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Autsblatt der Heffiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platzvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für bie Aufna an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht erate und Noſizen v. von Anzeigen in unſcten übernommen werben Donnerstag, den 15. März 1928 rr, 45. Jahrgang 1 —— Neues in Kürze. 2: Der Reichspräſident empfing Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann zum Vortrag über die letzte Tagung des Völkerbundrates in Genf. :: Der Phöbusſonderausſchuß hat ſeine erſte Sitzung abgehalten. z:: Mit Rückſicht auf die Marktlage wurde am liner ofſenen Geldmarkt der Privatdiskontſatz auf 6 Prozent erhöht. zs: Die Ratifikationsurkunden zum deutſch⸗italteniſchen Luftverkehrsabkommen vom 20. Mai 1927 ſind iu Berlin ausgetauſcht worden. Das Abkommen iſt daher gemäß ſeines Artikels 22 in Kraft getreten. 782 Nach Meldungen aus Paris wird in offiziellen fran⸗ zöſiſchen Kreiſen erklärt, daß die Tangerverhandlungen zwi⸗ ſchen England. Italien, Frankreich und Spanien voraus⸗ ſichtlich nicht vor dem 20. rz in Paris beginnen. Die Verhaftung der deutſchen Ingenieure * Die Verhaftung deutſcher Ingenieure und Tech⸗ niker in Sowjetrußland erregt begreiflicherweiſe in ganz Deutſchland größtes Aufſehen. Mit Recht! Das deutſche Reich iſt nach dem Weltkrieg an der Spitze aller Staaten marſchiert, die Sowjetrußland anerkannten und mit ihm die wirtſchaftlichen Beziehungen wieder aufnah⸗ men. Der Vertrag von Rapallo und der Berliner Ver⸗ trag, zwei Verträge, die durchaus unſere Billiaung und Unterſtützung fanden, bildeten für die Außenpolitik Sow⸗ jetrußlands die Plattform zur Anbahnung und Erweiterung ſeiner wirtſchaftlichen und politiſchen Beziehungen zu den anderen Ländern. Unbekümmert um die politiſchen Zuſtände im ruſſi⸗ ſchen Reiche und die beſtehende Herrſchaftsform hat jede Reichsregierung ſeit Ende des Weltkrieges alles daran geſetzt, um dem ruſſiſchen Volke aus ſeinen ſozialen und Wirtſchaftlichen Nöten heraus zu helfen und den Wieder- aufbau der ruſſiſchen Wirtſchaft zu ermöglichen und zu beſchleunigen. In geradezu vorbildlicher Weiſe haben wir Sowietrußland trotz unſerer eigenen finanziellen Not⸗ lage und des ungeheueren auf uns laſtenden Druckes der Reparationsverpflichtungen Wirtſchaftskredite eingeräumt, die in gleicher Höhe von den kavitalkräftigeren Ländern und Staaten nicht gewährt wurden. Zum Dank dafür haben die Herren im Kreml dem deutſchen Außen⸗ handel Schwierigkeiten über Schwierigkeiten be⸗ reitet und die Handelsbeziehungen zu anderen Ländern auf Koſten der deutſchen Wirtſchaft begünſtigt. Es iſt ein ſehr ſchlechter Treppenwitz der neueſten Wirtſchaftsgeſchichte und der füngſten deutſch⸗ruſſiſchen Handelsbeziehungen, daz gegenwärtig die Sowjetruſſen ſich um neue deutſche Kredite bemühen, während in den Banken Newyorks ruſſiſche Goldbarren liegen, deren Annahme die Amerikaner verweigern. Dabei handelt es ſich nicht etwa um Bagatellen, ſondern um Mililonen von von Dollar. Der 300 Millionen⸗Kredit, den wir den Sowjetruſſen einräumten, war für uns ein herzlich ſchlechtes Geſchäft. In den gegenwärtigen Verhand⸗ lungen verſuchen die deutſchen Unterhändler die chineſiſche Mauer des ruſſiſchen Handelsmonopols niederzureißen und mit den Unternehmungen in Sowjetrußland in unmittel⸗ bare Geſchäftsverbindung zu kommen. Dagegen wehren ſich die kommuniſtiſchen Machthaber mit aller Kraft. Sie begnügten ſich damit aber nicht. Um den deutſchen Wirt⸗ ſchaftsführern möglichſt anſchaulich zum Bewußtſein zu bringen, daß ihre Forderung nicht zu verwirklichen iſt, ließen ſie jetz ein halbes Dutzend deutſche In⸗ genieure und Techniker verhaften und ein⸗ ſperren. Es handelt ſich dabei nicht etwa um Mißgriffe nachgeordneter Inſtanzen, ſondern um eine politiſche Mache der verantwortlichen ſowjettuſſiſchen Staatsleiter. Das kommuniſtiſche Geſchrei von einer Ver⸗ ſchwörung gegen den kommuniſtiſchen Aufbau Sowiet⸗ rußlands iſt eitel Dunſt. Die Konterrevolutionäre, von denen Rykow ſprach, treiben nach der gewiß un⸗ verdächtigen roten Fahne seit 5—6 Jahren ihr Hand⸗ werk durch unmittelbare Zerſtörung von Maſchinen, durch Brandſtiftungen, durch Jerſtörung von Schächten, durch Untauglichmachen von Werken und Bergwerken, durch verbrecheriſche und abſichtlich unwirtſchaftliche Verwendung der Ausrüſtung, durch provokatoriſche Behandlung der Arbeiter und durch böswillige Ausnützung der Ratſona⸗ liſierung zum Schaden der Allgemeinheit. Das gleiche kommuniſtiſche Zentralorgan Deutſchlands geſteht auch ein, daß innerruſſiſche Zuſtägde ſozialer, wirtſchaftlicher und politiſcher Art zu dem Vorgehen der ſowjetiſtiſchen Zen⸗ tralinſtanzen führten. 