Laubstreu⸗- Versteigerung. Montag, den 5. März 1928 wird die Laubſtreu auf Wegen und Schneiſen des hieſ. Domanialwaldes losweiſe ver⸗ ſteigert. Zuſammenkunft vorm. ½9 Uhr Lorſcher Weg, Waldeingang. 1. Mannſchaft Es wurde in letzter Zeit wiederholt zu haben bei. g 2„ 151] Uhr die Wahrnehmung gemacht, daß vonſeiten Mikolaus Grab + 3.„ 12 Uhr der hieſigen Bevölkerung alte Blechkannen Bürſtädterſtr. 34 Die Sportleitung. and der wehe worſen weiden en eee e eee e Nicht allein, daß dieſe Handlungen im ene ausſchußſizung im Lokal. Der 1 Intereſſe der Waldſchönheit äußerſt ver⸗ 1 rbund Viernheim 8 Am Sonntag, den 4. März 1928, b. l. KA. Aufruf! In alle Viernkheimer D. I. K. Sportler u. Sportfreunde Am nächſten Sonntag, den 4. März 1928 findet in Viernheim zum weiteren Aufbau unſerer Sportab⸗ teilungen für den Bezirk Südheſſen ein Hünrer-Sehlangs-Aursas ſtatt. Der Gauvorſtand in Mainz hat in einem Rund⸗ 8 ſchreiben ſämtliche Vereine unſeres Bezirks zu dieſer wich⸗ a f tigen Tagung eingeladen. In Viernheims Mauern werden ſich dieſes Anlaſſes wegen am nächſten Sonntag viele aus⸗ Sonntag, den 4. März 5 Sportpereinigung— „Alemannia“ Rheinau daun Sah b Wald- Sportplatz 3 Uhr 1 ö ö Gbbenheimen Zeuung— Biernkeimer Nachrichten)(Viernheimer Bürger⸗Zig.— Bern. Balkan Viernheimer Tageblatt rſcheint täglich mit Ausnahme der Sonm⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 8 An eigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzetle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. 12 der frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte e bel Wlederholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 4 2 2 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeres werflich ſind, wir machen noch darauf auf⸗ 8 i 1* 11 merkſam, daß dies ſtrafbar iſt und die nachmittags 3 Ur findet im großen jenigen, die hierbei betroffen werden, un⸗ achtſichtlich zur Anzeige kommen. Heſſ. Forſtamt Viernheim. Nutholz⸗Verſteigerung. Dienstag, den 13. März 1928 wer⸗ den im Saale des Gaſthauſes„Rheingold“ zu Lampertheim von vormittags 9 Uhr an öffentlich meiſtbietend verſteigert aus den zu haben bei Förſtereien Wildbahn, Heide und Schieß— ſtandwäldchen(Roſengarten): I. Cangholz, Güteklaſſe A(Schnittholz) Julſeiſc Samstag von 12 Uhr prima Wurſt Michael Knapp Kühnerſtraße 6 zwiſchen den Vereinen Wir laden hierzu Saale zum Freiſchütz ein „ unſcafts⸗ Kaup im Geräteturnen Doſſenheim und Schrtes heim ſtatt. ſowie Sportsfreunde ergebenſt ein. Eintritt 50 Pfg. wärtige Sportbegeiſterte unſ. Bewegung zuſammenſcharen. Der Kurſus iſt folgendermaßen gedacht: 5 Vorm. 10 Uhr in den Sälen des Gaſth.„Zum Freiſchütz“ 1. Theoretiſche Referate über Seele und Organiſation in f der D.J K. Einführung in das Amt des Schiedsrichters und Kampfrichters. Beſprechung der ſchwierigſten Regel⸗ beftimmungen für Spiel und Leichtathletik. Nachm. v. 2 Uhr auf dem Sportplatz am Lorſcherweg: Bilernheim, Ladenburg, unſere werten Mitglieder, O. W. K. Miigl Eiche, m: Kl. 2— 8,55) Kl. 3— 12,87; Morgen Freitas von 4 Uhr Kl. 2.— 4,53; Kl. 3= 7,05; Kiefer, la hausgemachte Kl. 4= 3,29; Kl. 5= 2,19. Buche, fm: m: Kl 4b= 1,19. 2. Langholz. 5 teili a Gütektaſſe N(normal) Wuyrſt Und begehen. Eiche, fm: Kl. 1 46,11; Kl. 2= 121,57; Fleiſch 1,27; Rie- zu haben bei Hch. Helbig 4 Metzger Luiſenſtr. 50 — 1549 Kl. 6 1,877. ie 1188; Ks on, Ulme, fm: Kl. 3= 0,57; Kl. 5 fer, fm: Kl. 2a= 2,65; Kl. 2b= 0,99; Weymouthskiefer, fm: Kl. 1b 2,88; Kl 2a= 0,28; Fichte, fm: Kl. la 4,74; Kl. 5 Buche, fm: dende frdl. Ich lade hiermit unſere werten Hauptperſammlung Tagesordnung wird im Lokal bekannt⸗ Viernheim, 1. März 1928. e 2. Prakt. Uebungen in Leichtathletik(Lauf, Staffellauf, (Ortsgr. Viernheim) Kugelſtoßen uſw.) auf dem Spielfelde u der Aſchenbahn. Hierauf je ein Handballſyiel und Fußballspiel zur echtedsrichterſchnlung ſeder zu der am kommenden Die Leitung der ganzen Sache obliegt dem Gau. 1075 Dienstag, den 6 März, abends Für die Durchführung der praktiſchen Seite wurde ein 5 2 8¼ Uhr im Klublokal ſtattfin⸗ außerordentlich tüchtiger Sportlehrer, Herr Beck, Mainz Siädt. Turn⸗ u. Sportlehrer gewonnen Zu den theoretiſchen Vorträgen können nur zugelaſſen werden die augenblicklichen Führer und die Führer werden wollen: Alſe die Bezirks vorſtands mitglieder, die Führer ſämtlichen Abtet lungen, die Schiedsrichter und Kampfrichter für Spiel und Leichtathletik, auch ſolche Herren, welche bisher zwar noch nicht tätige Führer waren, aber Luſt haben, ſich unſerer idealen Bewegung zu widmen. Von f den Aktiven ſollen kommen: Die Spiel⸗ und Mannſchaftsführer, die älteren Spieler und Leichtathleten, die mit Nutzen den Darbie⸗ tungen folgen können und den Freunden daheim ihr Wiſſen und Können dann mitteilen können. 2 n ordentl chen ein und erwarten reiche Be⸗ Der Vorſitzende: gez. Dr. med. Blaeß Fickrüben ſw. einige Zentner prima 131 tm, Kl. 1b 3. Abſchnitte. Güteklaſſe A(ausgezeichnet) Kiefer, fm: 2b Kl.= 19,55 Kl. 3a 21,03; 8 7,41 7 Kl. 4a 4,51; 4. Abſchnitte. Güteklaſſe N(normal) Eiche, fm: Kl. 2— 0,59) Kl. 3= 6,13, 1,21. Kiefer, fm: Kl. 1b= 5,74; Kl. 20 9,32; Kl. 2b— 0,59 Kl. 3b= 1,65; zu baden bel Wurſt u. Fleiſch Frz. Rühlwein Kl. 4a 5 = 3,66. 5. Abſchnitte. Güteklaſſe F(fehlerhaft Kiefer, fm: Kl. 2a 1,96 Kl. 2b 728, Kl. 3a= 3.65. 6. Nutzſcheiter 2. Kl. Kiefer, rm: 22,8(2 m lang); 61,5(1,25 m lang). Herren⸗ und 4,07; Kl. 2a- 2,58 Von heute Donnerstag Mittag 3 Uhr ab 1a hausgemachte Schneideret, Waſſerſtra ße Kleehen zu verkaufen Am Frohnberg 1 Morgen Freitag v. nachm. 3 Uhr ab 1a. hausgemachte a i fen zu haben hei Alex Müller 2. Seegartenſtraße 1 Damen- 8 Klaſſenbildung: Laubholz: Kl. 1 unter 20 em Dm., Kl. 2 von 20—29 em Morgen Freitag von 2 Uhr 1a hausgemachte Dm., Kl. 3 von 3039 cm Dm, Kl 4 von 40—49 cm Dm., Kl. 5 von 50— 59 em Dm. Nadelholz: Kl. la unter 15 em Dm. Kl. lb von 15—19 m Dm Kl. 2a von 20—24 cm Dm. Kl 2b von 25—29 em Dm. Kl. Za von 30-34 em Dm. Kl. 3b von 35—39 cm Dm. Kl. 4a von 40— 44 em Dm. Kl. 4b von 45 bis 59 em Dm. Kl. 5 von 50-59 cm Dm. Stammholzauszüge können gegen Jah. zu haben bei lung einer Gebühr von 50 R.