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Bolksblag Drei L 5 zu verkaufen Ron morgen Freitag 4 Uhr und Samstag von 8 Uhr ab hauhmacher Uneigenpreiſe: Die etnſpaltige Petitzetle koßtet 28 Pfg., Me Reklamezete 2s Bie. bel lebte ung abgestufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Juſerate und Notizen vs mittags 6 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeres Geſchäftsſtelle und don ſämtlichen Annonten⸗Erpebitionen Deutſchlands und des Ausland. Viernheimer Tageblatt 2 sein tuch wit Ausnahme der Gonn- und Feiertage.— Bezngepzets monatl. 5 1 255. Fee. S eee wöchentl. bas achtſeitige illuſtrierte Gonntagöblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen zu haben bei ahrplan ſowie einen Wand⸗ (Verstärktes Orchester) Offene Cetrünke 1] Hnirintskarten Vorverhaul 0.80 Mark, an der Abendkasse 1.— fark 1 ö Vorverkauf Musikhaus Hanf, Bahnhofsrestaurant Müller, Feinkostgeschäft 9 2 9 Hock, im Freischütz und bei Franz Hofmann, Buchhandlung. 5 N Der Reinerlös findet für wohltätige Zwecke Heute Abend wichtige Verſammlung der Jungbauern im„Roſengarten“ N Der Vorſtand. Cesangverein„Liederkranz“ p 5 Heute Donnerstag Abend ½9 Uhr 7 Singſtunde 5 für die Bäſſe ö Vvollzähliges Erſcheinen dringend notwendig Der Vorſtand. cesang-Verein Flora Am Samstag Abend 8 Uhr treffen ſich die Sänger in einer wichtigen Angelegenheit im Lokal. Der Vorſtand — An 1s. Sesangverein Sängerbund“. Mitglied des heſſiſchen Süngerbundes . Sonntag vormittag 10 Uhr 2 eu, Singſtunde, da ſie Freitag abend wegen Ver- hinderung des Dirigenten nicht ſtattſinden kann.— Wegen Be teiligung am Geſangs-⸗Wettſtreit — ift auch das Erſcheinen der ſäu⸗ migen Sänger unbedingt erforzerlich. Der 1. Vorſitzende. Turnerbund Miernheim Bei dem am Sonntag, den 18. März ſtattfindenden Sommertagszug obeteiligt ſich unſer Muſittorps u. unſere Scchülerabteilung. Alle Schüler und ſolche, die ſich unſerer Ab- teilung anſchließen wollen, müſſen ſich morgen Freitag abend im Freiſchütz einfinden. Turnstunden von 5—7 Uhr jeweils Dienstags 6 und Freitags. Der Vorfitzende. Von morgen Freitag 3 Uhr ab ſtehen erſtklaſſtge Ferkel und Läuferſchweine bet Jakob Knapp, Lorſcherſtraße 24 zum Verkauf Mäller- Schweinehandlung Weinheim Gebetzeiten der jüd. Gemeinde. 17. Rärz Waßjahel P'kude 25. Abort Sabatt⸗Anfang 600 Uhr „ Morgen 8 „ Nachm. 85⁰ „ Abend. 7²⁰ Wochentag ⸗Abend 122 Wochentag Morgen 632„ Noſch⸗Thodiſch Nißan iſt Donnerstag 51 1 1 Ftiſhe Se find eingetroffen Pfd. 50 Pfg. im dename heim d. Halteg. und bel uiernbeim N Rathausstr. 58 Lorsehersir. 3 arenen Frischohst- marmelade Pfund 15 Pflaumen marmelade Pfd. 55 9 Conitüren. offen und in Gläsern Aprikosen Erdbeer Hirschen Pflaumen laohannisbeer Himbeer Orangen Besonders preiswert: Brombeer- eonkitüpe Pfd. 60 g dohannisdeer Confftüre Pfd. 80 Pllaumen- Confmure Pfd. 80 4 lohannisbeer- 5 geles Juittengelee Apfelgelee (Helvetia) otten Pfd. 50 4 5% Rabatt auf obige Preise — Saftiger Hegelklub Tina 8assg Lokal Rückſpiel der 1. u. von 5 Uhr u. Semstag zu haben bei aus eigenem Hühnerhof Spezial 0 Orangen, zuckerſüße Frucht Heddesheimerſir.! Georg Pfenning / Pfund 58 Pfg. Waſſerſtraße 65 5 Prozent Rabatt. 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Nerdn Ceſciftsgel: Netbansfe. furt a. N.— Gchriſtleltung, Druck u. Anlsblatt det Hefiſchen Bürgermeiſerel und des Polizeiants lat riften bei An e vorgeſchriedenen Tagen, kaun jedoch eine Gewähr nicht übernommen zen werben nach Möglichkeit berückfichtig— Für der zue Freitag, den 16. Mürz 1928 45. Jahrgang 5 Neues in Kürze. d: Der deutſche Geſandte Ullrich Rauſcher hat ſich von Warſchau nach Berlin begeben, um der Reichsregierung Bericht über den Stand der Verhandlungen mit der pol⸗ niſchen Regierung zu erſtatten. ꝛ6: Der frauzöſiſche Senat hat das franzöſiſch⸗ſchwer⸗ zrriſche Zonenabkommen ohne Einſpruch angenommen, nach⸗ dem Außenminiſter Driand beſürwortend in die Debatte eingegriſſen hatte. z: In der belgiſchen Kammer erklärte Miniſterpräſi⸗ dent Jaspar, daß Velgien nicht daran dere, au den ſtaatsrechtlichen Beziehungen Euhen⸗Mal tried ettdas an⸗ dern zu laſſen. z: In England beſteht die Hoffnung, daß die Ver⸗ haftung der veutſchen Ingenienre in Rußland die deutſche Politik gegen Rußlaud grundzällich wandeln werde. Geschenne Zwiſchenfall im Reichstag. 5 Der Mißtrauens antrag gegen Gröner abgelehnt. 6% Verlin, 16. März. Der Reichstag ſetzte am Donnerstag die zweite Be⸗ ratung des Haushalts des Reichswehrminiſte⸗ riums fort. Von den Kommuniſten war dazu ein Mi ß⸗ trauensantrag gegen den Reichswehrminiſter einge- gangen. 79 Als erſter Redner erklärte Abg. Dr. Bredt(Wirt⸗ ſchaftliche Vereinigung), der Wehrminiſter bedürfe eines ſtärkeren Maßes von Vertrauen als andere Miniſter. Pazifismus und Wehrmacht ſeien Gegenſätze und eine Wehrmacht auf pazifiſtiſcher Grundlage ſei unmöglich. enn wir eine Reichswehr unterhalten, ſo muß ſie zwei⸗ fellos an einen kommenden Krieg denken. Der Wert der deutſchen Bundesgemeinſchaft beruhe aber nicht auf der kleinen Reichswehr, ſondern auf die inneren Kräfte Deutſchlands. Die Reichswehr müſſe ſich wohl auf die 1 Tradition des alten Heeres ſtützen, aber trotzdem für % die Republik erzogen werden. Abg. Schneller(K.) glaubte, daß Imperialismus, der gegen Sowjetrußland immer ſtärker den Frieden bedrohe. Sodann. bezeichnete Abg. Straſſer(Nat. der engliſche gerichtet ſei, Soz.) den Wehrminiſter als den Bürochef von ein paac hundert Beamte in der Bendlerſtraße. Wer heute Pazifismus und Kriegsverweigerung rede, ſei ein Lump, ein Achtgro⸗ 1 ſchenjunge der Dawesparteien. Der Präſident erſuchte den Redner, ſeine Ausdrücke zu mäßigen. Der Abg. fuhr dann fort, daß man aus dem Volksheer ein Heer von Beamten und Bürogenerälen gemacht habe. Auf Wunſch von Briand habe man Geßler und Seeckt abgeſägt. In dieſem Zuſammenhaug warf er Dr. Streſemann bewuß⸗ ten Landesverrat vor.