Fußball⸗Ergebniſſe vom Sonntag: Nunde der Meiſter: Sp. V. Waldhof— F. V. Saarbrücken 41. Bayern München— Eintracht Frankfurt 22. Karlsruher F. V.— Sp. Vgg. Fürth 22. Stuttgarter Kickers— Wormatia Worms 58. Runde der Zweiten und Dritten: Gruppe Nordweſt: W. f. L. Neckarau— Boruſſia Neunkirchen 9:1(abgebr.) Saar 05 Saarbrücken— Mainz 05 1:0. F. Sp. V. Frankfurt— Rot⸗Weiß Frankfurt 3:2. Gruppe Südoſt: Sp. C. Freiburg— V. f. B. Stuttgart 3:3. 1. F. C. Nürnberg— Wacker München 2.2. Mannheim.(Der Geldſchrankknacker Grö⸗ ninger verhaftet.) In einem hieſigen Hotel verhaf— tet die Kriminalpolizei den berüchtigten Ein- und Ausbre— cher Wilhelm Gröninger, der ſich nebenbei auch Karl Kie— fer nannte. Bei ſeiner Feſtnahme führte er zahlreiche moderne Einbrecherwerkzeuge, ſowie eine ſcharf geladene Armeepiſtole bei ſich. Außerdem fand man bei ihm zahl— reiche wertvolle Schmuchſachen, Uhren, alte Goldmün⸗ zen uſw., die zweifellos aus Einbrüchen ſtammen. Pforzheim.(Ein ſchwerer Eiſenbahnun⸗ fall verhütet.) Auf der Strecke Söllingen—Berg⸗ hauſen fand ein Weichenwärter einen Schienenkopf auf 40 Zentimeter weggeriſſen. Daraufhin wurde der fäl— lige Perſonenzug in Berghauſen zurückgehalten und ein— gleiſiger Betrieb eingerichtet. Die Sperre dauerte zwei— einhalb Stunden. Durch die Aufmerkſamkeit des Wei— ers wurde ein ſolgenſchwerer Eiſenbahnunfall ver- 1 Mieberſchach(Amt Villingen). holzladen verunglückt.) Beim Verladen von Langholz geriet der hieſige Fuhrunternehmer Joſeph Wipf im Walde mit dem Kopf zwiſchen zwei Stämme. Schwer verletzt und bewußtlos mußte er in das Villin— ger Krankenhaus verbracht werden. Wipf, der Ende der ger Jahre ſteht, hat mehrere unverſorgte Kinder, deren einies den ſchrecklichen Unfall mit anſehen mußt (Beim Lang- central- Theater. Heut 426206 „Der f 1. Das große populäre Volksstück eee Ständiges Steigen der Lebens mitteleinfuht Der Einfuhrüberſchuß von 3,9 Millionen Renten⸗ mark iſt, bei Lichte geſehen, eine gefährliche Verminde⸗ rung unſeres Volksvermögens. Allein die große Einfuhr von Südfrüchten entſpricht jährlich dem Koſtenaufwand für den Neubau von 80 000 Eigenhäuſern. Der Januar⸗ n 1 5 5 5 fen ech Wilttenen Mark. Lebensmittel 2 Weinu. Most Denen— n Ausweis unſerer Handelsbilanz meldet gegenüber dem Vormonat einen Rückgang unſerer Fertigwarenausfuhr um 78 Millionen Rentenmark und eine erneute Zunahme der Lebensmilteleinſuhr um 83 Millionen Rentenmark. N A- 22 ↄ ðv.ͥbbbbb00b0b0b0bTbTbT0T0bGTGb0bbbbbbbb — 1 5 K 5 WMiriſchafisumſchau. Beſſerung auf dem Arbeitsmarkt.— Die Leipziger Meſſe.— Keine Entſpannung auf dem Kapitalmartt. Auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt hat die Beſſerung der Beſchäftigungsmöglichkeiten weiter zu⸗ genommen. Im großen und ganzen ähnelt die jetzige Lage der Lage in der gleichen Zeit des Vorjahres, wo auch nach anfänglicher Zögerung dann ein ziemlich ſchnelles Anwach⸗ ſen der Beſchäftigungsmöglich eiten ſich ergab. Heute ſind allerdings die hemmenden Momente größer als im ver⸗ gangenen Jahre, da ſich in verſchiedenen Gewerbezwei⸗ gen Kapitalsſchwierigkeiten deutlich bemerkbar machen. Be. ſonders leidet darunter, wie ſchon öfters angeführt, das Baugewerbe. In Südweſtdeutſchland führte die leichte Steigerung des Kräftebedarfs in verſchiedengen Außenherufen, zum Teil aber auch in der Induſtrie, zu einer einſtweilen noch geringfügigen Entlaſtung des Ar⸗ beitsmarktes. Infolgedeſſen ſank die Zahl der Unter ſtützungsempfänger(aus Arbeitsloſen⸗ und Kriſenunter ſtützung zuſammen) in Baden von 43 561 auf 42 962 in Württemberg einſchließlich Hohenzollern Won 22 616 auf 20 785. Die in Leipzig zur Zeit ſtattfindende Früh⸗ jahrsmeſſe ſcheint ſo weit ſich bisher die Dinge über⸗ ſehenlaſſen, ein ganz erfreuliches Ergebnis zu bringen. Beſonders das Auslandsgeſchäft iſt offenbar recht befrie— digend, jedenfalls iſt das Intereſſe des Auslandes an der Leipziger Meſſe, wie ſchon aus der Zahl der ausländi⸗ ſchen Beſucher hervorgeht, recht groß. Es ſollen auch hier eine Reihe nennenswerter Abſchlüſſe getätigt ſein. Da gegen iſt das Jalandsgeſchäft etwas ſchwächer. Auch wird betont, daß das Geſchäft in den verſchiedenen Branchen auch recht unterſchiedlich iſt. Weniger befriedigend ſcheint bisher die Textilmeſſe verlaufen zu ſein. Gerade bei der etwas geſpannten Lage der deutſchen Konjunktur kaun ein befriedigender Ausfall der Leipziger Meſſe eine wert volle Hilfe zur Ueberwindung der Schwierigkeiten ſein. Die Lage am deutſchen Kapitalmarkt hat ſich bisher immer noch nicht entſpannt. Wenn auch die Ausweiſe der Reichsbank eine Erleichterung zeigen, ſo kann man deshalb noch nicht auf eine weſentliche Beſſerung des deutſchen Kapitalmarktes ſchlio ßen. Schauspielerin enmale ab 2. Das Schicksal einer „Die vom Theater.“ Alle die gestern Abend das wunderbare Programm gesehen haben, werden dasselbe zum heutigen Besuch empfehlen. Jünglings⸗Godalltät Morgen Dienstag abend 8 Uhr G Verſammlung des Jungmännerbundes im Kettelerſälchen. 2. Vortrag des H. Herrn Marian. im Verlag. Zwei gute fallen per ſof. zu vergeben. Näh. zu erfragen I. EIS E SINOCGENPD ODER VOLL FEURIGEN TEHIPDPERATIBNTA HBoherrscht er Proſeſſor Schwalk über das Thema:„Juugmann und Ehe“ Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen bittet Der Präſes. one Schlafzimmer, kiche u. poliert Speisezimmer, Herrenzimmer Auehen Sowie EMzZelmöhel alles in großer Auswahl, kaufen Sie gut u. billig u. zus ehr günsti-⸗ gen Zahlungsbedingungen im zu haben bei Morg. Dienstag von 12 Uhr ab la hausgemachte 3 22 Wurſt u. Fleiſch Val. 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Mit jener Klarheit, die die liritik bei den früheren Arbeiten Pater Michſtätters allgemein anerkannt hat, merden hier grrude jene fragen vam Btandpunkit 0 c ſt der wiflenſchaftlichen Meſtik behan⸗ A. Specht, 1 klag ermel er delt, die heute—-wieſtonnersreuth— im Mittelnunkte des Untereſſea ſtehen. Ruch aus der Geſchichte der lyſtil wird manches fleue geboten. Das „Mußergewühnlichecßebet“ von Pater de ſfflaunngue hat in Frankreich die srhnte Ruflage erlebt und iſt bereits in mehrere Sprachen überſetztworden. Berlag Berder, Freiburg im Breisgau Weizenfuttermehle Meizenkleie Telefon 76. Empfehle? Gerstenschrot Hühner- u. Taubenfutter Haferflocken, Pfund 0,22 Heinrich Faltermann SS ce Sd SSG GGG Turnerbund Wiernheim Das Frauenturnen beginnt heute Montag, den 12. März. Turnſtunden von 8— 9½ Uhr abends im Freiſchütz. Anmeldungen werden in dieſer Turnſtunde entgegengenommen. Der Frauenturnwart Moltkeſtr 15. Weckeruhren mit 24 Std⸗Zeit, mit und ohne Leucheblatt billigſt. Rathausſtraße 68. 