VIERNHEIM Ratnausstrade fd-: Lorscherstraße f. Für die 14 8 0 N i ernheimen Zeitung— Blernheimer Nachrichten) 207% Alg. Sangenkäse Pfund 48 Pfg. ¼ Pfd. 12 Pfg. 5% Rabatt 8 Ol e Hoel hafen S Dfeſeh- S 7 Hoſſtnß dleleſs., 5 ———— 2 Meter Eichen- Prügelholz zu verkaufen. Zu erfragen bei der Exped. ds. Bl. Anſändiges, fleißiges Mädchen Schöne reiſe zu verkaufen Karl Lamberth „zum deutſchen Kaiſer“ (Sternhetmer Bürger- tg:— Sierng. Bolksbian Tageblatt Anzetgenpreiſe: Die einſpaltige Petitzetle koſtet 25 g., die Reklamezeils 60 0 hei ar abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß ſür Inſerate und e 5 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeru Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlanbs und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgerseitere und des Polizeiants Platzvorſchriſten zei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für bie Aufnahme an Latten vorgeſchriebenen Tagen, kann jeboch eine Gewähr nicht übernommen N— Stammholz⸗Verſteigerung Montag, den 19. März 1928, Vorm. 9 Uhr werden im Gaſthaus zum Freiſchütz in Viernheim aus ver⸗ ſchtedenen Domauialwald-Diſtrikten ver— ſteigert: Stämme, Kiefer, Fm.: Kl. 4a(40 bis 44 em D.) 3 St. 3,78; Kl 3b(35-39 em D) 12 St. 11,26; Kl. Za(30- 34 em D.) 34 St. 22,57; Kl. 2b(25— 29 em D.) 34 Mariap. Jünglings⸗Godalität 1 J Heute Dienstag abend 8 Uhr Verſammlung des Jungmännerbundes im Keikelerſälchen. 00ů0 555 1005 2. Vortrag des H. Herrn 1 N Profeſſor Schwall! über das Thema:„Jungmann und Ehe“ Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen rſcheint täglich ait Ausnahme ber Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 0 Mt. frei ins Haus gebracht.— Gratisbetlagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte asegelia„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſewie einen Wand⸗ kalender.— UMunahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Irfes, illeſtes u. erfelsreichſtes Lebal⸗Auzelgeblalt in Biernhein ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſcheckkonto Rr. 21577 Amt Baalhurt a. N.— Schriftleitung, Druck u. Berlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. ——— 5 Wochen alte Milch- e — ä———————— 8. bittet Der Präſes. Aänner-Gesang-Vereim- Gegr. 146 Heute Dienstag Abend ½9 r F 8 Inde für den 1. und 2. Baß Der Präſident. anger Einheit N a Me Donnerstag Abend 8 Uhr te ne N Bäſſe ö schweine zu verkaufen Friedrichstr. 66 Acker iu guter Lage zu kaufen geſucht Samstag Abend 8 Uhr Zwei gute Chor Koststellen — Der Vorſtand. per ſof. zu vergeben. Bauernverein. h e b Mab, zu erfragen Morgen Mittwoch früh von 8 Uhr bis nachm. im Verlag. 12 Uhr wird am Staatsbahnhof 8 Torfmull (Moostorf) aus geladen. Der Preis beträgt an der Bahn gegen ſofortige Kaffe Mk. 4.50 pro Ballen. Die⸗ jenigen welche evtl. Torf zugzefahren haben wollen, mögen bies im Laufe des heutigen Tages beim Lagerhalter melden Der Vorſtand. Gut möbltertes Zimmer mit Klavierbenutzung zu vermieten. Daſelbſt eine faſt neue Backmulde zu verkauf. Näheres im Verlag. Geſchenkwerke für die ſchulentlaſſene Jugend Das Meßtbuch der heiligen Kirche lateiniſch und deutſch mit liturgiſche klärungen von Anſelm Schott 0. 8. B. Vollſtändige Neubearbeitung Bihlm eher 0.8. B. 530.582. Tſd. In Leinw. 6 M., auch in feineren Einbänder Kleines Meßbuch für die Sonn- und von Anſelm Schott 0. S. iertage. Im Anſchluß an das Meßbuch Un 8 J geben von Pius Bihlmehyer O. 8. B. 11.20. Tauſend. In Leinwar 7.; bei 10 Stück je 3.60 M., je 3.45 M., 50 Stück je 330 M.; auch in feineren Einbändeu. eſchichte für Schule und Leben. Von Dr. Edmund Jehle. Mit dern von Philipp Schumacher. Steif broſchiert 0.75 M. riſtliche Grundlehren für Schuſe und Leben. Von Pr. Edmund Jehle. 11 1 Bildern. In Halbleinwaud—.90 M. itliche Lebeuskunde für Schule und Haus. Von Dr. Edmund Jehle. zt 5 Bilberu. In Halbleinwand—.90 M. r des Sämauns. Ei 25 Stück 18. mlung von Lebensbüchern für die Jugend. geben von Hein hr. 2. Mir ſtrahlet der Himmel. Ein ö ber den Glauben. d er. Gebunden 4.80 M. f. Mich ſegnet die Sonne. Ein Buch über die Guadenmittel. Von J. Mayer Geb. 4.80 M. Edelſteine aus reicher Schatztammer. Aus den Werken von Alban Stolz ausgewählt von H. Waguer. 19. bis 22. Tauſend. Gebunden 3.20 M. Im Morgenland. Mei er. Von Dr. Paul Wilhelm von Keppler. Mit 17 Bildern. 11. bis 15. Tauſend. Gebunden 4.40 M. Dämmerſtunden. Erzählungen. Von P. Dörfler. 22.— 32. Tauſ. Geb. 9.60 M. Heinrich Federer Eine Nacht in den Abruzzen. 61. bis 66. Tauſend. Patria. 51. bis 60. Tauſend. Gebunden je 1.20 M. und in ſeineren Einbänden. Veſonders für Knaben geeignete Bücher: Die Jugend großer Männer. Sountagsleſungen für Jünglinge. Von Dr. Kon⸗ ſtantin Holl. 26. bis 29. Tauſend. Gebunden 4.40 M. Des Jünglings Weg zum Glück. Von E. Huch. Mit einem Geleitwort von Dr. J. Drammer. 4. u. 5. Auflage. Kartoniert 0.90 M.; gebunden 2.20 M. Bildung des jungen Meuſchen. Von Dr. T. Töth.(„Wachstum und Ge— ſtalt. Bücher der Lebenserfaſſung für den jungen Menſchen.“ J. Band.) Kar⸗ toniert 3.40 M.; in Leinwand 4.20 M. Charakter des jungen Meuſchen. Von Dr. T. Töth.(„Wachstum und Geſtalt.“ II. Band.) Erſcheint zu Oſtern 1928. Reine Iugendreife. Von Dr. Tihamer Toth. Mit einer Einführung von Dr. L. Bopp. Mit vier Bildern. 6. bis 9. Tauſend. Gebunden 3.20 M. Der Führmann. Ein Buch für werdende Männer. Hrög. von Dr. G. Keckeis. Mit vielen Bildern. 11. bis 15. Tauſend. Gebunden 7 M. Eines der wert— vollſten Jugendbücher, die wir beſitzen. Nonni⸗Bücher von Jon Spensſon. Nonni. Erlebniſſe eines jungen Is. länders. Mit 12 Bildern. 40. bis 50. Tauſ. Geb. 4.80 M./ Sonnentage. Nonni's Jugenderlebniſſe auf Island. Mit 15 Bildern. 34. bis 43. Tauſ. Geb. 4 M. Die Stadt am Meer. Nonni's neue Erlebniſſe. Mit 12 Bildern. 15. bis 20. Tauf. Geb. 4.80 M./ Aus Island. Erlebniſſe und Erinnerungen. 16. bis 21. Tauſend. Geb. 1.80 M./ Abenteuer auf den Inſeln. Nonni's Erlebniſſe auf See⸗ land und Fünen. Mit 12 Bildern. 1. bis 10. Tauſend. Gebunden 4.60 M. Der Schlenderer und andere Knabengeſchichten, Von M. Homſcheid. Mit fünf Bildern. 6. bis 9. Tauſend. Gebunden 3.60 M. Leben des hl. Aloyſius von Gonzaga, Patrons der chriſtlichen Jugend. Von Moritz Meſchler 8. J. 38. bis 48. Tauſerd. Gebunden 4.50 M. Der hl. Johannes Berchmans aus der cheſellſchaft Jeſu. Von Sigmund Nachbaur 8. J. Mit Titelbild und Buchſchmuck. Geb. 2.70“ M.(4.20 M.] Beſonders für Mädchen geeignete Bücher: Vor dem Sommer. Ein Buch vom innern Reifen für unſere künftigen Frauen. Von Heinrich Faßbinder. 4. bis 7. Tauſend. Gebunden 3.60 M. Nanni⸗Bücher von Helene Pages. Mit Bildern von Rolf Winkler. Groß⸗ mutters Jugendland. Geſchichte von Klein⸗Nanni. 15. bis 19. Tauſ. Geb 2.70 M. Großmutters Mädchentage. Geſchichte von Jung⸗Nanni. 11. bis 16. Tauſend. Geb. 2.80 M./ Mutter Nanui und ihre Kinder. 