Hanna Frauen- Versammlung am nächsten Sonntag, 4 Uhr im„Freischütz“ Frau Abgeorünete Hattemer, Darmstadt spricht über „ie Ausgaben der Malnenschen Frau I fer heulgen Zelt 18 Ju dieser Versammlung werden alle kathol. Frauen u. Jungfrauen(über 18 J.), insbesondere aber die Mitglieder der unterzeichneten Vereine, herzlichst eingeladen. Christl. Mütterverein Mar. Jungfrauenkongregation K. K. V. f Heute Donnerstag Abend 8½¼ Uhr Kegeln in der Vorſtadt. Der Vorſtand. em in der erſten Gewann Nr. 14 zu vervachten auf neue Dessins Mtr. 2.25, schöne aparte Muster.. Mtr. Crepe Florina, das Ersatzgewebe für repe de chine, in 95 om br., schönste Farben. Mtr. 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Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. Foenntagöblatt„Sierne und Blumen“, halbjährlich einen kurt a. N.— Schriftleitung, Druck u. abeuds ½9 Uhr findet im. —— Nr. 99 — ö——————— Neues in Kürze. ze: In Heidelberg wurde die Jahresverſammlung der Deutſchen Vereinigung für internationale Freundſchaſts⸗ arbeit ver Kirchen eröſſuet. 16: Nach einer Melvung der Humanitee iſt Briands Erkrankung ſehr eruſt. Poincaree, Tarbien und Herriot ſollen Auſprüche auf das Außen miniſterium machen. 16: Muſſolini hat in Rom ausgewählte Vertreter von Südtirol in beſonde er Audienz empfangen. 5 de Flieger ſind in Paris eingetroffen, einen Ozeanflug zu treſſen. 5 1 wei Pini um Vorbereltn: gen fa Der polniſch⸗litauiſche Streit. Muſſolini Schiedsrichter? ö O Genf, 26. April. Aus gut unterrichteten Kreiſen erfahren die„Ba⸗ 4 Nachrichten“, daß der polniſche Außenminiſter Za⸗ eſki während ſeines Beſuches in Rom Muſſolini erſucht haben ſoll, in der polniſch⸗litauiſchen Ausein⸗ anerſetzung die Rolle eines Schiedsrichters zu übernehmen. Muſſolini ſoll zugeſtimmt haben. Das Blatt teilt ferner mit, daß der Hauptzweck der Reiſe Zaleftis nach Rom geweſen wäre, eine neue Anleihe bei der italieniſchen Regierung zu tätigen. f Güdtiroler bei Muſſolini. Unter Führung des Präfekten Ricci. e Berlin, 26. April. Wie aus Rom gemeldet wird, wurde eine Abord⸗ Kung von Kaufleuten, Induſtriellen, Landwirten und Arbeitern aus Südtirol, im ganzen 120 Perſo⸗ nen, unter Führung des Präfekten Ricci und der Lei⸗ ler der faſchiſtiſchen Gewerkſchaſtsverbände, von Muſ⸗ ſolini empfangen. Ueber den Empfang iſt bisher nichts näheres bekannt geworden. Die Folgen von Südtirols Italieniſierung. Wie aus St. Johann⸗Ahntal(Südtirol) gemeldet wird, ereignete ſich in der dortigen Mädchenſchule ein Zwiſchenfall, der die verheerenden Folgen der Ita⸗ lieniſierung Südtirols beweiſt. Die deutſche Lehrerin der Schule war von den Italienern verſetzt worden. Eine italieniſche Lehrerin trat an ihre Stelle. Als dieſe zum erſten Mal in der Schule erſchien, ſtürzten ſich die deut⸗ ſchen Schülerinnen auf ſie und warfen ſie zum Schulhaus hinaus. In der Schule von St. Jakob wurden alle Muſſolini⸗Bilder von den Schulkindern beſudelt. Ein weiterer Anſchlag auf König Viktor Emanuel Exploſioſtoffe auf den Eiſenbahnſchienen. Baſel, 26. April. Nach einer Meldung aus Lugano hat die italieniſche Ponzei außer dem Anſchlag auf den König bei der Mai⸗ länder Muſtermeſſe und dem Attentatsverſuch auf den Eiſenbahnzug Muſſolinis noch einen weiteren Anſchlag gegen den König aufgedeckt. Auf der Eiſenbahnlini: von Mailand nach Leccp, die der König benutzen wollte, wurden ebenfalls Exploſioſtoffe aufgefunden. Der König hat daraufhin die Reiſe von Mailand nach Lecco im Automobi! ausgeführt. Die italieniſche Polizei nimmt an, daß alle Auch äge das Werk einer weit verbreiteten Or⸗ ganiſation ſind. 1 1 Eine Forderung Bulgariens. Zurfzkſtellung der bulgariſchen Neparationszahlungen Sofia, 26. April. In der Sohranje wurde der dringende Geſetzent wurf über die Hilfeleiſtung bei allgemeinen Unglücksfällen worunter auch Erdbeben fallen, angenommen, Bei den Beratungen zu dieſem Geſetzentwurf waren ſich die Red. ner aller Parteien darüber einig, daß die Repara⸗ tlons zahlungen vor der Hilfe für die Erdbebenge ſchädigten zurücktreten müßten. Auch die Flüchtlings anleihe müßte für die Erdbehengeſchädigten herangezogen werden dürfen. Der Miniſterpräſidenk verſprach, dieſ⸗ Borſchläge zu prüfen. — Hoovers Präſidentſchaſtsausſichten. Erneut an der Spitze der Kandidaten. London, 26. April. bös desen ee bee 1 e Ergebniſſe der Primärwahlen N verſchiedenen amerikaniſchen Staaten. insbeſonder⸗ Viernheimer Tageblatt zeiger Piernhetmer Bürger- Zig.