Central-Iheater* Sonder-Vorste 2 Weltfimschlager 1. Ranges. 1 munen auaduunununedunlcunlelee eee dete Auf allen Plätzen zum Einheitspreis von 50 Pfennig Iuaeeunebunumueumdauuumunune eee 1 22 Aufnahme in die Volksſchule Die Aufnahme der ſchulpflichtigen Kinder in die hieſige Volksſchule findet am Mitiwoch, den 18. April 1928 durch die Herren Rektoren Beller u. Gillig in folgender Reihe ſtatt: — Einen Zuhund zu kaufen geſucht Maunheimerfir. 44. 5 Alle vorſchelf tsmäßigen Schulbücher ſowie ſämtliche Schulartikel 9 Ahr Knaben— 10 Uhr Mädchen 6 Schulpflichtig ſind nur diejenigen Kinder, welche am Tage der Auf⸗ nahme das 6. Lebensjahr vollendet haben. Auf Wunſch der Eltern können jedoch auch Kinder aufgenommen werden, welche noch vor dem 1. Oktober d. Is. das 6. Lebensjahr vollenden, aber nur dann, wenn dieſelben körperlich und geiſtig gut entwickelt ſind. Es ſei jedoch ausdrück⸗ lich hervorgehoben, daß eine geſetz⸗ liche Verpflichtung zur Aufnahme von Kindern unter 6 Jahren nicht beſteht. Bei der Aufnahme ſind die Impf⸗ ſcheine u. bei auswärts geborenen Schul⸗ 248 pflichtigen auch die Geburtsſcheine vorzulegen. Viernheim, den 13. April 1928. Der Schulvorſtand: Gillig, Rektor Matratzen meinnütziger Der Unterricht an der Berufsſchule 3 Hausrat Gemeinnütz. Möbelversorgung für das Rhein-, Main- u. LahngebietG. m. b. H. Mannheim P 7, 8 0 1 aller 1 wie Küchen, Schlaf- zimmer, Speise- und Herrenzimmer, Einzel- Möbel, Polster-Möbel Federbet- ten, Bettledern etc. . Teilzahlung auf ge- Grund · age bis zu 2 Jahren Besſchtigung unserer Ausstellungsräume, 6 Etagen, ohne jeden Kaufzwang Berufschule Viernheim rr 7 1 Gchulranzen Aktenmappen. Schreibzeugetuis Schülermappen empfiehlt * Schweikart, Buchhandlung 1 dettuckstoffe M.. V. Harmonie Montag Abend ½9 Uhr im Freiſchütz Bühnenprobe für Prezloſa. Die Direktion der Prezioſa⸗ Aufführung. wirken. Harmonie. im neuen Schuljahr beginnt am Wegen der immer näher heranrückenden Aufführung dieſes großen Werkes iſt reſtloſes Erſcheinen aller Mitwirkenden dringend erforderlich. Damen vom Chor und Ballet, welche am Montag unentſchul⸗ digt fehlen, können an der Aufführung nicht mit⸗ Donnerstag, den 19. April morgens 7 Uhr. Die Aufnahme der an Oſtern d. Is. entlaſſenen Mädchen findet bereits am Mittwoch, den 18. April abends 5 Uhr in der Schillerſchule ſtatt. Schulpflicht ſind alle an Oſtern 1926, 27 und 28 aus der Volksſchule 1d Verhaulen: Eine komplette 11 Mittwoch, rei abends 8 uhr Klubabend d mit Lichtbilvervortrag Herr evtl. zu verpachten 5 Lehrer Stockert wird einen 101 5 Von wem, ſagt die Exp.„Wandern ds. Blattes Odenwaldklub (Ortsgruppe Viernheim) den 18. Apri bildervortrag über „Jugendherbergen“ halten. entlaſſenen Knaben und Mädchen. Vom Unterricht befreit ſind nur ſolche Schüler, welche außer der Volksſchule eine höhere Schule beſucht haben und einen ge⸗ ſchloſſenen 10jährigen Schulbeſuch nach⸗ weiſen können. Der Beſuch von Privat⸗ handelsſchulen hebt die Berufsſchulpflicht nicht auf, es ſei denn, daß eine ſolche Han— 1 80 2 Jahre ununterbrochen beſucht wird. Eltern, Lehrherrn und Dienſt⸗ herrſchaften werden gebeten, den Schülern und Schülerinnen die zum Schulbeſuch nötige Zeit einzuräumen, Ju Verkaufen. lOLege- Hühner und ein Brutapparat Von wem, ſagt der Verlag ds. Bl. beſucht wird. Der Vorſtand. und Herr Brambach⸗Darmſtadt einen ſolchen über Der Abend verſpricht ein guter zu werden und liegt es ſchon im Inte⸗ reſſe der belden Herren, daß der Klubabend gut 500 Mk. Mit Wandergruß„Friſch auf“ l Ganz außergewöhnliche Einkaufs Vorteile agaagaaggagggagggaagaaagagaggaggagagggggggggggggghhgſſ Beitdamaste .„ u. a. Mtr. 3.10, 2.75, 2.20, 1.50, emden. u. Wäscheluens e 4. 4 63,67, 34. 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Die Aktiven werden gebeten wegen einer wichtigen Sache alle zu er⸗ Um 9 Uhr Vorſtandsſitzung nahme unſerer Vertre- tung, keine Vorkennt⸗ niſſe, kein Kapital nötig. Auch nebenberuflich. Täg⸗ liche Berdienſtauszahlg. Hrihur Ebeung, Bern 8038. Schließfach 55. derpflege empfehle Uinderſchutzgürtel(beſte Ausführung), verhindert rausfallen der Kinder aus dem Wagen Stck. 1,50 Gummihöschen(ſtarke Qualität) Stck. v. 15 an Gummiunterlagen KUindermehl, Veſtles 180 See Für die Frühjahrs-Saison ſſſſaaaaſſaa nana eamngea gg e ggg ag gsa empfehle ich ie neuesten Xerrenhle Hrone Auswahl In Herren- und Anaben- Adlzen Für Kommunikanten blaue Schliler-Mützen in allen Preislagen ADAM KLEE Rathausstraße Rathausstraße Uufeke 180 KRamogen-Berſteigungs⸗ tee Paket 0,45 Kinderpuder, Wundſalbe, Badethermometer Schwämme, Uinderflaſche u. Sauger ſowie alle Artikel zur Hörper⸗ und Kinderpflege Rathaus- Drogerie Peter Moskopp im Lokal, wozu ich die Herren Vorſtände 8 Die Lele- Nurse beginnen am 16. April. 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Gonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Neues in Kürze. 22: Der Reichspräſident hat den deutſchen Geſandten in Lima, Rohland, empfangen. zs: Wie aus Mailand gemeldet wird, hat Parker Gil⸗ bert nach genan 10 Tagen Aufenthalt in Rom Sonntag nacht über Mailand und dem Gotthardt die Rückreiſe angetreten und wird Dienstag vormittag in Berlin ein⸗ „treſſen, wenn er nicht unterwegs einen Aufenthalt macht. 16: Nach einer unbeſtätigten amerikaniſchen Funk⸗ meldung beabſichtigen die deutſchen Flieger ihren Flug nach Newhork zu beenden. 16: Die italieniſche Polizei behauptet, auf der Spur einer großen kommuniſtiſchen und anarchiſtiſchen Bande zu ſein, die auch das Attentat in Mailand ausgeführt habe. ö Eine deutſche Tat. * e Die Nachricht von der Landung der„Bremen“ auf Greenly Island hat nicht nur in Deutſchland, ſon⸗ dern in der neuen Welt und auf unſerem alten Kon⸗ tinent lebhaften Jubel ausgelöſt. Ganz beſonders iſt es naturgemäß Deutſchland, das den Sieg der Ozeanflie⸗ ger Hauptmann a. D. Köhl und Freiherr v. Hüne⸗ feld feiert, wie auch Irland, das den zweiten Flug⸗ zeugführer Fitzmaurice ſtellte. Ein Sieg über die Elemente iſt die Leiſtung der„Bremen“ und ihrer tapfe⸗ ren Flugmannſchaft auf jeden Fall, auch wenn ſie mit Thamberlin und mit Byrd das Schickſal teilen, daß ſie das eigentliche Ziel ihrer ſelbſtgewählten Route nicht, erreichten, ſondern durch Wind und Wetter gezwungen wurden, abſeits dieſes Zieles zu landen. Der Jubel, und die Begeiſterung, daß es Deutſche waren, die zum erſtenmal die Ueberquerung des Ozeaus von Oſten nach Weſten in ununterbrochenem Flug mit, einer Maſchine ſchwerer als die Luft durchführten iſt eben⸗ ſo berechtigt, wie der Jubel, mit dem die Erfolge Ecke⸗ ners gefeiert wurden, der ebenfalls zum erſtenmal mit einem Luftſchiff in der Oſt⸗Weſt⸗Richtung den Ozean überquerte. 