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Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. 0 Neues in Kürze. 4 26: Reichspräſideut von Hindenburg, der die Oſtertage in Hannover verbracht hat, kehrt Mittwoch abend nach Berlin zurück. 16: Wie aus Moskau gemeldet wird, teilte Tſchitſcherin dem Grafen Brockvorff⸗Rautzan mit, daß der Prozeß gegen die verhafteten deutſchen Donez⸗ Ingenieure, die bereits nach Moskau unterwegs ſeien, Mitte April ſtattfinden werde. ze: In Bangkok wurde ein Freundſchafts⸗, Haudels⸗ und Schiſſahrtsvertrag zwiſchen dem Deutſchen Reich und dem Königreich Siam von den Bevollmächtigten beider Re⸗ gierungen unterzeichnet. ze: Wie aus Buenos⸗Aires gemeldet wird, iſt Erneſto Reſtelli zum Geſandten in Berlin ernannt worden. 8: Der Sopjetbotſchafter in Varis hat dem Qual v'Orſay eine Note wegen des ruſſiſchen Goldes, auf das Frankreich Anſpruch erhebt, überreicht. ꝛ6: Wegen ſchweren Sturmes auf dem Atlantik iſt der Amerika⸗Start der Bremen verſchoben worden. Wahlaufmarſch. . Die Oſterfeiertage liegen glücklich hinter uns, dit politiſche Ruhepause, die alle großen Feſte mit ſich brin⸗ gen, iſt zu Ende, der Alltag mit ſeiner Arbeit iſt wieder in feine Rechte getreten. Hierbei iſt leider anzunehmen, daß die kurze, aber angenehme Ruhe von verhältnismäßig recht ſcharfen Kämpfen abgelöſt werden wird, denn faſt überall wird man bereits in dieſen Tagen mit der Wahlagitation beginnen und lediglich das Zentrum hat verkündet, daß es mit der eigentlichen Wahlarbeit erſt nach dem Weißen Sonntag anfangen wird. Man muß nun immer wieder bedauern, daß die Mahnung des Reichs⸗ außenminiſters, die Wahlen möglichſt frühzeitig anzube⸗ raumen, ungehört verhallte und daß uns nun ein Wah l⸗ kampf beſchieden ſein wird, der rund ſechs Wochen währt. Irgendeine Blockbildung wird es in dieſem Wahl⸗ kampf nicht geben, die Parteien der bisherigen Regie⸗ rungskoalition ziehen getrennt in die Schlacht, das Zen⸗ trum hat von vornherein betont, daß es keinerlei Bindun⸗ gen eingehen werde und auch die anderen bisherigen Regierungsparteien ſind nicht gerade gewillt, gemeinſame Sache zu machen. Obwohl das Notprogramm und der Etat im Reichstag verhältnismäßig glatt verabſchiedet werden konnten, hat man ſich doch ſchon recht weit aus⸗ einander geredet. Unvergeſſen ſind die Debatten über das Schulgeſetz, bei denen ſich Zentrum und Deutſche Volkspartei gegenüberſtanden, unvergeſſen aber ſind auch die Erörterungen über die Außenpolitik, die noch die letzten Tage des Reichstages in Anſpruch nahmen, bei denen die Deutſchnationalen außerordentlich ſtarke An⸗ griffe gegen den Reichsaußenminiſter richteten. An dieſe Debatten ſchloß ſich eine ſehr zugeſpitzte Preſſeerörterung an, die klar erkennen ließ, welche große Kluft wwiſchen Volkspartei und Deutſchnationalen klafft. Auch die Tat⸗ ſache, daß der Reichsgußenminiſter Dr. Streſemann in zwei bayeriſchen Wahlkreiſen kandidiert, wird im deutſch⸗ natſonalen Lager nicht eben angenehm empfunden, da man doch wohl die Hoffnung gehegt hatte, daß wenigſtens in Bayern beide Parteien gemeinſam vorgehen würden. An⸗ dererſeits verlautet auch nichts von irgendeiner engeren Fühlungnahme zwiſchen Deutſcher Volkspartei und Demo⸗ kraten, denn der Gedanke einer liberalen Vereinigung, der zwar vielfach proklamiert worden iſt, hat offenbar vorerſt noch nicht ſo viel Kraft, die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den beiden Parteien auch nur für den Wahlkampf zu überbrücken. Ebenſowenig wird es auf der Linken irgendeine Blockbildung geben, da die Kommauniſten ihren Hauptangriff gegen die Sozialdemokraten richten werden. Charakteriſtiſch für den kommenden Wahlkampf wird weiterhin das Auftreten der neuen Bauernpar⸗ teien ſein. Es iſt bekannt, daß ſich noch kurz vor Neichs— tagsſchluß eine chriſtlich⸗ nationale Bauernpar⸗ tei gebildet hat, daß andererſeits aber auch die Abgeord⸗ neten des bayeriſchen Bauernbundes eine Deukſche Bauernpartei gebildet haben. Handelt es ſich bei dieſer letzten Partei um eine Ausdehnung des Bayeri- ſchen Bauernbundes auf das ganze Reich, ſo ſteht die chriſtlich⸗nationale Bauernpartei ſtark unter dem Einfluß des Reichslandbundes deſſen Vorſitzender Hepp ig auch Führer der neuen Partei ſſt. Das allerdings hat nicht verhindert, daß man auch in Kreiſen, die dem Reichsland⸗ bund naheſtehen, die Gründung dieſer neuen Partei, oder vielleicht richtiger geſagt, die Liſtenaufſtellung für das ganze Reich mit großem Mißvergnügen betrachtet. Es iſt befannt, daß verſchiedene Landesorganiſationen des Reichs⸗ landbundes ſich für die alten Parteien ausgeſprochen haben, während trotzdem auch in dieſen Gegenden die neue chriſtlich⸗ nationale Bauernpaxtei eigene Kandidaten aufzu⸗ ſtellen gedenkt. Man wird hier aſſo zum Teil wenigſtens mit Brüderkämpfen zu rechnen haben, bei denen natürlich ſchwer vorauszuſagen iſt, wer ſich als der Kräftigere er⸗ weiſen wird. Jedenfalls aber werden die alten Parteien einen Teil ihrer Kraft zur Abwehr der neu auftauchenden Gruppen verwenden müſſen, wobei ſie immer darauf ver⸗ weiſen können, wie gering im Reichstag der Einfluß einer kleinen Splitterpartei iſt, die nicht einmal Abgeordnete in ſämtliche Ausſchüſſe des Parlamentes zu delegieren vermag. Viernheimer Tageblatt —.——————— (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Anzeigenpreife: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pig. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäſtsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. Mittwoch, den 11. April 1928 45. Jahrgang Verſchwörung gegen den Mikado. 