schwere Qualität, mit kl. Bleich- + Ein Posten Linon ſehlern. Herkules-Qual., mit kl. ein posten Cretonne Schonheltel st. 125 hatt Eln Posten Ellel-Benforcc Kade sselte Statt 1.40 Mir. statt 1.25 Mtr. 95 Pf. 95 ˙ 15 ausgez. Qual., für N 15 3. 3 tr., 180 en 12 kin posten Bettdamast 35. er- litt ö Seidenglanz, Ein Posten Bettdamast 130 995 bre Mit 1 50 5 l. ein osten Bettdamast 130 e br. Mir Ne 10 95 Bettuch-Halbleinen G 233. 1.95 Bettkattune Bas 55, 40, 180 em br. Mtr. 1.30, 10 ür Beitücher g extra starke 408 Nesse 7/80 br bit 120. O8 Pi. Cual 5 Kissen-Bezüge u te 43. 228. 1.10 Marian. Jünglings⸗Godalität 7 Heute Dienstag abend 8 Uhr Verſammlung des Jungmännerbundes im Kettelerſälchen. 3. Vortrag des H. Herrn — Profeſſor Schwall über das Thema:„Jungmann und Ehe“ Um puͤnktliches und vollzähliges Erſcheinen bittet Der Präſes. Bekanntmachung. Vetr:. Verpachtung von Allmendarundſtücken. Am Donnerstaß, den 22. März 1928 nachmittags 4 Uhr werden im Sitzungsſael des Rathauſes nachſtehende Grun dſtücke auf die Dauer von 9 Jahren pachtweiſe veiſtrigeit: Oberlück 10 Gew N.. 21 75 An,, Ne 10 Alter Garten 2. Gew, Nr. 22 Brunnenacker 3. Gew. Nr. 16. Kl. Strielhen Nr 5 Kl. Bruchfeld 2 Gew. Nr 10 Groß Bruchfeld 2 Gew. Nr 28 Kl. Neuenacker im Großbiuchfeld Nr. 48 Allmen Ne. 105 Rothfeld 2. Gew. Nr. 47 Große lauge Theilung 16 Mittl. lange Thetlung Nr 15 Krottenwieſe(Wieſe) Nr. 45 Oberbruchweide 3. Gew Nr. 13 Oberlück 6. Gew. Nr. 53 „ 11. Gew. Nr. 52 Alter Garten 2 Gew. Nr. 4 Kl. Striethen Nr. 40 Kl. Bruchfeld 2. Gew. Nr. 2 Einheit Donnerstag abend 8 Uhr Tenöre Samstag abend 8 Uhr Chor. Den Geſamtvorſtand bitte ich am Samstag turz vor 8 Uhr u erſcheinen. 5 Der Präſident M.-G.-V.„Harmonie“ Heute Dienstag Abend im Lotal zur Harmonte J Piezioſa⸗Chor⸗Probe 8 Uhr Orcheſter 9 Uhr Chor mit Orcheſter. Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen der Mitwirkenden erſucht höflichſt Der Vorſtand, Großbiuchfeld 1. Gew. 64 Kl, Neuenacker im Gr.ebruchfeld Nr. 15 Allmenfeld 2 Gew. Ne. 12 Rothfeld 2. Gew Nr. 5 Dreiruthen Nr. 73. Vierruthen Nr. 61 Mittl. lange Theilung Nr. 51 Krottenwieſe(Acker) Ne. 86 Oberbruchweide 2 Gew. Ar. 27 Oberlück 6 Gew. Nr. 35 Schloth Nr. 75 42 7* 10 0„ 54 „ Viernheim, den 20 März 1928 Heſſ. Vürgermeiſterei Viernheim 1 8 Lamberth. 1 frnapralan empfehle: Ammoniak, Kali, Superphosphat, Hal-Ammomak-Superpnospnal 4. 5, 8 Kalkstickstoff Serstendünger H. S. 79 Georg Butsch Wasserstraße 13. Eingetroffen: 1 Waggon norddentſche Gaatkartoffel Zwickauer Frühe, gelbe Relfe⸗ zeit Juli⸗Auguſt pro Ztr. 7.— ſind am Lager vorrätig Ferner Odenwälder Blaue, Saatkartoffel, prima Qualität und Sortierung pro Ztr. 6.50 Mk., ſowie gelbe Induſtrie aus leichten Moorboͤden ſtammend, pro Ztr. 6.50%. Heintich Falternann Moltkeſtr. 15 Tel. 76 Club der Geftügclgächter 1926 Am Dornerstaa, den 22. N22 März 1928, abends 8 Uor 82 findet bei Kollege Joſef Klee 0 im Gasthaus zum Fürſen/ Alexander eine 0 7 N 0 1 I g NN Volſtandſitung 0 ſtatt. wozu alle Vorſtands— We mitglieder herzlich eingeladen e ſind. Wegen großer Wichtigkeit der Tagesordnung iſt es Pflicht eines jeden Norſtands miigltedes zu erſcheinen. Der Vorſitzende: 9590 en 1 empfehle: Damen⸗Hüte Herren⸗Hüte u. Mützen Hemden, Kragen und Krawatten Reife Milch⸗ ſchweine zu verkaufen Mannheimerſtraße 67 Zwei ſtarke Einleg⸗ ſchweine zu verkaufen Jügerſtraße 2. Gemeindekaſſe. Nächſten Mittwoch, den 21. ds. Mts. wird an Receßholz weiter abgegeben: Auflage Großes Losholz Reſt bis Leonhard Hoock 2., geb. am. 25. 11. 1864 Kleines Losholz Kiefern Knüppel Reſt 35.— 5.— Kiefern Stöcke von Jak. Adler 4., geb. am 26. 12. 75 bis Joh. Gallei 3. geb am 8. 4. 77 8 Kiefern Wellen von Peter Pfenning 4., geb. am 28. 11. 81 bis Andreas Jöſt 1., geb. am 15. 11. 88 3.— Eichen Stöcke von Frledrich Kamuff 1. geb. am 4. 2. 80 bis Adam Neff 2., geb. am 22. 5. 80 8— Viernheim, den 19. März 1928. Winkenbach. Heute Dienstag abend ſlñänner-Gesang-Verein- Segp. 10 as ½%9 Uhr Ledamiarobe. Der Präſident. Ein faſt neuer - In liehe Ainderwagen zu verkaufen. Näheres zu erfr. im Verlag. Schirme, Stücke ſow. fümtl Herrenartihel Winkler, Anſtändiges Mädchen in die Lehre geſucht. ,, Marktplatz 5 5 Drei LIohegänse zu verkapfen Heddesheimerſir 1. Eine beſchlagnahmefreie heſtehend aus 2 bis 3 Zimmer mit Küche per ſofort von Beamten-Fa⸗ milie zu miet. geſucht Näheres zu erfſr. im Verlag. Eine beſchlagnahmefrſeie 1 geſucht per ſofort od. bts 1. April, beſtehend aus 2 Zimmer u. Küche. Bet Poraus zahlung der Miete und zahle bis 40 Mark pro Monat. * J gusnanmg- Angebot in conssppen Nur Qualitätsware! Junge Erbſen 1 kg. Doſe 80, 120, 140 5 Karotten, Bohnen Zbwetſchen, ganze Frucht 1 kg. 1.10 f Birnen, Mirabellen Erdbeeren, roh in Zucker 1g. Doſe 1.10 . Preiſelbeeren 1 Pfd. Doſe 907 5 offen das Pfd. 70% Erdbeer⸗Confitüre offen 1 Pfd. 70 und verſchiedene Marmeladen billigſt. jakob Winkenbhach N Telefon 83 Lorſcherſtr. 10 FFF 3— Tdhaubau-Verein Uiernheim. Wir laden unſere Mitglieder hiermit zu einer am Donnerstag, den 22. März, abends 8 Uhr im Gaſthaus„zum Löwen“ ſtattfindenden Verſammlung ein. Herr Dr. Finger von der heſſiſchen Land⸗ wirtſchaftskammer ſpricht über: Maßnahmen zu Erzielung von Iualitätstahal Ang⸗ſichks der Wichtigkeit dieſes Themas darf kein Mitolted fehlen. Der Vorftand Sämtliche Lederwaren zu bedeutend herabgeſetzten Preiſen. Einleg⸗ ſchwein zu verkaufen Hansſtraße 16. Rathaus raße 68 Gesangverein„Liederkranz“ Heute Pieustag Abend punkt . 1729 Uhr Singſtunde für die Tenöre Donnerstag ſür die Bäſſe a 5 Die werten Sänger werden höflich wie dringend gebeten, vor dem Kon⸗ zert, ohne wichtigen Grund, kein, Siagſtunde mehr zu verſäumen. Der Norſtand. S Unzugstoffe erer. Mleiderstoffe in vielen Farben und mod. Karos Der schönste Anzug fur Hnaben iſt immer ein Bleyle-Anaug zu haben in großer Auswahl bei Hüͤgelſtraße. 2 8 72 8 8 8 5 8 S D οοοοοοο 8 en Morgen Mittwoch von 1 Uhr ab hausgemachte u. Fleiſch zu haben Heddesheimerſtr 1 Blitzblanke Frauen haben auch blitzblanke chen nur Möbelputz „Wundersenbn' Peter Moskoph, Wer etwas zu kaufen ſucht — eine Stelle ſucht eine Stelle zu vergeb. hat etwas zu mieten dacht etwas zu vermiele hat der inſertert am erfolg ⸗ reichſten im i meiſtgeleſenſten 1 2 e 1 n Möbel, denn ſie gebrau⸗ athaus Drogerei etwas zu verkaufen hat. Große Auswahl Gute Qualitäten Billige Preise! 