Central- Theater Achtung! Hur Tag Die größte Wildwestgeschichte von U. S. A. Der Schrecken von Texas Hauptdarsteller eot Mbson der Teufelsreiter, sowie 3 wunderbare Lustspiele nebst Ufawoche. Ab Samstag Stuart Webhs in„Panzer- gewölbe ll und„Die tolle Lola! mit Lilian Harwey. Freitag Morgen Freitag von abends 7 Uhr und Samstag v. früh 8 Uhr 1a. hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Joh. Ehrhardt 4. Wwe. Ludwigfraße 19 Morgen Freitag von nachm 3 Uhr ab Ia. hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Martin Schmidt, Am Tivoli Morgen Freitag von 4 Uhr ab und Samstag von früh 8 Uhr ab Ia. hausgemachte Wurſt und Fleiſch zu haben bei Kaſpar Adler, Wieſenſtraße 21 Heute Donnerstag und morgen Freitag 1a hausgemacht e zu haben bei Haus Herbert, Weihgartenſtraße 29 Morgen Freitag von nachm. 5 Uhr und Samstag v. morgens 8 Uhr ab hausgemachte zu haben bet Mich. Krug, Luiſenſtraße 54 Morgen Freitag von früh 8 Uhr ab Ia. hausgemachte Wurſt und Fleiſch zu haben Ludwigſtr. 10 Heute Donnerstag von 5 Uhr ab und mor⸗ gen Freitags von 8 Uhr hausgemachte zu haben bet Martin Alter, Milchgeſchäft, Waſſerſir. Kollege fehlt. 9 Dankſagung. 1 Meine Schwiegermutter Frau Joh. Hook Witwe war Mitglied des Zentral⸗ verbandes der Invaliden und Witwen Deutſchlands und erhielt als Solche von der Ortsgruppe Viernheim eine Sterbe⸗ beihilfe von Einhundert Mark wofür ich meinen verbindlichſten Dank aus spreche. Geis,(Korſettfabrich. Den imwer noch außerhalb der Organiſation ſtehendenRentenempfängern können wir den ſofortigen Beitritt nur 8p eg eee Deutſcher Baugewerks⸗ Bund Zahlſtelle Viernheim Sonntag, den 26. ds. Mts., mittags ½ 3 Uhr findet im Saftladen„zum grünen Laub“ unſere dies jährige General⸗Verſammlung ſtut. Hierzu wird unſere geſamte Mitgitedſchaft höflichſt eingeladen. In Anbetracht der Wichtigkeit der Tagesord⸗ unng wegen, die im Lokal bekannt gemacht wird und die wichtigen Ereigniſſe, die ſich in dieſem Jahre abſpielen werden, iſt es unbedingte Pflicht, datz kein Der Dorſtand. Turnerbund Viernheim. Freitag Abend punkt 8 Uhr vollzähltge 6 Turnſunde, anſchließend Beſprechung der Muſterriege. In Anbetracht der Wich— tigkeit, bute ich um vollzähliges Erſcheinen. Der Turnwart. Bauern-UVerein Wir empfehlen zur bevorſtehenden Bedarfszeit alle Sorten Vereinigte Carnevals-Gescitschalten Frellag, den 24 Februar, abends 8 Uhr Voll⸗Verſammlung im„Anker“ Die Vorſtände erſcheinen um 7 Uhr. Der Präfident. Sänger Einheit 1 8 Am Samstag, den 25. Feb., Ae,, abends 8 Übr, inder im Lokal „„zum Freiſchütz“ unſere ordentliche ſtatt, wozu alle Mitglieder höfl. eingeladen ſind Tagesordnung im Lokal. Der Dorſtand. Deutscher Melaltarbeler- Verhan Bezirk Viernheim. Am kommenden Sonntag, den 26. Februar 1928, vorm ½ 10 Uhr findet im Lokal zum„Prinz Friedrich“ eine wichtige Bezirks⸗Verſammlung ſtatt. Tagesordnung: 1. Wahl eines Delegierten 2. Bericht über die wirtſchaftliche Lage 3. Verſchiedenes. Alle hier anſäſſigen, dem deutſchen Metallarbeiter-Verband angehörenden Kol- legen werden dringend gebeten, pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Der Obmann. 2 Dünger in hochprozentiſcher Ware, ſow e 1 14 Saatgerſte u. Saathafer zu den billigſten Preiſen. Am Lager iſt ſchwefelſ. Ammoniak 20%, Kali 43%, Kalnkſtickſtoff, ſämtliche Futterartikel, ſowie Torfmull. Superposphat 18%, Ammoniak, Kali und U. S. 79 trifft nächſte Woche wieder an der Bahn ein. Sämtliche Düngerſorten werden durch das Unterſuchungsamt in Darmſtadt nachunterſucht und können die Reſultate von jedermann eingeſehen werden.— Auch machen wir auf unſeren Trieur, der im Lager aufgeſtellt iſt, aufmerkſam. Wir machen unſere Mitglieder und Jung⸗ bauern an dieſer Stelle nochmals auf die nächſte Woche ſtattfindenden Lehrkurſe aufmerkſam. Mon- tag und Dienstag in Bürſtadt, Dienstag und Mittwoch in Mörlenbach. Der Vorſtand, Empfehle mein reichhaltiges Lager in Anzug, Kleider-, Koſtäm⸗ H. Sommermantel⸗Gtoffen Fertige Herren⸗, Burſchen⸗ und Kummunion⸗ Anzüge Kob. Steiert, Weinheimerſtraße 62 Viernheimer Bauern- berein. Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis, daß dank unſeren Bemühungen die Til⸗ gungsrente aufgehsben iſt. Zu plel be⸗ zahlte Beiträge werden zurückgezahlt, wo⸗ rüber Nachricht durch das Finanzamt zu ⸗ geht. Siehe heutigen Lokaldericht. Der Vorſtand. Reichs bund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen, Ortsgruppe Viernheim Samstag, den 25. Februar, abends 8 Uhr in der Wirtſchaft zur Eintracht Vorſtandsſitzung Wegen wichtiger Beſprechung btttet um voll⸗ zähliges Erſcheinen aller Porſtandsmitgkieder Der Vorfitzende. Geſang⸗Verein Liederkranz. Heute Donnerstag Abend fällt die geteilte Singſtunge aus, dagegen iſt am Freitag abend 8¼ Uhr desalmtsigg- Stunde Vollzähliges und punkliches Erſcheinen iſt Pflicht jeden Sängers. Der Vorſtand. Gesangverein„Sängerbund“. N.. Freitag abend ½9 Uhr Singſtunde. a 2 Die Sänger werden gebeten, pünktlich und vollzählig zu er⸗ Der Vorſtand. Täglich friſche Süßrahm⸗Tafelbutter la. Allgäuer Srangenkäſe, garantiert 20% 3 reif,/ Pfund 0,15 Stets friſch gebrannte Kaffees (eigene Röſterei) garantiert reinſchmeckend, aromatiſch / Pfund 1,20 0,90 und 080 Zucker, billigſter Tagespreis Ja. Vollfriſche ſchwere Eier 10. Weizenmehle, Auszug 00 Pfd. 0,25 Spezial 0 Pfd. 6,23 1a. Gemüſe Konſerven Bohnen, Erbſen, Karotten 1a. Frucht⸗Konſerven Mirabellen, Zwetſchen billigſt M. Herschel eee e Radſport⸗„ Germania“ f Freitag, den 24. 2. 1928 Mabends ½9 Uhr findet in Ver ⸗ Meinslokal eine ung Vorſtand 5 0 27 0 58 5 und hoffe auf ihr 0 E Eiſchelnen. Der aged. 1,.— Stück 0,16 orſtandmitglieder K. M. V. 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Alexanderſtraße 58 Junges Ehepaar ſucht per ſofort od. ſpäteſtens bis 1. 4. 1928 eine be⸗ ſchlagnahmefreie 5 bestehend aus 2 Ammer und Ruehe Gefl. Angebote mit Preis an die Exp. d. Bl. Morgen Freitag von 5 Uhr und Samstag von 8 Uhr Ila hausgemachte Wurſt und Fleiſch zu haben bei eter Haat aldſtraße 28 Ortsgewerbeverein — Biernheim.— Einladung. Kommenden Sonntag, den 26. Februar, findet nachm. 2 Uhr im„Engel“ eine große Verſamm⸗ lung der Ortsgewerbevereine des Bezirts„Bens⸗ heim Heppenheim“ ſtatt. Zur Erledigung kommen für das Handwerk und Gewerbe wichtige Punkte. Gleichzeitig werden Mitglieder, die 25 Jahre dem hiefigen Gewerbeverein angehören, durch die Herren Vertreter der Handwerkskammer decoriert. Wir erwarten deshalb vollzähliges und pünkt liches Erſ heinen aller Mitglieder, ſowie derer, di dem Verein noch fern ſtehen und ihre Angelegen⸗ heiten auch durch den Verein erledigt haben möchtene Vor allem auch die Jungmeiſter. 5 Von 12 Uhr mittags ab findet in der Schiller. ſchule eine Ausſtellung von Zeichnungen und Lehr⸗ lingsarbeiten ſtatt. Wir bitten auch diefe Veran- ſtaltung zu beſuchen. 5 Die löbl. Gemeindeverwaltung, die Herren Lehrer und Schulvorſtände, ſowie ſonſtige Inter⸗ eſſenten ſind zu dieſen Verhandlungen höflichſt ein⸗ geladen. Der Borſtanb. 6 G 8 Gummi Bälle Bemalte Gummi⸗Bälle u 0,25 0,35 0,50 0,60 0,75 1725 1,50% 280 Graue Gummis⸗Bälle zu 0,15 0,25 0,5 0,60, 0,75 4%% Ballnetze zu 0,10 0,20 0,30 Bitte Schaufenſter zu beachten J. Schweikart Rathausſtraße 9— Frirangüm Amen d Am Freitag den 24. 2. 