1013 Kommuniſten verhaftet. London, 10. April. In Tokio iſt eine Verſchwörung, die gegen den Kaiſer von Japan gerichtet iſt, entdeckt worden. Dieſe Entdeckung hat im ganzen Lande große Erregungen hervorgerufen. Nach teilweiſer Aufhebung der von der Polizei ausgeübten Zenſur wird bekannt, daß die Polizei 1013 kommuniſtiſche Agitatoren verhaf⸗ tete, die ſämtlich beſchuldigt ſind, an dem Komplot gegen den Kaiſer beteiligt zu ſein. Da feſtgeſtellt wurde, daß bei den letzten Parlaments⸗ wahlen die Radikalen Wahlgelder von Rußland erhalten haben, ſteht mit ziemlicher Sicherheit feſt, daß bei der Verſchwörung auch Moskau die Hand im Spiele hatte. Dieſe Einmiſchung in japaniſche Angelegenheiten hat einen Entrüſtungsſturm gegen die Kommuniſten ausge⸗ löſt. Die Behörden meſſen der Angelegenheit, wie ſchon die Zahl der Verhaftungen zeigt, große Bedeutung bei. Die Polizeiaktion gegen die Kommuniſten hat meh⸗ rere Wochen in Anſpruch genommen. —— 2— 4 Die Miniſterbeſuche in Nom. Beunruhigung in Paris. Paris, 10. April. Die Beunruhigung über die Miniſterbeſuche in Rom ſpiegelt ſich deutlich in der Pariſer Linkspreſſe wie⸗ der. Die Blätter nehmen ausführlich zu den Tagesfragen Stellung. Sie geben der Befürchtung Ausdruck, daß Muſſolini ein Komplott gegen deneuropäiſchen Frieden ſchmiede. Obwohl Muſſolini ſich als Pazifiſt ausgegeben habe, ſo ſchreibt der„Quotidien“, habe er doch Entſcheidungen getroffen, die nicht dem Frieden dienten. Auch ſeine Reden über den Brenner ſeien kriegeriſcher Natur geweſen. Das Blatt wirft die Frage auf, ob Muſſolini die Mithilfe oder Neutralität gewiſſer Staaten ſuche, um das Belgrader Kabi⸗ netteinzukreiſen oder ob er unter ſeiner Vormund⸗ ſchaft einen Bund der Weltreaktion ſchließen wolle. Der ſozialiſtiſche„Populair“ wendet ſich gegen die Aus⸗ legung, als ob die gegenwärtigen römiſchen Verhandlun⸗ gen einen erſten Schritt auf dem Wege zu einem Bal⸗ kan⸗Locarno bildeten. Der Friede auf dem Balkan könne nur durch die Anwendung des Prinzips„der Bal⸗ kan den Balkanvölkern“ geſichert werden. In der diplo⸗ matiſchen Aktion Muſſolinis ſehe man aber keineswegs die Keime einer ſolchen Friedenspolitik, zumal drei Län⸗ der abſichtlich aus dieſen Unterredungen ausgeſchloſſen ſeien, nämlich Jugoſlawien, Oeſterreich und die Tſchecho⸗ flowakei. Es ſei zu befürchten, daß die Annäherung unter dem Schutze Muſſolinis nichts anderes als die Bil- dung einer Einheitsfront gegen dieſe drei Länder ſei. Das linksgerichtete„Peuple“ ſtellt es außer Zweifel, daß dieſe Beſuche durch Muſſolini ſelbſt verurſacht wurden, der gern den Potentaten oder zum mindeſten den Schiedsrichter der europäiſchen Geſchicke ſpielen wolle. Das„Oeuvre“ iſt der Auf⸗ faſſung, Muſſolini taſte das Gelände nach allen Seiten ab, ohne einen klaren Gedanken zu haben, indem er hier Groll unterhalte und dort eine Annäherung verſuche, deren Nutznießer er ſein würde. Er peitſche die irredenti⸗ ſchen Gefühle der einen auf, während er den anderen Ge⸗ nugtuung verweigere. Der„Soir“ deutet die Verhand⸗ lungen Muſſolinis dahin, daß er entweder einen Bund des internationalen Faſchismus bilden, oder aber die Staaten, die Jugoſlawien umgeben, neutraliſieren wolle. Vor franzöſiſch⸗italieniſchen Entſcheidungen. Zu dem Beſuche verſchiedener auswärtiger Diploma⸗ ten und Miniſter bei Muſſolini ſchreibt der„Matin“ in einem Leitartikel, es ſei nicht verwunderlich, daß Männer, die für die internationalen Intereſſen verantwortlich ſeien, das Bedürfnis hätten, ſich mit Muſſolini zu, beſprechen. Es ſei anzunehmen, daß diejenigen Länder, die mit der Art kritiſch ſeien, wie Großmächte ihre Angelegenheiten miteinander regelten, in Rom eine Art Rückenſtärke ſuchen. Es liege aber auf der Hand, daß ſo verſchieden⸗ artige Länder wie Litauen; Polen und Ungarn ſichwiderſprechende Zuſicherungen machen kön⸗ nen. Muſſolini bemühe ſich, gute Beziehungen und wirt⸗ ſchaftliche Bündniſſe herzuſtellen. Kaum anzunehmen ſei aber, daß er über allgemeine Erklärungen hinausgehen werde, wenn nicht die wichtigen Verhandlungen, die er mit Frankreich begonnen habe, erſchwert worden ſollten. In der kommenden Woche, ſo fährt das Blatt fort, würden die Verhandlungen über die italieniſchen Forderungen wegen des Tangerſtatuts begin⸗ nen. Obwohl nicht im voraus geſagt werden könne, ob alle italieniſchen Anſprüche befriedigt würden, ſo ſei es doch zweifelhaft, daß die drei Mächte, dſe bis⸗ her allein an der internationalen Zone intereſ⸗ ſiert waren. im Geile der Versöhnung Italiens Forde⸗ N FCC ˙ rungen prüfen würden. Anſchließend würden die Ver⸗ handlungen über das bürgerliche Recht der 120000 Italiener beginnen, die im franzöſiſchen Tunis⸗ protektorat lebten; endlich werde Frankreich gemäß den Verſprechungen von 1915 die Tripolis⸗Frage prüfen. Wenn dieſe Sonderfragen eine Löſung gefunden hätten, die durch einen franzöſiſch⸗italieniſchen Freundſchaftsvertrag ſanktioniert würden, dann ſei die Stunde gekommen, Probleme rein internationalen Charakters zu prüfen, wie etwa die Frage Italien auff dem Ballen und ſeine Ausdehnung nach Kleinaſien. J t a⸗ lien ſei berufen, während der kommenden Monate in Uebereinſtimmung mit den Großmächten eine ratio⸗ nelle und fruchtbare Politik zu verfolgen. Deshalb könne man nicht glauben, daß Muſſolini erfolg⸗ reiche Verhandlungen dadurckz erſchweren wolle, daß er die Irredenta und vorübergehen w ufriedenheit fördere. Litwinow berichtet. ö Neuregelung der deutſch⸗ ruſſiſchen Beziehungen. O Kowno, 10. April. Nach Meldungen aus Moskau berichtete Lit⸗ winow auf einer erweiterten Sitzung des politiſchen Büros über die Beratungen der Abrüſtungskon⸗ ferenz und über ſeine Verhandlungen mit dem tür kiſchen Außenminiſter. Beſondere Bedeutung legte Litwinow ſeiner Anterredung mit dem Reichs außen⸗ miniſter Dr. Streſemann über die deutſchen Ver⸗ haftungen bei. Litwinow berichtete dem politiſchen Büro über die Einſtellung der Reichsregierung zu den Verhaftungen und betonte die Notwendigkeit der Rege⸗ lung der deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen. b Mit Genf„zufrieden“. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat in einer An⸗ terredung mit einem Mitarbeiter der„Isbbeſtija“ Lit⸗ winow erklärt, daß er mit den auf der Genfer Ta⸗ gung erzielten Ergebnis zufrieden ſei, denn man habe die Zweckloſigkeit der Arbeiten der vorberei⸗ tenden Abrüſtungskommiſſion feſtſtellen können. Die auf der Tagung von der Mehrheit angenommenen Entſchlie⸗ zungen würden wahrſcheinlich das letzte Wort nicht nur der Kommiſſion, ſondern auch des Völkerbundes in der Frage der Abrüſtung bedeuten. Jedoch ſei dies nich! das letzte Wort der Völker, die beſtrebt ſein würden, ſo ſchnell wie möglich ſich von der Laſt des Militarismus zu befreien. —— 2— * 7 5 D e Eine Sowfeinote an Frankreich. Die Goldſendungen der Moskauer Staatsbank. Warſchau, 10. April. Die Telegraphenagentur der Sowjetunion verbreitel die Nachricht, daß Dowgalewſki der Sowietbot⸗ ſchafter in Paris, dem franzöſiſchen Miniſterium des Auswärtigen eine Note überreichte. In der Note wird in Erinnerung gebracht, daß die Sowietbotſchaft bereits am 24. März eine Note an Frankreich gerichtet hat, in der eine Anfrage wegen der nach den Vereinigten Staalen eingeführten Goldſendung der Moskauer Staats⸗ bank geſtellt wurde, auf die die Bank von Frankreich An⸗ ſpruch erhebt. Trotzdem das Miniſterium des Aeußeren eine baldige Antwort in Ausſicht ſtellte, ſei eine ſolche bis bis jetzt nicht erfolgt, weshalb Dowgalewſti nun das Ver⸗ ſprechen in Erinnerung brachte und um ſchleunige Antwork bat. Muffolinis Balkan; litik. Ein Bündnis Türkei, Griechenland, Bulgarien und Ungarn. Budapeſt, 10. April. „A Regge!“ erfährt aus Mailand, daß Miniſter⸗ präſident Belhlen trotz aller amtlichen Dementis mit Muſſolini wichtige politiſche Beratungen ge⸗ pflogen hat. Muſſolini ſei am 31. März in Begleitung ſeiner zwei Sekrekäre und des Staatsſekretärs des Aeußern Grandy in Mailand eingetroffen und habe ſchon am nächſten Tage den ungariſchen Miniſterpräſi⸗ denten empfangen. In den folgenden Tagen fanden zwi: ſchen Muſſolini und dem griechiſchen und dem kür⸗ kiſchen Außenminiſter Beſprechungen ſtatt.„A Reogel will wiſſen, daß in Mailand als Gegengewicht gegen die Kleine Entente und gegen den Einfluß Frank, reichs im Donau-⸗Becken unter italieniſcher ae der Grundſtein zu einem Bündnis zwiſchen der Türkei Griechenland, Bulgarien und Ungarn gelegt wurde. 5 915 5 „2 TAT 1 5 J ͤ ͤ T — 8 3 2 9 ä 8 8 3 . . Die engliſch⸗ägyptiſche Spannung. Grundſätzliche Meinungsunterſchiede. London, 10. April. In maßgebenden Kreiſen der ägyptiſchen Regieruns⸗ rtei war man in der letzten Zeit mit Erfolg bemüht, 1 durch den letzten engliſch⸗ägyptiſchen Notenaustauſch m Lande hervorgerufene Erregung zu bekämpfen. edoch noch ausdrücklich, daß die britiſche Regierung en Schutz der ausländiſchen Intereſſen gur 0 der Wafd⸗Partei naheſtenhenden Zeitungen betonen i Vorwand genommen haben, die weitere Entwick⸗ ng bleibe noch immer unſicher. Die nicht nationaliſtiſche reſſe verweiſt auf die grund ätzlichen Meinungs⸗ nterſchiede zwiſchen der britiſchen und der ägyptiſchen egierung, die früher oder ſpäter zu einem weiteren Kon⸗ litt führen müßten. Als ägyptiſcher Geſandter für den egenwärtig freien Geſandtenpoſten in London wied euerdings wieder ein nationaliſtiſches Mitglied der ägyp⸗ iſchen Regierung genannt. f 1 22 ** f Wieder Anruhe in Marokko. ö Agitation gegen Frankreich. O Paris, 10. April. g Während der Karwoche machte ſich, wie aus Rahat gemeldet wird, in verſchiedenen Gegenden Marokkos eine Zunahme der Agitation gegen Frankreich be⸗ merkbar. Auf der Front des miktleren Atlas wurde eine unde Truppenabteilung überraſcht, wobei drei Soldaten getötet und einer verwundet wurde. Eine andere Abteilung verlor zwei Mann. Am Ausgang der Sahara Bu⸗Danib wurde eine Fernſprechlinie durchſchnit⸗ en. Drei Telephoniſten, die zur Wiederherſtel⸗ ung ausgeſandt wurden, wurden in einen Hinterhalt ge⸗ okt und getötet. Im äußerſten Winkel wurde eine bteilung der Ait⸗Atta von den Mgun zurückgeworfen, ie neun Tote auf dem Platze ließ. 5 —— 24 Aufſtandsverſuch in Venezuela. Die Nevolte im Keime erſtickt. Paris, 10. April. Wie aus Caracas gemeldet wird, teilt ein Kommu— ique der Regierung von Venezuela mit, daß eine ge⸗ fährliche Revolte am Oſterſonntag in der Haupt- tadt ausbrach, aber raſch erſtickt werden konnte. Die Aufrührer töteten zwei Offiziere und begaben ſich dann ach dem Munitionsdepot der Kaſerne Saint Charles, wo ſie aber von einem Kugelregen empfangen wurden, in 15 Verlauf eine große Anzahl Aufrührer ge⸗ * tötet und verwundet wurden. Der Reſt der Rebellen konnte gefangen genommen werden. Merxikaniſche Banditen in Tätigkeit. E Viele Autoüberfälle. 5 London, 10. April. Auf der Straße zwiſchen Mexiko⸗Stadt und Cuer⸗ navaca wurden nach Berichten aus Newyork, 50 Autos urch Banditen angehalten und ausgeraubt.“ Unter den Ausgeraubten befanden 515 ein Offizier und acht Regie⸗ t die Möglichkeit, daß der bri⸗ 0 Geſandte in Mexiko und einige Mitglieder des Ge⸗ tungsſoldaten. Es heſte andtſchaftsſtabes ſich ebenfalls unter den Opfern der äuber befinden. 155„ . 125 5 15 2 1—— Neue Erdͤſtöße in Smyrna. * 2000 Gebäude zerſtört. e 8 1 5 London, 10. April. Wie aus Konſtantinopel berichtet wird, ſind durch weitere Erdbeben in Smyrna etwa 2000 Gebäude in den Dörfern rund um Smyrna zerſtört worden. Unter der Bevölkerung iſt eine Panik ausgebrochen. Verluſte an ſlenſchericbe werden bisher nicht gemeldet. Aus dem In⸗ und Auslande. 5 Metallarbeiterſtreik in Hamburg. r Hamburg. 