5 Prozent Rabatt s Prozent flabatt ee bene en. Fternheimer Nachrichten) Drfchein! tglich alt Ausnahwe der Wanm⸗ und Neiertage.— Dezugspreis monatl. 8 Wer. frei ins Paus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuftrierte 785 hel Santagsblatt„Sierne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplen ſomie einen Wand⸗ 2 — Unnehme wan Abe nnements täglich in der Weſchäftaßßelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, Alleſtes 1. erfolgreiches Lozal⸗Auzeigeplat in Biernteln f recher 117.— Telegramme: Anzeiger, Vlenheim— Doſtſcheckkents Nr. 2157/7 Amt vent akt 6. R.— Schriſtleitunz, Druck u. Verlag: Jos. Mertin, Geſchöfts pelle Rathaus ftr. — 5 9 Viernheimer Tageblatt (Sernhetmer Bärger- Zig.— Bernt.——— A 1 reife: Dis einſpalti titzeile 2 die Reklamezetls 6 K leberhe 10 ae W d. Ame meſchng ir N 2 zen mittags 3 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſenm Geſchäftsſtelle und von famtlichen Annenten⸗Expedittiynen Deutſchlands und des NMastande Aulsblatt der Heſſiſchen Bärgermeiſterei und dez Polizeien Plapvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufna an bestimt vorgeſchriebenen Tagen, kaum jedech elne Gewähr nicht über unmmen werben Ar 69 un Mittwoch, den 2. März 1928 57 0 8 e 13 Retzes in Kürze. „:, Das von dem Völkerbund mit der Prüfung der St. Eotthardt⸗Llſſäre beauſtrage Unterſuchungskomitee ſoll nach Oßern in Paris zuſammentreten. e: Nach Moskauer Meldungen iſt die ruſſiſche Wirt⸗ chaftsdelegation von den abgebrochenen Berliner Ver! handlungen uach Moskau zurückgekehrt. te: Die rumäniſche Bauernpartet hat, nachdem ſie eine eutſprechende Erklärung abgegeben hat, die Sizungen der beiden Kammern verlaſſeu. 8: Der neue äczhptiſche Premierminiſter Nahad Paſcha hat in ſeiner Regierungserklärung betont, das Abkommen 1 England und Aegypten müſſe ein Abkommen zii⸗ chen zwei Freunden ſein und nicht zwiſchen Herrſchern und Beherrſchten. — Das landwirtſchaſtliche Notprogramm. Reichsernährungsminiſter Schiele im Haushaltsausſchuß des Neichstages. Berlin, 20. März. Die Beratung des landwirtſchaftlichen Notprogramms im Haushaltsausſchuß des Reichstages am Dienstag leitete Reichsernährungsminiſter Schiele mit einer Rede ein, in der er als das wichtigſte Problem auf dem Gebiet der Kreditverſorgung die Ro nſolidie⸗ rung der ſchwebenden Schulden bezeichnete. Der Miniſter verwies auf die Ermächtigung für den Reichs⸗ finanzmigiſter kurzfriſtige Vorſchüſſe bis zur Höhe von 100 Millionen an Inſtitute zu geben, die Kre⸗ dite zur Umſchuldung gewähren ſollen, ſoweit rationelle Fortführung der Betriebe zu erwarten iſt. Die Vorſchüſſe dürfen nicht gegeben werden, wenn die Aufnahme entſpre⸗ chender Anleihen durch die Inſtitute als geſichert gelten lönnen. Dazu komme die Ermächtigung an die Reichs⸗ regierung zuſammen mit den Ländern und Gemeinden ſich an einer Organiſation zu beteiligen, um bei der Durchführung der Umſchuldung die Kreditinſtitute lei⸗ ſtungsfähig zu erhalten. Die Hilfe für Entſchul⸗ dungskredite ſoll im Geſamtbetrage von 200 Mil- lionen Gm. eintreten, woran ſich das Reich mit 75 Mill. Rm. beteiligt. Wenn man jedoch die hohe Ver⸗ ſchuldungsziffer, die zur Zeit eine Belaſtung von 60 Mark für den Hektar ergebe, in Verbindung mit den Preiſen für die wichligſten Landwirtſchaftserzeugniſſe be⸗ trachtet, dann zeige ſich, daß eine maßgebende Hilfe nicht von der Kreditſeite allein herkommen könne. Bei der geſamten Viehhaltung ſei beiſpielsweiſe mit einem jährlichen Verluft von 10 Prozent, alſo einer Mil⸗ liarde, zu rechnen. Die entſcheidende Hilfe müſſe von der Abſatzſeite herkommen. Ein befriedigendes Ergebnis ſei nur durch eine zentrale Regelung zu erwarten. Zum Schluß betonte der Miniſter die Not⸗ wendigkeit, die Genoſſenſchaft zu techniſieren um den jetzi⸗ gen vielfältigen Leerlauf zu verhindern. Hierauf ſtellte Abg. Thomſen(Dn.) mit Unter⸗ ſtützung der übrigen bisherigen Regierungsparteien einen Antrag, wonach die Aufwendung der im landwirtſchaft⸗ lichen Notyrogramm vorgeſehenen Mittel nach Maßgabe von Richtlinie, erfolgen ſoll, die mit Zuſtimmung des Reichsrates und eines 28gliedrigen Ausſchuſſes des Reichs⸗ tages erlaſſen werden. RNeichsernährungsminiſter Schiele ſtimmte dieſem Antrag zu. Die Amneſtiefrage. Nochmals einem Anterausſchuß überwieſen. ö de Berlin, 20. März. Der Rechtsausſchuß des Reichstages behandelte am Dienstag in zweiter Leſung die Amneſtiefrage, die in der letzten Ausſchußſitzung geſcheitert war. Um doch noch die Mögichkleit einer Einſgung zu ſchaffen, beſchloß der Ausſchuß nach längerer Ausſprache, die ganze Amne⸗ iefrage nochmals einem Unterausſchuß zu überweiſen, der am Mittwoch zuſammentritt. — — n. Kleine Chronik. i Drei Ziollflieger tödlich abgeſtürzt. Drei Zivil⸗ flieger wurden bei einem Abſturz in der Nähe von New⸗ vork gelötet. Das Unglück ereignete ſich infolge Bruches der einen Tragfläche des Flugzeuges. . Schweres Autounglüc in der Nähe Lembergs. Bei Rſeſzow in der Nähe von Lemherg kam es zu einer ſchwe⸗ ren Autokataſtrophe. Ein mit 15 Perlonen beſetzter Auto⸗ dus geriet beim Ausweichen vor einem entgegenkommenden Fahrzeug ins Schleudern und ſtürzte derartig unglücklich um, daß er mit den Nädern nach oben zu liegen kam. Von den Infaſſen wurden acht Perſonen ſchwer verletzt. fundenen g U wörtlich heint: Die Stefan. er bie i arget n Der Konflikt mit Moskau. Keine weitere Fortſchritte. Berlin, 20. März. Ueber den Stand des durch die Verhaftunge deutſchen Ingenieure im Donezgebiet geschaffenen ul ichenfalles iſt noch kein weiterer Fort- ritt zu verzeichnen. Unbeſtätigt geblieben iſt bisher „as Gerücht, daß ein dritter verhafteter Deutſcher frei⸗ gelaſſen worden ſei. Auch darüber, daß einige Vertreter des deutſchen Generalkonſulates in Charkow es gelungen ſei, mit den Verhafteten Fühlung zu nehmen, iſt noch nicht bekannt. Die Vermutung ſcheint ſich jedoch zu be⸗ tätigen, daß es ſich bei dem ſechſten Verhafteten namens Kloſter nicht um einen Reichsdeutſchen, ſondern um 501 deutſchſtämmigen ruſſiſchen Staatsangehörigen han⸗ N 0 A .