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Zum Vortrag gelangen Werke erster Meister (Verstöärktes Orchester) Hatritiskor ten Vorverkauf 0,80 fark, an der Anendasse 1.— mark Offene Getränke Musikhaus Hanf, Bahnhofsrestaurant KMuner, Feinkostgeschäft Hook, im Freischütz und bei Franz Hofmann, Buchhandlung. 0 8 1 4 8 Zeuung— Biernheimer Nachrichten) Aglich ait Ausnahme ber Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 8 24 e ben u e gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeltige uſtrierte n bei ahrplan ſowie einen Wand⸗. kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Frdes, ältetes k. erfolgreiches Lobal⸗Anzeigeblat in Bieruheſn 111.— Telegramme: Tnzeiger, Blernheim— Peſiſchectonto Nr. 215771 Amt Rare..— Schriftleltung, Druck u. Verlag: Joh. Rartin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. k.* r le„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Neues in Kürze. 6: In der Tarifſtreitigkeit zwiſchen dem Verband Ber⸗ liner Metallinduſtrieller und dem Deutſchen Metallarbeiter⸗ verband wurde der Schiedsſpruch vom 10. März 1928, der unter dem Vorſitz des Schlichters für den Bezirk Groß⸗Berlin gefällt worden iſt, von Amtswegen im öffent⸗ lichen Intereſſe für verbindlich erklärt. 1s: Bei den polniſchen Senatswahlen hat bei geringer Wahlbeteiligung der Regierungsblock Pilſudſki ein Drittel der Mandate erhalten. 1: Der frauzöſiſche Senatͤr de Monzie ſprach ſich in einer Rede in Vordeaux für eine lohale Verſtändigung zwiſchen Frankreich und Deutſchland aus. s: Die erſte Stafſel der italieniſchen Polar⸗Luftſchif⸗ ferexpedition des Generals Nobile iſt nach Oslo auf⸗ gebrochen. Die polniſchen Genatswahlen Geringe Beteiligung.— Fünf deutſche Mandete. D Warſchau, 12. März. Die Wahlen zum polniſchen Senat am Sonntag ſind nach den bisherigen Meldungen in allen Teilen Polens ruhig und ohne beſondere Zwiſchenfälle verlaufen. Das allgemeine Intereſſe an den Wahlen war weſentlich ge⸗ ringer als bei den Sejm-⸗Wahlen. Die Wahlbeteili⸗ gung betrug im allgemeinen kaum mehr als 40 bis 50 vom Hundert, während bei den Sejmwahlen 85 bis 90 vom Hundert der Wähler an die Urne gingen. Beſonders ſchwach war die Wahlbeteiligung auf dem Lande, welche nicht zuletzt auf die ſchlechte Witterung zurückzuführen iſt. Eine Ausnahme davon bildete Ober⸗ ſchleſien, wo die Beteiligung durchſchnittlich 90 vom Hun⸗ dert betrug. Nach dem vorliegenden Geſamtreſultat der Wahlen, das nur noch unbedeutende Veränderungen erfahren dürfte, verteilt ſich die Mandatszahl unter Anrechnung der Man— date von der Staatsliſte folgendermaßen: Regierungspartei N 49 Sozialiſten 8 Wyzwolenie Nationale Arbeit Bauernpartei Domfki Minderheitenblock. Chriſtlichdemokraten u. Piaſten Nationaldemokraten f Korfantypartei 0 Os —. O 27 Zioniſtiſche Juden Lemberg 1 Die nationglen Minderheiten werden damit die zweit⸗ ſtärtſte Partei im Senat ſein. Die ſtärkſten Verluſte haben erlitten die nationalen Demokraten und die Piaſten, die ſtatt früher 66 jetzt zuſammen 14 Mandate zählen. Die Kommuniſten haben kein Mandat erhalten. Die Namen der gewählten deutſchen Senatoren ſind: Barczewſki⸗Pommerellen, Buſſe⸗Poſen, Pant⸗ Oſtoberſchleſien, Spickermann⸗Lodz und Hasbach von der Staatsliſte. Grobe Wahlbeeinfluſſung in Oberſchleſien. In Oberſchleſien wurden von polniſcher Seite viel⸗ ſach gefälſchte Stimmzettel in der Liſte 18 der deutſchen Wahlgemeinſchaft zur Irreführung der Wähler verteilt. Auf dieſen Zetteln war die 8 der Nummer 18 mit einem dünnen Kopierſtift durchſtrichen, ſodaß von den Wahl⸗ lommiſſionen zahlreiche ſolcher Zettel als ungültig er⸗ klärt wurden. Ferner wurden wiederum von ihren Be⸗ hörden für die Beamten Wahlzettel in verſchiedenen Far⸗ ben ausgegeben, um eine Kontrolle über die Ausübung der Wahlpflicht der Beamtenſchaft durchzuführen. Die Ergebniſſe ſtellten ſich trotz der Beeinfluſſungsverſuche pro⸗ zentual im allgemeinen für die deutſche Wahlgemein⸗ ſchaft als günſtiger als bei der letzten Sejmwahl. Abreiſe der deutſchen Delegierten. Keine Unterredung mit den Ruſſen. 1 D Genf, 12. März. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat am Montag abend um 6 Uhr mit der deutſchen Delegation Genf verlaſſen. Für Montag war urſprünglich eine Anterredung mit dem Generalſekretär der ſowjetruſſiſchen Delegation Boris Stein vorgeſehen. Dabei ſollte vor allem die erfolgkle Verhaftung der deut⸗ chen Ingenieure der ACG. durch die ſowietruſſiſchen Behörden zur Sprache kommen. Von der ſowpfetruſſiſchen elegation wurde jedoch mitgeteilt, daß der Generalſekre⸗ kär erkrankt ſei und infolgedeſſen die Unterredung nicht lattkinden könne. Dieſe Mitteilung muß einigermaßen ef remden. Es ſcheint, daß man auf ige del gen Seite eine Ausſprache über die Verhaftung der deutſchen dale ene unter allen Umſtänden in Genf vermeiden 2 8 —— Ä ͤ9uw— 85 5 eimetfinzeiger Viernheimer Tageblatt 15 (Biernheimer Bürger- Ztg.— Blernh. Volksbisn UAnzeigenprelſe: Die einſpeltige Petitzelle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Iz cen abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Faß 6 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in 1 Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Autsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiauts latzvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahrm 10 Nacken vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch elne Gewähr nicht ſtsernommen erate und Notizen Dienstag, den 13. Mürz —— 45. Jahrgang 1928 Der Eilat des Neichsſinanzminiſteriums. Beratung im Haushaltsausſchuß des Reichstages. Berlin, 12. März. Der Haushaltsausſchuß des Reichstages beſchäftigte ſich am Montag mit dem Etat des Reichsfinanz⸗ miniſteriums. Der Berichterſtatter beſprach zunächſt die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen Reichstag und Reichsrat über die Bauten der Finanzämter und erklärte, er könne den Reichsrat in der Verweigerung der Mittel dafür nicht folgen. Die urſprünglich angeforderten Mittel über die Bauvorhaben müßten ſolange bewilligt werden, wie die Reichsbauverwaltung nicht abgewickelt ſei. Sodann nahm Reichsfinauzminiſter Dr. Köhler das Wort und führte u. a. aus: Was die Unterbringung der Finanzbehörden des Reiches