10. bis 14. Tauſ. Geb. 9.20 M. Die Frühlingsreiſe. Ein Buch für junge Mädchen, Herausgegeben von Char⸗ lotte Herder. Mit farbigem Titelbild und 25 Zeichnungen. Geb. 6.50 M. Im grünen Wagen. Von ausgezupften gieſeden, einer Glocke, einem Kaſperle, einer Roſe, einem Brunnen, einem Amſellied, von Puppen, lauter kleinen Dingen und ein paar Menſcheu. Von Maria Batzer. In Leinwand geb. 5.50 M. Kinder Unſerer Lieben Frau. Vilder nach dem Leben gezeichnet von Schweſter Adalberta Maria vom armen Kinde Jeſus. In Leinwand geb. 2.80 M. Ermäßigter Preis, gültig bis zum 81. März 18; der Preis in[] iſt der Normalorels. HERDER/ FREIBURG IM BREISGAU St. 15,18; Kl. 2a(20 24 em D.) 5 St. 151; Kl, 1b(15-19 em D.) 3 St 6,60. Stämme, Fichte, Fm: Kl. 2b(25 bis 29 em D.) 3 St. 2,02; Kl. 2a(20 24 em D.) 8 St. 3,78; Kl 1b(15—19 em D) 32 St. 8,66; Kl. 1a(unter 15 em D.) 22 St auf 3,24. Nummerverzeichniſſe gegen Vergütung unſerem Büro erhältlich. Heſſ. Forſtamt Viernheim. Eingetroffen: 1 Waggon norddentſche ſind am Lager vorrätig prima ſtammend, pro Ztr. 6.50 ¼. Heinrich Faltermarn Moltkeſtr. 15 Tel. Gaathartoffe Zwickauer Frütze, gelbe Reife⸗ zeit Jult Auguſt pro Ztr 7.— l. Ferner Odenwälder Blaue, Saakkartoffel, Qualität und Sortierung pro Ztr. 6.50 Mk., ſowie gelbe Induſtrie aus leichten Moorböden 76 verkaufe ich ah heute his einschl. 24. März Hertle, ien Hesselöfen Gasherde Räucherlchränke weit unter Preis. Weinheimerstr. 53. Unregelmäßigkeiten in der Zuſtellung unſeres Blattes wollen uns ſofort gemeldet werden damit wir für Abhilfe ſorgen können S GGS S οοοοοοοοοσοοοο 94% . Achtung Achtung Radfahrer! Ole guten und vlelbegehrten Waschmaschinen sind Wieder ln Viernheim unter — lelchten Zahlungsbe dingungen— zu kaufen Alle Ersatrtelle, sowie Negaraturen zut und biltis. Fr. Döllin Maushaltwaren und Fahrräder Eoke Anna- und Blamarokstraße. Soo ſucht per 15. April Lehrſtelle ale Damenſchneiderin Es wollen ſich nur ſolche melden, die ihre Prüfung gemacht haben. Näheres zu erfragen im Verlag ds. Bl. Gut möbl. zu vermieten Ringstraße 90. ele-Aurse beginnen am 16. April. Abendkurse in Stenographie, Maschinenschreiben, Buchführung usw. Priv.-Hand.-Schule V. Stock Inh. u. Leit. W. Krauß Mannheim M 4, 10 Haus z. Stadt Augsburg Fernspr. 21792 ennlche- Luer ohne Anzünlung in 10 fonats- afenllel. Jeppichhaus Hgaysslück Frankfurt a. M. Schreiben Sie sofort! Wer etwas zu kaufen ſucht etwas zu verkaufen hat eine Stelle ſucht eine Stelle zu vergeb. hat etwas zu mieten ſucht etwas zu vermiete hat der inſeriert am erfolg⸗ reichſten im meiſtgeleſenſten Mornneimer Anzeiger. Starke reife Milch⸗ ſchweine zu verkaufen bei Beigeordneter. Gesangverein„‚Sängerbung Mitglied des heſſiſchen Sängerbundes. 3 Freſtag abend ½9 Uhr Singſtunde. 2. Tenor um 8 Uhr. 1 Wegen Beteillgung am Geſangs, wettſtreit iſt auch das Erſcheinen der ſäumigen Sänger unbedingt Der 1. Vorſitzende. Katholiſ. che Muſtik Das außergewöhnliche Gebet Von Rene de Maumigny S. J. Mit einem Lebensbild des Verfaſſers und einer Einführung in die Myſtik von Karl Richſtätter 8. J. X u. 334 Seiten. 8 6 M.; gebunden in Leinw. 7.40 M. * Früher iſt erſchienen: Handbuch der Myſtik von Auguſt Poulain S. J. Freie Wiedergabe Zwelte und dritte, gekürzte Auflage (3.—5. Tauſend)(Aſzetiſche Bibliothek) 6.50 M.; gebunden in Leinwand 8 M. „Die Poulainſche Auffaſſung der Muyſtik als etwas von der Aſzeſe durch— aus Artverſchiedenes dürfte auch in Deutſchland einen Siegeszug be— ginnen. Die gekürzte Ausgabe dient dem Tagesgebrauch beſſer als das Original, das für wiſſenſchaftliche For— ſchung und Auseinanderſetzung allein in Betracht kommt.“ Literar. Ratgeber für die Katho— liken Deutſchlands, München VERLAG HERDER FREIBURG IM BREISGAU mein Aollen Empfehle reichhaltiges Lager in Melder-, Hostüm- und Sommer- mantel dam U. Seide-. Anzug U. Palelel-Slolſen sowie fert, Herren-, Durschen. und Hommanion-Anzue 5 Damen-Frühjahrs-Mäntel Robert Steiert Welnhelmerstr. 62. Nr 63 Mittwoch, den 14. März 1928 4 Jahrgang Neues in Kürz eues N Leeze. ö 2: Der Haushaltsausſchuß des Reichstages deu Etat des Reichsfinanzminiſteriums. Die Titel, bie Maten für die Neubauten fordern, ebenſo die Stel zur Abgeltung der Länderanſprüche wurden einem Unteraus⸗ ſchuß überwieſen. 16: Der deutſchnationale Abgeordnete von Lindeiner⸗ Wilvau hat erklärt, daß die Deutſchnationglen aties daran ſetzen werden, auch in der neuen Regierung bdertreten zu ſein. 1: Wie aus Geuf berichtet wird, hat der Bürgermeiſter von Helſingfors, Chrenroth, dem Generalſekretär des Völ⸗ kerbundes telegraphiſch mitgeteilt, daß er die bl zum Mitglied der Regierungskommiſſion des Saargebietes an⸗ nehme. 1: Woldemaras hat erklärt, daß er verſönlich an den polniſch⸗litauiſchen Verhandlungen teilzunetzmen brabſich⸗ tige, die am 30. März in Königsberg beginnen ſollen. : Die rumäniſche Kammer ſchloß ſich einſtimmig der Erklärung Tituleſens für die Ablehnung des Wöltkerbund⸗ vorſchlages in der ungariſchen Optantenfrage an. Aufräumungsarbeiten im Reichstag Der Verkehrsetat angenommen. b Berlin, 14. März. In der Sitzung des Reichstages am Dienstag wurde zunächſt der Nachtragshaushalt für 1927 ohne Ausſprache dem Haushaltsausſchuß überwieſen. Sodann folgte die erſte Beratung der Geſetzentwürfe über Ein⸗ fuhrſcheine für Schweine und Schweinefleiſch und über Herabſetzung des Kontingents für zollfreie Ein— ſuhr von Gefrierfleiſch. Beide Entwürfe bilden einen Teil des Notprogramms. Als erſter Redner bekämpfte Frau Abg. Wurm (S.) die Herabſetzung des Kontinents und beſtritt, daß bie deutſche Landwirkſchaft in der Lage ſei, die Bevöl⸗ zerung ausreichend mit Fleiſch zu verſorgen. Beſonders im Intereſſe der minderbemittelten Bevölkerung müſſe das zollfreie Gefrierfleiſch weiter wie bisher eingeführt werden. Von einer Schädigung des deutſchen Fleiſchmark— tes könne keine Rede ſein, da der Anteil des Gefrierflei— ſches am Geſamtverbrauch nur 4 Prozent betrage. erledigte Reichsernähruungsminiſter Schiele beſprach die Frage, wie die künftige Verteilung des Gefrierfleiſchkontingents auf der neuen Baſis erfolgen ſoll. Er wies darauf hin, daß das Gefrier⸗ fleiſchkontingent urſprünglich nur für die minderbemittelte Bevölkeruns beſtimmt war. Es habe ſich aber die tech— niſche Undurchführbarkeit dieſer Maßnahme gezeigt. Er bezeichnete es als notwendig, zollfreies Gefrierfleiſch nur für die dichtbevölkerten Gebiete des Reiches zuzulaſſen, in denen auch bisher ſchon der größte Verbrauch zu verzeich— nen war. Es werde ſich alſo künftig um eine mehr territo⸗ riale Regelung handeln. Bei der Verteilung der 50 000 Tonnen ſollen diejenigen Bezirke ausſcheiden, bei denen im ganzen geſehen der Bedarf nicht entſprechend vorhan⸗ den iſt. Dieſe Beſchränkung wird es ermöglichen, daß die zugelaſſenen Verkaufsſtellen, in den mit Gefrierfleiſch auch weiterhin zu verſorgenden Gebieten nach wie vor die not⸗ wendigen Mengen erhalten können. Der Miniſter beſtritt, daß die Rindfleiſchpreiſe gegenüber der Vorkriegs⸗ zeit geſtiegen ſind. Wenn man die veränderten Verhält⸗ niſſe zu Grunde lege, ſei der heutige Rinderpreis ſogar 20 Marl niedriger als der von 1913. Die Eigenver⸗ lorgung mit Fleiſch ſei in Deutſchland im we⸗ ſentlichen erreicht. Es ſei