Danksagung. Zurünkgekehrt von dem Grabe meines innigstgeliebten, un vergeblichen Gatten, unseres treubesorgten Vaters, Schwiegervaters u. Onkels Herrn Bernhard Münke! Lokomotivführer a. D. sagen wir für die liebevolle Anteilnahme bei dem Hinscheiden, für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die reiche Kranz- u. Blumen- spende unseren tiefgefühlten Dank. Ganz besonderen Dank dem hochw. Herrn Kaplan Oestreicher, den ehrw. barmh. Schwestern für die liebevolle Pflege, der Direktion der O. E. G., ihren Beamten und Angestellten, dem Ver- kehrsbund, dem Personal der Station Edingen, für die dem Verstorbenen erwiesene letzte Ehre und den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 16. April 1928. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. N in die Volks ſchule 1 * Aufnahme Die Aufnahme der ſchulpflichtigen Kinder in die hieſige Volksſchule findet am Mittwoch, den 18. April 1928 durch die Herren Rektoren Beller u. Gillig in folgender Reihe ſtatt: Für die gebrachten Glückwünſche und Geſchenke danken 5 recht herzlich g anläßlich unſerer Ver lo bu 1g dar⸗ Katharina Adler Adam Sax 9 Ahr Kuaben— 10 Uhr Mädchen Schulpflichtig ſind nur diejenigen Kinder, welche am Tage der Auf⸗ nahme das 6. Lebensjahr vollendet haben. Auf Wunſch der Eltern können jedoch auch Kinder aufgenommen werden, welche noch vor dem 1. Oktober d. Is. das 6. Lebensjahr vollenden, aber nur dann, wenn dieſelben körperlich und geiſtig gut entwickelt ſind. Es ſei jedoch ausdrück⸗ 2 Stück 10 Wochen alte ſehr ſchöne Milchſchweine zu verkaufen Blauehutſtraße 47/0. lich hervorgehoben, daß eine geſetz⸗ liche Verpflichtung zur Aufnahme von Kindern unter 6 Jahren nicht beſteht. Bei der Aufnahme ſind die Impf⸗ ſcheine u. bei auswärts geborenen Schul⸗ pflichtigen auch die Geburtsſcheine vorzulegen. Biernheim, den 13. April 1928. Der Schulvorſtand: Tagen Freitag, 27. April 1928, von 8½ Uhr vorm. werden im Gaſthaus zum Freiſchütz zu Viernheim aus dem Do⸗ mantalwald verſteigert: Stämme Eiche: Gütekl. A—8 1 St. 7. Kl. F 4,20 Fm; 1 St. 6. Kl. F. 2,18 Im; 6 St. 5. Kl. 7 Fm; 60 St. 4. Kl. 0 Faſt neuer Herd wegen Umzug preis⸗ wert abzugeben Steluſraße 11. (geſetzlich Koth. Arbeiter⸗Verein Mittwoch abend ½9 Uhr im Schützeuhof Flora-Dreg. Immer- pressen auch ind. hartnäckigſten Fällen werden in einigen unter Garantie durch das echte unſchädl. 0 7 Gillig, Rektor eee „Venus“ Stärke B geſchützt) beseitigt. Keine Schälkur. Preis 2. Allienverkauf 75 Mk, kimi Renter Rathausſtraße 13. Vorſtandsſitzung. Der Präſident. Stämme Buche, A— F 2 St. 4. Kl. 0,95 Fm; 17 St. 3. Kl. 8 Im; 95 St. S 2. Kl. 32 Im; 12 St. 1. Kl. 2 Fm. 9 Stämme Akazie, Eſche, N 1 St. 3. Kl. 0,84 Fm; 1 St. 2. Kl. 0,11 Fm; 1(Eſche 0,15 Im. 55 362 St. 3. Kl 241 Fm; 6 38 . 0 b. 250 hu. e Jeb ge Münndr-Sesöüpberon- Bolr. Bs du Verhaulen: Eine komplette Wüſcherei evtl. zu verpachten Bon wem, ſagt die Exp. Heute Dienstag abend Tenöre. Donnerstag abend LI Bässe. Der Präſident. Derbſtangen Eſche: 4 St. 2. Kl Nutzſcheiter, Rm: Eiche 1. Kl. 15,3 (geſpalt.); 2 Kl. 19,7(rund, 2,5 mu lg.); Buche: 2. Kl. 1(geſpalt.) 20,5(rund). Nutzknüppel, Rm: Eiche: 109(3 bis 5 melg.). 86(2,5 mealg). Gedruckte Auszüge gegen Voreinſen— dung von 1.— R Mk. erhältlich. Heſſ. Forſtamt Viernheim. Reichs banner Schwarz⸗Rot⸗Gold Freitag abend ½9 Uhr findet im Gaſt⸗ haus zum Anker i 1200 1 Milgliederverſammlung ſtatt. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. 8— ö Bollzähliges E i des B eee des Jinaben gers 15 beſtaamt Ae 5 ds. Blattes Gebrauchte (Bordeaux) kauft fortwährend Loon. Knaag 5. Bismackſtr. 50. Alle vorſchriftsmäßigen ſhulbüch Der Vorfttzende. ſowie ſämtliche Schulartikel Zum Schul 11 an empfehle ich melne erſtklaſſigen Hnaben- u. Mädchen- ANN . — 210 Medi Die bis jetzt eingegangenen 8 Rechnungen werden am nächſten Sonntag, den 22. April von 10—1 Uhr bei Geſchäfts⸗ führer L Adler ausbezahlt. zinalverband Viernhoim Altenmappen Schreibzeugetnis Schülermappen 9 empfiehlt Der Vorſtand. Schuhe zu äußerſt billigen Prelfen. Schuhhaus Pfenning B Seegartenſtraße 10. EEE NEN EN ——— 2 A AAN ANN 60 Turngenoſſe Heute Dienstag abend 1 8 ½ Quelle Vorſtandsſitung wozu um vollzähliges Er⸗ ſcheinen bittet nſchaft 1893 l Gchulranzen Schweikart, Buchhandlung Uhr in der Friſchen im Lokal zum„Freiſchütz“ Der Vorſitzende. Turnerbund Viernheim 8 Heute Dienstag abend 6 Uhr Schülerturnſtunde Der Turnwart. Odenwaldklub (Ortsgruppe Viernheim) 12 Mittwoch, den 18. April, abends 3 Uhr Klubabend mit Lichtbildervortrag Herr Lehrer Stockert wird einen Licht⸗ bildervortrag über„Wandern“ und Herr Brambach⸗Darmſtadt einen ſolchen über „Jugendherbergen“ halten. Der Abend verſpricht ein guter zu werden und liegt es ſchon im Inte⸗ reſſe der belden Herren, daß der Klubabend gut beſucht wird. Mit Wandergruß„Friſch auf“ Der Vorſtand. ee. G. m. b. H. Aelteſte Bank am Platze Bauk und Spar keſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage ———— Zur Kinderpflege Kinderſchntzgürtel(beſte Ausführung), verhindert rausfallen der Kinder aus dem Wagen Gummihöschen Qualität) Stck. v. 1,25 an Kindermehl, Neſtles 1,80 Hufeke 1580 KRamogen⸗Berſteigungs⸗ tee Uinderpuder, Wundſalbe, Badethermometer Schwämme, Minderflaſche u. Sauger ſowie alle Artikel zur Körper- und Minderpflege Rathaus- Drogerie Peter Moskopp empfehle 9 Stck. 1,50 (ſtarke Gummiunterlagen Paket 0,45 Von Donnerstag früh 8 Uhr ab Getzen 3000 Mitglieder Seſchäftsanteile, Reſerven u. Haftſummen Goldmark 3 000 600. E 2 en 175 r eckeruhren mit 24 Std. ⸗ ohne Leuchtblatt billigt A. Specht, Ihmicheineier ſind weitere 3 Waggon Saatkarto beutſchland rollend und treffen hier 11 Ausgabe gebe bekannt. R m 15 Modrow, Odenwälder Blaue, Frahe t, a und Kaiſerkrone MNolkeſtraße 15 Heinrich Faltermann Nordd. Saatkartoffeln werden am Staatsbahnhof Holländer Erſtlinge, Böhms Aller⸗ frühſte, gelbe und Woltmann 2% ferner 2 aus Norb⸗ ieſe Woche noch er ſind vorrätig! gelbe Induſtrie, Roſen und Veruſsſchule Fennel Der Unterricht an der Berufsſchule im neuen Schuljahr beginnt am Donnerstag, den 19. April morgens 7 Uhr. Die Aufnahme der an Oſtern d. Is. entlaſſenen Mädchen findet bereits am Mittwoch, den 18. April abends 5 Uhr in der Schillerſchule ſtatt. Schulpflicht ſind alle an Oſtern 1926, 27 und 28 aus der Volksſchule entlaſſenen Knaben und Mädchen. Vom Unterricht befreit ſind nur ſolche Schüler, welche außer der Volksſchule eine höhere Schule beſucht haben und einen ge⸗ lchloſſenen 10jqährigen Schulbeſuch nach⸗ weiſen können. Der Beſuch von Privat- handelsſchulen hebt die Berufsſchulpflicht nicht auf, es ſei denn, daß eine ſolche Han⸗ 6 2 Jahre ununterbrochen beſucht wird. Eltern, Lehrherrn und Dienſt⸗ herrſchaften werden gebeten, den Schülern und Schülerinnen die zum Schulbeſuch nötige Zeit einzuräumen, um unliebſame Schul⸗ und Polizeiſtrafen zu vermeiden. Ebenſo bitten wir, die Schulpflichtigen zu Pünktlichkeit“ Fleiß und gutem Betragen znzuhalten, überhaupt die Schule in jeder Hinſicht zu untreſtützen. dringend erſucht, die Lehrer und Lehrerinnnen nicht mit leichtfertigem Erlaubniseinholen zu beläſtigen, da eine Beurlaubung für den ein⸗ zigen wöchentlichen Schultagen in außer⸗ ordentlichen Notfällen erfolgen kann. Viernheim, den 14. April 1928. Mayr, Berufsſchulreltor. Tuushüum Schhap z, Mannheim, 3.0 Vollst. 