(Ein Herr auf der Tribüne klatſchte Beiſall). Der Präſident erteilte dem Abg. einen Ord⸗ nungsruf und veranlaßte die Abführung des Beifall⸗ tufers. Nach dieſem Zwiſchenfall erklärke der Redner weiter, nach den Lobhudeleien der jüdiſchen Preſ e wiſſe man, was man von Groener zu erwarten habe. Als er dann die Ausführungen des Wehrminiſters einer heftigen 8 Präsident Loe be:„Sie dürfen die Ausführungen des Reichswehrminiſters nicht in den Kot ziehen!“ Jum Schluſſe erklärte der Abg. daß ſeine Partei gegen das Gehalt des Miniſters und für den kommunſſtiſchen Mißtrauensantrag ſtimmen werde. Sie ſehe in Groener nichts weiter als die 30 Silberlinge, die Judas für ſeinen Verrat erhielt. Die weiteren Aus⸗ führungen des Redners gingen in Heil-, Pfuirufen und andauerndem Glockengeläut unter. Hierauf bezeichnete Abg. Henning(B.) es als ſo⸗ ziale Pflicht, die Reichswehr nach Möglichkeit auszu⸗ bauen und Abg. Hänſe⸗Thüringen(Chriſtl. Bauern⸗ partei) verlangte, daß die Reichswehr imſtande ſein müſſe, das Vaterland zu ſchützen. Reichswehrminiſter Gröner Aus⸗ prache ein. Er wies darauf hin, daß unſere 6 55 daß er ſich in Rahmen in wie⸗ Aa Abiturientenexamen Offi⸗ ziersbeförderungen erfolgt ſind. Er ſtellte feſt, daß es im Jahre 1921 13 Prozent der Geſamtzahl, Prozent, 1925 17,5, In den letzten nur Volksſchulbildung der Frage der Wiener Muni⸗ die Wiener fiziersergänzung und betonte, vier, Jahren ſeien elf mit Offiziere geworden. In en erneut um möglichen baldigen Abſchluß des Ver⸗ ahrens erſucht. Der Miniſter ging welter auf beanſtandete Einzelfälle ein. Den Wünſchen auf beſſere Berückſichtigung des beſetzten Gebietes bei Finſtellung in die Reichs mehr ſei durch entſprechende An ⸗ 1922 36 Pro⸗ Staats⸗ Er habe erſt in den letzten Ta⸗ einige ee E weiſung Nechnung getragen. Darauf deſprach er die Frage der Selbſtmorde bei der Reichswehr und ſtellte feſt, daß der Hauptgrund für die hohe Zahl der Selbſtmorde in erſter Linie in dem Zwang der 121ähri⸗ tigen Dienſtzeit liege. Er beſprach dann die Frage der politiſchen Belehrung der Offiziere und er⸗ flärte zum Schluß, das was Abgeordneter Haas über die Stellung des Volkes zur Reichswehr geſagt hat. Ich bin in dieſer Beziehung durchaus optimiſtiſch. Im Grunde genommen liebt der Deutſche ſein Heer. Abg. Lucke(Wirtſch. Vgg.) war nun der Auffaſ⸗ ung, daß nicht nur der Zwang der Dienſtzeit, ſondern bor allem die Verſorgungsfrage nach der Militärzeit eine Urſache der Selbſtmorde ſei. Die Streichung des Miniſtergehalts wurde gegen die Stimmen der Kommuniſten, der Völliſchen und der National⸗Sozialiſten abgelehnt, ebenſo der kom⸗ muniſtiſche Mißtrauen antrag gegen den Reich⸗ wehrminiſter. Die Streichungsanträge der Sozialdeme⸗ kraten und Kommuniſten wurden abgelehnt, der Etat in der Ausſchußfaſſung angenommen. Annahme fanden auch die Entſchließungen des Ausſchuſſes, darunter die Entſchließung, die die Reichsregierung erſucht, den Etat auf Erſparnismöglichleiten durchzuprüfen. Das Haus vertagte ſich ſodann auf Freitag nach⸗ mittag 2 Uhr mit der Tagesordnung: Kleine Vorlagen, Haushalt des Reichspoſtminiſteriums. ä —— 2— „ Streſemann berichtet. Außenpolitiſche Fragen in der Kabinettsſitzung. e Berlin. 15. März. Amtlich wird mitgeteilt: Das Reichskabinett trat an Donnerstag vormittag zu einer Sitzung zuſammen, in welcher Reichskanzler Dr. Marr zum erſten Male ſeit ſeiner Erkrankung den Vorſitz führte. Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Streſemann beſprach den Verlauf und das Ergebnis der letzten Tagung des Völker⸗ bundsrates in Geuf, worauf der Leiter der deutſchen Delegation für die deutſch⸗polniſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen Reichsminiſter i. R. Dr. Hermes üher ſeine Tätigleit im Kabinett Bericht er⸗ ſtatette. Die Angelegenheit der Verhaftung deut⸗ ſcher Ingenieure in Rußland bildete den Gegenſtand einer eingehenden Ausſprache. Der Etat des Neichsinnenminiſteriums. Beratungen im Haushaltsausſchuß. g Berlin, 15. März. Das Haushaltsausſchuß des Reichstages beriet am Donnerstag zunächſt Rechte des Etats des Reichs⸗ innenminiſteriums. Die Summen für die Grenz⸗ gebiete und die Unwetterkataſtrophen wurden zurüdgeſtellt, da, wie vom Unterausſchuß erklärt wurde, erſt in 10 Tagen überſehen werden könne, welche Mittel a Verfügung ſtehen. Angenommen wurde eine Entſchlie⸗ zung, wonach die Reichsregierung ſofort mit den Ländern in Verbindung treten ſoll zur Regelung der Polizei⸗ laſten der Gemeinden im beſetzten Gebiet unter Ueber⸗ nahme derjenigen Polizeilaſten auf das Reich, welche als Sonderbelaſtung der Gemeinden dadurch eutſtehen, daß eine Verſtaatlichung der Polizei infolge Einſpruchs der Alliierten verhinjdert werde, oder daß Einſtellungen von Polizeikräften infolge der Beſetzung erfolgen mußten. An— genommen wurde auch ein Antrag, der die Unter⸗ ſtützung für die Saar⸗Luxremburg⸗ und Elſaß⸗ Lothringer⸗Gänger ab 1. Februar d. J. auf mo⸗ natlich 14 Mark für Verheiratete und 7 Mark für Ledige bis auf weiteres feſtgeſetzt. Der Haushaltsausſchuß geneh⸗ migte dann den Etat des Reichstages bis auf einige Titel. die am Freitag in einer gemeinſamen Sitzung mit dem Aelteſtenrat erledigt werden ſollen. Auch der Nachtrags⸗ etat für 1927 wurde im weſentlichen erledigt. Die Garantieübernahme für die Dividende der Deutſchen Reichsbahnvorzugsaktien und zur Beſchaffung von Dünge⸗ mitteln in Pommern wurde genehmigt, dagegen die Ga⸗ rantieübernahme für die Rationaliſierung induſtrieller Be⸗ 0 im Waldenburger Revier einem Unterausſchuß über⸗ wieſen. Eine zweite Anterredung mit Tſchitſcherin. Der deutſche Botſchafter in Moskau, Graf Brock dorff⸗ Rantzau, hatte eine zweite Unterredung mit dem ruſſiſchen Volkskommiſſar des Auswärtigen, Tſchit⸗ ſcherin, in der Angelegenheit der verhafteten deutſchen Ingenieure und Techniker. digungen aufmerkſam und bat um Aufklärung über das den Verhaftungen zugrundeliegende Tſchitſcherin war nicht in der Lage, eine nähere Auskunft zu geben und verwies wiederum auf die Angaben der Gerichtsbehörden. 