⸗Pfg. von uns bezogen werden. ö Sämtliches Holz iſt an die Wege gerückt. Fleiſch Jabob Beyer f(Hausmetzger) Waſſerſtraße 50 Morgen Freitag von nachm. 4 Uhr ab Ia. hausgemachte Wurſt u. Fleiſch zu haben bei Michgel Klee Waldſtraße 39. Heute Donnerstag Nähere Auskunſt erteilt das Forſt⸗ amt, ſowie die Herren Förſter Zimmer⸗[ Morgen Fr eitag mann, Forſthaus Wildbahn, für Förſterei von nachm. 3 Uhr ab Ia hausgemachte Wildbahn und Förſter Schwarz, Forſthaus Heide, für Förſterei Heide.. Lampertheim, den 28. Februar 1928. Heſſ. Forſtamt Lampertheim. Das Tagesgeſprächl Die ſeltene Mißgeburt zu haben bei Math. Kiß Kühnerſtraße 11 von nachm. 4 Uhr ab hausgemachte Wurf Fleiſch zu haben bei eines Zwillings⸗Kalbes mit 8 Beinen 2 Schwänzen aber nur 1 Kopf mit 3 Ohren iſt hier das Tagesgeſpräch! Wer es beſichtigen will, der lomme heute in den„Karpfen“, wo es von 3 Uhr ab zur Schau gebracht wird. Morgen Freitag von früh 7 Uhr Valt. Wunder Kühnerhr 3 Morgen Freitag von nach n. 4 Uhr ab 1a hausgemachte Wurſt und Fleiſch zu haben bei Ceonh. Rnapp 5 Bismarkſir 50 Daſelbſt einen zwel⸗ räderigen guterhaltenen aundwagen a n Morgen Freitag von nachm. 5 Uhr hausgemachte N Zu den prakt. Uebungen am Nachmittag laden wir die ganze Sportgemeinde Viernheim ein. 1 5 Programmgemäß finden außer den leichtathletiſchen 905 Vorführungen folgende Spiele ſtatt: 8 55 Fußball: viernheim 1.— Bonifac. Mannheim 1. Bandball: Auswahlmannſchaft Bezirk Süödheſſen 195 ö geg. Mainz St. Mich. ſtellung auf, ſodaß dem Sportpublikum eine beſondere Delikateſſe geboten wird. . Für den nächſten Sonntag kann es für die Viern⸗ beimer nur eine Parole geben: in Maſſen zu erſcheinen. unſere Gauleitung muß überzeugt werden, daß ganz z be 5 Viernheim hinter unſerer Deutſchen Jugendkraft ſteht. H. Gg. Nikl. Bauer Goetheſtraße 25. 1 . edizial⸗ Verband, 2 Viernheim. Gegr. 1902. F Morgen Freitag, den 2. März 1928, abends 8 Uhr findet im Karpfen eine ſehr wichtige Vorstandssitzung ſtatt. Ich erſuche um vollzähliges Erſcheinen aller Vorſtandsmitglieder. Der Vorfitzende. wichtige Frühjahrsangebot! versammlung 5 wozu alle Fußball-, Handball- u. Fauſtball⸗ Bei Bedarf empfehle: ſpieler ſowie alle Turner, Leichtathleten u. paſſive Mitglieder hiermit frol. eingeladen werden. Erſcheinen eines jeden Mitgliedes iſt unbedingte Pflicht. Delsche dupendkrat. Morgen Freitag Abend im Lokal zur Harmonie Die Leitung. und 0,80 ä In Düngemittel: Superphosphat, Kali⸗ .* Thomasmehl Id. isch Debrannie Rallees ganzer Ballen 4.70 Mark% Pfund prozentige Ware lt. Unterſuchung 1a. Allgäuer Stangenkäſe, garantiert 200% Saaterbſen, Saatwicken, Grasſamen, Deut- 1a. Frſſche Eier Stück 0,15 Garten- Sämereien zur Frühkultur: Ja. abgelöſchtes Back Oel Alter 1/19 Spezial⸗Blumendünger f. alle Blumen⸗ ſtatt 45 Pf. nur 40 Pf. Rungen— Aepfel— Bauenen en Wegen mere: Kopfſalat, Feldſalat, Roſenkohl find eingetroffen und können am Lager abgeholt Lebensmittelhaus pres Zentner 6.50 Mark. Gerſtendünger A. S. 7/9. 5 ſalz, Kainit e N Schwefelſ. 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Mannſchaften treten in ihrer ſtärkſten Auf⸗ 1 Gonntagsölatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Nene ſowie einen Wand⸗ aͤftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, älteſtes u. erfolgreichſtes Lobal⸗Anzeigeblatt in Biernhein ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Wiernheim— Poſtſcheckkonte Nr. 21577 Amt furt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. kalender.— Unnahme von Abonnements täglich in der Geſch ———— eee———— Rr 53 Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebttionen Deutſchlands und des Auslands. Antsblatt der Heſſiſchen Bärgermeiſeret und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die A an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jeboch eine Bewähr nicht übernommen wer N —— tees eee= 1 n ö Neues in Kürze. ö 16: Die preußiſche Staatsregierung hat den Reichsmi⸗ niſter a. D. Hermes zum Vermittler in dem Streik der (Saar⸗Lothringiſchen Elektrizitätsgeſellſchaft mit dem Nhei⸗ Iniſch⸗Weſtfäliſchen Elektrizitätswerk beſtellt. ze: Von der franzöſiſchen Saarbergwerksdirektion ſind 3796 Saarbergleute entlaſſen worden. Unter ihnen be ſin⸗ den ſich Leute von 30jähriger Dienſtzeit und Familien⸗ väter mit acht Kindern. Eine Bergarbeitervelegation iſt nach Berlin gereiſt, um deutſcherſeits eine größere Ab⸗ nahme von Sagrkohle zu erzlelen, 16: In Perniſſen Regierungskreiſen wird beſtätigt, daß vie litauiſche Antwortnote an Polen von der Aufnahme diretter Verhandlungen in Königsberg oder Verhandlungen durch Vermittlung des Völkerbundes ſpricht. : Die Nauking⸗Regierung bereitet anläßlich des be⸗ vorſtehenden Beſuches des engliſchen Geſandten Lampſon in Schanghai einen neuen Propagandafeldzug für die Auf⸗ hebung der ungleichen Verträge vor. 5 16: Nachdem der auer guiſche Senat die Eigeutums⸗ vorlage verabſchiedet hatte, ſtimmte jetzt auch das Plenum des Repräſentantenhauſes der Vorlage zu. Sie geht damit dem Präſidenten Coolidge zur Uuterſchrift zu. 5 Die Agrardeballe im Neichstag. Der 2. Tag der Ausſprache. d Berlin, 2. März. Der Reichstag ſetzte am Freitag die zweite Bera⸗ tung des Haushalts für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft fort, wobei als erſter Redner Abg. Diet⸗ rich⸗Baden(D.) betonte, daß das Kreditproblem die Kernfrage der Agrarkriſe darſtelle. Allerdings ſej hier ein jährlicher Betrag von 200 Millionen notwen⸗ dig, die ſehr ſchwierig aufzubkingen ſeien. Der von der Regierung eingeſchlagene Weg ſei dagegen ſehr bedenklich, odaß man eine einheitliche Aktion zu Gunſten der Landwirtſchaft ſuchen müſſe. Zur Frage der Zölle be⸗ merlte der Redner, daß die Induſtriezölle höher ſeien, als die Landwirtſchaftszölle, doch dürfe die Parität nicht dadurch hergeſtellt werden, daß man die Agrarzölle erhöhe, vielmehr müſſe danach geſtrebt werden, die Indu⸗ ſtriezölle zu ſenken. Unbedingt notwendig ſei eine Wirt⸗ ſchaftspolitit mit beſtimmten Zielen, deun wenn es dem Bauern aus dem Süden und Weſten des Reiches nicht gelinge, ſich den deutſchen Oſten zu erobern, ſo gehe dieſer unfehlbar an Polen verloren. Der Redner warf der Regierung vor, daß ſie nicht rechtzeitig