Central Theater Nel 27 Moderne Lichtspiele Tel 27 Samstag, Sonntag u. Montag Die gröte Weltsensalion Das gewaltige Menschheitsdrama 1914—18 e 5 Nares line VboR elx iE O- GOD Hr. Ein Monumentalfilmwerk wie ihn die Welt zuvor noch nie gesehen hat. Dieser Weitfilm hat die größte Besucher- zahl erreicht, bis jetzt haben nahezu 150 Millionen Men— schen diesen Kriegsfilm angesehen. Er ist ein packendes Dokument aus dem Kriege und gegen den Krieg. Und sehen heißt, was erleben! Man erlebt noch einmal das Schicksal Des unbekannten Soldaten Die Geschichte einer schöner starken Liebe. Mögen recht viele sich diesen Grobhfilm ansehen. Damit jedes in der Lage ist, tritt trotz höherer Unkosten keine Preiserhöhung ein. Parole heißt„Auf zur groben Parade“. Werktags ab 8 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr. Wegen großen Andrang am Sonntag wegen möge man die Werktags vorstellungen besuchen.— Achtung Kinder Sontag Maag Grog Hindervorstellung Die große Parade sowie Lustspiel JN Sn BET ENEE ADOREFE kalle Ar Walden Sunne Gehetbhücher mit Goldschnitt zu Mk. 1.—, 1.25, 1.50, 1.75, 2.—, 2.50, 3.—, 4.—, 5.— Gebetbücher mit Goldschnitt und weißer Decke zu Mk. 1.25, 2.50, 2.75, 3.28, 4.50, 5.—, 6.— Gesangbücher mtt Rotschnitt und Goldverzierungen zu Mk. 3.50 und 3.75 Gesangbücher mit Goldschnitt in allen Ausführungen zu Mk. 5.50, 6.—, 7.—, 9.—, 12.—, 13.— Eug. Gesangbücher zu M. 2.50, 4.25, 6.—, 9.—, 1I2., 15.— Rosenkränze in weiß, schwarz und braun zu 35 9, 45 3, 65 3, 903 und Mk. 1.— Rosenkränze aus Perlmutt zu Mk. 1.-, 2.-, 2.50, 3. Rosenkranzetuis zu 50 verslübert und Mk. 1. Rommunion- und Konfirmation- Andenken Kommunion- u. Konfirmation-Glückwunschkarten J. Schweikart, Buchhandlung Hianges Angebot in faur Flügelpedal mit Gummi Blockpedal Wippermann Fahrradkette 9 Engl. Lenker, gelötet Sattel, gelbes Leder Stobfeder-Sattel, gelbes Leder Fahrradcarbidlampe Schläuche, gute Qualität Mäntel, gute Qualität 1 Fahrradnetze, reiche Auswahl Fahrradkörbe 0 5 Sämtliche übrigen Ersatzteile äußerst billig. Reparaturen werden prompt u. fachmännisch ausgeführt Fahrräder N. S. U. von Rm. 115,— an 0 Diamant 5 Bei Barzahlung auf Fahrräder 10% Rabatt *** Tel. 20 Mikolaus Effler Tel. 29 [Kl. Neuenacker im Großbruchfeld Nr. 15 Stemm- und Ringllub 1698 Sonntag, den 4. März, abends 8 Uhr findel im Lokal zum Stern unſer Familienabend mit Abſchiedsfeier für unſere 2 nach Amerika auswandern⸗ den Sportskollegen, wozu wir ſämtliche Mitglieder ſo⸗ wie Ehrenmitglieder u. An gehörige freundlichſt ein⸗ laden. Der Vorſtand. reren Mernneim Denjenigen, welche im Laufe des Februar Dünger an der Bahn abgeholt haben zur Mitteilung, daß derſelbe noch in den nächſten Tagen zu bevorzugten Preiſen bezahlt werden kann. Der Vorſtand. W WV 8* 8 80 8 I D. J — V 8 8 5 . KaisersBrusf.-Carsmellen mit den., J Tenne Schützen mien vor Erkültung, Hus- ten und Katarrh!— Weder Regen, Schnee, noch Kälte können Ihnen schaden, wenn Sie dieses seit 35 Jahren bewährte Hustenmit— tel bei sich haben. Schnell und sicher beseitigen Sie demit Husten, Heiserkeit, Hatarrh, Verschleimung. Paket 40 Pfg. Dose 80 Pfg. Zu haben bei: Apanene Hbalhaus-Drogepig O. Weitzel Peler Moskonn und wo Plakate sichtbar. . d und 2 Küchen ſehr preiswert zu verkaufen N elnr. Adler 2. Schreiner msl. gegenüber der Kirche Bekanntmachung. Betr.: Verſteigerung von Grun dſtücken. Am Montag. den 5 ds Mts nachmit⸗ tags 4 Uhr werden im Sitzungsſaale ds Rat hauſes nachſtͤhende Grundſtſcke auf die Dauer von 9 Jahien pachtweiſe verſteigert. Am Kirchenweg links Nr. 1 Großbruchfeld 2 Gew. Nr 70 Kl. Neuenacker im Kleinbruchfeld Nr. 6 Kl. Lange Theilung Nr 16 Oberlück 10 Gew. Nr. 21 5 13 10 Alter Garten 2 Gew. Ne. 22 Brunnenacker 3. Gew Nr. 16 Kl Striethen Nr. 5 Kl Bruchfeld 2. Gew. Nr. 10 Groß Bruchfeld 2 Gew Nr. 28 Kl. Neuenacker im Großbruchfeld Nr. 48 Allmen Nr. 105 Rolhfeld 2. Gew. Nr. 47 Er Lange Theilung Nr. 16 Mittlere Lange Theilung Nr. 15 Krottenwieſe(Acker) Ne 45 Oberbruchweide 3 Gew Nr. 13 Oberlück 6. Gew. Ne. 53 „„ il ee.„ 52 Alter Garten 2. Gew. Nr. 4 Kl. Strieihen Nr. 40 Kl. Bruchfeld 2 Gew. Nr. 2 Gr. Bruchfeld 1. Gew. Nr. 64 Almenfeld 2. Gew. Nr. 12 Rothfeld 2 Gew. Nr. 5 Dreiruthen Nr. 73 Vieruthen Nr, 61 Mittlere Lange Theilung Nr. 54 Krottenwieſe(Acker) Nr. 86 Oberbruchweide 2. Gew. Nr 27 Oberlück 6 Gew. Nr. 35 Schloth Nr. 75 „ Nr. 42 „ Nr. 10 „ 2 54 Am neuen Sand Lampertheimerweg rechts Alter Gatten 2. Gew. Nr. 41 a f Anſchlie ßend hieran werden ca 200 Nm verſchledene Sorten Brennholz an die Meiſt⸗ bletenden verſtelgert. Biernheim, den 2. März 1928 sonder · angebot Wischtücher u. Dimiti, Ur 2, Nx. blau oder rot kariert, 50/50 em, gute Qual. en Fertige Bettwäsche Dimit 0 Dimiti(Stangenleinen), 1 Bettbezug Grösse 95 7 130/200 em, 2 Kissenbezüge, Grösse 80/80 em b f Garnitur 3 teilig Mk. Preise per Meter Hemdenflanell, zart gestreift, sehr solide, zwei- seitig gerauhte gute Ware Zeflir für Hemden, Blusen und Kleider, gute Qualität, schöne Muster 70 m Ungebleichtes Baumwolltuch, Roheretonnes, gute Qualität 78 m SO em do em Breite R.-M. 70 em, 5 130 em Bettzeug kariert, Züchen, gute Qualität in rot od. blau S0 em 130 em Streifsatin, Stangenleinen, gute Qualität, feinfüädig 80 em 130 em 3 Bett-Inlett, gute Qualität, säureecht SO em 180 em Unsere Spezialität Gebleicht, mercerisiert, Pischdecke, Grösse 130/160 em, mit 6 Servietten, Grösse 36/½36 cm. zu liefern 95 in Weiss, farbig gestreift, gold, grün. blau, rosa Kaffeegedeck 142 Hôöchstabgabe: 2 Dtz. Wischtücher oder 2 Garnituren Dimiti Wenn Ware nicht entspricht, zahlen Versand erfolgt per Nachnahme, ver- wir den Betrag mit Spesen zuruck sandspesen zum Selbstkostenpreis Verlangen Sie unsern Katalog Mech. Weberei Härter Bestelle sofort! bayem Durch günstigen Einkauf bin ich in der Lage einen gröberen Posten Sehubbaren für Damen und Herren zu staunend billigen Preisen abzugeben. Außerdem finden Sie in Frühjahrs-Schuhwaren und Ausführungen Schuhhaus Johann Pfenning Seegartenstrabe 10 * e e ee e eee Letzte Neuheit Anzug⸗, Kleider-, Kostüm- und Mantelstoffen sind eingetroffen und kaufen Sie zu äuberst billigen Preisen bei Robert Steiert Weinheimerstraße 62. L e e e e eee ANN ne * Alle Sorten 5 5. 