2 ——— 25 Die Verhandlungen mit Rußland unterbrochen? 1„Der Botſchafter machte noch⸗ „als auf die Ungeheuerlichkeit der erhobenen Boſchul⸗ Tatſachen material. Wegen der Donez⸗Angelegenheit. Berlin, 15. März. Wie das„Berliner Tageblatt“ zu wiſſen glaubt, hat das Reichskabinett am Donnerstag dahin entſchieden, daß die gegenwärtig in Berlin geführten deutſch⸗ruſſi⸗ ſchen Wirtſchaftsverhandlungen bis zur Er⸗ ledigung der Donez⸗ Angelegenheit unterbrochen wer⸗ den ſollen. An zuſtändiger Stelle konnte die Nachricht nicht be⸗ ſtätigt werden. Es iſt jedoch anzunehmen, daß die i dem Kommunique über die 0 digte weitere Verlautbarung wird. Kabinettsſitzung angekün Klarheit hierüber bringen 2 22 Keine Debatte über Eupen⸗Malmedhy. Miniſterpräſident Jaſpar antwortet. J Brüſſel, 15. März. In der Senatsſitzung gab der Senator für Eupen⸗ Malmedy, Eſſer, die Erklärung ab, daß er bei ſeinen Klagen über die Zuſtände in Eupen⸗Malmedy als Belgier einzig und allein die belgiſchen Intereſſen im Auge gehabt habe. Miniſterpräſident Jaſpar erklärte darauf, daß die Angleichung Eupen⸗Malmedys an Belgien Fortſchritte mache. Jedoch ſei anzuerkennen, daß die deutſche Sprache in Eupen⸗Malmedy als Umgangsſprache, auch Unterrichtsſprache ſein müſſe. Durch die Entlaſſung von 150 Lehrern ſei dem Deutſchunterricht in Eupen⸗Malmedy kein ſonderlicher Ab⸗ bruch getan worden. Die Klagen über Ausſchreitungen belgiſcher Gendarmen ſeien übertrieben. In der Frage der Sozialverſicherung wie des Grenzverkehrs mit Deulſchland komme die belgiſche Regierung der Bepölke⸗ rung entgegen. 5 Gegenüber dem Sozialiſten Volckaert erklärte Jaſpar, daß die Eupen⸗Malmedier⸗Frage durch die Bolls⸗ abftimmung von 1920 endgültig geregelt wor⸗ den ſei. Deutſchland habe durch Locarno die heutigen Grenzen anerkannt, damit ſei die Angelegenheit endgül⸗ tig abgeſchloſſen. Eine internationale De⸗ batte über Eupen⸗Malmedy könne nicht eröffnet werden. Diejenigen, die für eine neue Volksabſtimmung würden gegen den Frieden und unter deutſchem Einfluß arbeiten.. — 2— „ us dem In⸗ und Auslande. Kreuzer„Emden“ in Wilhelmshaven. 5 Wilhelmshaven, 15. März. Der Kreuzer„Emde, der nach beinahe anderthalbjähriger Weltreiſe wieder ind die Heimat zurückgekehrt iſt, und auf der Jade auf Schi lingsreede geanlert hatte, wurde dort in Anweſenheit, der beiden Stationschefs Vizeadmiral Bauer und Vize⸗ admiral Räder von dem Inſpekteur des Bildungswefens. Kapitän z. See, Wülfing von Ditten, beſichſigt. Der Reichswehrminiſter hatte ein Begrüßungstelegkamm ge⸗ ſandt, in dem er ſeine Anerkennung für erfolgreiche und glückliche Beendigung der Waltteiſe ausſpricht. Am 18. März wird die„Emden“ Wilhelmshaven zur Weiterteiſe⸗ nach Kiel und Flensburg⸗Mürwik wieder verlaſſen. Reiſchs⸗ präſident Hindenburg hat an den heimkehrenden“ Kreuzer Erden folgendes Begrützungstelegramm geſchickt„Kom- mundant, Offizieren und Mannſchaft des Kreuzers„Em⸗ den“ rufe ich bei ihrer Rückkehr nach langer Fahrt ein herzliches Willkommen in der Heimat zu. Zugleich ſpreche; ich der Beſatzung meine Anerkennung führ ihr, müſter⸗ haftes Verhalten während der Fahrt aus.“ 1 2 04 Jubkow ausgewieſen. 8 Köln, 15. März. Der Kölner Regierungspräſident hat den Gemahl der Prinzeſſin Viktoria, Alesander Zub⸗ low, aus dem deutſchen Reichsgebiet ausgewieſen. Zub⸗ kow ſoll bereits das, Reichsgebiet verlaſſen haben und ſichl auf dem Wege nach Afrika befinden, während ſeine Gat⸗ tin, die von der Ausweiſung nicht betroffen wird, ſich zurzeit wieder in Bonn befindet. Der britiſche Nachfolger in der Rheinlandkommiſſion. Paris, 15. März. Einer Londoner Meldung des „Echo de Paris“ zufolge, ſoll die engliſche Regierung bald einen Nachfolger für den Grafen Erroll ernennen, der bis zu ſeinem Tode britiſcher Delegierter in der Rhein⸗ landkommiſſion war. Es ſei die Rede davon geweſen, einen Diplomaten vom einfacheren Rang eines Geſchäfts⸗ trägers zu ernennen. Dieſer Vorſchlag ſei vom Foreign Office als unvereinbar mit dem Preſtige und den In⸗ tereſſen Großbritanniens erachtet worden. Wahrſcheinlich werde die Wahl der engliſchen Regierung auf Lord Chilſton fallen, der engliſcher Geſandter in Wien war und kürzlich nach Kopenhagen ernannt wurde. Iwei paziiiſche Landesverräter verurteilt. 1 10 50 15. März. Im Landesverratsprozeß gegen die Schriftleiter der pazifiſtiſchen Zeitſchrift„Das andere Deutſchland“, Salomon⸗Küſter, die einen Artikel ver⸗ öͤffenklichten, der ſich mit der Frage der Zeitfreiwilligen 5 wurde heute vom 5. Strafſenat des Reichs⸗ Lerichts olgendes Arteſl gefällt: Wegen verſuchten Lan⸗ desverrats gemäß Paragraph 92 Abſatz 1 und Paragraph 43 72 Reichsſtrafgeſetzes werden beide Angeklagte zu ſe neun Monaten Feſtungshaft und zur Tragung der Koſten des Verfahrens verurkeilt. Alle Exemplare der Nr. 30 1927 der in Hagen erſcheinenden Wochenſchrift„Das andere Deutſchland“ ſind unbrauchbar zu machen. Ein Vertrauensmann der deutſchen Wahlgemeinſchaft von volniſchen Banditen überfallen. Nubnik, 15. März. In Skrebenſke im Kreiſe Rybnik wurde der Vertrauensmann der deutſchen Wahlgemein⸗ ſchaft von drei maskierten Banditen mitten im Dorfe überfallen und mit Zaunlatten und Knüppeln blutig ge⸗ ſchlagen. Nach vollendeter Tat flüchteten die Banditen über die nahe Grenze. Aehnliche Ueberfälle haben ſich dieſer Tage auch in anderen Ortſchaften des Kreiſes Ryb⸗ nil, u. a. in Knurom, ereignet. Die Vorfälle wurden be⸗ reits der deutſchen Wahlgemeinſchaft in Kattowitz zu Pro⸗ tololl gegeben, die die notwendigen Schritte bei den Behörden einleiten wird. Gärung unter der ruſſiſchen Bergarbeiterſchaft. Kowno, 15. März. Wie aus Swertloroſk(Jekate⸗ rinenburg) gemeldet wird, iſt es auf der Bergarbeiter ⸗ tagung des Uralgebietes zu erregten Auseinanderſetzungen gekommen. Dem