— 3— Der deutſche Kreuzer„Enden“ iſt nach 16. Monate währender Fahrt um alle Erdteile herum glücklich heim⸗ gekehrt. Unſere Karte zeigt die in der Zeit vom 14. November 1926 bis zum 14. März 1928 zurückgelegte Route. —— 22— Vie Tragödie des„G 47%. Das Ergebnis der Anterſuchung des Bootes. M Newyork, 20. März. Die Anterſuchung des gehobenen Unterſeebootes S4 durch die Sachverſtändigen hat ergeben, daß das eigent⸗ liche Leck nicht groß genug war, um das ſofortige Sinken des Bootes herbeizuführen. Man nimmt daher an, daß die Leute im Heckraum die Türen zu lange offen gelaſſen haben, um ſämtliche Kameraden hereinzulaſſen. Dadurch drang zuviel Waſſer in den Naum ein, wodurch gleich⸗ zeitig Kurzſchluß hervorgerufen wurde. Die 32 Mann⸗ chaften im Heckraum ſind offenbar nach wenigen Stunden erſt ickt, während die übrigen 8, die ſich im Torpedoraum aufhielten, wahrſcheinlich noch dreiein⸗ galb Tage lebten. Sie haben ſich anſcheinend vom Hunger oder Müdigkeit übermannt, zum Ausruhen in die Hängematten gelegt, und ſind für immer eingeſchlafen. Im Torpedoraum wurden auffälligerweiſe noch unbe⸗ nutzte Sauerſtofflaſchen gefunden, die wahrſchein⸗ ich als äußerſte Reſerve zurückgeſtellt worden waren, zu veren Oeffnung man aber nicht mehr gekommen iſt, da die Leute in den Hängematten inzwiſchen die Beſinnun⸗ verloren hatten. Nur zwei Man! ſcheinen nicht ruhig ge⸗ ſtorben zu ſein, da ſie ſich noch im Tode umkrampft hielten. Leutnant Litch lag unter einem Arbeitstiſch mit dem Kopf auf der Mütze, zwei ſchwarze Flecke an der Bordwand über ſeinem Kopfe rühren wahrscheinlich von Hammerſchlägen her; der Hammer ſelbſt konnte jedoch nicht gefunden werden. Die Mannſchaften im Torpedo⸗ raum ſcheinen beſonnen alle Vorbereitungen zur Rettung getroffen zu haben, indem ſie die urſprüng⸗ lich nicht ganz dichlen Lucken mit Gummi abdichteten, das durch die Lucken eingedrungene Waſſer ſtand zwei Fuß hoch. Ferner hatten ſie Vorbereitung dafür getroffen, daß durch einen beſtimmten Kanal Lult eingepumpt wer⸗ den konnte; die Luftzufuhr durch die Taucher erfolgte in⸗ olge des Sturmes aber zu ſpät. Die Leichen wurden in laggen gehüllt. an Land gebracht und auf blumenbe⸗ änzten Wagen zum Hoſpital geleitet. Die Beiſetzung wird auf dem Nationalfriedhof Arlington bei Waſhing⸗ on erfolgen. — 2.— Vor einem Eiſenbahnerſtreik? Nundſchreiben des Einheitsverbandes der Eiſenbahner. Berlin, 20. März. Im Juſammenhang mit den am Die. lichtungsverhandlungen im Lohne 91555 t lie Rand can nber ein Fund en tet die„Täg⸗ ein i. nice einelederde des der Eiſenbohner werde der Verwaltung lae- 5 45. Jahrgang meint iſt die Eiſenvaynverwaltung) wird und muß emen Sturm der Entrüſtung im ganzen Lande auslöſen und wir lehnen es ab, die entſprechende Erbitterung und Er⸗ legung in irgend einer Art einzudämmen. Am 1. April muß die geſamte Mitgliedſchaft zur Aktion bereit ſtehen. Welche Teile in den wahrſcheinlich nicht zu vermeidenden Kampf geworfen werden, hat der Beirat zu entſcheiden, der vorausſichtlich gegen Ende März dieſes Jahres einbe⸗ rufen wird. 2 * 9 0 6 10 Das Kriegsſchädenſchlußgeſetz Zweite Beratung im Reichstag. Berlin, 21. März. Zu Beginn der Sitzung des Reichstages am Diens⸗ tag teilte Präſident L bebe mit, daß die geplanten Vor⸗ mittagsſitzungen des Reichstages erſt Ende dieſer oder An⸗ fang nächſter Woche ſtattfinden würden. Sodann wurde der Haushalt des Reichsta⸗ ges in zweiter Beratung angenommen. Es folgte die zweite Beratung des Kriegsſchä⸗ denſchlußgeſetzes. Als erſter Redner wies Abg. Buchwitz(S.) darauf hin, daß 400000 Geſchädigte⸗ auf die Verabſchiedung des Geſetzes warten würden. Die meiſten davon ſeien aber durch die Ausſchußbeſchlüſſe ent⸗ läuſcht worden. Das Schlußgeſetz ſei notwendig, es müſſe aber gerecht ſein. Zum Schluſſe erklärte der Redner, daß eine Fraktion das Geſetz ablehnen würde, wenn der ſoziale Charakter nicht genügend zum Ausdruck komme. Abg. Dr. Schneider ⸗ Thüringen(Du.) bedauerte die Verzögerung des Schlußgeſetzes und ſtimmte dem Geſetz zu, weil ſonſt die Geſchädigten nichts bekommen würden. Der Redner erklärte zum Schluß, daß ſeine Fraktion durch die Bindung an das Notprogramm verhindert ſei mehr zu tun, ſie wolle aber im künftigen Reichstag für eine weitere Verheſſerung des Loſes der Geſchädigten ein⸗ treten. Dann bedauerte Abg. Dr. Schetter(J.), daß man ſich bisher der Not der 400 000 Geſchädigten ſeitens des Reichs nicht genügend angenommen habe. Der Reichstag ſei leider jetzt ſelbſt in einer Notlage, da er ſich im Rahmen des Notprogramms halten müffe. Erft bei der endgültigen Regelung der Neparationsver⸗ pflichtungen werde man ſehen, ob dieſes Geſetz eine End⸗ löſung bleiben müſſe. Hierauf erklärte Abg. Bauch Hamburg(D. Vyp.), daß mit dieſem Geſetz ein Schluß⸗ ſtrich unler ein der traurigſten und beſchämlichſten Artikel des Weltkrieges geſetzt würde. Der Redner richtete zum Schluß die Aufforderung an die Reichsregierung, bei den endgültigen Reparationsverhandlungen die völlige Rück⸗ gabe des deutſchen Privateigentums durchzuſetzen.: Abg. Dr. Heuß(D.) bezeichnete die Verhandlungen über die⸗ ſes Geſetz als eine Folge von Grabreden eingeſargter Hoffnungen und Zuſagen. Er begründete erneut An⸗ träge, die eine allgemeine Beſſerungsklauſel in das Ge⸗ ſetz aufnehmen wollen. N „Darauf wurden die Beratungen abgebrochen und auf Mittwoch, 2 Uhr, vertagt. 2 2 2 Aus dem In⸗ und Auslande. Ein Marokkaner ſchießt in die Meuge. „„ Mainz, 20. März. An einer Schießbude auf dem Mepßplatz betätigte ſich ein zur franzöſiſchen Beſatzung gehörender Marokkaner. Ein Knabe lachte ihn aus. Dar⸗ über wütend ſchoß er in das Publikum und traf einen Vorübergehenden am Kopf. Der Verletzte mußte ärzt⸗ liche Hilfe in Anſpruch nehmen. Der Marokkanec wurde verhaftet. a Amerika will Zeppeline bauen. Newyork, 20. März. Marineſtaatsſekretär Wil⸗ bour hat den Kongreß um die Bewilligung von 4,5 Mil⸗ lionen Dollar zum Bau von zwei großen Zeppelinluft⸗ ſchiffen erſucht. Um den Bau der Luftſchiffe ſofort in Angriff nehmen zu können, hat Präſident Coolidge den Kongreß aufgefordert, zunächſt eineinhalb Millionen Dol⸗ lar zu bewilligen. Aus Nah und Fern. Verheerender Heidebrand. ö Cushaſen, 20. März. An der Eiſenbahnſtrecke Cur⸗ hafen—Weſermünde brach unweit Oxſtedt ein Heidebrand aus, der infolge des herrichenden ſtarken Oſtwindes in⸗ nerhalb kurzer Zeit große Ausdehnung annahm und auf einer Fläche von mehreren tauſend Quadratmetern wert olle Heide-, Knick. und Buſchbeſtände vernichtete. Da es den Feuerwehren aus Curhafen, Döſe und Orſtedt nicht gelang, des Feuers Herr zu werden, wurden etwa 150 Mann der vierten Marincartillerie⸗Ahteilung auf Laſtautos zum Brandherd befördert. Inzwiſchen