5 R für Garten und Feld 1 sortenrein und nockkeimend, 5 N Kaufen Se gut u. ureiswert im Süidd. Samenhaus Constantin& Löffler Mannheim F 1, 5 Bfeltestr., neden Daut Verlangen Sie unseren Katalog kostenlos. Prompter Versand nach auswärts 2 1 Nangen— Aepfel— Bananen Wer verkauft 9 1 1 5 ge Deluüſſe „ein Haus Fpinat— Weißkraut— Notkraut Kopfſalat, Feldſalat, Roſenkohl aer 1 75 Na Gelberüben, Merrettich, Zwiebeln Angebote direkt von Gelbfleiſchige Speiſekartoffeln Besitzer unter V 88 Lebensmittelhaus Hals- u. srundbssit Heſſiſche„ franmeri um Main. Zell 81 an den Verlag p eter KRoſchauer große Auswahl in den verschiedensten Farben Jiernheimerfinzeiger i(Wernheimer Heulang—. Sternheimer Flachrichten) erscheint tglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage.— Bezugepreis monatl. 1.30 ir. frei ins Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſewie einen Wand⸗ alenber.— Unnahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, älletes u. erfolgreiches Lekal⸗Axzeigeblatt in Bieruheſn 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Voſtſchecktonto Nr. 21577 Amt 1 b 4 U. K 30 Geſchäftsſtelle Rathaus ſtt. ukfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Viernheimer Tageblatt e FJir 54 7 (VBiernhetmer Bürger⸗Ztg.— BViernh. Bolks blau Anzelgenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen ves mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeres Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Aunoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Aus lands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften zei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme an 2 vorgeſchriedenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. —ů—ð—— ͤ——v— Samstag, den 3 März 1928 Unpolitiſ che Zeitbetrachtungen. Exzellenz ex!—„Herrlichkeiten“.— Schneeball⸗ und Gold⸗ regen.— Maſſen⸗ und Dauerprozeſſe.— Abgekürztes Ver⸗ fahren.— Das Geſchlecht der Rüpel.— Der Revolverklub. — Die ſchönſten weiblichen Tugenden.— Umſtellung des Manucquius. Der Exzellenz⸗Titel ſoll abgeſchafft werden. Er war bei uns der höchſte Titel, wer ihn beſaß, ſtand ganz oben auf der Stufenleiter ſtaatlicher Ehren und Würden. Der Ausgezeichnete, der Vortreffliche! Ah! Von ſo einem Sterblichen ging ein Glanz aus, der die Augen blendete. Es war auch einer der älteſten Titel und im Mittelalter trugen ihn Kaiſer und Könige, bis ſie zu Majeſtäten auf— rückten. Aber es gab Exzellenzen, die durchaus nicht da— nach ausſahen, ſie konnten es dafür freilich umſomehr in ſich haben. Es ſei nur an die kleine Exzellenz Menzel er— innert, den großen Maler Adolf Menzel, dem mit der Verleihung des Schwarzen Adlerordens der Exzellenz— titel zufiel. Der Menſch ſoll außer mit ſeinen höheren Zwecken und Abſätzen auch mit ſeinen höheren Orden und Titeln wachſen. Bei Menzel war das nicht auffällig. Er wurde nur noch etwas mürriſcher und widerborſtiger. Aber nicht aus Stolz und Ueberheblichkeit. Weſenseigen— tümlichkeiten verſchärfen ſich im Alter. Man hat in der Neuzeit manchen über Nacht zu einer großen Nummer im Staate gewordenen Mann erlebt, der vorher ein Verächter aller Auszeichnungen war, dann aber auf einmal ſehr viel Gewicht darauf legte, mit ſeinem Titel und beſonders mit „Exzellenz“ angeredet zu werden. Fortan ſoll alſo nur noch die Amtsbezeichnung mit dem„Herrn“ davor ge— braucht werden. Meint einer, er ſei zur Herrlichkeit ge— boren und wünſcht ſich den Titel„Herrlichkeit“, muß er ſchon Mitglied der bekannten Geſellſchaft„Schlaraffia“ werden, die auch Orden von ſolcher Größe und Pracht verleiht, daß damit ſelbſt die dere l Klunker orien- taliſcher Potentaten nicht konkurrieren können. Sich ſchneeballen, iſt ein kindliches Vergnügen, zu dem man im Winter mitunter Gelegenheit hat, in den letzten Wintern war ſie ſelten, da der Himmel mit ſeiner weißen Spende merkwürdig ſparſam geworden iſt. Der künſtliche Schnee, den man nach Patentverfahren herſtellen kann, wird in größeren Mengen noch zu teuer ſo daß auch gut⸗ ſituierte Gebirgshotels, die ihn für den Winterſport ver⸗ wenden möchten, ſich dieſe Anſchaffung nicht leiſten kön⸗ nen, aber die Zeit wird kommen, wo das Rodeln und Skiern vom Wetter unabhängig iſt. Kein kindliches Spiel und kein Sport, ſondern ein ganz gewöhnlicher Nepp ſind die„Schneeball⸗Syſteme“. Sie laufen auf der alten, ewig neuen Wahrheit, daß die Dummen nicht alle werden. Wie oft iſt ſchon vor dieſer Schneeballerei, wie auch vor dem Goldregenſyſtem gewarnt! worden, die Vummen lind nach ihrer Gewohnheit unbelehrbar geblieben, ſie hoffen und hoffen unerſchütterlich, daß ihnen das Glück ins Haus chneien, das Gold in den Schoß regnen wird. Und die 1 0 Nepper, die, im Ausland wohnend, ſicher vor Beläſtigungen durch Polizei und Staatsanwalt ſind, lachen ſich ins Fäuſtchen. Aber nun will man die Dummen bet uns durch„Denkzettel“ zur Vernunft bringen. Gegen einige tauſend Perſonen ſoll Anklage wegen verbotenen Spielens in ausländiſchen Lotterien erhoben werden, denn. die„Syſteme“ ſeien Lotterien. Somit ſtatt eines Gewin⸗ nes für die Schneeballer Strafe, Verluſt, der Goldregen wird zum Pechregen. O ſchnöde, böſe Welt! i Die Maſſenprozeſſe werden immer umfangreicher, maſ⸗ ſiger, die Anklagebänke in den Gerichtsſälen erweiſen ſich oft als viel zu klein für die armen Sünder, die daraaf Platz nehmen ſollen, und die Zahl der Zeugen geht zu⸗ weilen in die Hunderte. So ſind in einem Betrugsprozeß, der dieſer Tage in Berlin begann, nicht weniger als 225 Zeugen und Sachverſtändige aufgeboten. Daß die Ver⸗ handlung unter ſolchen Amſtänden mehrere Wochen dauern wird, iſt nicht verwunderlich. Die gegen die Barmats „end ihre Mitangeklagten hat ja über ein Jahr beanſpracht and wann darin das endgültig letzte Wort geſprochen ſein wird, ſteht noch dahin. Aber damit ſich die Prozeſſe nicht noch ſo auswachſen, daß, wer den Anfang als blondgeloc⸗ ter Jüngling erſchaut, beim Schluß ein ſilberhaariger Greis iſt, wird man ſich doch wohl zu abgekürzten Ver⸗ fahren entſchließen müſſen, auch wenn gewiſſe umſtändliche Zeugenvernehmungen und Sachverſtändigenbegutachtungen hierbei unter den Tiſch fallen ſollten. Es wird auch mei⸗ ſtenteils mehr Spreu als Weizen ſein. Nicht zuletzt würde ſich meines Erachtens Abkürzung gegenüber dem allzu üppig ins Kraut geſchoſſene Nüpeltum empfehlen, das ſchon kaum noch Hemmungen kennt. Nach vollbrachter Helden. tat wird mutig davongelaufen oder man verläßt ſich auf die„Bewährung“.