betreffe, ſo habe das Reich von Preußen dafür faſt überhaupt keine Gebäude übernehmen können. Deshalb habe ein Bauprogramm für die Erſtellung neuer Dienſtſtellen aufgeſtellt werden müſſen, das bereits auf fünf Jahre geſtreckt ſei. Eine längere Friſt ſei nicht erträglich. Zu den Reichsratsbe— ſchlüſſen über eine Kürzung des Bauprogramms bemerkte der Miniſter, daß die Länder an einer ordnungsmäßigen Veranlagung der großen Steuern ſelbſt das größte In⸗ tereſſe hätte. Die neue Organiſation der Bau⸗ verwaltung hänge nen den Ergebniſſen ab, die der im Lande Baden genachte Verſuch der Zuſammenle— gung bei den Reichs- und Landesbauämtern zeitigen werde. Hinſichtlich der von verſchiedenen Seiten bemängelten Größe des Miniſteriums wies der Miniſter dar⸗ auf hin, daß dem Miniſterium außer zahlreichen anderen wichtigen Aufgaben die Leitung einer Verwaltung von 88 000 Köpfen obliege, demgegenüber zähle das Finanz⸗ miniſterium 800 bis 900 Köpfe, alſo noch nicht ein Pro⸗ zent. Der Miniſter kündigte weiter den Geſetzentwurf über die Neuabgrenzung der Landesfinanz⸗ amts⸗Bezirke für die nächſte Zeit an. Er hielt es für nötig, dieſe Fragen mit der Neuorganiſierung der Poſt und Eiſenbahndirektionen zu verbinden. Mit Thürin⸗ gen ſei der Vertrag über die Uebernahme der Finanz— verwaltung abgeſchloſſen. Mit Bayern werde über die Abtrennung der Frenidengeſchäfte noch verhandelt, außerdem ſtehe in dieſem Lande die Aufhebung von 40 Finanzämtern in naher Ausſicht. Man werde überall ver⸗ ſuchen, die unorganiſchen Beamte abzuſtoßen. Ferner habe der Reichs at diee Abſicht abgetehnt, an Württemberg gegen eine Abfindung das Vermeſſungsweſen zurückzu⸗ geben. Das Steuervereinheitlichungsgeſetz werde dem kom⸗ menden Reichstag zur Erledigung vorliegen. Zum Schluſſe erklärte der Miniſter, daß die höheren Steuerein⸗ nahmen im Jahre 1927/28 nicht ausſchließlich auf die beſſere Wirtſchaftslage, ſondern auch auf die gründlichere Veranlagung zurückzuführen ſeien. Rieſenkundgebung der ſchleſiſchen Landwirtſchaſt 1090 000 Landwirte verſammelt. ö Breslau, 12. Die Notlage der ſchleſiſchen Landwirtſchaft kam in einer am Monkag mittag auf dem Breslauer Palais⸗ Platz abgehaltenen Rieſen-Kundgebung des ſchleſiſchen Landbundes zum Ausdruck. Zu der Kundgebung waren etwa 100 000 Landwirte Mittelſchleſiens, darunter auch zahlreiche an der Landwirtichaft intereſſierte Innun⸗ gen und Gewerbevereine mit Sonderzügen eingetroffen. Der Vorſitzende des ſchleſiſchen Landbundes, Freiherr, v. Richthofen ⸗Boguslawitz, ſchilderte in ſeiner Rede, die durch Lautſprecher vermittelt wurde, die große Not des ſchleſiſchen Bauernſtandes. Nachdem zwei Entſchlie⸗ zungen angenommen worden waren, fand die Kund⸗ gebung mit dem Abſingen des Deutſchlandliedes ihren, Abſchluß. 5 ö März. —— Ohne Juſer Borwürtstomnen —... ñ— Die Wahlen in Potsdam. Starker Ruck nach links. „Berlin, 12. März. Die Stadtverordnetenwahlen in Potsdam, auf die man als eine Art Generalprobe für die bevorſtehen⸗ den Reichstagswahlen mit großer Spannung er⸗ wartet hatte, haben einen ſtarken Ruck nach links „bracht. Den Sozialdemokraten iſt es gelungen, Jieun Mandate neu zu erringen, während die Deutſch⸗ nationalen drei Mandate verloren. Die Splitterpar⸗ teien ſind mit Ausnahme der Bodenreformer und der Partei für Handel und Gewerbe leer ausgegangen. Ebenſo erhielt die Deutſch⸗völkiſche Partei kein Mandat. Die übrigen Parteien haben ihre Anzahl der Mandate all⸗ 1 0 gewahrt. Die Wahlen haben folgende Zahlen er⸗ geben: 1924: (19), (5), (3), (375 6205 62) 0 0 0 ſeutſchnationale 16 Sozialdemokraten 14 Deutſche Volkspartei 3 Kommuniſten 2 Deutſchſoziale Partei(Kunze) 0 Deutſchdemokratiſche Partei 1 Zentrum 1 Bodenreform 1 Handel, 5 1). Gewerbe, Grundbeſitz u. ———— Schwere Stürme im Stillen Ozean. 200 Menſchen ertrunken. d Berlin, 12. März. Nach Meldungen aus London herrſchen an der japa⸗ ſchen Küſte ſchwere Stürme. Der amerikaniſche 14090⸗ Tonnen⸗Dampfer Präſident Lincoln gab auf dauernde drahtloſe Anrufe leine Antwort und iſt ſeit Samstag überfällig. Fünf kleinere japaniſche Schiffe ſind mit zuſammen 200 Perſonen an Bord untergegangen. Die japaniſche Regierung ſandte Flugzeuge und Zerſtörer aus, um nach den überfälligen Dampfern zu forſchen und etwa noch in Not befindlichen Schiffen Hilfe zu leiſten. Mittelſtand ** Erdbebenkataſtrophe in Perſien. Eine Stadt zerſtört. London, 12. März. Die engliſchen Erdbebenwarten in London, Kairo und Bombay meldeten ein drei Stunden andauerndes Erd⸗ beben, deſſen Herd im Perſiſchen Golf oder in Perſien angenommen wurde. Die„Chicago Tribune“ meldet aus Teheran, daß die Stadt Nabend in der perſiſchen Provinz Farſiſtan durch ein Erdbeben zerſtört worden ſei. Die Bevölkerung iſt obdachlos und in die Berge ge⸗ flüchtet, wo ſie im Freien kampiert. Die Zahl der Men⸗ ſchenleben, die verloren ſind, ſoll nicht ſehr groß ſein. Es erfolgten zwei Erdbebenſtöße in einem Zeitraum von einer halben Stunde. Die perſiſche Regierung hat Trup⸗ pen und Lebensmittel in das Erdbebengebiet entſandt. Neuer Erdrutſch in Santos. Bisher 300 Tote. „ Newyork, 12. März. Bei Santos erfolgte ein neuer Erdrutſch. Ein ganzer Stadtteil in der Gegend des Mont Serrat wurde von der Bevölkerung geräumt, da man mit weiteren Nachſtürzen des vollkommen unterſpülten. Berges rechnet. Nach den letzten Meldungen hat ſich die Zahl der bei dem erſten Bergrutſch umgekommenen Perſonen auf 300 erhöht. 2 2 Aus dem In⸗ und Auslande. Tarifkündigung der Textilangeſtellten. Zerlin, 12. März. Die Gehaltstarife für die ge⸗ ſamte Textilinduſtrie, d. h. für die Bekleidungsinduſtrie, den Textilgroßhandel und die Tertilwirtſchaft ſind durch die Angeſtelltenverbände zum Ablauf dieſes Monats ge⸗ kündigt worden. Damit befinden ſich insgeſamt etwa 20 000 Angeſtellte dieſer Branche in einer Lohnbechegung. Verhandlungen, die vor einigen Tagen für die Bekiei⸗ dungsinduſtrie, wo die Angeſtellten eine Lohnerhöhung. von 15 bis 20 Prozent gefordert haben, ſtattgefunden hatten, haben bisher noch zu keiner Einiaung gen rt. Die Feier der deutſchen Frie... geſellſchaft für Quidde f und Buiſſon. Freiburg, 12. März. Am Sonntag feierte die deut, ſche Friedensgeſellſchaft im Stadttheater zu Freihurg dit beiden Friedensnobelpreisträger Profeſſor Buiſſon und Profeſſor Quidde. Die Verſammlung ſtand unter dem Eindruck, daß zur Konſolidierung des Friedens eine Al⸗ lianz mit Frankreich angeſtrebt werden müſſe. Voraus⸗ ſetzung für dieſe ſei aber baldige Räumung des Rhein⸗ undes, Verwirklichung des wahren Rechtszuſtandes, die Beſeitigung des Spruches, daß Deutſchland allein am Kriege ſchuld ſei. Hierfür trat das Haus mit großem Nachdruck und Beifall ein. Für die badiſche Regierung war Staatspräſident Dr. Remmele erſchienen, der den beiden Nobelpreisträgern auch namens des Auswärtigen Amts ſeine Glückwünſche ausſprach. 