waren auch aus Cuxhaſen techniſche Nothilfe und Sanitäts⸗ mannſchaften eingetroffen und die Bemoßner des Dorfes Serenſch, das evenſo wie das Dorf Arenſch und de Werner⸗Wald ſtark gefährdet war, zur Hilfeleiſtung her beigeeilt. Nur wenige Hundert Meter von den erſteg Häuſern der Gemeinde Berenſch entfernt, gelang es de vereinten Bemühungen der Rettungsmannſchaften der Feuer Einhalt zu tun. Als Urſache des Brandes wirf FAſchenauswurf aus einer Lokomotwe angenommen. Heimkehr Dr. Peltzers. f Bremen, 20. März. Der deutſche Weltrekordläufe⸗ Dr. Otto Peltzer iſt mit dem Nordd. Lloyddampfer„Co lumbus“ im Bremer Haſen eingetroffen. Er wurde ar Bord des Schiffes von Vertretern des Nordd. Lloyd und von dortigen Sportfreunden herzlich begrüßt. Panik im Kino. Budapeſt, 20. März. In der Gemeinde Solk(Pe ſter Komitat) geriet während eines Lichtbildvortrages plötzlich ein Film in Brand. Unter den anweſenden 150 Perſonen brach ene Panik aas. Etwa 45 Perſonen, die die Ausgänge nicht rechtzeitig erreichten, erlitten Brand⸗ wunden; 12 von ihnen wurden ſchwer verletzt. Frankfurt a. M.(Tödliche Unfälle.) Bein Ueberſchreiten des Fahrdammes wurde in der Emſei traße der Telegraphenoberſekretär Karl Arnold pon einem Lieferwagen angefahren und zu Boden geriſſen, Er ſchlug mit dem Kopf auf einen Schutzſtein, wobei ihm die Schädeldecke zertrümmert wurde, ſo daß der od auf der Stelle eintrat.— Am Holbeinplatz ſauſte er 29jährige Kraftfahrer Heinrich Gemündt mit ſeinem otorrad in voller Fahrt gegen einen Laternenpfahl. rE wurde von ſeinem Rade geſchleudert und erlitt einen chweren Schädelbruch, an deſſen Folgen er kurz nach 125 Einlieferung in das Städtiſche Krankenhaus ver⸗ arb. Aus Heſſen. Lohnerhöhung für die chemiſche Induſtrie der Provinz Heſſen⸗Naſſau und des Freiſtaates Heſſen. Frankfurt a. M., 20. März. Hier fand zwiſchen dem Arbeitgeberverband der chemiſchen Induſtrie, Sitz Frankfurt a. M., und dem Verband der Fabrikarbeiter und der übrigen in Betracht kommenden Gewerkſchaften Lohnverhandlungen ſtatt. In den unmittelbaren Ver— handlungen der Parteien wurde eine Einigung nicht er— zielt. Im Anſchluß daran trat das karifliche Schieds⸗ gericht zuſammen, das nach ſchweren Verhandlungen in fate Abendſtunde einſtimmig einen Schiedsſpruch ver⸗ ündete, der eine Lohnerhöhung für alle Tarifklaſſen und Orte vorſieht. Die neuen Lohnſätze ſind zum 31. März 1929 kündbar. Die Erklärungsfriſt der Parteien läuft am Donnerstag, 3 Uhr, ab. Groß⸗Gerau.(Ein Laſtauto in Brand.) Hier geriet ein Laſtauto der Firma Rauch und Co. un⸗ veit des Forſthauſes Woogsdam in Brand. Es wurde vollſtändig zerſtört. Lützelſachſen.(Verbranntes Kind.) Die vierjährige Tochter des Schloſſers Ph. Stöhr ſtieß eine auf dem Tiſche ſtehende Kanne mit kochendem Kaffee um. Dabei zog ſich das Kind ſolche Brandwunden zu, daß ſich die Haut am ganzen Körper abſchälte, das Kind 15 bald darauf ſeinen furchtbaren Verletzungen er⸗ legen. Hirſchhorn.(Das gefilmte Hirſchhorn.) Der von der Firma Henny Porten⸗Film⸗Geſellſchaft in Hirſch⸗ horn gedrehte Film„Lotte“ mit Henny Porten in der Titelrolle wird im kommenden Herbſt herausgegeben wer⸗ den. Er ſpielt in Berlin und im Hotel Adlon und in Hirſchhorn am Neckar. Zu dieſem Zwecke wurde in Berlin nach den Plänen des Profeſſors Bodo Ebhard die ganze Burg Hirſchhorn aufgebaut. In Hirſchhorn ſelbſt wurden nur Natur- und Fernſzenen gedreht. Karlsruhe.(Tödlich verbrüht.) Ein fünf Jahre alter Knabe fiel in ſeiner elterlichen Wohnung in der Humboldſtraße aus Unachtſamkeit in eine mit heißem »Waſſer gefüllte Badewanne und trug lebensgefährliche Berbrennungen davon. Das Kind wurde in das Städ⸗ iſche Krankenhaus verbracht, wo es inzwiſchen ſeinen Ver— Dſſenvag.(wei Pperſfonen vermißt.) Seit einigen Tagen werden der Düifsarbeiter Heinz Erich Vork, Nan 1909 in Offenbach, und der Steinholzleger Al⸗ recht Kemmerer, geboren 1909 in Klein⸗Auheim, beide zuletzt in Groß⸗Auheim, vermißt. Beide ſind faſt gleich groß— 1,72 Meter— und von geſundem, kräftigen Musſehen. 5 Gimbsheim.(Unglücklicher Sturz.) Die jährige Frau Johann Adam Spieß glitt, als ſie eine Stiege herabkam, aus und fiel derartig unglücklich auf den Hinterkopf, daß eine Ader platzte und ſie einen Schädelbruch erlitt. Worms.(Ein Opfer der Wormſer Gas⸗ vergiftung.) Das bereits gemeldete Unglück, das ſich im Hauſe des Metzgermeiſters Rheinheimer hier zu⸗ trug und bei dem vier Perſonen ſchwere Gasvergiftungen erlitten, hat nun doch ein Todesopfer gefordert. Frau Reinheimer iſt inzwiſchen an den Folgen der Vergiftung geſtorben, die drei übrigen Verunglückten befinden ſich auf dem Wege zur Beſſerung. Bingen.(Zuſammenſtoß.) Ein vom Rhein über den Bahnübergang fahrender Motorradfahrer fuhr gegen ein die Untere Vorſtadt herfahrendes Auto. Der Motorradfahrer trug dabei ſchwere Verletzungen an dem einen Fuß davon. Wehen i. T.(Waldbrand.) Beim Abkochen in einer Schutzhütte in der Nähe von Neuhof durch Pfadfinder wehte der Wind durch einen defekten Ofen⸗ rohrverſchluß die Funken auf das umherſtehende, dürre Heidekraut. In kurzer Zeit ſtanden etwa 180 Morgen Heide, die zu dem Parkgelände der Stadt Wiesbaden gehören, in Flammen. Als es den Pfadfindern nicht gelang, das Feuer einzudämmen, flüchteten ſie. Das Feuer griff dann auch noch auf eine Tannenſchonung über und konnte erſt nach langen Bemühungen der Feuerwehren der Umgebung gelöſcht werden. Die Namen der geflüchteten Pfadfinder konnten durch Förſter feſt⸗ geſtellt werden. Der Schaden iſt recht beträchtlich. b — 2 DUnier Bede Vecheftungen im Els B — — * ö 7 1 4 5 9 K 6 9 2 1 2 N 85 7 5 N 0 5 1 5* . 5 2 1 r 15* 7— 0 l 52 0 5— 1 —*„ 2 — 9 0 1 W.. 10 108 5 1 9 9—— 2 . 55 Die Enftaucchigr: Des 280 igf die vel Sprothene innige Venbincung! —— 2— 55 Bauernnot iſt Volksnot. Bauernnot iſt Volksnot!