etwas getan habe, um die Entwicklung dieſer ſchweren Kriſe aufzuhalten. Als nächſter Redner ſprach ſich dann Abg. Putz(K.) gegen die Chriſtlichnationale Bauernpartei aus, worauf ſich Abg. Kling(B. B.) gegen das zollfreie Gefrier⸗ fleiſchkontingent wandte und für Abſchaffung der Rentenbankzinſen polemiſierte. Sodann warf Abg. Kube(Nat. Soz.) den Sozialdemokraten vor, daß ſie mit dem Dawespakt die Not der Landwirtſchaft ver⸗ ſchuldet hätten, während Abg. Weidenhöfer(Völk.) eine grundlegende Aenderung in der Wirtſchaftspo⸗ litik forderte. Nachdem dann noch Abg. Seiffert (Volksr. P.) dem Landwirtſchaftsetat zugeſtimmt und Abg. Döbrich(Chr. Nat. By.) dem parlamentariſchen Re⸗ gime zum Vorwurf gemacht hatte, daß es nicht nach wirt⸗ ſchaftlichen, ſondern nach parteipolitiſchen Geſichtspunkten arbeite, ergriff Reichsernährungsminiſter Schiele das Wort, um die Objektivität zu begrüßen, mit welcher der ſozialdemokratiſche Redner das Regierungsprogramm behandelt habe. Allerdings habe derſelbe ſeine Forderung nach Aufhebung der Futtermittelzölle mit Zahlen belegt, die heute nicht mehr zuträfen, da die zollfreie Ein⸗ fuhr von Mais und Futtergerſte für die deutſche Schweinezucht nur ſehr wenig bedeuten würde. Der Landarbeiter füttere ſeine Schweine durchweg mit in⸗ ländiſchem Futter und ihm würde man mit der Aufhebung der Zölle auf ausländiſches Futtergetreide einen ſehr ſchlechten Dienſt erweiſen, indem nur eine ſchädigende Konkurrenz entſtehen müßte. Der Miniſter wandte ſich ſodann der Rentenbank zu, die er als ein Dach⸗ inſtitut für die beſtehenden landwirtſchaftlichen Kredit⸗ institute bezeichnete, um dann zu beſtreiten, daß der Kre⸗ dit der Rentenbank vorwiegend dem Großgrundbeſitz zu⸗ gute käme. Sodann beſprach der Redner das Kieler Programm der Sozialdemokratie und bemerkte hierzu, daß die Sozialdemokratie hier zwar dem Bauern ſein Eigentum ſichere, daß aber der ſozialdemokratiſche Sach⸗ verſtändige Dr. Baade und auch der Abgeordnete Hil⸗ ferding den Bauern nur ein fiktives Eigentum zuerkennen würden. l i 1 bg. Schmidt Berlin(S.) erklärte hierauf, man habe auf der end den Miniſter nicht gefragt, was er für die Landwirtſchaft getan habe, da ſich der Mi⸗ niſter Schiele unter die Lärmenden und Schreienden ge⸗ miſcht und mitgeſchrien habe. So ſei es gekommen, daß der Landbund ſeinen Zorn nur gegen den Preußischen Mi⸗ niſter richtete. Noch im Nahre 1926 hätten ie Por⸗ Freitag, den 2 März 1928 ſtandsmitglieder der Nalffeijengenoſſenſchaf Tantiemen von 300 000 Mark erhalten. Sb webe 15 der Not der Bauern noch ein Geſchäft gemacht, doch dei es jetzt endlich Zeit, daß mit der Politik der Subven⸗ adouen Schluß gemacht werde, da diefe auf die Dauer vollswirtſchaftlich untraghar ſeien. 5 Hierauf wurden die Beratungen abgebrochen und das Haus vertagte ſich auf Freitag mittag 2 Uhr. Die Konferenz der Kleinen Entente. Endgültige Beſchlußfaſſung über den Inveſtigationsantrag. L Wien, 1. März. Nach Belgrauer Meldungen treten die Außenmi⸗ niſter der Kleinen Entente in Genf noch vor der Völkerbundratstagung zu einer Konferenz, die den Charakter einer urdentlichen Zuſammenkunft tragen ſoll, zuſammen. In dieſer Konferenz wird vor allem die. Haltung der Kleinen Entente in der Frage der Waffen⸗ ſchmuggelaffäre von St. Gotthard behandelt werden. Bei dieſer Gelegenheit wird der rumäniſche Außenminiſter Titulescu die bisherigen Ergebniſſe ſei⸗ ner Beſprechungen mit Muſſolini. Briand, Dr. Streſe⸗ mann und leitenden italieniſchen und franzöſiſchen Politi⸗ kern darlegen, vährend Dr. Beneſch über die Ergeb⸗ niſſe der Unterredung mit Bundeskanzler Dr. Seipel Be⸗ richt erſtatten wird. Der Konferenz mißt man in Belgra— der politiſchen Kreiſen große Bedeutung bei, da es von ihr abhängen ſoll, ob die Kleine Entente auf ihrem In⸗ veſtigationsantrag gegen Ungarn beſtehen will oder nicht. 2„ — 4— Die höbus⸗Aſſäre vor dem Haushaltsausſchuß Die Ueberweiſung des Saemiſch⸗Berichts an den Reichstag beſchloſſen. Berlin, 1. März. Der Haushaltsausſchuß des Reichstages befaßte ſich am Donnerstag mit der Phöbus⸗Film⸗ Affäre, zu welcher ber ſozialdemokratiſche Abgeordnete Heinig erklärte, das Reichswehrminiſterium habe dieſe Angele⸗ genheit zu einem Fall Lohmann zugeſpitzt, doch handle es ſich in Wirklichkeit um eine Angelegenheit der Seetrans⸗ portabteilung. Jetzt werde ein ganzer Komplex von Grün⸗ dungen als Mantel ausgebreitet, um dem Parlament die Einſicht in dieſe dunklen Machenſchaften zu erwehren, doch ſei es notwendig, daß jetzt endlich die geſamte Ver⸗ antwortung einwandfrei feſtgelegt werde. Darauf nahm der Ausſchuß einen kommuniſtiſchen Antrag, un⸗ mittelbar im Anſchluß an die Sitzung des Ausſchuſſes dem Reichstag den Bericht des Reichsſparkommiſſars Saemiſch zu unterbreiten mit 12 gegen 7 Stim⸗ men an. Gegenüber dieſem Beſchluß erklärte ſodann Reichswehrminiſter Groener, er werde denſelben der Regierung zur Kenntnis bringen, er ſelbſt könne jedoch nicht hierzu Stellung nehmen, da es Sache des Sparkommiſſars Seamiſch ſei, ob und in welcher Weiſe das bisherige Unterſuchungsergebnis mitgeteilt werden könne. Dieſe Miniſtererklärung wurde dann von der Oppoſition als eine Verlegenheitsausrede bezeich⸗ net, während von Seiten des Zentrums, ſowie der Deutſchen Volkspartei betont wurde, daß un⸗ bedingt Klarheit geſchaffen werden müſſe, wie die Phöbus⸗Angelegenheit eigentlich in Wirklichkeit ver⸗ laufen ſei. Ein in dieſem Sinne geſtellter Antrag, die Affäre ſo lange zu vertagen, bis das Reichswehrmi⸗ niſterium eine ſachliche Erklärung vorbereitet habe, wurde dann angenommen, worauf ſich der Ausſchuß dem Marineetat zuwandte. Hierbei warf der Berichter⸗ ſtatter, Abg. Hünlich, die Frage auf, ob die hohen Ausgaben für ein Panzerſchiff gerechtfertigt ſeien. Hierauf vertagte ſich das Haus auf Freitag. Ein Viertel von Ehrhardts Penſion gepfändet. Kapitän Ehrhardts Zivilklage gegen das Neichswehr⸗ miniſterium auf Freigabe ſeiner Penſion, die auf Grund von Schadenerſatzforderungen aus dem Kapp⸗Putſch ge⸗ pfändet worden iſt, wurde jetzt vom Landgericht 1 dahin⸗ gehend entſchieden, daß der Fiskus ſeine Anſprüche gegen Ehrhardts Penſion nur ſo aufrechnen kann, daß der pfändbare Teil allein betroffen wird. Danach kann nicht mehr als etwa der vierte Teil der Penſion vom Reich gepfändet werden. Ehr⸗ hardts Vertreter, Rechtsanwalt Bloch, will gegen die⸗ ſes Urteil beim Kammergericht Berufung einlegen. —— 2— FJurchtbares Grubenunglück in Recklingshauſen Zwei Förderkörbe abgeſtürzt.