7 Kl.-Realschule m. aufgebauten Kursen f. Unter- u. Oberprima. Individ. Unterricht. Gewöh⸗ nung an regelm. Fleiß. Prospekt. Bauernverein Morgen Mittwoch von ½9 Uhr ab werder am Staatsbahnhof. 0 14. Gaatkartoffel gelbe Induſtrie garantiert 1. Abſaat, durch die Landwirtſchaftskammer aus Norbdeutſchland bezogen, ausgelaben. Der Vorſtand. Blitzblanke Frauen haben auch blitzblanke qu uten: lolege- uünner„ anderschön und eln NRathaus-Drogerie Brutapparat peler 1 Von wem, ſagt der Verlag 5. Bl. Wegen Unzug zu verkaufen: 1 Pluͤſchelubſofa 2 Porzellanöfen und andere Oefen 2 Flügeltüren 2 buntgem. Fenſter 1 Garnitur Korbmöbel 1 Bettſtelle mit Noſt und Matratze. zu erfragen: Maunheim 0 6, 7, 2. Stock Empfehle: Aepfel— Orangen—. Bananen Zitronen, Oelnüſſe Kopfſalal— Latlich— Feldſulat Blumenkohl, Salatgurken, Spinat, Weiß kraut, Gelberüben, Merrettich, Zwiebeln Gelbfleiſchige Speiſekartoſfeln Lebensmittelhauns Wer etwas zu kaufen ſucht etwas zu verkaufen hat eine Stelle ſucht eine Stelle zu vergeb. hat etwas zu mieten ſeicht etwas zu vermiele hat der inſeriert am erfolg⸗ reichſten im meiſtgeleſenſten Mernbeimer Aszelger. Teleſen 76 peter Roſchauer Zum Nebſioe Ferner wird 0 erschein täglich mit Ausnahme der Bonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 5 7% Nr. frei ins Paus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige iluſtrierte r bei Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowle einen Wand⸗ 9— Flender.— Annahme von Abennements täglich in der Geſchäftsſtelle u. deim Zeitungs träger Erſtes, älteſtes u. erfokgreichſtes Lekal⸗Anzeigeblalt in Vieruhein ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Bernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt auf Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. furt a. R.— Schriftleitung, Druck u. ———— Nr. 91 e Neuec Kürze. :: Dr. Hermes und e wardowfki, der deutſche und der polniſche Delegation: für die Handelsvertragsver⸗ handlungen, ha en ſich! Warſchau begeben. 18: Nach dem Bericht der britiſchen Negierungskom⸗ miſſion wird es nur ſchwer möglich ſein, die arbeitsloſe Bevölkerung des Kohlenreviers von Wales in anderen Invuſtriebezirken anzuſiedeln. 16: Wie ans Oslo gemeldet wird, ſtimmte der Staats⸗ rat einem königlichen Erlaß zu, nach dem die norwegiſchen Noten vom 1. Mai ab wieder in Gold eingelöſt werden und die Goldausfuhr vom gleichen Tage an geſtattet wird. 16: Wie der Pariſer Berichterſtatter der Agentur Ra⸗ dio erklärt, beſtreitet der rumäniſche Außen miniſter Titu⸗ leſen auf das ausdrücklichſte die ihm unterſchobenen Ab⸗ fichten, aus politiſchen oder Geſundheitsrücſichten ſein Amt niederzulegen. 16: Die portugieſiſche Regierung iſt zurückgetreten. Der Präſident der Republik hat einen Aufruf erlaſſen und den bisherigen Innenminiſter mit der Neubildung des Kabinetts beauftragt. :s: Der franzöſiſche VBotſchafter in Japan hat die ja⸗ paniſche Regierung erſucht, auf die amerikaniſchen Kriegs⸗ verzichtsvorſchläge nicht zu antworten, bis Frankreich ſeine eigenen Vorſchläge unterbreitet habe. 2 22—— Nobiles Nord polflug. % Während ſich noch die Oeffentlichkeit mit der trotz aller widrigen Umſtände endlich doch noch glücklich er⸗ folgten Landung der„Bremen“ jenſeits des Ozeans beſchäftigt, treffen Nachrichten über ein Mißgeſchick Nobiles ein, die für die Durchführung dieſes zweiten großen Flugunternehmens unter Umſtänden von aus⸗ ſchlaggebender Bedeutung ſein können. Nach langen Vor⸗ bereitungen, die zweifellos nicht nur in flugtechniſcher Hinſicht, ſondern auch für die wiſſchaftliche Ausbeutung des Nordpolfluges außerordentlich gründlich getroffen worden waren, erfolgte der Start zum Fluge der„Ita⸗ Lia“ nach ihrem erſten Etappenendpunkt Seddin bei Stolp. Doch bereits dieſer erſte Teilflug zeigte, wie mannigſach die unberechenbaren. Vorausſetzungen ſind, die letzten Endes zu einem glücklichen Gelingen dieſes Unternehmens zuſammenwirken müſſen. Die größten Schwierigkeiten liegen darin, ein einigermaßen klares Bild über die Witterungs⸗ vorausſetzungen zu haben, die in dem durchfloge⸗ nen Gebiet herrſchen. Bei ſeinem Start lagen Nobile durchaus günſtige Witterungsmeldungen vor, die auch er⸗ warten ließen daß jenſeits der Alpen über deutſchem Gebiet die Witterung die Durchführung des Fluges nach Stolp geſtatten. Doch waren kaum die Kämme und Gipfeln der Alpen paſſiert, als ſich pon Norden her eine dichte Wand ſchwerer Schneewolken mit heftigen Stürmen heranſchob. Die Fahrt verlangſamte ſich dem⸗ entſprechend und das Luftſchiff wurde faſt zu einem Spielball der Stürme, da es bis in die weſtlichen Kar⸗ pathen verſchlagen wurde. Hinzu traten hier noch erhebliche Störungen durch die elektriſchen Spannungs⸗ verhältuiſſe der Atmosphäre, die nicht nur jeden draht⸗ loſen Verkehr unmöglich achten, ſon ern auch die Meß⸗ inſtrumente ſo weſentlich beeinflußten, daß eine Drien⸗ tierung ausgeſchloſſen war. Erſt über dem oberſchle⸗ iſchen Induſtriegebiet gelang es ſo einiger⸗ maßen eine Ortsbeſtimmung durchzuführen, die aller⸗ dings nur die ungefähre Einhaltung einer Richtung er⸗ möglichte, da durch tiefhängende Wolken wiederum jede Sicht genommen war. Erſt als man etwas weiter nörd⸗ lich günſtigeres Wetter antraf, konnte der Flug nach Stkolf fortgeſetzt werden, den man ſchon abzubrechen und nach Mailand zurückzukehren im Begriffe ſtand. Wenn hier ſchon nur ein mangelhafter Ueberblick über die zu erwartenden atmoſphäriſchen Verhältniſſe gegeben war, wo doch Ag ein dichtes Netz von Wetterſtationen zur Verfügung ſtand, um wievieles größer iſt dann das Riſiko für den Flug über die Arktis, deren Wit⸗ terungsverhältniſſe kaum näher bekannt ſind, geſchweige denn daß irgendwelche Weiterſtationen oder Notlande⸗ plätze zur Verfügung ſtänden. Dieſer Sturmflug, der zugleich eine erſte und ſehr horte Probe für die Betriebsfähigkeit des Luftſchiffes bedeutete, hat auch ſcheinbar einige nicht unweſentliche techniſche Mängel ergeben. Daß der eine von den drei Motoren verſagte, iſt dabei vielleicht nicht ſo weſent⸗ lich wie das Zerbrechen pon Streben und der Verluſt der einen Stadiliſierungsfläche. Gerade bei einer halb⸗ ſtarren Konſtruktion, wie die der„Italia“ iſt, 5 der⸗ artige Beſchädigungen von entſcheidender Bedeukung. Es wird e ee welche weiteren Entſchlüſſe Nobile und feine Begleiter faſſen werden und oh man noch irgendwelche techniſchen Aenderungen vornehmen wird. Es wäre