— Mahnend ſchallt dieſer Ruf durch das deutſche Land. Die Not des Bauernſtandes bleibt nicht auf den Bauernhöfen und in den Bauern⸗ börfern und macht nicht Halt an den Toren der Städte. Schon heute ſpüren insbeſondere die Landſtädte die Not des Bauernſtandes. Handel und Wandel, Handwerk und Gewerbe liegen darnieder. Das ganze Volk mit allen einen Ständen und Erwerbsgruppen kommt durch die Bauernnot in allerſchwerſte Gefahr. Unermeßlicher Scha⸗ zen iſt ſchon angerichtet. Noch vor einem Jabre hätte etzungen erlegen iſt. Aſchenbrödel und Dollarprinz ö Roman von H. Courths⸗Mahler. nügend Platz iſt. kann. die Behebung der monage bes Bauernnandes eine. Angelegenheit des Berufsstandes ſein können. Der Be tand hätte ſich damals noch aus eigenen Kräften helfen können. Heute kann er es nicht mehr. Der Boden, af den der Bauernſtand durch die Steuern und Sozraleeſetz⸗ gebung des Staates, durch deſſen Kredit⸗ und Zmape⸗ litit und durch 0 verfehlte Wirtſchaftspolitik geſtellt wurde, iſt für wirkſame Selbſthilfemaßnahmen zu brüchig geworden. Juerſt muß der Staat dem Bauernſtande m ausgleichender Gerechtigkeit gegenüber den anderen Wirt⸗ ſchaftsſtänden die wirtſchaftl che Bewegungsfreiheit wie⸗ der zurückgeben. Aber die Notſtandsaktion muß ſchnell und ohne Zögern geſchehen, ſollen nicht binnen kurzem die Bauernnot die ganze Volkswirtſchaft, Staat und Volk, m eine allgemeine Kalaſtrophe hineingezogen werden Noch kann das deutſche Volk aus eigenen Kräften ſeinem Bauernſtand zu Hilſe kommen. Man darf die Dinge nicht mehr lange weitertreiben laſſen, wenn nicht das wirtſchaft⸗ liche Chaos bald jedwede Geſundungsmöglichkeit in Frage ellen ſoll. 5. 5 77 5 Wenn der Bauernſtand in Not iſt, ſo iſt das viel ſchicſalsſchwerer, als wenn ein anderer Stand, der mit dem vaterländiſchen Boden weniger verwachſen ist, lei⸗ det und frank ist. Die zeitweilige Arbeitsloſigkeit im Ar⸗ beiterſtand wird durch die Arbeitsloſenver icherung in ihren wirtschaftlichen und fittlichen Schäden gemildert. Die Ar⸗ beitskraft des Arbeiters wird erhalten, und kann bei Arbeitsmöglichteit ſofort wieder eingeſetzt werden. Bei der Induſtrie liegt es ähnlich. Sie kann ihren Produk⸗ tionsapparat auch bei Beſchäftigungsloſigleit in Takt hal⸗ ten und ihn ſofort wieder gebrauchen, wenn die Kon⸗ junktur nach der günſtigen Seite umſchlägt. Beim Bauern⸗ ſtand iſt das nicht ſo. Mit ſeiner Verelendung ſchwinden die Bodenerträge, die Hauptſchatztammer des Volksver⸗ mögens. Der Boden verödet, ſeine Fruchtbarkeit verſiegt. Viele Jahre ſchwerſter Kulturarbeit können in einem ein⸗ zigen Notjahr verloren gehen. Oft dauert es ein Menſchen⸗ alter, manchmal noch viel länger, bis der Schaden wieder gut gemacht iſt. Mitunter gehen darüber Staat und Volt zu Grunde, wie es die Geſchichte an mehrfachen ken, Sg tſchen Bauernſtandes liegt der Im Schickſal des deutſchen Bauernſtandes ö Schlüſſel für Wohl und Wehe des deutſchen Volkes. Em geſunder Bauernſtand iſt der beſte Bürge für ein glück⸗ liches Vaterland. Aber Bauernnot iſt Volkesnot. 2 2 Beſtechungsprozeß Wagner. Frankenthal, 20. März. Nach dem Aufruf der Angeklagten und Zeugen und nach der Mitteilung des Vorſißzenden, daß am Mittwoch Vormittag 9 Uhr die Ortsbeſichtigung auf dem franzö⸗ ſiſchen Schießplatz in Mundenheim ſtattfindet, gab der Angeklagte Wagner ſeine Erklärung zu den Ausſagen des Zeugen Götzel ab, der als Reviſor des Leunawerkes die in Betracht kommenden Belege geprüft und den Schaden berechnet hat, der dem Leunawerk durch die unter Anklage ſtehenden Machenſchaften Wagners entſtanden iſt. Er be⸗ ſtritt teilweiſe die Richtigkeit der Zuſammenftellung des Zeugen Götzel und behauptete, daß die Zeugen unrich⸗ lige Angaben gemacht hätten. Nach den beinahe zweiſtün⸗ digen Erklärungen Wagners wurde der bereits zum Fall Caſtell gehörte frühere Angeſtellte Wagners und jetzige Gewerbeſchullehrer Roth Ludwigshafen zu 0 anderen Anklagepuntten vernommen, zunächſt über das Scheinkonto Floris Laneau. Der Zeuge glaubte urſprüng⸗ lich, daß es ſich bei dem Franzoſen um einen ftillen Teil⸗ haber handle. Zum Fall ungerechtfertigte Lo ic unge gelder bekundete der Zeuge, daß die Lohnſicherungsbe⸗ träge gegen Schluß ſo hoch waren, daß nicht nur der ganze Zahltag damit beſtritten werden konnte, ſondern auch noch Geld übrig blieb. Vom Fall Schießplatz hat der Zeuge nur einmal gelegentlich einer Beſprechung ge⸗ hört, zum Falle Leuna weiß der Zeuge nur, daß das Mer⸗ ſeburger Geſchäft von Wagner ſehr geheimnisvoll be⸗ handele wurde 1 Der vierte, Wagner zur Laſt gelegte Betrugsfall, iſt hinſichtlich des Betrages nur von untergeordneter Bedeu⸗ tung, iſt aber für die Anklage zur Beurteilung der Ge⸗ ſchäftspraktiken Wagners nicht belanglos. Bei einem Zu⸗ ſammenſtoß der Limouſine Wagners mit einem Kraft⸗ wagen der Firma Thomas Kaiſerslautern wurde das Auto Wagners leicht beſchädigt. Die Reparaturen bei Benz koſteten 200 Mark. Acht Tage darauf rannte der gleiche Wagen in Neuſtadt an eine Plakatſäule. Die Re⸗ paratur koſtete diesmal 1189 Mark. Wie die Anklage Wenn Sie Vorſchuß brauchen, ſagen Sie es mir. Nein nein, nicht danken, ich muß hente ſo viel glückliche Menſchen um mich ſehen, als ich ſchaffen Wir ſprechen morgen noch weiter darüber. . 48. Fortſetzung Nachdruck verboten Immer nur auf Mama und meine Schweſtern ange⸗ wieſen, wäre ſein Leben ſo kalt und leer geworden. 0 Er küßte ſie innig. 5 f das wußte ich, meine Ruth, und dazu hab ich dei⸗ nen Vater zu lieb gewonnen. Auch meinetwegen will ich ihn in unſerer Nähe haben.“ 5 R 6 John Stratter war in das Hotel zurückgekehrt und fand Ralf Bernau ſeiner wartend. f „Mein lieber Bernau, ich will Ihnen gleich mit⸗ teilen, daß ich mich heute mit Fräulein Ruth Waldorf verlobt habe.“ ö Ralf Bernaus Blick leuchtete auf. a „Dann darf ich Ihnen von ganzem Herzen Glück wünſchen, Miſter Stratter. Möge Ihnen der Himmel ein ſo reiches Glück beſcheeren, wie Sie es ſchon allein an mir verdient haben. Und ich glaube beſtimmt an⸗ en bab können, daß Sie eine ſehr gute Wahl ge⸗ troffen haben.“ 5 bin ich überzeugt, lieber Bernau. Und wenn ich ſo recht Gelegenheit fand, dieſen Edelſtein in ſeinem ganzen Wert zu erkennen, ſo danke ich es nicht zum wenigſten Ihrer Beihilfe. Meine Braut hat in mir den armen Sekretär geliebt. Sie glücklich machen. Schreiben Sie Ihrer Braut, daß e 1 zur Hochzeit rüſten ſoll. Noch ehe wir uns na Ne Hork einſchiffen, werde ich Hochzeit halten un während meiner Flitterwochen werde ich Sie beur⸗ e damit auch Sie Hochzeit halten können. Sagen 0 drüben zu ihrer Ver tete Dienſtwohnun gung haben werden, wo für Sie und Ihre junge Frau ge⸗ Wir ſind quitt, lie⸗ ber Bernau. Und weil ich ſo glücklich bin, will ich auch ren Schwiegereltern, daß Sie eine Berl ein⸗ Jetzt habe ich anderes mit Ihnen zu beſprechen. Wie iſt der heutige Nachmittag verlaufen?