Pflicht gegenüber allen dieſen ißlichen Umſtänden den bei der Viehhaltung erzielten gewaltigen volkswirtſchaftlichen Fortſchritt feſtzuhalten, ihn nach Möglichkeit zu fördern und nicht durch ruinöſe Abſatzverhältniſſe zunichte zu machen. Aus der Schlachk⸗ viehproduktion ergebe ſich heute in Deutſchland ein Wert von 5,5 Milliarden Mark, allein aus der Schwei⸗ nehaltung ein ſolcher von 3,75 Milliarden Mark. Der heute darniederliegende Schlachtviehmarkt, beweiſe, daß die Produktion auf dieſem Gebiet ſo nicht auf⸗ recht erhalten, geſchweige denn vermehrt werden lönne, wenn nicht bald eine Aenderung eintrete. Die 1924 noch notwendig geweſenen beſonderen Einfuhrerleich⸗ lerungen ſeien heute nicht mehr erforderlich. Daraus ergebe ſich die Notwendigkeit der Ge— ſetzes vorlage. Abg. Meyer⸗Berlin(D.) naunte Zollerhöhungen und Einfuhrverbote untaugliche Mittel zur Förderung der Landwirtſchaft. Der Landwirtſchaft könne beſſer ge⸗ holfen werden durch Aufhebung der Futtermittelzölle. Sodann proteſtierte Abg. Hörnle(K.) gegen eine et⸗ waige Durchpeitſchung der Vorlagen. Abg. Döbrich (Chr. Nat. Bauernpartei) bedauerte, daß erſt die gewal⸗ tigen Bauerndemonſtrationen, die von der Not der Land⸗ wirtſchaft zeugen, notwendig waren, um den Reichstag zu veraulaſſen, etwas für die Bauern zu tun. Der Redner forderte völlige Aufhebung des Gefrierfleiſchkontingents. Die Vorlagen wurden dem handelspolitiſchen ſchuß überwieſen. Es folate die Beratung eines Aus⸗ Ueberleitungsgeſetzes für die Strafrechtsreform. 1 Abg. Geſchke(K.) lehnte dieſes Geſetz ab und er⸗ klärte, man wolle damit dem kommenden Reichstag das Recht der Geſetzgebung aus der Hand nehmen. Abg. Dr. Kahl(D. Vp.) wies dann darauf hin, daß der Strafrechtsausſchuß bereits 62 Sitzungen abgehalten habe und daß der ganze allgemeine Teil von ſechs Ab⸗ ſchnitten des beſonderen Teils erledigt ſind. Ueber den allgemeinen Teil ſei auch mit Oeſterreich eine Verſtändi— gung erzielt. Nur die Frage der Todesſtrafe wurde einſt⸗ weilen zurückgeſtellt. Der Zweck des vorliegenden An⸗ trages ſei, die geleiſtete Arbeit nicht verloren gehen zu laſſen. Die Rechte des neuen Reichstages würden in keiner Veiſe beſchränkk. Dazu betonte Abg. Landsberg(S.), daß das Strafgeſetzbuch für den kommenden Reichstag eine neue Vorlage darſtelle, und daß dieſer alſo in keiner Weiſe an die bisherigen Ausſchußbeſchlüſſe gebunden ſei. Die Vorlage wurde in erſter und zweiter Leſung angenommen. Es folgte die zweite Beratung einer No— velle zum Geſetz über das Verfahren in Verſorgungsfachen. Die Novelle will die Gebührenfreiheit der Verſorgungs— gerichtsbarkeit für die Kriegsbeſchädigten wieder einführen und gleichzeitig wegen der Ueberlaſtung des Reichsver— ſorgungsgerichts die Rekursmöglichkeiten einſchränken. Die Vorlage wurde nach kurzer Ausſprache in zweiter und drit— ter Beratung angenommen, dazu eine Entſchließung, wo— nach die Verwaltungsbehörden zum Zwecke der Entlaſtung der Spruchbehörden angewieſen werden ſollen, bis zum 31. zember 1928 die Nachunterſuchungen der Ver— largungsberechtigten einzuſtellen. Es folgte die Beratung des vom Wohnungsausſchuß vorgelegten. Programms zur Bekämpfung der Wohnungsnot. Danach wird die Reichsregierung erſucht, zur Deckung des Fehlbetrages der Baukredite für den Wohnungsbau vom Jahre 1927 für Auskändsanleihen bis zur Höhe von 350 Millionen Mark zu ſorgen. Bei der Pla— nung des Wohnunasbaues ſoller»eben Kleinſiedlunes— bauten und Eigenheimen zwei von drei Zimmerwohnun⸗ gen bevorzugt werden. Auf Reichsverwaltungen, Ländern, Reichsbahn und Poſt ſoll eingewirkt werden, daß ſie auch weiterhin Wohnungen erbauen. Für die Verteilung und Rückzahlung der Hauszinsſteuern werden ausführ⸗ liche Grundſätze feſtgelegt. Schließlich wird es für not⸗ wendig erklärt, den Bedarf an fehlenden Wohnungen und den jährlichen Neubedarf planmäßig bis Ende 1935 zu decken. Deshalb ſoll in jedem der nächſten Jahre eine An⸗ zahl von Wohnuungen hergeſtellt werden, die möglichſt über 200 000 hinausgeht. Abg. Dittmann(S.) gab eine Erklärung ab, in der die Ausſchußbeſchlüſſe als unzu⸗ reichend bezeichnet wurden. Die Anträge des Ausſchuſſes wurden darauf angenommen. Es folgten die Abſtimmungen über den Etat des Reichsverkehrsminiſteriums. Die Streichung des Miniſtergehalts wurde gegen die Stimmen der Kommuni⸗ ſten abgelehnt. Angenommen wurden Entſchließungen über den Bau der Eiſenbahnſtrecke Hannover— Celle und über Fahrpreisermäßigungen zugunſten von Körperbehin⸗ derten, die die Eiſenbahn mit Selbſtfahrern benutzen. Der Antrag der Demokraten und der Deutſchen Volkspartei, für die Fertigſtellung des Zeppelin-Luftſchiffes zwei Millionen Mark bereitzuſtellen, wurde gegen die Antragſteller abgelehnt. Angenommen wurde der Antrag vom Ausgleich von Schäden der Unterweſerhäfen 150 000 Mark zu verwenden. Ein Zentrumsantrag, den Anſatz für den Mittellandskanal von 24,5 Mill. Mark auf 10 Millionen Mark zu kürzen, wurde abgelehnt. Angenommen wurde der Antrag über Maßnahmen zu Gunſten des Aachener Wirtſchaftsgebietes. Weiter fanden Anträge Annahme Mittel bereit zu ſtellen um den Hafen Neuhaus an der Oſtſee zu einem Schutz- und Nothafen für Fiſcherei und Küſtenfahrzeuge auszubauen, ferner bei der Reichsbahn Einſpruch zu erheben gegen das gemein— ſame Plakat mit der Niederländiſchen Staatsbahn zwecks Begünſtigung der holländiſchen Obſt⸗ und Gemüſeinfuhr, ausländiſches Fleiſch, wie däniſches, ſoll auf weißem Frachtbrief von Pattsburg bis Hamburg nicht billiger befördert werden als deutſches Fleiſch auf rotem Fracht⸗ brief. Schließlich ſoll auf die Reichsbahn eingewirkt wer⸗ den, daß auf der Strecke Weſermünde— Buchholz.—Lüne⸗ burg, bezw. Curhafen— Harburg über Lüneburg— Witten⸗ berge nach Berlin ein geregelter Schnellzugsverkehr ein— gerichtet wird. Das Haus vertagte ſich ſodann auf Mittwoch 2 Uhr mit der Tagesordnung: Heeresetat. Schwierige Lage der NRheinſchiffahrt. Der Rheinſchiffertarif gekündigt. * Mainz, 13. März. Wie mitgeteilt wird, haben die Arbeitgeberver⸗ bände der Rheinſchiffahrt das zur Zeit beſtehende Lohn⸗ und Gehaltsabkommen zum 1. Mai ds. Is. gekündigt und eine Herabſetzung der Löhne und Gehälter gefordert. —— „Hlerzu wird vom allgemeinen Arbeitgeberverband für die Rheinſchiffahrt mitgeteilt: Die Kündigung gründet ſich auf die geradezu kataſtrophale Lage der deutſchen Rheinſchiffahrt, deren Frachtſätze und Schlepplöhne noch unter dem Vorkriegsſtand liegen, während die Selbſt⸗ loſten erheblich geſtiegen ſind, bei den Malerialpreiſen für Inſtandſetzung und Erneuerung beiſpielsweiſe um 50 bis ) Prozent, bei den Löhnen ſogar um rund 90 Prozent. ie Arbeitgeberverbände haben dabei darauf hingewieſen⸗ daß die Lohnverdienſte weit über das durch die Teuerung bedingte Maß hinausgehen und damit den Wettbewerb gegenüber der mit niedrigeren Lohnkoſten, Steuern und Soziallaſten rechnenden ausländiſchen Rheinſchiffahrt un⸗ möglich ma Da bei der gegenwärtigen Frachtenlage! in den meiſten Fällen nicht einmal die reinen Betriebs- koſten, geſchweige den Verwaltungskoſten, Verzinſung und Amorliſation des Betriebsvermögens gedeckt werden kön⸗ nen, ondererſeits eine Hebung der Einnahmen infolge des Wettbewerbes der Reichsbahn und der ausländiſchen Rheinſchiffahrt nicht möglich iſt, bleibt als einziges Mit⸗ tel zur Beſſerung der Lage die Senkung der Selbſtkoſten übrig, wobei eine Verringerung der beſonders ſtark ge⸗ ſtiegenen Lohnunkoſten angeſichts ihres bedeutenden An⸗ teiles an den Selbſtkoſten nicht vermieden werden kann.