„Hoher Herr Gerichtshof, ich möchte mir bewähren!“ Die Bevölkerungszunahme wird immer geringer, Berlin muß ſich ſchon von dem kinderarmen Pa⸗ ris beſchämen laſſen, nur das Geſchlecht der Rüpel ver⸗ mehrt ſich beſtändig. Es iſt kein Zuwachs, über den man ſich freuen könnte. In München haben die Radaabrüder am Roſenmontag übelſten Unfug getrieben und, was kenn⸗ eichnend iſt, namentlich Frauen in roher Weiſe beläſtigt. en gemeinaefäbrlichſten Auswuche der Zuchtloſiakeit Itellt 5 2 das Nüpeltum mit dem Nevobwer dar, das bei uns Sitten einführen möchte, die im wild weſtlichen Colorado und Ari⸗ zona ſchon abgewirtſchaftet haben. Der Reoo spes iſt trotz des Verbots des Waffentragens bei uns ein beliebter Gebrauchsgegenſtand geworden, mit dem auch die Jugendlichen ſchon ihren dummen Streichen eine tragiſche Wendung geben. Nur der friedliche Bür— gersmann hat ihn nicht, ex reſpektiert das Verbot und iſt infolgedeſſen berbrecheriſchen und leichtfertigen Schießbol— zen wehrlos ausgeliefert. Aber weil er friedlich iſt, er— trägt er es und tröſtet ſich auch wohl damit, daß anderswo die Sicherheitsverhältniſſe gleichfalls ihre Mängel haben. In Paris wurde von Frauen und Mädchen ein„Revolver— klub“ gegründet und man übt ſich in der Handhabung des Schießeiſens wie man es ſonſt mit dem Bügeleiſen getan hat, um ſich im Notfall eigenhändig verteidigen zu können. Hoffentlich nun deshalb und nicht etwa, um für Liebes⸗ und Eiſerſuchtsdramen einen Knalleffekt in Bereitſchaft zu haben Aber das liegt zarten Frauen gar nicht, man darf ſie nur nicht reizen. Im Grunde ihres Herzens ſind ſie alle ſanftmütig und demütig, auch die emanzipierteſten unter ihnen, man muß ſie nicht nach dem äußeren Schein beurteilen. Bei einem Preisausſchreiben für amerikaagiſche Stubdenlinnen, das Antwort auf die Frage heiſchte, welche weib ſichen Tugenden der Mann am höchſten ſchätzen müſſe, ſind mit überraſchender Einmütigkeit vor den jungen Da— men folgende Tugenden bezeichnet worden: Nachgibigkeit und Einſicht Anpaſſungsfähigkeit, Güte und Wahrhaftig— keit. Keine bon den Eigenſchaften, die eine hypermodern ſein wollende Weiblichkeit heute ſo gefliſſentlich hervor— kehrt, wurde genannt, nur das Gegenteil davon, und in der Tat ſind es ja diejenigen weiblichen Tugenden, die der vernünftige Mann, der ein Mann iſt, am höchſten be⸗ wertet. Und wer weiß— vielleicht bekäme man bei uns die gleichen Antworten, wenn die Preisbewerberinnen ernſt⸗ haft über die Frage nachdächten. Es geſchehen immer noch Zeichen und Wunder und die Welt iſt rund und muß ſich drehen. Vielleicht iſt es diesmal auch wahr, was aus den Pariſer Modeſalons gemeldet wird und was faſt noch überraſchender klingt: daß ſtatt der fadendünnen, gerten— ſchlanken Mannequins— Modevorführfräuleins— jetzt mehr vollſchlanke,„mollerte“ geſucht werden. Mit der betonten Magerkeit und Geradlinigkeit ſei es vorbei und um nicht brotlos zu werden müßten die dünnen Manne⸗ quins ſich ſchleunigſt einer Maſtkur unterziehen. Aber wenn das nur nicht doch wieder eine fette Ente 555 Jobs. Der Korruptionsprozeß Wagner. Die Vernehmung Stallmanns. Frankenthal, 2. März. Der nach dem Angeklagten Hammann vernommene Angeklagte Stallmann war Angeſtellter der Firma Während der Geſchäftsbeziehungen Wagners mit dem Leunawerk habe er die Rechnungsſtellung nur nebenbei erledigt, da er Lohnbürovorſtand war. Er will deshalb keine Auskunft darüber geben können, wie es ſich mit der unter Anklage ſtehenden Flächen⸗ und Gewichtsdifferenz bei der Lieferung der Flanſchen und Schieberkappen ver⸗ halten hat. Sehr intereſſant war die Bekundung des An⸗ geklagten, daß Wagner im Januar 1927 ihn aufgefor⸗ dert habe, eine zweite Waage zu beſchaffen, ſie nach Ludwigshafen zu ſchicken, um ſie dort ſo herzurichten, daß ſie ein Kilo mehr anzeige. Der Grund für dieſe Anordnung war der, daß die neuen Kontrollmaßnahmen im Leunawerk und die neuen Preisfeſtſetzungen ſich im Januar 1927 zum erſten Male auswirkten, was Wagner zu der Aeußerung veranlaßt haben ſoll, daß man nicht mehr ſo viel wie früher daran verdienen könne. Nach An⸗ nabe des Angeklagten ſoll zwiſchen Wagner und dem Ge— häftsführer Wüſt der Firma Metzger und Kerner eine Sondervereinbarung hinter dem Rücken dieſer Firma be⸗ ſtanden haben. Stallmann beſtritt, daß er, nachdem er 1925 Leiter der Filiale der Firma Sachs und Sohn ia Leuna geworden war, zu viele und zu ſtarke Winkeleiſen in die Kappen habe einbauen laſſen, behauptete vielmehr, daß dies höchſtens die Arbeiter getan hätten, was den Vorſitzenden zu der Bemerkung veranlaßte, es ſei der Grundſatz in dieſem Prozeß, daß jeder die Schuld auf den anderen ſchiebe. Auf Befragen des Vorſitzendenſchil⸗ derte der Angeklagte eine Beſprechung, die im Jahre 1924 nach der Entlaſſung des mitangeklagten Geſchäfts⸗ führers Hechtenberg aus dem Leunawerk zwiſchen Wagner, dem früheren Direktor Krämer und ihm ſtattfand und in der Wagner darauf hinwies, Stallmann ſolle in Zukunft im Verkehr mit den Angeſtellten des Leunawerks ſehr vor⸗ ſichtig ſein. Bei dieſer Gelegenheit war es guch, als Wag⸗ ner dem Angeklagten die genauen Konſtruktionen über ſein Verhalten im Falle einer Verhaftung gab, und ihm ein⸗ ſchärfte, unter allen Umſtänden zu leugnen. Der zweite Teil der Vernehmung des angeklagten Stallmann befaßte ſich mit der Beihilfe aus den Beſtechungen. Der Ange⸗ klagte äußerte ſich zunächſt zurückhaltend dahin, daß er von Wagner den Auftrag erhalten hat, beſtimmte Geld⸗ beträge in Briefumſchlägen beſtimmten Perſonen zu über⸗ bringen. was er auch ausführte. Mie hoch die einzelnen 45. Jahrgang Bertage baren, varauf wunte er ſich zungchſt nicht mehr erinnern. Schließlich gab er aber zu, Geldbeträge an Hechtenberg, Klöpſer(1 Prozent) Römer, Herrmana, Gouthier, Hammann und Frühauf übergeben zu