“ Ralf Bernau zwang ſeine glückliche Erregung nie⸗ der und berichtete nun ſachlich: „Oh Miſter Stratter, Reichtum ſchafft wirklich einen goldenen Hintergrund für ein Perſönlichkeit. Was ich heute wieder für Elogen habe anhören müſſen! Frau Doktor Waldorf und ihre ſchönen Töchter wer⸗ den ſehr böſe auf mich ſein, wenn ſie erfahren, daß ſie all dieſe Liebenswürdigkeiten an die falſche Adreſſe verſchwendet haben. Iſt Ihr Inkognito den Herr⸗ ſchaften gegenüber nun gelüftet?“ 10 „Nur meiner Braut und meinem Schwiegervater gegenüber lieber Bernau.“ Und John weihte nun Ralf Bernau in ſeine wei⸗ teren Pläne ein und ſchloß ſeinen Bericht mit den Worten: „Wenn meine Braut und mein Schwiegervater erſt in Sicherheit ſind, dann werde ich den drei Damen beichten und— dann wird es wohl zu einer kleinen Kataſtrophe kommen.“ 5 Ralf Bernau ſeufzte ein wenig, mußte aber lachen. „Das fürchte ich auch. Es wird mir ſehr ſchlecht ehen.“ 9 bechh, das Schlimmſte werde ich auf mich nehmen.“ 1 909 das 1 55 1 1 tun? Ich bin ſo froh, wenn Ihnen nützen kann.. „Nein nein, laſſen Sie nur, ich bin nicht wehr⸗ und waffenlos den Damen been er, wie Sie es ſein wer⸗ den, wenn ſie erſt in ihren Augen des Millionennim⸗ bus verluſtig gegangen ſind. Ich werde Ihrer Dienſte noch genug anderweitig bedürfen. Und das Eine muß ganzen Angelegenheit ſo wirkſam unterſtützen können, ich Ihnen ſagen, kein anderer hätte mich in dieſer wie Sie, ganz abgeſehen davon, daß Sie ſich immer behauptet. joll Waaner zur Durchführung einer Klage bin ſehr zufrieden mit Ihnen.“ ters Hand ſaſſen und ſie im übermaß ſeines Empfin⸗ deus an ſeine Lippen drücken. John Stratter zog ſie erſchrocken zurück, klopfte aber dann Ralf Bernau gut⸗ mütig lächelnd auf die Schultern. Dann gab er Ralf weitere Direktiven für ſeine Verlobungsſeter. Dieſe Verlobungsfeier verlief für alle Teilnehmer ſehr angenehm. Frau Helene hatte Gelegenheit, ſich zu wundern, daß dieſe Berlobungsſeier ſo glänzend war, aber ſie beruhigte ſich, als ſie vernahm, daß Miſter Stratter ſie ausgerichtet harte Ralf Bernau übernahm es auch heute Abend, die Aufmerkſamkeit Frau Helenes und ihrer Töchter auf ſich zu konzentrieren. Und der 809 John Strat⸗ ters folgend erklärte er im Laufe des Abends, daß er es für ſeine Pflicht halte, etwas für Doktor Waldorfs Geſundheit zu tun. Er müſſe unbedingt ausſpannen torium gehen. dine machten große Augen. Frau Helene. a Der alte Herr neigte das Haupt. „Ja, Helene, ich muß etwas für meine Geſundheit dieſem Zweck angenommen. Ich will ein halbes J gang ausſpannen.“ 1 49 1 Auf Frau Helenes Geſicht kämpften die widerſtrei⸗ tendſten Empfindungen. a 5 „Ein halbes Jahr? Und ſo lange willſt du in en Sanatorium gehen.“ e 5. „Ja, Helene.“ „Mein Gott, das wird doch furchtbar teuer“ das Geld dazu leihen.“ mehr zu einem erſtklaſſigen Sekretär ausbilden. Ich Ralf konnte nicht anders, er mußte John Strat⸗ und für einige Monate nach Oberbayern in ein Sana⸗ Frau Helene horchte auf und auch Aſta und Blau⸗ „Und damit biſt du einverſtanden, Georg?“ fragte tun und habe ein Darlehen von Miſter lee ale * und vierzig liebt ſie vor allem „Au borſt es ſa Helene, Miſter Stratteer will mir a 15 erlaubt ſie ſich 10 ab u Ghortſebung ſolgt)) egen die Wing Albert Thomas auf Schavenerſaß m be von elung einer vordatierten Rechnung in der Höhe dieſes Betrages im Sinne der von ihm beigefügten Korrekturen verlangt haben. Auf diefe neue Rechnung ließ er Beträge einſetzen, die erſt auf Grund des zweiken Autounfalles für Reparatuxen erwachſen waren, für die alſo die Firma Thomas nicht e e war. Auf Grund der; Vorſage dieſer Rechnung ließ ſich die Firma Thomas auf einen Vergleich in Höhe von 300 Mark ein. Es wurden zwei Angeſtellten der Firma Benz vernommen, welche die beiden Reparaturen an der Benz⸗Limouſine Wagners aus⸗ führten. Beide Zeugen bekundeten, daß der Wagen nach dem erſten Unfall verkehrstüchtig abgeliefert wurde, daß höchſtens eine Lackierung der beſchädigten Stelle unter⸗ blieben war. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 21. März. 3 Da die Drugperteilung im weſentlichen fortbeſteht, wird das heitere Wetter voraüsſichtlich fortdauern. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Fortdauer des heiteren und trockenen Früh⸗ 10 0 Temperatur wenig verändert, Südöſtliche inde. 1 Mark, bei der die Firma 10 50 die Aus⸗ 3 Beſuch der deutſchen Kriegergräber in Siebenbürgen. Im Rahmen der vom Deutſchen Kulturamt in Rumänien veranſtalteten regelmäßigen Geſellſchaftsfahrten nach Sie⸗ benbürger und nach dem Banat können von Angehörigen der dort gefallenen Krieger auch die Kriegergräber be⸗ ſucht werden. Die Heldenfriedhöfe werden von den deut⸗ ſchen Gemeinden muſterhaft gepflegt. Die Termine der im lommenden Sommer ſtattfindenden Geſellſchaftsreiſen ſind: 1. Pfingſtfahrt vom 22. Mai bis 5. Juni; 2. zwei Som-. 1 0 0 vom 11. bis 31. Juli und vom 8. bis 28 uguſt. — Das Verfahren in Verſorgungsſachen. Der Reichs⸗ lag hat in ſeiner Sitzung vom 13. d. M. ein Geſetz zur Abänderung des Geſetzes über das Verfahren in Verſor⸗ gungsſachen(Verfahrensgeſet) verabſchiedet. Vor allem bringt die Geſetzesänderung eine Beſtimmung, wonach die Verſorgungsgerichte ausnahmslos endgültig entſche den, ſo⸗ fern es ſich um die Frage der Erwerbsfähigkeitsminderung, der Verſchlimmerung oder Beſſerung des Dienſtbeſchädi⸗ gungsleidens handelt. Zugunſten der Beſchädigten iſt eine Beſtimmung getroſſen, wonach der behandelnde Arzt durch die Verſorgungsbehörden eenſchließlich der Gerichte auf „Antrag das Roſchädfafen geoßörf merßen muß. Eßenſo iſt künftighin die Werſorgungsvehorde verpflichtet, einen Antrag auf Feſtſtellung von Dienſtbeſchädigung(ohne be⸗ londeren Antrag auf Heilbehandlung oder Rente) zu prüfen. Heſſiſcher Landtag. Der Finanzetat im Ausſchuß genehmigt. 1 fn O Darmſtadt, 20. März. 5 r Finanzausſchuß ſetzte am Dienstag die Bera⸗ d des Etats des Finanzminiſteriums fort 5 ei dem Kapitel Vermeſſungsweſen erwiderte die Deegienung auf Vorhalten von Seiten des Landbun⸗ des. daß die ſtaatlichen Vermeſſungsgebühren in Heſſen Niedriger ſeien als in allen anderen Ländern. 0 0 0 Brücken und Durchfahrten wurde vom Beit gewünſcht, daß die Erweiterung der Mainzer Brücke beſchleunigt werde und vom Zentrunt wurde ver⸗ gt, daß die fliegende Brücke bei Gernsheim weite Berbeſſerungen erfahre. Die Kapitel des Finanzweſens 9 dann genehmigt. Bei den Kapiteln 8 bis 10 des Steuerweſens wurde feſtgeſtellt, daß die Anteile Heſ⸗ 210 an den Reichsſteuern 34 610000 Mark betragen. 