10. April. Die Metallarbeiter der Ham⸗ burger Landbetriebe ſind nach 1 des Schieds⸗ ſpruches Dienstag morgen in den Streik getreten. Der Schiedsſpruch ſah eine Lohnerhöhung von 10 Prozent auf den Grundlohn und 2 Prozent auf Akkordlöhne vor. Die franzöſiſchen Volksſchulen im Saargebiet. Saarbrücken, 10. April. Nachdem ſeit zwei Jahren die franzöſiſche Volksſchule in Heiligenwald ſo ziemlich als erledigt betrachtet werden konnte, ſind in dieſem Jahre bedauerlicherweiſe wieder eine Anzahl Uebertritte ſowie Neuanmeldungen zur franzöſiſchen Volksſchule erfolgt. Es handelt ſich dabei faſt nur um Kinder, deren Väter Bergleute ſind, die in den letzten Jahren am eigenen Leibe verſpürt haben, mit welcher Hingabe die franzöſiſche Grubenverwaltung für ihr leibliches und ſoziales Wohl⸗ ergehen beſorgt iſt. Anſcheinend übt die franzöſiſche Gru⸗ benverwaltung wieder einen Druck auf die Inſaſſen der Grubenwohnhäuſer aus. N Ein Bombenattentat aus Rache. Kattowitz, 10. April. Wie erſt jetzt bekannt wird, wurde in der Nacht zum zweiten Oſterfeiertag in Schwien⸗ tochlowitzſch eine Bombe nach dem Schlafzimmer des Bergverwalters Chriſt geſchleudert, die jedoch glücklicher⸗ weiſe das Fenſterbrett traf, in den Garten fiel und dort mit fürchterlichem Getöſe explodierte. Sämtliche Fenſter⸗ ſcheiben der Villa wurden zertrümmert. Der Polizei⸗ bericht bezeichnet dieſes Attentat als Racheakt von Arbei⸗ tern. Chriſt betätigte ſich in der katholiſch-deutſchen Or⸗ ganiſation. Aus Nah und Fern. Bei den Engländern denunziert. Wiesbaden, 10. April. Gegen den Geſchäftsführer des„Naſſauiſchen Beobachters“, Artur Habicht in Wies⸗ baden wurde anonyme Anzeige erſtattet wegen Beſitz und Verbreitung von im beſetzten Gebiet verbotenen Zeit⸗ ſchriften. Die britiſche Militärpolizei ließ bei H. eine Hausſuchung veranſtalten und beſchlagnahmten einen grö⸗ ßeren Poſten der Ausgaben des„Illuſtrierten Beobach⸗ ters“ in München. H. hatte ſich nun vor dem hieſigen Kriegsgericht wegen Verſtoß gegen die Rheinland⸗Ordon⸗ nanz zu verantworten. Er wurde zu 500 Mark Geldſtrafe verurteilt. Bei der Urteils begründung wurde ausdrücklich erwähnt, daß die Beſtrafung nur erfolge, weil H. gegen das Verbot der Rheinlandkommifſ'on verſtoßen habe und nicht wegen einer grundſätzlichen parteilichen Einſtellang gegen die Zeitſchrift. Dauerſchwimmer Kemmerich überbietet den Weltrekord. Hamburg, 10. April. Am Sonntagabend, 8 Uhr, erfolgte im Zirkus Buſch der Start des bekannten Dauer⸗ ſchwimmers Otto Kemmerich zu einem 50-Stunden⸗ Schwimmen. Am Montag um 16,3, Uhr hatte Kemme⸗ rich mit 44,5 Stunden bereits ſeinen eigenen Weltrekord um 12,5 Stunden überboten. 5 Bad Soden i. T.(Tödlicher Radunfall.) Der in Höchſt wohnende, 45 Jahre alte Schloſſer Her⸗ mann Erfurt kam mit ſeinem Fahrrade in voller Fahrt den abſchüſſigen Neuenhainer Berg herunter und wollte in eine Nebenſtraße einbiegen. Dabei verlor er die Ge⸗ walt über ſein Rad und ſauſte gegen die an der Ecke ſte⸗ hende Litfaßſäule. Erfurt erlitt einen ſchweren Schädel⸗ bruch und wurde guf der Stelle getötet. „Siegen i. W.(Schweres Autounglück.) In Wiſſen geriet ein mit vier Perſonen beſetzter Kraft⸗ wagen auf der regennaſſen Straße ins Schleudern, ſauſte zwiſchen den Chauſſeebäumen hindurch und ſtürzte die fünf Meter tiefe Böſchung hinunter in den Wiſſerbach. Dabei wurde eine Frau aus dem Wegen geſchleudert und blieb wie durch ein Wunder unverletzt, ebenſo auch der Fahrer. Dagegen wurden zwei junge Mädchen zum Teil ſchwer verletzt und mußten dem Krankenhaus zugeführt werden. Bendorf.(Vom Laſtauto getötet.) An der Kreuzung der Bergſtraße—Mühlenſtraße geriet das ſiebenjährige Söhnchen eines hieſigen Geſchäftsmannes unter ein Laſtauto. wurde überfahren und auf der Stelle torradſturzes.) 0 0 mit dem Todesſturz eines der beſten bayeriſchen Seiten⸗ Kotlewſti, der ſeit dem 24. Januar vermißt war, wurde an derſelben Stelle am Hgvelufer von Geltow aufge⸗ funden, wo ſeinerzeit die Leiche des Pagen Gerhart Schna⸗ bel entdeckt worden war. Man nimmt wieder einen Mord an. 5 Mecklenburg⸗Schwerin.(Tödliche Autoun⸗ hae An den Oſterfeiertagen ereigneten ſich in Meck⸗ enburg zwei Autounfälle, die beide Todesopfer forderten. In der Rehnaer Gegend wurde ein 24jähriger Hofbe⸗ ſitzersſohn mit ſeinem Fahrrad von einem Kraftwagen überfahren. Der Verunglückte ſtarb an ſchweren Kopf⸗ verletzungen. In der Ortſchaft Schmachthagen wurde ein fünfjähriger Knabe beim Ueberqueren der Straße von dem Auto eines Arztes erfaßt, etwa zehn Meter mitge⸗ ſchleift und tödlich verletzt. Koburg.(Der Prozeß des Poſträubers Hein.) Die Verhandlung gegen den Mörder und Poſt⸗ räuber Hein iſt nunmehr endgültig auf den 24. und 25. Mai vor dem Schwurgericht Koburg feſtgelegt. Augsburg.(Ein Ehemann vom Geliebten ſeiner Frau erſchoſſen.) In der Nacht beſuchte wäh⸗ rend der Abweſenheit ihres Ehemannes ein Holzarbeiter ſeine Geliebte. Der plötzlich zurückkehrende Ehemann ging dem Eindringling mit einer Bierflaſche zu Leibe, worauf die Ehefrau und ihr Liebhaber flüchtete. Auf der Straße erſchoß dann der Liebhaber den Ehemann. Der Täter ſtellte ſich der Polizei. München.(Zwei Todesopfer eines Mo⸗ Die Tölzer Motorſporttage haben wagenfahrers Karl Imholz und ſeines Begleiters einen frühzeitigen Abbruch erfahren. 1 Kleine Chronik. 