1 Der Erfolg der„Bremen“ beweiſt, daß deutſcher Wagemut und deutſche Tatkraft nicht ge⸗ ſtorben ſind, er bereift, daß die deutſche Induſtrie Ma⸗ ſchinen und Motore zu bauen vermag, die den Unbilden der Witterung ſelbſt über den Ozean trotzen und wider⸗ ſtehen können, wobei noch zu berücgſichtigen iſt, daß die „Bremen“ nicht ein für den Ozeanflug beſonders gebau⸗ tes, ſondern ein normales Junkers⸗Flugzeug iſt. Dieſe Leiſtung muß um ſo höher bewertet werden, als der b deutſche Flugzeug⸗ und Motorenbau jahrelang durch die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages eingeengt war. Deutſchem Erfindergeiſt iſt es, wie der der„Bremen“ beweiſt, gelungen, den Vorſprung, den ſich andere Nationen auf dieſe Weiſe im Flugzeug- und Motorenbau geſichert hatten, einzuholen. 1 Freilich ſoll nicht verkannt werden, daß das Glück ein treuer Begleiter der drei Ozeanflieger war. Man braucht nur einen Blick auf die Karte zu tun, um feſtſtellen zu können, daß nur eine geringe Kursänderung, eine weitere Windverſetzung nach Norden dahin geführt hätte, daß die„Bremen“ an der Küſte Labradors entlang geflogen wäre, wobei, da die Benzinvorräte er⸗ ſchöpft waren, dem Flugzeug und ſeiner tapferen Mann⸗ ſchaft der Antergang im Meere ſicher geweſen wäre. Es ſcheint unter ſolchen Umſtänden berechtigt, wenn in ver⸗ ſchiedenen der Glückwunſchtelegramme, die an die Flie⸗ ger gerichtet wurden, der Flug als„eine ſportliche Spitzenleiſtung“ bezeichnet wird. Denn darüber wird man ſich allerdings nicht im unklaren ſein dürfen, daß der Beweis für die Möglichkeit einer regelmäßigen Flugzeugverbindung zwiſchen Europa und Amerila durch den Flug der„Bremen“ nicht erbracht worden iſt. Man braucht ja auch lediglich an die Tatſache zu erinnern, daß die„Bremen“ längere Zeit auf Irland auf beſſeres Metter wartete, um zu zeigen, daß mit den heutigen Flugzeugen ein regelmäßiger Flugverkehr zwi⸗ ſchen der alten und neuen Welt nicht hergeſtellt wer⸗ den kann. Dadurch wird die Leiſtung der deutſchen Flie⸗ ger und ihres irländiſchen Kollegen nicht verkleinert, aber es ſcheint nötig, auf dieſe Dinge hinzuweiſen und den Blick darauf zu lenken, daß die Flieger, wenn ſie nur eine Stunde vorher aus Benzinmangel hätten niedergehen müſſen, das Schickſal ſo vieler ihrer Vorgänger goteilt hätten, die nach dem Verlaſſen der europäiſchen Küſte nicht mehr geſehen wurden. Man hat ja auch aus dieſem Grunde immer wieder davor gewarnt, mit den heutigen Flugzeugen die Ozeanüberquerung zu wagen und man hat darauf hingewieſen, daß neue Modelle konſtruiert werden müſſen, ehe man an einen regelmäßigen Luft⸗ verkehr zwiſchen der alten und neuen Welt denken kann. Es gibt Steptiker, die derartige Konſtruktionen für un⸗ möglich halten, wobei man aber doch wohl überſieht, daß ja auch die 0 rt lange Zeit gebraucht hat, ehe man mit einiger Sich geit große Waſſerſtrecken zu erqueren vermochte. Ob die Zukunft dem Flugzeug vorbehalten iſt oder dem Fart iz, iſt eine Frage, die Hier nicht zur Erörterung ſteht. Die techniſche Entwick⸗ Flug Viernheimer Tageblatt lederho —ü————— Dienstag, den 17. April 1928 Zeiger (Biernheimen Bürger- Ztg.— Biernh. Volksblatt) Anzeigen Eat e Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pf. ung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— N Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſteret und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. nſerate und Notizen vor⸗ nnahme von Anzeigen in unſerer 45. Jahrgang ——— lung iſt nicht abgeſchloſſen, das neue Zeppelin⸗Luft⸗ ſchiff wird ſehr bald Beweiſe des Könnens der deutſchen Technik liefern, es wird ſeinen Probefahrten über Land in abſehbarer Zeit auch eine Ueberquerung des Ozeans 1 0 laſſen. Auf der anderen Seite zeigen die Ver⸗ uche, die gerade 197 Tage die Firma Opel mit ihrem Raketenwagen durchführte, daß auch in dieſer Er findung noch Möglichkeiten für die Luftfahrt liegen. So wird die überall gefeierte Bravpourleiſtung der „Bremen“ und ihrer tapferen Mannſchaft den Technikern und Erfindern ein Anſporn ſein zur weiteren Ausgeſtal⸗ tung der. und Raum überbrückenden Luftfahrt. die Vorbereitung der Reichstagswahlen Die Reihenfolge der Parteien auf dem Stimmzettel. b Berlin, 16. April. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichsminiſter des In⸗ ern hat durch Rundſchreiben vom 5. April die Landes⸗ egierungen gebeten, alle Maßnahmen zur Durchführung er Reichstagswahl in die Wege zu leiten und die Ge⸗ ieinde⸗ und Verwaltungsbehörden mit entſprechenden Wei⸗ ungen zu verſehen. Unter Hinweis auf die weſentlichen Bahlverſtöße bei den letzten Wahlen wurde erſucht, dahin 1 wirken, daß die Gemeindebehörden und Abſtimmungs— orſtände die Reichsſtimmordnung genau innehalten und einerlei Anlaß zu Klagen zu geben. Gleichzeitig wurden llgemeine Richtlinien für die Organiſation und Durch— hrung der Reichstagswahl gegeben.. Die Nummernfolge der Reichswahlvorſchläge der bis⸗ er im Reichstag vertretenen Parteien iſt folgende: 1. Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands, 2. Deutſchnatio⸗ jale Volkspartei, 3. Zentrum, 4. Deutſche Volkspartei, . Kommuniſtiſche Partei, 6. Deutſche demokratiſche Par⸗ ei, 7. Bayeriſche Volkspartei, 8. Linke Kommuniſten, ). Reichspartei des Deutſchen Mittelſtandes, 10. National⸗ ozialiſtiſche deutſche Arbeiterpartei, 11. Deutſche Bauern⸗ hartei, 12. Völkiſche Arbeitsgemeinſchaft(Völk. Nation. Bloch, 13. Deutſch-⸗Hannoverſche Partei, 14. Landbund, 5. Chriſtlich nationale Bauern- und Landvolkpartei, 16. Volksrechtspartei. Für Parteien, die bisher im Reichstag nicht ver⸗ reten waren, ſtehen die Nummern von 17 an zur Ver⸗ ügung. Für ihre Zuteilung entſcheidet die Reihenfolge, beten die Vorſchläge zeitlich bei den Kreiswahlleitern ein⸗ jehen. 