— 12 Tote und 35 Verletzte. ) Redlinghauſen, 1. März. Auf der Zeche Ewald Fortſetzung bei Erkenſchwich in der Nähe von Recllinghauſen entſtand Donnerstag⸗ morgen gegen 6 Uhr ein ſchweres Unglück. Zwei För⸗ derkörbe ſtürzten infolge Seilbenches in die Tiefe. Nach den erſten Feſtſtellungen waren in den beiden För⸗ derkörben insaeſamt 43 Mann. wovon zwölf 45. Jahrgang tot find, die norigen ſind meyr oder minder ſchwer verletzt. Bei einigen Verletzten iſt der Zuſt and ſehr bedenklich, ſo daß ſich die Zahl der Toten noch er⸗ höhen dürfte. Die Toten und Verletzten weiſen ſchwere Schädel⸗ und Knochenbrüche, ſowie innere Quetſchungen auf. Ein einziger Bergmann iſt gänzlich unverſehrt mit dem Leben davongekommen. Das Unglück ereignete ſich zum Schichtwechſel bei der erſten Perſonenfahrt. Der aufgehende Korb war mit 20 Mann beſetzt. Auf dem niedergehenden Korb befanden ſich 28 Bergleute. Soviel bekannt wird, ſetzten ſich die Körbe nach 50 bis 100 Meter Fahrt unter Tage in grö⸗ ßere Geſchwindigkeit, ein Umſtand, der aber anſcheinend im Maſchinenhaus nicht bemerkt werden konnte, da, wie der amtliche Bericht angibt, der Tiefenanzeiger verſagt hat. Der auffahrende Förderkorb mit den 20 Inſaſſen fuhr mit voller Wucht in das Fördergerüſt⸗ geſtänge ein und keilte ſich hier feſt. In dieſem Korb gab es die meiſten Opfer. Hier gab es auch viele Schädelbrüche, infolge des ſtarken Anpralls. Die To⸗ ten und Verletzten dieſes aufgehenden Korbes konnten nur vom Dach des Fördergerüſtes aus geborgen werden. Die Retltungsarbeiten geſtalteten ſich ſehr ſchwierig. Die Verunglückten aus dem in die Tiefe gegangenen Korb, der in den Schachtſumpf getaucht wurde, und die durch⸗ weg mit leichteren Verletzungen davonkamen, konnten in küczeſter Zeit dem Krankenhaus zugeführt werden. Der Unglücksfall hatte ſich mit größter Geſchwindig⸗ keit im ganzen Rahrgebiet verbreitet und von den frü⸗ heſten Morgenſtunden an waren hunderte von Bergleuten und Angehörigen der Toten und Verletzten vor der Zeche verſammelt. Auf der 700 Meter Sohle, auf der ſich das Unglück ereignete, iſt die Förderung einſtweilen unklerbrochen worden. Die Belegſchaft iſt hier auf⸗ gefahren. Auf der unteren Sohle desſelben Schachtes iſt die Förderung aufrecht erhalten worden. Die zwölf Toten liegen zur Zeit aufgebahrt in der Leichenhalle der Zeche. Die Zeche ſelbſt iſt einer der mo⸗ dernſten Grubenbetriebe am nördlichen Nande des Ruhr⸗ bezirks. Die Bergbaubehörde war nach kürzeſter Zelt an Ort und Stelle. Sie hat den Unglücksort befahren und die Unterſuchungen ſind zur Zeit im vollen Gange. f * Der Korruptionsprozeß Wagner. „Ich bin der Fürſt von der Pfalz, Schorſch du kannſt ruhig nehmen!“ Frankenthal, 1. März. Zu Beginn des 4. Verhandlungstages im Wagner⸗ prozeß teilte der Vorſitzende mit, daß eine Umſtellung bei der Ladung der Zeugen vernommen werden muß weil der Plan, die Vernehmung der Angeklagten in zwei Tagen durchzuführen, ſich nicht verwirklichen ließ. 5 Sodann wurde der mitangeklagte frühere Obermei⸗ ſter des Iſolierbetriehes Georg Hammann vernommen. Er bezeichnete die Vermeſſung der Flanſchenkappen zur Preisberechnung, ſo wie ſie vom Wagner durch Mit⸗ vermeſſen der Stirnfläche und der Aſbeſtſchnüre vorgenom⸗ men wurde, als richtig. Er will zu dieſer Art der Vermeſ⸗ ſung die Genehmigung ſeines Betriebsführers gehabt haben. Die Ausſagen Hammann ſtanden jedoch, wie ihm der Vorſitzende vorhielt, im Gegenſatz zu ſeinen Angaben in der Vorunterſuchung. Wie die übrigen mitangeklagten früheren Beamten und Angeſtellten gab er zu, von Wag⸗ ner Geld empfangen zu haben, beſtritt aber, wie die au⸗ deren, ſich etwas dabei gedacht und die Geſchenke als Beſtechungsgelder betrachtet zu haben, was den Vorſitzen⸗ den zu der Feſtſtellung veranlaßte, daß im Leung⸗Werk anſcheinend ein eigener Moralkodex und ein eigenes Straf⸗ geſetzbuch beſtanden haben müſſe. Den Vorgang bei der Auszahlung des erſten Geldgeſchenks ſchilderte der An⸗ geklagte ähnlich wie die übrigen Mitangeklagten. Wagner kam in die Wohnung des Hammann und gab der Frau beim Fortgehen ein Geldgeſchenk für die Kinder. Die Bedenken der Frau beſchwichtigte Wagner mit der Be⸗ merkung, ſie könne das Geld ruhig nehmen, er ſei Mil⸗ lionär. Heiteckeit löſte auch die Aeußerung Wagners ge⸗ genüber dem Angeklagten aus:„Ich bin der Fürſt von der Pfalz, Schorſch Du kannſt ruhig nehmen!“ Die Ge⸗ ſamthöhe der von Wagner empfangenen Beträge gab der Angeklagte mit 3—5000 Mark an. Er ſtellte in Abrede, regelmäßige Zuwendungen in Höhe von zwei Prozent erhalten zu haben, wobei der Vorſitzende darauf hin⸗ wies, daß Hammann in der Beſtechungsgelderliſte Wag⸗ ners ſtand, die während der Vorunterſuchung auf ge⸗ heimnisvolle Weiſe aus dem Kaſſenſchrank Wagners ver⸗ ſchwunden iſt. Auch hielt der Vorſitzende dem Angeklag⸗ ten vor, daß er umfangreiche Transaktionen bei einer Merſeburger Bank vorgenommen hat und daß er ſich ein Haus bauen ließ, ſodaß ſchon damals in Merſeburg das Gerede ging, das Geld ſtamme aus Beſtechungsgel⸗ dern Wagners. Hammann hatte ſchon damals in dem Haus die Einrichfung eines Ladens zum Betrieb einer Konditorei vorgeſehen für den Fall, daß er wegen der Beſtechungsaffäre aus dem Werk entlaſſen werde. Tat⸗ ächlich hat Hammann jetzt die Konditorei eingerichtet. as Geld zum Hausbau will der Angeklagte von ſeinem Bruder und Onkel hefammen und Furch Syekulationen n der Inftauonszeit erworben haben. Bei der Be⸗ ſprechung der von Sachs und Sohn vorgenommenen Ge⸗ wichts⸗ und Preiserhöhungen bei der Lieferung der Schie⸗ berkappen durch Beiladung und Einbau zu vieler und zu starker Winkeleiſen machte Hammann ebenfalls ganz neue Angaben im Widerſpruch zu ſeinen Ausſagen in der Vor⸗ unterſuchung. Er will von den Beiladungen und dem Einbau der zu ſchweren Armierung der Schieberkappen dem