“ 2— 24 Beginn des Rheinbrückenbaues. Die Vorarheiten bereits vergeben. Ludwigshafen, 13. März. Wie von zuverläſſiger Seite verlautet, ſind die Vor⸗ arbeiten für den Bau der Rheinbrücken in Ludwigshaſen, Speyer und Maxau bereits vergeben worden und es ſolk in den nächſten Tagen bereits mit Bohrverſuchen zur Feſtſtellung des Untergrundes begonnen werden, die in vier Wochen beendet ſein dürften. Mit der Ausführung der Arbeiten in Ludwigshafen wurde die Firma Grün und Bilfinger, Mannheim, in Speyer die Firma Johann Brechtel, Ludwigshafen, in Maximiliansau die Firma Siemens Bau-Union G. m. b. H., Berlin, betraut. 30 D D ** 1 „Muſſolini, der Lügner“. Erklärung eines früheren italieniſchen Abgeordneten. Paris, 13. März. „Quotidien“ veröffentlicht eine Anterhalz tung mit dem im Exil lebenden Gründer der italieni⸗ niſchen ſozialiſtiſchen Bewegung, dem früheren Abgeord⸗ neten Turati, über die letzte Rede Muſſolinis zur Ti⸗ roler Frage. Turati erklärte u. a.:„Muſſolini ſetze ſein Spiel fort. Er ſtößt Drohungen aus und nimmt kriegeriſche Poſen ein, indem er auf die allgemeine Müdigkeit Europas ſpekuliert. Im Grunde iſt dies alles, Bluff, denn er wird niemanden angreifen und ſeine einzigen Opfer werden die der faſchiſtiſchen Herr⸗ f einzige ſchaft unterworfenen Bevölkerungen wirkliche Drohung, die ſeine Rede augenblicklich enthält, iſt die Unterdrückung der deutſchen Zeitungen und die Enit der deutſchſprachigen Beamten. Uebrigens ſteht die Behandlung der Deutſchen von Südtirol durch die faſchiſtiſche Regierung durchaus im Einklang mit dem allgemeinen Geiſte des Faſchismus, dem Geiſte der Ge⸗ walt gegen die Bürger.“ Zu der Erklärung Muſſolinis, daß er durch die vagen Verſprechungen der früheren italieniſchen Regierung gegenüber Tirol nicht gebunden ſei, erklärte Turati:„Muſſolini lügt ganz ein⸗ fach, wenn er von den vagen Verſprechungen ſpricht., Als die italieniſche Kammer den Vertrag von St. Ger— nain faſt einſtimmig gebilligt hat, ſei das Recht der fremdſtämmigen und durch Kriegsrecht an den italieni⸗ ſchen Staat angeſchloſſenen Bevölkerung auf die weiteſte, Autonomie der Sprache, Kultur und Verwaltung aner⸗ kannt worden.“ Der Der 1 f 1 8 H 611 510 Jein. Die ————— 22 Die Verhaftung der deulſchen Ingenieure Unter Anklage der Sabotage und Zerſtörung. Berlin, 13. März. Wie die Blätter aus Moskau melden, wird gegen die verhafteten A. E. G.-Ingenieure die Anklage wegen Beihilfe zum Verbrechen„der Sabotage und Zer- ſtörung im Auftrage ausländiſcher Kapitalsgruppen und ehemaliger Beſitzer““ erhoben worden, wofür als Strafe Verbannung aus der Sowjet⸗Union und Kon⸗ fiskation des in Rußland befindlichen Eigentums vor⸗ geſehen iſt. Der Prozeß, bei dem der Unterſuchangsrichter für beſonders wichtige Angelegenheiten beim Oberſten Ge⸗ richtshof die Unterſuchung führt, ſoll Ende April ſtakt⸗ finden. Außer den ſechs Reichsdeutſchen ſollen noch 12 Sowjet⸗Staatsangehörige verhaftet worden ſeig.„Die Ingenieure befinden ſich unter ſtrenger Kontrolle. Jeder Verkehr mit der Außenwelt iſt ihnen unterſagt. Eine Unterredung zwiſchen den Verhafteten und Vertretern der deutſchen Behörden und Firma in Moskau hat noch nicht ſtattgefunden. FFF Vor ener amtlichen Erklärung der Sowiei⸗Regierung. Der zweite Beſuch des deutſchen Botſchafters bei i As wird erſt nach der Stellungnahme des Berliner Auswärtigen Amtes zu der Erklärung Tſchitſche⸗ rins über die Verhaftungen erfolgen. Eine amtliche Erklärung der Sowjet⸗Regierung wird in dieſen Ta⸗ gen veröffentlicht werden. Bevor jedoch die Untersuchung r GPU. in dieſer Angelegenheit nicht abgeſchloſſen iſt, ſollen keine ausländiſchen juriſtiſchen Sachverſtändigen zur Begutachtung der Maßnahmen der Sowjet⸗Regierung zu⸗ gelaſſen werden. f Starkes Befremden in Berliner politiſchen Kreiſen. Die Moslauer Verhandlungen wegen der Verhaftung der deutſchen Ingenieure haben immer noch nicht zu der gewünschten Klärung geführt. Neben der deutſchen Botſchaft in Moskau iſt auch das deutſche Generalkon⸗ ſulat in Charkow im Intereſſe der verhafteten Deutſchen tätig. In politiſchen Kreiſen Berlins hat es ein ſtarkes Befremden erregt, daß von offtziöſer ſowjet⸗xuſſiſcher Seite— ſogar in einer Rede Rykows— die An⸗ gelegenheit ſo dargeſtellt wird, als ſei eine Schuld der utſchen Ingenieure ſchon erwieſen. Man glaubt hier icht, daß dies die richtige Methode iſt, den Zwiſchenfall regeln. Im Intereſſe der beiderſeitigen guten Beziehun⸗ n wird man in der von ruſſiſcher Seite erwarten müh⸗ n, daß eine ſachliche Klärung auf dem ſchnellſten ege herbeigeführt wird. ———— 4 1 Beſtechungsprozeß Wagner. Frankenthal, 13. März. Im weiteren Verlauf des Wagnerprozeſſes wurden rei Meiſter des Leunawerkes vernommen, die über die ſchaffenheit der Wagner'ſchen Kappenlieferungen aus⸗ gten. Der Stellvertreter der Protechniſchen Abteilung er Leunawerke, Regierungsbaumeiſter Jam m, verbrei⸗ tete ſich am Dienstag zunächſt über die Zuſtändigkeit und Verantwortung der einzelnen Beamten und Angeſtellten, vor allem der Angeklagten Schönberger, Frühauf und Hahn. Bei der Beſtellung und bei der Abnahme der Kappen wurde feſtgeſtellt, daß die Abnahme durch den Angeklagten Hamman erfolgte, während die Nachprü⸗ fung auf die Richtigkeit zu den Obliegenheiten des Be⸗ ſtriebsführers Frühauf gehörte. Die erſte weſentliche Vor⸗ auſetzung für die Anerkennung und Bezahlung der Rech⸗ nungen iſt nach der Feſtſtellung des Zeugen die Abnahme und Unterſchrift durch den Betriebsführer, in dieſem Falle durch den Angeklagten Frühauf, geweſen. Der Ange⸗ klagte Schönberger hat mit dem Zeugen darüber geſpro⸗ chen, daß Wagner bei der Herſtellung im Geſchäft blieb uind hat verlangt, daß die Kappen im eigenen Betrie* hergeſtellt werden. Schönberger hat jedoch verſchiedene Gegengründe angeführt, denen ſich der Zeuge dann an⸗ ſchloß. Es war ihm jedoch nicht recht, daß Wagner dann wieder einen ſo großen und langfriſtigen Auftrag erhielt, zumal er von Wagner von vornherein einen ungünſtigen Eindruck hatte. Er hielt Wagner für einen hemmungs⸗ loſen Geſchäftemacher, dem kleinere Unregelmäßigkeiten wohl zuzutrauen waren, wenn er auch ſo große Schie⸗ bungen nicht für möglich gehalten hatte. Der Zeuge hat daher den Betriebsführer Frühauf ſchon im Jahre 1924 gewarnt und ihm empfohlen, ſehr genau die Lieferungen Wagners zu kontrollieren, ohne jedoch im geringſten daran zu denken, daß Verbindungen zwiſchen Wagner und Früh⸗ nuf beſtänden, zumal er Frühauf einen Betrug oder Be⸗ ſtechung nicht zugetraut hätte. Von Schönberger iſt der Zeuge auch heute noch