22 20 Die Verfaſſungs⸗ und Verwaltungsreſorm. Die Zuſammenſetzung des Ausſchuſſes. b Berlin, 16. April. Am 4. Mai tritt bekanntlich der Ausſchuß für Ver⸗ aſſungs⸗ und Verwaltungsreform zuſammen. Den Vor⸗ itz in dem Ausſchuß wird, wie nunmehr bekannt wird, der Reichskanzler Dr. Marx übernehmen. Als Aus, chußmitglieder ſind von der Reichsregierung berufen wor⸗ den: Vizekanzler und Reichsjuſtizminiſter Hergt, Reichs⸗ unenminiſter von Keudell, Reichsfinanzminiſter Dr. Köhler, Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius, Reichs⸗ 9oſtminiſter Schätzel, Geheimer Juſtizrat Profeſſor Dr. Anſchütz, Geheimer Juſtizrat Profeſſor Triepel, Dr. Brüning, Staatsſekretär a. D. Dr. Buſch, Reichs⸗ wirtſchaftsminiſter a. D. Dr. Ha m m und Profeſſor Dr. Nawiaſky. Von den Landesregierungen wurden folgende Mitglieder entſandt: für Preuß en: Miniſte, rialdireltor Dr. Brecht, Bayern: Miniſterpräſiden Held, Sachſen: Miniſterpräſident Heldt, Württem⸗ berg: Staatspräſident Bazille, Baden: Staatspräſi⸗ dent Remmele, Thüringen: Dr. Leutheuſer, Heſſen⸗ Staatspräſident Adelung, Hamburg: Bürgermaiſton Dr. Peterſen und für Anhalt: Miniſterpräſident Deiſt Der Konffikt in der Deutſchkonſervativen partei Auch Bundesführer Sieweking tritt aus. e Verlin, 16. April. Der Führer der Bismarck⸗Jugend, Sieweking, richtete an den Vorſitzenden der Deutſch⸗Konſervatſven Partei Graf v. Seidlitz⸗Sandreczki, ein Schreiben, in dem er die Niederlegung ſeines Vorſtandsamtes in der Deutſch⸗ Konſervativen Partei und gleichzeitig ſeinen Austritt aue derſelben erklärt, Er betonte in dem Schreiben. daß als Führer der Bismarck⸗Jugend und Mitglied des Pac, leivorſtandes der Deutſchnationalen Volkspartei nicht eine! Partei angehören könne, von der wichtige Teile eine per, önliche Brüskierung ſeines Parteivorſienden, des Gra; ben Weſtarp, vornehmen zu können glauben. Hinzu komme. komme, daß er dem völtiſch⸗nationalen Block in ſeiner bun, ten Zuſammenſetzung überhaupt nicht als eine Vertretune konservativer Ideen, für die er auch in Zukunft kämpfen werde, anzuſehen vermöge. — ä— ů ů— ————— Polniſch⸗italieniſche Freundſthaft. Ein Feſteſſen zu Ehren Zaleſkis. ö O Rom, 16. April. N In Rom fand das von Muſſolini zu Ehren Zaleſki veranſtaltete Feſteſſen ſtatt, an dem ſämtliche Miniſtek Unterſtaatsſekretäre und die Spitzen der Behörden tei zahmen. In den Trinkſprüchen auf Polen, Pilſudſfi un Zaleſti betonte der Miniſterpräſident Muſſolini di talieniſch-polniſchen freundſchaftlichen Beziehungen und er nnerte u. a. daran, daß die italieniſche und polniſche Regierung die gleiche Friedenspolitik verfolg hätten und daher zwiſchen beiden Regierungen eine poliz tiſche Zuſammenarbeit möglich ſei, die andauernd ſei 10 nit großer Herzlichkeit weiter entwickelt werden müſſe Die wirkſchaftlichen Beziehungen, die bereits beachtensf wert ſeien, würden lebhafter werden. In ſeiner Antwort erklärte Zaleſki daß Polen Italien ſämtliche Unter⸗ ſtützungen verdanke; er erwähnte, daß die polniſche Na; tionalhymne in Italien entſtanden ſei und betonte, daß man in Polen nicht vergeſſen werde, daß es das italieni⸗ ſche Parlament geweſen ſei, das als erſtes während des Krieges eine Entſchließung über die Unabhängigkeit Po⸗ ſens angenommen habe. Jaleſki über Polens auswärtige Beziehungen. Gegenüber einem Preſſevertreter erklärte Zaleſki 1 a., daß ſich die Beziehungen zwiſchen Polen un Litauen gebeſſert hätten. Der theoretiſche Kriegs zuſtand ſei durch Verhandlungen abgelöſt worden. Wenz man auch noch weit von einem Abkommen entfernt ſeiß jo bedeute doch die Tatſache allein, daß es gelungen ſei die erſten Hinderniſſe wegzuräumen, ſchon einen Erfolg Die Beziehungen Polens zur Sowjetunion ſeien kor rekt. Mit den Mitgliedern der Kleinen Entente unter halte Polen gute Beziehungen. Auch in dem Verhältnis zu Deutſchland ſei eine Entſpannung einge! kreten. Die mit dieſem Lande angeknüpften Handels, bertragsverhandlungen entwickelten ſich angeſichts der Ver ſchiedenheit der Intereſſen nur langſam. England, Frank reich und Italien ſchätzen Polens Bemühungen um dil Frhaltung des Friedens. Briand ſpricht zu ſeinen Wählern. i „Dem Frieden den Frieden.“ O. Paris, 16. April. Außenminiſter Briand, der ſich ſeit einiger Zei n der Umgebung von Nantes in ſeinem Wahlkreis auff zält, erklärte einem Vertreter des Petit Pariſien, wähf lend des Krieges ſeien ſeine Gedanken auf den Sieg ge⸗ tichtet geweſen. Jetzt müſſe man den Frieden und die Sicherheit ausbauen und an dieſer Aufgabe arbeite r. Vor etwa 2000 Wählern nahm Briand das Wort um ſeiner unabänderlichen Anhänglichkeit z um Frieden Ausdruck zu verleihen. Das ſchreckliche Schau ſpiel des Krieges habe ihn mit einem Empfinden des Ab. ſcheues erfüllt, das ihn nicht mehr verlaſſe. Die Fran zoſen müßten von ganzem Herzen mit allem ihrem Kön nen daran arbeiten, die Rückkehr eines derartigen entſetz lichen Unglücks zu verhindern. Man müſſe alles wagen nan müſſe ſich über Angriffe und Kritiken hinwegſetzen und die Spötter verachten und ihnen ſtändig zurufen: Dem Frieden den Frieden. ——:— Ein Hilfsflugzeug auf Greenlh Island Der erſte Flugbericht. ö 5 a Berlin, 16. April. 2 Der kanadiſche Flieger Duke Schiller hat mit ſeinem Begleiter, einem Mitarbeiter der„Nord American Newspaper Alliance“ Greenly Island erreicht. Auf Grund der erſten Unterhaltungen mit den Fliegern iſt nunmehr der erſte Bericht über den Verlauf des Fluges an die Außenwelt gelangt. N Die Flieger ſind bis Neufundland 28 Stunden ge⸗ flogen, bei wechſelnder Temperatur und in meiſteus ſeht niedriger Höhe. An der Küſte Neufundlands wurde das Wetter ſehr beſorgniserregend. Dicke Nebel ſetzten ein, die gegen Abend aber wieder an Stärke verkoren. Dafür trat Schneefall und Sturm mit zeitweiligem Froſt ein. Damit kamen Stunden höchſter Gefahr. Nach 20 Minuten Sturmflug ſahen ſie unter ſich Land, das ſie aber kaum erkennen konnten. Sie verloren bald jede Orientierung. Am Freitag um 5,35 Uhr entdedten ſie auf der Inſel Greenly Island einen kleinen See, auf dem ſie zu landen beſchloſſen. Sie wollen nach Newyork fliegen. Hauptmann Köhl und ſeine beiden Begleiter halten an der Abſicht feſt, mit der„Bremen“ nach Rewe hort zu fliegen, ſobald die nötigen Erſatzteile und Getrievsſtoff eingetroſſen ſino. ausdraäcen, daß ihre bisherigen Telegramme, worin ſie 00 Netzteile gebeten, nicht beantwortet ſeien. a delt ſih um einen Propeller, Gleitſchlitten und 700 Kilo Benzin. Herta Junkers und Direktor Schüngel vom Morddeutſchen Lloyd haben geantwortet:„Benzol folgt, erta Junkers wird von Newyork nach Point d' Amour liegen, ſobald es das Wetter erlaubt. Wir halten Euch über weitere Entwicklungen und Pläne auf dem laufen⸗ den.