5 Ein griechiſches Torpedoboot untergegangen. Berlin, 12. März. Wie aus Athen berichtet l iſt das griechiſche Torpedoboot„Panormos“ nach erlit⸗ 1 Seite brut in ſchwerer See auf einen Felſen der insel Aulgina aufgelaufen und geſunken. Ein in der Nahe befindlicher Dampfer ſetzte zwar ſofort ſeine Ret⸗ tungsboote aus, die aber bei dem Sturm umſchlugen. Die 84 Mann ſtarke Beſatzung des Torpedobootes rektete ich ſchwimmend an die nahe Küſte. Der Kapitän ver⸗ uchte Selbſtmord zu verüben, verletzte ſich aber nur ſchwer. Ibn Saud und die Rüſtangen in Arabien. London, 12, März. Nach Meldungen der Times aus Baſra glaubt man, daß Ibn Saud vielleicht die Be⸗ wegungen in Arabien dulden und unter dem Druck der Stämme auch unterſtützen wird, jedoch kaum die Füh⸗ rung ſelbſt in die Hand nehmen wird. Berichte aus Syrien beſagen, daß ſich 18000 Wahabi drei Tage⸗ märſche vom Maan zusammengezogen hatten und auf Grund von Befehlen Ibn Sauds handelten. Der Emir Abdullah von Transjordanien ſoll einen Kurier zum britiſchen Oberkommiſſar von Paläſtina geſandt haben, 5 zu bitten, ausreichende Verteidigungsmaßnahmen zu treffen. 3 S Der Korruptionsprozeß Wagner. Beginn der dritten Prozeßwoche.— Zuſammenſtoß zwiſchen Vorſitzenden und Verteidigung. D Frankenthal, 12. März. Die Beweisaufnahme im Falle Leuna wurde in der dritten Prozeßwoche mit der Vernehmung des Zeugen Lö ſer fortgeſetzt. Löſer war Magazinverwalter in dem Betriebe Wagners in Merſeburg und hatte die Kappen zu verwiegen. Solange die Werkſtätte in Merſeburg war, wurde eine Wage benutzt, die ſo ungenau war, daß ſich Differenzen bis zu fünf Kilogramm ergaben, Als die Werkstätte Wagners in das Leunawerk ſelbſt verlegt orden war, wurde eine genauer gehende Wage benutzt. as Gewicht der zur Gewichtserhöhung beigegebenen ſo⸗ enannten Beiladungen wurde von dem Zeugen auf die ngabe des Angeklagten Bieberich hin auf die Wiegeliſte eſetzt. Neu war die Angabe des Zeugen, daß als Bei⸗ adung auch einzelne Stücke von Kappen mitgegeben wur⸗ den, die erſt im Werke ſelbſt zuſammengeſetzt worden ſind. Der ſchon zum Fall Stallmann vernommene Zeuge 155 verbreitete ſich ſodann über die Buchführung. Eines ges wurde er von Direktor Krämer beauftragt, 1000 ark auf das Privatkonto Wagners zu buchen, die er an Schwarz gegeben habe. Der Zeuge hat ſich ſehr dar⸗ über gewundert, daß ein Beamter Geld annimmt. Er erklärte weiter, daß ihm Gerüchte darüber, es ſei in Leuna wegen Lieferungen und Schmiergeldern nicht alles in Ord⸗ nung ſchon im Jahre 1924 zu Ohren gekommen ſind. Weitere Ausſagen über den Fall Leuna machte Ober⸗ fingenjeur Göttel, der von Stallmana gehört hat, daß eine Firma ſich um die Lieferung von Kappen bemühte, daß ihr aber von einem Angeſtellten des Werkes nur kom⸗ plizierte Kappen gezeigt wurden, ſo daß das Angehot 2 hoch ausfiel und deshalb nicht berückſichtigt wurde. Als der Zeuge das Verhalten Wagners ihm gegenüber als gemein bezeichnete, zumal Wagner ihn durch einen Lehr⸗ ling überwachen ließ, forderte die Verteidigung den Vor⸗ itzenden auf, daß der Zeuge dieſen Ausdruck zurücknehme. er Vorſitzende lehnte das Eingreifen ab, worauf es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Verteidigung und dem Vor⸗ itzenden kam. Die Verteidigung und Wagner ſuchten den Zeugen als unglaubwürdig hinzuſtellen. In die Geſchäftsgebräuche der von Wagner gegründe⸗ en„Expreß G. m. b. H.“, welche von der franzöſiſchen egiebahn die Güterbeſtätterei erhielt, gewährt die Aus⸗ age des Zeugen Kaufmann Ulrich über ein Geſpräch wischen Wagner und dem Geſchäftsfüßre de Seren G. m. b. H., dem Franzoſen Sagnier, einen Ei Hick, das der Zeuge zufällig anhörte. Wagner ſagte zu Sagnier: „Sie wiſſen Beſcheid wegen der Güterbeſtätterei. Der Schwieger ohn, des amtlichen deutſchen Güterbeſtätters Bayer iſt deutſcher Offizier geweſen und ein Franzoſenfreſ⸗ ſer. Damit werden Sie wohl viel anfangen können.“ Der Zeuge Mees, der früher Buchhalter bei Wag⸗ ner war, hat die ſogenannte Schmiergelderliſte ſelbſt in er Hand gehabt. Sie beſtand aus einem Zettel, auf em von der Hand Wagners die Anfangsbuchſtaben von amen und hinter denſelben Beträge verzeichnet waren, owie die Namen Bieberich und Stallmann. An dieſen Zettel war ein anderer Zettel angeheftet, auf den von Stallmann die Namen der von Wagner nur mit An⸗ angsbuchſtaben bezeichneten Perſonen ausgeſchrieben wa⸗ ken. Die Namen lauteten: Gouthier, Römer, Hammann, Frühauf uns Herrmann. An die Höhe der einzelnen Be⸗ trage ran N der Zeuge nicht meyr erinnern. Auf dieſem Zette ſtandeg ferner die Namen Wolf, Bieberich und Stallmann. Wagner habe auf die Buchhaltung ehr wenig Wert gelegt, mit den Büchern ſei er für die Jahre 1924 und 1925 im Rückſtand geweſen. agner habe einmal geäußert: Ich brauche keine Buchhaltung, meine Buchhaltung iſt mein Bankkonto. Aus Nah und Fern. 31 Bergleute erſtickt. Newyork, 12. März. Ein Grubenfeuer brach in dem Bergwerk Aurona nahe bei Texiutlan im Staate Puebla aus. Während es 60 Bergleuten gelang, zu entkommen, wurden 31 von dem Feuer überraſcht und erſtickten in den ſich entwickelnden Gaſen, bevor Rettung möglich war. Frankfurt a. M.(Der Mörder Wiechmann in Frankfurt.) Der Mörder Wiechmann wurde nach Aang verbracht und dem Polizeipräſidium zu einem rzen Verhör zugeführt. Die ganze Schuld ſchiebt Wiech⸗ mann auf die Verſagung aller Hilfe durch die Frank⸗ furter Wohlfahrtsſtellen. Er betonte auf ausdrücklich mehr⸗ maliges Befragen, daß er dreimal verſucht habe, im Wohlfahrtsamt Unterſtützung zu erlangen, daß er aber jedesmall abgewieſen worden ſei. Dieſer Behauptung wurde ſofort entgegengehalten, daß von ſolchen Beſuchen im Wohlfahrtsamt nichts bekannt ſei. Die Mordtat will er auf ausdrückliches Verlangen ſeiner Frau, die ſich ſchon lange mit derartigen Gedanken getragen habe, ausgeführt haben. Man begegnet jedoch dieſen Behauptungen mit großen Zweifeln. Auch die Angaben des Wiechmann, daß er den Paß des Kaufmanns Heuſer aus Mörfelden, den er bei ſeiner Verhaftung bei ſich führte, im Stadt⸗ walde gefunden habe, finde nirgends Glauben. Jeden⸗ falls iſt man an den leitenden Stellen der Auffaſſung, daß Wiechmann ſchwer belaſtet erſcheint und wohl auch die Hauptſchuld an den Vorgängen trägt. Haiger.