28. bei Mit⸗ glied Lanz„Zum Wald⸗ ſchößchen, um 8 Uhr Gpielausſchußſtzung um ½9 Uhr Verwaltungsausſchuß⸗ tung Pünktiches und reſtloſes Erſcheinen erwartet. Der Vorſtand. 1,.— 157 5 Gebetzeiten der jüd. Gemeinde. 25. Februar T' umo 4. Ador Sabatt⸗Anfang 530 Uhr „ een d Nachm.„ „ Abend. S Wochentag ⸗Abend Ge Wochentag. Morgen 70%„ Morgen Freitag Felle 6 ee iſche f Kabliau— Bratſchellfiſche— Fiſchfilet Helſardinen, Bratheringe, Rollmöpſe Lebensmittelhaus Ppler Raschauer: Zum Nebstochk Prima Gaathartoffel gelbe Induſtrie, aus leichten Moorböden ſtam⸗ mend, können am Lager noch abgeholt werden pro Zentner 8.50 RM. Heinrich Faltermann Moltkeſtraße 15. ö 0 Telefon 76. Empfehle: Hrangen— Aepfel— Bananen Feigen, Zitronen, Oelnüſſe Fpingt— Weißkraut— Aobraut Kopfſalat, Feldſalat, Roſenkohl Gelberüben, Merrettich, Zwiebeln Gelbfleiſchige Speiſekartoffeln Lebens mittelhaus peter Koſchauer zum RNebſtock Der. 1 iernh eimer inzeiger b hiernbermer Zeitung— Viernbeimer Nachrichten) erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. N 5 1.56 M. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte A bei Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan 2 kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, ältetes u. erfokzreichſtes Lobal⸗Auzelgeblait in Viernheim ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt anlfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. eee, t Viernheimer Tageblatt ſowie einen Wand⸗ Fe eee Neues in Kürze. ꝛ6: Die Reichsregierung hat dem König von elfghani⸗ ein Junkersverkehrsflugzeug, Typus G 24, geſchenkt. 5: Die franzöſiſch⸗belgiſchen Wirtſchaftsverhaudlungen haben endlich zu einem Abſchluß geführt. Das zwiſchen Frankreich und der luxemburgiſchen Wirtſchaftsunion er⸗ zielte Abkommen wurde am Donnerstag im franzöſiſchen Miniſterium des Aeußern unterzeichnet. 5 1: Wie aus Paris gemeldet wird, iſt das Abkommen über den Handelsverkehr zwiſchen dem Saargebiet und Deutſchland Donnerstag nachmittag im Handelsminiſt rium unterzeichnet worden. i: Die engliſche Admiralität gibt ſoeben die Auf⸗ tragserteilung von ſieben neuen Zerſtörern ſowie eines Zerſtörerführerſchiffes bekaunt. Die Auftragserteilung ſteht im Einklang mit dem im Jahre 1924 genehmigten Flot⸗ tenbauprogramm. 0 ſtau 22 — 2—— N 9 2 9— Königlicher Beſuch. „ Aman Ullah, der König aus dem Morgen⸗ ande, iſt in Berlin eingetroffen und von dem Reichspräſi⸗ denten von Hindenburg, ſowie den höchſten Vertretern der deutſchen Republik mit einer Feierlichkeit empfangen worden, wie ſie einem Könige gebührt. Gold, Weihrauch und Myrrhen, mit denen einſtens die Weiſen in das ge— lobte Land zogen und deren glänzende Symbolik heute loch alljährlich am Dreikönigsfeſte die Chriſtenheit zu beſchäftigen pflegt, ſpielen heute keine Rolle. Aman Ullah cht in den Hauptſtädten Europas, auch in Berlin, nicht einen Meſſias, er will Anregungen haben, Ein⸗ drücke ſammeln und Ideen erhalten, die er nach ſeiner Rückkehr in 15055 Lande Afghaniſtan zum Segen ſeines Volkes verwirklichen will. In ſeiner Heimat gilt Aman Allah trotz ſeiner Ju⸗ gend jetzt ſchon als Nationalheld. Was keinem ſei⸗ ner Vorgänger glückte, die Unabhängigkeit Af⸗ ghaniſtans, dieſes typiſchen Pufferſtaates zwiſchen dem ruſſiſchen Reich und Weltbritannien, ſicherzuſtellea, glückte ih m. Sichtlich ruht auf ihm, wie ſeine Landsleute ſagen, der Segen Allahs. Aman Allah iſt ein ſtreng⸗ gläubiger Mann, der nicht nur an der Bibel der Moham⸗ medaner, dem Koran feſthält, ſondern auch an den Ueber⸗ lieferungen der Heldenzeit des Islam. Er hält ſich an die Ritual⸗Vorſchriften der Suniten, ißt kein unreines Fleiſch und trinkt keinen Wein. Das hat den Köchen der Mitropa großes Kopfzerbrechen bereitet, doch ſie und die Kochkünſtler Berlins verſtanden es ſogleich, ihre Auf⸗ gabe glänzend zu bemeiſtern. i Die Moderniſierung ſeines Landes, die Aman Allah mit ebenſolcher Kühnheit wie Tatkraft in Angriff nahm, trugen ihn den Namen eines erſten Re⸗ bolutionärs von Afghaniſtan ein. Afghaniſtans König hat ſein Leben perſönlich wiederholt in die Schan⸗ zen geſchlagen und ſiegreich gegen die Briten ge⸗ fochten. Er verfügt in Friedenszeiten über 60 000 In⸗ fanteriſten, 16000 Kavalleriſten und eine Artillerie mit 400 Geſchützen, ein Heer, das im Kriegsfall unſchwer auf 500000 Mann gebracht werden kann. Aman Allah iſt gewillt, ſich an dem militäriſchen Ruhm zu ſonnen, den er ſich in den erſten Jahren ſeiner Regierungszeit er⸗ kämpfte. Ihn beſeelt jetzt nur der Ehrgeiz, ſeiner Lande den Frieden zu erhalten und die nationale Wohl⸗ fahrt Afghaniſtans zu fördern. Der Königin und der Schweſter des Kö⸗ nigs gingen der Ruf voraus, orientaliſche Schönheiten zu ſein. Die Römer, die Pariſer und die Berner waren ſich in dieſem Urteil einig. Groß-Berlin denkt nicht an⸗ ders. Groß war die Begeiſterung als Reichspräſident von Hindenburg mit König Aman Ullah vom Lehceter⸗ Bahnhof durch das Brandenburger Tor in die Wilhelm⸗ ſtraße fuhren, doch kräftiger brauſten die Hochs durch die Stratzen und begeiſterter klang die Stimme des Volkes, als die Königin Afghaniſtans von Hunderttauſenden be⸗ grüßt wurde. Das war nicht die Folge einer kühlen kal⸗ kulatoriſchen diplor⸗atiſchen Berechnung von der Art:„Der Römer beherrſcht die Welt, die Römerin den Römer“, ſondern der Ausdruck eines ganz ſpontanen Empfindens. Der Empfang des afghaniſtiſchen Königspaares und ſeiner Begleitung in der deutſchen Reichshauptſtadt ließ an Herzlichleit wahrhaftig nichts zu wünſchen übrig. Sei⸗ tens der Reichsregierung lagen ihm gewiß Erwägungen und Gefühle des Dankes und der Anerkennung zu Grunde. Man weiß in Regierungskreiſen, daß die Deutſchen während des Weltkrieges in Afghaniſtan eine überaus gastfreundliche Aufnahme fanden. Man kennt auch, wenn es zu ſagen erlaubt iſt, eine gewiſſe Vor⸗ liebe des Königs Aman Ullah für deutſches Wiſſen, deutſche Technik und deutſche Zuverläſſigkeit. Deutſche 15 50 in Afghaniſtan die erſten Fabriken gebaut, eutſche haben ſich mit größtem Erfolg um die Volks⸗ geſundheit des Landes bemüht— ein Deutſcher iſt N des Königs en el Ingenieure und Techniter bauen erfolgreich das Verkehrsweſen des Lan⸗ des aus und mobiliſieren die Waſſerkräfte des Hindu⸗ tuſch für die elektriſche Lichte und Kraftverwertung. Deutſche Handwerker ſind es nicht azulent. die im zreitag, den 24. Februar 1928 Verein mit Quamarsarvenrern vem Konige und einem Volke die wirtſchaftlichen Kräfte des Landes mobiliſieren helfen. Wären dieſe Tatſachen in den breiten Maſſen un⸗ ſeres Volkes bekannt, dann wäre die Begrüßung, wenn es möglich. wäre, noch herzlicher geweſen. Die junge deutſche Republik hat es jedenfalls verſtan⸗ den, den erſten königlichen Staatsbeſuch wüc⸗ dig zu empfangen. Gewiß, wir haben in den letzten neun Jahren wiederholt den König von Schweden und den König von Dänemark auf der Durchreiſe in Berlin und ſelbſt im Palais des Herrn Reichspräſidenten geſehen. Es waren aber keine Staatsbeſuche, die dieſe Mo— narchen das Nordens uns abſtatteten. Von anderen Staatsoberhäuptern haben wir, wenn wir uns recht er⸗ innern, nur den Diktator von Litauen, Woldemaras, be— grüßen können. Von den Weſtmächten iſt ſeit Kriegs⸗ ende noch kein Staatsoberhaupt in Berlin erſchienen. Insbeſondere hat ſich noch kein Präſident einer europäi⸗ ſchen Republik ſehen laſſen. Amerikaner ſind wohl dageweſen, aber die republikaniſchen Staatsoberhäupter Europas halten ſich merkwürdig zurück. Der Geiſt von Locarno hat ſich bei ihnen ofſenſichtlich noch nicht zu einem Beſuch der republikaniſchen deutſchen Reichshaupt⸗ ſtadt verdichtet. Aber Locarno iſt ja nur ein Anfang. Nach dem König werden wohl in abſehbarer Zeit auch die Herren Präſidenten aufmarſchieren. Gott zum Gruße! 