haben. Davon, daß dieſe Briefe mit den Schmiergeldern„licht⸗ empfindliche Platten“ genannt wurden, will der Ange⸗ klagte nichts wiſſen. Bieberich ſagt aus. Zur Vernehmung des zweiten unter Anklage ſtehen⸗ den früheren Angeſtellten Wagners, des Bauführers Bie⸗ berich wurde ein Muſterſtück einer für die Gerichtsver⸗ handlung von der Firma Wagner angefertigten Flan⸗ ſchenkappe in den Saal gebracht. An Hand dieſes Modells gab der Angeklagte eine ſehr weitausholende Darſtellung. Die Beiladung der bei der Lieferung der Flanſchen⸗ und Schieberkappen zur Gewichts- und Preiserhöhung vorge⸗ nommen wurden, ſtellte der Angeklagte nicht in Abrede, er behauptet jedoch, daß er ſie als irgend einen Ausgleich betrachtet habe, da der Obermeiſter Hammann davon Kenntnis gehabt habe und die Beiladungen eine alltägliche Erſcheinung geweſen ſeien. Ob Hammann von einer vor⸗ geſetzten Stelle die Genehmigung gehabt habe, die Bei⸗ ladungen zuzulaſſen, will der Angeklagte nicht wiſſen. Er gab zu, daß die Beilaoungen außer Blechabfallen auch aus Möbeln für ſeine Privatwohnung und anderen Ge⸗ genſtänden beſtanden, finde das jedoch ganz in der Ord⸗ nung, worauf ihm der Vorſitzende vorhält, daß die Bei⸗ ladungen nur in den Waggons mit den Schieberklappen waren, die nach Gewicht bezahlt wurden, aber nie in Wag⸗ gons mit Flanſchenkappen, deren Preisberechnung zur Zeit der Beiladungen noch in Quadratmetern vorgenom⸗ men worden iſt. Auch Bieberich fühlt ſich ſchuldlos. Er will erſt 1924 erfahren haben, daß Schmiergelder bezahlt worden ſind. Schließlich erklärte er auf Befragen des Vertreters der Nebenklage, Wagner habe die Schmier⸗ gelder damit entſchuldigt, daß das Leunawerk auch an Eiſenbahnarbeiter Geldbeträge bezahlte. Der Grund für dieſe Zuwendungen iſt nach der Feſtſtellung des Vertreters der Nedenklage der, daß Eiſenbahnarbeiter mit Genehmi⸗ gung der Reichsbahn, Arbeiten für das Leunawerk im Aufnahmebahnhof des Werkes ausführten und dafür mit Zuſtimmung der Reichsbahn eine Vergütung erhielten. Ein heftiger Zwiſchenfall. Zu Beginn der Sitzung am Freitag Nachmittag teilte der Verteidiger Wagners mit, daß der Angeklagte Wagner nach Beendigung der Vormittagsſitzung einer Leibesunterſuchung unterzogen worden ſei, was beim Angeklagten eine ſtarke Erregung ausgelöſt habe, ſodaß ſeine Nerven erſchüttert ſeien. Daraufhin erklärte Staatsanwalt Dr. Pöhlmann, daß dieſe Unterſuchung auf ſeine Veranlaſſung hin erfolgt ſei, da dem Angeklag⸗ ten ein Zettel zudeſchoben worden ſei und lehnte es ab, dem Verteidiger darüber Rechenſchaft zu geben. Dieſen Standpunkt vertrat auch der Vorſitzende und ermahnte Wagner alles zu unterlaſſen, was den Prozeßvorſchriften zuwideeliefe. Auf dieſe Ermahnung antwortete der Ange⸗ klagte mit heftisſen Ausfällen und Anwürfen gegen die Anklagebehörde. Er ließ ſich dabei zu der Aeußerung hin⸗ reißen, daß der Staatsanwalt nicht der Vertreter des Staates, ſondern des Staates im Staate— der Anilin⸗ fabrik— ſei. Dieſe Beleidigungen wies der Vorſitzende energiſch zurück und drohte dem Angeklagten, daß er ihn abführen laſſe, wenn er ſich nicht mäßige. Aist der gute, sparsame Fr vorleint dem faffeegefran das feine Aroma, die schie goſdbreune farbe und macht es betömmſicher. Alt und qung gehmen deshalb als Zusatz zu jedem Haffee Aechł Franck mit ger Haffee mühe das anerkannt Beste guf dem Gebief der- bichorienkaffeę- Er Hοσjj Ang Neues in Kürze. 22: Die bisherigen Regierungsparteien haben ſich da⸗ bin greinigt, das Geſetz zum Schutz der Latteften mit in das ee e 5 ie: Im Bozener Amtsblatt iſt ſoeben ein Dekret daſchiſtiſchen Regierung in Nom 0 nach 1 . N der deutſchen Familien⸗ 0 u Tirol angeordnet wird. Nichtbe ſchriſt wird mit 3000 Lire beſtraft. ee a z: In der Pariſer polniſchen Botſchaft erklärt man daß die polniſche Regierung damit einverſtanden iſt, die Derhandlungen mit Litauen am 30. März i 1 aufzunehmen. März in Königsberg ze: Wie aus Kairo gemeldet wird, hat Premierminiſter Serwat Paſcha dem britiſchen Oberkommiſſar Lord 91 5 5 0180 daß die britiſchen Vertragsvorſchläge unannehm⸗ Vernehmung des Angeklagten SHechtenberg. Sodann wurde in die Vernehmung des Angeklagten Hechtenberg eingetreten, der 1916 als Eiſenbetoningenieur in das Leunawerk eintrat. Er ſchilderte zunächſt wie er Wagner durch Schönberger kennen lernte. Er habe kurz nach Antritt ſeines Urlaubes dann von Wagner ein ver⸗ ſchloſſenes Kuvert erhalten mit dem Bemerken, er ſolle während ſeines Urlaubes eine gute Flaſche Wein auf Wagners Wohl trinken. Hechtenberg habe darauf er⸗ klärt, Wagner ſolle nicht annehmen, daß er ihn dadurch in ſeiner dienſtlichen Betätigung irgendwie beeinfluſſe⸗ könne. Wagner habe eine derartige Abſicht weit von ſiay gewieſen, worauf Hechtenberg das Geld angahm. Wag⸗ ner habe ihm dann noch einmal bei Antritt ſeines Ur⸗ laubes 1923 und an Weihnachten 1923 ein Geldgeſchenk gemacht. Er beſtritt nach der Stabiliſierung Geld von Wagner bekommen zu haben. Ebenſo ſtellte er bei der Darſtellung der Verhandlungen mit Wagner wegen der Kappenlieferungen in Abrede, daß er ſich irgend eine e zu Gunſten Wagners zu Schulden kom⸗ men ließ. 2 „FFF Aus Nah und Fern. Die Entdeckung reicher Diamantenfelder in Südafrika. ö London, 2. März. Wie aus Kapſtadt berichtet wird, ſind im Verlaufe einer Parlamentsdebatte Mitteilungen über die Entdeckung der reichſten Diamantenfelder ge⸗ macht worden. Das Feld, das an der Alexanderbucht an er Mündung des Orange⸗Fluſſes liegt, ſei ſo ergiebig, daß die Regierung in den 100 Anteilen, die ſie in dem 558 beſitzt, in wenigen Wochen Steine im Werte von 3,2 Millionen Mark durch einfaches Aufleſen ernten werde. Frankfurt a. M.