(Bei der Diebesfahrt tödlich ver⸗ unglückt.) Der Autoſchloſſer Erich Müller und der Ar⸗ beiter Heinrich Scherer aus Siegen hatten abends in einer Siegener Wirtſchaft ein Motorrad geſtohlen und fuhren damit nach Würgendorf. In der Nähe des Krie⸗ gerdenkmales ſauſten die Diebe mit ihrem Rade gegen einen Baum und ſtürzten die ſteile Straßenböſchang hinab. Dabei brachen beide das Genick und waren ſofort tot. Nach der Feſtſtellung des Tatbeſtandes durch die Siegener Polizei wurden die Leichen vorläufig in Wür⸗ gendorf aufgebahrt. N Marburg.(Dappeltes Unglück.) Zwei junge Bauernföhne aus Borken verunglückten mit ihren Fahr⸗ rädern ſchwer. Der eine Fahrer überfuhr in der Dunkel⸗ heit zwei Fußgänger und verletzte ſie erheblich. Er ſelbſt ſtürzte zu Boden und trug ſchlimme Verletzungen davon. Sein Freund rannte wider ein Fuhrwerk und erlitt gleich⸗ falls ſehr ſchwere Verletzungen. Beide mußten dem Kran⸗ kenhauſe in Treyſa zugeführt werden. Magdeburg.(Tödlicher Unfall auf dem Hauptbahnhof.) Auf dem Hauptbahnhof wurde ein Weichenſteller und ein Rottenaufſeher, die mit der Be⸗ freiung der Gleiſe vom Schnee beſchäftigt waren, von einem D⸗Zug angefahren. Beide Verunglückte wurden ins Krankenhaus eingeliefert, wo ſie nach kurzer Zeit verſtarben. 5 Weilburg.(Vom Pferde erſchlagen.) Im benachbarten Waldhauſen erhielt der 27jährige Landwirt Friedrich Ebert, als er ſein Pferd in den Stall führen wollte, von dem Tier einen Hufſchlag gegen den Kopf, daß er auf der Stelle getötet wurde. Berlin.(Schweres Autounglück.) Im Oſten Berlins fuhr in der Nacht eine mit zwei Inſaſſen be⸗ ſetzte Kraftdroſchke gegen das Schutzgeländer einer Bau⸗ grube. Das Auto riß das Geländer ein und ſtürzte vier Meter tief in den Schacht. Dabei wurde der Chauffeur etötet, während die beiden Inſaſſen mit leichten Ver⸗ letzungen davonkamen. Lenggries(Oberbayern.(Raub nord an einem Poſtagenten.) In der Nähe von Lenggries wurde in den Iſarauen der 42jährige Poſta eat Valentin Karl der Poſtagentur Fall ermordet aufge unden. Karl war Tags zuvor vom Poſtamt Lenggries mit ſeinem Rad nach Fall gefahren. Er führte 40000 Mark Poſtgelde., die für Lohnauszahlungen uſw. beſtimmt waren, mit ſich. Da Karl am Abend ſein Ziel nicht erreicht hatte, nahm man an, daß ihm ein Unfall zugeſtoßen ſei. Die Leiche war mit Tannenzweigen zugedeckt. Der Täter konnte noch nicht feſtgenommen werden. Erfurt.(25 Einbrüche aufgeklärt.) Die zahl⸗ reichen Emvruche und Heiopchranrtnagereien in Thüringen ö ben nunmehr ihre Aufklärung gefunden. Als Hall täter ermittelte man in Berlin den Arbeiter Otto Betg⸗ mann und den Schloſſer Otto Schnarzer, und ſchliehlich einige Tage darauf den Pantoffelmacher Schröter aus Luckenwalde. Das Trio hat bereits 25 Einbrüche zu⸗ geben, es kommt aber mit Sicherheit noch für etwa 0 andere Einbrüche in Frage. Kleine Chronit. Ein Flugzeug in den Aermelkanal geſtürzt. Das Verkehrsflugzeug zwiſchen Paris und London ſtürzte kurz nach Verlaſſen der fra zöſiſchen Küſte ins Meer. Nach den letzten Nachrichten urden die Leichen des Piloten und des Mechanikers in de Nähe der franzöſiſchen Küste von einem engliſchen Kana impfer aufgefiſcht. Paſſagiere be⸗ 1 ſich nicht an ord. Wie verlautet, handelt es ich um ein franzöſiſches Farman⸗Flugzeug. t Ein Auto vom Zuge erfaßt. In Maſiſon(Illi⸗ nois) überfuhr ein Zug ein mit drei Inſaſſen beſetztes Auto, das in Brand geriet. Das Auto verbrannte mit ſamt den Inſaſſen, die bis zur Ankenntlichkeit verkohlt wurden. „ Schnee in London.— Pier Tote. In London fällt unaufhörlich Schnee. Starke Schneefälle werden auch aus allen Teilen des Kanals gemeldet. Dagegen iſt das Wetter in Cornwallis ſonnig. Bisher ſind vier Todes⸗ ate im Zuſammenhang mit der ſtarken Kälte zu be⸗ agen. 1 5—— 2—— Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 12. März. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. London 20,39— 20,43; Newyork 4,179— 4,187; Am⸗ ſterdam 168,20— 168,54; Brüſſel 58,26— 58,38; Dan⸗ zig 81,51— 81,67; Italien 22,08— 22,12; Jugofla⸗ wien 7,360— 7,374; Kopenhagen 111,97— 112,19; Liſſabon 18,93— 18,97; Oslo 111,32— 111,54; Paris 16,44 bis 16,48; Prag 12,385— 12,405; Schweiz 80,46 — 80,62; Sofia 3,017— 3,023; Spanien 70,45— 70,59; Stockholm 112,12— 112,34; Wien 58,86— 58,98. Berliner Effektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 251,25: Commerz⸗ und Privatbank 173; Darmſt.⸗ und Nationalbank 223,25; Deutſche Bank 160,25; Diskonto⸗ Geſellſchaft 154,50; Dresdner Bank 156,50; Hapag 149,25; Nordd. Lloyd 150,25; A. E. G. 152,50; Daimler 92,75; J. G. Farheninduſtrie 254; Gelſenkirchen 130 Th. Gold⸗ chmidt 106,50; Ph. Holzmann 144; Phönix 98,50; Rhein. raunkohlen 249,875; Rhein. Stahlwerke 154; Schultheiß⸗ Patzenhofer 326; Ver. Glanzſtoff 666; Ver. Stahlwerke 100; Weſteregeln 176,75; Metallbank 123,1; Zellſtoff Waldhof 262,50. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Salatkartoffeln 15; Wirſing 30 bis 40; Weißkraut 16 bis 20; Blumen⸗ kohl, Stück 100 bis 150; Rotkraut 28 bis 32; Gelbe Rüben 18 bis 20; Rote Rüben 12 bis 15; Spinat 35 bis 40; Zwiebeln 22 bis 25; Schwarzwurzeln 60 bis 70 Knoblauch, Stück 5 bis 10; Kopfſalat, Stück 25 bis 35; Endivienſalat, Stück 30 bis 40; Feldſalat 100 bis 140; Kreſſe 100 bis 120; Lattich 120 bis 140; Radieschen, Büſche! 12 bis 25; Aepfel 15 bis 45; Nüſſe 40 bis 70; Süßrahmbutter 200 bis 260; Landbutter 170 bis 200; Weißer Käſe 50 bis 55; Honig mit Glas 150 bis 250; Eier, Stück 8 bis 15; Hahn, geſchlachtet, Stück 300 bis 800; Huhn, geſchlachtet, Stück 350 bis 700; Enten, ge⸗ ſchlachtet, Stück 400 bis 700; Tauben, geſchlachtet, Stück 80 bis 130; Rindfleiſch 110; Kalbfleiſch 120 bis 130; Schweinefleiſch 100; Gefrierfleiſch 68; Zicklein 120. — ä Vollwertige Nahrungsmittel ſind Maggi's Suppenwürfel. In der gleichen Weiſe, wie die erfahren Hausfrau in der Küche ihre Suppen kocht, werden Magis Suppen im großen aus den deten Rohſtoffen mit peinlicher Sorgfalt hergeſtellt. Darum ſchmecken ſie auch ſe gut. 1 Würfel für 2 Teller 13 Pfg.* „Madl Suppkx Aſchenbrödel und Dollarprinz Roman von H. Courths⸗ Mahler. 41 Feritehung 4 Nachdruck verboten 1 r Stratter muß ein ſehr edler, guter Menſch „Um das zu erkennen, braucht er weder gut noch edel, ſondern nur gerecht zu ſein— und das zu ſein bemüht er ſich immer ehrlich, das weiß ich.