miltangeklagten Ingenieur Frühauf ſofort Mitteilung gemacht haben. Auf die Vergebung der Aufträge an Sachs und Sohn will er keinen Einfluß gehabt haben. — Der heſſiſche Staatsvoranſchlag. Die Beratungen des Finanzausſchuſſes. O Darmſtadt. I. März. Der Finanzausſchuß des heſſiſchen Landtags ſetzte Donnerstag die Beratungen zum Staatsvoranſchlag 1928 ͤ fort. Hierbei wurde bei der Beſprechung des Kapitels 4, Weingüter, vom Ausſchuß anerkannt. daß die Staatsdomänen zum guten Ruf der heſſiſchen Weine beigetragen haben. Bei Kapitel 16, Ruhege⸗ hälter und ſoziale Fürſorge für die im öffentlichen Dienſte ſtehenden Perſonen, wurde beantragt, die Dienſt⸗ altersgrenze auf das 70. Lebensjahr zu erhöhen, doch wurde dieſer Antrag abgelehnt. Bei der Beratung des Kapitels 19 machte Staatspräſident Adelung nochmals Angaben über die Verhältniſſe im beſetzten Gebiet, wo— bei er unterſtrich, das allein in Mainz 2130 Wohnungen beſchlagnahmt und im beſetzten Heſſen 3500 Hektar beſtes Kulturland für Schieß- und Flugplätze von der fran⸗ zöſiſchen Beſatzung beſchlagnahmt ſei. Ueber den Zu— ſtrom zur Fremdenlegion bemerkte er, daß allein im letzten Jahre von den deutſchen Behörden über 300 Ueberläu— ſer wieder in ihre Heimat zurückgeführt werden konnten. Das Kapitel des Staatsminiſteriums wurde ſo⸗ dann ohne größere Debatte genehmigt. Ferner erledigte der Ausſchuß die Regierungsvorlage, welche die einſtwei— lige Zurverfügungſtellung der im Staatsvoranſchlag vor⸗ geſehenen Baukredit; betrifft. Um die Arbeiten in An⸗ griff nehmen zu könn em, wurden 4134473 Mark ſtaatliche Bauarbeiten bewilligt. Das Kapitel 5, Braunkoh⸗ lenwerke, gab ſodann Veranlaſſung, nochmals auf den Vertrag zwiſchen Heſſen und der Stadt Frankfurt a. M. zurückzukommen, wobei betont wurde, daß durch die Schaf⸗ fung der gemeinſamen Aktiengeſellſchaft die heſſiſchen Be— triebe erſt rentabel geſtaltet wurden. Ebenfalls geneh— migt wurde dann das Kapitel 6, ſowie das Kapitel 1, über das die Beſchlußfaſſung ausgeſetzt worden war. Schließlich wurde noch einem Notſtandskredit in Höhe von 96000 Mark für die Waldwirtſchaft zugeſtimmt. worauf ſich der Ausſchuß auf Freitag vertagte. Heſſiſche kommunale Gasverſorgung Eine bedeutſame Gründung für das rhein-mainiſche Wirt⸗ ſchaftsgebiet. N O Darmſtadt. 1. März. Amtlich o mitgeteilt: Unter dem Vorſitz des heſ— ſiſchen Miniſters bes Innern haben ſich die drei heſſiſchen Provinzen und die Städte Darmſtadt, Mainz. Worms und Gießen in der Frage der Gasverſorgung mit dem Staat Heſſen zuſammengeſchloſſen und gemeinſam mit die⸗ ſem die heſſiſche kommunale Gasverſorgung(Hekoga) ge⸗ gründet. Die Hekoga iſt auf rein kommunaler Grund⸗ lage aufgebaut und wird die Rechte einer Körperſchaft des öffentlichen Rechts erhalten. Es iſt vorgeſehen, daß der Hekoga noch weitere Städte und kommunale Ver⸗ bände aus den an Heſſen angrenzenden Gebieten beitreten. Die Hekoga ſtellt ſich die Aufgabe, die Gasverſorgung ihres ganzen Verſorgungsgebietes nach einheitlichen Ge⸗ ſichtspunkten zu fördern und eine Verbilligung des Ga— ſes für Haushalte, Gewerbe und Induſtrie unter Aus⸗ nützung aller durch die moderne Technik gebotenen Mög⸗ lichkeiten herbeizuführen. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 1. März. Berliner Deviſen. Diskontſäge: Neichsb.„, Lontb. 8 v. H. Holland 168,29— 168,63; Brüſſel 58,28 5 58,20 Danzig 81,62— 81,781 Italien 22,145— 22,185; Süd⸗ klawien 7.360— 7,374; Kopenhagen 112,09— 112,31: Liſſabon 19,38— 19,42; Oslo 111,41— 111,69; Paris 16,455— 16,495; Prag 12,397— 12,417: Schweiß 80,53 80,69 Spanien 70,73— 70,87; Stockholm 112,29— 11 2.5 5895 112,51; Wien 58,95— 59,07: London 2 1 2 1 Newvyork 4.1830— 4.197 00 c e bahn mhm ü Hauptpreistagen: 18. 22. 28. Anzüge für Herren und Burschen für den Konfirmanden und Kommunikanten wie Sie solchen wünschen, achgemägß umd auzerordentlieh billig bekommen Sie ganz bestimmt bei mir. Führe blau und schwarz in Cheviot, Kamm- Earn, Drapè, Foulè usw. Die Stammqualitäten der eisten und größten Fabriken Deutsch- lands bürgen Ihnen lür erstklassige Fabrikate und Reinheit der Faibe und des Stoffes, infolge inter guten Zutaten tüt Haltbarkett und gutes Tragen. Meine Paßfotmen sind seit Jahren beliebt, da Sie selbst in den niedrigsten Pieisiagen flotte Formen er- halten. 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Elektrizitäts⸗Geſell⸗ ſchaft 158,75; Daimler⸗Benz 93,75; J. G. Farbeninduſtrie 2577, Metallbank 126,7; Th. Goldſchmidt 111,50; Phönix 102,50; Rhein. Braunkohlen 240; Rhein. Stahlwerke 166 Salzdetfurth 250,75; Schultheiß⸗Patzenhofer 329: Ver. Glanzſtoff Elberfelb 619,50; Ver. Stahlwerke 104, 75; Zell⸗ ſtoff Waldhof 254,375. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Salatkartoffeln 12 bis 15; Wirſing 30 bis 35; Weißkraut 16 bis 20; Rotkraut 28 bis 30; Blumenkohl, Stück 30 vis 160; Ro⸗ ſenkohl 55 bis 65: Gelbe Rüben 10 bis 15; Rote Rüben 12 bis 15; Spinat 25 bis 35; Zwiebeln 22 bis 25; Knob⸗ lauch, Stück 5 bis 10; Kopfſalat, Stück 20 bis 35; En⸗ divienſalat, Stück 25 bis 40; Feldſalat 100 bis 140; Kreſſe 80 bis 120; Aepfel 10 bis 40; Birnen 15 bis 45 Nüſſe 40, bis 75; Sützrahmbutter 200 bis 240; Land⸗ butter 160 bis 180; Weißer Käſe 50 bis 55; Honig mit Glas 150 bis 250; Eier, Stück 10 bis 16; Hahn, geſchlach⸗ tet, Stück 250 bis 900; Huhn, geſchlachtet, Stück 300 vis 800; Enten, geſchlachtet, Stück 600 bis 800; Tauben, geſchlachtet, Stück 100, dis 150; 5 100 110 Kuh⸗ fleiſch 70 bis 80; Kalbfleiſch 120 bis 130; Schweinefleiſch 100: Gefrierfleiſch 68: Rehragout 100: Rehbug 150; Reh⸗ rücken und Keule 250. Mannheimer Produkteubörſe. Bei unveränderten Prei⸗ ſeu verkehrte die Bürſe in ſtotiger Haltung. Man nannte: 0ã ĩͤâͥvbbb0bbbbbpbCbbbbccc Weizen, inl. 25, vis 28,15 bis 30,75; Roggen, inl. 25,7 is 26,25; ausl. 27 bis 27,25; Hafer, inl. 23,75 bis 25,50 ausl. 25 bis 26,50; Braugerſte 30,50 bis 31,50; pfälzer Gerſte 30,75 bis 32; ausl. Braugerſte 31 bis 35; Futtergerſte 22,50 bis 23,50: Mais mit Sack 23,25: Weizenmehl, Spezial Null, 36,75 bis 37,50; Rog⸗ genmehl 35,25 bis 37: Weizenkleie 14 bis 14,25 und Biertreber mit Sack 17,25 bis 18; alles in Reichsmark per 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmartt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugeführt: 101 Kälber, 28 Schafe, 170 Schweine, 682 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber—, 70 bis 74, 66 bis 70, 58 bis 64,—; Schafe 42 bis 481 Schweine—,—, 60 bis 61, 58 bis 60, 56 bis 58,— Di Ferkel und Läufer 12 bis 30 Rm. pro Stück.