— Bierng. Bolts blacz Anzelgenpreiſe: Dit einſpaltige Petitzeile koſtet 25 5 die Reklamezeils 80 Pfg. bei Wleberholung aßgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inf mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen im naſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annencen⸗Erpebitionen Deutſchlands und des Aus laubs. Amlsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeigets Platvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Fü: die Aufnahme an deſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Zewühr nicht übernommen werden. erate und Notizen vor⸗ — 45. Jahrgang Freitag, den 27. April 1928 in Maſſachuſets und„o, erneut an die Spitze der Kandidaten für die diesjährigen Präſident⸗ ſchaftswahlen gerückt. Auf demokratiſcher Seite konnte der Newyorker Gouverneur Smith gleichfalls ſeine Stellung verbeſſern, ſo daß ſich die Wahr! lichkeit eines erbitterten Kampfes zwiſchen Hoover ung Smith wieder vergrößert. Smith iſt trotz ſeiner bisherigen Er— folge gegenüber Hoover ſchwer benachteiligt, da er Ka⸗ * tholik und Gegner der Prohibition iſt. icht 9* Gireſemann ſpricht in München Nationalſozialiſten ſprengen die Verſammlung. München, 26. April. Gelegentlich einer Wahlverſammlung der Deutſchen Volkspartei am Mittwoch abend im Münchener Bürger⸗ bräukeller, hielt Dr. Streſemann eine Rede, in der er zunächſt zur Frage Reich und Länder u. a. ſolgendes ausführte: So wie einſt Bayern dem Deutſchen Reich führende Perſönlichkeiten für die Füh⸗ rung der Neichsgeſchäfte, ja ſelbſt einmal einen preußi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten geſandt hatte, ſo halte ich es im politiſchen parlamentariſchen Leben es für zweckmäßig, daß wir gegenſeitig zu einander Fühlung nehmen, da wir in erſter Linie nicht Süddeutſche oder Norddeutſche ſon⸗ dern Deutſche ſind. Das Verhältnis Bayerns zum Reich ſer nicht immer frei von Spannung geweſen. Auch heute iſt die Frage der Auseinanderſetzung zwiſchen Reich und Ländern eine der wichtigſten innerpolitiſchen Probleme. Dieſe könnten nur gelöſt werden, wenn wir von vornherein jedes Mißtrauen ausſchalten und nicht gegeneinander ſondern miteinander gingen. Wenn man mir den Wunſch nachſagt, die Eigen⸗ ſtaatlichleit Bayerns zu zerſchlagen, ſo würde ich mir, wenn dies mein Ziele wäre nicht gerade eine Kandidatur in Bayern ausgeſucht haben. Das Problem der Verein⸗ heitlichung des Reiches ſſt nicht durch Schlagworte zu löſen. Eines muß dabei von vornherein ausgeſchaltet werden, daß irgendwo in Deutſchland ein Zweifel am Reichsgedanken beſtünde. Der Beweis für Bismarcks Werk iſt ſein Beſtehen über den Weltkrieg hinaus. Nicht der Reichsgedanke ſteht in Frage, ſondern die Erörterung, wie man dem Reiche am beſten diene. Ein Wort über die Neichsverfaſſung. Die Möglichleit ihrer Fortentwicklung iſt durch ihren eigenen Wortlaut möglich und gegeben. Im übrigen iſt ſie das Dach unter dem wir leben. Deshalb arbeiten wir in unſerer Partei am republikaniſchen Deutſchland und im republikaniſchen Deutſchland. Vor uns liegen große inner⸗ und außerpolitiſche Fragen. Gegenüber der Le⸗ bensnot und dem Exiſtenzkampf des Deutſchen Volkes gibt es keine Staatsformfragen. Die innere Einſtellung des Einzelnen über die theoretiſch beſte Form der Ver⸗ faſſung bleibt davon unberührt. Verbinden wir das, was ſich lebensfähig erhalten hat und was gut im alten Deutſchland war, mit jener Stärkung des Verantwor⸗ tungsbewußtſeins des deutſchen Volfes, die ihm die neue Verfaſſung gegeben hat und arbeiten wir gemeinſam an der Löſung der großen Zeitfragen, die wir namentlich in den nächſten Jahren zu bewältigen haben werden. Dann kam De. Streſemann auf die außenpoli⸗ tiſche Entwicklung zu ſprechen. Er wies darauf hin, daß der Ruhrkampf nicht vergeblich geführt worden fas, weil dadurch die Welt geſehen habe, daß das Rheig⸗ land deutſch bleiben wolle und dadurch die dauernde Feſt⸗ ſetzung Franfreichs am Rhein verhindert worden ſei. Im Jahre 1923 habe Hitler ganz pflichtvergeſſen mit Deutſch⸗ lands Schickſal geſpielt. Er habe Deutſchland wieder in die Gefahr des Volſchewismus hineingetrieben. Als der Miniſter dann auf die Stellungnahme der Deutſchen Volkspartei zum Reichsſchulgeſetz zu ſprech en kam, ſteigerte ſich die Unruhe unter den anweſenden Gegnern. Die Nationalſozialiſten ſtimmten das Deutſchlandlied, das Hitlerlied und die„Wacht am Rhein“ an. Ihre Hoch⸗ rufe auf Hitler wurden von den Streſemann⸗Anhängern mit Hochrufen auf den Miniſter erwidert. Frühzeitig ſchloß der Verſammlungsvorſitzende die Verſammlung, da, wie er betonte, es nſcht möglich geweſen ſei, in München dem Reichsaußenminiſter völliges Gehör zu verſchaffen. —— 1 Die Bremenflieger geſtartet. Mit dem Ford'ſchen Hilfsflugzeug. 