“ Hier wurden ſie geſtört. Doktor Waldorf trat in das Zimmer und begrüßte den Gaſt ſehr herzlich. „Es freut mich ſehr, daß Sie zu uns gekommen ſind, Miſter Bernau, ich freue mich, ein wenig mit Jbnen plaudeen 17 können. Miſter Stratters bin ich ohnedies nos nicht ſo recht habhaft geworden und was ich über die etzten Lebensjahre ſeines Vaters in Er⸗ fahrung bringen konnte, das habe ich Ihnen abgefragt. Ich bin ſehr froh, daß Sie über alles ſo gut orientiert kind, was meinen alten Freund betrifft. Machen Sie ſich darauf gefaßt, daß ich Ihnen alles abfrage, was Sie über ihn wiſſen.“ „Ich werde Ihnen mit Vergnügen Rede und Ant⸗ wort ſtehen Herr Doktor.“ „Sie ſind ſchon lange im Dienſt von Vater und Sohn, Miſter Bernau?“ 5 Stratter zögerte eine Weile, dann ſagte er raſch: 5 „Ja, ſchon ſehr lange.“ g „Sie ſcheinen etwas älter zu ſein, als Miſter Stratter. So viel ich weiß, muß er dreiunddreißig Jahre alt ſein.“ f 1 zögerte John Stratter eine Weile, dann agte er: 1 ſtehe auch im vierunddreißigſten Lebensjahre, „ Miſſter Stratter wirkt jünger als ich.“ doch dem alten Herrn nicht ſagen, daß Mieter Stratter erſt einunddreißig Fahre zählte. Es tat ihm ſehr leid, daß er dieſen bei⸗ den Menſchen Unwahrheiten auftiſchen mußte, aber er hoffte ſpäter ihre Verzeihung dafür zu erlangen, wenn er ihnen ſeine Gründe angab. „Nun ja,“ erwiderte der alte Herr,„wenn man ohne Sorgen aufwächſt, das erhält jung. Sie ſehen unbe⸗ dingt älter und reifer aus, wie er. Jedenfalls ſchei⸗ nen Sie aber bei Miſter Stratter eine ſehr gute An⸗ ſtellung zu haben.“ „O fa, ich bin ſehr zufrieden.“ „Aber nun müſſen Sie mir recht viel von dem ver⸗ ſtorbenen Vater Miſter Stratters erzählen. Ich habe aus der Ferne ſeinen grandioſen Aufſtieg mit In⸗ tereſſe verfolgt. Ganz ſtolz bin ich zuweilen geweſen, daß es mir gelungen iſt, dies wertvolle Leben zu er⸗ halten. Da Sie, wie ich weiß, genau orientiert ſind, kann ich ja darüber ſprechen.“ „Ja, Herr Doktor, Miſter Stratter hat mir alles offenbart.“. i „Er muß ein großes Vertrauen in Sie ſetzen.“ Kohn Stratters Stirn rötete ſich. „Er weiß, daß er mir vertrauen kann,“ ſagte er. Doktor Waldorf ſah ihn wohlgefällig an. „Nun, man braucht nur in Ihre Augen zu ſehen, dann weiß man ſchon, daß Verlaß auf Sie iſt. Aber lige muß ich noch einmal in mein Sprechzimmer hin⸗ *. f Damit ſtrich Doktor Waldorf Ruth leiſe über das Haar, nickte John Stratter noch einmal freundlich zu und ging hinaus. Ruth ſah ihm mit frohen Augen nach. Vater iſt heute ſo froh, wie ſeit langer Zeit nicht mehr,“ ſagte ſie bewegt. John Stratter ſah lie mit einem warmen Blick an. „Ste lieben Ihren Vater ſehr.“ „Ja, ich habe nichts auf der Welt, als ihn. Und ahre lang war er mir faſt völlig entfremdet, durch eine zweite Heirat, das tat ſehr 1900 Aber dann haben wir uns wieder zuſammengefunden und verſtehen uns nun beſſer als je. Ich darf ihm viel ſein— das macht mich glücklich. Und er iſt mir alles.“ „Bis eines Tages ein Mann kommen wird, der Ihnen noch mehr ſein wird,“ ſagte er leiſe. Sie. leicht zuſammen und erblaßte. Zu ihm aufzuſehen wagte ſie nicht. Haſtig griff ſie ein anderes Thema auf. Sie fragte ihn über amerikaniſche Ver⸗ hältniſſe und er wollte ſie nicht beunruhigen und ging auf ihr Thema ein. Anſchaulich und lebendig ſchil⸗ derte er ihr allerlei Intereſſantes von drüben. Aber dann brachte er ſie unmerklich dazu, daß ſie ihm aus ihrem Leben erzählte. Sie kamen ſich durch dieſe un⸗ geſtörte Plauderſtunde näher, als es vielleicht ihm jahrelangen flüchtigen Verkehr geſchehen wäre. Er vermied es aber wieder ein internes Thema anzu⸗ ſchlagen, ſie ſollte nicht ſchen werden und ihm ihr Ver⸗ trauen nicht entziehen. Und ſo plauderten ſie noch, als Doktor Waldorf ſeine Sprechſtunde beendet hatte und wieder herüber kam. Nun ſberließ Ruth den Gaſt dem Vater und gin in die Küche, um das Wege u bereiten. Als es fertig war, nahmen es die drei Menſchen in ſchönſter Eintracht ein. Doktor Waldorf erklärte, daß er lange nicht ſo be⸗ hagliche Stunden verlebt hatte und Ruths und John Stratters Blicke verrieten, daß auch ſie mit dem Er⸗ gebnis dieſes Tages d waren. Nach Tiſch hatte Ruth einige e in der W 99 5 während ihr Vaier Krankenbeſuche „„Wir müſſen Sie nun leider Ihrem al über⸗ lasch 100. Bernau,“ ſagte 55 1 8 5 5 N r ſah ſie bittend an und ſagte mit einem lächeln⸗ den Blick in ihre Augen: n 855 5 5 „Muß das wirklich ſein, mein anädiges Fräulein? dhorgeoung leit mit 26,50 bis 26,75; Bayer, ge 18 910 erweiterten cal een hatte lu der 1 riebel, zurzeit wohnhaft in Kindenheim, wegen öffent⸗ licher Urkundenfalſ ung und Unter e e Mmaounheimer Produttenbörſe. Der Getreidemarkt ver⸗ fehrte auf erhöhte Forderungen des Auslandes in ſeſt dre Auch feſter uttermittel lagen feſter, da die Nachfrage ei der nunmehr herrſchenden kälteren Witterung größer geworden iſt. an nannte: Weizen, inl. mit 26,25 bis 6,75; Weizen, ausl. mit 29,25 bis 31,50 Roggen, inl. 8 Roggen, ausl. mit 28 bis 28,50; Hafer, in.„uit 24.75 bis 26,25; Hafer, ausl. mit 26,25 bis 27 Braugerſte mit 31 bis 32; pfälziſche Gerſte mit 31,50 bis 537 ausl, Gerſte mit 31 bis 35; Futtergerſte mit 23,50 818 24,50 Mais mit Sack mit 23,75 bis 24 t Speztal Null, mit 37,75 bis 38,25; Roggen⸗ mehl mit 36 bis 38,50; Weizenkleie mit Sack mit 14,25 und Biertreber mit Sack mit 17,75 bis 18,25; alles in Reichsmark per 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem heutigen Vieh⸗ markt waren zugetrieben: 176 Ochſen, 146 Bullen, 297 Kühe, 322 Färſen, 643 Kälber, 63 Schafe, 3668 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Nm.: Ochſen 59 bis 61, 44 bis 48, 46 bis 49, 35 bis 41, 2 bis 36, 30 bis 32; Bullen 51 bis 53, 42 bis 48, 86 bis 42, 32 bis 35; Kühe 46 bis 48, 36 bis 40, 25 bis 28, 16 bis 22; Färſen 60 bis 62, 46 bis 50, 36 bis 40: Kälber—, 76 bis 78, 68 bis 72, 62 bis 66, 50 bis 38: Schafe—, 42 bis 48; Schweine 58 bis 59, 58 bis 59. 59 bis 60, 57 bis 58, 52 bis 56, 46 bis 50, 48 bis 32.— Marktverlauf: mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit 1 lebhaft, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, aus⸗ verkauft. Mannheimer Pferdemarkt. Am Montag waren dem hieſigen Pferdemarkt zugeführt: 131 Arbeitspferde und 98 Schlachtpferde. Bezahlt wurden pro Stück in Reichsmark: Arbeitspferde 900 bis 1700; Schlachtpferde 40 bis 110. 