8 22 Der afghaniſche König auf dem Flugplatz Ein Junkersflugzeug für König Aman Allah als Geſchen! der Reichsregierung. Berlin. 23. Februar. Der Zentralflughafen Tempelhoferfeld hatte am Donnerstag ſeinen großen Tag. Eine zahlreiche Menge von Schauluſtigen hatte ſich eingefunden, um Zeuge des Beſuchs des afghaniſchen Königspaares im Flughafen zu ſein. Ein großes Aufgebot von Schutz⸗ polizei ſorgte für die notwendigen Abſperrungen. Um 10,35 Uhr trafen die Gäſte auf dem Flugfeld ein, der Kö nig in Kaki⸗Aniform und Spazierſtock. Das Automobil mit dem afghaniſchen Herrſcherpaar fuhr ſofort auf das Flugfeld und hielt dort vor der großen Empfangshalle. Nach kurzer Begrüßung durch Reichsverkehrsmini⸗ ſter Dr. Koch, den preußiſchen Handelsminiſter Dr. Schreiber, Oberbürgermeiſter Dr. Bö ß, ſowie dem Aufſichtsrat der Deutſchen Lufthanſa Direktor von Stauß, Direktor Merkel und Direktor Milch begab ſich das Königspaar mit ſeiner Begleitung zu dem Flug⸗ zeug D 878, das kurz darauf um 10,50 Uhr ahrplan⸗ mäßig nach Leipzig— München ſtartete. Außerdem waren zur Begrüßung anweſend für die Lufthallengeſellſchaft Stadtbaurat Adler, ſowie Direktor der Luftfahrtab— teilung im Reichsverkehrsminiſterium Miniſterialrat Brandenburg. Nach eingehender Beſichtigung der Flugzeuge nah⸗ men die afghaniſchen Gäſte in einer der großen Flug⸗ zeughallen einen kleinen Imbiß ein. Kurz darauf ſtar⸗ tete die aus ſieben Flugzeugen beſtehende Staffel der Verkehrsfliegerſchule zu einem Geſchwader⸗ flug, dem das Königspaar und die übrigen Gäſte mit lebhaftem Intereſſe folgten. Gegen 12 Uhr unternahmen mehrere Damen und Herren des Gefolges einen Run d⸗ flug über Berlin, nachdem kurz vorher eine Beſſchti⸗ gung der Luftgüterabfertigung und der Luftbildabteilung ſtattgefunden hatte. Kurz nach 12 Uhr erfolgte die Abfahrt vom Flughafen zum Reichstagspräſidenten. wo um ein Uhr ein Frühſtück ſtattfand und wo dem König von Afghaniſtan von der Reichsregierung ein Junkers⸗ flugzeug vom Typ G 24 zum Geſchenk gemacht wurde. Ehrung der deutſchen Gefallenen. Der König von Afghaniſtan hatte, wie der amtliche preußiſche Preſſedienſt mitteilt, den Wunſch ausgeſpro— chen, das Andenken der deutſchen Kriegsge⸗ fallenen zu ehren. Auf Anregung der Reichsregie⸗ rung legte er am Donnerstag nachmittag um 3 Uhr im Zeughauſe einen Kranz nieder, der Schleifen in den afghaniſchen und deutſchen Reichsfarben trug. Auf der Rückſeite der in den afghaniſchen Farben ausgeführten Schleife ſtanden die Worte: Aman Ullah König von Afghaniſtan. Der Akt der Kranzniederlegung geſtaltete ſich äußerſt feierlich. Verſammelt waren der Reichspräſi⸗ dent, die Reichsminiſter und Staatsſekretäre, die preu⸗ ßiſchen Staatsminiſter mit ihren Staatsſekretären, der apoſtoliſche Nuntius Paccelli, General Heye, Admiral Zenter und viele Offiziere. —— Die Reichstagstandidatur Or. Wirths Entſcheidung am 3. März in Freiburg. O Freiburg i. Br., 23. Februar. Die Nachricht, daß Dr. Wirth in Baden nicht als Reichstagskandidat aufgeſtellt werden wird, iſt. wie wir 355 unzutreffend. 28 iſt, daß aus anderen bltreiſen Anreaungen an Pr. Mirth ergangen ſind, Anzeigenpreife: lederholung abgestufter Rabatt.— Annahmeſchluß fur mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. Unnahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Antsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiants Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen (Viernhetmer Bürger- Ztg.— BViernh. Volksblatg Die einſpaltige Petitzetle koſtet 25 118 feeds e N 1 br. Inſerate N 45. Jahrgang dort zu landtoieren, voch par ſich Or. wwirih mit deſen Anregungen noch nicht ernſthaft beſchäftigt. Am 3. März tagt in Freiburg i. Br. der Landesausſchuß der badiſchen Zentrumspartei, der ſich eingehen i itiſ 1 partei, ingehend mit der politiſchen Lage, vielleicht ſeiſchen, auch, wenn es die Umſtände erheiſche age. f„ mes die ü erheiſchen, mit der Kandi atenfrage befaſſen wird. An diefer Ta⸗ gung wird Dr. Wirth perſönlich teilnehmen. — Heſſiſcher Landtag. Die Einzelberatungen des Finanzausſchuſſes. O Darmſtadt, 23. Februar. Der Finanzausſchuß des heſſiſchen Landtags trat am Donnerstag in die Einzelberatung des Voranſchlages für 1928 ein. Hierbei wurden zunächſt drei lommuniſtiſche Anträge verabſchiedet, von welchem im erſten verlangt worden war, den in den ſtaatlichen Betrieben beſchäf⸗ tigten Arbeitern und Arbeiterinnen eine 30prozentige, Lohnerhöhung zu gewähren, während der zweite Antrag! eine Herabſetzung der Ausgaben des Kapitels 1 des Staatsvoranſchlages vorſah und der dritte Antrag for⸗ derte, daß in den ſtaatlichen Betrieben die Arbeitszeit auf täglich acht Stunden feſtgeſetzt werde. Dieſer letztere Antrag wurde dann ſofort als erledigt erklärt, da be⸗ eits ſeit dem Jahre 1918 die Arbeitszeit in den ſtaat⸗ lichen Betrieben acht Stunden beträgt, worauf auch die übrigen Anträge der Kommuniſten abgelehnt wurden. Der Ausſchuß befaßte ſich dann mit dem Voranſchlag zu Ka⸗ pitel 1, das die Forſt⸗ und Kameralgüter um⸗ faßt und das in ſeinen Einnahmen mit 10 174000 Mark, in ſeinen Ausgaben mit 7 748000 Mark abſchließt. We⸗ gen dieſes Ueberſchuſſes hatten die Kommuniſten nicht weniger als 22 Anträge geſtellt, die ſich aber zum Teil widerſprachen und zu welchen ſich der Ausſchuß in einer längeren Ausſprache, an der ſich alle Parteien beteiligten, in durchaus ablehnender Weiſe verhielt. Das Kapitel ſelbſt wurde genehmigt. Zum Schluß der Sitzung keilte dann die Regierung mit, daß die Verhandlungen mit der Verwaltung des ehemaligen großherzoglichen Hauſes jetzt ſo weit gediehen ſeien, daß noch in dieſem Jahre eine Vorlage über die Abfindung des Großherzogs vorgelegt werden lönne, worauf ſich der Ausſchuß auf Freitag vor- mittag vertagte. 