1 Kapitel 7 wurden vom Landbund eine Reihe von luträgen geſtellt, die Realſteuern um 50 Prozent her⸗ abzuſetzen, den Geſuchen um Stundung der Steuer weit⸗ ge endft entgegenzukommen, ferner die Sonderſteuer zu Herenen, ein neues Beſoldungsgeſetz zu unteclaſſen, die Die ealtungsreform zu beſchleunigen und anderes mehr Die Beratungen wurden dann auf Mittwoch vertagt. — 22 21— Eirte Sübdentſche Gatwirssmeſſe in Darmſtabt. Die erſte Süddentſche Gaſtwirtsmeſſe, die in Verbindung mit dem 45. Verbandstag des Rhein- Main⸗Gaſtwirtever⸗ bandes(Heſſiſcher Landes der band) in der neuen ſtädtiſchen Feſthalle zu Darmſtabt Ratiftndet, hat nicht nur dei den Ausſte lern ans dem geſamten Intereſſenkreis des gaſtrono miſchen Gewerbes, ſondern auch bet allen ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden ungewöhnliche Beachtung gefunden Der Staatgspräfident von Heſſen hat das Protektorat über die Gaſtwirismeſſe übernommen und dem Ehren aus⸗ ausſcuß, deſſen endgültige Konflitulerung in Kürze er ⸗ folgt ſein wird, gehören alle führenden Perſöalichketien der V hörden, der Wiriſchaſilichen Organ iſat onen und des Ge⸗ werbes an. Der heſſiſche Staat hat ſein Intereſſe dadurch bekandet, daß er goldene und füiberne Medaillen für die Ausſteller zur Verfügung ſtellte, desaleichen die Stad Darmſtadt, die die Ehren plateite der Stabt füt die bo ſten Zeikungen verleihen wird. Außerdem ist eine große Anzahl don Ehrenpretſen zur Verfügung geſtellt worden. Die erſte Süddeutſche Gaſtwi e tsmeſſe ſt det vom 5.—10 Mai in Darmſtad“ statt, und wird das bedeutſamſte E eig nis anf dieſem Gebiet in Saddeulſchland bild u. Es handel! ſich hier, wie ausdrüklich feſtgeſtellt wird, nicht um eln Pei vatunternehmen mit irgendwelchen geſchäft ichen Intel eſſen, ſondenn um eine Veranſtaltung des Gewerbes ſelbſt das in den Innungen und Verbänden organtiſatoriſch zuſommengefaßt iſt. Der Haupizweck der Vetanſtaltung wird in erſter Linte der ſetin zu zeigen wie ganz modern Betriebe nach dem heutigen Stand der Induſtrie elng richtet werden können, und vor allem we vo handene Beni b⸗ leicht moderniſtert werden könen, ſodaß ſte den An forder⸗ ungen des Pablikums, die heute andere ſind als je ent ſprechen. Mit der Gaſtwirts meſſe iſt eine große gaſt ro⸗ Schau und eine Kochkunſtausſtellung verbunden. In der Feſthalle ſiad noch einige Ausſtellungsplätz- fret. An meldungen nimmt de Geſchäftsſtele der Giſtwirtsmeſſ e Alegandeiſtr. 13. Tel. 3889 bis 15. April ent gegen Was will der Arbeiter⸗Samariterbund Kolonne Viernheim? Der Trieb, ſeinen verunglückten Mitmenſchen bei⸗ zuſtehen und zu helfen, wohnt in jedem Menſchen. Um helfen zu können, iſt es aber nötig, ſich neben dem guten Willen die Kenntniſſe und Handfertigkeiten anzueignen die an einen Sanitäter ſchlechterdings geſtellt werden dürfen. Dieſe zu erlernen, bietet ſich jedem Menſchen Gelegenheit in den Kurſen der Arbeiter⸗Samariter-Ko lonnen. Die Kolonnen des Arbeiter⸗Samariter-Bundes leiſteten im Jahre 1925 bei 131823 öffentlichen und 216973 Betriebsunfällen erſte Hilfe. Dabei wurden 25616 Transporte ausgeführt, teils nach der Wohnung, zu dem Arzte oder in ein Krankenhaus. Außer der Hilfeleiſtung bei Unglücksfällen betätigten ſich die Arbeiter⸗ Samariter Kolonnen ſehr rege auf den verſchiedenen Ge bieten der Wohlfahrtspflege. So konnte durch unſere Haus⸗ und Hauskrankenpflege in hunderten Familien die größte Not gelindert werden. Die Be⸗ kämpfung der Seuchen ſowte die Aufklärung da⸗ rüber laſſen ſich die Arbeiter⸗Samariter⸗Kolonnen ſehr angelegen ſein. Tauſende Menſchen werden alle Jabre von der Tuberkuloſe hinweggerafft. Es gehört zur All gemeinbildung eines jeden Menſchen, ſich das erforderliche Wiſſen auf dem Gebiet der erſten Hilfeleiſtung bei Un glücksfällen und plötzlichen Erkrankungen anzueignen. Wir richten deswegen an alle uns fernſtehenden Men ſchen die Bitte: Kommt in die Unterrichts- und Uebungsſtunden der Arbeiter Samariter Kolonnen! Der Arbeiter ⸗Samariter⸗Bund zählt z Zt. weit über 1200 Kolonnen mit über 42000 akfiven Mitgliedern. Alle ſozlalgerecht empfindenden Menſchen finden Aufnahme, ohne daß nach dem Stand, der Partei oder der Religion gefragt wird. Deshalb kommt alle zu uns und helft das Heer der Helfer vergrößern. Bei allen vorkommenden Unfällen, Krankentrans⸗ porten uſw. wende man ſich an den Kolonneuführer Valentin Winkenbach, Ludwigſtr. 7 oder an den Schriftführer Alois Schmitt, Lorſcherſtr. 38, Tel. 149. Sämtliche Arbeiten werden, wie es auch das Statut des Arbeiter⸗Samariterbundes vorſchrelbt, unentgeltlich verrichtet. —— orms-Pfifflgheim 5 0 55 5 2.— 08 Lindenhof 5:1 Einen neuen hohen Sieg buchten am letzten Sonn⸗ tag die„Grünen“ gegen die Gäſte aus Südheſſen, der bei etwas mehr Aufmerkſamkeit der Einheimiſchen weit höher hätte ausfallen können. Der Platzbeſitzer hatte für Haas Ph. und Weidner Erſatz zur Stelle. In der erſten Halbzeit war das Spiel iafolge der ungeheuren Zer- ſtörungsarbeit der Pfiffligheimer ſehr zerriſſen, trotzdem hätten hier 4 Tore mindeſtens fallen müſſen. So war man nur einmal durch den Rechtsaußen Ringhof erfolg⸗ reich. In der zweiten Hälfte klappten jedoch die Gäſte ſtark zuſammen, da die„Grünen“ ihr flaches Kombina⸗ ttonsſpiel in Anwendung brachten. Eine Gölzbombe aus 25 Meter geſchoſſen erhöhte auf 2:0, und gleich darauf verwandelte Haas St. eine Kißflanke zu 3:0. Zwei Alleingänge von Kiß K. beſorgten den Reſt, während noch todſichere Sachen vermaſſelt wurden. Die Einhei⸗ miſchen ſtrengten ſich heute nicht allzuſehr an, was ja letzten Endes ja auch nach dem vorſonntäglichen Spiel verſtändlich iſt. Die Gäſte hatten jedenfalls die Abſicht unter allen Umſtänden ein beſſeres Reſultat als der V. f. R. Bürſtadt mit nach Hauſe zu nehmen, was ihnen ja auch gelang, trotzdem die Bürſtädter einen viel feineren Fußball zeigten.— Die 2. Mannſchaft ſchlug die Lin⸗ denhöfer 5:1. Zum erſtenmale wirkte hier der Halb- linke Reis mit, der ausgezeichnet gefallen konnte.— dem Waldlauf des Kreiſes Unterbaden der in Friedrichs⸗ feld von ſtatten ging, konnten auch einige Jugendſpteſer erfolgreich ſein. Unter ſtärkſter Konkurrenz(140) wurde der 15. und 18. Platz belegt. K. Vereinsnachrichten der Sportvereinigung Mittwoch Abend ½6 Uhr Schüler und Jugend- training auf dem Platze. Donnerstag Jugendverſamm⸗ lung und Hallentraining der 1. Mannſchaft im Lokal. Sonntag Privatſpiele in Oggersheim. Bücherſchan 0 „Zum 5 Uhr Tee.