bedauerlich, wenn dieſes Mißgeſchick die zweite Erpedition Nobiles nach dem Nordpol jetzt zum Schetern verurteilen würde, immerhin aber ist es doch wohl richtiger, zunächſt noch einmal alle Siche⸗ rungen zu Aten aß Menſchenlehen nicht ſo ohne weikeres gefährdet merden. its iſt nicht unintereſ⸗ Viernheimer Tageblatt 2 Anzeigenpreiſe: Mittwoch, den 18 April 1928 eee ee Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., iederholung aßgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Snſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzelgen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annencen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platzvorſchriften del Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Wewähr nicht übernommen werden. . ſanit daß s die Luftſchiffhalle f in Seddin No⸗ bile ſelbſt verdankt, daß ſie überhaupt noch vor⸗ handen iſt. Als Mitglied der Interalliierten Kom⸗ miſſion hat General Nobile ſeinerzeit beſtimmt, daß die größere von den Hallen vernichtet wurde, während er 11 1 beſtehen ließ, die ihm jetzt als Unterſchlupf ien Am heutigen Mittwoch ſollen nunmehr die Probe⸗— flüge beginnen. Nobile gedenkt etwa zwei bis drei Wochen in Stolp zu bleiben. In dieſer Zeit wird mit dem Eintreffen der„Citta di Milano“, des Expe⸗ ditionsſchiffes, in Kingsbay gerechnet. Nobile wird auch in den nächſten Tagen ſich nach Berlin zu Beſprechun⸗ gen mit wiſſenſchaftlichen Stellen begeben. Wenn Deutſch— land auch momentan unter dem Eindruck der heldenmüti— gen Ueberquerung des Ozeans ſteht, ſo verfolgt es doch mit beſonderer Teilnahme dieſes Unternehmen, nicht zu— letzt deshalb, weil das Verkehrsmittel, das Nobile zu ſeinem großen Ziel dienſtbar machen will, ein Erzeug— nis deutſchen Erfindergeiſtes iſt. Vor Weiterflug der„Bremen“ Endfahrt nach Newyork geplant. M. Newyork, 17. April. Die deutſchen Flieger ſitzen nun noch immer auf ihrer Felſeninſel und warten bis die Erſatzteile kommen, die ihnen die Wiederherſtellung ihres Flugzeuges ermög⸗ licht. Die erſte Hilfe kam, wie bereits gemeldet, durch das kanadiſche Flugzeug mit dem Piloten Duke Schiller und Cuiſinier. Der iriſche Kamerad Fritzmaurice iſt bald darauf mit Duke Schiller und ſeinem Flugzeug zur Fahrt nach Montreal aufgeſtiegen, um die nötigen Exſatzteile zu beſorgen. Gleichzeitig iſt das Newyorker Junkersflug⸗ zeug mik Erſatzteilen nach Montreal geſtartet und dort auch angekommen. Die Flieger beabſichtigen, unter allen Um ſt ä n⸗ den mit der Bremen von Greenley Island abzuflie⸗ gen. Herta Junkers erwartet weitere Nachrichten von Fritzmaurice ehe ſie ſich entſcheidet. Mit allen denkbaren Mitteln werden die Erſatzteile vorwärts geſchafft. In Newyork rechnet man damit, daß Hauptmann Köhl unter allen Umſtänden verſuchen will, mit ſeinem eigenen Flugzeug, wenn auch mit Zwiſchenlandungen nach New⸗ hork weiter zu fliegen. Nach einem aufgefangenen Funkſpruch der Mar⸗ coni⸗Geſellſchaft durch den Beamten der Point⸗ Amour⸗Station will Hauptmann Köhl Mittwoch mit der„Bremen“ hach Newyork fliegen. Die Wetterver⸗ hältniſſe über Greenley Island ſollen ſich gleichfalls ge⸗ 1 beſſert haben, ſodaß auch in dieſer Hinſicht alle Aus⸗ ſichten für den Start günſtig geworden ſind. Die„Montcalm“ in Greenly Island. Nach einer Meldung aus Montreal hat der Eisbre⸗ cher„Montcalm“ nach, außerordentlich ſchwieriger Fahrt Greenley Island erreicht. Funkſprüche von Bord des Schiffes beſagen, daß die deutſchen Flieger die Inſel auf dem Waſſerwege nicht verlaſſen wollen. Orei Neufundländer im Boot auf Greenly Island Aus St. Antony(Neufundland wird gemeldet, daß drei Leute im Boot von Flowerſtoon aus das 15 Meilen entfernt liegende Greenly-Island erreichten. Major Fitzmaurice nach Montreal abgeflogen. Nach Meldungen aus Montreal iſt Major Fritz⸗ maurice mit Duke Schiller von Greenley Island nach Montreal abgeflogen, um dort perſönlich für ſchnellſte Beförderung des Propellers zu ſorgen. Nach weiteren Meldungen hat das Flugzeug auf der Fahrt nach Mon⸗ treal bei Nataſhlwan⸗Point eine Zwiſchenlandung vorgenommen. Die Zwiſchenlandung der Flieger Schil⸗ ler und ſeines Begleiters erfolgte, um Brennſtoff auf⸗ zuſüllen. N. iſt ein Dorf am Nordufer der St. Law⸗ tence Bay, 200 Meilen von Greenley Island entfernt. Schiller wird den Flug nach der Murray, Bucht fort⸗ ſetzen. In Montreal iſt ein Mechaniker der Junkerswerke mit Teilen für ein neues Untergeſtell für die Bremen an⸗ gekommen. Herta Junkers in Montreal gelandet. Das auf Curtisfield bereitſtehende Junkersflugzeug iſt am Montag nachmittag 2.15 Uhr(amerikaniſche Zeit) nach Montreal aufgeſtiegen, von wo aus es Greenley Island zu erreichen verſuchen wird. An Bord befanden ſich Fri. Herta Junkers, ihr Bruder Ehrhardt Junkers, der deutſche Flugzeugführer Melchior und ein Mechaniker. Um 6 Uhr abends traf das Junkers⸗ flugzeug dort ein. ueber den Empfang der Flieger in Newhork. Die Vorbereitungen zum Empfana der Ozeanflieger heimer Finzeige B Lemer Zeltung— BSlernheimer Nachrichten) Giernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) die Reklamezeile 60 Piz. 45. Jahrgang ind veender. Ven Hohepuntt bildet eine große Parade. Außerdem beabſichtigt die Funkenſtation Shenectady, Ber⸗ lin und Döblin im Rundfunk an dem Empfang teil⸗ nehmen zu laſſen. Die Begeiſterung in Newyork iſt ungeheuer. Sie übertrifft die beim Empfang Lind⸗ berghs. 3 Die Junkerswerke über den Ozeanflug. f In einer Preſſebeſprechung in Berlin, in der Diplom⸗ ingenieur Schünzinger einen Vortrag über die tech⸗ niſchen Bedingungen des Ozeanfluges hielt, ſprach Direktor Dr. Sachſenberg von den Junkers⸗ werken über die Vorbereitungen der Junkerswerke zum Ozeanflug. Diplomingenieur Schünzinger gab eine Ueber⸗ ſicht über die Gewichtsverhältniſſe der Bremen 'd erklärte. daß ſie ein Leergewicht von 1350 Kilogtum zatte. Der Benzolvorrat betrug 1932 Kilogramm, der Oelvorrat 135 Kilogramm und das Gewicht der drei Paſſagiere 250 Kilogramm. Die Rettungsapparate und der Proviant betrugen nur 18 Kilogramm. Danach hatte die Bremen insgeſamt ein Abflugsgewicht von 3685 Kilo⸗ gramm. Der Vortragende ſchilderte dann weiter, daß das Vertrauen Köhls von vornherein unerſchütterlich ge⸗ weſen ſei und daß er alle Erfahrungen ſeines erſten Ver⸗ ſuchs, den Ozean zu überqueren, verwendet habe. Man habe in Deſſau nach Verſuchen die Auffaſſung gewonnen, daß bei dem gegenwärtigen Stand der Technik nur ein einmotoriges Landflugzeug für die Ueberque⸗ rung des Ozeans in Frage komme. Durch die zahlreichen Verſuchsflüge in Deſſau habe man auch das Problem ge⸗ löſt, wie man die Tanks am beſten bei einem Ozean⸗ flug einbaue. Dabei ſei es von beſonderer Wichtigkeit ge⸗ weſen, daß der Pilot jederzeit die Möglichkeit haben müſſe, feſtzuſtellen, wie der Benzinvorrat in den einzelnen Tanks beſchaffen ſei. Beſondere Aufmerkſamkeit ſei bei den Verſuchsflügen