58. Tagung des Land wirtſchaſtsrats Die Hilfsmaßnahmen für die Landwirtſchaft. Berlin, 23. Februar. außerordentlichen 58. Vollverſammlung des deutſchen Landwirtſchaftsrates war am Mitt⸗ woch eine Sitzung des Ausſchuſſes zur letzten internen Vorbereitung der Tagung vorausgegangen. Am Donners⸗ tag früh begannen die Beratungen zunächſt in einer ge⸗ ſchloſſenen Sitzung mit der Erledigung geſchäftlicher An⸗ gelegenheiten. Zur öffentlichen Sitzung waren ſodann außer den Mitgliedern und einigen Tagungsteilnehmer des deutſchen Landwirtſchaftsrates zahlreiche Vertreter der Reichs⸗ und Landesminiſterien und der verſchiedenen Wirk⸗ ſchaftsorganiſationen erſchienen. Man bemerkte u. a. die Reichsminiſter Schiele, Dr. von Keudell, Dr. Köh⸗ ler, Hergt, Dr. Koch, Groener, den Berliner Ober⸗ bürgermeiſter Böß, den Generaldirektor der Reichsbahn Dr. Dorpmüller und andere. Kurz vor Beginn der Tagung wurde Reichspräſident v. Hindenburg durch den Präſidenten des deutſchen Landwirtſchaftsrates Dr. Brandes in den Saal geleitet. Nach kurzer Be⸗ grüßung der Reichsminiſter und der landwirtſchaftlichen Vertreter durch den Reichspräſidenten eröffnete Präſident Brandes die Tagung. Er dankte beſonders dem Reichspräſidenten für die erneute Bekundung ſeines Willens, die deutſche Landwirtſchaſt als einen Grundpfeiler des deutſchen Rei⸗ ches und der deutſchen Wirtſchaft zu erhalten. Die Land⸗ wirtſchaft habe den Willen zur Selbſthilfe be⸗ wieſen. Von der Reichsregierung ſeien entſcheidende Maßnahmen notwendig, wenn nicht unabſehbares Un⸗ glück über das deutſche Volk hereinbrechen ſolle. Das von der Reichsregierung vorgelegte Notprogramm ver⸗ ſpreche für die Landwirtſchaft manche Erleichterung. Seine Wirkung dürfe jedoch nicht überſchätzt werden. Es könne ſeiner Natur nach nur über die nächſte Zeit helfen. Ein umfaſſendes Programm für die Lin⸗ derung der Not der deutſchen Landwirtſchaft und damit der deutſchen Wirtſchaft könne von einem ſterbenden Reichstag nit mehr erwartet werden. Trotzden wolle der Landwirtſchaftsrat noch einmal die Richt⸗ linien ſtellen, die zu einer dauernden Geſundung führen könnten.. Reichs miniſter Schiele führte ſodann als nächſter Redner aus, die Grundtat⸗ ſache, durch die die beufige Lage charakteriſiert mird. ſei Der ., daß er in dieſer verzweifelten Stimmung ſeine eigen⸗ von etwa anderthalb Milliarden Rm. Nie⸗ mand dürfe es deshalb wagen, von einer Schuld der Landwirtſchaft an der aufgehäuften Verſchuldung zu ſpre⸗ chen. Die Haupturſachen des ſtarken Betriebsver⸗ luſtes der letzten Jahre liegen in der Preis⸗ und Marktlage. Bei den zu treffenden Abhilfsmaßnahmen müßte man unterſcheiden, zwiſchen den gegenwärti⸗ gen Nothilfen und den grundſätzlichen Hilfen. Die erſte und dringendſte Aufgabe beſtehe darin, die deutſche Landwirtſchaft, insbeſondere die gefährdeten Be⸗ triebe bis zur kommenden Ernte hindurchzu⸗ bringen. Die Beſtellung ſtehe vor der Tür. Man dürfe im Intereſſe des geſamten deutſchen Volkes nicht mit anſehen, daß aus Peſſimismus und aus Verzweif— lung oder auch finanzieller Ohnmacht kein Saatgut und kein künſtlicher Dünger gekauft werde. Der Miniſter ging dann im einzelnen auf die im Notprogramm vorgeſehenen Hilfsmaßnahmen für die Landwirtſchaft ein und fügte hinzu, die Reichsregierung ſei feſt ent- ſchloſſen, dieſe Maßnahmen ſo raſch wie möglich in die Tat umzuſetzen. Sie werde zu dieſem Zwecke von dem Reichstage die Ermächtigung erbitten, noch vor Verabſchiedung des Haushalts über einen Teil der an⸗ geforderten Mittel im Wege des Vorgriffs ver⸗ fügen zu können. Die grundſätzliche Einſtellung der Reichs⸗ regierung gehe dahin, daß für die Maßnahmen der deutſchen Handelspolitik die Erhaltung der Land⸗ wirtſchaſt ein weſentliches Ziel darſtelle. Dieſem Ziele ſei insbeſondert auch bei den noch ausſtehenden Berträgen mit Polen und anderen Oſtſtaaten Rech⸗ nung zu tragen. Das bedeute, daß bei neuen Ver⸗ tragsabſchlüſſen der um ihre Exiſtenz ringenden deuiſchen Landwirtſchaft neue Opfer nicht zugemu⸗ tet werden können. Deutſchlands zukünftige Wirtſchafts- und Handels⸗ politik müſſe ausgehen von dem Prinzip der Erhaltung und Stärkung aller produktiven Kräfte der Nation. Deutſchland dürfte nicht durch überflüſſigen Im- port fremder Fertigfabrikate ſei es landwirt⸗ ſchaftlicher oder induſtrieller Art, unſeren einzigen Reich— tum die lebendige deutſche Arbeitskraft entwerten und in den ungewollten und verderblichen Zuſtand der Erwerbs— loſigkeit verſetzen. Die deutſche Landwirtſchaft habe eine beſonders große und dankbare Aufgabe vor ſich im Sinne der großen National-Politik und der echten ſozia— len Volkspolitik, der ſchöpferiſchen Sozialpolitik. Der Mi— niſter ſchloß mit den Worten: „Das aber iſt in dieſer harten Zeit der Not der kathegoriſche Imperativ: Deutſchland muß ſich wieder eine eigene agrariſche Grundlage ſchaffen auf der ſeine Volkswirtſchaft ſicher ruhen kann und dieſe wird auf kleinem anderen Wege geſchehen können, als durch beſ— ſere Pflege des deutſchen Bauernkfums.“ Nach der Rede des Reichsernährungsminiſters Schiele wurden die Notforderungen der deutſchen Landwirtſchaft in einzelnen Referaten beſprochen. Für die preußiſche Re— gierung ſprach noch Oberregierungsrat Burkhard vom preußiſchen Landwirtſchaftsminiſterium. Unter der Un⸗ ruhe der Verſammlung teilte er mit, daß der Landwirk⸗ ſchaftsminiſter durch andere Dienſtgeſchäfte am perſönlichen Erſcheinen verhindert ſei. Die preußiſche Re⸗ gierung ſei ſich aber der Notlage der Landwirtſchaft durchaus bewußt. Sie ſei auch gewillt, im Rahmen der eigenen Leiſtungsfähigkeit und in ſtändiger Fühlungnahme mit dem Reiche zur Linderung der Notlage alles zu tun. Präſident von Flemming betonet, daß die Landwirtſchaft immer noch kredit⸗ fähig ſei, das zeige der Verkaufswert der landwirt⸗ ſchaftlichen Produktion. Allein die Zinshöhe verhia⸗ dere jede Rentabilität. Die Verſchuldung mache heute rund 11 Milliarden Mark aus. Davon ent⸗ ſielen 3,5 Mill. auf Aufwertungsſchulden, 3 Mill. auf den organiſierten Realkredit und 4,5 Mill. auf den Per⸗ ſonalkredit. Die Rentenbankgrundſchuld von 2 Mill. wirke ſich natürlich auch als Belaſtung aus. Die deutſche Landwirtſchaft ſei in der Größe der verſchie— denen Betriebsarten, wie in den verſchiedenen geographi⸗ ſchen Lagen. aleich hoch nerſchuldet. Die Kreditſorgen der Landwirtſchaft erſorverten die Schaſſun elner Neichs⸗ ſtelle, die zur Kreditbearbeitung eng mt ndwirtſchaft, Regierung und Reichsbank zuſammenarbeite. Der zweite Redner, 5 Freiherr von Lünind erklärte, daß 108 für den Weſten Deutſchlands die Regel gelte, 7 ie intenſivſten Betriebe am ver⸗ ſchuldetſten ſeien. Von einer geringeren Durchſchnitts⸗ verſchuldung der Kleinbetriehe lönne keine Rede ſein. Wenn einzelne Klein⸗ und Mittelbetriebe geringer verſchuldet ſeien, ſo läge dies an der überaus ſchlechten Lebens⸗ weiſe ihrer Beſitzer, die weit unter der Lebens⸗ weiſe ſtädtiſcher Arbeitsloſer liege. Dringendſte Not⸗ wendigkeit ſei die Amwandlung der kurzfriſtig ge⸗ währten Kredite in langfriſtige Tilgungskre⸗ dite. Das treffe für 1,5 Mill. eingefrorene Schulden zu. Etwa 600 Millionen Mark müßten dazu für die Uebergangszeit herbeigeſchafft werden. Zur Umſchul⸗ dung müßten alle öffentlich⸗rechtlichen Kapitalſammel⸗ ſtellen 250 bis 300 Millionen mehr als ſonſt für die Landwirtſchaft hergeben. Mit maßgebender Be⸗ teiligung des Reiches müßte die Preußenkaſſe um etwa 100 Millionen Mark Eigenmittel geſtärkt werden und eine 300 Millionen⸗Anleihe zum Teil im Ausland ge⸗ tätigt, müßte aufgelegt werden. Nach dieſem Referat verließ der Reichspräſident wieder die Verſamm⸗ lung, von ſtürmiſchen Ovationen begleitet. Als nächſter Redner ſprach i Oekonomierat Henſel der Präſident der heſſiſchen Landwirtſchaftskammer. Er ſtellte feſt, daß die angebliche Beſſerung der Wirtſchafts⸗ lage nur eine vom Ausland erborgte ſei. Die bisherige Handelspolitik, beſtrebt die Ausfuhr zu ſteigern, habe dabei die Landwirtſchaft geopfert. Ausländi⸗ ſcher Weizen und ausländiſche Butter würden im Ueber⸗ maß eingeführt werden. Die Einfuhrbeſchränkung müſſe nicht nur den induſtriellen Fertigwaren gelten, erſt recht der bisher vernachläſſigten Landwirtſchaft. Ange⸗ ſichts der Wirtſchaftsverhandlungen mit Polen und der Tſchechoſlowakei ſei dies eine elementare Forde⸗ rung der Landwirtſchaft. 