Zentralkomitee des Bergarbeiterverban⸗ des wurde vorgeworfen, der Arbeiterſchaft den Kollektiv⸗ verkrag aufgezwungen und ihre Forderungen zum Teil völlig unberücksichtigt gelaſſen zu haben. Die Ingenieure und Techniker überſehen alle Bedürfniſſe und Vorſchläge der Arbeiter. Die Verſammlung forderte eine erhebliche Einſchränkung des Verwaltungsapparates. Beſtechungsprozeß Wagner. Was Wagner mit den Kappen verdiente. W Frankenthal, 15. März. b Die Verhandlung am Donnerstag begann mit gro⸗ ter Verſpätung, weil dem Hauptangeklagten Wagner urch das Entgegenkommen des Vorſitzenden nochmals Gelegenheit gegeben wurde, Einſicht in die dem Gericht worliegenden Belege zu nehmen, die bei der Reviſion im Leunawerk als Anterlagen dienten und an Hand derer der Zeuge Götzel ſeine Ausſagen über die zur Anklag: ſtehenden Durchſtechereien machte. Da dieſe Durchſicht aber nicht beendet werden konnte, wird ſie am Freitag fortgeſetzt. Es wurde dann in die Vernehmung des Zeu⸗ den Walburg eingetr, der 1925 einige von Wagner gelieferte Kappen rc iert hat, wobei er ſoviel Eiſc., vorfand, daß er dem bermeiſter Hammann davon Mit⸗ teilung machte, der? wieder dem Mitangeklagten Früh⸗ auf mitteilte, wora ſie beide mit dem Mitangeklagten Römer und dem unzwiſchen verſtorbenen Obermeiſter Houthier ſich die Kappen anſahen und dann kopfſchüt⸗ keind, wie er, fon zingen, ohne ein Wort zu ſagen. Sehr eingehende Aus! en machte der dann als Zeuge vernom mene Sachverſté dige Schneider, der im Kalkulations büro tätig iſt. Ihm fielen ſchon im Jahre 1924 die vie⸗ den Eiſen in den Kappen auf, ſodaß er der Sache nach⸗ ging. Er ſchlug dem damaligen Betriebsleiter der Werk⸗ ſpenglerei, dem Angeklagten Römer vor, die Kappen im Werke ſelbſt herzuſtellen, weil ihm die Preiſe der von Waaner gelieferten Kappen ſehr hoch erſchienen. Römer ehnte jedoch ab, was dem Zeugen erſt recht bedenklich vorlam. Der Angeklagte Frühauf teilte dem eugen Schneider gelegentlich mit, daß Wagner dem Ange. agten Schönberger gegenüber einmal zugegeben habe, daß bei den im Jahre 1922 gelieferten 150000 Kilogramm Kap⸗ nen durch ſeine Schuld zu viele Eiſen eingebaut worden ſeien. Nach der Darſtellung des Zeugen wurden durch die vou dem Angeklagten Hechtenberg mit Wagner getroffene Veteinbarung, daß Flanſchenkappen wie Schieberkappen bezahlt werden ſollten, 20000 Kilogramm Flanſchenkap⸗ den wie Schiebertkappen bezahlt, was einen Aeberpreis von 40 000 Mark ausmacht. Bei den nach Gewichten be⸗ gaht in Lieferungen ſei ſtakt 22er Blech das viel ſtärkere 20er Blech verwendet worden, wodurch eine enorme Preis- erhöhung erreicht wurde. Gegenüber der Behauptung Wagners, daß er bei den Kappen erungen nichts ver⸗ Vieſft habe, wurde beiſpielsweiſe geſtellt, daß er der Firma Metzger und Kerner für eine Kappe 151 Mark be⸗ zahlte, die dem Leunamerk mit 212 KMarf herechnef wurden. Aschenbrödel und Dollarpeinz Roman von H. Courths⸗ Mahler. e 4. Fortſe zung 5 s Nachdruck verboten '„Merken Sie nicht, mein gnädiges Fräulein, daß ſich das Befinden Ihres Vaters immer mehr ver⸗ ſſchlimmert?“ fragte er dringlich. e bine Sie krampfte die Hände zuſammen. f „Ich weiß, o ich weiß alles, was Sie mir ſagen wollen. Und ich habe auch endlich ganz energiſch mit Vater geſprochen. Aber er iſt nicht zu bewegen, von Miſter Stratter ein Darlehen anzunehmen. Er be⸗ bauptet, es nie zurückzahlen zu können. Ich ſorge mich Urenzenlos um ihn.“ 1— Und dabei kamen ihr plötzlich die Tränen in die Augen geitürzt. Das konnte John Stratter nicht ruhi mit anſehen. Er faßte ihre Hand und zog ſie an ſi heran. b „Ruth, liebe teure Ruth, ich kann Sie nicht weinen ſehen, kann es nicht länger ertragen, wie Sie ſich um nen Vater ſorgen. Ruth, Sie müſſen mir geſtatten, Ahnen alle Sorgen abzunehmen. Ich liebe Sie, Ruth, das müſſen Sie ja längſt wiſſen— wie ich weiß, mein neliebtes Mädchen, daß du mich wieder liebſt. Habe ich mich geirrt, Ruth?“ 8 Sie war ſehr blaß geworden und ihre Tränen ver⸗ liegten in der Aufregung. Sie ſah ihn mit großen, leuchtenden Augen an. Jetzt konnte ſie an nichts den⸗ ken, als daß ſie dieſen Mann liebte mit der ganzen In⸗ brunſt ihres Herzens. Und in ihren Augen las er Sa deutlich, was er wiſſen wollte und zog ſie an ſich mit einem befreienden Aufatmen. „Nein, ich brauche deine Antwort gar nicht abzu⸗ Augen ſagen mir alles. warten ſüßes Herz, deine Ahnſt du denn, wie ſehr ich dich liebe, meine Ruth?“ Ein zitternder Atemzug hob ihre Bruſt. Aus Heſſen. Proteſtlundgebung. 1 0 e Erbach 1. O., Der Bezirksverband der Gewerbevereine and Innungen des Kreiſes Erbach ruft alle Handwerker, Kaufleute, Gewerbetreibenden zu einer gemeinſchaftlichen Kundgebung, zu einem Steuerproteſt am 18. März im Schützenhof in Erhach i. O. auf, Es wird in dem Auſkuf betont, daß der Mehrbedarf an Steuern wächſt und daß dieſer in der Hauptſache aus den gewerb⸗ lichen Betrieben und vom Haus⸗ und Grundbeſitz heraus⸗ geholt wird. Es wird keine Einſtellung oder weſentliche Einſchränkung der Ausgaben für kulturelle oder ähnliche Zwede gefordert, doch ſoll eine vernünftige Einſchränkung der Ausgaben ſtattfinden und eine gerechtere Form in der Verteilung der Laſten gefunden werden. Mainz.(Lebensmüde.) Die 28Jährige Marta Schubert, geboren in Oberfriedrichswaldau, ſprang in ſelbſtmörderiſcher Abſicht in den Schierſteiner Hafen. Sie wurde alsbald aus dem Waſſer gezogen, doch hatte infolge des kalten Waſſers ein Herzſchlag ihren Tod her⸗ beigeführt. Der Grund zu der Tat iſt unbekannt. Das Mädchen, das keinerlei Barmittel bei ſich hatte, war bis zum 3. d. M. bei einem Zivilangeſtellten des franzöſiſchen Autoparks in Mainz in Stellung. Wo es ſich ſeitdem aufgehalten hat, iſt unbekannt.. Offenbach.(Vom Auto überfahren.) In der Nacht wurde der 26 Jahre alte verheiratete Philipp Walter von einem Auto überfahren und ſchwer verletzt. Da der Aeberfahrene nicht vernehmungsfähig war, konnte näheres über den Unfall nicht feſtgeſtellt werden. „Mörfelden.