4 Ein Motorrad von einem Eiſenbahnzug überfah⸗ ren. Bei Tackomatorz ſtieß ein Händler aus Helſingsfors, der mit ſeinem Motorrad eine 1a ü e über⸗ querte, mit einem Eiſenbahnzug in voller Fahrt zuſam⸗ men. Das Rad, auf deſſen Soziusſitz die Frau des Händ⸗ lers ſaß, wurde zehn Meter weit ins Feld geſchleudert. Der Fahrer fand ſofort den Tod, während ſeine Frau ſter⸗ bend in ein Krankenhaus eingeliefert wurve. a Ein ägyptiſcher Segler zerſtört. Der ägyptiſche Segler„Fath el Rahman“, der in Alearndrig 150 Ton⸗ nen Warenſendungen an Bord geladen hatte, iſt nach Be⸗ richten aus Beirut durch eine Exploſion zerſtört wor⸗ den. Schiff und Ladung ſind vollkommen vernichtet, wäh⸗ rend über das Schickſal der Beſatzung noch nichts bekannt geworden iſt. „ Schwerer Motorradunfall in Südſchweden. Bei Kyidinge hat ſich ein ſchwerer Motorradunfall ereignet, der zwei Perſonen das Leben koſtete. In der Nähe von Kvidinge geriet das Motorrad des Kopenhagener Ge⸗ ſchäftsmannes Holſt Meyer wahrſcheinlich infolge eines Ohnmachtsanfalles des Fahrers ins Schleudern und rannte gegen einen Baum, Meyer und ſeine Nichte wur⸗ den ſo ſchwer verletzt, daß 15 kurz darauf ſtarben, während die Frau und die Tochter des Verunglückten mit leichteren Verletzungen davonkamen.. 5 l Eb Drei Opfer eines Motor bootunglücks. Vei Tours kenterte ein mit ſieben Perſonen beſetztes Motorboot: drei Perſonen ertranken 1 85 —— 8 RNälſelraten um Köhlers Nomreiſe. Zuſammenkunft mit Parker Gilbert? 4 Rom, 10. April. Wie in hieſigen Finanzkreiſen verſichert wird, iſt Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler mit Parker 611. bert zuſammengekommen. Eine Beſtätigung war jedoch an zuſtändiger Stelle nicht zu erlangen. Dr. Köhler wurde Sonntagabend vom Papſt in Privataudienz empfange Der polniſche Außenminiſter Zaleſki, der vorausſichts lich am 13. April mit Muſſolini zuſammentreffen wird wird am 14. die ausländiſche Preſſe über den Zwack ſei⸗ ner Italienreiſe aufklären. Troß aller Einſchrankungen, die man ſich auferlegte, wollte die Penſion doch nicht reichen. Man war eben zu ſehr gewöhnt, aus dem Vollen zu wirtſchaften und man hatte nicht gelernt, jeden Groſchen erſt dreimal umzudrehen, ehe man ihn ausgab. Frau Römer ſeufzte manchmal ſchwer auf, wenn ſie den ſchon lange vor dem nächſten Erſten zu⸗ ſammengeſchmolzenen Inhalt ihrer Kaſſe anſah. Mit ſchwe⸗ rem Herzen ee 15 ſich endlich dazu, dem fortwähren⸗ den Drängen ihrer Mutter nachzugeben und eine Penſton für deren Unterhalt anzunehmen. Frau Sanitätsrat Werner beſaß, dank ihres Gatten offener Hand für die Armen, kein bedeutendes Vermögen, aber die Zinſen reichten doch hin, ſie ein Hape l Leben führen zu laſſen. Nun hatte ſie ſchon zwei Jahre im Hauſe ihrer Tochter zugebracht, ohne daß dieſe zu bewegen geweſen wäre, etwas von ihr anzunehmen. Damals hatte Frau Werner ſich beruhigt, denn Frau Römer war reich. Fetzt, nach dem Verlüſte des Vermögens ließ ſie nicht nach, bis die Tochter eine Entſchädigung annahm. Was ſie in den zwei Jahren erſpart hatte, ſollte einſt Ilſe zugute kommen; ſie legte es für ſie zurück. Aber auch mit dieſer Zubuße ließen ſich keine weiten Sprünge machen. Das Einkommen eines Monats langte kaum zum Notwendigſten, geſchweige denn zu Extraaus⸗ gaben. Frau Römer ſah manchmal ſehr beſorgt aus und Ilſe hatte Mühe, ihr die Sorgen auszureden. Ueberhaupt fand ſich Ilſe am leichteſten von allen in die veränderte Lage. Sie dankte es ihrem Vater fetzt, daß er ſie ſo anſpruchslos erzogen und von früh auf gewöhnt un ſich einen rale 1 verſagen. Sie ſchränkte ihre Wünſche und Bedürfniſſe bis auf das kleinſte ein und ver⸗ ſuchte, ſich den Verhältniſſen anzupaſſen. Trotzdem ſah ſie. ein, daß ein Wandel Aare werden Wache daß es nicht immer ſo bleiben konnte. Garderobe, Wäſche und derglei⸗ chen mehr, vorläufig noch in reichem Maße vorhanden, mußten früher oder ſpäter doch einmal ergänzt werden, und woher ſollten die Mittel dazu kommen? Sie dachte viel darüber nach. auf molche Moiſo ſie ſelbſt Gläubiger verteilt, eine Selen dieſen Wandel herbeiſchaffen könnte, und ihr Eſttſchluß war bald gefaßt. Sie beſaß ja ſoviel Kraft und Ausdauer, einen reichen Schatz an Kenntniſſen; ſollten dieſe nicht verwertet werden können? Mutter und Bräutigam wollten zwar anfangs nichts von ihren Plänen wiſſen. Aber endlich fühlten ſie ſich doch von ihren Vorſtellungen beſiegt und ſtimmten ihrem Vor⸗ haben bei. Ilſe wollte eine Stellung ſuchen, die ihren Kenntniſſen und Fähigkeiten entſprach. Aber leider hatte ſie mit ihren Bemühungen zuerſt wenig Erfolg. Derartige Stellen, die für ſie gepaßt hätten, waren ſämtlich beſetzt und vergeben und ſo blieb ihr ſchließlich nichts anderes übrig, als ſich um eine Stellung als Erzieherin zu be⸗ werben. Sie hatte zwar kein Lehrerinnenexamen gemacht, aber, was in ihren Augen mindeſtens auf derſelben Stufe ſtand, das Abiturium, und hoffte mit dieſem ebenſo weit zu kom⸗ men. Wie ſehr ſie ſich in dieſer Annahme getäuſcht hatte, mußte ſie bald erfahren. Auf ihre Bewerbungen erhielt ie entweder gar keine Antwort oder einen abſchlägigen eſcheid, dem ſtets das Bemerken hinzugefügt war, daß man das e eee vetlange. Man metz atſo die 0 einer Abiturientin füt andere, als ſie an 1 00 Töchterſchulen gelehrt wurden; vielleicht war man auch engherzig genug, ſeine Kinder nicht einer Studentin, ulſo einer emanziplerten Frau anvertrauen zu wollen. Gegenreden und Ratſchlägen der guten Tanten ſetzte ſie ihren alten unerſchütterlichen Gleichmut entgegen. Sie hatte ſchon daran gedacht, Heinz das Jawort zurück, zugeben, da ſie ihm nichts in die Ehe bringen konnte, und er ſelbſt noch keine feſte Anſtellung beſaß, aber ſie machte in dieſer Zeit mehr als früher die Bemerkung, daß er ſie eiß und innig liebe und nichts nach ihrem Reichtum ge⸗ ragt habe. Ihm von einer Trennung zu ſprechen, erſchien ihr darum grauſam und hart. Sie waren beide noch jung 9926 konnten warten, bis ſich die Verhältniſſe gebeſſert atten. i Von dem Bankier Römer fehlte noch immer jede Spur, trotz der eifrigſten Nachforſchungen der Polizei. Wahr⸗ ſcheinlich war er ins Ausland geflohen, das ihn, wie er ſelbſt geſchrieben hatte, nicht ausliefern würde. Von den noch vorgefundenen Geldern wurden zwei Prozent an die N 9 die kaum zu rechnen mar und auf die Frau Prafeſſor Rümer nan nornberein