1 Im weiteren Verlauf wies dann Präſident Eſchen⸗ burg darauf hin, daß allein die Realſteuer für die Landwirtſchaft auf das nahezu vierfache geſtiegen ſei. Das Steuervereinheitlichungsgeſetz müſſe baldigſt ver⸗— abſchiedet werden. Oer ſächſiſche Landwirtſchaftskammer⸗ präſident Vogelſang ſtellte feſt, daß die Sozial⸗ politik keineswegs in Einklang mit der bedrohlichen Lage der Wirtſchaft ſtehe. Für Sachſen habe die Sta⸗ tiſtik feſtgeſtellt, daß die Sozialverſicherung im Jahre 1913 eine Belaſtung von 8,70 Mark pro Hektar gebracht habe. Die Belaſtung mache aber 1927 bereits 26,39 Mark aus. Im Anſchluß an die Vorträge wurden nach längerer Debatte eine von den außerpreußiſchen Mitgliedern vor⸗ gelegte Entſchließung und eine allgemeine Entſchließung des Landwirtſchaftsrates angenommen, die ſich mit den ſchwe⸗ benden Fragen der deutſchen Landwirtſchaft befaſſen. Prä⸗ ſident Brandes ſchloß die Tagung mit der ernſten Mahnung an Regierung, Parlament und das ganze Volk, die Schwierigkeiten der Lage voll zu würdigen. Wenn jetzt nicht im letzten Augenblick noch durchgreifende Maßnah⸗ men zur Sanierung der Landwirtſchaft getroffen würden, ſtände uns in Deutſchland eine Hungersnot bevor. von a Ausmaß man ſich ſchwer eine Vorſtellung machen nne. ——— * Doch ein Mantelgeſetz zum Etat. Eine Erklärung Dr. Hergts im Reichsrat. Berlin, 23. Februar. In der Donnerstagſitzung des Reichsrats hat Vize⸗ kanzler Dr. Hergt eine Erklärung über das Ar⸗ beitsnotprogramm der Regierung abgegeben. Ent⸗ gegen anders lautenden Meldungen beſteht demnach im Kabinett nach wie vor die Abſicht, die einzelnen Vor⸗ lagen des Notprogramms in einem Mantelgeſetz zum Etat zuſammenzufaſſen. Allerdings wird dies Mantelgeſetz nicht alle Punkte des Notprogrammes um⸗ faſſen, da ein Teil der Fragen durch Verordnungen der Regierung geregelt werden kann. Die im Mantel⸗ geſetz zuſammengefaßten Vorlagen und die geplanten Ver⸗ ordnungen bilden zuſammen des Arbeitsnotprogramm, daß das Kabinett nach wie vor als Ganzes betrachtet wiſſen will. In dem Mantelgeſetz werden alle Maß⸗ nahmen zuſammengefaßt. die nur auf dem Wege der werden au ö herbeiführen. Geſetzgevung geregen werben konnen, wie etwa die Li⸗ guidationsſchädenfrage, die Kleinrentner⸗ fürſorge uſw. Die Beſprechungen über dieſe Vorlagen ſind noch nicht völlig zum Abſchluß gekommen und es ch in den nächſten Tagen noch e. A Auch wird die Regierung mit den Par⸗ eiführern über dieſe Vorlagen noch eine Besprechung Unter dieſen Umſtänden iſt naturgemäß auch noch nicht zu überſehen, ob die Schwierigkeiten, die der Erledi⸗ gung des Notprogramms entgegenſtehen, überwunden wer⸗ den können. Immerhin hofft man in Kreiſen der Re⸗ gierung offenbar, durch das Mantelgeſetz zu verhindern, daß eine der bisherigen Regierungsparteien etwa das Programm im Stich läßt, wenn die ihr beſonders am Herzen liegenden Fragen erledigt ſind. Die Oppoſi⸗ tion hat bekanntlich in allen Verhandlungen mit der Regierung eine Bindung abgelehnt und ſich ledig⸗ lich bereit erklärt, die Verabſchiedung der Vorlagen nicht 1 Obſtruktion zu erſchweren oder unmöglich zu machen. * — 2.— * Kundgebung des Metallarbeiter verbandes. An die ſtreikenden Arbeiter. V Halle, a. d. S., 23. Februar. Die Bezirkskonferenz des deutſchen Metallarbeiterver⸗ bandes in Mitteldeutſchland erließ eine Kundgebung an die ſtreikenden Metallarbeiter. Es heißt darin, daß ein weſentlicher Erfolg des Kampfes darin zu ſehen ſei, daß der Verſuch der Arbeitgeber, den im Herbſt vori⸗ gen Jahres für die Schwereiſeninduſtrie gefällten Schieds⸗ ſpruch als Richtlinie für die übrige Induſtrie zur Aner⸗ kennung zu bringen, durchbrochen wurde. Davon abge⸗ ſehen ſei die, wenn auch geringfügige Verheſſerung des Magdeburger Schiedsſpruches von 3 auf 5 Pfennigen Lohnerhöhung erzwungen worden. Wenn man wieder in die Betriebe gehe, ſei es nicht deswegen, weil man ſich als beſiegt betrachte, ſondern weil durch die Verbindlich⸗ leitserklärung der Fortführung des Kampfes Einhalt ge⸗ boten werde. Bei den bevorſtehenden Reichstagswahlen habe die Arbeiterſchaft die Möglichkeit, dafür Sorge zu tragen, daß in Bezug auf das Tarifrecht und die Schlich⸗ tungsordnung grundlegende Aenderungen herbeigeführt werden, damit der Bewegungsfreiheit der Arbeiter mehr Raum als bisher gegeben werde. Der moraliſche Sieg der Metallarbeiterſchaft habe den Weg für die übrigen In⸗ duſtrien frei gemacht. Eine Kundgebung im öſterreichiſchen Nationalrat. D Wien, 23. Februar. Im öſterreichiſchen Nationalrat kam es am Donners⸗ tag zu einer eindrucksvollen, politiſch bedeutſanen Kun d⸗ gebung für Südtirol. Zum Etat des Bundes⸗ kanzleramtes hielt der chriſtlich-ſoziale Tiroler Abgeord⸗ nete Kolb eine mehr als einſtündige Rede, in der er zu⸗ nächſt feſtſtellte, daß ſich Oeſterreich in der Südtiroler Frage auf das Menſchenrecht und das Nachbar⸗ recht ſtützen müſſe. Wenn ſelbſt die deulſchen Familien⸗ namen in Südtirol italieniſiert werden, ſo kenne die Ent⸗ nationaliſierung dieſes deutſchen Landes keine Grenzen mehr. Wenn auch einzelne Nachrichten über Südtirols Leiden bisweilen etwas ungenau ſeien, ſo müſſe man andererſeits feſtſtellen, daß von den wahren Nach⸗ richten in Anbetracht der Preſſeknebelung in Süd⸗ tirol nur zehn Prozent an die Oeffentlich⸗ keit kämen. An dem Verbot des deutſchen Re⸗ ligionsunterrichtes dürfe der Vatikan nicht ſtillſchweigend vorübergehen. Die öſterreichiſche Regierung müſſe ihrerſeits beim Vatikan nachdrücklich inter⸗ venieren. Abg. Kolb hielt auch die letzte Seipel⸗ Erklärung zur Südtiroler Frage für ſehr anbe⸗ friedigend. Die Rede habe zu ſehr den Rechts ſtandpunkt des Gegners und nicht den der eige⸗ nen Volksgenoſſen unterſtrichen. Der Verdacht beſtehe, daß der öſterreichiſche Auslandsdienſt keineswegs auf der Höhe ſei. Dem öſterreichiſchen Parlament könne nie⸗ mals verboten werden, für Südtirol au das Welt⸗ gewiſſen zu appellieren. Bei ſeinem Scheiden aus der öſterreichiſchen Nationalverſammlung habe man ſeinerzeit dem Südtiroler Abgeordneten Reuth⸗Nicoluſſi. zugerufen, man werde Südtirol niemals vergeſſen. Dieſer habe geantwortet:„Wir nehmen Euch beim Wort.“ Abg. Kolb betonte zum Schluß, daß er dieſes Wort heute für Südtirol wiederhol en müſſe. eee. e Aſchenbrödel und Dollarprinz Roman von H. Courths Mahler. 26. Fortſetzung Nachdruck verboten Lächelnd wehrte John Stratter ab. „Nein nein, nicht bemühen, geben Sie ſich ganz angezwungen, ſo wird es gerade recht ſein und John Stratter wird einen ſehr ſympathiſchen Eindruck machen. Ich werde Sie unterwegs noch in alles Nötige einweihen, damit Sie mich wirkſam unter⸗ ützen können.“. g N „Hoffentlich gelingt mir das. Ich habe ja nur den inen Wunſch, Sie in allen Dingen zufrieden zu ſtellen.“ 5 „Well! Ich bin ſchon jetzt überzeugt, daß Sie die Stelle meines armen Miſter Fogham dauernd beſetzt zalten werden.“ Ralfs Augen leuchteten auf. i „Wirklich, Miſter Stratter, genügen Ihnen meine Dienſte?“ 5 „Vorläufig ja, und was Sie noch brauchen werden, ſas werden Sie ſich ſchnell aneignen, kraft Ihrer In⸗ zelligenz. Sie ſind ein kluger Kopf, raſch von Ent⸗ ſchlüſſen und haben die nötige geſellſchaftliche Sicher⸗ zeit. Das iſt was ich brauche. Alſo, halten Sie ſich weiter tapfer, 173 5 brauchen Sie ſich um Ihre Zukunft nicht mehr zu ſorgen.