5 V Newyork, 26. April. Wie die Funkſtation von Point Amour berichtet, hat der Ford⸗Aeroplan, der die Ozeanflieger nach New⸗ nork bringen ſollte, am Donnerstag mittag Greenly Island verlaſſen, während ſpäter eingelaufene Te⸗ legramme berichten, daß ſich in dieſem Flugzeug, das von dem Piloten Balchen geführt wird. die„Bremen“ 1 Beſatzung, Köhl, Hünefeld und Fitzmaurice, de⸗ finden. Das Flugzeug ſoll beabſichtigen, in der Murray⸗ Vany eine Zwiſchenlandung vorzunehmen. Der Start zum Weiterflug von Greenly Island nach Newyork er⸗ folgte um 7.50 Uhr morgens amerikaniſcher Zeit, alſo ungefähr 13,45, Ahr. Die Zwiſchenlandung des Flug⸗ zeuges in der Murray Bay erfolgte um 18 Uhr mittel⸗ europäiſcher Zeit. ö Der Grund, warum die deutſchen Ozeanflieger ihren urſprünglichen Plan, mit der„Bremen“ ſelbſt nach New⸗ hork zu fliegen, aufgegeben haben, iſt darin zu ſuchen, daß einmal während der letzten warmen Tage das Eis auf Greenly Island brüchig geworden iſt, ſo daß das Flugzeug nicht mehr aufſteigen konnte, während weiterhin auch die Tatſache zu erwähnen iſt, daß es be⸗ dauerlicherweiſe vergeſſen wurde, dem nach Greenly Is⸗ land entſandten Hilfsflugzeug Schneekufen mitzu⸗ geben, ſo daß auch dieſe Möglichkeit eines Starts der „Bremen“ nicht gegeben war. Infolgedeſſen haben ſich die Ozeanflieger ſchweren Herzens entſchloſſen, ihr Flug⸗ zeug auf Greenly Island zu belaſſen und ſich mit dem Fordflugzeug nach Newyork zu begeben, zumal ſie auch noch ihrer Ehrenpflicht genügen wollten, um dem erſten Führer des Ford'ſchen Hilfsflugzeuges, Bennett, in Quebec das letzte Geleit zu geben. Weitere Meldungen wollen allerdings auch noch wiſſen, daß die„Bremen“ auch ſonſt noch verſchiedene leichtere Störungen aufzuweiien habe, die in der Eile nicht beſeitigt werden könnten, doch liegt eine Beſtätigung di chrichten bis jetzt noch nicht vor, ſo daß erſt der ausführliche Bericht der Ozeanflieger ſelöſt über den Zuſtand ihres Flug⸗ zeuges abgewartet werden muß. Feſt ſteht bis jetzt auf alle Fälle. daß die Flieger vorausſichtlich ſchon in der nächſten Woche nach Greenly Island zurück⸗ kehren werden, um an die Wiederinſtandſetzung der„Bremen“ zu gehen, zumal bis dahin auch der Lloyd⸗Dampfer„Dresden“ mit den aus Deutſchland an⸗ geforderten Erſatzteilen in Newyork eingetroffen ſein wird. 38 er N. Die offizieiten Empfangsfeierlichkeiten verſchoben Angeiichts des Ablebens des Fliegers Ben⸗ netts, von dem wir bereits kurz berichteten, hat der, Ausſchuß für die Vorbereitungen zum Empfang der Ozeanflieger die Empfangsfeierlichkeiten bis Dienstag nächſter Woche verſchoben. Das Ableben Bennetts hat ſowohl in Amerika als auch in Deutſch⸗ land allgemeines Bedauern hervorgerufen. Der Flieger iſt das Opfer höchſter Ritterlichkeit und ſtrengſter Pflichterfüllung geworden. Er ließ es ſich trotz ſeiner Krankheit nicht nehn ſeine reichen Er⸗ fahrungen für die Befreiung der„Bremen“-Mannſchaft zur Verfügung zu ſtellen. Bennett, den eine ſchwere In⸗ Krankenlager in De⸗ fluenza ans Bett ſeſſelte, ve ſein Kr troit gegen den Willen der Aerzte, um nach Murraybay zu fliegen. Noch in der Nacht zum. Mittwoch hat Frl. Junkers mit der kanadiſchen Eiſenbahn eine Abma⸗ chung über die Bereitſtell! 5 Sonderzuges von, Murray Bay nach Queber um der Bremen⸗ mannſchafſt zu ermöglichen, Sterbelager Ben⸗ netts zu eilen und ihm für ſein L verk Dank zu ſagen. Bennett iſt jedoch geſtorben, noch bevor die„Bre⸗ die Eis inſe' berkaſſen hatte. Graf Bernſtorff ſpricht in Heidelberg. Ueber die Abrüſtungsfrage. Heidelberg, 26. April. Die Jahresverſammlung des Weltbundes für internationale Freundſchaftsarbeit der Kir⸗ chen, die am Donnerstag in der Aula der Heidelberger Aula eröffnet wurde, erhielt eine beſondere Note durch ein Referat des Botſchafters Graf Bernſtorff über die Abrüſtungsfrage. Er führte u. a. aus: Ueber die Ab⸗ rüſtungsfrage könne heute in Deutſchland keine Meinungs⸗ verſchiedenheiten mehr beſtehen, da Deutſchland die For⸗ derungen des Friedensvertrages vollkommen erfüllt habe und ſomit der deutſche Standpunkt eindent (zeichnet ſei. Es ſei anerkannt worden, daß durch Locarno eine ſo große Sicherheit in die Welt gekom⸗ men ſet, daß jetzt die Vorausſetzung zu fortſchrei⸗ tender Abrüſtung der anderen Völker gegeben ſei. Die Frage, um die es ſich