überzeugt, daß er in dem guten Glauben gehandelt habe und daß er Wagner nur zu freundſchaftlich entgegen gekommen iſt. Der Ingenieur Zſcheye, Vorſtand des Konſtruk⸗ ionsbüro in Leuna, ſagte aus, daß bei der Beſprechung im Auguſt 1920 nur nebenbei bemerkt wurde, daß die Kappen ſtärker ſein müßten. Die Anteile von Eiſen eien auf 15 Prozent bei Flanſchenkappen und 35 Pro⸗ zent bei Schieberkappen gekommen. Invaliden⸗ und Angeſtelltenverſicherung. Beratung im ſozialpolitiſchen Ausſchuß des Reichstages. b Berlin, 14. März. Im ſozialpolitiſchen Ausſchuß des Reichstages wurd am Dienstag der Geſetzentwurf über die Erhöhung der Leiſtungen aus der Invaliden⸗ und Ange⸗ ſtelltenperſicherung, der ein Teil des Notpro⸗ gramms iſt, beraten. Von der Regierung wurde erklärt, daß der aus der Erhöhung der Leiſtungen entſtehende Mehraufwand von 100 Millionen Mark aus eigenen Mit⸗ rein getragen werve und von einer wenragserhudeng für die Invalidenverſicherung abgeſehen werden ſolle, da ſonſt die in letzter Zeit zuſtandegekommenen Lohnerhöhungen 0 großen Teil illuſoriſch gemacht werden würden. Die nvalidenrenten werden in den Städten im Monat um ſechs bis acht Mark erhöht werden. Der Mehraufwand von zehn Millionen Mark bei der Angeſtelltenverſicherung wird von der Reichsverſicherung getragen. —2— Aus dem In⸗ und Auslande. Zorn von Bulach beantragt Strafausſetzung. Straßburg, 31. März. Graf Zorn von Bulach, der eine 13monatige Haftſtrafe antreten ſollte, hat ſich krank gemeldet und durch ſeinen Verteidiger Strafaus⸗ ſetzung beantragt, um gegen ein zweites Urteil das Kaſ⸗ ſationsverfahren einleiten zu können. Das afghaniſche Königspaar auf engliſchem Boden. London, 13. März. Der König und die Königin von Afghaniſtan ſind am Dienstag mittag gegen 1 Uhr von Calais kommend, in Dover eingetroffen. Hier wurden ſie von dem Prinzen von Wales, der ihnen entgegen⸗ gereiſt war, im Namen des Königs von England empfan⸗ gen. Unmittelbar darauf wurde der Sonderzug, den die engliſche Regierung für dieſen Anlaß zur Verfügung ge⸗ ſtellt hatte, beſtiegen. Der Warteſaal des Viktoriga⸗Bahn⸗ hofs in London iſt für den Empfang bei der Ankanft feſtlich geſchmückt. Das große Los. Die 500 000 Mark⸗Prämie nach Berlin und Nienburg gefallen. Berlin, 13. März. Die große Prämie der Preuß.⸗Südd. Klaſſenlotterie iſt am letzten Tage der 5. Klaſſe gezogen worden. Der erſte Gewinn über 1000 Mark, auf den beſtimmungs⸗ gemäß die Prämie zu kommen hat, war ein 2000 Mark⸗ Gewinn, der auf die Nummer 257291 fiel. Ihm wird die Prämie von 500000 Mark zugeſchlagen. Das Los wird in der einen Abteilung in Berlin geſpielt, die an⸗ dere Abtellung fiel in eine Kollekte nach Nienburg a. d. Weſer. In Berlin wird das Los in Achteln geſpielt, in Nienburg in Viertelteilen. Die halbe Million kommt alſo einer größeren Anzahl von Gewinnern zugute. Ein Staudamm in Californien gebrochen. Hunderte von Toten. Newyork, 13. März. Durch ein Lokal⸗Erdbeben brach der Staudamm des Santa⸗Clara⸗Fluſſes. Dadurch ergoß ſich eine ſieben Meter hohe Flutwelle in die Ebene von San Fernando in Californien und richtete ungeheuere Verwüſtungen an. Mehrere Ortſchaften wurden voll⸗ kommen zerſtört. Durch die ungeheuere Gewalt der Fluten wurden die Häuſer weggeſchwemmt. Man ſpricht davon, daß hunderte von Menſchen der Kataſtrophe zum Opfer fielen. Bisher wurden 100 Leichen geborgen, doch wird die Zahl der Opfer auf 3,00 geſchätzt. Aus Nah und Fern. Schweres Steinbruchunglück.— Drei Tote. ö Miltenberg, 13. März. In einem der Rhein⸗Main⸗ Donau A.⸗G. gehörigen Steinbruch am Main bei Bü. ſtadt löſten ſich infolge der anhaltenden Regengüſſe der letzten Monaten während der Arbeitszeit Geſteinsmaſſen ab und erſchlugen drei an der Bruchſtelle tätige Arbeiter, die Verſchütteten waren ſofort tot. Von den drei Toten find zwei ledig, der Dritte iſt Vater von drei Kindern. Schweres Eiſenbahnunglück bei Valencia. Paris, 13. März. Einer Madricec Meldung zu⸗ folge, ereignete ſich bei Valencia ein Eiſenbahnunglück, wobei 185 Perſonen verletzt worden ſein ſollen. Tote werden nicht gemeldet. 21 Opfer eines Eiſenbahnunglückes bei Colombo. London, 13. März. Etwa 28 Meilen ſüdlich von Colombo ſtießen zwei Perſonenzüge in voller Fahrt zu⸗ ſammen. Dabei wurden 21 Reiſende getötet und viele verletzt. Die beiden Maſchinen und fünf Wagen wurden vollſtändig zerſtört. Der ſchwere Erdrutſch in Santos. Sabo Paulo. 13. März. Der Erdrutſch in Santos an dem allen Amerna⸗Fayrern verannten„ Wiour⸗ ſerrat ſtellt eine der folgenſchwerſten iſtrophen inmitten einer Großſtadt dar. Durch den Dauerregen ſtürzten plötzlich 000 Tonnen Erde Neude be⸗ gruben viele Häuſer mit 150 Inſaſſen. Wen 910 dieſer Unglücklichen konnten lebend geborgen werden. Die Auf⸗ räumung dauert an, wird aber durch einen drohenden, zehnmal ſo ſchweren Erdrutſch erſchwert. Die Behörden ließen die bedrohte Gegend räumen. Frankfurt a. M.(Ein Falſchmünzer verhaf⸗ tet.) In einer Aepfelweinwirtſchaft in der Seckbächer 10 wurde ein gewiſſer Chriſtian Bauer aus Mörfelden feſt⸗ aun da er zahlreiche falſche Fünf⸗Markſtücke ver⸗ ausgabte. i N Saarbrücken.(Sgaarbergleute nach Frank⸗ reich?) In den Saarzeitungen erſcheinen auffällige In⸗ ſerate, worin junge Saarbergleute für die Arbeit in den Erzgruben von Oſt⸗Frankreich geſucht werden. München.(Zum Raubmord bei Lenggries.) Nach einer noch unbeſtätigten Meldung ſoll in München ein Mann verhaftet worden ſein, in dem ein Zeuge einen Mann wiedererkennen will, der ihm bei Wegſcheid bei Lenggries in durchnäßten Kleidern begegnet ſei. Es ſoll ſich um einen früher beim Forſtamt Fall beſchäftigt geweſenen Arbeiter handeln. Berlin.(Kapitalverbrechen in der Char⸗ lottenſtraße.) In der Charlottenſtraße ereignete ſich ein ſchweres Verbrechen. Hausbewohner fanden die bei einer Seidenfirmg beſchäftigte Reinemachefrau im Trep⸗ penhaus des Seitenflügels mit furchtbaren Verletzungen tot auf. Unter den Verdacht der Täterſchaft wurde die Stenotypiſtin Antony verhaftet. Die Feſtgenommene hat die Tat eingeſtanden. Berlin(Benzinexploſion im Fahrſtahl⸗ ch acht.) In einer Lampenfabrik in Cöpenick ereignete ſich bei der Reinigung der Gleisſchienen des Fahrſtahls mit Benzin ein ſchwerer Unfall. Aus bisher noch unge⸗ ärter Urſache ſchoß plötzlich aus dem Benzinbehälter eine waltige Stichflamme hervor, die die Kleider aller um⸗ ſehenden Perſonen ergriff und in Brand ſetzte. Der Lagerverwalter der Firma ſtarb an den erlittenen Brand⸗ wunden und vier weitere Perſonen liegen zum Teil ſchwer verlent un Krankenhaus. Aus Heſſen. Zur Beamtenbeſoldung in Heſſen. Darmſtadt, 13. März. Wie wir erfahren, geht dem Finanzausſchuß des heſſiſchen Landtages noch in dieſer Woche eine Regierungsvorlage über die Beamtenbeſoldung in Heſſen zu. Die Beratungen über dieſen Gegenſtand innerhalb des Kabinetts im weſentlichen abgeſchloſſen. * Mainz.