1 „Daraus hat die deutſche Reichsregierung, in Sonder⸗ heit das Auswärtige Amt, die ſich aufdrängenden Fol⸗ A zu ziehen. Tſchitſcherin, der ruſſiſche Volks⸗ kommiſſar für die auswärtigen Angelegenheiten, hat dem deutſchen Botſchafter in Moskau, dem Grafen Brock⸗ dorff⸗Rantzau auf ſeine Vorſtellungen hin Mitteilun⸗ def gemacht, die durchaus unzureichend und un⸗ eftiedigend ſind. Stalin, Rykow und Genoſſen heab⸗ ſichtiagen offenbar den deuiſchen Ingenieuren und Tech⸗ 4* zer- — * 73 5 nitern den Prozeß zu machen, dieſen wochen⸗ und nelang, wie im Falle der Studenten Kinderman! Wolſch, hinzuſchleppen, ſie dann auszuweiſen und ihre Habſeligkeiten zu konfiszieren. Es gibt keinen norma! denkenden Menſchen außerhalb Sowjetrußlands, der unter den gegebenen Verhältniſſen von der völligen Unſchuld der verhafteten Ingenieure und Techniker nicht überzeugt wäre Es geht darum auch nicht an, daß ſich Dr. Stre⸗ ſemann und die Reichsregierung mit einem formellen Proteſt gegen das Juſtizverbrechen Sowjetrußlands be gnügen. Mit den Ruſſen deutſch zu ſprechen, anſtändig, deutlich und rechtlich, erſcheint völlig verfehlt. Mit ihnen muß ruſſiſch geſprochen werden. 7 F. 2 4. 0 J Die deutſchen„Saboteure“ in Rußland. Vor einer Ausſprache mit Rußland? b Berlin, 14. Mätz. Ueber die Angelegenheit der Verhaftung der deut⸗ ſchen Ingenieure und Monteure in Südrußland konnten noch leine weiteren Einzelheiten in Erfahrung gebracht werden. Es iſt jedoch damit zu rechnen, daß, nachdem Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann und Staats⸗ ſelretär von Schubert wieder in Berlin ſind, in den al⸗ lernächſten Tagen eine deutliche Ausſprache ſo⸗ wohl in Verlin als auch in Moskau ſtattfinden wird. In Berliner politiſchen Kreiſen betont man unter Hinweis auf den im Berliner Vertrag zugeſicherten Rechts— ſchutz für deutſche Reichsangehörige in Sowjetrußland, daß die deutſchen amtlichen Stellen unbedingt die Möglich⸗ leit haben müſſen, mit den Verhafteten eine direkte Fühlungnahme aufzunehmen und mit ihnen zu ſpre⸗ chen. Dies iſt offenbar den deutſchen Stellen bis heute noch nicht gelungen. Die Situation muß umſo ernſter be⸗ urteilt werden, als es ſich nicht nur um einen Zugriff oder Mißgriff untergeordneter Sowjetbehörden handelt, ſondern auch die Moskauer Regierung vielleicht aus in— nerpolitiſchen Gründen das Vorgehen der Sowjetbehör— den im Donez⸗-Gebiet nachträglich ſanktioniert hat. Vor der Aeberführung nach Moskau. Auf Anordnung des Vorſitzenden des Oberſten Ge— richts ſoll die Ueberführung der verhafteten Ingenieure nach Moskau bevorſtehen. Wie aus Charkow gemeldet wird, ſind das Mitglied des revolutionären Kriegsrates Bubnow und der Vorſitzende des Zentralkomitees des Bergarbeiterverbandes Schwarz im Donze-Gebiet einge— troffen. Amtlich wird dazu mitgeteilt, daß ſie die Tätig⸗ keit der Gewerkſchaften der Ukraine unterſuchen ſollen, da man ihnen kein beſonderes Zutrauen im Zuſammenhang mit den lettzten Ereigniſſen im Kohlenrevier des Donez— beckens entgegenbringt. — Wieder ein Beſatzungszwiſchenfall. Zwei franzöſiſche Soldaten verſuchen ein Mädchen zu vergewaltigen. i Ludwigshafen, 14. März. Am Dienstag, abends gegen 9 Uhr, befand ſich ein 17jähriges Dienſtmädchen auf dem Heimwege, als es in der Nähe der Kaſerne von zwei franzöſiſchen Soldaten an— gefallen wurde. Sie zerrten das Mädchen auf den an— ſtoßenden Militärübungsplatz, warfen es zu Boden und verſuchten es zu vergewaltigen. Das Mädchen ſetzte ſich mit lier Anſtrengung zur Wehr und ſchrie laut um Hilfe, Wrgef ihr der eine Soldat den Mantel vor den Mund hielt. Als die Soldaten infolge der heftigen Gegen— wehr des Mädchens erkannten, daß ſie ihr Ziel nicht ſo leicht erreichen würden, mißhandelten ſie das Mädchen. Als ein in der Nähe befindlicher Hund anſchlug, ließen die Soldaten von dem Mädchen ab und flüchteten. Der Oberbürgermeiſter Dr. Weiß begab ſich wegen dieſes Vorkommniſſes in Begleitung des Polizeichefs zum franzöſiſchen Platztommando und erhob Proteſt und verlangte ſtrenge Beſtrafung der Täter. Es wurde ihm dort mitgeteilt, daß die beiden Täter bereits von der Beſatzungsbehörde verhaftet worden ſind. Strenge Be⸗— ſtrafung wurde zugeſichert. Durch die Staatsanwaltſchaft, das Gericht ſowie den Polizeireſerenten der Regierung fand eine Ortsbeſichtigung ſtatt, zu der auch das ver⸗ letzte Mädchen zugezogen wurde. Nach dem Ergebnis der Feſtſtellungen beſteht kein Zweifel an der Richtigkeit des Vorfalles. ö 2— Die Eheſcheidungsreform. Die Beratung vor dem Rechtsausſchuß Berlin, 14. März. Der Rechtsausſchuß des Reichstages ſetzte am Mitt⸗ woch die Beratungen über die Eheſcheidungsreform fort. Der Vorſchlag des Unterausſchuſſes, nach dem jeder Ehegatte auf Scheidung klagen kann. wenn die Ebegatten b — in bewerſeitigem Eimverſtandnis mindeſtens fünf Jahre getrennt voneinander gelebt haben, wurde abgelehut, ebe ein demokratiſcher Antrag, der die Erleichterung der Eheſcheidung ermöglichen will in den Fällen, wo der Ehemann Frau und Kinder drangſaliert und mißhandelt. Angenommen wurde der Vorſchlag des Unterausſchuſſes, onach die Scheidung in allen Fällen erſt ausge⸗ ſprochen wird, wenn ſich die Ehegatten über die Un⸗ terhaltspflicht und Sorge für die Kinder ge⸗ einigt haben. Wenn dieſe Vereinbarung nicht zu⸗ ſtandekommt, wird die Regelung durch Arteil erſetzt. Der Korruptionsprozeß Wagner. Frankenthal, 14. März. Zu Beginn des 15. Verhandlungstages, an dem