“ hotl lone es Ihnen, Miſter Stratter, was Sie in mir getan haben,“ erwiderte Ralf bewegt. „Schluß, lieber Bernau, es iſt gegen die Verab⸗ tedung, davon zu ſprechen. Ich fühle es ſchon, daß Sie nir dankbar ſind, und das gilt mehr, als Worte.“ Es war Ralf Bernau nicht möglich, noch einmal nit ſeiner Braut zuſammenzutreffen, Miſter Strat⸗ er ließ ihn nicht mehr von ſeiner Seite. Er hatte zuch allerlei für ihn zu tun und die Abreiſe am Mon⸗ ag war feſt beſchloſſen. So konnte ſich Ralf nur brief⸗ lich von ſeiner Trude verabſchieden. Montag früh reiſte Miſter Stratter in Geſellſchaft ſeines Sekretärs und ſeines Dieners nach Düſſeldorf ab. Unterwegs weihte er ſeinen Sekretär ſo weit es möglich war, in ſeine Pläne ein, die darin gipfelten, daß John Stratter um jeden Preis auf irgend eine Art das Vermächtnis ſeines Vaters erfüllen wollte. Irgendwie, das ſtand feſt, wollte er die Dankesſchuld ſeines Vaters an Georg Waldorf abtragen. Und was ſich John Stratter vornahm, das pflegte er auch aus⸗ zuführen. Ralf Bernau tat bei dieſer Gelegenheit einen tie⸗ fen Blick in John Stratters Charakter und noch mehr als zuvor erfüllte ihn eine tiefe Verehrung für ihn. Die beiden Männer, die das Schickſal auf ſo ſeltſame Weiſe zuſammengeführt hatte, kamen ſich innerlich von Tag zu Tag näher und ſie wußten beide genau, was ſie von einander zu halten hatten. John Strat⸗ ter wußte bald, daß er einen beſſeren Erſatz für Miſter Fogham ganz beſtimmt nicht hätte finden können. Ralf Bernau aber lebte auf in der glänzenden Stel⸗ lung, die er gefunden hatte und ſein Herz war voll Dankbarkeit gegen den Mann, der ihm nicht nur das Leben gerettet und neu geſchenkt hatte, ſondern ihr auch aus einer qualvollen Miſere rettete in ein lebens⸗ wertes Daſein hinein, in dem er ſich wohl fühlte, nicht nur, weil es ein gutes, ſorgloſes Leben war, ſondern vor allen Dingen, weil er wieder etwas leiſten konnte, was ihn befriedigte und ſeinen Fähigkeiten entſprach. Am Abend kamen ſie in Düſſeldorf an und nahmen in einem erſtklaſſigen Hotel Wohnung. Schon jetzt traten ſie in ihren getauſchten Rollen auf. * k Frau Helene Waldorf ſah mit großer Unruhe dem Beſuch John Stratters entgegen. Sie ſprach nicht mehr mit Ihrem Gatten davon, daß er das Anerbieten. des reichen Amerikaners annehmen ſolle, aber ſie war feſt 5 0 auf irgend eine Art den reichen Mann zu veranlaſſen, ihre Verhältniſſe aufzubeſſern. Und außer dem hegte ſie noch einen beſonderen Plan. Sie wußte, daß ihre Töchter ſchön waren und in allen Künſten der Koketterie erfahren. Wenn ſie trotzdem beide noch nicht verheiratet waren, dann lag es nur daran, daß ſie keine Gelegenheit hatten, mit Herren zuſammenzukommen, die als gute Partien gelten konnten. Und nur auf eine ſolche waren ſie von ihrer Mutter dreſſiert worden. Jetzt endlich bot ſich eine nie wiederkehrende Gelegenheit zu einer glänzenden Partie und die wollte ſie nicht ungenutzt vorüber gehen laſſen. Eine von ihren Töchtern würde ſchon Eindrud machen auf John Stratter und alles übrige würde ſich dann von ſelbſt ergeben oder man würde ein wenig nachhelfen. Und Frau Helene hatte ihre beiden Töchter vorge⸗ nommen und offen mit ihnen ihre Pläne beſprochen. Sie fand bei den beiden jungen Damen volles Ver⸗ ſtändnis. 5 „Ihr müßt klug ſein,“ ſagte ſie,„und euch nicht gegenſeitig die Chancen verderben. Wenn ihr merkt, daß Miſter Stratter eine von euch bevorzugt, dann muß ſich die andere klug zurückziehen. Eine von euch beiden kann er nur heiraten, aber das wird uns allen helfen, das müßt ihr euch klar machen. Daß John Stratters Beſuch nicht vorüber gehen ſoll, ohne daß er einen günſtigen Umſchwung in unſere Verhältniſſe bringt, das iſt klar, dafür werde ich ſo oder ſo ſorgen. Wenn ich merke, daß für keine von euch beiden eine Hoffnung iſt, dann werde ich ganz offen mit ihm reden und ihm nahelegen, wie er uns helfen kann, auch gegen Vaters Willen. Und nun ſeid klug und vor⸗ ſichtig und laßt vor allen Dingen Ruth nichts merken von unſeren Abſichten. Sie wäre imſtande, alles zu vereiteln.“ Die Töchter verſprachen der klugen Mutter, alles zu tun, um die Pläne der Mutter zu verwirklichen Und ſo wurde John Stratter mit Ungeduld erwartet Fortſetzung folgt.) 1 0 ö Das erſte, um 3 1 Der Streit um den Cavell⸗Film. Gleichzeitiger Proteſt gegen den deutſchen Weltkriegfilm. London, 23. Februar. Der Vorſitzende der britiſchen Filmprüfungsſtelle, O'Connor, erklärte, daß Verſuche gemacht würden, um den Cavell⸗Film trotz des Verbots der Prüfungs⸗ ſtelle zu zeigen. Er glaube, daß das Innen miniſte⸗ rium dieſelben Einwände gegen den Film mache, wie das Außenminiſterium und die Filmprüfungsſtelſe. Der Herſteller des Films und die ihm naheſtehenden Kreiſe hätten inzwiſchen eine weitere ſtarke Aktivität entwickelt. Der Film ſoll kommenden Dienstag in der Albert⸗Hall vor einer ſehr großen Verſammlung gezeigt werden, die auch Mitglieder des diplomatiſchen Korps einſchließen ſolle. Gleichzeitig wird in einigen Blättern dagegen Sturm gelaufen, daß am Dienstag in der nächſten Woche der deutſche Kriegsfilm„Der Weltkrieg“, durch deutſche Augen geſehen in London, gezeigt werden ſoll und die hritiſche Filmprüfungsſtelle die Genehmigung hier⸗ für erteilen wolle, obwohl die Voranzeige, als eine der Szenen die Beſchießung von Paris durch die„dicke Berta“, zeigte. —— 2— Die ruſſiſchen Abrüſtungsvorſchläge. England tritt für eine ernſthafte Prüfung ein. Genf,. 23. Februar. Der britiſche Delegierte für das Sicherheitskomitte, Lord Cuſhendun, ſprach ſich gegenüber einem britiſchen Preſſevertreter über den neuen ruſſiſchen Vorſchlag aus, daß die ruſſiſchen Vorſchläge ernſthaft und unvor⸗ eingenommen auf ihre Verdienſte hin geprüft wer⸗ den müßten und nicht einfach abgelehnt werden kön gen, nur weil ſie von Moskau kommen. Wenn das Projekt im nächſten Jahr zur Diskuſſion geſtellt wird, werde er den Vorſchlägen die größte Aufmerkſamkeit wid⸗ men. 2. — — x 22 Aus bem In⸗ und Auslande. Tirol vergißt Südtirol nicht. Innsbruck, 23. Febr. Für den kommenden Sonn⸗ tag iſt in Innsbruc eine große Kundgebung geplant, die ſich gegen die letzten Erklärungen des Bundeskanzlers Sei— pel in der Südtirole, Frage wenden wird. In dem Auf⸗ ruf zu dieſer Kundgebung heißt es:„Wir beharren auf unſerem Recht, die Leiden unſerer unterdrückten Volks— genoſſen und die geſamte Tiroler Frage vor den Völler⸗ bund zu bringen.“ ——— * Aus Heſſen. Kündigung des Tarifs für kaufmänniſche und techniſche Angeſtellte. Mainz, 23. Febr. Nach einer Mitteilung des D. H V. hat die Vereinigung der Arbeitgeberverbände von Mainz, Wiesbaden und Umgebung den für die kauf⸗ männiſchen und techniſchen Angeſtellten geltenden Tarif— vertrag zum 31. März 1928 gekündigt. Darmſtadt.(Drei tragiſche Todesfälle.) Ein in der Mühlſtraße wohnender Student iſt in der Nacht aus dem Kloſettfenſter ſeiner Wohnung geſtürzt und an den zugezogenen Verletzungen geſtorben.— Eine 26jährige Stenotypiſtin machte ihrem Leben durch Ein— atmen von Leuchtgas ein Ende.— In der Seekatzſtraße hat ſich ein Student in ſeiner Wohnung erſchoſſen. Mannheim.