handle, ſei von ungeheurer Tragweite. Zum erſten Mal in der Weltgeſchichte wurde die Forderung aufgeſtellt, daß die Staaten in militäxiſchen Fragen auf ihre Souveränität verzichten ſollen. Jedoch ſei man von der Erfüllung dieſer Forderung noch weit ent⸗ fernt. Zum Schluſſe ging dann der Redner auf die Genfer Abrüſtungsdebatte im Februar d. In ein und ſtellte feſt, daß Deukſchland die einzige Macht gewe⸗ ſen ſei, die offen und ehrlich die Abrüſtung ge⸗ wollt hätte. man inen Der Sinn des amerikaniſchen Vorſchlages Lord Grey begrüßt Amerikas Weltfriedensbeſtrebungen 0 London, 26. April. über den amerikaniſchen Kriegsverzichtspakt Dieſer Vorſchlag, ſo führte der Redner aus, ſei wohl zu begrüßen, und die Tatſache, daß er im Jahre der Präſi⸗ dentſchaftswahlen unterbreitet wurde, ſei ein Beweis da⸗ für, daß es in den Vereinigten Staaten eine ſtarke und weitverbreitete ee Meinung gebe, der die Wiederherſte ung des Weltfriedens be⸗ ſonders am Herzen liege. Es müſſe alles getan werden, um jede Möglichkeit von Mißverſtändniſſen über das Ver⸗ hältnis der amerikaniſchen Vorſchläge zu den Völkerbunds⸗ ſatzungen zu beſeitigen. Der Sinn der amerikaniſchen Porſchläge ſei der, daß die Anterzeichner ei ſolchen Vertra 6 Dr 3 5 ges Handlungsfreiheit gegenüber einen taat erhielten, der den Pakt breche und damit pon den Verpflich . Pakt e un 1 htungen be⸗ treit würden, die die Unterzeichnung des Locarno⸗Vertra⸗ es oder der Völkerbundsſatzungen eingegangen ſeien. Er önne nicht einſehen, warum die britiſche oder irgend eine andere Regierung, die die Erhaltung des Weltfriedens wünſche, nicht ſofort eine vorläufige Antwort nach Wa⸗ ſhington richte, in der ſie ihre Bereitwilligkeit zu einer wohlwollenden Prüfung der amerikaniſchen chläge Ausdruck geben. ſchen Vorſchläge e J Nobile bei Hindenburg. Der italeniſche General dankt für die deutſche Unterſtützung. be Berlin, 26. April. Amtlich wird mitgeteilt: Neichspräſident v. Hinden⸗ burg empfing am Donnerstag den Führer des ita⸗ lieniſchen Polarluftſchiffes, General Nobile. Im Laufe der längeren Unterhaltung ſprach General Nobile dem Herrn Reichspräſidenten ſeinen Dank für die Un⸗ terſtützung und den Empfang aus, den er und ein Luftſchiff in Deutſchland gefunden haben. Der Herr Reichspräſident beglückwünſchte General Nobile zu einen bisherigen großen Erfolgen und gab in herzlichen Jorten der zuverſſchtlichen Erwartung Ausdruck, daß auch ſein Nordpolflug von Gelingen und Erfolg gekrönt ſein 1 5 Aus Nah und Fern. Zu dem Grubenunglück in Oberbayern. Marienſtein, 26. April. Das ſchwere Unglück auf der Grube Marienſtein iſt infolge Ueberlaſtung des von zen ſieben Bergarbeitern vorſchriftswidrig benutzten För⸗ dertorbes entſtanden. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß das unregelmäßig gewickelte Förderſeil den Korb 30 bis 30 Meter ſpringen ließ, wodurch wieder der Seilbruch intſtand. Das Fahrgeſtell ſauſte 80 Meter in die Tiefe, aaß ſechs Bergarbeiter ſofort getötet wurden. »wetterexploſion auf Zeche Neumühl bei Hamborn. amborn, 26. April. Auf Schacht 2 der Zeche Nen⸗ mühl ereignete ſich auf der fünften Sohle eine örtliche Schlagwetterexploſion. Ein Fördermaſchiniſt, ein Loko⸗ motivführer und zwei Hauer erlitten ſo ſchwere Verletzun⸗ gen, daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Lebensgefahr beſteht bei keinem der Verletzten. Die Unterſuchung durch die Bergbehörde iſt ſofort eingeleitet worden. Der Betrieb wurde nicht unterbrochen. Springfluten im Piräus. London, 26. April. Wie aus Athen gemeldet wird, haben ſtarke Springfluten im Piräus ein Steigen des Waſſers um 60 Zentimeter verurſacht. In der Nähe von Korinth wurden weitere leichte Erdſtöße verſpürt, Auch der bei Korinth liegende Vulkan iſt wieder in Tätig⸗ keit. Auch auf den Inſeln Syra und Mytilene hat das Erdbeben große Schäden angerichtet. Rieſige Ueberſchwemmungen im Süden der Vereinigten Staaten. London, 26. April. Große Teile der Staaten Miß ſiſſippi, Alabama, Florida, Arkanſas, Louiſiana unk Georgia ſind nach Berichten aus Atlanta überſchwemmt Zahlreiche Städte ſind pon jedem Verkehr abaeſchnitten 9 1 5 omon von Elsbeth Barer? Ilſe Römer hatte lange vergeblich auf Lotti gewartet. Sie hatte die Strafarbeit nur kurz bemeſſen, und Lotti mußte längſt damit fertig ſein. Beunruhigt ging ſie hin⸗ über in das Schulzimmer und fand es zu ihrer Ueber⸗ raſchung leer und die Arbeit kaum angefangen auf dem Tiſch. Jetzt hatte das unfolgſame Kind wirklich Strafe verdient, und ſie war feſt entſchloſſen, dieſe nicht gelinde ausfallen zu laſſen. Da öffnete ſich die Tür. Lotti ſtürzte ganz atemlos auf die Erzieherin zu. „Wo warſt du?