(Beim Fußballſpiel verun⸗ glückt.) Auf dem Sportplatz des Griesheimer Sport⸗ vereins wurde beim Fußballſpiel der 19jährige Spieler Arndt von hier verletzt. Mit einem rechtsſeitigen Unter⸗ ſchenkelbruch wurde er dem Krankenhaus zugeführt. Groß⸗Rohrbeim.(Folgenſchwerer Streit.) In der Falltorſtraße entſtand zwiſchen zwei hieſigen Händ⸗ lern ein Wortwechſel, der in Tätlichkeiten ausartete. Da⸗ bei wurde der eine Gegner derartig im Geſicht verletzt, daß er ant daz Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. An⸗ ſcheinend iſt das Naſenbein gebrochen. Gernsheim.(Der Alkoholteufel.) Auf einem Bauernhofe an der Bleichſtraße kam es zu einem auf⸗ regenden Vorfall. Bei einem Wortwechſel ergriff der etwa 50 jährige angetrunkene Knecht eine Miſtgabel, ſchlug damit wie raſend um ſich und verletzte dabei ſeinen Dienſt⸗ herrn und deſſen Ehefrau. Bald wandte ſich das Blatt und der Raſende erhielt eine gehörige Tracht Prügel von ſeinem Herrn. Kurz darauf waren ein Wachtmei⸗ ſter von der Polizei und ein Schutzmann zur Stelle, die dem lärmenden Auftritt ein Ende machten. Der Knecht wurde verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis über⸗ führt. von wo er ſpäter wieder entlaſſen wurde. Langen.(Autounfall.) Auf der Landſtraße zwi⸗ ſchen Dietzenbach und Offenbach erlitt ein aus Altheim ſtammendes Auto, das von einer Dame geſteuert wurde, einen Reifenſchaden und fuhr gegen einen Baum. Die beiden Inſaſſen, die junge Dame und ihre Mutter, wur⸗ den verletzt. Das Auto mußte abgeſchleppt werden. Vilbel.(mineralwaſſerguelle.) Der Beſitzer der Chattiaquelle, Herr Fritz Klöß, hat auf ſeinem Ge⸗ biet eine erfolgreiche Neubohrung vorgenommen. Es wurde eine Quelle erfaßt, die das Chemiſche Unter⸗ ſuchungsamt in Gießen als„erdig⸗alkaliſcher Säuerling“ beſtimmt hat. Die Quelle iſt ſehr ergiebig. Das Waſſer enthält pro Liter 5,3 Gramm Beſtandteile, darunter 3,0 freie Kohlenſäure, ebenſo doppelkohlenſaures Natron. Möge auch dieſe Quelle den Ruf des Vilbeler Waſſers, deſſen Heilkraft leider nicht genügend ausgenüßt wird, weiter erhöhen. 5 —:.— Maßnahmen für die Anwettergeſchädigten. O Darmſtadt, 15. März. Beim Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft wurde am Donnerstag eine Abordnung landwirtſchaftlicher Vertreter vorſtellig. Es wurden dabei eingehend die Maßnahmen für die unwettergeſchädigten Landwirte beſprochen. Der Miniſter verſprach den Unwettergeſchädigten im Bereich der finanziellen Möglichkeit zu helfen. Einem Wunſche der Abordnung, ber den Hilfsmaßnahmen auch die größe⸗ ren landwirtſchaftlichen Betriebe zu berückſichtigen, konnte der Miniſter nicht ſtattgeben. i — 2— * „Ich kann es nur ermeſſen an meinem eigenen Empfinden. Ja, tauſendmal ja, ich liebe dich, ich liebe dich,“ ſagte ſie mit hinreißender Zärtlichkeit. Ihre Lippen fanden ſich im erſten ſüßen Kuß der Liehe. Und ſo ſtanden ſie lange, innig umſchlungen und vergaßen eine Weile die Welt um ſich her. Endlich löſt ſich Ruth aus ſeinen Armen und ſah ihn mit einem Lächeln an. i „Ich weiß nicht einmal, welchen Vornamen du haſt. Jetzt kann ich dich doch nicht mehr Miſter Bernau nennen.“ a f i „Das darſſt du überhaupt nie wieder tun,“ ſagte er ernſt.„Nun muß es erſt eine große Beichte geben, meine ſtolze Ruth. Aber komm, dazu muß ich dich wieder in meine Arme nehmen, dich ganz feſt an mei⸗ nem Herzen halten.“ 16 85 Als er ſie in ſeinen Armen hielt, ſah ſie bang zu ihm auf. Sein ernſter Ton beunruhigte ſie. „Was haſt du mir zu beichten?“ Er ſtrich ſanft über ihr Haar, mit einer tiefen, ſor⸗ genden Zärtlichkeit in ihre Augen ſehend. 5 „„Mein liebes Herz, ich heiße John— John Strat⸗ ter. Oh, wie mein Lieb da erſchrickt! Willſt du mich weniger lieb haben, weil ich nicht mein Sekretär, ſon⸗ dern John Stratter ſelber bin,“ i Sie 1 erſchrocken aus ſeinen Armen löſen ſicht. er hielt ſie feſt und ſah in ihr tieferblaßtes Ge⸗ „Du? Du John Stratter? Das kann doch nicht ſein?“ ſagte ſie heiſer. „Es iſt aber ſo, meine Ruth.“ „Warum? Warum haſt du uns dann in der An⸗ nahme gelaſſen, daß du dein Sekretär biſt?“ Mein ſüßes Herz, nun ſieh mich doch nicht mit ſo erſchreckten Augen an. Ich wählte dies Inkognito, weil ich ſo beſſer auszukundſchaften hoffte, wie ich dei⸗ nem Vater helfen konnte, ohne ſeinen Stolz zu ver⸗ letzen. Sieh, ich habe meinem Vater in ſeiner Sterbe⸗ Die Beamtenbeſoldung in H f Der neue Beſoldungsentwurf dem Landtag vorgelegt. Dem Landtag iſt jetzt der Entwurf des neuen Be⸗ ſoldungsgeletzes nebſt der Beſoldungsordnung zur Be⸗ ratung und Beſchlußfaſſung von der Regierung übermit⸗ telt worden. In ihm ſind, gegenüber dem Referentenent⸗ wurf, der bereits vorher den Beamtenorganiſationen zu⸗ gänglich gemacht worden war, noch enige Verbeſſe⸗ rungen vorgenommen wort 4. Der Entwurf iſt auf der Grundlage des Reichsbeſoldungsge⸗ ſetzes aufgebaut und lehnt ſich, ſo peit die beſonderen Verhältniſſe in den Ländern eine andere Regelung be⸗ dingen, an die Maßnahmen an. die in den Nachbar⸗ ländern, insbeſondere in Preußen und Baden, getroffen worden ſind. Bei den Beamten des höheren Dien⸗ 1 konnten wegen der Fmanzlage die Anſätze, die im Reiche gelten, nicht in vollem Amfange übernommen wer⸗ den;: auch iſt bei ihnen ebenſo wie bi den Beamten des mittleren Dienſtes durch Einlen n von Zwiſchen⸗ gruppen eine Abweichung von der eichsbeſoldungsord⸗ nung feſtzuſtellen. Dieſe Anordnung iſt aber durch den Behördenaufbau geboten, ſie trägt in beſtehenden Ver⸗ hältniſſen in Heſſen Rechnung. Bei! 1 Beamten der un⸗ teren Gruppen iſt gegenüber der ſeitherigen Regelung eine Verbeſſerung in der Verteilung der Stellen auf die verſchiedenen Gruppen der Beſoldung ordnung uſw. vor⸗ geſehen, ſoweit es ſich nur irgend ermöglichen läßt. Für die heſſiſchen Beamten wird durch die Vorlage im Rah⸗ men der für die Reichsbeamten und für die Beamten anderer Länder getroffenen Anordnungen in den Grenzen des Möglichen eine Neuregelung vorgeſchlagen, die für die Beamten nicht zurückgeſtellt werden konnte und die für 1190 anderen Erwerbszweige nicht ohne Vorteile bleiben wird. ——.