in Deſſau dem Problem des Nebel⸗ fluges gewidmet worden. Nach dem mißglückten Verſuch zur Ueberquerung des Ozeans habe man in Deſſau die Orientierungsinſtrumente des Flugzeuges weſentlich ver⸗ beſſert. Man habe zur Schulung der Flugzeugführer in Deſſau lünſtliche Nebel erzeugt, um Erfahrungen für den Nebelflug zu ſammeln. Auf dieſe Weiſe habe ſich Haupt⸗ mann Köhl ſyſtematiſch an ein Fliegen im dichteſten Nebel gewöhnt, und außerdem habe er ſich darauf vor⸗ bereitet, ſeine Maſchine ſoweit wie möglich ſelbſt fliegen zu laſſen. ö 5* Franzöſiſche Märchen um Köhl. Ein Bericht des„Petit Journal“. Paris, 17. März. Durch einen Bericht eines gewiſſen Pierre Adam Fouquet im„Petit Journal“ verſucht man von fran⸗ zöſiſcher Seite aus Hauptmann Köhl in der öffentlichen. Meinung in Deutſchland herabzuſetzen. Es wird bis ins. einzelne geſchildert, wie Hauptmann Köhl während des Weltkrieges bei einer Notlandung in franzöſiſche Gefan⸗ genſchaft geraten iſt. Man legte einen als deutſchen Fliegerofſizier verkleideten Elſäſſer in ſeine Zelle und im Verlauf einer Unterredung mit dieſem ſoll Köhl erklärt haben, am 9. Juni ſei das Ziel der deutſchen Offenſive Compiegne. Kavallerie und leichte Artillerie würden Crepi und Valois angreifen. Seit einigen Wochen ſtünden be⸗ reits die deutſchen Truppen bereit. Das Blatt bemerkt dann weiter, daß durch dieſe Berichte und Mitfeilungen aus der Schweiz die franzöſiſche Heeresleitung auf die deutſchen Abſichten aufmerkſam geworden ſei. All dies habe zum Scheitern der deutſchen Offenſive mit bei⸗ getragen. Wie weit dieſer Bericht auf Wahrheit beruht, kann vorerſt nicht feſtgeſtellt werden. Man kann aber ruhig annehmen, daß es ſich lediglich um Erzählungen eine Pariſer Journaliſten handelt, der ſeine Zeitung intereſſank machen wollte. —:.— Nachverhandlungen für den Ruhrbergbau. Am Freitag in Berlin. D Eſſen, 17. April. Nachdem der von dem Schlichter gefällte Schiedsſpruch don den Verbänden der Arbeitgeber und Arbeitnehmer des Ruhrbergbaues abgelehnt worden iſt, hat der Reſchsarbeitsminiſter die Parleien zu Nach⸗ verbandlungen zum Freitag, den 20. April in das Neſchs⸗ arbeitswinlſterium eingeladen. Verbot des Roten Frontkämpfer⸗Bundes? Ein Erſuchen des Reichsinnenminiſters an die Länder. 9 Berlin, 17. April. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird het der Reichsinnenminiſter von Keudell auf Grund des Ae⸗ publilſchutzgeſetzes, Paragraph 17, Abſatz 2. an die Ne⸗ gierungen der Länder das Erſuchen gerichtet, den Ro⸗ ten Frontlämpferbund zu ver bieter. Ja⸗ wieweſt dieſem Erſuchen von Seiten der Länder ſtatt · gegeven werden wird, iſt noch nicht ſeſtzuſtellen. a Gchweres Erdbeben in Braſilien. Das betroffe Gebiet von der Außenwelt abgeſchloſſen. „Berlin, 17. April. Wie aus Rio de Janeiro berichtet wird, hat ſich im raſilianiſchen Staate Rio Grande de Norte ein ſchweres Erdbeben ereignet, das über 8 Sekunden dau⸗ erte. In den Städten Uniazo. Limejra und Morad: Nova ſoll bedeutender Schaden angerichtet worden ſein. je weit Menſchenleben zu beklagen ſind. läßt ſich noch icht feſtſtellen, da die Nachrichten aus dem Erdbeben⸗ ebiet nur ſpärlich eintreffen. Die betroffenen Gebiete ind fat ganz von der Außenwelt abgeſchloſſen. Man Die Kriegsverzichtspalt⸗Verhandlungen. England prüft die amerikaniſchen Vorſchläge. e London, 17. April. „Die Note der Tunze ſchen Mace in der u eine Aufſchiebung der Antwort der an den Kriegsverzich akt⸗Verhandlungen beteiligten Mächte an Amerika er⸗ ſucht wird, iſt der britiſchen Regierung nunmehr zuge⸗ gangen, Der notwendige Meinungsaustauſch mit den bri⸗ tiſchen Dominions macht für England ohnehin eine Ver⸗ zögerung der Antwort notwendig. Inzwiſchen hat die Prüfung der amerikaniſchen Vorſchläge an den maßgeben⸗ den Stellen begonnen. f Der franzöſiſche Vorſchlag. Der franzöſiſche Kriegsverzichtspakt⸗Vorſchlag, Aus dem In, und Auslande. Schiedsspruch in der ſächſiſchen Metallindultrie. Dresden, 17. April. Die d e induſtrie zuſtändige Schliche tanfner fenlte e Sede. ordch. der die Ausgangsziffer der Lohntabelle für Ak⸗ 10 985 i 0 auf 80 und für Lohnarbeſter auf 82 Pfen⸗ 105 il mi nba Mean aan ie eie en am E i ö 1e 15 ab 0 31. en orden kann. Die Erklärungsfriſt 1055 12 Uhr. läuft bis Samstag, den 31. April, fil. Aus Heſſen. Präſident Abeiung in den Verfaſſungsausſchuß berufen. Diarmſtadt, 17. April. Anfangs Mai tritt in Ber⸗ lin der Ausſchuß für Ver ee und Verwa lungsre orm unter dem Vorſitz des Reichskanzlers Dr. Marx zuſam⸗ men, dem zahlreiche Reichsminiſter und Staatspräſiden⸗ ten angehören. Der Volfsſtaat Heſſen wird durch Staats⸗ präſident Adelung vertreten. ö Mainz.(Die verunglückten Boxer.) Aus dem Krankenhaus entlaſſen wurden die bei den Ama⸗ teur⸗Bormeiſterſchaften an den Oſterfeiertagen verunglück⸗ ten Boxer. Als geheilt entlaſſen wurden der Boxer Lux, Mannheim, der durch einen Sturz aus dem Ring eine Gehirnerſchütterung erlitten, und der Borer Schneider elv geronten und einem haucharrigen, bräunlich gefärb⸗ em Deciblatt. Die Pflanzenfaſern ſind durch falſche, zwiſchen die Blättchen gelagerte dünne Faſern erſetzt. Die Vorderſeite zeigt ein größeres, verwiſchtes Geſamt⸗ bild. Das mangelhaft nachgebildete Frauenbildnis kennt⸗ eichnet die Fälſchung auffällig. Die Nummern der Noten ſind verändert; dagegen findet ſich die Seriennummer „E“ in allen Falſchnoten. ö — 72— 8 Das pierte Triputsiahr 1 1 Vom 1 Septemd 102/ bis zum 31 Mare 1928 h 185 4776 890 Soldmepk Punkt 3. Verbeſſerung der Gehwege nach u. von den Viernheimer Waldungen⸗ Hier wird eine Kommiſſion gebildet, die mit dem Forſt, amt verhandeln ſoll, um eine Verbeſſerung der Waldwege die in ganz unhaltbarem Zuſtande find, herbeizuführen. Punkt 4. Vergebung der gemeinheit⸗ lichen Fuhren. Als 2. Fuhrmann wird der Georg Martin 3. mit 11.80 Mk. und als 3. Fuhrmann der Jakob Grab mit 11.90 Mark pro Tag beſtimmt. Punkt 5 Gewährung von Baudarlehen. Unter 49 Bewerbern ſtehen 75000 RM. zur Verfügung. Da die Baukommiſſion noch verſchiedene Nachprüfungen über wirtſchaftliche Verhältniſſe und Dringlichkeit des einzelnen Antragſtellers zu prüfen hat, wird dieſer Punkt verſucht, ihnen an em Waſſerwege Hilfe zukommen 34 100 Keine verſchärfte Paß kontrolle der engliſchen Beſatzungs⸗ f N. behörden. ö Berlin, 17. April. Wie der„Lokal⸗Anzeiger“ aus Frankfurt a. M. meldet, haben die engliſchen Baatungs⸗ der demnächſt in Berlin, London, Rom und Tokio über⸗ reicht werden ſoll, wird gegenwärtig am Quai d'Orſay einer letzten Prüfung unterzogen. Der Vorſchlag hält bis zur nächſten Sitzung am Dienstag zurückgeſtellt. Punkt 6. Wahl eines Beigeordneten für die Gemeinde Viernheim. Die Wahlperiode des jetzigen Beigeordneten Herrn Lorenz Roos, läuft Anfang aus Köln, der von ſeinem Gegner einen Nierenſchlag erhalten hatte. Der durch einen Schlag hinter das linke Ohr ſchwerverletzte Borer Rud. Horſthofer