(Das Mainzer Hallenſchwimm⸗ bad.) Die Stadt Mainz arbeitet entgegen den Ent⸗ würfen und Vorſchlägen des Verbandes für Leibesübun⸗ gen ein eigenes Hallenſchwimmbadprojekt aus. Sie be⸗ abſichtigt das Hallenſchwimmbad auf dem alten Fe⸗ ſtungs⸗Schirrhof zu errichten. Das Projekt der Stadt Mainz ſoll, wie verlautet, in den Koſten die Höhe von drei bis vier Millionen Mark erreichen und in ſeinem Um⸗ fange auf gleicher Stufe mit den größten bisher in Deutſchland errichteten Hallenſchwimmbädern ſtehen. Stadecken.(Freigeſprochen.) Der heſſiſche Verwaltungsgerichtshof in Darmſtadt verhandelte u. a. wegen Ueberſchreitung des Züchtungsrechtes durch den Leh⸗ rer R. Walter. Der Gerichtshof konnte ſich von der Schuld des Lehrers nicht überzeugen und kam zu der Auf⸗ faſſung, daß er ſich einer Ueberſchreitung des Züchtigungs⸗ rechtes nicht ſchuldig gemacht habe. Die Verhandlungs⸗ koſten trägt die heſſiſche Staatskaſſe. Eich.(Erhängt.) Frau Witwe Seibert hat nach einem Wortwechſel ihrem Leben ein Ende gemacht. Man fand morgens das Bett der Unglücklichen leer und Loc ſpäter als Leiche im ſogenannten„Großen „ Ginsheim.(Giftige Induſtrieabwaſſer.) Infolge Zuleitung von giftigem Induſtrieabwaſſer in den früher außerordentlich fiſchreichen Schwarzbach, iſt die von der Gemeinde verpachtete Fiſcherei derart ge⸗ ſchädigt worden, daß aus Billigkeitsgründen die Fiſcherei⸗ pacht um 40 Prozent herabgeſetzt wurde. Babenhauſen.(Todesſturz.) Der 15jährige Ernſt Baſſermann ſtürzte ſo unglücklich vom Heuboden ſei⸗ nes Arbeitgebers in die Scheune herab. daß er bewußtlos Aſchenbrödel und Dollarprinz Roman von H. Courths⸗ Mahler. 42. Fortſetzung Nachdruck verboten Daß ich Ihren Herrn Vater nicht auf ſeinen Kranken- beſuchen begleiten kann, iſt ſelbſtverſtändlich, aber darf ich Sie nicht bei Ihren Einkäufen begleiten? Ich hätte dabei doch Gelegenheit, mir Düſſeldorf ein wenig an⸗ ſehen zu können. Ich weiß, ich bin ſchauderhaft auf⸗ dringlich— aber nach den behaglichen Stunden in Ihrer und Ihres Herrn Vaters Geſellſchaft würde ich mir ſehr vereinſamt vorkommen, wenn Sie mich jetzt meinem Schickſal überließen.“ Ruth mußte lachen. „Trotz Ihrer ſchauderhaften Aufdringlichkeit ge⸗ ſtatte ich Ihnen großmütig, mich zu begleiten und ich erbiete mich ſogar, Ihnen alle Sehenswürdigkeiten falle Düſſeldorf zu zeigen, die mir unterwegs auf⸗ fallen.“ Schnell zog er ihre Hand an ſeine Lippen. „Sie ſind ſehr gütig, mein gnädiges Fräulein.“ Ruths Vater hatte lächelnd zugehört. Er verab⸗ ſchiedete ſich nun herzlich von John Stratter und dieſer begleitete Ruth auf ihren Beſorgungswegen. Den beiden jungen Menſchen war zumute, als kennten ſie ſich ſchon ſeit Jahren. Sie plauderten wie gute alte Freunde mit einander. Als Ruth mit ihren Beſorgungen fertig war, be⸗ gleitete John Stratter ſie nach Hauſe, aber er ver⸗ abſchiedete ſich an der Haustür von ihr, denn er nahm an, daß inzwiſchen Frau Helene mit ihren beiden Töch⸗ tern zurückgekommen war. Sie ſchieden mit einem herzlichen Händedruck und einem frohen: Auf Wiederſehen! 1*** Einige Wochen waren vergangen. Täglich war John Stratter in Ruths Geſellſchaft und mit Ralf Bernaus wirkſamer Beihilfe gelang es ihm, noch öfter ein Alleinſein mit Ruth herbeizuführen. Frau§ Nue geriet mehr und 7 in eine fieber⸗ hafte Ung d. Sie ſah ſehr wohl, daß der ver⸗ meintliche Aiſter Stratter ihre Töchter und auch ſie ſelbſt, mit Aufmerkſamkeiten überſchüttete, es war un⸗ verkennbar, daß er Aſtas und Blandines Geſellſchaft ſuchte und täglich neue Möglichkeiten erſann, ſie zu amüſieren und zu unterhalten— aber— er machte ab⸗ ſolut keinen Unterſchied zwiſchen ihnen. Nichts, gar nichts ließ darauf ſchließen, daß er eine von ihnen nur im Geringſten bevorzugte. Aſta und Blandine ſuchten ſich b und zu über⸗ treffen in bezaubernden Koketterien und ſie ahnten beide nicht, daß der Gegenſtand ihrer Bemühungen ihnen nur auf Befehl ſeines Chefs ſo viel Artigkeiten erwies und ein wirkſames Mittel gegen all ihre Be⸗ zauberungen in ſeiner Brieftaſche mit ſich führte. Dort verwahrte Ralf Bernau die Briefe ſeiner Trude, die regelmäßig als Antwort auf ſeine Briefe an ſie ein⸗ gingen und die er immer wieder mit Entzücken las, wenn er des abends in ſeinem Hotelzimmer endlich allein war und ſich von den Strapazen ſeines Dienſtes erholen konnte. Denn eine Strapaze war es wirklich für ihn, immer ſo zu lavieren, daß ihm nicht unver⸗ ſehens eine der beiden Schweſtern das Netz überwarf, in dem ſie den vermeintlichen Goldfiſch fangen woll⸗ ten. Aber er wußte, daß er ſeinem Chef damit einen großen Gefallen tat, daß er die Damen vollſtändig be⸗ ſchäftigte und was hätte er nicht freudig und ohne Mur⸗ ren für John Stratter getan. So führte er die drei Damen immer wieder in das Theateér, in Kinos und Konzerte und machte. im Auto mit ihnen. Er führte ſie in elegante Kondi⸗ toreien, lud ſie wieder und wieder zum Mittageſſen oder Souper in das Hotel ein und lauſchte ihnen alle Wünſche ab, die ſie meiſt ſehr geſchickt anzubringen wußten. Natürlich ſpeiſten die Herren auch einige Male im Hauſe des Arztes. aber Ruth war dann meſſt in der Küche beſchäftigt und das gefiel John Stratter nicht. Deshalb ſuchte er es möglichſt ſo einzurichten, daß Waldorfs ſeine Gäſte waren. Wenn Doktor Waldorf zuweilen im Kreiſe ſeiner Familie ſeine Bedenken darüber äußerte, daß man zu viel Aufmerkſamkeiten von Miſter Stratter annahm, dann fielen ſeine Damen erregt über ihn her. Ob er ihnen auch dieſe kleinen Freuden mißgönne, es ſei doch wahrlich ſonſt ſchlimm darum beſtellt und Miſter Stratter tue man doch nur einen Gefallen, indem man ihm Geſellſchaft leiſte. Dann war Doktor Waldorf bald wieder ſtill und ließ die Dinge gehen. Mutter und Töchter verheimlichten ihm manches wertvolle Präſent, das ihnen Ralf Bernau im Auf⸗ trag von John Stratter machte. Solche Präſente wur⸗ den eingeſchmuggelt in harmloſen Bonbonieren oder Blumenſpenden. Aber Frau Helene war dies alles nicht genug. Sie war feſt entſchloſſen, den möglichſt gen Nutzen aus Miſter Stratters Beſuch zu zie⸗ en. Noch hoffte ſie immer, daß er ſich von einer ihrer Töchter für das ganze Leben einfangen laſſen würde und ſie glaubte nur, er ſei von ihren beiden Töchtern ſo entzückt, daß er ſich noch nicht entſcheiden konnte, welche von beiden er zur Gattin erwählen würde. Aber ſie wurde doch immer unruhiger und forſchte immer ſchärfer, ob er nicht eine von ihnen ein wenig bevorzugte. ö Eines Abends bot er Aſta ein Vielliebchen an. Natürlich verlor er das galanterweiſe und löſte ſich mit einem recht koſtbaren Schmuckſtück. Frau Helene knüpfte daran gleich die Hoffnung, daß er Aſta aus⸗ ene wollte. Aber bei dem nächſten Zuſammen⸗ ein aß er auch mit Blandine ein Vielltebchen— und bel u mit genau demſelben Schmuckſtück aus, wie (Fortſetzuna kolat.) ö Das fahrende, fliegende und ſchwimmende Wohn⸗ fahrzeug„in einer Perſog“, mit allem Komfort aus⸗ geſtattet für längere Reiſen, als Hauptattraktion auf, einer Londoner Ausſtelluna. niegen blieb. Er erurt ſchwere Kopf⸗ und innere Ver⸗ letzungen. Ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, erlag der junge Mann zwei Stunden ſpäter den erlitte— nen Verletzungen. Offenbach.