— 22 Heſſiſcher Landtag. Der Etat des Arbeits⸗ und Wirtſchaftsminiſteriums im Ausſchuß. O Darmſtadt, 14. März. In der Sitzung des Finanzausſchuſſes am Mittwoch wurde das Kapitel 67, Landesuniverſität Gie⸗ zen, genehmigt. Ein kommuniſtiſcher Antrag, dieſes Ka⸗ pitel zu ſtreichen, wurde, ebenſo wie die volksparteilichen und ſozialdemolratiſchen Anträge, abgelehnt. Angenommen wurde ſodann Kapitel 68, Techniſche Hochſchule Darmſtadt. Sodann wurde in die Beratung des Etats des Miniſteriums für Arbeit und Wirtſchaft eingetreten. Miniſter Korell betonte auf ene Anſrage von Seiten des Landbundes, daß die Saat⸗ gutbeihilfen für Anwettergeſchädigte nach ſozialen Ge⸗ ſichtspunkten verteilt worden ſeien. Vor allem ſeien die kleinen Landwirte bis zu 40 Morgen Land berückſichtigt worden, erſt dann konnten die größeren Betriebe bedacht werden. Die Notſtandsmaßnahmen hätten über eine halbe Million Mark erfordert. Die Regierungsparteien erklärten ſich im Gegenſatz zum Landbund mit dieſen Erklärungen des Miniſters zufrieden. Sodann wurde Kapitel 80, Pachtſchut, beraten. Der Ausſchuß vertagte ſodann ſeine Beratungen auf Domnerstag. 1 — 2— e. Landwirtſchaftliche Fragen vor dem Fimanzausſchuß. ö O Darmſtadt, 15. März. Ju Beginn der Beratungen des Finanzausſchuſſes am Donnerstag ſtellte ein ſozialdemokraliſcher Abgeordneter an die Regierung die Anfrage, ob Heſſen vom Bezug des Gefrierfleiſches ausgeſchloſſen ſei. Die Regierung er⸗ klärte hiezu, daß ſie bei der Reichsregierung vorſtellig geworden ſei, daß Heſſen und die Umgebung von Frank⸗ furt zum Bezug des Gefrierfleiſches zugelaſſen werde. Dann wurde in die Beratung des Kapitel 82, Land⸗ wirtſchaftliche Unterrichts⸗ und Verſuchsan⸗ ſtalten eingetteten. Es wurde genehmigt, daß für land⸗ wirtſchaftliche Schulen ein Betrag von 3000 Mark in den Vorſchlag eingeſetzt wird. In einer ſtaatlichen Anſtalt werden reblausfeſte Reben gezüchtet, die an die Winzer abgegeben werden. Das Kapitel wurde einſtimmig geneh⸗ migt. Dann wurde Kapitel 33, Bodenverbeſſe⸗ rung und Bewäſſerungsanlagen beraten. wurde von der Regierung feſtgeſtellt, daß in den letzten Jahren 18 Millionen für Meliorationen verausgabt wor⸗ den ſeren, 3400 Hektar Grund ſeien noch zu entwäſſern. In der Frage der Bodenverbeſſerung habe die N ierung vollauf bre Schuldigk⸗it getar a 1 5 1 0 0 8 9 0 r r ſtunde das jeſte Verſprechen gegeben, daß ich deinem Vater um ſeden Preis helfen würde. Aus der ener⸗ giſchen Abwehr deines Vaters ſah ich, daß er es mir ſehr ſchwer, wenn nicht unmöglich machen würde, et⸗ was für ihn zu tun. Deshalb kam ich als mein eigener Sekretär hierher, um ungeſtört ſondieren zu kölknen. Deine Schweſtern, meine ſüße Ruth, bemühen ſich ſeit unſerer Ankunft, mit deiner Stiefmutter zuſammen Auftrag erhalten die drei Damen zu beſchäftigen und abzulenken, denn ſiehſt du, mein liebes Herz, wenn deine Stiefmutter eine Ahnung gehabt hätte, daß ich John Stratter bin, dann hätte ſie dich mir noch ferner gehalten— und— ich hätte vielleicht nie den Weg zu dir finden können und hätte vielleicht auch nie mein Verſprechen halten können. Deines Vaters unbän⸗ diger Stolz machte es mir ganz unmöglich, etwas für ihn zu tun. Wie ſroh ich war als ich die Verhältniſſe hier näher kennen lernte und als ich dich ſah, daß i unter einer Maske hierher kam. So konnte ich dich kennen kernen in deiner ganzen lieben und vornehmen Art. Mein Herz gehörte dir, ſchon vom erſten Tage lange gern meine Liebe erklärt, aber ich wollte dich nicht zu ſrüh beſtürmen. Wie ſchwer es mir gewor⸗ den iſt, zu warten, das ahnſt du nicht, meine Ruth. Ich habe dich ſo unſagbar lieb, mein ſtolzes Mädchen. Aber, wenn du nicht eben in deiner Hilfloſigkeit in Tränen ausgebrochen wärſt, dann hätte ich vielleicht auch heute noch nicht geſprochen, obwohl ich mich mit dir um deinen Vater ſorge. Er muß fort, Ruth, ſo ſchnell wie möglich. Und ſeinem Sohne wird er doch wohl gane daß er ihm zu ſeiner Geſundheit ver⸗ hilft. Meinſt du nicht auch??. Ruth barg den Kopf an ſeiner Bruſt. ö 4 n N N 7 „ Gortſebung folgt) ur, Vas Außergewöhnliches sehen, . Mollen Sie Es bietet die gröhten Sensationen, „er fode denheman- Der größte Indianeraufstand der Welt. Samstag„Ig Jol zul Hensche Freitag u. rio Ada in seinen größten Sensationen. 80 besuchen Sie diese Woche unbedingt das 1 r.. die jemals gezeigt wurden. Ein Besuch lohnt sich Central- Theater Sonntag„d Mann. Full u. Montag Wer kennt nicht Deupies Fairbanks. f „ e Sperunge kolles“ mit Mary fiemord, brachte überall Über volle Häuser der einheitlich zu geſtalten. um die Gunſt meines Sekretärs. Er hat von mir den an, da ich dich kennen lernte und ich hätte dir ſchon 154.75 Meta Aus dem badiſchen Lande. Raubüberfall in Mannheim. Mannheim, 15. März. Ein dreiſter Raubüberfall hat ſich am Donnerstag kurz vor 11 Uhr in der Heidel⸗ berger Straße zugetragen. Ein Bote der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank in Ludwigshafen war be⸗ auftragt einen größeren Geldbetrag an die neu errichtete Depoſitenkaſſe dieſer Bank am Schlachthof abzuliefern. Als der Kaſſenbote Hick, ein junger Mann von etwa 25 Jahren, das Aborthäuschen in der Heidelberger Straße allfſuchte, wurde er von zwei Männern überfallen. So⸗ weft bisher feſtſteht, verſetzte einer derſelben dem Kaſ⸗ ſenboten einen heftigen Schlag auf den Kopf, während der zweite dem Boten die Geldtaſche entriß und das Weite ſuchte. Hick war von der Bayeriſchen Hypothe⸗ ten- und Wechſelbank in Ludwigshafen mit einem Scheck ber 50 000 Mark nach Mannheim geſchickt worden, um dieſen Betrag von einer hieſigen Bank abzuheben. Von dieſem Gelde ſollte er 15 000 Mark an die Depoſiten⸗ klaſſe der Bayeriſchen Hypotheken⸗ und Wechſelbank in Judwigshafen, die kürzlich hier in der Nähe des Schlacht⸗ Hofes eröffnet wurde, abliefern. Nach dieſem bisher feſt⸗ ſſtellbaren Sachverhalt wären den Straßenräubern 50000 Mark in die Hände gefallen. 