(Die Frau und drei Kinder erwürgt.) Ein entſetzliches Bild unverſchuldeten wirt⸗ ſchaftlichen Elends und Jammers entrollte ein Drama, das ſich im Hauſe Biſchofsheimer Straße 22 abſpielte. Hier wohnte ſeit Anfang Dezember der 37jährige Kauf⸗ mann Friedrich Wichmann mit ſeiner Ehefrau Margot und ſeinen drei 4, 3 und 1 Jahre alten Kindern. Wich⸗ mann war früher Zivilſupernumerar bei der Reichsbahn und wurde vor einigen Jahren ein Opfer der Abbaube⸗ ſtimmungen. Seitdem verſuchte er ſich als Vertreter küm⸗ merlich durchs Leben zu ſchlagen. Aber die Not wuchs unmer mehr, ſchließlich hatte die Familie überhaupt nichts mehr zum Leben, ſie war anſcheinend aber auch zu ſtolz, um die Hilfe der Wohlfahrtsſtellen in Anſpruch zu geh⸗ men. Nunmehr faßte das Ehepaar den Beſchluß, gemein⸗ ſam aus dem Leben zu ſcheiden. Wichmann erwürgte zu⸗ nächſt ſeine Frau mit einem Kleidergürtel. Als die Fcau Aus Heſſen. Das Neichsverkehrsminiſterium für Erhaltung des Darm⸗ ſtädter Flugplatzes. Darmſtadt, 2. März. Zwiſchen der Techniſchen Hoch⸗ ſchule, der Forſtbehörde und der Stadt iſt eine Einigung wegen der Niederlegung einer Baumecke am Flugplatz zuſtandegekommen. Bekanntlich hat das Reichsverkehrs⸗ miniſterium die weitere Zulaſſung des Flugplatzes an die Bedingung der Abholzung geknüpft, andererſeits zugleich beſtätigt, daß es auf die Beibehaltung des Flugplatzes, deſſen Bedeutung es ausdrücklich anerkannt hat, beſon⸗ deren Wert legt. Das iſt auch dadurch zum Ausdruck gekommen, daß der ſoeben beendete zweite dreimonatige meteorologiſche Kurſus zu einer ſtändigen Einrichtung ge⸗ worden und eine ſtändige meteorologiſche Station auf Veranlaſſung des genannten Miniſteriums unter Leitung, des e* eſſors Georgi in Ausſicht genom⸗ men iſt. * 1 Einberufung des heſſiſchen Landtages Ende März. Darmſtadt, 2. März. In einer Sitzung des Aelte⸗ ſtenrates des Landtags wurden laufende Angelegenhei⸗ ten beſprochen. Das Plenum des Landtags wird vor⸗ ausſichtlich in der letzten Märzwoche zuſammentreten. Mainz.(Jugendliche Räuberin.) Eine u⸗ gendliche Räuberin iſt ein noch unbekanntes Mädchen im Alter von 15 bis 16 Jahren, das ſeit einigen Tagen auf der Straße fortgeſetzt kleine Kinder anhält und ihres Geldes beraubt, das zum Einkauf von Bedarfsartikeln beſtimmt iſt. Aus einem nichtigen Grunde ſchickt die Täterin die Kinder in fremde Häuſer und verſchwindet unterdeſſen mit dem Gelde derſelben. Es empfiehlt ſich, die Kinder vor der unbekannten Unholdin zu warnen und ihnen die nötigen Verhaltungsmaßregeln zu geben. Worms.(Ei nſturzgefahr.) Auf dem Weg über die Eiſenbahnhrücke zur Knappenſtraße ſtehen lin⸗ ker Hand zwei Häuſer, denen in den letzten Tagen Ein⸗ ſturzgefahr gedroht hat. Es war anſcheinend vor mehre— ren Tagen auf der Straße ein Waſſerrohrbruch eingetreten und das ausſtrömende Waſſer hatte die Fundamente der beiden Häuſer unterſpült, ſo daß eine merkliche kleine Senkung der Fundamente eingetreten war. Es zeigten ſich Riſſe in den Mauern. Mit eiſernen Trägern und ſonſtigem Schutzmaterial wurden die Mauern unterhangen und abgeſtützt, ſo daß nach Mitteilung der Baupolizei die Einſturzgefahr als überwunden angeſehen werden kann. Monsheim.(Beim Rangieren verunglückt.) Der 43 Jahre alte Eiſenbahnſchaffner Adam Wolf aus Worms kam beim Rangieren des Zuges ſo unglücklich zu Fall, daß er bewußtlos liegen blieb und ſchwere Ver⸗ letzungen am Kopfe erlitt. Büdesheim.(Autotod.) Hier wurde auf der Straße ein junger Mann von einem Auto überfahren. Der ſofort herbeigeeilte Arzt ſtellte ſchwere Verletzungen feſt. Zwölf Stunden nach dem Unfall trat der Tod ein. Gernsheim.(Vom Auto erfaßt.) Herr Dr. Schütz fuhr mit ſeinem Motorrad nach Bechtheim und wollte einem Perſonenauto ausweichen. Er wurde von dem Auto erfaßt und ein Stück weit geſchleift. Dr. Schütz erlitt ſchwere Geſichts- und ſonſtige Verletzungen, ſein Motorrad wurde ſtark beſchädigt. Trebur.(In den Rhein gefahren.) In der Nacht rannte ein Fuhrwerk der Oberau auf dem Heim⸗ weg gegen eine Telegraphenſtange., wobei der Fuhrmann vom Wagen geſchleudert wurde. Eines der Pferde riß ſich los und rannte nach ſeinem Stall, das andere Pferd ging mit dem Wagen durch und geriet in den Rhein— ſtrom. In der Waſſersflut mußte das ſtaatliche Pferd ertrinken, bevor es gerettet werden konnte. — — 2 2— Heſſiſcher Landtag. Die Beratungen des Haus halts aus chats. er Finanzausſchuß des heſſiſchen e ſetzte am Freitag die Beratungen zum Staatsvoranſchlag fr 4928 fort und zwar beginnend mit Kapitel 6, betreffend Bad Nauheim. Die zu dieſem Kapitel geſtellten An⸗ träge der Kommuniſten wurden verworfen, während der Antrag der Regierungsparteien, die Regierung zu er⸗ ſuchen, ob ein ſtändiges Kuxorcheſter eingerichtet werden könne, angenommen wurde. Abgelehnt wurde dagegen ein Zentrumsantrag, in dem gefordert wurde, aus den Ein⸗ nahmen des Bades 200 000 Mark an die Staatshaupt⸗ kaſſe abzuführen, nachdem von Regierungsſeite darauf hin⸗ gewieſen wurde, daß dieſer Betrag für die laufenden Ver⸗ beſſerungen notwendig ſei. Annahme fand dann ferner ein Antrag, in den ſtaatlichen Bädern Nauheim und Salzhauſen ſogenannte Mittelſtandskuren einzurichten. 8 trat der Ausſchuß in die Beratung des Kapitels taatsminiſterium des Innern ein, wobei In⸗ nenminiſter Leuſchner einen Ueberblick über die zu löſenden Aufgaben gab und bemerkte, daß die geplagte Verwaltungsreform baldigſt durchgeführt werden ſolle. Bei Kapitel„ärztlicher Dienſt“ beantragten die Sozialdemokraten, die Regierung zu erſuchen, alsbald einen Entwurf für ein Hebammengeſetz einzubringen, während bei Kapitel 40.„tierärztlicher Dienſt“., betont wurde, daß das heſſiſche Viehverſicherungsweſen auf eine andere Grundlage geſtellt werden müſſe, da die prioate Verſicherung für die kleinen Viehhalter zu teuer ſei und eine Regelung, wie ſie in Baden getroffen wurde, ange⸗ ſtrebt wurden könne. Nachdem dann noch angeregt wor⸗ den war, die Regierung möge zur Bekämpfung der Tu⸗ berkuloſe unter den Viehbeſtänden geeignete Maßnahmen ergreifen, wurden die Beratungen abgebrochen und auf Dienstag vormittag vertagt. 