(Vom Auto überfahren.) In der Nacht wurde auf dem Friedrichsring bei den Anlagen bei U 1 hier, der 43 Jahre alte Kutſcher Schlagentweit beim Ueberſchreiten der Straße von einem Perſonenkraft⸗ wagen überfahren und derart verletzt, daß er bald darauf im Städt. Krankenhaus geſtorben iſt. Da der Verdacht einer groben Fahrläſſigkeit beſteht, wurde der Wagen⸗ führer vorerſt in Haft genommen. Heidelberg.(Vom Auto totgefahren.) In der Gaisbergſtraße wurde ein ſiebenjähriger Knabe von einem Kraftwagen angefahren und ſo ſchwer verletzt, daß er kurz nach der Einlieferung in das Krankenhaus ſtarb. Den Chaufſeur ſoll keine Schuld treffen. Schriesheim.(Ein Milzbrandfall.) Bei einer vetendeten Kuh wurde Milzbrand feſtgeſtellt. Wie dieſe gefährliche Krankheit, die auch auf Menſchen übertragbar iſt, nach Schriesheim gekommen iſt, iſt unklar, vielleicht kann ſie aus einer Lederfabrik oder durch den Abkauf der Abfälle einer ſolchen nach hier verſchleppt worden ſein. Es wurden ſofort eine vierzehntägige Sperre und die Vornahme entſprechender Desinfektionen angeordnet. Der Miſt, der von einer an Milzbrand erkrankten Kuh ſtammt, muß auf den Acker gefahren und verbrannt, nicht etwa untergepflügt werden, da ſich die Milzbrandſporen jahre⸗ lang halten. Eine an Milzbrand erkrankte Kuh darf nicht ge ſchlachtet morden. Aus Nah und Fern. Schweres Exploſionsunglück bei Nürnberg. „Nürnberg, 23. Febr. In der Bronzefabrik von Weigand in Igelsdorf ereignete ſich ein ſchweres Explo⸗ ſionsunglück, deſſen Entſtehungsurſache noch nicht gellärt werden konnte. Kurz vor 11 Uhr flog mit einer mächtigen Detonation das Fabrikgebäude zur Herſtellung von Aluminiumbronze in die Luft, nachdem eine Stichflamme, die teilweiſe bis über 30 Kilometer weit ſichtbar war, das Unglück angekündigt hatte. Das erſt ungefähr ein Jahr in Betrieb befindliche neue Werk wurde bis auf die Grund⸗ mauern vernichtet. Ein Arbeiter wurde getötet, ein zwei⸗ ter ſchwer verletzt. Exploſion in einem Stahlwerk.— 16 Perſonen ſchwer verletzt. Verlin, 23. Febr. Wie aus Kattowitz gemeldet wird, ereignete ſich in der Stahlwerkshütte Tzenſtochau, bei Rakow eine ſchwere Exploſionskataſtrophe. Bei einem Weißabguß explodierte eine Form mit 12 Kilogramm flüſſigem Stahl, die ſich auf die aus 14 Arbeitern und zwei Ingenieuren beſtehende Belegſchaft ergoß. Alle tru⸗ gen ſchwere Verletzungen davon. Drei von den Verun⸗ glücten liegen im Hoſpital hoffnungslos darnieder. Erdbeben in Jeruſalem. . London, 23. Febr. Die„Times“ meldet aus Je⸗ rufalem, daß ſich dort zwei Erdbeben ereignet haben. Uhr morgens, war nur leicht, wäh⸗ rend das zweite. das ſich um 7.80 Uhr 175 15 nete, nicht viel weniger ſchwer war als das des ver⸗ gangenen Jahres. Ueber 200 Perſonen wurden davon betroffen und ſchwerer Sachſchaden angerichtet. Wei⸗ tere Einzelheiten liegen bisher nicht vor. Höchſt a. M.(Todesfahrt.) Zwiſchen Weil⸗ bach und Hattersheim kam der Motorradfahrer Lambert, als er zwei Reitern ausbiegen wollte, zu Fall. Er wurde dabei derart ſchwer verletzt, daß er nach wenigen Augen⸗ blicken verſtarb. Sein Begleiter, der Omnibusfahrer Pfeifer aus Sindlingen, trug bei dem Sturz eine Gehirn⸗ erſchütterung davon. Ferner ſtürzte ein Refter und brach den Arm. Die Arſache des Unfalles wird auf die zu ge⸗ ringe Beleuchtung des Motorrades zurückgeführl. Hanau.(Ein Luſtmord.) Ein junger Mann entführte ein ſiebenjähriges Mädchen. Run wurde das Kind auf einer Wieſe bei Langendiebach tot aufgefunden. Als Täter ermittelte man den 32jährigen Metzgergeſellen Heinrich Neckermann aus Baden-Baden. Bei ſeiner Ver⸗ folgung durch Landjäger ſchoß ſich der Mörder eine Kugel in den Kopf. Er kam in ſehr ſchwerverletztem Zuſtande in das Hanauer Krankenhaus. Niederlahnſtein.(Den Schädel gespalten.) Als der Schiffer Specht in der Dunkelheit in ſeinen Kahn ſteigen wollte, rutſchte er ab und fiel mit dem Kopf auf einen harten ſpitzen Gegenſtand. Dem Schiffer wurde der Schädel geſpalten, ſo daß der Tod auf der Stelle ein⸗ trat.— Auf ähnliche Weiſe verunglückte an faſt derſelben Stelle ein anderer Schiffer vor etwa drei Jahren eben— falls tödlich. Alexander Soubkoff vorübergehend berhaſtet. Ein Nacht⸗Skandal im Berliner Weſten. Berlin, 23. Februar. In der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag hat ſich in einer bekannten Berliner Vergnügungsſtätte im Weſten ein Skandal zugetragen, in dem Alexander Soubkoff, der Mann der Prinzeſſin Viktoria von Schaumburg-Lippe, die Hauptrolle ſpielte. Soubkoff, der in animierter Stimmung mit einigen Be— kannten in dem Tanzlokal war. hatte mit einem Pagen einen ziemlich heftigen Auftritt. Der Page, der ihm ſeine Garderobe brachte, wurde mit Fußtritten und Ohrfeigen derartig bearbeitet, daß er zuſammenbrach. Die alarmierte Polizei hat Soubkoff feſtgenommen und zur Wache gebracht. Nach einiger Zeit donnte Soubkoff entlaſſen werden. Kleine Chronik. e Selbſtmord bei Jazzmuſik. Der Zeichner und Kunſtkritiker Hans Stengel hat in Newyork ſeinem Leben auf ganz eigenartige Weiſe ein Ende gemacht. Er hatte ſich zahlreiche Freunde eingeladen, und als ſein Haus von einem lärmenden Treiben erfüllt war, entwich er in das Badezimmer, wo er ſich beim Klang von Geſängen und Saxophonen erhängte. Man hat die Urſache des Selbſtmordes bisher nicht finden können. Er war tief deprimiert, weil ſich ſeine Frau von ihm getrennt hatte und nicht zu ihm zurücklehren wollte, ſodaß es möglich iſt, daß er in dieſer verzewifelten Stimmung ſeine eigen⸗ artige Tat begangen hat. Er war erſt 35 Jahre alt und erfreute ſich in den Vereinigten Staaten großer Be— liebtheit. „ Eiſenbahnunglück im Lütticher Bahnhof. Im Lüt⸗ ticher Bahnhof ſtieß ein Vorortzug mit einer rangieren⸗ den Lokomotive zuſammen, wobei 14 Perſonen verletzt wurden. Fünf Perſonen mußten in ſchwerverletztem Zu— ſtande ins Krankenhaus überführt werden. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 23. Februar. Berliner Deviſen. Diskontſäge: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. Holland 168,50— 168,84; Brüſſel 58,30— 58, 42; Danzig 81,65— 81,81; Italien 22,175— 22,215; Süd⸗ ſlawien 7,366— 7,374; Kopenhagen 112,18— 112,40: Liſſabon 19,43— 19,47: Oslo 111,49— 111,71; Paris 16,465— 16,505: Prag 12,407— 12,427; Schweiz 80,575 — 80,735; Spanien 70,91— 71,05; Stockholm 112,38— 112,60: Wien 58,97— 59,09; London 20,421— 20,461; Newyort 4,1855— 4, 1935. Bertiner Efjektennotierungen. Berliner Handelsgeſell— ſchaft 268; Commerz.- und Privatbank 176,25; Darmſt.⸗ und Nationalbank 229,25; Deutſche Bank 164,75; Diskonto⸗ Komm 158,125; Dresdner Bank 160; Hamburg-Amerika⸗ Pak. 154; Nordd. Lloyd 155,25; Allg. Elektr.⸗Geſellſchaft 166,125; Daimler-Benz 87; J. G. Farbeninduſtrie 260.50; Gelſenkirch. Bergwerke 134; Th. Goldſchmidt 112,50; Ph. Holzmann 139,50: Mannesmann 152,50; Phönix 100; Rhein. Braunkohlen 235,50; Rhein. Stahl 167,25: Schuft⸗ heiß⸗-Patzenhofer 337; L. Tietz 202; Ver. Glanzſtoff 605: Ver. Stahlwerk 103,25; Zellſtoff Waldhof 254,50; Metall— bank 126. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den ßeſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 0 6; Salatkartoffeln 15; Wirſing 25 bis 30; Weißkraut 15 bis 20; Rotkraut 28 bis 30; Blumenkohl, Stück 50 bis 200; Roſenkohl 5ʃ bis 60; Gelbe Rüben 10 bis 15; Rote Rüben 10 bis 15: Spina! 