0 2 3 Entwurf eines Landesjuſtizkoſtengeſetzes. Karlsruhe, 15. März. Dem Landtag iſt ein vom Stgatsminiſterium genehmigter Entwurf eines Landes⸗ juſtizkoſtengeſetzes zugegangen. Der Entwurf regelt im weſentlichen die Koſten in Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit ſowie der Zwangsverſteigerung und Zwangsverwaltung. Er bezweckt in erſter Linie eine Ver⸗ ainfachung des jetzigen Koſtengeſetzes vom Jahre 1908. Zu dieſem Zwecke ſind die jetzigen drei Gebührenreihen zu einer Gebührenreihe zuſammengefaßt. Auch die ein⸗ zelnen ſachlichen Beſtimmungen ſind zur Erleichterung des Koſtenanſatzes weitgehend vereinfacht. Zweifel, die ſich uisher bei der Anwendung des jetzigen Geſetzes ergaben, wurden nach Möglichkeit klargeſtellt. Pauſchalſätze ſolſen n Zukunft nicht mehr erhoben werden, ſie ſind in den Hehührentarif hineingearbeitet. Der Entwurf ſchließt ſich weitgehend der württembergiſchen Gerichtskoſtenordnang nom 20. Dezember 1926 an. Württemberg und Badeit haben im weſentlichen dieſelbe Grundbuch- und Notariats⸗ nerfaſſong.⸗Es erſcheint deshalb und bei der Lage beider Jänder zweckmäßig, auch daes Koſtenweſen, ſoweit die Landesgeſetzgebung zuſtändig iſt, möglichſt für beide Län⸗ Denkſchrift über das badiſche Gefängnisweſen. Karlsruhe, 15. März. Die vom badiſchen Stagts⸗ miniſterium dem Landtag unterbreitete Denkſchrift über das Gefängnisweſen iſt ſoeben im Druck erſchienen. In der Denkſchrift werden alle jene Aenderungen behandelt, 90 auf organiſatoriſchem und techniſchem Gebiet in der Nachkriegszeit im Gefängnisweſen durchgeführt wurden ind die tiefgreifende Aenderungen in den Strafoollzugs⸗ worſchriften wie auch in der Organiſation und im Aus⸗ ban der Strafanſtalten nach ſich zogen. Mannheim. (Der Mord Wald.) Die Akten des Unterſuchungsrichters in der 11 1 Mordſache Kettner(Tötung eines Mädchens im Käfer⸗ taler Wald) dürften wohl bald geſchloſſen werden. Die Verhandlung wird aller Wahrſcheinlichkeit nach im April fattfinden. Zu der Verhandlung werden annähernd ein Halbes hundert Zeugen erſcheinen. Die Vorlage wird auf Mord lauten. „Karlsruhe.(Unverbeſſerlicher Kredit⸗ chwindler.] Ein unverbeſſerlicher Kreditſchwindler hatte ſich in der Perſon des mehrfach vorbeſtraften Hein⸗ nich Weiſchedel aus Cannſtatt vor dem Schöffengericht zu verantworten. Das Gericht verurteille ihn wegen mehrfachen Rückfallbetruges zu ſechs Monaten Gefäng⸗ die, Weiſchedel, der einen hemmungsloſen Hang zum Altohol an den Tag legt, war in verſchiedenen Orten Ba⸗ 5 1 deus in Lokalen eingekehrt, in denen er ſich als ameri⸗ daniſcher Plantagenbeſitzer ausgab, der eine größere Summe Geldes aus dem Ausland zu erwarten habe. Daraufhin wurden ihm auf Kredit Getränke verab⸗ 4 Abreicht, zu ſpät erkannten Wirt und Kellner, daß ſie einem Schwindler zum Opfer gefallen waren, der keinen roten Heller hatte. —:.— Bötſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 15. März. , Verliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. 1 168,14— 168,43; Brüſſel 58,23— 68,33 Hauzig 81,51— 81,67; Italien 22,07— 22,11; Süd⸗ flawien 7,350— 7,364, Kopenhagen 11193— 112,15 Fold 111,20— 1161, Paris“ 16,44— 16,48; Prag 312.886— 12,406; Schweiz 80,455— 30,615: Spanien 70,0— 70,23: Stockholm 112,12— 112,34; Wien 58,85 25 18 Löndon 20,386— 20,426; Newyork 4,276 7* a Berliner Eſſettennotierungen. Berliner ſandelsgeſell⸗ ſchaft 248,50 Komm. und Privatbank 10; Darmft. und Nationalbank 225,50; eutſche Bank 159,75; Dis⸗ konto Komm. 1538; Dresdner Bank 156,625 Hamb.⸗Amerik.⸗ aketf 149,75, Nordd Lloyd 149,625; A. E. G. 154.25 kirchen 130„Holzmann 142,50 Ke. Aſchers⸗ 4 v. 8 Je ode *. 3 ein. Ele ö 3 155 n 125, el 1 i 1 913. J. G. Farbeninduſtrie 35 0; Gelſen⸗ 757, Ph. 0 Siemens un 5 ö Bie und Halske 266 5 ie ein. aunkohlen 5 Stahlwerke eb 324 naſtoſſe Elberfeld 608“ Wer, St 0 ue 90375 gell, 5 e Elberfeld*„Stahlwe f. doff Netbdof 20 50. g 8 im Käfertaler Maunheimer rsocheuma Nach den Feſtſtetlungen des Städtiſchen dae e wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Prelſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kar. of i 5 bis 6; Salatkartoffeln 15, Wirſing 35; Weißkraut 1 bis 25; Blumenkohl, Stück 50 bis 200; Rotkraut 30 bis 38; Gelbe Rüben 20 bis 25: Rote Rüben 15; Spinat 30 bis 45; Zwiebeln 22 bis 25 Schwarzwurzeln 60 bis 70; Knoblauch, Stück 5 bis 10: Kopfſalat, Stück 25 bis 35 Endivienſalat, Stück 25 bis 40 Feldſalat 100 bis 140; Kreſſe 80 bis 120; Lattich 140 bis 160; Radieschen, Büſcheſ s bis 25: Rettich, Büſchel 30 bis 50; Meerrettich, Suck% bs Suppe grünes, Büſchel 12 bis 15; Schnittlauch, Büſchel 10 b. 12: Peterſilie, Büſchel 15 bis 20; Aepfel 15 bis 30 Nüſſe 40 bis 70; Süßrahmbutter 220 bis 260; Land⸗ butter 170 bis 200; Weißer Käſe 50 bis 55; Honig mit Glas 150 bis 250; Eier, Stück 8 bis 15; Hahn, geſchlach⸗ tet, Stück 250 bis 850; Huhn, geſchlachtet, Stück 300 ols 750; Enten, geſchlachtet, Stück 600 bis 800; Tauben, geſchlachtet, Stück 300 bis 750; Rindfleiſch 110, Kuh⸗ fleiſch 70 bis 80: Kalbfleiſch 130; Schweinefleiſch 100; Gefrierfleiſch 68, Zicklein 120. Maunheimer Produkten örſe. Dei ungefähr unverän⸗ derten Preiſen verkehrte die Börſe in feſter Haltung; beſonders ſeſt lagen Futtermittel. Man nannte: Weizen, inl. mit 26,2 bis 26,75; Weizen, ausl. mit 29,25 bis 31,50; Roggen, inl. mit 26,75 bis 27; Hafer, inl. mit 24,75 bis 26,50: Hafer, ausl. mit 26,50 bis 27,25; Brau⸗ gerſte mit 31,56 bis 32,50; pfälziſche Gerſte mit 32 bis 33,50; aust. Gerſte mit 32,50 bis 36; Futtergerſte mit 23,50 bis 24,25; Mais mit Sack mit 24,25: Weizenmehl, Spezial Null, mit 38 bis 38,25; Roggenmehl mit 36,30 bis 38,50; Weizenkleie mit 14; Biertreber mit Sack mit 17,75 bis 18,25; alles in Reichsmark per 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugeführt: 79 Kälber, 14 Schafe, 193 Schweine, 646 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber 74 bis 76, 66 bis 70, 60 bis 65; Schafe 42 bis 48, Schweine 58 bis 60. 