“ Erſatzteile ſind bis auf den Propeller von Que⸗ Man weiß aber nicht, wie man bec aus abgegangen. den Propeller hinſchaffen ſoll. Amerika iſt vom Weiterflug überzeugt. In Newyork iſt man von dem Weſterfliegen der Bremen überzeugt. Es wurden daher ſchon alle Vor⸗ teſtungen für den Empfang getroffen. Die amerikaniſche Telephongeſellſchaft hat ſich bereit erklärt, den Fliegern fert na chihreimm Eintreffen auf dem Flugplatz in Mit⸗ hek⸗field mit ihren Angehörigen ſofort telephoniſch in Arbindung zu ſetzen. Fräulein Junkers fliegt nach Greenly Island. Nach verſchiedenen Meldungen iſt man in Lurtisfield damit beſchäftigt, das Junkersflugzeug für einen Flug Fräulein Junkers nach Montreal flugbereit zu machen. Schwierige Bergung der Ozeanflieger. Wie aus Ottawa gemeldet wird, gelangte der 115 Bergung der deutſchen Ozeanflieger Ae kanadiſche Dampfer„Montcalm“ bis 75 Meilen vor Greenly sland, doch hinderte ihn Eisgang und Nebel daran, die nſel zu erreichen. Die Ozeanflieger an Profeſſor Junkers. Profeſſor Junkers hat am Montag folgendes Tele⸗ gramm erhalten: „Nächſt Gott verdanken wir den Erfolg des geglückten dſt⸗Weſt⸗Fluges dem glänzenden Flugzeug und dem reſt⸗ los zuverläſſigen Motor Ihrer Werke. In Ehrerbietung bewegt grüßen wir den genialen Schöpfer der„Bremen“. Hünefeld, Köhl, Fritzmauriee.“ Telegrammwechſel Hindenburg— Coolidge. Präſident Coolidge hat an den Reichspräſidenter nachſtehende Telegramm gerichtet: „Die amerikaniſche Nation freut ſich mit mir über die erfolgreiche Ueberquerung des nordatlantiſchen Ozeans von Oſten nach Weſten durch Hauptmann Köhl und ſeine Begleiter. Ich beglückwünſche Sie und die deutſche Na⸗ tion auf das herzlichſte zu dieſer glänzenden Leiſtung, Calein Coolidge.“ Der Reichspräſident hat mit folgendem Tele gramm gedankt: „Im eigenen wie im Namen des deutſchen Volkes ſpreche ich Ihnen und der amerikaniſchen Nation für die jo freundlichen Glückwünſche zu dem gelungenen Ozean⸗ flug der„Bremen“ meinen aufrichtigen Dank aus. . Ann,, inbenburg. Reichsvräſident.“ Kellogg und Schurmän aun kreſemann. Der amerikaniſche Botſchafter in Berlin richtete fol⸗ gendes Glückwunſchſchreiben an Reichsaußenminiſter Dr. Streſemanns:„Im Auftrage Staatsſekretärs Kel⸗ loggs habe ich die Ehre, Ihnen ſeine Glückwünſche zu der licheren Ankunft Hauptmann Köhls und ſeiner Begleiter nach ihrem gefahrvollen und tapferen. Weſtflug über den Atlantik zu übermitteln. Darf ich gleichzeitig auch meiner eigenen großen Genugtuung und Beruhigung darüber Ausdruck geben, daß Hauptmann Köhl und ſeinen tapfe⸗ ten Gefährten ihr heroiſches Unternehmen gelang. Ich begrüße mit tiefſter Bewunderung ihre erfolgreiche Ueber⸗ guerung des Nordatlantik. Ew Exzellenz verſichere ich bei dieſer Gelegenheit erneut meine höchſte Wertſchätzung.“ ü Hungersnot in China. 1 Sunderttauſende wandern aus. i% London, 16. April. In Peking eingegangene Mitteilungen beſagen, daß n der Provinz Schantung die Hungersnot an Um⸗ ang zunimmt. Die Unterſtützungen durch Ausländer ver⸗ gen nur geringe Hilfe zu leiſten. Hunderttauſende andern aus der Provinz ab und ſuchen in der Man⸗ churei Zuflucht. ö Sſe muſterte den vor ihr Stehenden von oben bis unten nd ihr Befremden und Staunen wuchs. Die Vorſtellung, die ſie ſich bisher von einem oberſchleſiſchen Bauern gemacht atte, ſtimmte durchaus nicht mit dem vornehm zurück⸗ altenden Weſen dieſes Mannes überein. Wenn ſie nur einmal in ſein Geſicht ſehen könnte!— ö Der Mann mußte ihr Zögern füt eine Abweiſung an⸗ dich zun denn er lüftete wieder leicht ſeinen Hut und wandte zum Gehen. „Warten Sie doch, ich nehme Ihre Begleitung ja dank⸗ bar an!““ rief ſie ihm nach. (Augenblicklich blieb er ſtehen und wartete, bis ſie an 0 er Seite war. Dann bemerkte er ihre Handtaſche und eiff danach: „Geben Sie.“ Sie überließ ihm die Taſche und ſchweigend gingen ſie nebeneinander her am Saum des Waldes entlang. f Er mußte ein ſehr wortkarger Geſelle ſein, denn mit ſeinen wenigen Worten vorhin ſchien ſeine ganze Unter ⸗ altungsgabe erſchöpft zu ſein. Trotzdem überkam Ilſe in ſeiner Nähe ein e von er und Geborgenheit; ein ee ut be⸗ eelte ſie. Wie ein gutes Omen erſchien es f der neuen Lebensbahn ſogleich Hilfe und Schutz geboten wurde. Wenn ſie auch vorhin geſagt hatte, daß ſie keines remden Schutzes bedürfe, empfand ſie doch das wohltuende efühl des Beſchütztſeins. Nicht ein Gedanke des Miß⸗ rauens gegen den 1 Mann an ihrer Seite wurde n ihr wach. Und ſie waren doch allein auf weiter Flur, 61 1910 des Waldes, der ſo geſpenſtiſch in dem Dämmer ⸗ alag. Nur das hartnäckige Schweigen fing an, ſie zu bedrücken. Sie mußte etwas ſprechen. f 1 en Sie auch na loß Tworrau?“ fragte ſte. Er fuhr aus fen aba auf. jegeze f 1 Bei Herta Junkers traf von den Fliegern auf Green⸗ ly Island ein Telegramm ein, worin ſie ihr Erſtaunen 5 han⸗ eingetroffen und hatte über der Halle gekreiſt. hr, daß ihr auf 1 Nobile in Giolp gelandet. Nach einer Fahrt in Sturm und Wetter. 5 5& Stoip, 16. Arr. Nach einer mehr als dreißigſtändigen Fahrt in Sturm und Wetter iſt General Nobile am Montag um 8,35 Uhr mit der„Italia“ glatt in Stoly ge⸗ landet. Schon gegen 8 Uhr war das Flugzeug über Stolp e e Herzliche Begrüßung. Rachdem das Luftſchiff„Italia“ gegen 9 Uhr in die Halle gezogen worden war, verſammelten ſich die Behör⸗ den, die Schutzpolizei und eine Reihe in⸗ und ausländi⸗ ſcher Preſſevertereter, um die Beſatzung der„Italia“ u begrüßen. Als Vertreter des Reichsverkehrsminiſte⸗ ſiums begrüßte Miniſterialdirektor Brandenburgs Ge⸗ teral Nobile mit einer Anſprache, in der er u. a. aus⸗ führte, daß die Ueberwindung dieſer Fahrt von Mailand dach Stolp ein gutes Ohmen ſein möge für die weilere Fahrt nach dem Nordpol. Darnach 1 0 der Re ⸗ zierungspräſident Cronau⸗Köslin und der Oberbür⸗ Pane von Stolp, Haſenjäger, General Nobile im amen der Stadt und lud die ganze Beſatzung zu einem Frühſtück ein. Von den Preſſevertretern über den Ver⸗ lauf ſeiner Fahrt befragt, erwiderte General Nobile in engliſcher Sprache, daß das Wetter ſehr ſchlecht war, es habe ſtark geblitzt. Die„Italia“ ſei zwei Stunden über Gleiwitz geflogen, habe aber nicht die Abſicht gehabt zu landen. Sie habe das Unwetter gut überſtanden. An dem Luftſchiff ſei zwar eine Seitenfloſſe gebrochen, aber das habe den Flug nicht behindert. Unter Eisbildung abe die„Italia“ nicht zu leiden gehabt. General No⸗ 40 t daß er gut über den Nordpol hinwegkommen werde. ö Das Luftſchiff beſchädigt. Das Luftſchiff ſelbſt iſt bei der 12 ſchwierigen Fahrt infolge des Sturmes erheblich beſchädigt worden. Die hintere Stabiliſierungsfläche wurde faſt ganz abgeriſſen und die Verſtrebungen ſind zum Teil durchbrochen. Auch der Motor auf der rechten Seite des Luftſchiffes hatte während der Fahrt verſagt, ſo daß das Luftſchiff bei ſeiner Ankunft nur mit dem linken vorderen Propeller und mit dem