ſich der Tag der Verhaftung Wagners jährt, gab der Zeuge Zſcheye gegenüber der Darſtellung Wagners, daß er Wagner in ſeine Wohnung eingeladen habe, eine Ex⸗ klärung darüber ab, wie dieſe Einladung zuſtande kam. Sodann wurde der Kalkulator in der Werkſpenglerei des Leunawerkes, Schenk, vernommen, der die Probekap⸗ pen des Werkes mitanfertigte. Während der Arbeit kam der damalige Leiter der Werkſpenglerei, der Angeklagte Römer, und ſagte zu den Arbeitern, ſie ſollten die Kap⸗ pen aufſteuchen. Der Zeuge konnte ſich dieſe Aeußerung nur ſo erklären, daß Römer wünſchte, daß Verſtärkungs⸗ weiſen eingebaut werden ſollten. Der nächſte Zeuge, Spengler Staebler, hatte ebenfalls den Eindruck, daß bei den von Wagner gelieferten Kappen ein Betrug vor- liege, da Eiſen an Eiſen eingebaut war, obwohl dieſe Verſtärkung garnicht notwendig war. Der Zeuge Trae⸗ nert, der ebenfalls in der Werkſpenglerei als Kalkulator beſchäftigt war, bekundete, daß die Arbeitszeit bei der Anfertigung der Probekappen nicht zu niedrig kalkuliert Har und daß die Arbeit von mittleren Arbeitern gut ausgeführt werden konnte. Der Geſchäftsführer der Mitteldeutſchen Iſolierwerke in Merſeburg, Weil, wurde zu dem Anklagepunkt nach der ungerechtfertigten Lohnrückverſicherung vernommen, da er im Jahre 1920 im Auftrage Wagners, die Lohnrückver⸗ gütungen und Tolgohnrapporte erſtattete. Obwohl An⸗ ternehmer nicht als Facharbeiter auf der Lohnliſte auf⸗ geführt werden durften, war Wagner als ſolcher be⸗ zeichnet. Bei Eröffnung der Nachmittagsſitzung, in der in die Vernehmung des Zeugen Götzel eingetreten wurde, erklärte einer der Verteidiger Wagners, daß der Zeuge die meiſten ſeiner Ausſagen auf Grund der Akten und Belege machen werde, daß er den Fall nicht ſelbſt miterlebt habe, ſodaß ſeine Ausſagem ein Sachverſtändigen-Gutachten darſtellen. Es kam dann zu einer Auseinanderſetzung zwiſchen der Verteidigung und dem Vorſitzenden, ob Götzel als Zeuge oder Sachverſtändiger vernommen werden ſollte. Nach einer kurzen Beratung verkündete das Gericht den Beſchluß, daß Götzel als Zeuge zu vernehmen iſt, worauf dieſer an Hand der dem Gericht vorliegenden Belege ſeine Ausſagen machle. — 2— 22 Aus dem In⸗ und Auslande. Die Heidelberger Ehrendoktoren. Heidelberg, 14. März. Der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann und der amerikaniſche Botſchafter Dr. Schur⸗ mann werden beide am 5. Mai in Heidelberg perſön⸗ lich ihr Ehrendoktordiptom in Empfang nehmen. Dr. Streſemann empfängt das ſeinige von der ſtaatswiſſon⸗ ſchaftlichen Kommiſſion und der amerikaniſche Botſchaften don der philoſophiſchen Fakultät. Für die Ueberreichung des Diploms iſt eine beſondere Feſtlichkeit geplant. Verbot eines Theaterſtückes im beſetzten Gebiet. Mainz, 14. März. Die interalliierte Rheinlandkom⸗ miſſion hat durch Beſchluß vom 18. Februar in An⸗ wendung des Artikels 19 der Verordnung 308. den Verkauf und die Aufführung des Theaterſtückes„Der Heldentod Schills und ſeiner Offiziere“, Drama in fünf Akten von Peter Becker, herausgegeben von Anton Het⸗ delmann in Bonn kür das beſetzte Hebes orhgten. Der RNeichsinnenminiſter erkrankt. f Berlin, 14. März. Reichsinnenminiſter v. Keudell iſt an einer Kopfgrippe erkrankt. Er wird vorausſichtlich bis Ende der Woche das Bett hüten müſſen. Dr. Freiherr von Reibnitz alleiniger Staatsminiſter. Neuſtrelitz, 14. März. Im Meclenburg⸗Strelitzer Landtag wurde durch Abſtimmung feſtgeſtellt, daß, da die Ernennung eines zweiten Miniſters zur Zeit unmög⸗ lich erſcheint, augenblicklich ein Miniſter allein die Ne⸗ gierung zu führen habe. Für dieſen Antrag ſtimmten die Demolraten, die Fraktion der Mitte, die Sozſaldemo⸗ kraten und die Kommuniſten, mit 21 Stimmen. Gegen den Autras ſtimmten die Deutſchnationalen und der Böl⸗ kiſche Abgeordnete mit 10 Stimmen. Auf Grund des Ergebniſſes dieſer Abſtimmung ernannte der Präſident den bisherigen Geſchäftsminiſter Dr. Freiherrn von Reib⸗ nitz zum ordentlichen Staatsminiſter. 0 Bombenattentat ungariſcher Kommuniſten. Newyork, 14. März. Als der Dampfer„Olympic“ mit 84 Ungarn, die an der Enthüllung des Koſſuth⸗ enkmals teilnehmen wollen, landete, brachten ungariſche Kommuniſten am Pier eine Bombe zur Exploſion und jaben Schüſſe auf die landenden Ungarn ab. Starke Po⸗ tzeiaufgebote mußten abſperren und die Delegation an Land geleiten. 2 2 Die Dammbruchkataſtrophe. 274 Tote geborgen.— 850 Menſchen vermißt. „ Newyork, 14. März. Nach den letzten Meldungen aus Kalifornien ſind 274 Tote geborgen. 