ſeite des Umſchlages prangte ein großes, goldenes. ö Master zu Gunſten Aermerer verzichtete. Beſonders den armen Prokuriſten hatte es ſchwer getroffen. Er war ſtellenlos und bewohnte mit ſeiner gleichfalls alternden Gattin ein Manſardenſtübchen, ſich kümmerlich durchs Leben ſchlagend. Wer wollte auch den alten Mann anſtellen, wo es jüngere Kräfte im Aeberfluß gab und eine allgemeine Arbeits⸗ loſigkeit herrſchte. Ilſe ging oft hin und ſuchte durch kleine Unterſtützungen wenigſtens die äußerſte Not zu lindern. Hierbei allein empfand ſie den Kummer über ihr eigene Armut, die es ihr nicht geſtattete, beſſe i unterſtützen.. eee e 1 5 4. Kapitel. So lagen die Verhältniſſe, als die Familie Römer mit; Heinz Waldow in ihrer Mitte eines Abends an dem Tiſch im behaglichen Wohnzimmer ſaß. Im Kamin brannte ein luſtiges Feuer, denn die Sonne, die am Tage einen Vor⸗ geſchmack vom Frühling gegeben hatte, war untergegangen und hatte die alte Winterkälte in den Räumen zurückgelaſ⸗ ſen. Das Kaminfeuer aber verbrei i i 1 f tete eine behagliche Frau Profeſſor Römer und die alte Großmutter arbei⸗ teten fleißig an für den Hausſtand nötigen Gegenſtänden. Ilſe ſaß mit in den Schoß verſchränkten Händen und lauſchte eifrig auf Heinz' Bericht über die Fortſetzung des Geleht⸗ lenſtreites. Der unbekannte Gelehrte hatte ſeinen Anſichten. in einer neuen Broſchüre Ausdruck gegeben. Es war eine Antwort auf Heinz' Erwiderung, aber er wich darin nicht um Haaresbreite von dem einmal Geſagten ab. Die Klingel an der Haustür ertönte laut durch das Haus. Ilſe horchte auf: Was oder wer konnte das dein Nach wenigen Minuten brachte der alte Diener einen Brief und übergab ihn Ilſe, Sie warf einen Blick auf den Poſtſtempel und zuckte leicht zuſammen. Er kam von den Grenzen des Reiches, aus Oberſchleſien, und auf der Rück⸗ Schnell ſchnitt ſie den Umſchlag auf und zog den 60 5 1 18 50 721 1 b 10 chrift bedeckt. E e e N 5 8 laut Ger 5 1 1% n 5 ee as iſt endlich, Ilſe?“ fragte Frau Römer, di ö spannt ihrer Tochter Wägen esel war. 90 1 1 855 Ilſe auf und ſchlang beide Arme um der Gortſetung ſolgt) tief . Aus Heſſen. Mainz.(Gefährlicher Gaſt.) Ein 27 jähriger Küfer mae aus einer Wirtſchaft an der Gärtnergaſſe mit Gewalt entfernt werden, da er ſich ungebührlich be⸗ nahm. Hierauf begab er ſich in eine Wirtſchaft an der Zanggaſſe, beſtellte 1 00 Speiſe und Trank und erbat ſich hierzu ausdrücklich ein ſpitzes Meſſer, das ihm auch vorgelegt wurde. Später verſchwand er heimlich unter Mitnahme des ſpitzen dialſchaft Er ſtellte ſich nun da⸗ mit in der Nähe der Wirtſchaft an der Gärtnergaſſe auf und überfiel einen Mann, der bald darauf das Lokal verließ und auf der Straße e Glücklicherweiſe zeigte ſich jedoch der Mann dem mit dem Meſſer bewaffneten Angreifer gewachſen und hielt ihn ſich vom Leib, indem er mit einem Lattenſtück, das zufällig auf der Straße lag, auf ihn losſchlug. Polizeibeamte waren alsbald zur Stelle und nahmen den Täter feſt, der beſtritt, ein Meſſer zu haben, das auch bei ſeiner Durchſuchung nicht gefunden werden konnte. Erſt nachdem der Täter nach der Po⸗ lizeiwache verbracht war, fanden die Beamten bei Ab⸗ ſuchung des Tatortes ein großes e das der Wirt in der Zanggaſſe auch als ſein Eigentum erkannte. Klein⸗Umſtadt.(Die Finger abgefahren.) Dem 23jährigen Küfergeſellen Pius Stauch, der erſt ſeit zwei Tagen hier bedienſtet war, wurden von einem Güter⸗ zug ſämtliche Finger der linken Hand abgefahren. Der Verletzte wurde auch am Oberarm verletzt. Worms.(Blutſchande.) Hier hatte ſich ein Schreiner an ſeiner Stieftochter und beiden Töchtern in der ſchwerſten Weiſe unſittlich vergangen. Die Verfeh⸗ lungen erſtrecken ſich auch auf Blutſchande. Die Mädchen ſtanden im Alter von 13 bis 16 Jahren. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf drei Jahre. Alsfeld,(Vom Fuhrwerk überfahren.) Auf der Fahrt von Renzendorf nach Köddingen wurde der Fuhrmann Adolf Graulich, der neben ſeinem mit Sand beladenen Fuhrwerk ging, von einem Nadfahrer angefah⸗ ren, rutſchte aus und geriet unter ſeinen Wagen. Das linke Hinterrao ging dabei dem Mann über beide Beine und verletzte dieſe ſchwer. Aus dem Birkenauer Tal.(Unfall oder Selbſt⸗ mord?) Der 66 Jahre alte Rentner Erzil Hofmann aus Weinheim, der nahe dem Sportplatz im Birkenauer Tal mit ſeinem Sohne das von ihm gekaufte Holz be⸗ ſichtigen wollte, ſtürzte einen ſteil abfallenden Steinbruch herab und zerſchmetterte ſich den Kopf. Der Tod trat auf der Stelle ein. Ob Selbſtmord oder Unvorſichtigkeit vorlag, konnte nicht feſtgeſtellt werden. Mörlenbach i. O.(Verbrüht.) Schwere Ver⸗ brühungen am ganzen Körper zog ſich das zweiiährige Töchterchen Betty des Monteurs Peter Eckſtein hier zu, indes es infolge Unvorſichtigkeit in einen mit kochendem Waſſer gefüllten Waſſertopf hineinſtürzte. Das be⸗ dauernswerte Kind wurde in hoffnungsloſem Zuſtande in das Städtiſche Krankenhaus nach Weinheim über⸗ führt, wo es von ſeinen Qualen durch den Tod erlöſt wurde. Sirſchhorn a. N.(Autounglück.) Herr Dr. Andre, Hirſchhorn, fuhr mit ſeinem neuen Wagen auf den Schnepfen⸗Strich. Kurz nach Einbiegen in die Ro⸗ thenbergerſtraße, an der erſten Kurve, kam ein Radfah⸗ rer in großer Geſchwindigkeit die Straße herab, ſtreifte den linken Kotflügel des Wagens von Dr. Andre, ſpal⸗ tete ihn ein Stück und flog zirke acht Meter Weit über das Auto hinweg, hierbei die Schutzſcheibe des Wagens zertrümmernd. Der Verunglückte iſt der Peter Gugau, ledig, aus Kortelshütte, im Alter von 23 Jahren. Dr. Andre brachte ihn ſofort in das hieſige Sankt Bonifatius⸗ Krankenhaus, dann wurde der Verunglückte nach Herbei⸗ holen eines Heidelberger Sanitätsautos in die Klinik nach Heidelberg verbracht. Gugau erlitt bei dem Zu⸗ ſammenſtoß Arm⸗ und Beinbruch ſowie einen breiten Riß in die Stirne und Verſtauchung des Rückgrats. Hartmaunshain.