“ Soeben erſchten der 10. Baud der populären Operetten. und Tanzſchlagerſammlung. Den 5 Erwartungen der klavi iſplelenden, ſtagenden und tanzfrohen Welt wird der neue Band vollkommen gerecht. Dec Verlag Anton J. Benfamtn, Lip ſig, Täudchenweg 20, hat in de⸗ zug auf den fabelhaften J halt und die glägzende Ausſtattung alles getan, um den Jubilcums⸗Band würdig den früher er⸗ ſchienenen Bänden anzure hen. Von den 20 enthaltenen zur Zeit beſten Tanz-, Leder- und Operettenſchlagern erwähnen wir kur folgende: Trink, trink, B üderlein trink von With. Aindemann— Geh' Bubt!— Liebſt du mich noch?— Mir geht's gut— Onkel Guſtab hat mir was mitgebracht— Nion (So blue)— Lene Lehmann ging mal ſpazteren— Eine hat mich geküßt(Blue Skiee)— Die Braut vom Alexander, die geht ſo ause nander— Henriette von N. Jall uſw. uſw.— Wir verweiſen unſere Leſer auf die Anzeige in vorlizgender Num⸗ mer. 8 Das Kaleidofſkop. (Unpolitiſche Wochenbetrachtung.) AKusunützung des Aberglaubens.— Wenn man älter wird, wenig„vernünftiger“ wird.— Beinahe Weltenbummler.— Immer noch ein einträgliches Handwerk.— Es iſt doch etwad ſchönes um die Flimmerleinewand. N Die Frage: Was werden wir eſſen, was werden wir trinken, gehört doch wohl nur in die irdiſche Belange, Daß ſich aber eine alte Frau mit dem Gedanken abquält, ob ihre verſtorbenen Verwandten im Jenſeits auch ſatt zu eſſen und zu trinken haben werden, müßte zu den Mär⸗ chen gerechnet werden können. Leider iſt es aber Tatſache, daß die ſiebzigjährige Wirtſchaftsbeſitzerin Joſefine Gan terer aus Gammg ſich mit dieſem Gedanken krug. Na⸗ türlich fanden ſich Leute, die dieſen Aberglauben auszu⸗ beuten verſtanden. Drei Frauen ſpiegelten der alten Gan⸗ ſterer vor, daß die Geiſter der verſtorbenen Mitglieder der Familie Ganſterer im Jenſeits furchtbaren Hunger zu leiden hätten. Zum Beweis für dieſe Tatſache zeigten ſie der Greiſin verſchiedene Zektel, die angeblich von den Wänden herabgefallen waren und Bitten um Fleiſch, Bier, Würſte, aber auch um Backwerk und Obſt enthielten. Auf Aieſe Beſtellzettel aus dem Jenſeits hin gab die alte Frau die verlangten Lebensmittel her. Dieſes Spiel wurde lange Zeit mit Erfolg durchgeſetzt, bis die Gendarmerie von der Sache Wind bekam. g Die Sorgen der Menſchen ſind halt verſchieden— denken die einen daran, den Toten gaſtronomiſch zu pflegen, berechnen die anderen, was ihnen bei Lebzeiten dienlich und bekömmlich ſei. Die Pariſer Zeitung„Co⸗ moedia“ bringt z. B. eine Ausſtellung, was eine Frau in den verſchledenen Lebensaltern mit Vorliebe genießt. Es heißt da: Unter den zwanzig iſt ſie auf Hors d“ oeupre, junges Gemüſ, Champagner, Gefrorenes und Bäckereien verſeſſen. Zwiſchen zwanzig und dreißig iſt ihr Wunſch auf Auſtern, Krebſe, Kap ar, Gansleberpaſtete, roten Bur⸗ gunder, Zigaretten und Kaffee gerichtet. Zwiſchen dreißig . ineralwaſſer, Huhn, Rebhuhn, Obſt. Sie lehnt ſede Süßigkeit ab, ſie ißt ſo wenig Brot als nur möglich, um ihre ſchlanke Linſe zu behalten. Nach den Vierzig ſetzt ſie dieſes Regime fort, d nd zu, dagegen zu ver⸗ fündigen. Das geht ſo bis zum fünfundfünfzigſten Le⸗ 5 Da beginnt 25 zu entſchädigen. Nun ißt ind trinkt ſie alles, worauf ſie Luft hat, a von einem bummen Zunge, vorn ne ſich ſerwoft ſo diere Jahre lang auferlegt hat, befreit. Warum hat ſie es getan? Um der Mode willen? Sie kant es ſich kaum mehr vorſtellen, daß die Mode einmal ſolche Macht über ſie hatte. Aber nun holt ſie alles gehörig nach. Ja, wenn man älter wird, wird man ruhiger, ſeß⸗ hafter und ſelten wohl paſſiert es, daß man Ausreißer⸗ gelüſte kriegt, wie die drei Wiener Schüler. Ein ſechzehn⸗ jähriger Gewerbeſchüler und zwei ſechzehnjährige Real⸗ ſchüler wollten, wie ſie das in einem ausführlichen Briefe Kund getan, in die weite Welt gehen. Bis nach Suſek kamen ſie, wo ſie ſich hungernd und vollkommen mittel⸗ los zur Pol zei begaben und reumütig um Heimbeförderung erſuchten. 155 Der Polizei im weiten Bogen aus dem Wege gehen werden wohl jene zwölf Räuber, die, ausgerüſtet mit Ma⸗ ſchinengewehren und anderen Waffen am hellichten Tage in Kanſas City die im belebten Geſchäftszentrum ge⸗ legene Citybank erſtürmten. Während ein Teil der Ban⸗ diten auf die Anweſenden ein wildes Feuer eröffnete, raubte ein anderer die Kaſſe aus und erbeutete an 50 000 Dollar, worauf die Bande das Weite ſuchte. Zur Zeit des Ueberfalles befanden ſich ſiebzig Perſonen, Ange⸗ ſtellte und Kunden, im Kaſſenraum. Ste hatten ſich alle beim erſten Schuß zu Boden geworfen, ſo daß kein Menſchenopſer zu beklagen iſt. Ob Kunterbunt— oder Kino, es kommt auf das⸗ ſelbe heraus, die Ereigniſſe ziehen an uns vorbei, neh⸗ men, je nach dem, unſere Intereſſe gefangen und lenken von der eigenen Miſere ab. And ſo iſt es auch möglich, daß die Kinos die beſuchteſten Unt erhaltungsſtätten ſind. Der amerikaniſche Handelskommiſſär in Paris hat ſoeben eine intereſſante ſtatiſtiche Arbeit vollendet. Er hat näm⸗ lich auf Grund umfaſſender Nachfor chungen eine genaue Statiſtik zuſammengeſtellt, die alle auf der ganzen Welt gegenwärtig bestehenden Kinotheater umfaßt. Nach ſeinen Ausführungen gibt es derzeit auf der ganzen Erde 52 000 konzeſſionierle Knotheater mit rund 21 Millionen Sitz⸗ plätzen. Nunmt man an, daß jedes dieſer Kinos täglich nur eine Abendvorſtellung vetanſtalten und für dieſe Veranſtaltung nur 50 Prozent ihrer Sitzplätze verkauft, ſo gehen noch immer auf der ganzen Welt täglich rund elf Millionen Menſchen ins Kino. Die meiſten Lichtſpiel⸗ theater hat ſelbſtverſtändlich Amerika, 25 000 mit rund en. Sie. fühlt ih elf Millionen Sitzplätzen, an zweiter Stelle folgt 10 22 000 Kinos. N g 10 9 5 1 0 7 lch lese zerne die vielen Zuschriſten, die ich, lich bekomme und bin glücklich, daß alle mit Büdo zufrieden sind. Kein Wunder! Nur edelste Wachse und ſeinste Ole werden mit gtößter Sorgfalt zur Herstellung det Schuhpaste Büdo verwendet. deshalb dle hervorragende Qualität. Mache doch selbst einen Vergleich. Putze den einen Schuh mit Büdo, den andern mit irgend einer anderen Creme. Schon dieser eine Versuch wird ſür Büdo günstig sein. Deut- licher zeigt sich jedoch der Unterschi bei täglichem Gebrauch. Zu alledem hit Budo einen praktischen Dosenöſſner: Finz. zwei— schon ist die Dose offen! Pr Dir deshalb ein: 5 Nimm a 22