350 weitere Menſchen werden vermißt, ſodaß ſich die Totenzahl noch ganz erheblich Erhöhen wird. Ueber das betroffene Gebiet iſt der Be⸗ lagerungszuſtand verhängt worden. Der gebrochene St. Francis-Damm war 650 Fuß lang und 205 Fuß hoch und gehörte zu den Trink ⸗ waſſeranlagen von Los Angeles. Ueber die Kataſtrophe ſelbſt werden jetzt Einzelheiten bekannt. Durch den Damm⸗ bruch wurden 1,5 Milliarden Gallonen Waſſer frei, die ſich mit ungeheurer Kraft in ſüdlicher Richtung in das San Fernando⸗Tal ergoſſen und im Verlaufe von drei Stunden eine Fläche von 20 Quadratmeilen, etwa 50 Fuß hoch unter Waſſer tzten. An der Bruchſtelle des Dammes ſelbſt ertranken ofort in ihren Häuſern die Familien von 75 Elektrizi⸗ tätsarbeitern, die ſelbſt zum großen Teil den Tod fanden. Die Kataſtrophe erfolgte um 1 Uhr morgens, ſo daß die in den weiter entfernt liegenden Ortſchaften wohnen⸗ den Menſchen im Schlafe überraſcht wurden und keine Zeit mehr fanden, ſich zu retten. Sechs Ortſchaf⸗ ten wurden vollſtändig zerſtört. Im Santa Clara⸗ Tal allein ſollen 175 Perſonen ums Leben gekommen ſein. Verſchiedene wichtige Brücken wurden zerſtört. Zu⸗ nächſt brach nur ein kleiner Teil des Staudammes, je⸗ doch dem rieſigen Druck, den die durch ſtarke Regengüſſe angeſammelten Waſſermaſſen ausübten, konnte der Damm nicht ſtandhalten, worauf weitere Einſtürze automatiſch erfolgten. Das ganze Tal iſt eine einzige rauſchende Waſſerfläche, in der noch immer ein reißender Strom erkennbar iſt. Auf 10 Meilen Entfernung iſt alles weggeſpült. Es ragt die Ruine des elektriſchen Kraftwerkes, das 12 Mei⸗ len vom Damm entfernt ſteht, aus den Fluten heraus. Die Pfahlbrücke, die 15 Meilen vom Damm entfernt liegt, iſt ein einziger Trümmerhaufen. Beide Flächen abſeits des Stromes ſind mit gelbem Schlamm bedeckt. Man rechnet. noch mit 20 Millionen Dollar Sach⸗ ſchaden. Die Waſſermaſſen ſind bis auf 35 Meilen an Los Angeles, jedoch ſind die Städte Los Angeles und San Fernando durch ſchmale Hügelketten geſchützt. Santa Paulo iſt am ſchwerſten heimgeſucht, ferner vor allem auch Nowhall. Das Bahnnetz der Southern Pacific, von der ein Zweig durch das Tal führte, iſt vollkommen fortgeſpült worden. e Aus Nah und Fern. Förderunglück auf„Schlägel und Eiſen“. Recklinghauſen, 14. März. Aus noch ungeklärter Ar⸗ jache ereignete ſich am Dienstag auf der Grube„Schlä⸗ gel und Eiſen“ ein Unglücksfall dadurch, daß der auf⸗ gehende Förderkorb ſo ſtark auf die Seilſcheiben ſtieß, daß dieſe beſchädigt wurden und die Belegſchaft zunächſt feiern mußte. Auf dem niedergehenden Korb befand ſich ein Pumpenwärter, der glücklicherweiſe mit einer Bein⸗ nerſtauchung davonkam. Während es gelang, den unteren Korb, der in den Sumpf getaucht war, zu heben, hängt der obere noch unter den beſchädigten Seilſcheiben feſt. 60 Grad Kälte auf der Halbinſel Kamtſchatka. Kowno, 14. März. Wie aus Petropawlowſk gemel⸗ det wird. herrſcht auf der Halbinſel Kamtſchatkg eine ungewöhnliche Kälte. Stellenweiſe wurde eine Tempe⸗ ratur von 60 Grad unter Null gemeſſen. Zahlreiche Men⸗ ſchen und Tiere ſind der furchtbaren Kältewelle zum Opfer gefallen. Weitere Erdrutſch⸗Gefahr in Santos. London, 14. März. Die tropiſchen Regenfälle in Santos haben die Gefahr neuer Erdrutſche außerordent⸗ lich vermehrt. Vie Ingenieure der Stadt erklärten nach einer Inſtruktion, es beſtände Gefahr, daß in den nächſten 24 Stunden das Kaſino, das auf dem Gipfel des Berges ſtehe, zuſammenſtürzen werde. Die Erdrutſche vom Samstag ſind nach den bisherigen neuen Feſtſtellun⸗ gen geringer als zuerſt angenommen wurde, und um⸗ faſſen etwa 0,5 Millionen Tonnen. Die geborgenen Lei⸗ chen n derart ſtark verweſt und bedrohen dadurch die Stadt mit einer gefährlichen Epidemie. Die braſilianiſchen Behörden beabſichtigen, um der Gefahr weiterer Erdrutſche vorzubeugen, durch Dynamitſprengungen künſtlich die hän⸗ genden gefährlichen Bergteile zum Stürzen zu bringen. Zu dem Eiſenbahnunglück auf Ceylon. London, 14. März. Nach neueren Berichten aus Co⸗ lombo hat ſich die Zahl der bei dem Eiſenbahnunglück ums Leben gekommenen Perſonen auf 25 erhöht. Die Zahl der Verletzten beträgt 40. Das Anglück iſt darauf zurückzuführen, daß einer der Züge nicht vorſchriftsmäßig auf ein Nebengleis abſchob, um den Expreßzug auf der eingleiſigen Strecke paſſieren zu laſſen. Frankfurt a. M.(Mißglückter Straßen⸗ raub.) Der Bäcker Franz Keller aus der Brückhof⸗ ſtraße traf auf der Straße einen Bekannten und deſſen Freund und verlangte von dieſen Geld. Als er nur einen kleinen Betrag erhielt, zog er plötzlich ein Meſſer und verſuchte auf die beiden einzuſtechen. Die Angegriffe⸗ nen jedoch überwältigten den Raufbold und übergaben ihn ſchließlich der Polizei. Er wurde dem Polizeigefäng⸗ nis zugeführt. Verletzt wurde niemand. Koblenz.(Die Typhus erkrankungen.) Der Genuß der aus der Molkerei in Polch bezogenen Milch hat in der vergangenen Woche im benachbarten Vallen⸗ dar drei Opfer gefordert. Am Typhus ſtarben dort ein 40 Jahre alter Familienvater, ein 26jähriger junger Mann und ein neunjähriges Kind. Saarbrücken.(Zwei ſaarländiſche Arbei⸗ ter von Franzoſen verhaftet.) Die Gendar⸗ merie von Zabern verhaftete die ſaarländiſchen Arbeiter Fritz Breſſer und Erwin Bauer, die auf dem Garniſon⸗ batten 35 Kilogramm Kupfergeſchoſſe geſammelt atten. Biedenkopf.