(Piraten der Landſtraße.) Im Walde bei Kirchbracht wurde ein Einwohner aus Li⸗ chenrod von zwei vermummten Männern überfallen und unter Vorhalten des Revolvers zur Herausgabe des Gel⸗ des aufgefordert. Auf ſeine Weigerung hin erhielt er von dem einen Räuber einen Schlag über den Kopf, ſo daß er bewüßtlos zuſammenbrach. Alsdann wurde er von den Wegelagern ausgeraubt. Der Ueberfallene trug 200 Mart bei ſich, mit denen er in Kirchbracht Geſchäfte erledigen wollte. Hainſtadt i. O.(Ein Kind aufgefunden.) Hier wurde ein dreijähriges Kind weinend und erſchöpft aufgefunden. Nach langen Feſtſtellungen wurde ermittelt, daß das Kind aus dem zwei Stunden entfernten Dorn⸗ diehl ſtammt, wo bereits die geſamte Bevölkerung auf der Suche nach dem Kinde war, das hier ſeinen Onkel beſuchen wollte. Aus dem badiſchen Lande. Der Wahlleiter in Baden. Karlsruhe, 10, April. Zum Kreiswahlleiter des 32, Reichstagswahltreiſes(Baden) für die am 20. Mai 1928 ſtattfindende Reichstagswahl wurde der Oberregie⸗ rungsrat Pfiſterer im Miniſterium des Innern und zu ſeinem Stellvertreter Regierungsrat Walz ernannt. Mannheim.(Das Ergebnis des Ratten ⸗ feldzug es,) Nach einer Mitteilung der Polizeidirek⸗ tiog iſt das Ergebnis der diesjährigen Rattenvertilgungs⸗ altion befriedigend. Im Durchſchnitt wurden von den auf den 500 Grundſtücken ausgelegten 27000 Giftbrocken etwa 40 Prozent von den Ratten aufgenommen oder an⸗ gefreſſen. anuheim.(Wegen Mietſtreitigkeiten in den Tod.) Eine 44 Jahre alte Ehefrau aus der Schwe⸗ ctzingerſtadt hat ſich im Bellenkrappen ertränkt. Die Leiche konte bald nachher geborgen werden. Mietſtreitigkeiten in ihrem Hauſe dürften die Urſache der Tat ſein. 1 Mannheim.(Vorſicht, ein Schwindler.) Ein falſcher Finanzbeamter, angeblicher Bayer, Berger, auch inanzinſpektor Klein, revidierte in letzter Zeit in ver⸗ ſchiedenen Städten Süddeutſchlands Geſchäfts⸗ und Um⸗ ſatzſteuerbücher und erhob anſchließend rückſtändige Amſatz⸗ ſteuer bis zu 100 Reichsmark. Er bevorzugt kleinere, von Frauen geführte. und ſtellt Empfangsbeſchei⸗ nigungen aus. Er iſt etwa 45 Jahre alt, 1,70 bis 1,75 Meter groß, kräftige Figur, geſundes Ausſehen, geſtutzter Schnurrbark, blondes Haar, trug grauen ng hellen Covercoamantel und ſpricht badiſche Mundart. Vor dem windler wird aemarnt VV e „ Wfrannheim.(Freiwilliger Tod.) In Neckarau wurde eine 36 Jahre alte alleinſtehende Frau in ihrer perſchloſſenen Wohnung tot aufgefunden. Sie hatte den Gashahn geöffnet. Die Frau hat ihren Mann und ihre einzige Tochter durch Tod verloren und ſcheint gemüts⸗ krank Mane zu ſein. a RNannheim. Selhſttötungsver ſuch.) In ihrer im Stadtteil Lindenhof gelegenen Wohnung ver⸗ ſuchte ſich eine 48 Jahre alte Frau durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. Sie wurde in das einer Nervenkrankheit leiden. . Heidelberg.(Zwei Todesopfer.) Der 19⸗ jährige Aloys Bender aus Heidelberg iſt abends in der Dunkelheit über die 40 Meter hohe Schutzmauer der Hintermauer bei Neckarſteingch abgeſtürzt und wurde kot aufgefunden.— Im Steinbruch des Leininger Zement⸗ werkes wurde der 51jährige Arbeiter Eduard Köhler bei einer Sprengung von einem ungewöhnlich weit fliegenden Stein ſo ſchwer getroffen, daß er in der Klinik verſtarb. Weinheim.(In den Steinbruch geſtürzt.) Aus Unvorſichtigkeit ſtürzte der verheiratete 66 Jahre alte Rentner Emil Hofmann von hier in den ſtädtiſchen Steinbruch, worauf er ſofort tot war. Die Leiche war ziemlich verſtümmelt. Internationale Miſſionskonferenz. Ruf nach Einigkeit. (81 Jeruſalem, 10. April. Bei den letzten. Sitzungen des internationalen Miſ⸗ ſionsrates wurde die Raſſenfrage, insbeſondere in Amerika und Südafrika, lebhaft umkämpft. Grundſätzlich wurde die Gleichberechtigung aller Raſſen an⸗ erkannt. Die Frage der Miſchehen zwiſchen den Raſſen blieb ausgeſchaltet. Die Konferenz forderte erneut die Beteiligung der Miſſion am Schulweſen und verwarf jedes Staatsſchulmonopol nach dem Grundſatz: keine Erziehung ohne Religion, keine Miſſion ohne Er⸗ ziehung. In den Miſſſonsſchulen ſollen die Methoden der modernen pädagogiſchen Wiſſenſchaft in Zukunft mehr Eingang finden. Zur Frage der Miſſion unter der Be⸗ völkerung des flachen Landes wurde feſtgeſtellt, daß die 1000 Millionen Landbewohner der Erde beſondere Me⸗ thoden erfordern, gemäß der Eigenart der ländlichen Kul⸗ tur. Man empfahl entſprechende Schulung des Ar⸗ beiterſtaates. Mit großer Entſchiedenheit erhob die Konferenz den Ruf nach Einigkeit des geſamten Miſſionswerkes gegenüber der Zerſplitterung die heute auf den Miſſionsſeldern herrſcht. Zweite Verbindung Großer— Stiller Ozean. Verbreiterung des Panama⸗Kanals.— Schaffung einer nicaraguaniſchen Kanalroute. London, 10. April. Der amerikaniſche Kongreß wird in ſeiner gegen⸗ wärtigen Seſſion aller Wahrſcheinlichkeit nach die Mit⸗ tel für die Unterſuchung der Möglichkeiten auf Ver⸗ breiterung des Ponama⸗Kanals und Schaf⸗ fung einer nicaraguaniſchen Kanalroute be⸗ reitſtellen. Wie die„Times“ aus Waſhington meldet, iſt man auf Seiten der Regierung ſicher, daß die Ver⸗ handlungen über gewiſſe Fragen, die ſich mit der Eröff⸗ nung eines zweiten transozeaniſchen Waſſerweges erge⸗ ben müſſen, bereits aufgenommen Hurden. Durch die Schaffung eines zweiten Kanals würden neben den In⸗ tereſſen Nicaraguas die mindeſtens eines zweiten Staates berührt werden. Der Neichswahlleiter. Der Präſident des Statiſtiſchen Reichsamts, Geh. Oberregierungsrat Prof. Dr. Wagemann iſt vom Miniſter 0 Innern wiederum zum Reichswahlleiter ernannt wor⸗ en. Die Oſterrennen des Pferdezuchtvereins Seckenheim auf der Rennbahn in Seckenheim, waren von einem Wet⸗ ter begünſtigt, wie man es ſich beſſer nicht