22 22 Die deutſche Maſchineninduſtrie. WERNEUS-NA TH KRNAFT WAGEN N A. 4% 108 589, 68 LANOINILSCH. AAS n. 58,59 f FE. e384 . FAHRRAO ER roROHOTIVEN A. 29,70 4 O0, 10 A- AUSFUHR E-EINF UHR ꝑWVERTE IN NLLIONEN R. M. Es iſt intereſſant, daß die Bilanz der Werkzeug⸗ induſtrie von 1926 ein ſtarkes Ueberwiegen der deutſchen ſchen Ausfuhr zeigt, während die hervorragende deutſche Automobilinduſtrie durch die Einfuhr faſt erdrückt wird. Heute 2 Blätter 2 1 010 Ane 122 alne Cu. lee ela lalt clue mibel- Haube. ALI. allbechel l. 8 Roman von H. Courths⸗ Mahler. * 33. Fortſetzung Nachdruck verboten Mitleidig ruhten nun ſeine Augen auf dem alten Herrn, der einen ziemlich abgetragenen Frack trug. Sein edel geſchnittenes Geſicht ſah ſehr bleich aus, das Haar war ſtark ergraut und die dunkelgraue Schutz⸗ brille erhöhte noch die Bläſſe des Geſichts. Es rührte ihn wieder, daß Ruth ſich ſorglich und liebevoll um den Vater mühte. Als Doktor Waldorf die reichgeſchmückte Tafel ſah, ſah er zu Ralf Bernau hinüber. „Mein lieber Miſter Stratter, ſo viel Glanz und Luxus ſind wir allerdings nicht gewöhnt und in ſolcher Weiſe können wir Sie nicht bewirten,“ ſagte er beküm⸗ mert und ein wenig beſchämt. „Mein ſehr verehrter Herr Doktor,“ erwiderte Ralf Bernau mit liebenswürdigem Lächeln,„Sie haben auch nicht den Vorzug, Damen bewirten zu dür⸗ fen. Sie ſehen, daß ich nur die Plätze der Damen ge⸗ ſchmückt habe. Es verſteht ſich doch von ſelbſt, daß man 5 Damen mehr Umſtände machen muß, als nur mit Herren.“ Da flog ein Lächeln über die Züge Doktor Wald⸗ orfs. Er reichte Ralf Bernau die Hand. „Von dieſem Geſichtspunkt aus kann man ſich den Glanz dieſer Tafel wohl gefallen laſſen und meine Damen werden ſich daran freuen. So will ich es ohne Bedenken auch tun.“ Man hatte Platz genommen und Aſta und Blan⸗ dine, ſo wie ihre Mutter überfielen wieder geradezu den vermeintlichen Miſter Stratter mit ihrem Ent⸗ 9 über die reizenden Jardinieren mit ihrem üßen Inhalt. Nur in Ruths Geſicht bemerkte John tratter ein leiſes, unruhiges Befremden beim An⸗ blick der koſtbaren Präſente. Die Stirn zog ſich zwi⸗ chen den dunklen, ſchön gezeichneten Brauen zuſam⸗ men und die Lippen preßten ſich aufeinander. Ihre Augen blickten beſorgt und ängſtlich nach dem Vater hinüber. Als dieſer ſich aber dann nach Ralf Bernaus Erklärung mit einem erlöſten Lächeln niederließ. at⸗ mete auch ſie wie erleichtert auf und reichte mit einem freundlichen Lächeln Ralf Bernau die Hand. „Laſſen Sie mich Ihnen danken für die reizende Überraſchung, aber es geht mir wie meinem Vater, Miſter Stratter— ich nehme nicht gern Aufmerkſam— keiten an, die ich nicht im gleichen Maße erwidern kann. Bitte, beſchämen Sie mich nicht wieder mit ſolchen koſtbaren Präſenten.“ Frau Helene fuhr ärgerlich auf. „Aber Ruth, wie kannſt du nur Miſter Stratter die Freude verderben! Hören Sie gar nicht auf Ruth, Miſter Stratter, ſie verſteht leider ſo gar nicht, liebens⸗ würdig Gebotenes mit Liebenswürdigkeit entgegen zu nehmen.“ Ruth errötete jäh und ſah erſchrocken in Ralf Bernaus Geſicht. „Ich hoffe, Sie haben meine Außerung nicht als Unliebenswürdigkeit aufgefaßt. Das ſollte mir ſehr leid tun. Bitte ſeien Sie überzeugt, daß ich den Sohn von meines Vaters Jugendfreund ganz gewiß nie⸗ mals mit einer Unliebenswürdigkeit begegnen möchte. Hat es den Anſchein gehabt, ſo bitte ich um Verzei⸗ 1 Ich habe mich dann ganz ſicher falſch ausge⸗ rückt.“ Ralf zog ihre Hand verehrungsvoll an die Lippen. Bitte, ſeien Sie ganz außer Sorge, mein gnädiges Fräulein, ich habe vollkommen richtig verſtanden, wie es gemeint war und bitte Sie herzlich, auch meine kleine Aufmerkſamkeit richtig zu verſtehen. Es iſt drüben bei uns ſo üblich, Damen bei einer Einladung ſo zu beſchenken und es wäre eine Mißachtung, wollte man das unterlaſſen. Da ich für Ihren Herrn Vater eine ſo große Verehrung hege, mo te ich doch ſeinen Damen gegenüber keine Artigkeit außer Acht laſſen.“! Ruths Geſicht erhellte ſich und ſie ſah mit einem lieben Lächeln zu ihrem Vater hinüber. „Dann will ich mir Ihre Aufmerkſamkeit gern ge⸗ fallen laſſen, Miſter Stratter. Ich danke Ihnen alſo fene ohne allen Vorbehalt für das reizende Prä⸗ ent. John Stratter warf ſeinem Sekretär verſtohlen einen Blick zu dafür, daß er ſür die Präſente eine ſo plauſible Begründung gefunden hatte, die es auch Ruth ermöglichte, ſich harmlos daran zu freuen. Frau Helene fand jedoch, daß ſich Ruth ſehr unnötig in den Vordergrund drängte und gab ihren Töchtern einen verſtohlenen Wink, ſich wieder der Aufmerkſamkeit ihres Tiſchherrn zu bemächtigen. Das geſchah dann auch ſo intenſiv, daß ſich im Verlauf des Abends kaum noch einmal Zeit ſand für Ralf Bernau, das Wort an Ruth zu richten. Deſto angeregter konnte ſich John Stratter mit ihr unterhalten. Er hatte Ruths Ver⸗ halten in der Präſentfrage richtig eingeſchätzt. Sie war ihres Vaters echte Tochter und wollte auf keinen Fall irgend welche Dankesbeweiſe von dem Sohn Walter Stratters annehmen. Dagegen ſchienen Frau Helene und ihre Töchter in dieſer Beziehung ſehr aufnahme⸗ fähig zu ſein. Nach Tiſch gelang es John Stratter, Ruth eine Weile von der übrigen Geſellſchaft zu iſolieren er er ſagte lächelnd zu ihr: 8 „Ihren Fräulein Schweſtern machen die Jardinie⸗ ren entſchieden mehr Freude, als Ihnen.“. Ruth ſeufzte leiſe auf. „Ja, ſie haben mehr Talent, ſich beſchenken zu laſſen, als ich es habe.“ ö „Ihnen war Miſter Stratters Aufmerkſamkeit un⸗ angenehm“? Sie ſah ihn unſicher an. f f „Nur, weil ich weiß, daß er nach Gelegenheit ſucht, eine eingebildete Dankesſchuld an meine Vater ab⸗ zutragen.“ (Fortſetzung folgt.) Seidenbau dar, oder ſind, — S Erinnerung an einen früheren del 0 9 8 11 2 ind ben, daß man ſich in 17 1 faſſen hrung fü er aufgenommen fen verwan ten aus dem Jahre 1728 ucht zu be 3 9 en wüſten Trümmerhau ten fortan alle eines neuen Kulturzweiges. etzungen zur Ein eiden 0 * * — — — — der Eine Maulbeerallee zwiſchen Heidelberg und zoraus für geg * 1 74 V danke Bechers wied cke da von neuem mit urch Al ſtü D 7 nter dem Kurfürſten Karl Philipp(1716 b. en zu ſein. n f der Pfalz begann. — — cheint der G 1 Us Beweis 0 Erſt 7 fehl 42) Word jed 4 Pfalz 1689 in ein 1 * War 1 1 1 nbar lens er ſem Ausländer hatte d 0 7 1 ffe — Außerdem wurde in Hei⸗ eines Tages war er ver ue“ begründet(o N 1 fl eidenwürmfabric is, worin die Zucht der Raupen vor ſich ging) 1 ngk. 2 f 5lück; (t der k 1 1 eidenzüchter aus Italien nar tit die de gepfl * * S en. f jedoch wenig S 5 1 fürſt 1 chwetzingen wu delberg eine Haus ein und zu deren Leiter ein Piero Mileſe beru Kur ſchwunden. 2 rer v * — ürſtliche Kämme urf hie * f — 1729 er i Cellini die Direktion im Seidenbau; deſſen Bedienter Zagario wurde gleich ſpektor“ ernannt. Auch d Nur r eee Heimatkundliche Bei Die Lorſcher Kloſterſchule. 