(Von der Kreisſägezerfleiſcht.) In dem Sägewerk des Müllers Konrad Schäfer in Ren⸗ nertshauſen trug ſich ein furchtbares Unglück zu. Beim Zurichten von Werkholz an der Kreisſäge ſprang plötz⸗ lich an der nicht vorſchriftsmäßig geſicherten Säge ein großes Stück Holz ab und traf mit voller Wucht das Geſicht des Beſitzers. Die ganze untere Geſichtspartie wurde vollkommen zerſchmettert. Der Verunglückte wurde lungen 00 vollem Bewußtſein, der Klinik zu Marburg zugeführt. Kleine Chronik. Drei Todesopfer einer Exploſion. In einer De⸗ ſtillationsanſtalt in Kingslynn(Norfolk) wurden bei einer Exploſion drei Perſonen getötet. E Ein Diamant für 1,2 Millionen Mark gekauft. Der Amerikaner Peggin Hopkins Loych in Newyork hat einen Diamant im Werte von 1,2 Millionen Mark ge⸗ ben Der Stein ſoll der größte und feinſte ſeiner Art ein. „i Zwei Perſonen im Auto verbrannt. Ein mit vier Reiſenden beſetztes Auto fuhr in der Nähe von Lyon gegen einen Baum und geriet in Brand. Zwei von den vier Inſaſſen verbrannten, während die beiden anderen in ſchwer verletztem Zuſtande in das Krankenhaus über⸗ führt werden mußten. 2 22 Aus Heſſen. Darmſtadt.(Neuordnung der Polizei.) Eine Vereinigung der Mannſchaften der Schutzpolizei mit der alten ſog. blauen Polizei ſoll vom 15. ds. Mts. ab ſtattfinden. Alle bis jetzt ſieben Jahre im Dienſt befind⸗ lichen Schutzpoliziſten ſollen von dieſem Tage an auf die verſchiedenen Polizeireviere kommandiert und dort ver⸗ wendet werden. Die älteren Beamten der blauen Polizei will man mehr im inneren Polizei- und Ordnungsdienſt verwenden. 8 Worms.(Töd licher Menſchenbiß.) Als ein hieſiger Arzt vor 14 Tagen ein Mädchen in Narkoſe ver⸗ ſetzt hatte und mit der Operation beginnen wollte, biß ihm die zu Operierende in einen Finger. Es entſtand hierdurch eine Blutvergiftung, an deren Folgen jetzt der Arzt verſtarb. N Aufrundung des Amtsgeri irſchhorn. Hirſchhorn, 14. März. Die Orte Brombach, Hedes⸗ ach und Negra erhof, die etwa eine Ade von Hirſchhorn entfernt ſind und ſeither zu Heidelberg und Eberbach gehörten, ſollen dem Amtsgericht Hirſchhorn zu⸗ geteilt werden. Mannheim.(Beim ſchnellen Fahren töd⸗ lich verunglückt.) Einen traurigen Ausgang nahm die ſchnelle Fahrt eines Radlers unweit der Ebertbrücke. Um ein Laſtauto der Milchzentrale zu überholen, erhöhte ein junger Mann noch das ſchon erhebliche Tempo ſeiner Fahrt mit dem Rade, rutſchte vor dem Laſtkraftwagen aus und kam zu Fall. Zwar bremſte der Chauffeur ſo⸗ fort ſtark, konnte aber nicht mehr verhüten, daß ein Vor⸗ derrad des ſchweren Autos dem jungen Menſchen über den Kopf ging und ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. Zwiſchen Vorderrad und Hinterrad liegend fand ihn der herbeigeeilte Polizeibeamte, der die erſten Erhebungen vornahm. Schwetzingen.(Die Schloßgartenfrage.) Der Verkehrsverein befaßte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit der Frage des Abbaues des Schloßgartens. Die Mei⸗ nung des größten Teiles der Schwetzinger Bevölkerung geht dahin, daß an dem bisherigen Charakter des Schloß⸗ gartens ohne Not überhaupt nichts geändert werden 11 055 daß insbeſondere nur morſche und alte Bäume, ſofern ſie eine Gefahr für die Beſucher des Gartens bilden, um⸗ zulegen ſind. Geſunde Bäume ſollten einem Parke unbe⸗ dingt erhalten bleiben. Viele Jahrzehnte ſind notwendig,. um die Lücken auszugleichen, die durch Fällen von ge⸗ ſunden Bäumen in wenigen Stunden entſtanden ſind. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 15. März. Der hohe Druck hat ſich ſüdwärts bis Norddeutſch⸗ land weiter ausgebreitet. Nach Abzug der vor den Alpen liegenden Störung wird ſich daher wieder meiſt wolkiges Wetter ohne nennenswerte Niederſchläge einſtellen. Vorauslichtliche Witterung bis Frei⸗ tag: wolkig und meiſt wieder trocken, Temperatur we⸗ nig verändert, nordöſtliche Luftzufuhr. f — Lohnſteuererſtattungen für das Jahr 1927. Vom Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegs⸗ hinterbliebener wird mitgeteilt, daß nach einem Erlaſſe des Reichsfinanzminiſters für das Jahr 1927 eine Lohn⸗ ſteuererſtattung beantragt werden kann: J. Wegen Ver⸗ dienſtausfalles, ganz gleich aus welcher Urſache, 2. we⸗ gen beſonderer wirtſchaftlicher Verhältniſſe(mögliche Gründe ſind: Unterhalt, nnd und Berufsausbildung der Kinder, Krankheit und Unglück in der Familie, Anter⸗ halt mittelloſer Angehöriger, wirtſchaftliches Unglück und dergleichen, ſoweit ſolche Belaſtungen außerhalb der Wer⸗ bungskoſten und Sonderleiſtungen liegen), 3. Erſtattung aus anderen Gründen. Kriegs- und Jivilbeſchädigten mit einer Erwerbsbeſchränkung um mindeſtens 25 v. H. ſind bei Verdienſtausfall die Erſtattungsbeträge um den Satz der Erwerbsloſenbeſchränkung zu erhöhen, und zwar auch dann, wenn ſie im Laufe des Jahres einen Antrag auf Erhöhung des ſteuerfreien Lohnbetrages nicht geſtellt hat⸗ ten. Eine Erſtattung findet jjedoch nur ſtatt, wenn minde⸗ nt vier Reichsmark im Jahre zu erſtatten ſind. Die nträge auf Lohnſteuererſtattung müſſen ſpäteſtens zum 31. März 1928 beim zuſtändigen Finanzamt geſtellt ſein. und was Sie ſuchen, finden Sie bei uns zu Preiſen, die Sie gern be⸗ zahlen. Anzüge, Mäntel, Hoſen, Windjacken, Regen⸗ und Bozener Mäntel. Auch Gehrock⸗, Frack⸗ u. Sm ing⸗Auzüge finden Sie in großer uswahl zu ſehr niedrigen Preiſen Jakob Ringel Mannheim(Planken) O 3, Aa, I Treppe 2. Haus neb. Hirſchland Us ſſe leben Roman von H. Courths⸗ Mahler. Nachdruck verboten Es war nicht leicht für Ralf Bernau, immer genau im gleichen Tone mit den beiden Schweſtern zu bleiben und John Stratter ſagte lächelnd zu ihm: „Sie tun mir leid, lieber Bernau, ich ſehe, es iſt eine Rieſenaufgabe, die ich Ihnen geſtellt habe, aber ich kann Sie noch nicht Ihrer Rolle entkleiden. Sie müſſen nach wie vor dafür ſorgen, daß die beiden jun⸗ gen Damen ſamt ihrer Mama durch Sie beſchäftigt werden.