“ fragte Ilſe ſtrenge, noch ehe Lotti imſtande war, zu ſprechen. „Nicht böſe ſein“, bat Lotti, griff Ilſes Hand und drückte ſie,„ich will Ihnen ja alles erzählen.“ „So erzähle—— ich bin neugierig, welchen Vor⸗ wand du wieder für deinen Ungehorſam ausgedacht haſt.“ Lotti errötete bis unter die Haarwurzeln. Fräulein Römer hatte recht; ſie hatte hinterher immer ihre Unart zu entſchaldigen gewußt. ö„Ich will die Arbeit jetzt auch ſehr gut und ſauber machen, Fräulein Römer“, ſagte ſie kleinlaut. „Das verſteht ſich von ſelbſt. Jetzt will ich erſt wiſſen, wo du die ganze Zeit über geſteckt haſt.“ „Bei Konrad“, antwortete Lotti weinerlich. „Wer iſt Konrad?“ Jetzt ſah Lotti ganz erſtaunt zu ihr auf. „Das iſt doch mein Bruder— wiſſen Sie denn nicht, der im linken Flügel unter Ihnen wohnt?“ „Und bei— ihm warſt du jetzt? Weiß denn Mama davon?“ ſetzte ſie, einer augenblicklichen Eingebung fol⸗ gend, hinzu. „Bewahre, Mama darf davon natütlich nichts wiſſen, . würde ich nie wieder zu ihm dürfen, und er freut ſich He ſohr, wenn ich komme, und ich habe ihn ſo ſchreck⸗ U ieh.“ ö Im Unterhaus hielt Lord Grey bei einer Zuſam menkunft des uc der Völkerbundsunion 111 Rebe 5 Die Bevölterung ist nach den höher gelegenen Gegendeſt geflohen. Bisher ſind ſechs Tote und zwei Vermißte gemeldet worden. Der Schaden wird auf funf bis ſechs Millionen Dollar beziffert, Weite Flächen des beſten landwirtſchaftlichen Kulturlandes ſind vollſtändig ver⸗ wüſtet. f f Der Rieſenſtreik in Bombay. London, 26. April. Wie aus Bombay gemeldet wird, hat ſich die Zahl der ſtreikenden Baumwollarbei⸗ ter auf 140 000 erhöht. Von 80 Spinnereien ſind nur noch vier geöffnet. Für je 50 getötete Streikende, erklärte ein Streifführer, ſollen zehn Poliziſten mit ihrem Leben büßen. Gandhi hat ſeine Europa⸗Neiſe in dieſem Zuſam⸗ menhang auſgeſchoben. Frankfurt a, M.(Ein ſchweres Bauunglüc.) Zwei junge Dachdecker ſtürzten bei Ausbeſſerungsdrbeiten an einem Hauſe der Bismarckſtraße mit dem Hänge⸗ gerüſt in die Tiefe. Sie fanden ſchwer verletzt im Kran⸗ kenhauſe Aufnahme. Mannheim.(Selhſttötungsperſuch.) In ſei⸗ ner in der Schwetzingerſtadt gelegenen Wohnung verſuchte ein 25 Jahre alter verheirateter Maurer nach vorausge⸗ gangenen Familienſtreitigleiten in betrunkenem Zu⸗ ſtande ſich die Pulsader der linken Hand zu öffnen. Er brachte ſich jedoch nur leichtere Schnittwunden bei und wurde ins allgemeine Krankenhaus eingeliefert. Mannheim.(15 Monate Gefängnis für Brandſtiftung.) Vor den Geſchworenen hatte ſich der verheiratete Kaſſierer Gottfried Geißen aus Frie⸗ drichsfeld wegen Brandſtiftung zu verantworten. Der Angeklagte ſteht im Verdacht, am 5. Januar 1928, nachts gegen 1 Uhr, ſein Wohnhäuschen in Friedrichsfeld vorſätzlich in Brand geſteckt zu haben. Feſtgeſtellt ſind zwei Brandherde; einer am ſtark geheizten Zimmerofen, wo in der Nähe hängende Kleider in Brand gerieten, der zweite Brandherd war die Zimmerdecke. Auf einem Fen⸗ ſterbrett ſtand eine Petroleumkanne. Der Angeklagte ſtellte den Vorgang ſo dar, als ob ein Einbrecher, der auch einen fehlenden Geldbetrag von etwa 9090 Mark an ſich genommen hätte, die Brandſtiftung bewerkſtelligt habe. Verſchiedene Umſtände ließen dies als unwahrſcheinlich erſcheinen und der Staatsanwalt beantragte wegen Brand— ſtiftung und Unterſchlagung, die zweifellos vorliegt, weil der Geldbetrag nicht von fremder Hand entwendet wurde, eine Geſamtzuchthausſtrafe von einem Jahr und drei Monaten, Nachdem die Verteidigung auf Freiſpruch plä⸗ diert hatte, erging das Urteil gemäß dem Antrage des Anklagevertreters. Drei Monate Unterſuchungshaft wer⸗ den angerechnet. Der Haftbefehl bleibt beſtehen. Der Angeklagte beteuerte auch nach dem Urteil ſeine Unſchuld. Mannheim.(Teure Glühbirnen.) Vor dem Großen Schöffengericht ſtand ein Hochſtapler, der 25 Jahre alte Kurt Deutſchländer aus Kunersdorf. Er verübte in zahlreichen Städten von Hamburg bis Breslau Betrüge⸗ reien mit Bergmanns Glühbirnen. In jeder Stadt läu⸗ tete er die Leiter der Wohltätigkeitsanſtalten und Schulen als Direktor eines Elektrizitätswerkes an und teilte mit, er ſchicke ihnen einen Ingenieur, um eine Offerte in Berg⸗ manns Glühbirnen zu machen. Der Ingenieur war der Schwindler ſelbſt. Er täuſchte den Leuten vor, ſie erfreu⸗ ten ſich beſonderer Vorteile, wenn ſie Bergmanns Glüh⸗ birnen verwendeten. Außerdem würde ihnen auch ein Nachlaß auf den Strombezug gewährt. Die Abnehmer waren in doppelter Beziehung getäuſcht. Die Glühbir⸗ nen paßten erſtens nicht auf die örtliche Stromſtärke und zweitens koſten 20 Glühbirnen in einem Ladengeſchäft 26 Reichsmark, während ſie bei D. 54 Reichsmark koſteten. Der Angeklagte hat ganz erhebliche Summen zuſammenge⸗ ſchwindelt. Insgeſamt kommen 57 Fälle in Betracht. Er hat u. a. guch in Heidelberg ein Gaſtſpiel gegeben. Das Große Schöffengericht verurteilte ihn zu zwei Jahren Gefängnis. Schwetzingen.