42 ſten Karl Theodor(17 1 zu ſes im Seidenin Zwar hatte anenhauf . 0 änner brachten kei⸗ ee⸗ und f M̃ ſein. ch'eden 7 f t noch zunächſt einen Mißerfolg Die Bereitſtellung des Fa Um„Al neuen rfürſ eitig z ieſe olg. rf Dagegen ſollte dem Ki or bis 1799) eine wirkſamere Förderung des Seidenbaues 3 9 2 1 1 anden be L für 2 kurfürſtlichen Schloſſe zu Heidelberg für die Raupenzucht, ſchen er Landes den pfälzi auch die — nen nennenswerten Er in verzeichnen. die Annahme des Seideninſpektors Badon zeitigten keine be t em Die chie iden wurde aber die gleiche 5 — ſcher geh. alten 0 Ha zutit 5 Die ebes waren Eigen. Schulen zu Fulda oder 7 D — 0 ſen' Lo er Unſt es und der ie ierh 2 el Einmal beſtand J der Kloſterbe darin lag, den ſein Weltleuten Unter⸗ nd äußere Schule waren 5* dung ga! icher zu ſtell ichtsbetr 1 dung lb des Konvents, die 1 Ausbildung bot. Eine ganze Nek igen des Ort U 1 lu ſchließlich der Erziehung t einer hohen wif Mangel an h ind. den dürfen wir auch für die Lorſcher b de K li en Knaben und Jüng! 2 2 lehrten Mönchen . ö chenau reichte d Unterr i er rer 1 1 e Durch den wir uns nur ein Bild don ihr chte, die von anderen igen In die berühmten für die Bil u höhe ſich aus Innere u 5 rennt und ſtreng ge ö hte getrieben. rün ſorgen hatte, deren ch glei Mönche mi en Ausbilder nannte das Kloſter en eines tücht 2 Korvey oder Re chi — 1+ 1 ule eine Doppelung annehmen. chule widmete etzung S tiger Mönche, die äußere g 9 richt und Erziehung. Mit guten G räumlich ge brau lich 1 2 renden Nachrichten können machen auf Grund der Beri gleicher Art auf uns gekommen eine Schule, die zunäch gegenüber ſtand die Schule au talentvoller Umgegend Gelegenheit Schule nicht heran. wohner zu logie und Ge Unterrickt ber hier gegeben. St. Gallen, Kloſterſch Nachwuchs an ge innere ünfti F: 1 2 ſondert und von ver 18 t. An b denen Mönchen geleite Ausbildung geboten, 0 weil auch die Mönche in den welt ſagen ra⸗ Daran der Feder. ten die die die dem Kloſterſchüler Hegenſtände feln, wurden 5 n. Die Vorſchriften Auf Ta 6 Noch ehe der Leſe⸗ erzogen waren, en die 1 1 in der eigentliche lite eingegrabe er Stufe erhiel reibens mit —— 85 erſchule begann mit ſieben, * . ie Pſalmen durch Vor t dan S 0 der Klo em erf 2 chtet wurden. luf dieſ t fünf Jahren. Schreibunterricht. J. 789 bilde dunterricht des Rechnen 5 cht wurden, beſtanden im Z f wurde der Zögling in die Kunſt des folgte. . Dieſe Uebungen nahm man in einem ernem Griffel chaften unterri en Hierau das Erlernen des ſ‚ Die Schulzeit in de manchmal auch ſchon mi der Aachener Synode v 0 che Unterricht riſ Kna ben den erſten mit einer dünnen Wachsſchicht üb des elementaren Jugen unterricht begann, wurden d dreijährigen Kurs vor Die Grundkenntniſſe die Zeichen mit eiſ beigebra 1 Leſens eingeweiht lichen Wi eingeprägt. ſchloß ſich der Dar⸗ in nd ählen u 2 an l 1 — 10 Der Unterricht t des Knaden chen Spreche Auf ſung in den * der lateini te die Unterwei e Schulzei 2 9 der Finger. der Kleinen ein. 1 1 eitet die gan, etzten die Uebungen in fo t Zahlen mittels freien Künsten, den ſieden Schule mentarunterri 5 1 ang beg lung der Ebenſo ſ im Ge ſchon in der tel 0 dieſen Ele⸗ t, den — lei Stufen der W 3 r 1* Die le perſön g von Metz, der erſte ſein; bten die Durch⸗ 8 ns, geweſen iſt. ſchule zu Die Ver S genommenen Kul tlichen Al erſten Ele⸗ Der Gedanke der religiöſen Volksbildung wur⸗ e fiel die Aufgabe zu, 0 Von Dr. Eduard Berlet. Kloſters Lorſch: Karl ſelbſt er⸗ ziehen. uf zalterlicher Schulwe tur galt auch als eine ihrer vornehmſten Verpflichtungen. deren Geburtsſtätte die klöſter mitte er Erde ſind die Klö beachtenswerter Stel hritten der ſch se deutf ˖ ildner ſeiner Völker Biſchöſe und Aebte ermahnte er, N 1 ten zu 2 atz an gan B Fo 1 1 5 tanden an der Wiege des Der Kirch ſchaf chem Boden au amten 0 ge 9e Verſchule, auf f römif 1 eimſtätte des Friede zrat de stätten 5 9 ng ens einen Ehrenp + tenmal von ihm ausgeſprochen. oft, um ſich an den wei Männer, deren Namen in der Geſchichte des Er⸗ e zum erf Mit dem Chriſtentum kamen auch die war die Klo liche Stille, die älte Das Rück 3 atten, 0 * ungswef eh inne Karl der Große wollte der 2 die von ihm unternommenen Verſuche erſtre 1 1 ten Bildu lich beiwohnte und Chro Abt der jungen Gründung. 0 1 8 9 5 1 Karl der Große, der der Einweihung des Kloſters dringung des Volkes mit der Bildung des chri tertums. die chriſtianiſierten Völker d mente gelehrter Bildung. mittlung der au ſchien ſen ſter. zi ſön f uche en, inner Sei⸗ — 1 ktor ent 5 * pe . ühren wollte, entgegen und erwog I ach ihren Sitz hatte, in Beziehung, um ſie für ſeine Pläne zu gewinnen. Es gelang ihm auch, dieſe G 9 8 1 1 Ii te er dem neuen doch Karl Theodors Ve Vielmehr bra 0 — de ſchon 1745 wieder geſchloſſen und de laſſen. · 9 Seidenwurmhaus wur ſſe ſellſchaft durch einen au . — Das legierte Geſellſchaft übergeführt, Sache, ſondern zum Nutzen Einze Wenn auch dieſer Geſellſchaft durch Urteilsſpruch des kurfü en und die Bevölkerung im 3). en je ſen. f 9 E 0 1 ch! Erwerbszweig, dem er ſeine Untertanen zu ge tzungsrecht der Maulbeerallee zu Heidelberg und Kokonsmonopol ausgeſtattet und ihr das n Ergebniſ hin das größte Intere 7+ 1; anzupflanz u unterweiſen. Die Geſellſchaft wurde dafür mit em Baum * erh Im Jahre 1748 trat ſo Karl Theodor mit einer Verleihung von Privilegien ab 1748. Seidenbaugeſellſchaft, die in Baden⸗Dur Damit war ſere fa 1 ſtadt a. d. H. eingeräumt. Damit hatte der Kur fürſt die Einrichtung des Seidenbaues aus den Händen des Staates an eine privi nicht zum Wohle der ner. ö 1 5 1. 2. Förderung des Seidenbaues durch Karl Theodor durch halb eines Zeitraumes von 4 Jahren 12000 Bäume in der P denbau z zwanzig Jahre laufenden Vertrag zu verpflich d neue Pläne und Mittel. noch nicht ab auch weit alleinige Nu und Ne der Bil⸗ ſich anzunehmen. erfreuen. 