(Schülerſelbſtmord.) Ein 16jäh⸗ riger Schüler hat ſich aus unbekanntem Grunde einen Revolverſchuß beigebracht. Der junge Mann wurde ſchwerverletzt in das Krankenhaus gebracht, wo er ſeinen Verletzungen erlag. Vilbel.(Erbohrung einer neuen Mine⸗ ralquelle.) Auf dem Gelände der Chattia⸗Quellen wurde eine neue Quelle erbohrt, die außerordentlich er— giebig iſt und als erdigalkaliſcher Säuerling beſtimmt wurde. Gießen.(Ein ehrlicher Finder.) Ein junger Mann aus einem Nachbardorfe verlor bei der Heimkehr nach ſeinem Wohnorte in dem Gedränge im Gießener Bahnhof ſein Portemonnaie mit etwa tauſend Mark Bar⸗ inhalt. Alles Suchen, auch unter Zuhilfenahme der Po— lizei, vermochte den hohen Betrag nicht wieder herbeizu⸗ ſchaffen. Nun erſchien ein altes Bäuerlein aus dem be⸗ nachbarten Großen-Buſeck bei der Gießener Polizei und lieferte die Geldbörſe mit den 1000 Marl Inhalt ab. Der Mann hatte die Geldbörſe in dem Menſchengewühl in der Bahnhofshalle gefunden und, da er den Verlierer nicht ſeſtſtellen konnte, mit nach Hauſe genommen, um ſie am nächſten Tage der Polizei zu übergeben. Dem ehrlichen Finder wurde eine gute Belohnung. Heſſiſcher Landtag. Die Beratungen des Finanzausſchuſſes. O Darmſtadt, 13. März. Am Dienstag genehmigte der Finanzausſchuß die Kapitel Jugendpflege und Volksbildung. Man trat dann in die Besprechung des Kapitels 67„Landes⸗ univerſität Gießen“ ein. Dale wurde angeregt, mit den anderen Landesregierungen Vereinbarungen zu treffen, wonach bei Neugründungen von Hochſchulen zu⸗ nächſt die Bedürfnisfrage geprüft werde. Von volks⸗ parteilicher Seite wurde beantragt noch einige Aſſiſtenten an der Univerſität Gießen einzustellen. Die Demokraten ſlellten den Antrag, daß auch der Landesuniverſität ein pädagogiſches Inſtitut zur Ausbildung der Volksſchulleh— ker angegliedert werde. Die Sitzung wurde ſodann auf Mittwoch vertagt. 5 Aus dem badiſchen Lande. Ein preußiſches„Hochzeitsgeſchenk“ für Baden und Württemberg. Karlsruhe, 13. März. Im preußiſchen Landtag be⸗ ſchäftigte ſich Miniſterpräſident Braun auch mit dem Einheſtsſtaat und der Frage des Austauſches von Enkla⸗ ven. Bei dieſer Gelegenheit ſagte er:„Auch Baden und Württemberg könnten ſich vielleicht zuſammenſchließen und ich habe ihnen für dieſen Fall als Hochzeitsgeſchenk das kleine Ländchen Hohenzollern verſprochen.“ Der Heiter⸗ leitserfolg, den dieſe Worte im Landtag hatten, wird in Baden mit fröhlichem Verſtändnis quittiert werden. Die Autoſtraße Frankfurt— Heidelberg. Heidelberg, 13. März. Der vor zwei Jahren in Frankfurt a. M. zur Vorbereitung des Baues der Auto⸗ mobilſtraße Hanſaſtädte—Franlfurt—Baſel gegründete Verein hat die Arbeiten nun ſoweit gefördert, daß das techniſche Projekt der ganzen Strecke fertig vorliegt. Ge⸗ genwärtig iſt man dabei, die grundlegenden Fragen der Imanzierung zu löſen. Da die Ausführung des Geſamt⸗ profeltes in der gegenwärtigen Zeit unmöglich wäre, hat man ſich entſchloſſen, vorerſt im Anſchluß an die Automo⸗ bilſtrecke e die Teilſtrecke Frank⸗ ſurt⸗Darmſtadt⸗Mannhbeim⸗Ludwigsbafen⸗Heidelberg aus⸗ zuführen. Man hat als Bauſumme für den laufenden Ki⸗ lometer rund 300 000 Mark angeſetzt. Die Kandidatenliſte der Deutſchdemolkratiſchen Partei Badens. Karlsruhe, 13. März. Der Landesausſchuß der De⸗ moltratiſchen Partei Badens hielt eine Beſprechung ab, in der die Kandidatenliſte für die Reichstagswahl aufgeſtellt Wurde. Spitzenkandidat iſt Reichstagsabgeordneler Robert Die trich⸗Wildgutach, an zweiter Stelle folgt der Prä⸗ lident der Badiſchen Handwerker⸗ und Gewerbevereine Burkhardt, an drſtter Stelle Fräulein Rieger, daun Landwirt Hügele aus Wahlwies und an fünfter Stelle Landtagsabgeordneter Scheel⸗Mannheim. Sämt⸗ liche Kandidaten wurden einſtimmig gewählt. Tagung der badiſchen Kneippvereine. % Freiburg, 13. März. Die Kneippoereine Badens hielten hier ihre dritte Gauverſammlung ab. Zur Jeit zählt der hadiſche Gau 32 Ortsgruppen mit 4200 Mit⸗ Adern. Im Mittelpunkt der Beratungen ſtand die Ende Neſetan. 3 0 1685 15 das zleſerat des Bundesge rers Lutz über„Die wach⸗ a 15 chaftliche Macht 5 Bundes“. Bie nächſte auna findet in Wolfach takt. 5 Aufnahme in die badiſchen Aufbauſchulen. f Karlsruhe, 18. 100 0 Um die Möglichkeit zu ſchaf⸗ fen, Kinder vom Lande oder aus ſozial ſchctcheren Schich⸗ ten nach Begabung in höhere Berufe hinüberzuführen, wurden im Laufe der letzten Jahre in Baden drei Auf⸗ bauſchulen mit Internaten errichtet und zwar in Ettlin⸗ gen, Lahr und Tauberbiſchofsheim. In den Aufhaurealſchulen Lahr und Tauberbiſchofsheim wird der Unterricht nach dem Lehrplan der Oberrealſchulen, im Aufbaurealprogymnaſium Ettlingen nach dem Lehrplan der Realgymnaſien erteilt. Auf den Aufbaurealſchulen Lahr und Tauberbiſchofsheim beſtehen im kommenden Schuljahre die Klaſſen IV bis Ol; das Auſbaurealpro⸗ gymnaſium Ettlingen führt im nächſten Schuljahre die Klaſſen IV und U lll. Bedingung für die Zulaſſung zur Aufnahmeprüfung iſt der Nachweis des erfolgten Be⸗ ſuches des ſechſten Schuljahres. Geſuche um Aufnahmen in die genannten Anſtalten ſind, um eine rechtzeitige Platz⸗ beſchaffung, im Internat durchführen zu können, ſpäteſtens bis 10 März 1928 bei den Direktionen der Anſtalten ein⸗ zureichen. Mannheim.(Schießerei und Schlägerei.) In der Nacht kam ein 24jähriger Arbeiter mit einem zehn Jahre älteren Tagner in Streit, er zog einen Revolver und ſchoß dreimal nach ihm. Die Schüſſe gingen fehl, den Täter nahm man feſt.— In der gleichen Nacht wurde ein verheirateter Fabrikarbeiter von einem ledigen Kaufmann gehänſelt. Er bereitete den Hänſeleien dadurch ein Ende, daß er eine am Wege liegende Latte nahm und ſie dem unbequemen Zeitgenoſſen auf den Schädel niederſauſen ließ. Der Hieb war derartig, daß der Nie⸗ dergeſchlagene eine ſchwere Kopfverletzung davontrug. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 14. März. Eine am Kanal liegende flache Störung bewegt ſich nach Südweſten gegen unſer Gebiet. Daher werden vor⸗ ausſichtlich auch bei uns die Temperaturen leicht an⸗ ſteigen und zeitweiſe leichte Niederſchläge noch bringen. Später wird ſich die allgemeine Hochdruckwetterlage wie⸗ der herſtellen. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Durchzug einer Störung mit leichter Erwär⸗ mung und vereinzelt Niederſchläge, ſpäter zeitweiſe auf⸗ heiternd und wieder Temperaturrückgang, nordöſtliche bis nordweſtliche Winde. —, Verſorgung abgeſundener 20prozentiger Krlegsbe⸗ ſchädigter. Der Reichsarbeitsminiſter hat nunmehr im Verfolg der von ſeinem Vertreter im Dezember v. Is. im Reichstag abgegebenen Erklärung einen Erlaß an die Verſorgungsbehörden herausgegeben, wonach die im Jahr 1923 oder ſpäter bei einer Erwerbsminderung von 20 Prozent abgefundenen Kriegsbeſchädigten unter gewiſſen Vorausſetzungen wieder Rente beziehen können. Dieſe Kriegsbeſchädigten können auf Antrag wieder Verſor⸗ gung erhalten, wenn die Minderung der Erwerbsfähig⸗ keit infolge des anerkannten Verſorgungsleidens jetzt— auch ohne daß eine Verſchlimmerung nachweisbar iſt— mindeſtens 25 Prozent beträgt. Auf Kriegsbeſchädigte, die früher mit einer Erwerbsminderung um 10 v. H. ab⸗ gefunden orden ſind, findet der Erlaß keine Anwendung. Unbegrüt de Anträge können der Sache nur ſchaden, da bei einer Aeberflutung der Verſorgungsämter mit der⸗ artigen Anträgen die Gefahr beſteht, daß der Erlaß wie⸗ der außer Kraft geſetzt wird. — Wichtig für Kriegsbeſchädigte! Der die Erſtattung von Reiſekoſten und Lohnausfall behandelnde Paragraph 20 des Reichsverſorgungsgeſetzes hat nach dem 5. Ab⸗ änderungsgeſetz zum RVG. folgende Faſſung erhalten: „Wird eine Heilanſtaltspflege, eine Badekur oder eine Heilſtättenkur ohne dringenden Grund vor Ablauf der bei der Bewilligung beſtimmten Dauer abgebrochen, ſo beſteht kein Anſpruch auf Erſatz von Reiſekoſten.