hinteren Propeller ar⸗ beitete. Daraus läßt ſich auch die verhältnismäßig geringe Tahrtgeſchwindigleit des Luftſchiffes erklären, das die Strecke Poſen—Seddin mit einer Stundengeſchwindigkeit von nur 60 Kilometer zurücklegte. Große Freude in Nom. Der erfolgreiche Flug der„Italia“ hat in Rom roße Freude ausgelöſt. Die Blätter bringen ausführ⸗ iche Berichte über die einzelnen Etappen des Fluges. Der„Tevere“ unterſtreicht den begeiſterten Empfang. Arteil im Lichterfelder Lan friedensbruchprozeß Selbſtmordverſuch eines der Angeklagten. Berlin, 16. April. In dem Lichtenfelder Landfriedensbruchprozeß, der in vierwöchiger Verhandlung ſie mit den Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen Nationalſozialiſten und Roten Front⸗ kämpfern am 12, März v. J. auf den Bahnhöfen Treb⸗ bin und Lichterfelde⸗Oſt beſchäftigt hatte, wurde am Montag mittag das Urteil gegen die Angeklagten, ſieben Nationalſozialiſten, gefällt. Es wurden verurteilt: Sch ä⸗ fer wegen ſchweren Landfriedensbruches in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren ſechs Mo⸗ naten Gefängnis unter Anrechnung von elf Monglen Unterſuchungshaft, Polzon wegen ſchweren Landfrie⸗ densbruches zu neun Monaten b Bergmann wegen einfachen Landfriedensbruches zu ſechs Monaten Gefängnis, Krämer und Kern wegen gemeinſchaft⸗ licher Körperverletzung zu je zwei Monaten Gefängnfs. Die Angeklagten Mienkwitz und Grun emann wur⸗ den freigeſprochen. Während der Urteilsbegründung ereignete ſich ein aufſehenerregender Zwiſchenfall. Als der Vorſitzende zur Begründung des Strafmaßes gegen den Angeklagten Schäfer auf deſſen Vorleben und Perſönlichkeit einging, og dieſer plötzlich ein Meſſer hervor, das ihm zuge⸗ teckt worden ſein muß. und nerſuchte ſich zunächſt den „Verzeihung—— was fragten Sie ſoeven?“ lſe freilich ae Frage. ichen beih „Ja, freilich“, antwortete er jetzt ſchnell,„doch das heißt“, ſetzte er, wie rb beſinnend, hinzu,„ich wollte erſt ſpäter hinüber und bringe Sie jetzt nur bis an das Tor. Wir nd een am Ziel. Sehen Sie dort die Türme? as iſt das Schloß.“ Sie waren bei dieſen Worten auf die— 5 Landſtraße ga Der Wald hatte hier ein Ende. Der helle Schein 1 * s Abendrots traf Ilſes Geſicht Der Mann blieb plötzli wie angewurzelt ſtehen und ſah ſie an, aber als ſie den Bl hob, S er fie 10 05 1 3 „Ste können jetzt n mehr fehl gehen“, ſagte er nach einer Weile tiefen Schweigens.„Läuten Sie nur die Glocke an der Gittertür. Der Häushofmeiſter wird Ihnen öffnen, zund dann fragen Sie nach der Mamſell. Sie ift eine alie, treue Seele, der Sie ſich ruhig anvertrauen können. Die .—, Gtäfin wird Sie heute kaum empfangen, denn im Schloſſe iſt Geſellſchaft.——— Um jo beſſer für Sie, Sie können ſich erſt in die neuen Verhältniſſe finden und morgen mit neuer Kraft und friſchem Mut Ihr Werk beginnen. —— Nur mutig vorwärts und nicht gezagt!—— Dor Zuruf mag wohl überflüſſig ſein—— ich erhielt ſa ſchen eine Probe Ihres ſtarken Mutes und Vertrauens, aber wenn Sie troßdem einmal eines Nates—— eines* bedürfen—— doch da ſind wir ja ſchon am Gitter“, ies. brach er ſich ſelbſt.„Gott befohlen denn!“ „Er gab ihr die Taſche, verbeugte ſich, und ehe Jiße 6s 910 verſah, war er umgekehrt und im Dunkel verſchwunden. Nicht einmal ein Wort des Dankes hatte ſie ihm können. Sie blieb ſtehen und ſah ihm gedankenvon us. Seltſamer Menſch! Das Aeußere eines Bauern u 26 Benehmen und Weſen eines gebirdeten Mannes cheiden und zurückhaltend und doch gleichſam beherr und gebietend in jedem Wort, das er geſpr atte. Wer ee e, ee 2 mochte dieſer Doppelmen n? n — eines rotes Feblleſen 4 tte er gemeint N. 5 ihm kommen ſollte? M ER acht deſaß er, ö dann hütte beiſtehen könnens diele nicht a andes sd Fragen auf einmal! . net. F trat ein. Der auf ihr Geſicht. hät⸗ 5 ö tt 5 60 t 8 ant 1 ta 5 a aas aubetes ve fed Ke de ale Keie. vülrchzufchneiden, als ihm gas 1 nell die rechte daun blutüberſtrömt a 1 ie Mita u ſchneſi auf ihn ſtärzten ung gals chnitt er ind ſank 19 1 Meſſer zu entwinden ſuchten. Gleich darauf beka Sc er einen Tobſach aufe, e ad 1 uch, J ehn bis Juſtizwachtmeiſter hudobear Mühe W zu bändigen. Vorſitzent jarauf ie unter e lufregung der 0 a 195 veſenden auf ließ den ich ei Interbrechung von 40 Minuten war der An 1 Schäfer wieder ſoweit hergeſtellt, daß er nach ärſtlichem hutachten als verhandlungsfähig gelten konnte. Als er ieder in den Saal geführt wurde, nahmen neben und 5 0 vier Juſtiz- und Schupobeamte Platz, die 5 91 im ene Die m 1 Arte f ö ungen unterbra Schäfer noch mehrmals mi nigen Zwiſchentufen, a aber verhielt er ſich ruhig. — 7—— 57 Der Noſenfelder Fememordprozeß. Vor dem Stettiner Schwurgericht. Stettin, 16. April. Bor dem hieſigen Schwurgericht begann am Montag Vormittag der Prozeß gegen Leutnant a. D. Edmund Heines und ſieben weitere Angeklagte wegen angeb⸗ licher Ermordung des ehemaligen Roßbachangehörig en Will! Schmidt. Dem Angeklagten Leutnant a. D. und jetzigen Studenten der Rechte Edmund Heines aus München, dem früheren Feldwebel und jetzigen Kraft⸗ wagenführer Ottow aus Peitz bei Cottbus und dem Arbeiter Ewald Fräbel aus Bremen wird zur Laſt zelegt, den früheren Angehörigen der Organiſation Willi Schmidt im Jahre 1920 N getötet zu haben, wäh⸗ tend die Angeklagten Arbeiter Rar Krüger, Admini⸗ coe Fler Benden er Kano ae Eiſenbahn⸗ ea Max Bendemer, Kutſcher Kurt Bär, ſowie rbeiter Johannes Vogt der Beihilfe beſchuldigt werde 22 2 Die Bergarbeiter lehnen ab. Einmütis gegen den Schiedsſpruch. D Eſſen, 16. April. In Eſſen taste unter dem Vorſitz des Abgeordneter Imbuſch eine außerordentliche Hauptverſammlung det Gewerkvereins criſtlicher Bergarbeiter ſü das Ruhrgebiet, die einberufen worden war, um zu den gefällten Lohn⸗ und Arbeitszeit⸗Schiedsſpruch Stellun zu nehmen. Alle Redner ſprachen ihre große Enttäuſchun! über den Schiedsſpruch und das ungenügende Entgegen kommen in der Lohnfrage aus. Teilweiſe war die Aus prache ſehr erregt. Dei Vorſitzende Abg. Imbuſch lief ber Annahme oder Ahlehnung des Schiedsſpruches al ſtimmen. Einmätig würde der Schiedsſpruch von del Hauptverſammlung abgelehnt. Auch eine große Revie f konferenz des Bergarbeiterver bandes i Bochum lehnte einſtimmig den Schiedsſpruch ab. Auch der Zechenverband lehnt ab. Wie wir erfahren, hat der Zechenverband der Schiedsspruch auch abgelehnt. Eine die Ablehnung be aründende Erklärung wird noch abgegeben werden. ö E Berliner Siraßenbahnunginc. ese Die Schuldfrage. 