1 1* lechtes 1 * dung des heranwachſenden Geſch S. ſe 5 her Abt eiſtlichen ſei Dieſer Ge igung mit der Erziehung d vor. Für die ſegensreiche f 5 sweſens war die n über die Lorſcher ie Quellen für ſie fließen en wir, daß bereits im die 6 ſcher Kloſter. Auch Hebung der Wiſſen ken. Der Gehorſam gegen die Anordnungen ihre ig zur Gründung einer Benedikt. tete icht zur 1 1 7 1 5 g, vor ſeiner Lor verpft Nachrichte emeinſamen Leben unter Zu— 1 1 8 f J Jugen talten erhellten zur Genüge das gel des hl. t ſchrieb er die Beſchä terlichen Unterricht klö Einrichtung von förderndem Einfluß. * U ef f die Achtung vor den g de Wohltäters führten ſchon frühzei Allerdings ſind die Der heilige Chrodegan ung würde Biſchof von Metz, chaf Dieſe beiden Vorhandenſein einer Schule im Lor hier taten die Mönche alles, wa ſchaften ihnen dienlich erſch meinf Kloſterſchule ſehr dürſtig und d und dem Unterricht der ner Kathedrale zu einem e Entwickl grundelegung der N Ordensregel, Schule. f⸗ erteilt. Herzogtum älziſche Oberämter, dem einmal b Württemberg, Jean Pierre Rigal, glaubte er ei⸗ im f ſchrittenen Wege, nämlich dem der Vergebung von Seiden elper FN U alz mit größerer Hof nung in die Hand gegeben werden koͤnne. Ihm wurde am 24. 5. 1758 ein neues„Seidenbau-Privilegium“ t au Dies bezog ſich zunächſt nur auf 5 P fürf f rrſonen. In dem Seidenſtrumpffabrikanten und Generalin— ſpektor der„Maulbeerbaumplantagen“ lehtungen nicht nachgekommen 2 pf er Kur * 2 1 * n Hofgerichts zu Mannheim im Jahre 1758 die ihr erteilten Gerechtigkeiten wieder entzogen wur— den, weil ſie ihren Ve: tlich blieb do 0 L Privilegien an Ein, nämlich Heidelberg, Germersheim, Neuſtadt a. d. H., Alzey und— Oppenheim. So bringt das Jahr 1758 un miſches Oberamt erſtmalig mit dem Seidenbau nen Mann gefunden zu haben, dem die Neuorganiſation ziehung. des begonnenen Werks in der P war, ſo ver bau 0 lusdrücklich wis Jahre 777 eine Schule errichtet wurde, d 2 er hei⸗ n Be⸗ ten Di⸗ es war ein Als Schriftſteller und eren erf ſa die am Grabe ehenen Wunder. 0 wurde von den ter Adalhar. Verſen und Pro ten wir mit Namen kennen: Dichter verherrlichte er in fek lich. nur ſpär Mönch aus dem Klo rektor oder Pra : 8,5 Pfd. und (Fortſetzung folgt). 3) Die geſamte kurpfälziſche Seidenernte betrug in den Jahren 1743 18,5 Pfund, 1744 12,5 Pfund Kokons. 1745: Auch in tera⸗ landen ſind derartige Baumve 1 1 uſprechen. Vielleicht iſt der dicke 3 heim, Ernſt⸗Ludwigſtraße Nr. 20, als Zeuge der einſti⸗ gen Seidenzucht in der Kurpfalz an Maulbeerbaum im Hofe von Valentin Biſch zu Oppen⸗ Alzey und Kirchheimbo hellen Beeren wegen,»Der gar nur als Kurioſum in neue⸗ wenn ſie ein geringeres Alter haben, ihrer ſchwarzen oder rer Zeit angepflanzt worden. 7 1 EL Gegend und der Flurname„Maulbeerau“ in der Ge markung Oppenheim an die pfälz che Maulbeerbaum und Seidenzucht von ehedem. Sie ſind mit Veranlaſſung 1 * nen noch zu finden. Ganz unzweifelhaft erinnern aber bis zu nachfolgenden Darlegungen über dieſen Gegenſtand. heute hier und da gebräuchliche geographiſche und Flur bezeichnungen, wie„die Maulbeerau“ in der Worm Zuvor einiges zum Maulbeerbaum, zum Seidenſpin⸗ ner und zur Betriebswei e der Raupenzucht ſelber. e Grundlage des kurpfälzi bildeke der Anbau des weißen Maulbeerbaum nannt wegen ſeiner hellen Früchte. na 7 1 14 ſens ſo ge odes Es gelang jedoch zwei chriſtlichen Mön⸗ eit des oſtröm 3 555 n. Chr., Eier des ch ver In China, tammt, ſoll 1 — die Ausfuhr der Seidenſpinner und ihrer Eier bei ſtrafe verboten. chen zur fi „ ing) ſchon 2600 Jahre vor Chriſti Geburt ſeine Wichtigkeit entdeckt worden ſein. 1 1 Von deſſen Blättern rt ſich die Seidenraupe mit Vorliebe, bis ſie puppt und ihr koſtbares Geſpinſt 2) ſpinnt. woher der ö ſchen„Seidenbauwe Lange Zeit war in dieſem Lande denſpinner(Schmetter Sei 1 * Di 2 cha n Jah⸗ ren 1850 bis 1860 mit Bezug auf die damaligen Beſtre bungen des„Seidenbau Nur Nã 5 5 f é e. die landwirt 7 1 1 es der Maulbeer Heſſen, den Sei⸗ ird auch de ſo war es wenigſtens der Pfalz, wie aus den Verordnungen des Kurfürſten rs in China zu ent Karl Theodor betreffend Seidenzucht hervorgeht. Es wird wenden und in ausgehöhlten Stäben nach Konſtantinopel u brin ub ſpinne ſes; iſe ür lichen Vereine des Großherzogtums Heſſen“ aus de für 8 Kaiſers Juſtinian im Jahre Seiden ſchrift f Vereins“ ſe Betriebswe Di zen, werden keineswegs an den Maulbeerbäu⸗ 7. 9 ich vom Pflücken des La U arin nam en. Damit fand der Seidenbau ſeinen Eingang in e Europa, wo er gegenwärtig in den Mittelmeerländern, ˖ f men ſelbſt gezogen und genährt, ſondern in eigens dazu eingerichteten Stuben des Hau 8 be onders in Italien und Südfrankreich, in hoher Blüte ſteht.— Die Raupen, die aus den Eiern des Seidenſpin⸗ peratur gehalten und vor Wegfang durch die Vögel be⸗ denbau neuerdings in unſerer Gegend heimiſch zu machen. wahrt werden. bäume geredet, das demnach den Raupen als Futter vor⸗ ſo konnten auch die Seidenraupen in gleichmäßiger Tem⸗ gelegt werden mußte und zwar daheim, im Hau heren erläutert in der„Zeit ners ent in d 3 1. Die erſten Verſuche mit dem Seidenbau in der Pfalz. 2 9 5 l Aber der Plan kam nicht zu weiterer da„Ungelegenheiten, Krieg und Pe fa t“ die ſche Krieg bereitete den Be ähes Ende. Als die geſegnete 0 9 * ltniſſe der Unterpfalz gend von Heidelberg und an der Bergſtraße en für die Einfüh ſo gut für den Maulbeerbaum geeignet ſei, als das F 1 9ã 75 ſchiedenen deutſchen Hö er Orleans rung der Seideninduſtrie, ſo auch in Heidelberg. Er hatte gefunden, daß die klimatiſchen Ve in der Ge eben Klf Privilegium zum Seidenbau in der P ch Karl Ludwig ein Dekret, worin Becher das verliehen wurde. ießliche a in Italien und Frankreich. Im Jahre 1664 erließ lim dann au Die erſten Verſuche mit dem Anbau des Maulbeer ausſchl baums in der Kurpfalz fallen in die Regierungszeit Karl auch willkürlichſte Nat onalökonom Deutſchlands“, agitierte Ludwigs(1648 bis 1680). Becher,„ der geiſtreichſte, aber damals an ver ſtrebungen Bechers ein j Ausführung, verhinderten. t zwecks Verpup Heſpinnſte bilden die 19 werden als Konkons be⸗ ieſe pe fert aus Seidenfäden, wovon dann ſt ſt denzucht und i in i Seidenſpinnerrau tbares Geſp 0 In be⸗ ſche Philo⸗ Mönchen klaſſi des hl. Nazarius zu Lorſch ge ſe ſonderer Weis Schriftleitung: Dr. Berlet, Lorſch(Hellen).— Unberechtigte Nachdrug verboten. 2) Die ko die Puppe feſt umgeben Ernte bei der Se zeichnet. pung ein