aus Men⸗ gede, deſſen Verletzung ſich glücklicherweiſe doch nicht 450 00 60 8f Goldmepk frankreich „5 Das Erdbeben in Bulgarien. Die Zahl der Opfer ſteigert ſich. i Wien, 17. April. Dem„Wiener Tageblatt“ wird aus Sofia be⸗ richtet, daß das Zentrum des letzten Erdbebens ſich in Cerven befand. Eine große Anzahl von Perſonen wur⸗ den unter zuſammengeſtürzten Häuſern begraben. Bis Montag früh wurden 50 Tote geborgen. Cerven liegt 100 Kilometer von Sofia entfernt. In Philippobel wurde neben anderen Häuſern die berühmte Moſchee Inarot zer⸗ ſtört. Unter in Trümmern befinden ſich 100 Perſonen, a eren Rettung man arbeitet. Auch in Sofia wurden eeiche Häuſer zerſtört und dabei ein? große Anzahl von Menſchen getötet. In vielen anderen Städten wurde ebenfalls großer Schaden angerichtet, ſo in Ruſtſchuk, Razgrad, Tirnowo, Zenoli und Kazanlik. Die bisher gemeldete Zahl der Toten entſpricht nicht den Tatſachen, ſie iſt in Wirklichteit viel größer. König Boris, der in Varna weilte, hat ſich in das Erdbeben⸗ gebiet begeben. Erfolge der chineſiſchen Nordarmee. Japan läßt Tſchangſolin fallen. London, 17. April. Die chineſiſchen Nordarmeen verzeichnen. nach Be⸗ ichten aus Peking weitere Erfolge gegen die nationa⸗ iſtiſchen Truppen. General Suntſchuanfang be⸗ ichtet, daß er bis nach der Lunghau⸗Eiſen⸗ ahn in der Nähe von Tangſchau vorrückt und dort n der Lage iſt, den nationaliſtiſchen Flügel zu bedrohen, ndere Teile der Nordarmee ſind bis zu einem Punkt ördlich von Tſchangteho an der Peking— Hankau⸗ ſenbahnfront vorgerückt. An der Tſchengtai⸗ ront, wurden die Truppen des Gouverneurs von chanſi zurückgetrieben. Von Hankau ſind große ruppenmaſſen über Honan nach dem Norden entſandt orden. Beſprechungen eines japaniſchen Vertreters der üdmandſchuriſchen Eiſenbahnen mit General Feng wird roße Bedeutung beigemeſſen, die Ausſprache wird als eweis dafür angeſehen, daß Japan die Stellung ſchangſolins als wankend anſieht und es für otwendig hält, ſich mit General Feng als dem kommen⸗ en Mann wenn notwendig auch gegen England und merika zu verſtändigen. Der japaniſche Delegierte er⸗ lärte in einem Interview, daß die japaniſche Unter⸗ tützung Tſchangſolins nach deſſen Niederlage nun⸗ ehr beendet ſei. 5 N: —..— Frankreich plant einen Ozeanſlug. Mit Zwiſchenlandungen. Paris, 17. April. 0 ö (Wie verlautet, iſt der Linienſchiffleutnant Paris damit beauftragt worden, in Begleitung des Marine⸗ ffiziers Bougault von Perre aus über die Azoren nd Bermudas⸗Inſeln einen Flug nach Newyork zu ver⸗ uchen. Die Strecke iſt 6800 Kilometer lang. Falls der 12 mißlingt, ſoll der Korvettenkapitän Guilbaud egleitung des Linienſchiffleutnants Curverpille inen zweiten Verſuch unternehmen. Für den Fall, daß as erſte Unternehmen glückt, ſollen Guilbaud und Curver⸗ ille von Berre nach Buenos⸗Aires über Port Etienne— t. Louis in Senegal Natal—Riy de Janeiro d ſich zum großen Teil an dem Wortlaut der 9 e Note vom 26. März. Sobald Briand, der eben erſt aus ſeinem Wahlkreis Nantes nach Paxis en iſt, dem Vorſchlag endgültig zugeſtimmt hat, wird er dem Miniſterrat zur Stellungnahme vorgelegt werden. 2 n Die Mailänder Verſchwörer feſtgeſtellt? Eine Bande von Attentätern vorhanden. ö b Berlin, 17. April. Die Turiner„Gazetta del Popolo“ hat er⸗ fahren, daß der Unterſuchungsausſchuß über das Atten⸗ tat in Mailand in den Beſitz aller Unterlagen über das Vorhandenſein einer Bande von Attentätern ge⸗ langt, die Mailand zum Mittelpunkt ihrer Gewaltakte ge⸗ wählt hätten. Die Bande ſtehe im Solde und im Dienſte mit ausgeſprochen faſchiſtengegneriſchen Zielen. Die Namen und die Abſichten der Verſchwörer würden demnächſt genau bekanntgegeben. Ein Entkommen ſei un⸗ ſceſtern und müſſe an ſcharfer Ueberwachung der Grenzen heitern. Noch ein Todesopfer des Bombenanſchlags. Die Zahl der Toten, die der Mailänder Anſchlag forderte, hat ſich auf 18 erhöht, da ein 11jähriges Mäd⸗ chen im Mailänder Krankenhaus ſeinen erlittenen Ver⸗ letzungen erlegen iſt. — 22 22 Wo der Wein auf den Straßen ftießt. . eee eee e Me Ae Wu 7666 M. V. dN 0 „ 42 e u 2. ö 1—. 1 AM a U Einen guten Fang machten die amerikaniſchen Prohi⸗ bitionsbeamten kürzlich in San Diego, wo ſie nicht weni⸗ ger als 1500 Gallonen Wein beſchlagnahmen konnten. — Der beſchlagnahmte Wein wird vernichtet indem er —— U N——————— 75— ͤ——— Ir —— auf die Straße gegoſſen wird. —— 2—— behörden in Wiesbaden nach langwierigen Verhandlungen mit den deutſchen Behörden auf die verſchärfte Paß⸗ kontrolle als Sanktion wegen der fortgeſetzten Beſhl⸗ digung engliſcher Automohile verzichtet, nachdem der Oberbürgermeiſter von Wiesbaden die Belohnung für die Ermittlung der Täter von 1000 auf 2000 Mark erhöht hat. Die Paßkontrolle ſoll vom Freitag ab der deutſchen Polizei übertragen werden, die durch deutſche Kriminalbeamte zunächſt noch ganz unauffällig lediglich bei zweifelhaften Fällen zum Zwecke der Ergreifung der Täter die Päſſe revidieren wird. Es ſoll auch der deut⸗ ſchen Polizei überlaſſen bleiben, die eventuellen Stra⸗ fen feſtzuſetzen. Kommuniſtiſche polniſche Unteroffiziere verhaftet. Thorn, 17. April. Die polniſchen Militärbehörden haben in den letzten Tagen eine Reihe von Anteroffi⸗ zieren der Culmer Garniſon verhaften laſſen. Die Ver⸗ hafteten haben ſich kommuniſtiſcher Tätigkeit ſchuldig ge⸗ macht. Ueber Einzelheiten darf nichts verlautbar werden. 5 Todesurteil auf den Salomon⸗Inſeln. ondon, 17. April. Wie aus Tulagi, der Haupt⸗ ſtadt der Salomon ⸗Inſeln gemeldet wird, iſt der Ma- laita⸗Häuptling, auf deſſen Konto die Ermordung von zwei britiſchen Beamten und fünfzehn Eingeborenen⸗Poli⸗ ziſten geſetzt worden war, zum Tode verurteilt worden. —.— 1. Aus Nah und Fern. f Starker Schneefall in Oberſchleſien. ö HFleiwitz. 17. April. In Oberſchleſien iſt am Diens⸗ tag ein plötzlicher Wetterumſchlag eingetreten. Seit ſechs Uhr morgens hält ſtarker Schneefall bei ſinkender Tem⸗ peratur an. Die Fernzüge haben erhebliche Verſpätungen erlitten. Der Berliner Nachtſchnellzug kam in Gleiwitz mit einer Verſpätung von 100 Minuten an. Im Nahverkehr iſt die Zugverſpätung weniger groß. Auch die elektriſch betriebenen Weichen des Breslauer Hochbahnhofs wur⸗ den vielfach ungangbar. Es war trotz Einſatzes zahlreicher Hilfskräfte zur Weichenreinigung nicht möglich, den Be⸗ trieb ohne Störung aufrecht zu erhalten. Die zwiſchen 6 bis 7 Uhr ausfahrenden zahlreichen Perſonen⸗ und Schnell⸗ züge erlitten Verſpätungen bis zu 157 Minuten. 15 Die Opel⸗Sander⸗Ralete. üſſelsheim, 17. April. Wie verlautet, ſollen die Opel⸗Werke bereits Verſuche mit einer Luftrakete ge⸗ macht haben, bei denen eine Geſchwindigkeit von meh⸗ reren hundert Stundenkilometern auf einer Höhe von zehn Kilometer erzielt wurde. Sander iſt damit beſchäf⸗ tigt. eine Rakete zu bauen, die eine Höhe von über 100 Kilometer erreichen kann. 13 Tote beim Brand eines Wohnhauſes. Berlin. 