“ f „Ich bin ja ſo froh, Miſter Stratter, daß ich Ihnen wirklich einen Dienſt leiſten kann. Je ſchwerer er iſt je lieber iſt er mir.“ „Well! Aber damit Ihre Braut dafür entſchädigt wird, daß Sie in meiner Verkleidung mit anderen Damen ſchön tun müſſen, kaufen Sie morgen ein Schmuckſtück in ähnlicher Art, wie Sie es als Viel⸗ liebchengeſchenk an die beiden Schweſtern verloren haben und ſenden Sie es Ihrer Braut, mit einem Gruß unbekannterweiſe von mir. Sie ſoll es als ein Zeichen dafür betrachten, wie ſehr ich mit Ihnen zu⸗ frieden bin. Und ſchreiben Sie ihr, daß ich mein Ver⸗ ſrrechen halten werde— in ſpäteſtens Jahresfriſt ſollen Sie Ihre Braut heimholen. Geht aber durch Ihre wackere Beihilfe in Erfüllung, was ich mir von Aſchenbrödel und Dollarprinz 43 Fortſetzung Herzen wünſche, dann kann es vielleicht noch eher ſo weit kommen.“ 0 Ralf Bernaus Augen ſtrahlten. Er faßte John Stratters Hand und ſagte mit bebender Stimme: „Meine Dankesſchuld wird immer größer, ſo ſehr zn mich auch mühe, ſie ein wenig kleiner zu machen.“ John Stratter klopfte ihn auf die Schulter. „ vaſſen Sie es gut ſein, lieber Bernau, Sie ſind ein tüchtiger, intelligenter Menſch und es wäre ein Jammer geweſen, wenn ich Sie nicht zum Sekretär bekommen hätte.“ Dieſe ganze Unterredung teilte Ralf Bernau ſeiner Trude im nächſten Brief mit, der dem Paketchen bei⸗ 9755 war, in dem ſich das bewußte Schmuckſtück be⸗ and. So beſchenkte John Stratter durch Ralf Bernau alle Menſchen, mit denen ſie jetzt zuſammen kamen— nur Ruth bekam nie etwas anderes, als Blumen. Getreulich berichtete Ralf Bernau ſeinem Herrn, was die drei Damen ihm alles anvertrauten, wenn ſie mit ihm allein waren. Und er mußte immer wieder berichten, daß Frau Helene ihm wieder und wieder mehr oder minder deutlich zu verſtehen gab, daß ſie es ganz in der Ordnung fand, daß Miſter Stratter ſeine Dankſchuld leichter zu machen verſuchte. Auch berichtete er, in welcher liebloſen und gleichgültigen Art die Damen von Doktor Waldorf und Ruth ſpra⸗ chen. Sie ſchilderten ihn und Ruth als langweilig und mißgünſtig, behaupteten, daß ſie den Vater gegen ſie beeinfluſſe. Und ihren Gatten beſchuldigte Frau He⸗ lene, er ſei leichtſinnig mit ſeinem Vermögen umge⸗ gangen und habe es nicht wie ein ſorgſamer Familien⸗ vater angelegt, dadurch ſeien ſie in Not geraten. Wie es John Stratter wünſchte hörte ſich das Ralf Bernau alles an, ohne etwas darüber zu ſagen. Jedenfalls ahnten Mutter und Töchter nicht, in was für einem unvorteilhaften Licht ſie ſich ſelber zeigten durch ſolche Worte. Es wurde John Stratter nicht ſchwer, immer wie⸗ der ein Alleinſein mit Ruth herbeizuführen, denn er⸗ ſtens war es ihrer Stiefmutter ſehr 0 u was Ruth tat, ſoweit ſie ihren Schweſtern nicht ins Ge⸗ hege kam und zweitens wurde er von Ralf Bernau wirkſam unterſtützt. Zuweilen fragte John Ruth, ob ſie ſchon mit ihrem Vater über die Darlehen⸗Ange⸗ legenheit geſprochen hatte. Dann bekam Ruth aber immer einen gequälten Ausdruck und bat ihn, noch zu warten. Ein leiſes Taſten ihrem Vater gegenüber in dieſer Angelegenheit hatte eine ſchroffe Abwehr des⸗ ſelben im Gefolge gehabt. Das ſagte ſie John Strat⸗ ter ſehr bekümmert. Und dabei merkte ſie mit ſorgender Seele, daß des Vaters Augen immer ſchlimmer wurden. Sie ſchmerz⸗ ten ihn oft unerträglich und der Augenarzt, den er zuweilen konſultierte, riet immer energiſcher zu einem völligen Ausſpannen. Er müſſe ins Gebirge oder an die See, ſich ſehr kräftige Koſt verſchaffen und täglich ſein Glas Wein trinken. Sein Augenleiden ſei eine Folge von Blutarmut und Unterernährung und es würde durch eine Beſſerung des Allgemeinbefindens ſicher behoben werden. Ruth ſchwankte in dieſen Wochen zwiſchen einer großen Sorge um den Vater und einem beſeligenden Gefühl, das immer mehr Beſitz von ihr ergriff. Sie war ſich mit Bangen und heißem Freuen darüber klar geworden, daß ſie den Sekretär John Stratters liebte. Und ſie hätte kein Weib ſein müſſen, wenn ſie nicht immer deutlicher gemerkt hätte, daß ihre Liebe er⸗ widert wurde. Wieder waren ſo einige Wochen vergangen— und eines Tages kam es dann zu einer Ausſprache zwiſchen Ruth und Fohn Stratter. Eines Vormittags hatte Ralf Bernau die drei Damen wieder zu einer Autotour längſt des Rhein⸗ ufers abgeholt. Sie wollten unterwegs zu Mittag ſpeiſen und wieder erſt mit einbrechender Dunkelheit zurückkommen. Und kaum waren die Herrſchaften fortgefahren, als John Stratter wieder in der Woh⸗ nung Doktor Waldorfs erſchien. Er traf Ruth, wie er wußte, allein an, da ihr Vater wieder Sprechſtunde hatte und ſie empfing ihn mit der etwas unſicheren Freundlichkeit, die ſie jetzt immer