18g E 8 f e Berlin, 16. April. Die 0 der Todesopfer bei dem ſchweren Straßenbahnunglück an der Heerſtraße hat fich fu ſechs erhöht. Unter den etwa 90 Verletzten befinden ſich 24 Schwerverletzte, die in Krankenhäuſern Aufnahme ge⸗ funden haben. f In der Schuldfrage der Kataſtrophe iſt Agel das Ergebnis der rein techniſchen Unterſuchung ſchehelt, ˖ worden. Die Bremsporrichtungen waren in Ordnung und haben auch funktioniert. Der Zug war mit einer elektriſchen Bremsvorrichtung ausgeſtattet, die auch auto⸗ matiſch auf die übrigen Anhänger wirkte. Man nimmt an, daß das ſchlechte Wetter, das zur Zeit des Unglücks herrſchte, die Urſache Guld keiſet Inwieweit den Füb⸗ rer des Wagens eine Schuld trifft, hat die A e noch nicht ergeben. Es wurde aber feſtgeſtellt, 100 er die Handbremſe nicht in Tätigkeit geſetzt hatte, ſondern nur die eleltriſche. Mit einem energiſchen Ruck wandte ſie ſich um. Vor ih 9 das Schloß. Sie konnte bei der bereits eingetretenen Dunkelheit nut die Umriſſe des mächtigen Gebäudes, au⸗ dem die Reihe der hell erleuchteten Fenſter wie 7770 durch die Finſternis ſahen, erkennen. An dem Gittertor, das den Schloßhof von der Straße trennte, brannten La⸗ ternen und erhellten die nächſte Umgebung gut. Zu beiden Seiten des Tores waren mächtige Kanofen aufgepflanzt, die jetzt nur zur Zierde, fee jedoch Verteidigungs⸗ mittel waren. Auch mußte früher ein Graben das gaze Schloß umgeben haben, denn das Erdreich fiel ſtefl ab längs des Gitters und unten befanden fo 1096 Ilſe i Gartenanlagen. Der Schloßhof war groß und breit. Das war zunächſt alles, was ihre Blicke erſpähe konnten. Als 30 an der Glocke zog und der Ton dur die tiefe Stille hallte, klopfte ihr Herz ſekundenlang in d e Schlägen. Was laß 15155 dieſem Gitter für e verborgen? lches Schickſal harrte ihrer? Würde ihr Stolz die Demütigungen 955 Stellung ertragen und mußſe fie, nach dem, was ſie bisher vernommen halle, nicht für b len, daß ihrer viele warteten?! 00 „Nut mutig vorwärts und nicht gezagt!“ Hatte das nicht ſoeben ihr ſeltſamer Begleiter geſagt und war es ihr dabei nicht ſo warm und ſiegesfreudig geworden? Wie er durch wenige Worte zu ermutigen verſtand! f Wieder wollte Seele ſtellen, aber ſie drängte ſie haſtig zurück. Auf dem Hafe wurden ſchlürfende Schritte laut und eine große, dunkle Geſtalt näherte ſich dem Tore. „Wer iſt da?“ fragte eine rauhe Baßſtimme. f z Die neue Gouvernannte,“ gab Ilſe W ö Der Riegel wurde 5 und das Tor ge⸗ n der Laterne fiel gerade auch was anderes werden ſollen! Na— det 5 ea den in a wal f ein ene] (gertſedunz ſolgt) ch die Geſtalt 1“ vor ihre de Etdbebenberwüſfüngen in Bulgarien Insgeſamt 20 Erdſtöße. f e* Sofia, 16. Aprcl. N 1 0 1 f Erdbeben vom Samstag ſtellt ſich als die 1 Kataſtrophe ee die das Land ſeit langem betroffen hat, Ein Gebiet von ungefähr 600 Sicbtathſomlern mit 120000 Einwohnern iſt von ihr 51860 e worden. Das Städtchen Tſchirpan, das 11 i t zählt, iſt beſonders hart mitgenommen er adde Lei der Hanser ig nahen Bld de worden. Der größte N der Stadt iſt eingeſtärzt, geſtürzt. Auch daß e Ausnahme einer Frau doch konnten ſämtliche Umgebung von Tſchirpum b rden. Auch in der 190 9 Erdbeben heftig gewütet. Das Dorf Omurowa iſt vollkommen verwiltet. Wie viele, Menſchenleben zu be⸗ klagen ſind, weiß man noch nicht. Acht andere, in der Rähe liegende Dörfer haben ſtark gelitten, Die Schäden und die Zahl der Todesopfer ſind dort noch unbekannt. Das Städtchen Borſſowgrad mit 25000 Einwoh⸗ nern iſt zu drei Vierteln zerſtört. Die Erdſtöße haben den ganzen Samstag über angedauert. Insgeſamt wurden 120 Erdſtöße gezählt. Die Bevölkerung des Erdbebengebie⸗ tes kampiert auf freiem Felde. Die Regierung hat eine Hilfsaktion eingeleitet.. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtischen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 5 bis 6; Salalkartoffein 14 bis 15; Rotkraut 35 bis 40; Weißkraut 18 bis 22 Blumenkohl, Stück 60 bis 160; Karotten 40; Gelbe Rü⸗ ben 22 bis 25: Rote Rüben 15 bis 20; Meerrettich, Stück 30 bis 80: Spinat 10 bis 15; Zwiebeln 22 bis 25; Kopf⸗ cha; Stülg 95 bis 45; Feldſalat 80 bis 120; Kreſſe 60 bis 100; Lattich 60 bis 80; Radieschen, Büſchel 15 518 20; Rettich, Büſchel 20 bis 35; Rettich, Stück 15 bis 20; Suppengrünes, Büſchel 10 bis 15; Schnittlauch, Büſchel 8 bis 10; Peterſilie, Büſchel 10 bis 15; Spargeln 100 bis 200; Kohlraben, Stück 25 bis 40; Rhabarber 15 bis 20: Aepfel 15 bis 60; 0 45 bis 50; Süßrahmbutter 220 bis 260; Landbutter 180 bis 200; Weißer Käſe 50 bis 55; Honig mit Glas 150 bis 250; Eier, Stück 8 bis 13; Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 800; Huhn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 300 bis 800; Enten, geſchlachtet, Stück 500 bis 600; Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 130 Rindfleiſch 110; Kalbflei ch 130 bis 140; Schweinefleiſch 90 bis 100; Gefrierfleiſch 68; Zicklein 100. s a Maunheimer Probuktenbörſe. Auf weſentlich höhere amerikaniſche Kurſe verkehrte der hieſige Markt in feſter Haltung. Beſonders die Preiſe für Brotgetreide und für ehle haben eine Beſſerung erfahren. Man nannte: Wei⸗ zen, inkl. 28 bis 28,50; ausl. 29,75 bis 32; Roggen, inl. 28,50; ausl. 30 bis 30,25; Hafer, inl. 26,75 bis 27,50 ausl. 27 bis 28,25, Braugerſte 31,50 bis 32,501 pfälziſche 32 bis 33; ausl. 32 bis 36,50; Futtergerſte 24 bis 25: Mais mit Sack 24,50 bis 24,75; zeizenmehl, Spezial 05 38,96 bis 39,50; Roggenmehl 39 bis 40; Weizenkleie 15 dis 15,25; Biertreber mit Sack 18,25 bis 18,50; alles in Reichsmark per 100 Kilo, waggonfrei Mannheim. 855 Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem heutigen Bieh; markt waren zugetrieben: 185 Ochſen, 126, Bullen, 292 Kühe, 327 Färſen, 725 Kälber, 31 Schafe, 3300 Schweine, 11 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendge⸗ wicht in Reichsmark: Ochſen 59 bis 61, 44 bis 46, 45 bis 47, 34 bis 38, 32 bis 35, 30 bis 32; Bullen 51 bis 53, 42 bis 45, 35 bis 38, 32 bis 35; Kühe 45 bis 47, 36 bis 38, 25 bis 28, 16 bis 20; 1 1 60 bis 62, 45 bis 49, 34 bis 38; Kälber—, 80 bis 82, 72 bis 74, 60 bis 66, 42 bis 52; Schafe 42 bis 48; Schweine—, 52 bis 53, 54 bis 55, 52 bis 54, 51 bis 52, 45 bis 48, 42 bis 46; Ziegen 10 bis 24.— Marktverlauf: mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern ruhig, langſam gerkumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand. r Aus Heſſen. Die heſſiſche Rheinflotte 1926. „Mainz, 16. April. Rach der 20, Ausgabe des Mheinſchiffahrtsregiſters beſtand die heſſiſche Rheinflotte am Jahre 1926 aus 200 e e und Segelſchif⸗ fen, 74 Dampfſchiffen und 15 Motorſchiffen. Darmſtadt.