(Der erſte Spargelmarkt.) Der erſte Schwetzinger Spargelmarkt war mit 64 Pfund ſchwach beſchickt. Die Preiſe ſtellten ſich für erſte Sorte auf 1,00 bis 1,20 Mark, zweite Sorte 70 bis 80 Pfen⸗ nig und dritte Sorte 50 Pfennig. Für die nächſten Tage ſind größere Zufuhren zu erwarten, wenn das warme Wetter anhält. Ilhe ſchwieg ſekundenlang beſtürzt und ratlos. Sie hatte bisher geglaubt, ihre Zöglinge nur zum Beſten anzuhalten, ihren Eharakter zu feſtigen und allen Lug und Trug daraus zu entfernen, und nun ſah ſie ſich durch Lottis Geſtändnis plötzlich einem Zwieſpalt gegenüber, auf den ſie nicht vor⸗ bereitet war. War es nicht ein Unrecht, die heimlichen Be⸗ ſuche des Kindes bei dem Bruder, die die Mutter nun und nimmer billigen würde, zu begünſtigen? Konnte das Kind nicht Schaden an ſeiner Seele nehmen, wenn es ſo früh anfing, Heimlichkeiten vor der Mutter zu haben? Aber wenn ſie es Lotti nun verbot, je wieder zu ihrem Bruder 51 gehen? Raubte ſie dem einſamen Manne damit nicht ie einzige Lebensfreude, zerſchnitt ſie nicht freuentlich das Band, welches die Geſchwiſter zuſammenhielt? Und die Gräfin würde dieſen Verkehr niemals geſtatten— deſſen war ſie ſicher. „Werden Sie es der Mama erzählen?“ tönte jetzt Lottis Stimme in ihre Gedanken hinein. Da ſah ſie zu dem Kinde herab: „Nein, Lotti.“. „O ich danke Ihnen— ich habe es ja gewußt— Sie find ſo gut und lieb, und ich will Sie gewiß nie mehr kränken— ſagen Sie mir— ob— Sie mir noch zürnen — ſehen Sie— wenn Sie es noch tun, dann hat Konrad mich nicht mehr lieb, und ich habe ihm doch verſprochen, von jetzt ab immer zu folgen und— Sie lieb zu haben— ſagen Sie mir doch, liebes, liebes Fräulein Römer.“ Sie hatle beide Arme um ihren Hals geſchlungen und ſchmiegte ſich zärtlich an ſie. Ilſe war hochrot vor freu⸗ diger Erregung geworden, So war ihre Mühe doch nicht vergebens geweſen, ſie hatte ſich dieſes Kindes Herz erobert. Und ſie wußte, daß es ihr bleiben würde für immer. Sie beugte ſich jetzt zu Lotti herab und drückte einen Kuß auf ihre Stirn. Nein ich zürne dir nicht mehr— ich habe dich lieb, U Lotti— aber fate mir— wenn dein Pander dich nun nicht ermahnt hälte— würdeſt du—“ f „Ich habe Sie ſchon lange lieb“, unterbrach ſie Latt von neuem ſie fer 1—„aber— d mühe konrad erſt hat mie geſagt, man es auch zeigen müſſe.“ am Donnerstag bei der Hau Räuberunweſen in China. Fünftauſend Menſchen niedergemetzelt. London, 26. April. Nach Meldungen aus Hankau hat eine ſtarke Näu⸗ berbande die Stadt Kingmun in der Provinz Hupeh überfallen und fünftauſend Einwohner ed ö Aus dem In⸗ und Auslande. Rüpeleien eines betrunkenen Beſatzungsſoldaten. Speyer, 26. April. Der 17jährige Lehrling Robert Preller aus Höchſt a. M. wollte ſeinen aus Mannheim zu Beſuch weilenden Freund zum Bahnhof begleiten, als ihm plötzlich ein franzöſiſcher Soldat in den Weg trat, ihm das Fahrrad entriß und auf die Straße warf. Hier⸗ auf zog er ſein Seitengewehr, nahm den jungen Mann am Arm und führte ihn auf den Kaſernenhof, wo er ihn dem wachhabenden Unteroffizier übergab. Nach einer halben Stunde wurde Preller wieder freigelaſſen. Zwiſchenzeit⸗ lich ſtellte ſich heraus, daß der dne Soldat ange⸗ trunken war und die Feſtnahme ohne jeden Anlaß er⸗ folgte. Das Platzkommando hat eine Unterſuchung ein⸗ geleitet. Am gleichen Abend war in der Pfaffengaſſe ein ſinnlos betrunkener franzöſiſcher Soldat von Vorüber⸗ gehenden im Rinnſtein gefunden worden, der von der be⸗ nachrichtigten franzöſiſchen Gendarmerie auf einen Karren geladen ind in die Faſerne. en. de b Zwiſchenfall im Thüringer Landtag. Weimar, 26. April. Im ae er l g kam et l 0 Shaltsberatung für zu einem Zwiſchenfall. In ſeiner Kritik an del Scl politik der Regierung griff der ſozialdemokratiſche Abge⸗ ordnete Fröhlich den Staatsminiſter Dr. Paulßen außer⸗ ordentlich ſcharf an, wobef er von den Kommuniſten leb⸗ haft unterſtützt wurde, Staatsminiſter Dr. Paulßen ver⸗ ließ darauf demonſtrativ den Sitzungsſaal. Da der Prä ſident ihm nicht den nötigen Schutz gewährte, verließen die übrigen Regierungsparkeien den Saal, worauf die So⸗ zialdemokraten den Antrag auf Anterbrechung der Sitzung ſtellten, der Annahme fand. Der Aelte zur Beratung der Sachlage ae e Lokales und Allgemeines. We terbericht vom 27. April. Unſere Witterung ſteht unverändert unter dem Ein⸗ fich des europäiſchen Hochdruckgebietes. Ein Teiltief das ich von der großen isländiſchen Zyklone abgelöſt hat und nun über der Bislaja liegt, hat in Frankreich nur hohe Bewölkung verurſacht. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: Anhaltend troden, warm und meiſt heiter, bei öſt⸗ licher Luftzufuhr. 5 — Wie wird das Wetter im Mai? Für den diesjähri⸗ gen Monat Mar prophezeit der hundertjährige Kalender folgendes Wetter: vom 1.— 5. Mai ſoll es ſchönes und warmes Wetter geben, dann wieder bis 18. ſchöne trockene Witterung, ſodaß wegen Dürre viele Pflanzen leiden, am 28.— 29. ſoll warmer fruchtbarer Regen einſetzen, das Ende des Monats ſoll ſchön ſein. — Auszahlung von Guthaben an ehemalige Heim⸗ tehrer aus engleſcher Kriegsgefangenſchaft. Die ſeinerzeit angekündigte Auszahlung der Guthaben an ehemalige Heimfehrer aus engliſcher Kriegsgefangenſchaft iſt noch nicht beendet. Die engliſche Regierung hatte zunächſt 10 Millionen Reichsmark überwieſen, die von der zuſtändigen amtlichen deutſchen Stelle inzwiſchen reſtlos ausgezahlt wurden. Mit einem Betrage von 6 Millionen Reichsmark iſt die engliſche Regierung noch im Verzuge. Wie der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten mitteilt, beſteht nach Anſicht der Reſtverwaltung für Reichsaufgahen Ausſichl, daß die weiteren Auszahlungen noch im April aufge⸗ nommen werden können; etwa 30 000 Anträge liegen zahlungsbereit vor.. — Gegen das Auslegen von Gift in Jagdrevieren. In manchen Jagdrevieren iſt im letzten Winter viel Wild durch Gift, das gegen alles mögliche Getier(Krähen uſw.) von den Bauern und anderen geleat morden iſt. vernichtet So habe ich es doch eigentlich— ihm zu verdanken“, dachte Jiſe, aber es verminderte ihre frohe, glückliche Stim⸗ mung nicht. Nachdem Lotti ihre Strafarbeit ſauber und ſchön ge⸗ ſchrieben in ihre Hände legt hatte, machte ſie mit ihr einen Spoziergang in den Park. Traulich Arm in Arm wan⸗ derten ſie durch die Gänge bis in den Wald hinein. An dem fröhlichen Lachen und Plaudern merkte man, daß Er⸗ zieherin und Zögling im beſten Einvernehmeg, in froher Stimmung waren. Und dieſe zufriedene Stimmung hielt trotz vieler Hin⸗ derniſſe an. Lotti hielt, was ſie dem Bruder verſprochen hatte. Und ſie machte bald die Bemerkung, daß er mit ſeiner Vorausſetzung recht gehabt hatte. Gerda fand in der Schweſter keine Verbündete mehr, wenn es ſich um Krän⸗ kungen für die Erzieherin handelte, und all ihr Spott ver⸗ mochte nicht, ſie ihr wieder willfährig zu machen. Wenn Ilſe auch viel zu gerecht war, um eine Schweſter der anderen vorzuziehen, ſo fühlte Gerda doch, daß Lotti ihr näher ſtand. Sie machte ſich. aus der Zuneigung der Erzieherin nichts, aber ihr Ehrgeiz ſtrebte danach, es der Schweſter zum mindesten gleich zu kun. So ging durch Lottis Beiſpiel auch nit ihr allmählich eine Veränderung vor, die Ilſe erfreute und beglückte. Wenn Gerda auch oft noch hochmütig und träge, wenn Lotti auch noch öfter einen Rückfall bekam und 965 und unartig war, ſo bekümmerte ſie es doch nicht mehr ſo tief. Lotti zeigte ihr nachher ſo bittere Reue und Joppelte Zärtlichkeit und Liebe, und oft brauchte ſie auch nur den Namen ihres Bruders leiſe in ihr Ohr zu flüſtern, um ſie ſofort umzuwandeln. Wie ſehr das Kind den älteren Bruder lieben mußte, ging daraus hervor, aber ſie war auf ihn nicht eiferſüchtig. Sie gönnte es ihm vielmehr von Herzen. (Fortſetzung folgt) Fir Damen Elegante Roßchevr.-Spangenschuhe riesig billig . 8.95 Roßchevr.-Halbachuhe beliebte Ffm„„— 7.50 Mocdefarbige Spangenschuhe veige und giau mit l. XV....— Feurige Lack-Spangenschuhe Mannheim: N 1, 2-3, P 7,20, Sohwetzingerstr. 48 7—— Für Herren Braune u. schwerze Rindbox Halbschuhe weiß gedoppelt, elegante Ausführung 175 Schwarze Rindbon-Herrenstie fel weiß gedoppeit, gute Paßlorxmen 9—9—*. 2 Rindbox-Tourenstiefel gedoppelt, wasserdichtes Futter 32 6 14.50 Rindbox-Tourenstiefel ſur Knaben 2.50 Für Kinder Unser Schlager: Lackstiefel, mit farbigem Einsatz. Spangen- und Jeheesehune 3.50, 2.98, 2.50 entzückende Neuheiten. 