17. April. Wie aus Altonag(Pennſyl⸗ vanien) gemeldet wird, kamen bei einem Brande, der das Wohnhaus eines Steinbrucharbeiters einäſcherte, deſ⸗ ſen Frau, ſechs Kinder und ſechs Hochzeitsgäſte ums Leben. Anter den Toten befinden ſich eine Tochter des Steinbrucharbeiter und deren Mann, die vorige Woche ihre Hochzeit gefeiert hatten. f Ein neuer Schwimmweltrekord. Einen neuen Weltrekord im 200 Meter Bruſtſchwim⸗ men ſtellte Lotte Mühe⸗Magdeburg im Magdeburger Wil⸗ helm⸗Bad mit 3:15,38 auf. Den bisherigen Weltrekord gielt die Dänin Elſe Jakobſen. 1 1 0 7 755 Nr 2 2 23998**. * 14* 2 4 1 N N * 15 18 15*. 7 8 5— 1 N 1 N Nomon ven Elsbet Borcher? „Fuyren Sie mic, bitte, zu der Mamſell,“ unterbrach ſie ihn kurz, warf den Kopf ſtolz in den Nacken und ging an ihm vorüber. Der Haushofmeiſter ſah ſie eine Weile verdutzt und prachlos an. Das klang ja wie ein Befehl. Was bildete ich dies hochmütige Ding eigentlich ein, ihm, dem Haus⸗ hoſmeiſter, ſo zu kommen? Na, der Hochmut wird ihr bald ausgetrieben werden. Hübſch war ſie ja. Donnerwetter noch mal— was für den jungen gnädigen Herrn, wenn der auf Urlaub kam— aber befehlen läßt fich der Krzikowitz darum von ſo einer nicht. Er ſetzte die ſtrengſte Miene auf und ſagte barſch: „Kommen Sie mit!“ 7 Er dachte nicht daran, ihr die Handtaſche abzunehmen. 7 5 05 ſie denn auch weiter als im Schloſſe bedienſtet wie er! „Alſe folgte mit gemiſchten Gefühlen, Dieſer erſte Em Jan war nicht gerade vertrauenerweckend. Der Haus hofmeiſter trat an die Tür des rechten Seiten⸗ gebäudes und rief in das Souterrain, laut und ungeniert: „Mamſell! Mamſell!“ i 1 9 8 einigen Minuten zeigte ſich ein Kopf in der Tür⸗ ſpalte: f„Nun, Hausmeiſter, was 9 Warum ſchreien Sie e Sie wiſſen doch, daß ich heute alle Hände voll zu tun Habe!“ „Ganz recht, Mamſell, aber die neue Gouvernannte iſt hier und ich weiß doch nicht, wo ich mit ihr hin ſoll!“ Als ob es ſich um ein Stück Möbel handelte, von dem mo nicht weiß, wohin ſtellen, ſo ſprach er von ihr. Der Maan wurde ihr immer unſympathiſcher, 1 Der üble Eindruck wurde jetzt aber durch einen fteund⸗ [icheten verwiſcht. Die Mamſell trat jetzt vollends aus der 2 und ein freundlich gutmltiges, wenn auch etwa 5 Geſicht nickte We allen t; e N f ö 40 ſa e außer mir niemand dieſen Flüge 5 N a 2 nd der gnädige Herr Graf wohnt hier, gerade. „Wenn Sie das neue Fräulein ſind, bitte ich Sie, mir zu jolgen. Ich habe bereits Anweiſungen erhalten und werde Sie in Ihr Zimmer führen.“ Dieſe Höflichkeit im c zu der Art des Haus⸗ Reiſters tat Ilſe unbeſchreiblich wohl und ſie fand einige freundliche Begrüßungsworte für die Mamſell. „Aber Sie tragen ja noch immer Ihre Taſche—— 1 Franz!“ rief die Mamſell in den Gang hinein, So⸗ ort eilte ein Diener herbei:„Hier, trage dem Fräulein die Taſche auf ihr Zimmer, linker Flügel, zweiter Stock, bas dritte Zimmer rechts.“ Der linke Flügel? Sollte der verrückte Graf dieſen nicht allein bewohlen, wie ſie von den Frauen im Warte⸗ jaal zu R.. gehört hatte?——— Dieſer Gedanke beſchäftigte ſie, während ſie der Mamſell Aber den po, in den eee des Schlosses 100 Tepper an und durch endloſe Gänge folgte. Endlich ſchloß die Mamſell eine Tür auf und ließ ſie eintreten. a e Ihr Zimmer; laſſen Sie es ſich wohl Bei dieſen Worten zündete die Mamſell an und breitete ein Weide Tuch auf e Ilſe warf einen forſchenden Blick durch den Raum, Die Einrichtung ließ an Einfachheit nichts 1 wünſchen übrig, aber es ſah behaglich und wohnlich aus und das war ſchon viel wert. Sie trat jetzt an den Tiſch zu der Mamſell zu⸗ rück und dieſe warf einen forſchenden Blick auf ihr Geſicht. Gleich darauf flog ein mitleidiges Läc ln über deren Züge. Schade um das Mädel, dachte ſie. Die wäre zu etwas Beſſerem geboren, als der Ableiter für die Launen un⸗ f ee und der Komteſſen zu dein. Laut ſagte ſie reundlich: 0 en hungrig ſein. Dann könn N wenn Sie wollen, zu Bett legen. Wir haben Gesell 0 und die 10 f Gräfin empfängt Sie heute nicht mehr.“ „Es iſt ſo ſtill hier, a5 jetzt.„Bewohnt denn Ih 405 1 hnen ſogleich Tee und Auſſchnitt 155 unter. „Von dem man ſagt, daß er—. entfuhr es ihr wioer Willen, aber ſie ſtockte mitten im Satz und wurde rot. „Wiſſen Sie das ſchon?“ fragte die Mamſell exſtaunt. 1910 ne„Hat der Stationsvorſteher etwa wieder geſchwatzt?“ 50„Nein, nein, nicht der——— ein Zufall ließ es mich ören.“ Die Züge der Mamſell wurden ernſt.„Liebes Fräulein, was man auch reden mag, Sie dürfen darauf nicht hören. Man redet viel. Gott ſei's gien— aber— ich ſage Ihnen, es iſt nicht wahr, was die Leute ſagen. Der gnädige err Graf iſt ebenſo klar wie Sie und ich und dazu ein lieber, guter Herr, nur ein biſſel verſchloſſen, e uweilen— immer einſam für ſich— immer ſtudierend über ſeinen Büchern. Der ſtört Sie nicht und Sie werden ihm auch kaum je begegnen. Er geht nur ſpät abends oder früh morgens, wenn noch alles ſchläft, aus.“ 5 „Haben die anderen Erzieherinnen auch in dieſem Zim⸗ mer 1 fragte Ilſe weiter. ö „Nein, bis jetzt nicht, ſondern neben der gnädigen Kom⸗ teſſen Schlafzimmer; doch jetzt hat Komteſſe Gerda das immer bekommen und es war kein anderer Platz mehr tei.— Sie fürchten ſich doch nicht hier allein?“ 15 905 lachte und ſchüttelte den Kopf.„Nein, nein, ich fürchte mich nicht.“ „Freilich, ſo ſehen's halt auch nicht aus, erwiderte die Alte mit einem zärtlichen Blick auf Ilſes Geſicht. „Sie haben ſo ein liebes Geſichtel— mir tät's in der Seele weh, wenn— es Ihnen hier nicht gefallen, wenn—“ ſie ſtockte, als 0 ſie, ſchon zuviel Haiagt zu haben. Sie ſehen ſehr ſtark und mutig aus und— ſchlimmſtenfalls 106 auch noch die alte Mamſell da,“ ſetzte ſie dann ſchnell hinzu.. i die ſtreckte der gutmütigen Alten die Hand hin. 915 1 dan licher Empfang ſoll mir als gute Vorbed f tun e Ihnen herzlich, liebe Mamſell. Ihr freund das Uebrige bettifft ich bi t f. 7* eich 5 e betrifft— n nicht ſchwach und weich⸗ mütia— ich kann 655 etwas vertragen.“ 2 n als lebensgefährlich erwſes, wie anfangs angenommen wurde, kam auf ee ſeiner Familie mittels Privatauto in ſeine Heimat, ins Stadtkrankenhaus Men⸗ Heſſiſcher Landtag. Beratung des Staatsvoranſchlages 1926.