25 Handel in Arbeitspferden und Schlachtpferden war ruhig. —— 22— f 27 0 Aus Heſſen. 1 Die Landgemeinden und die Eingemeindungsplüne der Stadt Mainz. Gonſenheim, 12. März. Durch die in letzter Zeit vorgenommenen Eingemeindungen der Stadt Frankfurt a. M. und die Unterhandlungen der Stadt Wiesbaden angeregt, hat auch die Stadt Mainz Eingemeindungs⸗ verhandlungen mit mehreren Landgemeinden des Land⸗ kreiſes Mainz angebahnt. Die Stadt hat verſchiedenen Gemeinden empfohlen, Eingemeindungsausſchüſſe zu bil⸗ ö ö ö 0 den, um in Gemeinſchaft mit den ſtädtiſchen Körperſchafte. die erſten Vorbeſprechungen mit dem Ziele baldiger Ein⸗ ae zu pflegen. Man hat jedoch bei den Land⸗ emeinden keinerlei Gegenliebe hierfür gefunden. So hat die gut geſtellte Landgemeinde Gonſenheim die Bildung eines ſolchen Ausſchuſſes im Gemeinderat mit 12:7 Stim⸗ men abgelehnt. Am Sonntag fand nunmehr eine große Proteſtverſammlung in Gonſenheim ſtatt, zu der viele hundert Landwirte, Handwerker und Gewerbetreibende ſowie zahlreiche Haus⸗ und Grundbeſitzer erſchienen waren. In ſelten einmütiger Weiſe wurde im Verlaufe der über dreiſtündigen Verſammlung die Eingemeindung der in, Frage kommenden Ortſchaften abgelehnt. ö Ein gemeinſamer Flugplatz Frankfurt— Darmſtadt? Darmſtadt, 12. März. In der Stadtverordneten— ſitzung wurde von der Stadtverwaltung mitgeteilt, daß mit der Stadt Frankfurt ausſichtsreiche Verhandlungen jchweben über die Anlage eines gemeinſamen Flughafens an einer Stelle, die von beiden Städten gleich weit ent⸗ fernt iſt und die beſonders geeignete Bodenverhältniſſe aufweiſt. Die meteorologiſche Flugſtation würde aller⸗ dings in Darmſtadt bleiben, da die hierfür notwendigen e bei der Techniſchen Hochſchule vorhanden U* Mainz.(Aus der Irrenanſtalt zurück.) Der zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes aus der Anterſuchungshaft nach der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Alzey verbrachte, wegen Brandſtiftung 1 1 22jährige Landwirt Adolf Hehn in Mainz⸗Koſtheim, wurde jetzt wieder nach achtwöchentlicher Beobachtung in das Mainzer Anterſuchungsgefängnis überführt. Mannheim.(Chonik der Unfälle.) Um die Mit⸗ tagszeit wurde eine im Hofe eines Hauſes in der Richard⸗ Wagnerſtraße beſchäftigte 35 Jahre alte Putzfrau durch einen vom Küchenbalkon des 3. Stockwerkes herabfallenden Herbring am Kopfe verletzt.— Ein 21 Jahre alter Taglöhner, der in einem Betriebe an der Sandhoferſtraße in den frühen Morgenſtunden mit ſeinem rechten Arm in 9 0 Transmiſſion geriet, wurde wegen eines Oberarm⸗ Jahre alter Taglöhner, der beim Fußballſpiel auf einen Sportplatz in Rheinau einen Schlüſſelbeinbruch erlitt. würde, nachdem ihm ein Arzt einen Notverband ange⸗ legt hatte, nach dem Schwetzinger Krankenhaus verbracht. „Mannheim.(Selbſttötungsverſuch.) Ein 18 Jahre alter Hausdiener trank, angeblich weil er einen größeren Geldbetrag verloren hakte, eine giftige Flüſſig⸗ leit, zog ſich dabei leichtere Verbrennungen zu und wurde ns allgemeine Krankenhaus aufgenommen. — N Aus der Pfalz. Ludwigshafen.(Revolverheld.) In der Nacht gegen halb 3 Uhr gab ein 24 Jahre alter Arbeiter in 5 Hausgange eines Hauſes in der Gellertſtraße nach erheiratgangepem Disput auf einen 34 Jahre alten 40 heirateten Tagner mit einen Revolver drei Schüſſe 11 ohne jedoch zu treffen. Der Täter wurde feſtge⸗ nommen. 5 Oggersheim.(Neue Veruntreuung.) Nach dem Ergebnis der von der i 10 e e zuſtändigen Staatsanwaltſchaft ein⸗ geleiteten Unterſuchung ſind auf dem Bürgermeiſteramte Scud e gemeindliche Gelder veruntreut worden. Die trifft diesmal den Verwaltungsinſpektor Philipp gung erhegen den bereits Anklage wegen Amtsunterſchla⸗ 10 8951 1 0 9886 1 0 0 ſich g iſt nicht af a reute Summe ſoll ſich zwar nur au 00 Mark belaufen, die als gemeindliche Gefälle zur Ab⸗ führung an d i f 4 führu as Bezirksamt beſtimmt waren, von Bayer vereinnahmt und rechtswidrig verwendet wurden. Vor Flanlentpel.(1145 Mark unterſchlagen.) ben beſ Oberhauſen geborene eltern Grie oſe Wilhelm g lagung zu verant⸗ worten. Er hat in vielen Einzelfällen als ehemaliger Ein⸗ f der Einnehmetei Gropboclendein dort und fentliche Gelder vereinnahmt und ver⸗ 3 Un zu verdecken, händigte er den ern mit der Taler r 9 75 Einneh⸗ hruchs ins Allg. Krankenhaus eingeliefert.— Ein 7 U „ . * mers gefalſchte Zufttungen aus. Vurch dieſe Täuſchung iſt es ihm gelungen, einen Betrag von insgeſamt 1145 Mark zu erſchwindeln. Er erhielt in Anbetracht ſeines c Alters eine Gefängnisſtrafe von vier Mona⸗ en. Kaiſerslautern.(Den Verletzungen erlegen.) Der 30 Jahre alte Johann Berker, der kürzlich im Ver⸗ laufe eines Streites von einem gewiſſen Allein geſtochen worden war, iſt im ſtädtiſchen Krankenhaus ſeinen Ver⸗ letzungen erlegen. um 1 und edlen Fre Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 13. März. An der allgemeinen Druckverteilung über Europa iſt noch keine weſentliche Aenderung zu erwarten. Der Fort⸗— beſtand des vielfach wolkigen Froſtwetters mit noch ver⸗ einzelt leichten Schneefällen erſcheint daher geſichert. Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch: Fortdauer des vielfach wolkigen Froſtwetters mit vereünelt leichten Schneefällen, ſchwache öſtliche Winde. —* —— 9 * Aus dem Polizeibericht. Wegen Vergehen gegen das Geſetz wurden im Laufe der letzten Woche nach. ſtehende Anzeigen eingebracht: 2 wegen Sachbeſchädigung, 2 wegen Uebertretung der Verkehrsordnung, 2 wegen Ruhe⸗ ſtörung und 1 wegen Uebertretung der Gewerbeordnung. s Dentſcher Bier kalender 1928 Im Verlage von Knorr u. Hirth, G. m. b. H. München, Sendlinger⸗ ſtraße 80, erſchien der erſte Deutſche Bierkalender 1928, der für Bierbrauereien, Gaſt⸗ und Schankwirte und alle mit Brauinduſtrie verwandten Berufe von größtem In⸗ tereſſe iſt. Er iſt mit reichem Bildermaterial ausgeſtattet. Der Bezugspreis von 2.50 Me iſt ſehr gering, im Ver⸗ hältnis zur Reichhaltigkeit des Kalenders. Zum Bezug wende man ſich an obigen Verlag. „Für eine zweckmäßige Ernährung ſind die Würzmittel ebenſo notwendig wie die Nährſtofſe ſelbſt. Verſuche die an erſten Untverſitäts⸗Inſtituten mit unſeren bekannten und beliebten Würzmittel, der Maggi's Würze, gemacht wurden, haben den klaren und unumſtrittenen Beweis für obige Behauptung erbracht und außerdem gezeigt, welchen wohltuenden Einfluß der Zufatz von Maggi's Würze zu den Speiſen auf Appetit und Verdauung gat. Schneewanderung des O.⸗W.