“ Be⸗ ſonders beachtlich iſt die den Lohnausfall betreffende neue Beſtimmung des Paragraphen 20, wonach es heißt: „Iſt ohne behördliche Anordnung ein orthopädiſches Hilfs⸗ mittel angepaßt, abgeändert oder ausgebeſſert worden, ſo kann auf Verlangen Erſatz der baren Auslagen und Entſchädigung für entgangenen Arbeitsverdienſt in an⸗ gemeſſenem Umfange geleiſtet werden, wenn die Notwen⸗ digkeit der Maßnahmen anerkannt wird.“ Die alte Boſtimmung ſah eine Erſtattung von baren Auslagen und Enkſchär mung für entgangenen Arbeitsverdienſt nuc dann vor, wen es ſich um eine von der Verſorgungsbe⸗ hörde angeordnete Anpaſſung von orthopädiſchen Hilfs⸗ mitteln oder eine Ausbildung handelte. Dieſe neuen Vor⸗ ſchriſten ſind von Kriegsbeſchädigten beſonders zu beach⸗ ten. Nähere Auskunft erteilen die Ortsgruppen des Reichs⸗ bundes. Die ſichere Kapitalanlage. Die bedauerliche Tatſache, daß zahlreiche kleine Leute, die von Dingen, wie Lombardgeſchäft, Schneeballſyſtem, Zinswucher und dergleichen keine Ahnung hatten, durch Betrüger um ihre beſcheidenen Erſparniſſe gebracht wur⸗ den, rollt das Problem der zweckmäßigen und ſicheren Ka⸗ pitalanlage wieder auf. 0 Die Erfahrung zeigt hier, daß mit der Höhe der an⸗ gebotenen Zinſen ſtets das Riſiko der Anlage ſteigt. Wer ſtets daran denkt, daß Sicherheit mit niedrigeren Zinſen, Verluſtgeſahr mit hohen Zinſen verbunden zu ſein pfle⸗ gen, wird ſich bei einem verlockenden Zinsangebot ſofort ſagen, daß es ſich offenbar um eine nicht ganz einwand⸗ freie Angelegenheit handelt, und er ein großes Riſiko eingeht. Dagegen gewähren die Sparkaſſen bei niedri⸗ gerem Zinsfuß im Laufe der Jahre einen ſchönen(und dabei ſicheren!) Zinsnutzen, Beſſpielsweiſe verdoppelt ſich bei 5 1 Zinſen ein Sparkapital in 15 Jahren, und in 30 Jahren hat es ſich vervierfacht. Das iſt eine darch⸗ aus reelle Steigerung, bei der niemand Schaden er⸗ leidet, denn die Sparkaſſen legen das Geld ſicher und nützlich zum Vorteil der Wirtſchaft an. Jeder handelt im eigenſten Intereſſe, wenn er von Spekulations⸗ oder ſonſtigen irgendwie riskanten Geld⸗ geſchäften 5 75 Finger davon läßt. Für kleine Leate, die ihr Geld ſauer verdienen und erſparen müſſen, iſt es jedenfalls außerordentlich leichtſinnig, das Geld anders als abſolut anzulegen. Eine abſolute ſichere Anlagegele⸗ genheit bietet die öffentliche Sparkaſſe. 3 Wer ſo mit ſeinem Gelde verfährt, wird nicht in die Gefahr kommen, ein Qpfer ſolcher Betrügereien zu wer⸗ den, wie ſie in diefen Tagen Tauſende um ihr Erſpartes und ihren Nolgroſchen brachten. a Gosttesdienſt-⸗Orduung. 1 Freitag den 16. März, vormittags ¼7 Uhr Beſt. Amt für ledig Eva Kempf, Großeltern Peter Kempf, Phi⸗ lipp Brechtel, beiderſeitige Ehefrauen u. Angehörige. Sieger in jedem Neunen aus grauen Tagen in frohe Stunden bleiben die Leſer der Meggendorfer⸗ Blätter. Wer dieſes wöchentlich erſcheinende unpolitiſche, nur dem Humor und der Satire dienenden Familien⸗ witzblatt zur Lektüre wählt, wird auf jeder Seſte etwas finden, das ihn beſonders erfreut und beluſtigt, ſeien es Witze, Anekdoten, Gloſſen und Humoresken, Gedichte, Rätſel und luſtige Wochenberichte oder Karikaturen und fröhliche Bilder zu Reimen oder Texten. Wer ſelbſt Hu⸗ mor und Erfindungsgabe hat, kann ſeinen Witz an den Pretsaufgaben ſchärfen und hat dabei noch die Ausſicht einen der Geldpreiſe zu erringen. 100 Mark erhält der⸗ jenige, über deſſen Löſung die Redakteure am meiſten ge⸗ lacht haben, 30 Mk. und 20 Mk. bekommen die nächſten Preisträger. Das Abonnement auf die Meggendorfer⸗ Blätter kann jederzeit begonnen werden. Beſtellungen nimmt jede Buchhandlung und jedes Poſtamt entgegen, ebenſo auch der Verlag in München, Reſidenzſtr. 10. Die ſeit Beginn eines Vierteljahres bereits erſchienenen Nummern werden neuen Abonnenten auf Wunſch nachgeliefert. Heſſiſcher Schntzverein für entlaſſene Gefangene Aufruf! Das Los der Vorbeſtraften beginnt die Oeffentlich⸗ keit immer mehr zu beſchäftigen. Man hat erkannt, daß nicht alle ſtraffällig Gewordenen ſchlechte Menſchen find. In vielen ſteckt doch ein guter Kern und vielfach war nur das Unglück, Verführung oder Schwäche der Grund Ser Verirrung. Dieſe guten Elemente dürfen nicht verloren gehen, ſie müſſen wieder nützliche Glieder der menſchlichen Ge⸗ ſellſchaft werden. Die größte Gefahr fur ſie iſt die Arbettsloſigkeit, der ſie als Strafentlaſſene in beſonderem Maße ausgeſetzt ſind. Darum gilt es vor allem, ihnen nach der Ent⸗ laſſung alsbald Unterkunft, eine Stellung oder Erwerbs⸗ möglichkeit zu verſchaffen. Manchem kann durch Be⸗ ſchaffung von Handwerksgerät oder Arbeitsſtoffen, anderen durch ein kleines Darlehn oder dergl. geholfen werden. Solche, für die keine andere Hilfe gefunden werden kann, werden in unſerer Aufnahmeſtelle Hohenau verſorgt, wo ſie gegen Lohn mit landwirtſchaftlichen Arbeiten beſchäf⸗ tigt werden. Auch ſchon während der Strafverbüßung gilt es, ihnen zu helfen, indem ihre unverſchuldet in Not gerate⸗ nen Angehörigen unterſtützt werden. Der Durchführung dieſer Aufgabe widmet ſich der obige, unter ſtaatlicher Aufſicht ſtehende Verein. Groß ſind die Anforderungen, die fortgeſetzt an uns herantreten. Die ſtaatliche Beihilfe iſt nur gering. An alle ergeht deshalb die Bitte, die Ziele des Vereins zu unterſtützen, ſei es durch Bettritt als Mit⸗ glied, ſei es durch freie Zuwendungen. Wer gibt, erfüllt nicht nur ein Werk der Nächſtenliebe, ſondern trägt auch dazu bei, daß die Allgemeinheit vor vielen Schädigungen bewahrt bleibt, die durch die rückſichtsloſe Berſtoßung der Strafentlaſſenen entſtehen würden. Die Bürgermeiſtereien, Kreisämter und unſere Ver⸗ trauensleute nehmen Anmeldungen und Gaben entgegen. Der Vorſtand Dapper, Oberſtaatsanwalt, als Vorſitzender Merkel, Bürodirektor, als Schriftführer. Anerkannt raſchen und ſicheren Erfolg erzielen Sie durch Auf⸗ gabe Ihrer Anzeigen im Viernheimer Anzeiger fla zu sehen, ist ein ästhetischer Genuß. Nur gesunde Kinder können frisch aussehen. Gib Deinen Kleinen häufig die vitaminereiche Scott's Emulsion u. Du wirst über die Wirkung erstaunt sein, In ihe ist der hochwertige Dampftran mit Kalk- und Phosphorsalzen zu einer angenehm schmeckenden Form verarbeitet. u Raben in auea dpemeken und Dregertes. Niederlagen: 8 Anotheke Weitzel Rathaus- Drogerie Meskenn