— Marktverlauf: mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit waage mittelmäßig: mit Ferkeln und Läufern mittel⸗ mäßig. „Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Ge⸗ treidebörſe notierten bei ſtetiger Tendenz: Weizen 25,50, 22,75 bis 23,25; Roggen 25,25; Braugerſte 29 bis 31,50; Hafer 24,50 bis 24,75; Mais(Futter 23; Mais(gelb) 23,70; Weizenmehl, Spezial Nutl, 37 bis 37,50; Roggen⸗ mehl 34 bis 36,25; Weizenkleie 14,10 bis 14,25: Rog⸗ genkleie 15 bis 15,25; alles in Rm. per 100 Kilogramm. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Dem heutigen Schlacht⸗ viehmarkt waren zugeführt: 1145 Kälber, 323 Schafe, 407 Schweine. Notiert wurden per 50 Kilogramm Lebend⸗ gewicht in Reichsmark: Kälber—, 74 bis 76, 65 bis 71, 26 bis 64; Schafe 51 bis 54,—, 40 bis 50,—,— Schweine—, 57 bis 60, 57 bis 59, 56 bis 59, 55 bis 58,—.—. Marktverlauf: Kälber und Schafe mittel, aus⸗ berkauft; Schweine ruhig. 26,25; ausl. Aſchenbrödel und Dollarprinz Roman von H. Courths⸗ Mahler. 32. Fortſetzung Nachdruck verboten „Ich hatte wenig Gelegenheit, ſie zu beachten, da ihre Schweſtern mich ſo ſtark mit Beſchlag belegten, aber ſie erſchien mir ſehr vornehm und diſtinguiert, außerdem ſehr ernſt und zurückhaltend. Mir fiel ein Dichterwort ein, als ich ſie neben ihren ſo verſchiede⸗ denen S eeſtern ſah.“ John tratter ſah ihn forſchend an. „Wa für ein Dichterwort?“ „Und eine Hoheit, eine Würde Entfernte die Vertraulichkeit.“ 2 0 „Ah— das Mädchen aus der Fremde zitieren Sie?“ „Ja. Ich hatte das Gefühl, daß man zu ihr empor⸗ ſehen müſſe.“ John Stratters Augen leuchteten auf. Und dann ſagte er verſonnen: a 0 5 f „Sie iſt ſehr gütig, denn ſie hat ſich mit mir be⸗ ſchäftigt, weil die anderen mich nicht beachteten. Wenn mir der Nimbus des Reichtums fehlt, habe ich nicht eben viel in die Wagſchale zu werfen.“. „Geſtatten Sie, daß ich widerſpreche, Sie wirken als Perſönlichkeit ſo ſtark, daß der beſagte Nimbus ſehr entbehrlich iſt, vielleicht ſogar abſchwächen kann. Wer Sie als John Stratter kennen lernt, wird viel⸗ leicht über dem Nimbus vergeſſen, Ihre Perſönlich⸗ keit auf ſich wirken zu laſſen.“ John Stratter lachte. f f „Haben Sie nicht bemerkt, wie glänzend meine Perſönlichkeit Frau Doktor Waldorf und ihren Töch⸗ Auf ſolche Menſchen wir⸗ Aber Doktor Waldorf und räulein Ruth Waldorf ſcheinen doch Ihre Perſönlich⸗ keit richtig eingeſchätzt zu haben, denn ſie haben ſich tern gegenüber verſagte.“ „Das will nichts ſagen. ken eben nur Zahlen. entſchteden mehr mit Ahnen befaßt, als mit mir.“ John Stratters Augen glänzten auf, aber dann ſagte er liebenswürdig: „Womit Sie hoffentlich nicht ſagen wollen, daß Sie nicht als Perſönlichkeit gewirkt haben.“ Ralf Bernau lachte. „Sie vergeſſen, Miſter Stratter, daß ich heute den beſagten Nimbus hatte, der eben nur auf die Mutter und die beiden Töchter wirkte. Auf Doktor Waldorf und ſeine Tochteer Ruth wirkte der Nimbus nicht.“ Sinnend ſah John Stratter vor ſich ben. Und dann flog ein Lächeln über ſeine Züge, daß ne ſeltſam weich erſcheinen ließ. Dann atmete er tief auf. „Alſo Sie wiſſen, lieber Bernau, wie Sie ſich zu verhalten haben. Und das Eine ſage ich Ihnen, wenn der Beſuch in Düſſeldorf o verläuft, wie ich es mir jetzt wünſche, dann— dann ſind wir quitt. Dann haben Sie mir dadurch, daß Sie meine Rolle ſo gut ſpielten einen ebenſo großen Dienſt erwieſen als ich Ihnen erweiſen konnte.“ „Oh nein, Miſter Stratter, ſo einen großen Dienſt kann ich Ihnen niemals erweiſe: Das Schickſal mag geben, daß ich Ihnen in allen Dingen nützlich ſein kann, damit ſich meine Dankesſchuld ein wenig ver⸗ ringert.“ „Well!“ Wir wollen das jetzt ruhen laſſen. Hier ſind wir am Hotel angelangt. Kommen Sie mit auf mein Zimmer, damit ich Ihnen noch Direktiven geben kann, zunächſt für heute Abend.“ Das geſchah. John Stratter verbreitete ſich aus⸗ führlich darüber, was Ralf Bernau im Verkehr mit der Familie Waldorf zu tun und zu lernen hatte. Für unvorher geſehene Fälle verabredeten ſie geheime Zeichen, wodurch ſie ich verſtändigen konnten. Die beiden Herren hatten ſorgfältige Vorberei⸗ tungen für das Souper getroffen, zu dem die Familie Waldorf eingeladen war. Ein kleines ſepariertes Zimmer war ihnen im Hotel zur Verfügung geſtellt worden und es wurde ein auserleſenes Menu beſtellt. Den Tafelſchmuck beſtimmte John Stratter ſelbſt. Vier koſtbare Porzellanjardinieren, mit erſtklaſſigem Konfekt gefüllt, wurden vor den Plätzen der vier Da⸗ men aufgeſtellt, als Präſent für die Damen. Und jeder dieſer vier Plätze wurde reich mit Blumen dekoriert. Für jede Dame wählte John Stratter eine beſondere Blumenart. So wurde der Platz Frau Helenes mit Orchideen dekoriert, für Aſta hatte Marſchall⸗Niel⸗ Roſen gewählt, ſur Blandine Chryſanthemen und für Ruth— Veilchen, wundervoll duftende Veilchen. Die Plätze der Herren blieben dazwiſchen ohne Dekoration. Diesmal hatte John Stratter auch die Tiſchordnung beſtimmt, aber er hatte ſich genau an Frau Helenes Arrangement vom Mittag gehalten. Das obere Ende der Tafel ſollte Frau Helene ein⸗ nehmen, das untere Doktor Waldorf. Auf der einen Längsſeite ſollte Ralf Bernau zwiſchen Blaudine und Aſta plaziert werden und auf der andern Ruth und John Stratter. So war alles aufs Beſte geord wet, als die Herr⸗ ſchaften punkt acht Uhr eintrafen. Frau Helene und ihre Töchter hatten ihre ſchönſten und eleganteſten Abendkleider angelegt. Man merkte ihnen durchaus nicht an, daß Doktor Waldorf nur mit Mühe den Lebensunterhalt für ſeine Familie verdienen konnte. Die drei Damen ſchienen jedenfalls zuerſt für ſich und ihre Toilette zu ſorgen. Ruth trug wieder das ſchlichte ſchwarze Seiden⸗ kleidchen. Sie beſaß keine weitere Feſttoilette. Um keinen Preis der Welt hätte ſie die Sorgen ihres Vaters vermehren mögen durch Tojlettenanſprüche, wie ſie die Schweſtern und die Stiefmutter ſtellten. John Stratter hatte inzwiſchen ſchon vorſichtig Er⸗ kundigung eingezogen über die Verhältniſſe Doktor Waldorfs und hatte in Erfahrung gebracht, daß die Praxis desſelben durch ſein Augeuleiden ſehr zurück⸗ gegangen ſei, und daß er mit der Konkurrenz ſchwer zu kämpfen habe. (JFortſetzung ſoigt.) 