtloſen Charakter hat. ö Ein ebenſalls ſehr unangenehmes Kapitel für alle Bauluſtigen iſt das Recht gewiſſer Inſtanzen, die ein⸗ gereichten Entwürfe auf ihre äſthetiſche Wirkang hin zu prüfen. Eine gewiſſe Berechtigung dazu ſoll der Behörde durchaus nicht abgeſprochen werden, denn es geht schließlich nicht an, daß jeder baut, was und wie er will. Aber daß die Urteile dieſer Inſtanz über den äſtheti⸗ ſchen Wert oder Unwert eines Entwurfes nicht der Weisheit letzter Schluß ſind, dafür hat uns die⸗ ſelbe Behörde höchſt perſönlich gerade in Berlin meh⸗ rere ganz ſchlagende Beweiſe erbracht. Es ſei nur an die Verſchandelung des Opernhauſes in Berlin gedacht, wo die Behörde ſelbſt als Bauherr aufgetreten iſt und gegen die Warnungen und Berufungen privater Sachverſtändiger ihre eigenen Wege bei der Durchführung des Baues gegangen iſt. Und was an Einſprüchen bei privaten Bauunternehmungen ſich dieſe äſthetiſche Inſtanz leiſtet. dafür liefert die Tatſache einen Beleg, daß man von einem Bauherrn der in Berlin an einem Eckhauſe Veränderungen vornehmen ließ, die Aufſetzung einer Kup⸗ pel verlangte, und dies aus Schönheitsgründen! Das heißt alſo, daß hier„künſtleriſche Prinzipien“ vertreten werden, die por einigen Dezennien einmal eine obendrein noch ſehr beſtrittene Geltung gehabt haben. Es iſt ſelbſt⸗ verſtändlich, daß ſolche Dinge nicht geeignet ſind, das Vertrauen zu den Baubehörden zu ſtärken. Dann braucht man ſich nicht zu wundern, wenn aus dieſer Anſammlung von ſinanziellen Schwierigkeiten, behördlichen Schikanen, Zeitverſuſt, Aerger und Verdroſſenheit jene Imponderabi⸗ lien entſtehen, die mit dazu beitragen und beitragen müſ⸗ ſen, daß die Bauverhältniſſe bei uns in Deutſchland ſtatt ſich zu beſſern, aller Vorausſicht nach ſich nicht unweſentlich noch verſchlechtern werden. * Der Polizeibericht meldet von 2 Anzeigen wegen Körperverletzung, Hausſriedensbruch und Bedrohung; 2 wegen Uebertretung der Gewerbeordnung, 6 wegen Ver— gehen gegen den Fahradverkehr; 2 wegen Uebertretung der Meldeordnung; 4 wegen Ruheſtöruug; 2 wegen Spielgeſetz; 1 wegen Uebertretung der Baupolizeiordnung. & Die Faſtnacht iſt vorbei. Geſtern hat ſie ſich vollends ausgetobt. Und wie wundervoll war das Wet⸗ ter. Viel Volk ſtrömte auf die Straße. Maſſenhaft war der Maskenverkehr. Jede für ſich glaubte ein Schlager zu ſein. Und manchmal ſah man welche, die zur Heiterkeit heraus forderten. Auch das zarte Geſchlecht hatte es ſich nicht nehmen laſſen, auf der Straße zu er⸗ ſcheinen. Mitunter ſah man ganz ſtramme Geſtalten, die ſich im Männeranzug wohl fühlten. Alles zu ſeiner Zeit. Das dachten auch am geſtrigen Faſtnachtdienstag nicht wenige. Die altehrbare Geſtalt des Großmütter⸗ chen mußte auch ihr Teil dazu hergeben. Selbſt flinke Motorradler, die ſich einen kräftigen Zinken bezw. Naſe zugelegt hatten, ſauſten durch die Straßen. Auch hat man es geſtern ſcheints ausprobiert, ob man zur näch⸗ ſten Motorradtour nicht auch mal das Großmütterchen mitnehmen kann. Wenigſtens in der Maske iſt das geſtern ſehr gut gelungen. Das Hallo der Straßenpaſ⸗ ſanten war denn auch berechtigt. Das ſieht man jährlich nur einmal, zur Faſtnacht. Daß es geſtern hier in den Straßen ſo hoch zugehen würde, das hätte ſich der größte Optimiſt nicht träumen laſſen. Bis in die Mitternacht hinein hielt der Geſang und die Freude auf der Straße und in den Lokalen an. Jetzt kommen die ernſten Wochen, die Faſtenzeit. Sie mahnt den Menſchen zur Einkehr, zur Buße. *„Wenn ich dich ſeh',— Man ſchreibt dem „Berl. Börſen Cour.“ aus Neuſtrelitz: Vor dem Hauſe eines Gärtners ſpielte ein Leierkaſtenmann den alten Schlager:„Wenn ich dich ſeh', dann muß ich weinen“. Der Eärtner gab dem Künſtler 5 Mark mit dem Auf⸗ trage, dies Lied eine halbe Stunde lang vor dem Finanz⸗ amt zu ſpielen Der Leierkaſtenmann wandert alſo vor dieſe überall beliebte Behörde und ſetzt die Kurbel in Be⸗ wegung. Die Fenſter öffnen ſich und einige kleine Münzen werden hinabgeworfen. Schließlich ruft ihm einer der Beamten zu, er ſolle nur weiter gehen, mehr bekäme er nicht.„Das iſt egal; die halbe Stunde iſt noch nicht um.“ „Wieſo?“ Nun folgt die Aufklärung und das Finanzamt ſetzt die Polizei in Bewegung, die den Anſtifter dieſer Ovation in eine Ordnungsſtrafe von 35 Mark nahm. — 2— Aus Heſſen Darmſtadt.(Gefaßte Schaufenſtereinbre⸗ cher.) Zwei Schaufenſtereinbrecher hat die Kriminalpo⸗ lizei ſeſtgenommen, die nachts zwei Schaufenſtereinbrüche dort verübten, dabei ſtellte ſich heraus, daß der eine der Täter auch in Mainz vor m en Tagen das Schau— fenſter eines Schuhwarengeſchäftes in der Schuſterſtraße in der Abſicht eingeſchlagen hat, Schuhe zu ſtehlen. Es wurden in ſeinem Beſitz auch ein Paar Schuhe gefunden, die aus dem Mainzer Diebſtahl ſtammen. Die Feſtge⸗ nommenen waren zwei entlauſene Fürſorgcezöglinge. Mainz.(Ueberfallen.) Ueberfallen wurde in der Nacht an der Kaiſerbrücke der Begleiter eines Mädchens, ein 28jähriger Mann aus der Mozartſtraße, von meh— reren Perſonen, wobei er ſo ſtarke Verletzungen erlitt, daß ihn das Sanitätsauto nach dem Städtiſchen Kran— kenhaus verbringen mußte. Main;(Mainzer Ladendiebinnen.) In einem Frankfurter Warenhaus wurden zwei Frauen von hier beim Diebſtahl überraſcht und feſtgenommen. Bei einer Durchſuchung ihrer Wohnungen fand man große Mengen Gegenſtände aller Art, die ebenfalls aus Ladendiebſtählen in Frankfurter Warenhäuſern herrühren. 5 Mainz.(Vom Auto getötet.) Ein ſtädliſches Auto überfuhr einen etwa 50 Jahre alten Mann auf dem Aliceplatz. Der Mann wurde dabei ſchwer verletzt und ſtarb auf dem Transport zum Krankenhaus. Iuſerieren bringt Gewinn 1