57 bis 58, 52 bis 55; Ferkel und Läufer 12 bis 30 Rm. pro Stück.— Marktverlauf: mit Külbern ruhig. langſam geräumt, mit Schweinen ruhig, mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 16. März. Der hohe Druck hat über der Oſtſee und Polen an Raum gewonnen und wird weiterhin die Witterung Mit⸗ teleuropas beſtimmen, während die vor Island liegende Zyklone an ihrem Uebertritt auf den Kontingent gehin⸗ dert wird. Daher ſteht bei öſtlicher Luftzufuhr Bewöl⸗ kungsabnahme bevor. Vorauslichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: Aufheiterung und bei öſtlicher Luftzufuhr vorwie⸗ gend troden, Temperaturen tagsüber wenig verändert, Nachtfröſte. — Geltungsdauer der Sonntagsfahrkarten an Oſtern. Die Sonntagsrückfahrkarten gelten zu Oſtern zur Hin⸗ fahrt am Gründonnerstag von mittags 12 Uhr an, am Karfreitag, am Samstag, am Oſterſonntag und am Oſtermon! zur Rückfahrt am Karfreitag, am Sams⸗ tag bis 9 uhr vormittags, am Oſterſonntag, am Oſter⸗ montag, am Dienstag bis 9 Uhr vormittags. — Ein neuer Schwindlertrick. In mehr als vierzig deutſchen Großſtädten hat ein bisher nicht ermittelter und bekannter Mann mit großem E. olg einen neuen Schwindlertrick ausgeführt. Et beſucht unter dem Namen Lorch oder Laatz die in den betreffenden Städten woh⸗ nenden Kochfrauen und beſtellt ſie für eine in den nächſten Tagen ſtattfindende Hochzeit als Kochfrau, zahlt auch gleich einen Teil des vereinbarten Lohnes an. Hiernach geht der Mann fort, um Einkäufe für die Hochzeit zu. machen, wobei ihm dann regelmäßig das Geld ausgeht. Er ſpricht nochmals bei den beſtellten Kochfrauen vor, leiht ſich das fehlende Geld— oft eine recht beträchtliche Summe— bis zum Hochzeitstage dann bei ihnen. Wenn die Frau dann in dem Orte erſcheint, wird ſie gewahr. daß ſie das Opfer eines Schwindlers geworden iſt, dem : auch noch Geld nachgewarfen bat. .... Vorſicht vei ausländiſchen Banknoten. Ein bis jetzt noch unbekannter Bannotenbetrüger gibt unter Vor⸗ ſpiegelung eines höheren Kurswertes ausländiſche Bank⸗ nolen in Zahlung. Der Schwindler hat bereits in Frauk⸗ furt a. M. und zahlreichen anderen Städten mit finniſchen Banknoten ſehr erfolgreich gearbeitet. Bei einem evtl. er⸗ Adee Auftreten iſt ſofortige Mitteilung an die Polizei erbeten b „ GBildpoſtkarten zum Nürnberger Dürerjahr. Die Reichespoſt hat im Hinblick auf das Dürerjahr fünf Sor⸗ ten Bildpoſtkarten mit Anſichten der Stadt Nürnberg in einer großen Auflage herſtellen laſſen. Die Poſtkarten zeigen Anſichten des Dürerhauſes, der Pegnitzpartie beim Heilliggeiſtſpital und beim Henlerstag, des Germaniſchen Museums und der Burg. Mit der Ausgabe der Karten werden die Poſtämter in den nächſten Tagen begingen. Das amtliche Fernſprechbuch für den Ober; poſtbirektionsbeziik Darmſtadt wud bemnächſt neu aufgelegt. Die Vorarbeiten hierzu werden am 10. April ds. Js. abge⸗ ſchloſſen. Bis dahln ſiod Anderungen der Eintragungen del der zuſtändigen Fernſprech-Bermitt lungſtelle anzumelden. Der Tag des Abſchluſſes der Vorarbelten iſt für die Fällig⸗ kit der bühren für die koſtenpflichtigen Eintragungen in das Fernſprechbuch maßgebend. Sollen gebühren pflichtige Eintragungen der fetzigen Auflage uicht in das neue Buch übergehen, ſo iſt ihr Wegfall oder ihre Aaderung ſpüteke ns zum 10 April zu beantragen. Anderfalls werden ſte in die neue Auflage gegen Eihebung der beſtimmungswäßigen Gebühr übernommen(vergl.§ 14 der Fernſprechordunng vom 15 Februar 1927). Bel der Ausgabe nuer Fernſprechducher iſt für jedes neue Buch ein Buch der unmittelbar vorherge · gangenen Auflage zurfickzulleſern. Bücher früherer Auflagen werden nicht angenommen. »Der Mord im Käfertäler Wald. Die Akten des Unter fuchungsrichters in der Morbſache Kettner werden jezt geſchloſſen Die Verhandlung wird aller Wahrſcheiulich⸗ kett nach im April ftaufinden. Zu der Berhanblunz werden annähernd ein halbes hundert Zeugen erscheinen. »Die Autoſtraße Frankfuit— Nannhelm— Heibel⸗ berg ſoll vorerſt gebaut werden. Die Koſten find mit 300000 Mi. pro Kilometer berechnet. 5 i Der jetzige Tabellenſtand im Kreis Unterbaden: Bereine Spiele gew. unentſch. verl. Punkte Tore Viernheim 12 10 21 Käferiol 11 5 13 Rheinau 11 12 Weinheim 12 12 07 Mannheim 12 8 Feudenheim 12 9 Heddesheim 12 8 Wir ſehen alſo, unſere Sportvereinigung iſt mit einem großen Vorſprung Meiſter geworden. Es iſt ſehr beachtenswert, daß gerade gegen die 3 nächſtfolgende Vereine unſere„Grünen“ die meiſten Tore ſchoſſen, ſo gegen Käfertal 10, gegen Rheinau 13 und gegen Wein⸗ heim 5, während die am Schluſſe marſchierenden ſehr gimpflich davonkamen NB. Kommenden Sonntag empfängt die Sport⸗ vereinigung den Kreisligaverein von Südheſſen, Worms⸗ Pfifflighetm. Es wird wieder eln ſchönes Spiel zu er⸗ warten ſein. Der Spielbeginn iſt erſt um 4,15 Uhr an⸗ geſetzt, wegen des Sommertagszuges. EFD Ile neuesten unzüge der Saison Ein- u. zweireihige Anzüge mit zwei u. drei Knöpfen. Die neuesten Fassons in Kammgarn, Cheviot und in allen Größen.— Die beliebtesten Farben sind hasel- nußbraun, kariert und marineblau. 19, 25, 22, 55, 62, 69, MANNHEIM, 8 l, Jeder Honftrmand u. kommuniont erhan ein schönes seschenk! * Preislagen: und höher. Nonuipmanden- u. Hommunmanten-Anzuge jetzt noch zu: 16, 24, 29, 34, 39, 45. 35, 62 n A Iulius Simon Zwei gute per ſof. zu vergeben. Näh. zu erfragen im Verlag. f Die ur. irn 16. April. Abendkurse 39, 45, 49 75, 65, 92% in Stenographle, Maschine schen, 1 Buckführung usw. Priv. Hand. Schule 15 V. Sisek Inh. u. Leit. W. Kraus! Mannheim 1 4. 0 Hatis x Stadt Rugsbatg g Fernspr. 217/90, Breitestraße