zeigte, wenn ſie ihm allein gegenüberſtand. Zunächſt ſprach er nur noch einmal mit ihr über die ſo nötige Kur ihres Vaters. (Fortſetung folgt.) q 1 Mat-, Nenn- u. Tourenklub Staubwolke 1655 die werten Mitglieder pünktlich erſcheinen. keis ole Stleuertarte von vr ber- een des Arbeitgebers, der twerbsloſenkontrollkarte, Rechnungen 5 91 ſe, 1 0 Al. d., beweiskr 1 e Belege, müſſen je nach Art des An⸗ trages beigefügt werden. — Poſtſchecfkunden⸗Verzeichniſſe. Die Verzeichniſſe der Poſtſchecktunden bei den Poſtſcheckämtern im Deutſchen Reich werden in nächſter Zeit nach dem Stande vom 1. Januar 1926 neu erſcheinen. Beſtellungen nehmen alle Poſtanftalten entgegen, die auch über die Preiſe Aus⸗ kunft erteilen. Voſtſcherlkunden erhalten die Verdzeichniſſe auf Wunſch von ihrem Poſtſcheckamt unter Abbuchung des Preiſes von ihrem Konto; ſie können ſich auch den regelmäßigen Bezug durch einmalige Beſtellung bei ihrem Poſtſcheckamt ſichern. Alte Kartoffeln ſoll man jetzt vor dem Kochen ſchälen. Vom Februar an keimen die Kartoffeln in den mei⸗ ſten Kellern ziemlich ſchnell. Solche ausgewachſenen Kar⸗ toffeln weiſen nach den Unterſuchungen von Profeſſor Schmiedeberg und Meyer einen fünffachen Gehalt des giftigen Solanin auf wie normale, ohne Keime noch einen dreifachen, und nach dem Schälen einen immer noch etwas übernormalen. Der meiſte Giftſtoff befindet ſich in den Keimen ſelbſt, nämlich über 100 Prozent. Alſo ſind nicht nur die Keime vor dem Kochen auf's ſorgfältigſte zu entfernen, ſondern mau ſollte gekeunte Kartoffeln überhaupt nicht ungeſchält kochen. Der So⸗ laningehalt der Kartoffeln nimmt aber ungefähr von April bis Auguſt ſelbſt dann noch zu, wenn ſie nicht keimen. Daher iſt es vorteilhaft, daß im Frühjahr und Sommer unſere Abneigung gegen alte Kartoffeln immer größer wird und wir immer mehr die erſten Neuen her⸗ bei ſehnen. Noch gefährlicher als Keime ſelbſt, ſind übri⸗ gens die bisweilen an ihnen wachſenden ganz kleinen Kar⸗ toffeln, welche ſich namentlich in feuchten ſchlechten Kellern bilden. Man muß dieſe alſo ſtets wegwerfen und darf ie nicht etwa aus Sparſamkeitsrückſichten zu Speiſen verwenden. g 255 Profeſſor Schmiedeberg hat ſeine Unterſuchungen auch auf das Waſſer ausgedehnt, in welchem die Kartoffeln gekocht wurden. Waren ſie geſchält, ſo ließ ſich in dem Kochwaſſer deutlich Solanin nachweiſen; wurden ſie da⸗ gegen mit der Schale gekocht, dann ging überhaupt kein Solanin in das Kochwaſſer über, da dieſes doch ſtets weggeſchüttet wird, iſt es alſo in jetziger Jahreszeit auch aus dieſem Grunde wieder ratſam, die Kartoffeln nur geſchält zu kochen. Beſonders notwendig iſt das Schälen, und ſogar recht dickes Schälen, bet èingeſchrumpften oder weichen Kartoffeln, denn dieſe enthalten drei bis viermal ſoviel Solanin in und unter der Schale, als andere. Un⸗ gefähr ebenſo groß iſt der Solaningehalt ſolcher Kar— toffeln, welche geſchwärzte Flecke zeigen, von denen ſich nach Innen graue Streifen ziehen. Alle dieſe grauen und ſchwarzen Stehen müſſen beim Schälen vor dem Kochen ganz ſorgſam entfernt werden, weil ſie nicht nur viel Solanin entha'ten. ſondern auch, wie die mikroſkopiſchen W ergeben haben, mit Pilzwucherungen ourch⸗ ſetzt ſin Was ſoll das Mädchen werden? 1 Eine ernte Betrachtung. Oſtern kommt heran und damit der Zeitpunkt, wo zahlreiche junge Mädchen die Schule verlaſſen. Gleich⸗ zeitig damit taucht die Frage auf:„Was ſoll das Mäd⸗ chen werden?“ In vielen Fällen mag die Beantwortung dieſer Frage ſehr leicht ſein. Sie wird eben Haustochter, das heißt, ſie wird noch einige Zeit von der Frau Mutter in den Haushalt genommen, um dort die nötige hauswirtſchaftliche Vorbildung für den ureigenſten Beruf der Frau, für die Ehe zu erhalten. Leider ſind nicht alle Eltern in der Lage, ihrer Tochter die Zeit, bis ſie in die Ehe kommt, ſo angenehm zu geſtalten. Heute iſt es leider meiſtenteils ſo, daß man mit einer ſehr intenſiven Tätigkeit der Tochter in irgend einem Beruf rechnen muß, weil der Verdienſt dieſer Tä⸗ tigkeit, dringend im Haushalt gebraucht wird. Da kommt nun die große Frage: Was ſoll das Mädchen werden, ſehr dringend in den Vordergrund der Debatte. Da kommt dann zunächſt erſt mal die Frage der Eignung. Für jeden Beruf muß man nicht nur Neigung. ſondern auch ein gewiſſes Talent mitbringen. Wenn es nämlich allein nach der Neigung ginge, dann würden 98 Prozent der berufstätigen jungen Mädchen den Beraf einer Filmdiva gewählt haben. Das geht nun leider nicht. Sehr begehrt iſt der kaufmänniſche Beruf, weil hier die Ausſichten für ein Höherarbeiten verhältnismäßig gut ſind. Von der Maſchinenſchreiberin zur Stenotypi⸗ ſtin und odn dort zur Privatſekretärin mit gutem Ge— halt iſt oft ein gar nicht mal langer Weg, wenn die Kandidatin die nötige Fingerfertigkeit, gute Auffaſſungs— gabe und Verſchwiegenheit beſitzt. Auch die Buchhalterin hat gute Ausſichten. Weniger beliebt iſt der Poſten einer Verkäuferin. Es mangelt hier häufig den Posten der Charakter der Vertrauensſtellung, wie ſie häufig ſelbſt von der einfachen Maſchinenſchreiberin eingenommen