— Debatte unter dem Einfluß des begonnenen Wahlkampfes. O Darmſtadt, 17. April. Am Dienstag wurden die Sitzungen des heſſiſchen Landtages mit der Beratung des Staatsvoranſchla⸗ ges für 1928 wieder aufgenommen. In einer Er⸗ öffnungsanſprache gedachte Landtagspräſident Delp der Großtat der deutſchen Ozeanflieger. Die dann einſetzende Debatte ſtand ſchon ſtark unter dem Einfluß des bereits begonnenen Wahlkampfes. Abg. Ritzel(S.) polemi⸗ ſierte gegen die Politik der Rechtsparteien und verteidigte die Weimarer Koalition in Heſſen. Abg. Hoffmann (3.) kritiſierte in ſcharfen Worten die Haltung der Deut⸗ ſchen Volkspartei und deren Einſtellung bei der letzten Regierungsbildung in Heſſen, die die Verdrängung des Zentrums aus der Regierung zum Zwecke gehabt habe. Mit der gleichen Schärfe eri derte Abg. Dingeldey (D. Vp.) und bedauerte, daß in Heſſen nicht eine Regie⸗ rung auf der Grundlage der großen Koalition zuſtande gekommen ſei. Der Redner des Landbundes, Abg., Leuchtgens ſprach über die Not der Landwirtſchaft und behauptete, daß es den Landwirten ſchlechter gehe, als den Arbeitern in der Stadt. Dieſe Bemerkung rief bei den Linksparteien heftige Widerſprüche hervor. Abg. Beſt(Aufwertungspartei) ſchilderte an verſchiedenen Bei⸗ ſpielen das Unrecht, das den Sparern zugefügt worden ſei. Er erkannte aber an, daß die heſſiſche Geſetzgebung verſucht habe, den Sparern zu ihrem Recht zu verhel⸗ fen, durch die Reichsgeſetzgebung aber daran gehindert worden ſei. Darauf wurden die Beratungen abgebrochen und auf Mittwoch ment. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 18. April. Infolge einheitlicher Nordweſtſtrömung wird das kühle Wetter anhalten. Weiterer Temparaturfall ſteht jedoch nicht mehr in Ausſicht. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Fortdauer des kühlen unbeſtändigen Wet⸗ ters bei nötigen Weſt⸗ bis Nordweſt⸗Winden. Zeitw ei? Regenſchauer, im Gebirge Schnee. — Falſche 20 Mark⸗Reichsbanknoten. Es iſt wieder⸗ holt vor der Annahme von Nachbildungen der Reichs⸗ banknoten über 20 Reichsmark mit dem Ausgabedatum 11. 10. 1924 gewarnt worden; trotzdem konnte der ge⸗ werbsmäßige Verbreiter dieſer Noten bis jetzt noch nicht gefaßt werden. In letzter Zeit ſetzt der Falſchgeldver⸗ breiter ſeine Falſifikate hauptsächlich in Geſchäften, die in der Nähe von Bahnhöfen liegen, ab. Es wird daher die Geſchäftswelt erneut erſucht, dieſen Falſchnoten be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenten und den Verbreiter der Polizei oder der Gendarmerie zu übergehen. Di! hauptſächlichen Merkmale dieſer Jalſchnoten ſeien in Nach; stehenden kurz wiedergegeben: Die Noten beſtehen aus zwei zuſammengefügten Blättchen. einem kräftigeren. leich! Loſe Blätter. Schreckenstat eines Paralytikers. Die Polizei von Klein Peſt verhaftete den penſio⸗ nierten Finanzwachoberoffizial Ludwig Edoy wegen Gat⸗ tenmordes. Edoy hatte am 5. ds. Mts. bei der Polizei gemeldet, daß ſeine Frau verſchwunden ſei und machte dabei verſchiedene Angaben, wo ſich ſeine Frau zuletzt aufgehalten hätte. Als dieſe Angaben von der Polizei nachgeprüft wurden, ergab es ſich, daß ſie unwahr ſeien, und das erweckte Verdacht gegen Edoy. Während dieſer in ſeinem Hauſe verhört wurde, bemerkte ein Dedektiv, daß im Hofe an einer Stelle des Erdreichs friſch geebnet worden ſei. Er nahm eine Schaufel, um nachzugraben. Da wurde Edoy kotenbleich und ſchrie, er werde alles 115 Alsbald wurde die Leiche der Frau zutage be⸗ fördert. Edvy geſtand ein, daß er ſeine Frau im Laufe eines Streites erwürgt und die Leiche dann im Hofe begraben habe. Die Polizeiärzte unterſuchten nun den Gattenmörder Ludwig Edoy und ſtellten die Symptome einer beginnenden Paralyſe feſt. Seine Bekannten Klein Peſt fanden in der jüngſten Zeit ſein Betragen abnormal. Er hatte, als die Abgäggigkeit ſeiner Frau bekannt wurde, vier Frauen der Reihe nach Heirgtsan⸗ träge gemacht. Er wurde ſofort der Staatsanwaltſchaft eingeliefert und dürfte von Gerichtspſychjatern auf ſeinen »Geſſteszuſtand unterſucht werden. 9 e f Böſe Beiſpiele verderben f i Die Menſchen ſind durchaus nicht die, die ber dem beginnenden Frühling die Hauptrolle ſpielen, ſie ſind eigentlich nur dazu da, um in die fertige Szenerie als Statiſten geſtelft zu werden. Die führenden Nollen werden durch die Pflanzen- und einen Teil der Tierwelt ver. treten. Darum haben auch die Menſchen abſolut nicht dreinzureden, wenn, wie 151 5 wird, eine Art Revo⸗ lution unter den Darſtellern er Frühlingsrevue ausge⸗ brochen iſt, die unabſehbare Folgen haben kann. Es handelt ſich, wie ein alter behäbiger Spatz ſeiner Verwandiſchaft erzählte, um folgendes: Die„moderne Richtung“ hat eine Neuinſzenieruna vorageſchlagen mit England 39 506 1983 3084/09, 06 8 451 8ʃe 06 6 N f 1868 903% 5655 ½07% bg bmg Oft 0 Om 527 020,51 bare 9 5 66 ver facten Agdsſcen Kufffdrien porfoga! Japon bernd pulen a, In der Zeit vom 1. September 1927 bis zum 31. März 1928 ſind aus der Kaſſe des Reparationsagen⸗ worden. Gemeinderatsſitzungs⸗Bericht vom Dienstag, den 17. April 1928. Bor Beginn der Sitzung gab Herr Bürgermeiſter Lamberth dem Plenum verſchledene Kommiſſionsbe⸗ ſchläſſe bekannt, von welchen wir hier die Wichtigſten an⸗ führen.— Die Arbeiten für die Herſtellung der Fuß⸗ ſteige(Plattenbelag, Kleslieferung ete.); für die Pflaſte⸗ rung an der Nebenbahn, ſowie zur Herſtellung der Ka⸗ naliſation in der Bismarckſtraße wurden vergeben.— Die Lieferung der Schulbänke wurde der Fa. Gebr. Brechtel, hier, übertragen.— Ein Doppel⸗Wohnhaus am Tivoli wurde an 2 Kriegsbeſchädtgte abgegeben.— Die Liefe⸗ rung der Almoſenſärge wurde dem Schreinermeiſter Jöſt zum Prelſe von 48 Mark pro Stück übertragen.— Die Lieferung von 50 weiteren Waſſermeſſern wird der Fa. Bopp und Reuter übertragen.— Die Streichung der Dachſländer der Elektrizitäts⸗Anlage wird vorgenommen. — Die Stundung für Gas-, Waſſer⸗ und Stromgelder kann auf 3 Monate erfolgen.— Der Flſchereipachtpreis wurde, da die Fiſcheret vollſtändtg unproduktiv iſt, er⸗ laſſen.— Die Erbauung einer Turnhalle wurde bis 1. April 1929 zurückgeſtellt.— Die Lieferung von 160 Kg. Grasſamen zum Preiſe von 224 Mark, ſowie das Ein⸗ ſäen an den Bahnhofs⸗Anlagen wurde vergeben. Zur Dagesordnung: 1 Punkt J. Walzen der Ortsdurchfahrten. Da der Provinzialausſchuß es noch ablehnt die Walzung der Ortsdurchfahrten, welches einen Koſtenaufwand von 7000 Mark benötigt, vornehmen zu laſſen, beſchlteßt der Gemeinderat unbedingt darauf zu drängen, daß die Her⸗ richtung vorgenommen wird. Punkt 2. Verkehrsverhältniſſe auf der Strecke Worms— Weinheim, hier, Einleg⸗ ung einer Spät verbindung ad Worms Zur Einlegung eines beantragten Spätzuges, nach 22 Uhr, iſt eine Rentablität von 30 Mark erforderlich, die wahr⸗ ſcheinlich nicht aufgebracht wird, weshalb dieſe Verhand⸗ lungen im Sande verlaufen. Ab 15 Mai geht der letzte Zug 19,30 ab Worms und trifft 20,20 Uhr hier ein. Hiervon wird Kenntnis genommen.— Zugleic/ wird be⸗ kanntgegeben, daß die notwendige ¼ Mehrheit zur Er⸗ reichung der Durchführung des Fernſprechdien ſt es bis Nachts 24 Uhr aufgebracht wurde und ſomit dieſe angenehme Einrichtung in Bälde in Kraft tritt.— Von einer Einladung der Freiw. Sanitätskolonne zum 30 jährigen Stiftungsfeſt am 18. und 19. Auguſt ds. Is. wird Kenntnis genommen. man ſich bei den modernen Menſchen mit dem unmodernen Tonaufbau lächerlich mache. Mehr Jazz und mehr Schla⸗ ger und mehr nach Nigger in Farbe und Bewegung! Der Star müßte beim Pfeifen immer ein bischen rückenmärker⸗ artig ſchlenkern, die Amſel ebenfalls mit mehr Charles⸗ tontakt auf dem Raſen lang hüpfen. Vor allem aber die Kleidung— moderner— viel moderner! Farbiger Frack, farbiges Beinkleid! Und die Natur!