6 Aus Nah und Gern. Noch zwei Todesopfer der Kölner Exploſionskataſtrophe. Köln, 1. März. Als ſiebentes und achtes Todesopfer der Exploſionskataſtrophe in der Brikettfabrik der Hu⸗ bertus⸗Braunkohlen⸗A.⸗G. in Brüggen iſt nunmehr auch der 59 Jahre alte Brikettmeiſter Vogler und ein wei⸗ terer Arbeiter ſeinen Verletzungen erlegen. Das Befinden der übrigen Verletzten iſt zufriedenſtellend. Lebensgefahr beſteht bei keinem mehr. Kaſſel.(Ein falſcher Aſſiſtenzarzt.) Auf Grund gefälſchter Zeugniſſe und eines ebenſo gefälſchten Empfehlungsſchreibens des preußiſchen Kultusminiſters konnte ein angeblicher Dr. med. Haus Schmidt an einer angeſehenen Kaſſeler Heilanſtalt wirken. Als jetzt die Originale ſeiner Zeugniſſe, die er angeblich nach Amerika geſchickt hatte, gefordert wurden, verſchwand der in medi⸗ ziniſchen Fragen höchſt unſichere Aſſiſtentenarzt, nachdem er ſich das nötige Reiſegeld bei Geſchäftsleuten erſchwin⸗ delt oder bei Aerzten wie Patienten geſtohlen hatte. Hallgarten.(Ein Kind vom Hund überfal⸗ len.) Das vierjährige Töchterchen des Tagners Niko⸗ aus Joſt ſpielte mit einigen gleichaltrigen Kindern in einem benachbarken Hof. Plötzlich ſprang der nicht ange— bhundene Hofhund das Mädchen an und brachte ihm am linken Bein, ſowie im Geſicht ſchwere Bißwunden bei. Riegelsberg(Saar).(Tödlicher Verkehrs⸗ unfall.) Abends ereignete ſich vor dem Ort ein Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen einem Motorradfahrer und einem Laſtkraftwagen. Der Motorradfahrer Heinrich Bauer aus Waltershofen wurde dabei ſo unglücklich von dem Kraft⸗ magen erfaßt. daß er auf der Stelle tot war. 1* Aus Heſſen. Mee Lohnkündigungen in Heſſen. Darmſtadt, 1. März. In einer in Frauffurt abge⸗ haltenen Metallarbeiter-Verſammlung beſchloß man, das zum 31. März ablaufende Lohnabkommen zu kündigen. Die Frankfurter Ortsverwaltung wurde, da gleichzeitig auch in Offenbach, Höchſt a. M., Hanau und Darmſtadt die Lohnabkommen ablaufen, ermächtigt. den dortigen Unternehmern das Abkommen zu kündigen. Für die hierfür in Betracht kommenden Verhandlungen wurde eine beſondere Kommiſſion gewählt. 1 1 Darmſtadt.(Fabrikbrand durch Kurz⸗ ſchluß.) Ein Dachſtuhlbrand brach in der Nacht in der Keramiſchen Fabrik Rößler A.⸗G. in einem der Haupt⸗ gebäude aus. Die hellen Flammen ſchlugen aus dem Dach, als die ſofort alarmierte Städtiſche Feuerwehr in Kürze an der Brandſtelle eintraf. Das Feuer wurde aus mehreren Schläuchen energiſch bekämpft, ſo daß die Gefahr einer weiteren Ausdehnung behoben werden konnte. Es war ein Glück, daß der Brand kurz nach seinem Entſtehen bemerkt wurde, denn in demſelben Ge⸗ bäude wohnen mehrere Familien, die ſchon bedroht waren. Das elektriſche Licht der ganzen Fabrik verſagte, ſe daß tiefſtes Dunkel herrſchte und der Brandherd mit Fak⸗ keln abgeleuchtet werden mußte. Dabei ſtellte ſich her⸗ aus, daß ſtarke Balken durchgebrannt waren, jedoch iſt der Sachſchaden verhältnismäßig nicht ſehr erheblich. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht feſtgeſtellt: man nimmt Kurzſchluß an. 4 9 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 2. März. Das kontinentale Hochdruckgebiet iſt ſo ſtabil, daß es dem Vordringen des atlantiſchen Tiefdruckgebietes im⸗ mer noch wirkſamen Widerſtand leiſtet. Eine vor der europäiſchen Weſtküſte gelegene Tiefdruckrinne iſt ſtationär geworden und füllt ſich auf. Der Uebergang zu zyklonaler Witterung vollzieht ſich daher langſam, ſodaß wir in unſerem Gebiete vorderhand keine nennenswerten Nie⸗ derſchläge zu erwarten haben. Vorausſichtliche Witterung bis Sams ⸗ tag: wolkig und vorwiegend trocken bei ſchwacher Luft⸗ bewegung, Temparaturen wenig verändert. „Eine gute Einkaufsquelle für den Schuhbe⸗ darf bietet das hieſige Schuhhaus Fiſcher und bitten wir zur weiteren Ueberzeugung, das in heutiger Nummer erſcheinende Inſerat zu beachten. * Groß. Mannſchafts kampf im Geräteturnen. Wie bereits angezeigt, findet am nächſten Sonntag, den 4. März, nachmittags 3 Uhr im großen Freiſchützſaal ein Mannſchaftskampf im Gecäteturnen ſtatt. An dem Kampf betelligen ſich„Viernheim, Ladenburg, Schriesheim und Doſſeuheim“ mit ihren beſten Geräteturnern. Während man beim Wetturnen auf Turnfeſten niemals alle Ge⸗ räteturner bei der Ausführung ihrer Uebungen beobachten kaun, da dieſe in mehreren Riegen auf dem Turnplatz verteilt ſind, bietet ſich hier die Möglichkeit, bei bequemer Sitzgelegenheit alle Turner bei der Ausführung ihrer ſämtlichen Uebungen zu beobachten. Auch ſieht man auf Turnfeſten oft ſchöne Geräteübungen, kann aber nicht erfahren mit welcher Punktzahl dieſe bewertet wurden, was man doch immer gerne wiſſen möchte. Bei dem bevorſtehenden Mannſchaftskampf wird aber unmittelbar nach Beendigung jeder einzelnen Uebung die hierfür ge⸗ währte Punktzahl bekanntgegeben. In jeder Runde turnt von jeder Mannſchaft immer nur ein Turner, ſo daß jeder Zuſchauer nach jeder einzelnen Runde die äußerſt ſpannende Kampflage verfolgen und genau beobachten kann. Der Mannſchaftskampf wird nur mit den beſten Turnern der oben genaunten Orte beſchickt, ſo daß nur ſchöne und gute Lelſtungen zu erwarten ſind. Der Be⸗ ſuch dieſer ſeltenen Veranſtaltung wird allen Perſonen, ob ſie nun Turner oder Turnfreund ſind oder nicht, wärmſtens empfohlen. Der Film als Friedensgpoſtel von John Gilbert Es gibt unter allen Kunſtgattungen nicht eine, wie ſchon rein zahlenmäßig bewieſen werden kann, die einen ſolchen Eindruck auf dle Oeffentlichkeit macht wie der Film. Um mit einem beinahe trivialen Beiſpiel zu be⸗ ginnen: Der Bubikopf, der ſich in knapp einem halben Jahr die Welt erobert hat, wäre ohne den Film heute ſicher noch nicht über die Grenzen der einzelnen Länder hinaus, geſchweige denn bis in die kleinſten Städte und Dörfer gedrungen. So wenig die