wird. Und dann muß man ja auch„Bedienen“. Nichts deſto weniger hat auch der Verkäuferinpoſten ſeine Entwickungsmöglichkeiten. Als Abteilungsleiterin macht man ſich ſchon beſſer im Waren— haus oder im Geſchäft. Selbſtverſtändlich gehört auch zum Verkäuferinberuf, gerade jetzt, wo der„Dienſt am Kun⸗ den“ das Schlagwort der deutſchen Kaufmannſchaft ge— worden iſt, ſehr viel Talent und Können. Verhältnismäßig wenige junge Mädchen wenden ſich handwerklicher Betätigung zu. Zumal die Putzmacherei hat in letzter Jet nicht viel Kandidatinnen. Nicht zu Un⸗ recht, denn die Ausſichten ſind dort zur Zeit ſehr un— günſtig. Das findet ſeinen Grund darin, daß die Maſſen⸗ herſtellung, die handwerfliche Anfertigung vielfach ver⸗ drängt hat. Auch die im Sommer bevorzugte huͤtloſe Mode iſt mitſchuldig. Zu erwähnen iſt auch noch das Damenſchneidereigewerbe, das aus ähnlichen Gründen zur Zeit ſehr brach liegt. Dasſelbe gilt für die Wäſche— ſchneiderei. Zu erwähnen ſind ferner noch die Berufe der Fri— ſeutrin und der Nhalbaraphinnen die heide ein beſonderes Talent erfordern und eine große Vorbildung vedingen. Auch das Kunſtgewerbe bietet der Frau noch manche Möglichkeiten. Selbſtverſtändlich wird man— mit der nötigen orſicht— auch etwaige künſtleriſche Neigungen und Fähigkeiten zu Berufszwecken auszunutzen ſuchen. Es muß aber dringend darauf hingewieſen werden, daß eine Entſcheidung nach dieſer Richtung hin, nur nach aller ſorgfältigſter Prüfung durch gewiſſenhafte Fachleute, er⸗ folgen darf. Zumal im Beruf der Schauſpielerin be⸗ ziehungsweiſe Filmſchauſpielerin, herrſcht eine derartige Aeberfülle, daß ſich nur ganz ſtarke Talente unter be⸗ ſonders günb igen Bedingungen durchſetzen können. Die Not und das Elend ſelbſt unter mittelmäßigen und gar nicht einmal ſchlechten Vertreterin dieſes Berufes iſt un⸗ geheuer groß. Es iſt alſo immer noch beſſer für ein junges Mädchen, einen weniger einträglichen, dafür aber ſicheren Beruf zu ergreifen, als auf dem dornenvollen Pfade der Künſtlerin zu wandeln, deren Laufbahn oft Aden und mit großer Enttäuſchungen und Verbitterungen endet. Volkschor Viernheim. Am kommenden Sonn⸗ tag, den 18. März findet im Konzertſaal zum„Goldenen Karpfen“ ein großer humoriſtiſcher Bierabend ſtatt, zu dem neben Mitgliedern und Angehörigen auch Freunde und Gönner des Vereins, Zutritt haben. Außer Lieder⸗ vorträgen des Frauen⸗ und Männerchors kommen u. a. Couplets, Duette ſowie ein Luſtſpiel⸗Einakter betitelt das „Hetratskamel“ zur Aufführung. Der Eintritt iſt frei. Wer darum am Sonntag einige frohe Stunden verleben will, der beſuche den Bierabend des Volkschors Viernheim. Heute abend ½9 Uhr, findet im Lokal zum„Goldenen Karpfen“ eine gemeinſame Singſtunde des Frauen- und Männerchors ſtatt. Da heute abend die Meldeliſte für das Wertungsſingen in Weinheim fertiggeſtellt werden muß, wird um vollzähliges Erſcheinen gebeten. Mitglieder die daher aus irgend einem Grunde die Singſtunde verſäumen, können ſomit zur Mitwirkung nicht mehr zugelaſſen werden. Börſe und Handel. Auteiche Notierungen vom 14. März. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. 95 London 20,392— 20,432; Newyork 4,179— 4,137; Amſterdam 168,15— 168,49; Brüſſel 58,24— 58,3“ Danzig 81,52— 81,68; Italien 22,07— 22,11; Jugo⸗ ſlawien 7,358— 7,372: Kopenhagen 111,93— 112,15; Liſſabon 18,93— 18,97; Oslo 111,32— 111,54; Paris 16,44— 16,48; Prag 12,385— 12,405; Schweiz 80,46 — 80,62; Spanien 70,08— 70,22; Stockholm 112,14— 112.36: Wien 58.85— 58.97: Marſchau 46.82— 47.02. N zu sehen, ist ein ästhetischer Genuß. Nur gesunde Kinder können frisch aussehen. Gib Deinen Kleinen häufig die vitaminereiche Scott's Emulsion u. Du wirst über die Wirkung erstaunt sein, In ihe ist der hochwertige Dampftran mit Kalk- und Phosphorsalzen zu einer angenehm schmeckenden Form verarbeitet. Zu haben in alan Apothenen und Drogerien. Niederlagen: Anotheke Weitzel Hathaus- Drogerie Moskopp 9 Aanmunion- BU. 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Preiſelbeeren gabliau— Bratſchellfſche— Fischfilet Nelſardinen, Bratheringe, Nolmöpſe bvViebensmittelhaus Sänger Einheit Donnerstag Abend 8 Uhr Bäſſe Samstag Abend 8 Uhr Chor ö Telefon 88 Der Vorſtand. Husnanme-Angebol in Conserven Nur Qualitätsware! Junge Erbſen 1 kg. Doſe 80, 120, 140 Karotten, Bohnen 1 1g. 1.10 Birnen, Mirabellen Erdbeeren roh in Zucker ½ g. Doſe 1.10 1 Pfd. Doſe 90 offen das Pfd. 707 Erdbeer⸗Confſttüre offen 1 Pfd. 70 und verſchiedene Marmeladen billigſt. lakoh Winkenbach Lorſcherſtr. 10 CCC g Sonntag, den 18. März 1928 Normania Worms⸗Pfiffligheim (Südheſſ. Kreisliga) gegen Gp.⸗Bg. Amicitia 09 N(Meiſter d. Kreif Unterdad.) 5 Spielbeginn anläßlich des J Sommertagszuges 4˙ Uhr. 2, 3. u. 1 Jad⸗Maunſchft. 5 ſpielfrei. Vorſptel: Schüler der Sp. Bg.— 2. Jugend von Feudenheim. Schüler Samstag nachm. 5 Uhr Zuſammenkunft und ki. Beſprechung im Stern. Heute Donnerstag. Uhr Jugend⸗ u. ioren⸗Zuf ammenkunft. W 18 Hallentraining der 1. Manuſchaſt und Erſatz⸗Leute. Freitag Abend 10 Uhr Vorſtand⸗ und Spieler⸗Juſammenkunft im Lokal. Die Sportleitung.