(Ein A Ehemann.) Voz dem Bezirksſchöffengericht hatte ſich der Arbeiter Miche Harb von Lampertheim zu verantworten, der durch einen binterliſtigen Ueberfall ſeiner Frau in die Naſe gebiſſen hat. Das Bezirksſchöffengericht erkannte auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von acht Monaten abzüglich einem Monat Unkerſuchungshaft. 5 — R Flucht aus dem Gefängnis. Zu den Vorgängen in Moablt. Auf unerhört verwegene Art iſt mitten aus dem Kriminalgericht in Moabit ein bedeutender politiſcher Ge⸗ fangener von einigen kühnen Genoſſen mit offener Ge⸗ walt und vorgehaltener Piſtole herausgeholt worden. Mit Recht erregt dieſe kühne Flucht die Aufmerkſamkeit. Man erinnert ſich unwillkürlich daran, daß in letzter Zeit häufig von der Flucht politiſcher und krimineller Gefangener ge ⸗ meldet werden konnten, 1 es, daß ſie aus dem Gefängnis ausbrachen, ſei es, daß ſie während des Transportes lötzlich entkamen, 3 i „Gar nicht mitgezählt ſind hier die Fluchtverſuche, die mißlangen. Es gibt gewiſſe Rekordkünſtler im Ausbrechen, wie beiſpielsweiſe der berüchtigte Embrecher Colanus, der erſt kürzlich in dieſer Beziehung wieder einmal eine Vor⸗ führung gab. Die Art und Weiſe, wie Fluchtverſuche unternommen werden, ift ſehr verſchleden. Am ſchwierig⸗ ten wohl ſſt der gewallſame Ausbruch, der kaum ohne Hilfe von außen vor gehen kann. Mit außerſter affineſſe wird die Verbindung mit der Außenwelt her⸗ Rebe, bezw. die Außenwelk, das heißt die Freunde ades Gefangenen ſtellen die Verbindung mit ihm her. Da kommt beiſpiefsweiſe die Frau oder Geliebte des Ge⸗ 0 e e aufſichtsfuhrender Beamter dabei. Die beiden ſprechen ber nur über ganz harmloſe und alltägliche Dinge. In Wirklichkeit aber fallen dazwischen Stichworte und An⸗ eutungen, die das in dieser Beziehung 905 geſchärfte, Ohr des Gefangenen wohl richtig dae. um Schluß 5 vielleicht auch ein Abſchiedskuß geduldet, bei dem die Beſucherin dem Gefangenen einen winzigen Zettel, von Mund zu Mund zuſchiebt, auf dem nähere Angaben über 1 1 e e Geht 5 200 13 Rächt, au den anſcheinend harmloſeſten Bee agen, was wohl er aber nicht die prüfenden Be⸗ len berllehel, Er* Wetten befe 6 te ls. Aet elf. wiel, E Lokales und Allgemeines. Wetter berich, vom 17. April. f Mit Rüchkſicht auf das über dem Feſtlande noch lie⸗ gende Teiltief und den aus Rordweſten bei Island er⸗ folgten neuen Kaltluftvorſtoß wird das wolkige und trübe Wetter mit Niederſchlägen vorläufig anhalten. Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch; Fortdauer des wolkigen und trüben Wetters, zeit⸗ weiſe Niederſchläge, im Gebirge Schnee. 1 Muttertag 1929. Der Ehrentag der deutſchen Mütter, der in jedem Jahre am zweiten Sonntag im Mai gefeiert wird, fällt in dieſem Jahre auf den 13. Mai. Sinn des Tages iſt, der Mutter zu gedenken, die heute unter ſchweren Umſtänden denn je ihres entſagungs⸗ 1 10 0 in Gedcatend df cher Waben wal⸗ et. Träger des Gedankens öffentlicher Mutte iern iſt der Reichsbund der Kinderreichen. 1 8 „ Hebammen Berſammlung. Am Mittwoch, den 18. April, nachmitags 1 Uhr findet in Weinheim bei Gaſtwirt Menges(Danhnofsreſtaurant) die diesjährige or deutliche Frühjahrsverſammlung des Hebammenvereins für deen Kreis Heppenheim ſtatt. „ Katholiſcher Bauerntag. Sonntag, den 22. April, nachmittags 2 30 Uhr ſiud& in Diebutg für Star⸗ kenburg ein katholſſcher Bauerntag ſtatt. Redner ſind: Reichstagsabgeordneter Landwirt Damm, Wagenſchwand,; Landtagsabgeordneter Wekler, Rockenberg; Diözeſan⸗ präſes Geiſtl. Rat Eich, Bingeu. Tagesordnung: Beſpre chung der wirtſchaftlichen Lage des Bauernſtandee: Auf⸗ klärung über wichtige kulturelle und ſtaats bürgerliche Fra⸗ gen; Stellungnahme zu den Reichstagswahlen Den Ta ⸗ gungen werden die Reichstagskandidaten der Zentrums⸗ partei: Rechtsanwalt Dr. Bocktus, Mainz, Regierungsrat Knoll, Darmſtadt, Dr. Bauer, Generalſekretär des heſſiſcheen Bauernvereins beiwohnen. .— nee e— Karls tube Zu dem letzten Pripalſpiele vor den ſchweren Aufſtiegs⸗ ſplelan, hatte am vorteſtrigen Sonntage die Sportverelnſgg. „Amieittia“ den 1. F. Cl. Karlsruhe⸗Mühlburg verpflichtet die im Kreiſe Mittelbaden an 2. Stehe ſteht und Sonntags zuner daß Gutſcheidungsſpiel um die Meiſterſchaft gegen „Framenta“ Karlstuhe mii 2:3 verlor. Viernheim hatte mlt der Verpflichtung dieſes Gegners einen guten Grlff getan war doch derſelbe, wenn auch techniſch nicht ſe gut, gerade ber richtige Partner des Grünen elnmal richtig die Zahn zu zeigen, um ſie in letzter Minute noch einmal aufzurütteln Wohl kämpfte die einheimiſche Elf mit großem, ſehr großem Peche und dem Spielverlauf und den überaus zahlrelchen tobſicheren Chancen nach, müßte das Spiel zum mindeſtens mit 5:2 gewennen ſein, doch dürfen wir uns nicht darüber we iſetzen, daß in di⸗ſem Spiel fürchterlich gekorkſt wurde Wo blieb der ſonſt gefürchtete Sturm und war das die ſonſt blendend ſpielende Läuferreihe. Keln Flügelſplel, kein Wechſel, kein Drang nach vorne. Gölz dehält viel zu lange den Ball warum denn immer erſt 3—4 Mann Umſpfelen, bis alles „Abſeits“ ſteht. Auch Kiß Karl muß endlich einmal lernen Balle belzeiten abzugeben. Pfenning geſtel ſich wieder in Bricks die zu nichts fährten. Lediglich Neis konnte noch am beſten gefalen Ruhig elfrig und äußerſt schnell entſchloſſen gibt er ſelne Bälls weg. Von Ringhof konnte man nicht viel ſchen, er wurde ja kaum bedient. Ja der Länferreihe war Weidner heute wohl der ſchwächſte. Dem Mittelläufer meikte man daß Panfieren an und der andere ſchoß ein prachtvolles Ter für die Gäſte, die dadurch zum Siege kamen Die Verteidigung mit Totwart war ſehr gut. Ader noch beſſer war das gezueriſche Berteidigungsttio und hier ganz beſonders der wieſelflinke Torwart, während der andere Mannſchaftsteil fiber den Durchſchuitt nicht hinausging. Ueber den Spielverlauf wollen wir nichts ſchreiben, weuden wle unſere Aufgerkſamkeit beſſer dem kommenden Sonntag zu dem Sonstag an dem die ganze Mannheimer und Gudwigk⸗ hefener Sportwelt, die Beziiksliga und Krelsliga der nahen unb fernen Amgebung ihr Augenmerk nur anf ein Spiel richte, auf das Spiel Nunden heim— Viernheim Wer wied hier ſiegen? Kann Blernhelm dieſes Spiel ge⸗ winnen? Dat find die 2 Hauptflagen des Toges! Alle Welt tippi bekanntlich auf einen Sleg der Mundenhetmer. Saramf 1. Nandenheim ſpielt auf eigenem Platze und 2. hat die Maanſchaft in dem letzten halben Jahre kein Spiel mehr verleren Auch warden alle Spiele