—. wie alt⸗ modiſch!— Weg mit dem ewig Grün jedes Frühjahr! Wir haben eine Unmenge moderner Farben! Wie ſoll denn jemals die Natur Gia a machen, wenn ewig Baum und Strauch und Gras grün bleiben?! Das muß ja hemmend und langweilig wirken!— Die Blumen waren voller Begeiſterung und ſtimmten ſofort dafür, denn die Kleiderfrage gin laut, und aufgeregt— wie das bei Damendebatten immer der Fall ſein ſoll— daß ein Abſchluß erſt bei der nächſten Sitzung erzielt werden wird. a Es gab allerdings Vertreter aus den verſchiedenen Lagern, die abrieten,(man nennt bei den Menſchen dieſe Gattung: den ſoliden Typ) und ſich gegen jede Neuerung ausſprachen, ſie meinten:„Wenn die Menſchen, die ohne⸗ hin unzuverläſſig ſeien, aus der Welt ein Kaſperltheater machten, dann müſſe man ſie laſſen, denn ſie verſtünden es nicht beſſer, aber die Tier⸗ und Pflanzenwelt ſei bisher die ſolide Vertretung der Schöpfung geweſen und müſſe es auch bleiben.... Bei Spatzen's gab es bei dieſer Mit⸗ teilung auch Unſtimmigkeiten. Der Hausherr trat für ſein ſtaubfarbenes Röckchen ein, weil es ſo ungemein praktiſch ſei, während die Damen für farbige Kleider ſchwärmten, der Abwechslung halber. ö Ein furchtbares Drama in den Dſchungeln. Ueber eine blutige Eiferſuchtstragödie von aſiatiſchet Grauſamkeit berichtete kürzlich ein engliſcher Kolopial⸗ offizier, der auf einem Streifzug durch die hinterindiſchen Dſchungeln Augenzeuge des c Schauſpiels ge⸗ worden iſt. Er war mit ſeinen Truppen den e aue en, Burg eine e e erreichtum jeden Durchzug als totbringend erſcheine 8 Ia der. Nach wärend ſie in ibren Jeiten mpierten den Damen gleich in Stiel und Blatt über. Die Debatte darüber wurde aber ſo ö b N 08 vollſtandig anderen Weſangsmelodien fur die Vogel, well g e it. wohl mit dem Zentrum auf die Kandidatur des ten die aus unſerer Tabelle erſichtlichen Beträge gezahll Mat ds. Irs. ab. Das Kre samt hat die Neuwahl nach den gültigen Wahlvorſchriften angeordnet. Die Ausſchret⸗ bung der Wahl wird erfolgen. Der Tag der Wahl iſt der 3. Juni ds. Is. Falls nur ein gültiger Wahlvor⸗ ſchlag eingereicht wird, findet eine Wahl nicht ſtatt, ſon⸗ dern gilt der Vorgeſchlagene fr die Wahlperiode von 9 Jahren als gewählt Der Volksblock hat erklärt, ſich errn Belgeordneten Roos zu vereinigen, ſodaß wohl eine Wahl nicht ſtattfinden dürfte. Punkt 7. Bekämpfung der Krähen. Troß der Nützlichkeit der Krähe wirkt ſie ſich in der Ueberzahl zur recht nachtetligem Schaden für die Landwirtſchaft aus. Es wird deshalb ihre Vernichtung mit allen Mitteln be⸗ trieben. Der Gemeinderat ſetzt an Prämien für die Ver⸗ nichtung von alten Krähen 60 Pfg., junge 40 Pfg. und Eier 20 Pfg. pro Stück aus. Jagd- und Feldſchutz⸗ perſonal, ſowie die oberen Schulklaſſen ſollen zur Ver⸗ nichtung aufgefordert werden. Punkt S. Faſelhalt ung. Das Defizit im Faſelſtall beträgt im letzten Geſchäftsjahr 7800 Mk. Es muß auch weiter jeder Sprung bezahlt werden.— Die Luſtbarkeitsſteuer hat im letzten Jahre 1100 mehr, als im Vorhergehenden, eingebracht.— Der Er⸗ ſtellung eines Geräteſchuppens durch er ee im kleinen Kirſchenwäldchen ſteht nichts im Wege. Hiermit war die Sitzung beendet. Anſchließend geheime Sitzung. * Zentrumspartei. Am 19. April 1928, nachmit⸗ tags 3 Uhr veranſtaltet der Landesausſchuß der Heſſ. gentrumspartet im Reſtaurant„Zum ſteinernen Haus“, Frankſurt a. M, Braubachſtraße 35 eine Landesausſchuß⸗ ſitzung. Um 2 Uhr geht der Landesausſchußſitzung im gleichen Lokal eine Sitzung des Landesparteivorſtandes voraus. 0 „ Den erſten Schritt ins Leben treten heute unſere A B. C Schützen. An der Mutterhand treten ſie ihren erſten Schulgang an. Es iſt dieſer Gang für manche Mutter nicht leicht. Gibt ſie doch nun ihren koſtbarſten Schatz, ihr Kind, das ſie 6 Jahre allein erzogen und behütet, in die Obhut andrer bewußter Mlterzieher. Es erſcheint darum wohl an keinem Tage die Forderung, daß die Schule im Geiſte des Elternhauſes weiter erziehen müſſe, verſtändlicher als heute. Mögen ſich alle Eltern daran erinnern, wenn ſie über kurz oder lang zur direkten Ausübung der Staatsgewalt aufgerufen werden. Dem kleinen Volke aber, das heute den erſten Schritt ins Leben tat, wünſchen wir, daß die Schulzeit für ſie ſegens reiche und glückliche Jugendjahre bedeuten mögen. „ Paß und Perſonalausweis ſtatiſtik. Nach zuverläſſigen ſtatiſtiſchen Angaben wurden im Jahre 1927 von den einzelnen Paßämtern in Heſſen(Kreisämter und Polizeiämter) insgeſamt 39 162 Päſſe ausgeſtellt. Darunter befanden ſich 12 563 Auslandspäſſe. Ferner wurden 400 Perſonalausweiſe als Paßerſatz an Ausländer ausgegeben. Die Zahl der Sichtvermerke in Heſſen zur einmaligen Ausreiſe betrug 583 u. für zwei⸗ u. mehrmalige Reiſen 327. Horken ſie fürchtbares Tigergebrull. Sie gingen dem Tarn nach und kamen ſchließlich an eine Lichtung, wo ſich ihnen ein entſetzlicher Anblick bot. Der Boden war weit umher mit Blut getränkt, und da und dort lagen zerfetzte, menſchliche Körperteile verſtreut, an den Bäumen hingen Reſte menſchlicher Körper. Wohl an 50 Tiger trieben ſich in der Lichtung umher und ſättigten ſich an Menſchen⸗ fleiſch und tranken gierig das Blut. Vorſichtig umging man die Lichtung und fand ſchließlich an einem Baum noch zwei lebende, aber furchtbar zugerichtete Menſchen angebunden. Es waren, wie es ſich ſpäter herausſtellte, der Häuptling Omk Keo und eine Frau ſeines Bruders Kwanh Toi. Als der Häuptling wieder zum Bewußftſein kam, erzählte er folgendes: Zwiſchen ihm und ſeinem Bruder war ein Streit ausgebrochen um die Häuptlings⸗ würde, der dadurch beſonders ſcharfe Form annahm, daß ach noch die Eiferſucht in den Streit beimiſchte. Seim Bruder nahm nämlich an, daß eine ſeiner Frauen ihm mit dem Häuptling Omk Keo die Treue gebrochen habe, da er ſie hinrichten laſſen wollte, fte ſie in der Nacht heimlich zu ihrem Schwager, denn ſie wär von den Vek⸗ trauten Kwanh Tois auf die furchtbaren Abſichten ihres Gatten aufmerkſam gemacht worden. Es kam nun zu einer Art von Krieg, da bei dieſen Völkern, ähnlich wie bei den Griechen und Trojanern private Liebesangelegen⸗ heiten als Kriegsgrund angeſehen werden. Omk Keo und ſeine Soldaten wurden geſchlagen und er ſelbſt geriet mit zahlreichen ſeiner Leuke und mit der unglücklichen Frau in die Gefangenſchaft ſeines blutdürſtigen, Bruders. Sie wurden alle in die„Lichtung des Todes“ gebracht, die von Raubtieren ſtark beunruhigt wird. Hier wurden ſie an die Bäume gebunden und ihnen die Hände abgeſchnitten. die man im Dſchungel verstreute, um die Tiger amulocken⸗ In der Nacht ſtürzten ſich die Beſtien auf ihre unglüclichen Opfer und fraßen ſie lebendigen Leibes auf. Der Haupt: ling und die junge Frau entgingen wie durch ein Wundes dieſem Schickſal, obwohl ſie ſchwer verletzt waren. sss