25 bis 35; Zwiebeln 22 bis 25; Knoblauch, Stück 5 bis 10; Kopfſalat, Stück 20 bis 35; Feldſalat 100 bis 160; Kreſſe 100 bis 120; Aepfel 12 bis 40; Birnen 15 bis 40; Nüſſe 40 bis 80; Süßrahmbutter 200 bis 240; Landbutter 160 bis 180; Weißer Käſe 50 bis 55; Honig mit Glas 150 bis 180: Eier, Stück 12 bis 18; Hahn, ge⸗ ſchlachtet Stück 250 bis 800; Huhn, geſchlachtet, Stück 250 bis 700; Tauben, geſchlachtet, Stück 130 bis 150; Gäuſe, lebend, Stück 600 bis 750; Rindfleiſch 110; Kuhfleiſch 70 bis 80; Kalbfleiſch 120 bis 130: Schweinefleiſch 100; Ge⸗ frierfleiſch 68. Mannheimer Produktenbörſe. Beeinflußt durch erhöhte Auslandforderungen verkehrte die Börſe in ſeſter Haltung bei guter Kaufluſt. Man nannte: Weizen, inl. 25,50 bis 26,25: ausl. 28,75 bis 30,75; Roggen, tinl. 25,50 bis 26; ausl. 27 bis 27,25: Hafer, inl. 23,50 bis 24,75, ausl. 25 bis 26,50, Braugerſte 30 bis 31: pfälziſche 30,75 bis 32, ausl. 30,50 bis 35: Futtergerſte 21,75 bis 23,50; Mais mit Sack 23,25 bis 23,50. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag, waren zugetrieben: 61 Kälber, 21 Schafe, 219 Schweine, 933 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebensgewicht in Reichsmark: Kälber—, 72 bis 74, 64 bis 68, 58 bis 62,—; Schafe 42 bis 48: Schweine—,—, 56 bis 57, 55 bis 56, 53 bis 54, 48 bis 52,—; Ferkel und Läufer 13 bis 30 Rm. pro Stück. Marktverlauf: mit Kälbern mittelmußig, geräumt; mit Schweinen ruhig, mit Ferkeln und Läufern ruhig. Frankfurter Getreibebörſe. An der geutigen Ge⸗ treidebörſe notierten bei feſter Tendenz: Weizen 25,50, 22,75 bis 23,25; gt 25; Sommergerſte 28 bis 31; dafer inl 24 bis 24,50, Mats, gelb 28,45; Mais Gal. ker) 22,75; Weizenmehl, Spezial Null 37 bis 37,50; Rog⸗ n 34 bis 36,25; Weizenkleie 14 bis 14,25; Roggen⸗ leie 15 bis 15,25; alles in Reichsmark ver 100 Kilo. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 24. Februar. Das kontinentale Hochdrucgebiet beherrſcht unver⸗ ändert unſere Witterung, ſodaß die Schönwetterperiode noch anhalten wird. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: Fortbeſtand des heiteren und trockenen Wetters bei Nachtfröſten, örtliche Frühnebel. — 7435 Verſorgungsſcheine in emem Jahr. Aue amtlichen Angaben über die in den letzten Jahren aus⸗ geſtellten Verſorgungsſcheine ergibt ſich, daß im Jahre 1926 bei der Wehrmacht 3254 Verſorgungsſcheine aus⸗ geſtellt wurden und bei der, Schutzpolizei 4231. Die deutſchen Krankenkaſſen im Jahre 1926. Nach den erſt jetzt vorliegenden endgültigen Zuſam⸗ menſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes waren im Jahre 1926 7623 reichsgeſetzliche Krankenkaſſen gegenüber 7721 im Jahre 1925 tätig. Der Mitgliederſtand betrug im Jahresdurchſchnitt 19 154809 Perſonen d. ſ. 101 994 oder 0,5 Prozent mehr als im Jahre 1925. An Bei⸗ trägen einſchließlich Zuſatzbeiträgen zur 8 milienhilfe wur⸗ den 1424,5 Millionen Reichsmark vereinnahmt oder 7,5 Prozent mehr als 1925. Die Geſamteinnahmen ohn! Vermögensveräußerung ſtellten ſich auf rund 1450 Mi- lionen Reichsmark. Sie waren damit um faſt 7 Prozent höher als im Vorjahre. Verhältnismäßig weniger ſind die Geſamtausgaben geſtiegen, was zum Teil auf den günſtigeren Krankenkaſſenſtand zurückzuführen ſein dürfte. Es wurden 1926 zuſammen 8,83 Millionen mit Arbeits- unfähigkeit verbundene Krankheitsfälle(11,5 Prozent we⸗ niger als 1925) entſchädigt. Die durchſchnittliche Krank⸗ heitsdauer hat ſich nach dem Rückgang der Vorjahre im Jahre 1926 wieder erhöht und zwar um 1,5 Tage auf 26. Tage. Die Geſamtausgaben ohne Vermögens⸗ anlage betrugen rund 1,326 Millionen Reichsmark oder 4,4 Prozent mehr als im Jahre 1925. » Tagung. Der Bezirk Unterbaden des Gewerk⸗ ſchaſtsbundes der Angeſtellten(GD) hielt am Sonntag, den 12. Februar in Neckarzimmern eine gutbeſuchte Arbeits⸗ tagung ab. Zahlreiche Vertreter aus Mannheim. Heidel⸗ berg, Weinheim, Schwetzingen, Eberbach, Sinsheim, Adels⸗ heim uſw. waren zuſammengekommen, um zu den aktuellen Berufs- und Standesfragen Stellung zu nehmen. Im Mittelpunkl der Beratungen ſtand ein groß angelegtes Re⸗ ferat des Landesarbeitsrichters Schönbein⸗Mannheim über die bevorſtehenden Betriebsrätewahlen. Nicht oft und nicht eindringlich genug kann auf die Wichtigkeit dieſer Wahlen aufmerkſam gemacht werden. Im Intereſſe des Betriebes iſt es erforderlich, daß der Geſchäftsleitung eine Vertretung der Arbeitnehmerſchaft zur Seite ſteht, um mit Ernfſt und Sachkenntnis die gemeinſamen Intereſſen des Betriebes und der Arbeitnehmer wahrzunehmen und an der Erfüllung der Betriebszweke mitzuarbeiten. Der Aufſtieg der deut⸗ ſchen Wirtſchaft hängt nicht zum wenigſten davon ab, daß die Verantwortlichkeit des Einzelnen gegenüber ſeinem Ar⸗ beitsbetrieb wach erhalten werden. Das kann jedoch nur dann Wirklichkeit werden, wenn die beiden großen Fak⸗ teren des Wirtſchaftslebens Kapital und Arbeit ſich zu in⸗ ninger und ehrlicher Arbeitsgemeinſchaft zuſammenfinden. Bei den im Februar und März ſtattfindenden Betriebs- rätewahlen gilt es: die Fähigſten und Tüchtigſten aus dem Betrieb auf die Kandidatenliſte zu ſtellen und dabei alle partetpolitiſchen Tendenzen auszuſchalten. Die Ausführ⸗ ungen endeten mit einer eingehenden Erleuterung des Wahlvorganges. Sie wurden von den Anweſenden mit lebhaften Beifall entgegengenommen. Aus dem weiteren Verlauf der Tagung iſt beſonders zu erwähnen, daß ſehr eingehend die Fragen der Sonntagsruhe, der Lehrlings⸗ ſchulung und des Berufsausbildungsgeſetzes behandelt wurden. Der arbeitsreichen Tagung ging eine Beſichti⸗ gung des ſehr intereſſanten Gipsbergwerkes Neckarzimmern voraus. Die Tagung fand ihren Abſchluß in einem ge⸗ ſelligen Beiſammenſein und wurde gegen 6 Uhr mit einem Schlußwort des Gaubezirksvorſitzenden Georg Maier⸗ Mannheim geſchloſſen. 5 * Tilgungsrente. Zu dem geſtrigen diesbezügl. Artikel in unſerer Zeitung teilt uns die Bürgermeiſteret mit, daß ſie mit dem Gemeinderat in dieſer Sache ſchon ſeit 1923 bei den maßgebesden Stellen hingewirkt hat, um den Landwirten dieſe Zahlung zu erſparen Es iſt ſomit neben Herrn Dr. Hermann auch ihr Verdienſt, wenn nun die Tilgungsrente erlaſſen wurde. Amtlicher Teil. Bekanntmachung 5 Beir.: Die Erhebung von Oeckgeld für Bedecken von Stuten(Oeckzeit 1928). Es iſt beabſichtigt, von Beginn der Deckzeit 1928 an als erſten Teilbetrag des Deckgeldes 15 Reichsmark und als zweiten Teilbetrag(ſogenanntes Fohlengeld) 25 R.⸗M. zu erheben. Naturalleiſtungen und beſondere Schreibgebühr neben dem Deckgeld werden nicht erhoben. Nicht in Heſſen wohnende Stutenbeſitzer, die in Heſſen Stuten decken laſſen, haben das volle Deckgeld(erſten und zweiten Teilbetrag zuſammen) alsbald an den Landgefits⸗ aufſeher zu entrichten; es kann ihnen aber der zweite Tell⸗ betrag des Dickgeldes(Fohlengeld) erlaſſen bezw. zurücker⸗ ſtattet werden, wenn ſte bis ſpäteſtens Ende Juli des auf das Decken folgenden Jahres durch eine amtliche Beſcheinl⸗ gung des zuſtändigen Bürgermeiſteramts oder der Ortspolizei⸗ dehoͤrde den Nachwels erbringen, daß ihre während ber vori⸗ gen Deckzeit gedeckte Stuten ein.— nicht geworſen ober das Fohlen eine Lebensdauer von 28 Tagen nicht erreicht hat. Boiſtehende Bekanntmachung bringen wir hlermit zur öffentlichen Kenntnis. Biernheim, den 24. Februar 1928. Heſfiſche Bürgermeiſterei Viernheim 5 a Lamberth