Macht der Literatur und Preſſe ver⸗ kannt werden darf, ſo wenig darf man den bei weitem größeren Einfluß des Films überſehen. Wenn in einem der großen enopäiſchen Staaten täglich 2 Millionen Kinobeſucher ſind und im Durchſchnitt für jede 45. Perſon allabendlich ein Lchtſpieltheaterplatz reſerviert iſt, ſo kann man ſich eine Vorſtellung machen, welche erzieheriſche Kraft auch der kleinſte aller Filme beſitzt. Es iſt ſtatiſtiſch feſtgeſtellt, daß 18 Millionen Men⸗ ſchen einen amerikaniſchen Großfilm zu ſehen bekommen, während die größte Zeitung eine Auflage von einer Million nicht überſteigt. Der Vorteil, den der Film aber allem anderen noch voraus hat, iſt der, daß er im wahrſten Sinne des Wor⸗ tes international wirkt. Seine Sprache iſt jedem ver ſtändlich, und wo das geſprochene Wort zur Unterſtützung hinzugezogen werden muß, bietet er die techniſch leicht zu bewältigende Möglichkeit, die Sprache in den Titel zu wechſeln. Wenn man dieſe beiden Vorteile in ihrer ganzen Größe berückſichtigt, ſo iſt die Bedeutung des Films in ihrer völkerverſöhnenden Friedensarbeit gar nicht hoch genug anzuſchlagen. Dazu kommt, daß im Film dem Publikum das Ent⸗ ſetzen des Krieges viel eindringlicher dor Augen geführt werden kann als durch ein Mantifeſt, das nur durch trockene Zahlen wirkt. Filme, wie„Die große Parade“ und„Hinter der Front“, die im Kriegsmilieu ſpielen. tun mehr für den Völkerfrieden als mancher Politiker in ſeiner ganzen Laufbahn. „Die große Parade“.— Hundert Millionen Menſchen haben dieſen Film geſehen, den die Parufamet in dieſem Jahre in Deutſchland herausbringt und der ab heute im Central⸗Theater zu ſehen ſein wird. Er entrollt ein wunderbares, ſchaurigſchönes und dabei heiteres Bild von dem größten tragtſchen Erlebnis, das die Menſchheit durchgemacht hat. Eine gerundete Handlung, in deren Mittelpunkt John Gilbert u. Renée Adorée ſtehen, knüpft die unendlich wahrheitsgetreu ge⸗ filmten Szenen aus dem Hinterlande, aus der Etappe und von der Front.—„Die große Parade“ wird ſicher⸗ lich auch bei uns jene Senſation werden, die ſie in der ganzen Welt geweſen iſt. Sportvereinigung Amicitia 9— Bf. Büärfadt 10:0 Halbzeit 6:0 2. Mannſch. in Bürſtadt 31 für Viernheim Junioren— Käfertal 4:2„ 1. Jugend— Phönix Mannheim 0:0 In einem großen Kampfe, wie man ihn in den letzten Monaten auf dem Waldſportplatze nicht mehr ſah, kan⸗ terten die Elf der Sportvereinigung die früher ſo ge⸗ fürchteten Gäſte aus Bürſtadt 10:0 nieder. Bürſtadt hatte 2 Mann Erſatz, Viernheim komplett mit Umwechſe⸗ lung im Sturm, die ſich ſehr gut bewährte. Die Gäſte⸗ mannſchaft ſpielt eifrig und fair, vermag aber an das techniſche Können und dabei bei weitem nicht an die Stürmerleiſtung der Platzherren heran zu reichen, klappte es hier doch heute wie an einem Schnürchen. Immer wieder zieht der grüne Sturm vor der Gäſte Kaſten, Angſt und bange wird es deren Hüter, wenn die grünen Stürmer am Ball ſind. Es wird nicht lange mit dem Schuß gewartet und bis Halbzeit ſitzen 6 muntere Bälle im Netz Das Spiel iſt weiterhin offen, Bürſtadt kämpft mit aller Hingabe, aber der Sturm iſt zu weich und un⸗ entſchloſſen, um gegen die ſtandfeſte Hintermannſchaft der Biernheimer anzukämpfen. Noch 4 Tore kann Viernheim bis Schluß erzielen und vollauf befriedigt verlaſſen die zahlreich erſchienenen Zuſchauer den Waldſportplatz: es war auch wirklich ein ſportlicher Hochgenuß dieſes Spiel, bet dem die Riedleute ſo gut wie nichts zu beſtellen hatten. Die Viernheimer Mannſchaft in ihrer derzeitigen Auf⸗ ſtellung iſt allererſte Klaſſe. Wie mag es nun am Sonntag gegen Rheinau werden! Der Name Rheinau hat ſtets in Viernheim guten Klang gehabt und die Gäſte mit ihrem katzenartig flinken Torhüter werden der grünen Elf nicht ſo leichte Arbeit machen wie Bürſtadt. Erneut ſteht ein ſehr ſchöner Kampf zu erwarten und es wird nicht zuviel ge⸗ ſagt ſein, wenn alle Viernheimer Sportler die junge Meiſtermannſchaft in ihrem Element und von Sieg zu Sieg eilen ſehen Dieſen prächtigen Fußballkampf am nächſten Sonntag ſollte ſich keiner entgehen laſſen. Bekanntmachung. Die Grundliſten der feuerwehrpflichtigen Mann⸗ ſchaften. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß die Grundliſten der für das Jahr 1928 feuerwehrpflichtigen Mannſchaften vom 2. bis 10. März 1928 auf dem Rat⸗ hauſe— Zimmer 23— zu jedermanns Einſicht offen liegen. Während dieſer Zeit können Einwendungen gegen die Richtigkeit und Vollſtändigkeit der Liſten, wie auch Vefreiungsanſprüche und Wünſche hinſichtlich der Zutei⸗ lung zu einer beſtimmten Abteilung vorgebracht werden. Für das Uebungsjahr 1928 ſind zur Pflichtfeuer⸗ wehr die Jahrgänge 1903 und 1904 herangezogen worden. Viernheim den 1. März 1928. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betr: Herſtellung der Fußſteige in 1928. Die zur Herſtellung der Fußſteige notwendige Liefer⸗ ung von Bord und Pflaſterſteinen ſowie Ausführung der Pflaſterarbeiten ſollen vergeben werden. Die nätzeren Unterlagen liegen auf unſerem Ban ⸗ büro offen woſelbſt auch die Angebotsformulare gegen Er⸗ ſtattung der Selbfkoſten erhältlich ſind. Angebote ſind verſchloſſen, portofref und mit ent⸗ ſprechendet Anſſchrift verſeher, bis zum 10. März ds. Is. vormittags 10 Uhr avf dem Baubüro einzureichen. Zuſchlagsfrift 3 Wochen. Viernheim, den 29. Febraar 1928 Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim Lamberth Niöihel.- Raumungs- Wir müssen unser außerordentlich großes Lager in K 1, 4 schnee! träumen, versäumen Sie danet nicht die sich Ihnen nie Wiedet bietende inte. NMööbel Gelegenheit, anzuschaffen Hoöbel-Fuchs K 1, 4 und 3 5, 4b ſus 300% w. Anerkannt raſchen und ſicheren Erfolg erztelen Sie durch Auf⸗ gabe Ihrer Anzeigen im Viernheimer Anzeiger. eee d all aue wird wohl jeder sagen können, der einige Zeit das wissenschaftlich anerkannte, allgemein beliebte gebraucht hat, durch desten Gebrauch wird der Blutzustand verbessert, Korper und Zeist gekräſtigt, der Appetit gehoben, Leoifertin 3577 schmeckt schr angenehm, wied gut ver- 5 tragen, macht nicht korpulent. preis M. 1.75 Grose Flasche N. 3.— . 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