hoch gewonnen. * Freiw. Feuerwehr Heppenheim. Der auf den 20. Mat angeſetzte 16 Statkenbarger Prooinztalfeuerwehr⸗ tag wurde wegen der an dleſem Tatze ſlattfindenden Reichs tags vahl durch den Ausſchuß des Prosmzfalf⸗ustvtband s laut Feuerwehrzälung Ri. 6, vos 21 März auf des 12. Mat(Delegiertentagung) und Sens tag, des 13. Nat(alige; meiner Feſtog) ſeſtgeicgt. Alle slngelbentn Wehren und Gäſte haben berelts von bieſer Berlegung ſchriftlis Nitellung er⸗ halten. Da nun der Feſttermin um acht Daze nähergerückt iſt, find die hieſige Feuerwehr und ihee Assſchüſſ⸗ um ſo tühriger lälig, alle noch ze leiſtenden Arbeiten rechtzeitig feꝛ⸗ tigzuſtellen um ihren Kameraden und Säſten einen würdigen Empfang zu bereiten und ihnen den Aufesthalt in unſerer Stabt ſo angenehm wie uur mözlich zu geſtalten Die Stadt Heppenheim und ihre Uagebung preuges fetzt gon in Blüten⸗ ptachi. Die Mrabelu, Apriksfen, Pfuſicze, Kieſchm und Pflaumen ſtehen in voller Blüte und treten en den rebenum rangten Hügeln prächtig hervor Feppeshelm if gaſtfreuadlich und vieſteht Feſte zu feiern. Den Beis hat tt ſchon of er ⸗ bracht. Dle älteren Fauerwehrkamerades werden fich wohl auch des großen ſchͤͤnes. Landesfenerwahrtages. Der am 32 bis 24 Mai 1897 hier bel wolkeufesiem Fimzsent ſtattge⸗ funden hat, eriuners. Hoffen wir, daß uns auth bei dleſem Feuerwehrfeſt der Wettergott gnädig ſein wird. M. Umſomeht müßten alſo unſere Spieler ſich zuſam mennehmen und mit eisem noch nie geſehenen Eifer und Siegeswillen in dieſen Kampf gehen, deſſen Ergebnis für die Melſterſchaft und UMufſtieg maßgebend iſt. Gewinnen die„Genen“ dieſen Gampf, ſo wäte Blernheim in der dlesjährigen Verbauds⸗ ſpielſaiſon in der sberſten Spie klaſſe zu finden. Spieler! An euch liezt Blersherms Zakurft, in 1½ͤſtündlichem zähen Kampfe könnt ihr mehr erringen als in elner halbfährigen Berbenbsſpielſatſon. Und ihr ihr Bierr heimer Sportsan⸗ Aster, ſoweit ihr nicht duch geſangliche Verpflichtungen verhindert ſeid, begleitet in MRaſſen die Mann ſchaft zum ſchwerſten Rampf.* Anf aach Mundenhe ln! N Segeln ber 65ettbereixiant, Auleltia“ o9 Sierubein Witewoch abend Traialng der 1. Maunſchaft auf dem Waldſportplatz Freitag abend Halleutraining und Zuſammenknuft des Borſtaubs⸗ und GSpielaus ſchaſſes Sonntag, den 22, April 1928. nachm tetags halb 4 Uhr. in undenheim 1. Aufſtiegsſpiel zur Bezirks⸗ liga. Abfehrt„Ader 12.31 O. G. G. Alle anderen Mauuſchaften ſpielfrei. Die Sportleltung. nie ganz mog uch 102 dieſen ntachrichtendienſt den He⸗ fangenen mit der Außenwelt vollkommen zu unterbinden. Aber zum Ausbrechen bedarf man doch anderer Dinge, vor allen Dingen muß man Werkzeug haben, um Mauern und Gitter zu überwinden. Da wird häufig der Weg gewählt, daß man in den guten Dingen, die das Liebesgabenpaket für den Gefangenen enthält, auf raffinierteſte Weiſe winzig aber ausreichende Werkzeuge verſteckt, die nicht immer gefunden werden, trotzdem jede Sendung genau geprüft wird, wobei man ſogar in der Weiſe vorgeht, daß man Kuchen, Wurſt uſw. in einzelne Stücke ſchneidet. Ueber die f un Bauplan des Gefängniſſes iſt der Gefangene bei einigem Nachdenken bald leicht orientiert. Gelingt es ihm mit dem vorhandenen Werkzeug, die natürlichen Hinderniſſe u beſeitigen, mit Strickleiter die Mauern zu überklettern, 0 braucht er ſich weiter keine Sorge zu machen, wenn irgendwo in der Nähe ſchon das rettende Auto wartet und ſeine Freunde, die Kleider und Unterkunft für ihn bereithalten. a i a Verhältnismäßig ſelten ſind gewaltſame Befreiungs⸗ verſuche. Das iſt ein Unternehmen, das in den aller⸗ wenigſten Fällen W in jedem Falle aber eine ſchwere Beſtrafung nach ſich zieht. Dergleichen Ausbruchs verſuche kennzeichnen ſich auch meistenteils als Verzweiflungstaten. Der gewiegte Gewohnheitsverbrecher wird gar nicht erſt ſich in ſolch ein zweifelhaftes Unternehmen einlaſſen. Er kennt da andere und beſſere Methoden. Zu⸗ nächſt benimmt er ſich meiſtenteils ſo anſtändig und zu⸗ vorkommend, daß er bald wegen ſeines guten Betragens Vergünſtigungen erhält, die ihm eine beſſere Fluchtmög⸗ 17 55 gewähren. Als Kalfaktor, das heißt als Hilfs⸗ arbeiters des Auſſehers e hat er allerhand Möglichkeit, um einen eventuellen Fluchtplan vorzubereiten und auszuführen. Dieſe Vergünſtigung kommt aber nur ſolchen Leuten zu, die ſich tadellos geführt haben. Das verſteht der Gewohnheitsverbrecher aus ſeinen längeren Kenntniſſen des ängnislebens heraus oft ausgezeich⸗ 5 6. Melee Feldalbehen, Raſandaus E. Heede 9 age ſeiner Zelle und den Sommer find daher glücklich galmgende Flächtverſüchs verhältnismäßig häufig. Bietet ſich auch hier keine Gelegenheit zu fliehen, ſo gibt es noch verſchiedene andere Tricks, um zu entkommen! Manche Gefangene ſimulieren eine Krankheit oder führen eine leichte Erkrankung ſelbſt herbei, die immer noch ſchwer genug iſt, um in das Gefängnislazarett überführt zu wer⸗ den. Hier herrſcht eine leichtere Aufſicht und dementſprechend wächſt auch die Chance E Flucht. Schon mancher„Tod⸗ kranke“ iſt zum größten Erſtaunen der Aerzte und des Per ſonals in ſtiller Nacht aus dem Gefängnislazarett„ge⸗ ſtürmt“, wie der Fachausdruck ſo üblich lautet. N Die ſchönſte Gelegenheit zur Flucht aber bietet der Transport. Deswegen auch bieten ſich zahlreiche(efan⸗ gene in allen möglichen Ae e als Zeugen an oder be⸗⸗ ſchuldigen ſich ſelber 1 Straftaten, nur um aus dem Gefängnis herauszukommen und dabei eventuell eine Fluchtmöglichteit zu erlangen. Bietet ſich keine Gelegen: heit dazu, ſo iſt der Transport doch immerhin als eine angenehme Abwechslung in dem öden Gefängnisleben zu betrachten, ganz abgeſehen davon, daß man ſich dure dieſe Beteiligung an irgend einem 886 intereſſant macht denn bekanntlich iſt Eitelkeit eine der ſchwächſten Seiten des typiſchen Gewohnheitsverbrechers. 7 Wie die Flucht auf dem Transport bewerkſtelligt“ wird, iſt Augenblicksſache. Kühne Verbrecher ſchrecken au nicht davor zurück, aus einem fahrenden Zug zu ſpringen ſelbſt auf die Gefahr hin, ſich das Genick zu br ode von einer nachgeſandten Kugel ereilt zu werden, Bei def Verhandlungen und Vernehmungen im Gerichtsgeba, bietet ſich allerdings auch oft eine Gelegenheit 1 . 1 att rre 5 00 dag e f und man kann ſicher ſein, daß dem von ene erfüllten Gefangenen diefer Augenblic beſtimimt nicht ent“ gehen wird. Flucht! Oas erſallt ſein Innerſtes Flucht! das iſt der Gedanke, der ihn Tag und Nacht bewegt und oft genug wird der Gedanke zur Tat, wenn ſie auch nicht immer gelingt. f e