wünſchen konnte. Das Intereſſe für dieſe Veranſtaltung war all⸗ gemein außerordentlich groß. Alle Plätze waren überfüllt und der Sport, der gezeigt wurde, befriedigte alle. Die Rennen ſelbſt wickelten ſich reibungslos ab. Der Schlager des Tages war das nichtöffentliche Hürdenrennen über 2400 Meter, das als Preis von der Pfalz ausgeritten wurde. Ganz überlegen wurde dieſes Rennen von dem bekannten Iffezheimer Stall Müller mit„Selmel“ ge⸗ wonnen. Dex Toto brachte 44:10, 14, 14, 11, die höchſte Quote des Tages. Auch der zweite Preis 155 in die Pfalz und zwar an Buchmüllers⸗Mußbach„Eisbär“. Eine Disqualifikation gab es im Preis von der Waldſpitze. alkonier wurde als zweiter disqualifiziert, da er eine ahne ausgelaſſen hatle. Dr. Feibelmann⸗La Allgemeine Krankenhaus eingeliefert. Die Frau ſoll an 5 ndau rückte dafür mit„Lanze“ an zweite Stelle. Den erſten Plan ſſcherte ſich in dieſem Renfſen der Stall Hauck⸗Ländau fn Urſula. ö Ergeb niſſe: 1 Preis von Secken heim, Trabfahren über 2400 Meter: 1. Lotte(Schick⸗Heddesheim); 2. Elomet(Volz⸗ 15 0 5 3. Trude(Obert⸗Sulzbach). Toto: 22:10, Preis vom Schwabenheimer Hof, Galopp⸗ Nin 0 4 9 1 n e eee 2. mos(Gaßner⸗Muckenſturmer Hof); 3. Pirat urm⸗ Seckenheim). Toto: 21:10, 13, 12, 18. 1 f Preis von der Pfalz, nichtöffentliches Hürden⸗ rennen, 2400 Meter: 1. Selmel(Müller⸗Iffezheim); 2. Eisbär(Buchmüller⸗Mußbach); 3. Giat(Sack⸗Erbenheim), Toto: 44:10, 14, 14, 11. Preis vom Neckar, Trabfahren, 2400 Meter: 1. Olymp(Bierhalter⸗Karlsruhe); 2. Ruto(Vogler⸗Stra⸗ 200 bin 3. Morfner(Mayer⸗Neuſtadt). Toto: 15:10, Preis vom Noſenhof, Galoppreiten, 800 Meter: 1. Mea(Seitz⸗Seckenheim); 2. Gretel(Treiber⸗Secken⸗ heim); 3. Roſamunde(Kippenhan⸗ Heddesheim). Toto: 14:10, 10, 11. Preis von der Waldſpitze, Galopppreiten, 1800 Meter: 1. Urſula(Hauck⸗Landau); 2. Lanze(Feibel⸗ mann⸗Landau); 3. Feldherr(Eder⸗Seckenheim). Toto: 11.10, 15, 28, 14. Preis vom Wörtel, Galoppreiten, 1500 Meter: 1. Amos(Gaßner⸗Muckenſturmer Hof); 2. Corſo⸗Konrad (Obert⸗Sulzbach); 3. Siglinde(Obert⸗Sulzbach). Toto: 19:10, 12, 22. Weitere Fußballergebniſſe an Oſtern. Süddeutſche Fußballvereine auf Reißen. f VfB. Düſſeldorf— Wormatia Worms 23; Rheyd⸗ ter SV.— Wormatia Worms 2:3; Viktoria Rheydt— Sandhofen 3:3; VfR. Köln— Vf. Neckarau 4:0: Kölner BC.— München 1860 3:4; Preußen Krefeld Voreius⸗Nachrichten der Sportvereinigung„Amicitia“ 09. Sport⸗ und Vereinsabende vom 9. bis 15. 4. Mittwoch abend ½9 Uhr Hallentraining der 2. und 3. Mannſchaft.— Schülertraining um 6 Uhr. Donnerstag abend ½9 Uhr Hallentralning der Mann ⸗ ſchaft und Zuſammenkunft der Jugendmannſchaften. Freitag abend ½9 Uhr Sitzung des Geſamtverwaltungs⸗ ausſchuſſes, ſowie Spielausſchuß im Lokal z. Stern. Sämtliche Spieler ſind verpflichtet, in den Hallen⸗ trainings zu erſcheinen, wer nicht anweſend iſt, gilt für den kommenden Sptelſonntag als abgemeldet. Die Her⸗ ren des Vu und Sp werden um vollzähliges u. pünkt⸗ liches Erſcheinen erſucht. Schülertrainings jeden Mittwoch und Samstag nachm. 6 Uhr auf dem Sportplatz. Daſelbſt können ſich auch Schulentlaſſene zur Aufnahme anmelden. Die Trainingsabende für die aktiven Mannſchaften auf dem Sportplatz werden dieſe Woche feſtgeſetzt. Kein Spieler iſt daher befugt, ſich beim Ballwart einen Ball zu holen. Die Sportleitung. Lobale Nachrichten * Schwerer Blitzſchlag. In Bentheim wütete am Gründonnerstag um die Mittagszeit ein ſehr ſchweres Gewitter. Ein Biernheimer Arbeiter, der an einer dortigen Bauſtelle tätig, berichtigt uns, daß ein Blitzſchaden am Fürſtlichen Bade eine ſtarke Elche umgelegt hat. Die Wucht des Schlages war derart, daß etwa 500 Fenſter⸗ ſcheiben, die vor dem Unweiter geſchloſſen waren, zer⸗ trümmert wurden. Es war völlige Finſternts eingetreten. Die Erſchütterung glich einem Erdbeben.— Unſer Lands⸗ mann, ſein Name iſt Herr Joh Schalk, Bohrmeiſter, läßt auch gleichzeitig alle ſeine hieſigen Freunde und Be⸗ kannte herzlichſt grüßen: In Bad Bentheim ſind zur Zeit nur 8 Arbeitsloſe, alles alte Leute Sein Wunſch wäre nur, daß auch ſeine Heimatgemeinde unter den gleichen ſonnigen Wirtſchaftsverhältniſſen leben könnte. „ Liedertag in Weinheim. Am 22. April treffen ich in Weinheim 20 Vereine des 1. Bezirks im Arbeiter⸗ Sängerbend, Gau Baden, um Proben ihres Könnens ad⸗ zulegen. Das Konzer findet im„Pfälzer Hof“ ſtatt. Die Pro⸗ arammzuſammenſtellung iſt äußerſt reichhaltig. Sie enthält u. a. zwei Geſamtchöte ſowie vier gemiſchte Chöre Alle Vereine werden ihre Kräfte anſpaunnen, um das Beſte zu bieten. Als Keltiker fungiert Herr M. Bartſch von Frarkfurt a. M. Eintrittskarten ſind bereits zu haben. ö Einwanderung in die vereinigten Siaaten. Die deutſche Quote unverändert 51 227. Wie wir von der hieſigen Vertretung der Hamburg⸗ Amerika⸗Linie, Joh. Schweikart, Viernheim(Heſſen) er⸗ fahren, wird die deutſche Einwanderungs quote auch im Fiskaljahr vom 1. Jult 1928 bis 30. Juni 1929 unver⸗ ändert 51 227 betragen. Bekanntlich beſtand in letzter Zeit die Gefahr, daß die deutſche Quote auf etwa die Hälfte reduzlert wird, Nunmehr hat das Repräſentan⸗ tenhaus der Bereinigten Staaten einer Entſchließung des Senats zugeſtimmt, wonach die Feſtſetzung der neuen Quoten zunächſt wieder um ein Jahr hinausgeſchoben wird. Dieſer Beſchluß iſt inzwiſchen durch die Unter⸗ zeichnung durch den Präſtdenten Coolidge rechtskräftig geworden. Es können alſo im kommenden Fiskaljahr wiederum 51 227 Deutſche in die Vereinigten Staaten einwandern. Auch die Quoten der anderen Länder ſind dis nämlichen geblieben. Zu weiteren Auskünften und zu genauer Beratung iſt die oben genannte Hapag ⸗Ver⸗ tretung jederzelt gern bereit. Weinheimer Schweine mar kt vom 8. April. e Be t: St Milan wurden verkauft, das Stck. v. 12—18 Läufer das Stück von 20—34 Mark.