⸗K. Anfangs vergangener Woche glaubte man, die ſonn⸗ tägiſche Wanderung im Zeichen einer Blütenwanderung zu begehen, als jedoch am Samstag Frau„Holle“ mit dem ſchöͤnſten Schneetreiben beginn. Einzig ſchön war der Sonntag im Odenwald. Wohlende Wärme, die friſche reine Luft, der Anblick der Schneelandſchaft im ſonntäglichen Frieden, alles trug da⸗ zu bei unſere Stimmung zu heben. Durch wunderbar verſchneiten Wald ſtrebten wir von Heppenheim aus über Hambach der Juhöhe zu, von deſſen Anhöhe ſich uns eine wunderſchöne Winterlandſchaft bot. Ihr armen Menſchen, die ihr im ofengeheizten Zim⸗ mer ſitzt und die Naturfreuden nicht kennt! Eine ge⸗ ſundere, billigere Erholung könnt ihr nirgends finden. Mit ganz anderer Stimmung und mit viel mehr Luſt und Liebe geht man nach einem in Gottes herrlicher Natur verbrachten Sonntag wieder ans alltägliche Werk und freut ſich im Stillen ſchon auf die nüchſte Wanderung. Nur zu ſchnell vergingen die ſchönen mit Spiel und köſtlichem Humor verbrachten Stunden auf der Juhöhe und werden wohl jedem Teilnehmer noch lange in Er.“ innerung bleiben. Der Rückweg führte uns ſodann über 5 Oberlauden bach, Unterlaudenbach und von da— nachdem wir uns im Clublokal der dortigen Ortsgruppe noch etwas geſtärkt hatten— per Bahn nach Hauſe Für die„Daheimgebllebenen“ ein Anſporn die nächſte Wande⸗ rung mitzumachen, denn wer nicht wandert, bringt ſich ö b uden und zwar um die edelſten„ 0 uden, die das Leben der Menſchen 3 Des neuen Meiſters größter Sieg! Sp. 8g. Amicitia 09 1— Sp.⸗C. Käfertal 1 7:2(3:1) 7 5 i 0* 8— 17 5 31:3 1 511058„ 1. J. 4:1 Der große Kampf iſt vorüber, ein herrlicher Slez in unſer. Stolze Freude erfüllte alle Biernheimer, od des ſchönen prächtigen und falten Spieles unſerer Sinheimiſchen, die in elanvollem Kampfe ihren fiärküen Gegner auf deſſen eigenen Platze niedertrangen. Welt über 600 Viern heimer waten mitgefahren mit dem felſenfeſten Vertrauen, dle Grünen ſtegen zu ſehen, aber ſolch eine vernichtende Nleder⸗ lage des Gegners hate wohl keiner erwartet Doch nicht daß man den hohen Steg als glücklich bezeichnen könnte, nein ehrlich verdient durch techniſch und ſyſtemvsbheres Spiel wurden 7 Tote geſchoſſen und nur durch Pech wurde die zweiſtellige Zahl vermieden Wo war der ſo viel geprie ſene Sturm des Plaßzbeſitzers und wo war die nicht zu ſchlagende Hintermannſchaft7 Ja getzen ſchwache Mannſchaften konnten ſich dieſe Leute noch durchſ zen, aber gegen elne Elf, wie ſte zurzeit Blernhetm ins Feld zu ſtellen vermag, fehlt doc noch vieles um zu ſiegen. Doch vergeſſen wir nicht, als Neuling hat ſich Käfertal gut geſchlagen und auverkennen wir, daß der Gegner in ritterlicher und auch mit wenigen Ausnahmen in falrer Weiſe trotz der hohen Nlederlage ge⸗ Kurz zum Spielverlauf: Mit etwas Berſpätung- öffnet Herr Weingärtner, Offen bach das Treffen. Käfertal ſptelt mi Wind. Das Au ſpiel bringt die Grünen vor das Güſtetor, Gölh verſchießt. Die 7. Min, ſieht die 1. Ecke für den Plaßbeſitzer, die abgeſchlagen wird. Der Gegenſteß bringt durch Haas St. das 1. Tor. Käfertal erzwingt in der 13., 14. und 18. Min 3 weitere Ecken, die ergebnislos bleiben. Mehrere Strafſtöße von Gölz gehen vorbei oben werden gehalten. In der 25 Min. ſtellt Pfennig auf 2: 0. Käfertal geht mehr aus ſich heraus und ein Miß verſtänduis der Blerr heimer Verieidigung wird prompt ausgenutzt und Schmitt hat das Nachſehen. 2: 1. In der 42. Min. geht Klß allein durch, umſpielt alles und ſtellt durch ſcharfen Schuß auf 3: 1, Halbzeit! Nach der Pauſe iſt Biernhelm dauernd überlegen. Schon die 5 Min. bringt durch Gl den 4 Treffer. In der 10. Min fiadet ein Gölzſtrafſtoß den Weg ins Netz. 5: 1. Umgekehrt erhält der Plaßzbe⸗ ſitzer in der 17 Mu. einen zwe felhaften Elfmeter zuge ſy ochen, den Schmitt paſſteren laſſen muß. 5: 2. Bis zum Schluſſe iſt Blernheim noch zweimal erfolgreich, ſo das Eadieſultat auf 7: 2 ſtellend. Dur Ueberreichung eines ſchönen Lorbeeikranzes wurde die Mannſchaft nach dem Schlußpfiff von den Zuſchauern und der Vereinsleitung ge⸗ bührend geehrt. Stolz wehten die blauen Fähnchen der Viernheimer, als es mit dem Sonderzug der Heimat ent⸗ gegen ging. Unter den Kängen der Feuerwehrkzpelle und dem Muſikkorps des Turnerbundes hielt der neugebackent Meiſter in Viernheim ſeinen Einzug. Auch abends bewegte fich ein ſtattlicher Fackelzug durch dle Biernhelmer Straßen, ſo der Meiſterſchaft den nötigen Rahmen gebend. Der Mannſchaft zu ihrem großen Siege und auch den unteren Mannſchaften zur Eringung der Meiſterſcheft ein Seſamtlob. D. J. K.⸗Sportſchau Eine knappe Niederlage in dem 1. Vorſpiel zur Gaumeiſterſchaft Offenbach Bürgel 1.— Viernheim 1. 1:0 (Altmeister)(Sͤdheſſenmelſter) Tradittonsgemäß konnte unſere elnheimiſche Mann⸗ ſchaft am vergangenen Sonntag in Bürgel keinen Sieg erringen. Alle Hochachtung aber vor unſeren Blau⸗Welßen, welche ein ſolch knappes Reſultat auf fremden vom Wetter recht ungünſtig beeinflußten Platze erzielt haben. Ein unentſchiedenes Reſultat wäre gerecht geweſen. Es ſtan⸗ den ſich hier zwet alte ſpielerfahrene Mannſchaſten gegen ⸗ über, bei denen ſenſationelle Reſultate eine Seltenheit ſind bei ihrem Zuſammentreffen. Bürgel, welches die erſte Halbzeit mit Wind ſpielte, konnte 5 Minuten vor Halbzeit zu dem einzigen Tor des Tages kommen. Viernheim das gegen den Wind ſpielte, hatte ſehr mit dem ſchlammigen Boden zu kämpfen, ſodaß eine flüſſige Ballbehandlung nicht zuſtande kommen konnte. In der 2. Halbzeit war Viernheim beſſer wie Bürgel, ja ſogar 10 Minuten vor Schluß drückend überlegen, ohne jedoch zu einem Tor zu kommen. Bürgel hat wahrend dieſer Spielphaſe verſtändlicherweiſe gemauert. Der Geſamtein⸗ druck unſerer gut disponierten Mannſchaft war bei unſe⸗ rem Altmeiſter ein ſehr guter. Demſelben wird wohl das Rückſpiel in Viernheim jetzt ſehr im Magen liegen. Stolz können wir ſein auf unſere wackere Elf, die am Sonntag ihrem ſchärfſten Rivalen des Gaues Heſſen⸗Naſſau ſo ſtandhaft getrotzt hat. Es ift und bleibt für uns eln beſonderer Maßſtab, für die weiteren Gau⸗ Spiele. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird Viernheim mit dem Titel eines Gaumelſters vielleicht ein ganz bedeutendes Wort mitſprechen. Erſt abwarten, dann Tee trinken.— Ergebniſſe unterer Mannſchaften: N Viernheim(Privat)— Waldhof(Privat) 3:3 1(Sch.)— Bensheim 3:0 ö. 8 Gemeindekaſſe. Morgen Mittwoch nachmittats von 2-4 Ute, Auszahlung det Militär ⸗ Zuſatzreuten. 5 Winkenbach.