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Alljährlich fal⸗ len wertvolle Gebrauchshunde den Giftbrocken zum Opfer und außerdem iſt unſer Raubwild keineswegs mehr ſo zahlreich, daß ſich ſeine Bekämpfung mit Giſtbrocken recht⸗ fertigt. Das Raubwild ſpielt gerade jetzt zur Ausleſe des Wildes eine günſtige Rolle und es genügt völlig, wenn ihm mit Pubver und Blei Abbruch getan wird. Die Gottesdienſtordnung. Nächſten Sonntag ge— meinſame hl. Kommunion der 3. Abteil. der Jungfrauen⸗ Kongregatton. „ Ein internationales Ereignis kann man den FIllm„Satan in Seide“ wohl nennen, herausgebracht hat. ternalional anerkaunter Reglſſeure ein ganz vorzüaliches Werk geſchaffen. Der Film läuft z. 31, in den erſten Theatern der Welt. Es iſl ein nennenswertes Verd ſenſt der Direktion des daß dieſer Film ab Hute auch unſerem Elae Beſtchtizung des Films iſt Zentral⸗Theaters, Publikum zugänglich iſt. uur zu empfehlen. A. * Ein Obſtgroßmarkt in Weinheim. Dle Stadt Weinheim plant die Errichtung eines Obſtgroßmarktes mit Auktion. Der Obſtgroßmarkt foll dem Zwecke dienen, die Organiſation des Abſatzes von Obſt und Gemüſe an der Bergſtraße und im geſamten badiſchen Unterland nach einheitlichen Geſichtspunkten ſtraffer zu geſtalten. In dleſer Angelegenheit finden in dieſer Woche noch durch die maßgebenden Stellen Vorbeſprechungen ſtatt. Die Er⸗ öffnung dieſes Großmarktes iſt mit Beginn der Kirſchen⸗ ernte in Ausſicht genommen. Die Weinheimer haben, wie man ſieht, große Pläne und ſcheinen ſchon mit ihrer Verwisküchung zu rechnen. »Wie macht man hartes Waſſer weich? Das harte, kalkyallige Brunen⸗ und Leltungswaſſer har den großen Rachtell, daß es die Seife in ihrer Relnigungskraft und Schaumwiikung außerordentlich behlndert. 10 Gramm Nalk ein 100 Lleter Waſſer machen ſchon 150 Das bedeu⸗ Ez iſt deß⸗ halb unbedingt wichtig, dieſes Waſſer vor Gebrauch welch zu machen; dleſer Rat iſt beſondurs jetzt in der Zelt des Hausputz:s, wo piel Selſenwoſſer gebraucht wird, am Platze. bis 200 Gramm Seife unwirkſam! tel große unnütze Ausgaben für eden Haushalt. Man gebe injeden Eimer Waſſer vor Auflöſen der Seif⸗ eine Handvoll Herko Bleichſoda. Dadurch wird das Waſſer wie Regenwaſſer. Es fühlt ſich angenehm und weich an und gibt ſchnellen kräfttzen Schaum, wenn man Geife oder Belfenpulver hinzutun. »Das Wunder des Orje Duff. So belitelt ſich ein ausgezeichneter Schwank von Alfred Schirokauer, der f. At über Hunderte von deuiſchen Bühnen gegangen iſt Un⸗ tat dem Titel„Ueb immer Treu und Redlichkeit!“ hat unn Reinhold Schlinzel dieſe Burleske verftlmt ſeine Mitarbelter dabei ſtad Roſa Valett), Siegfried Arno, Margot Walter und furt Gerron.— Der Film, dem der ausgezeichnete Ruf Der Innenminiſter antwortete auf dieſe Anwürfe und er⸗ vorgusgeht, daß er ſein Vorbild, den Schwank, an Humor noch berteeffe, gelangt ab Heute im Zentral-Theater zur Erftaufführung. Ai Drei Opfer eines Motorradſturzes. Bei Treviſo dtürzte ein mit drei Perſonen beſetztes Motorrad über die Kaualböſchung. Die drei Perſonen ertranken. i Ahſiurz eines franzöſiſchen Rieſenwaſſerflugzenges. Wie aus Saint Ngzafre gemeldet wird, ſtürzte das ſünſ⸗ motorige Rieſenwaſſerflugzeug„Penhoet“ beim Ueberflie⸗ gen der Reede von Nazaire aus unbekannten Gründen ins Meer. Von den vier Inſaſſen konnten drei gerettet werden, der vierte ertrank. Der Wert des untergegangenen Fagciges wird auf annähernd 8 Willſonen Franten ger den der Wiener Fümmucen Graf Kolowrat in den Atelters der Sacha Film Die beſten Reinhardt⸗Schauſpieler und an deren Spitze die berühmte Newyorker Filmſchauſpielerin Nita Naldi haben unter der Leitung eines Kollegiams in⸗ behauptet, daß die Kreisd eingebracht, den 1. Kräuterkuren. geben, oder derartig harmloſe Miſchungen einiger Salze, daß ſie davon Jahrelang nehmen können, ohne auch nur die geringſten Erfolge zu erzielen. So manch einer hat den gamen Winter Staub geſchluckt in dumpfen, engen Räumen und noch dazu bei ſitzender Tätigkeit geht dann ſchwerer durch die Adern und Müdice Unluſt liegen in den Gliedern. Kurzum: der ganze Körper verlangt nach einer Erneuerung. iöglich, ohne ärztliche Hilfe, oder auch erholungsgaufenthalte und ohne Arbeits— pauſe, ſeinen ſo notwendige Reſtaurierung 1 g Außer! der 0 ſzen, wo der Blick nicht mehr durch die Häuſer ge t wird, dehnen ſich die weiten Flächen, grün und blühend, und von dort kommt die geſundmachende Kraft. An den Rändern der munteren Bäche und am Waldesrande, da finden wir jene Kräu— ter, die von ſorgender Schöpferhand jedem Lande ge— geben wurden, um in geſunden und kranken Tagen zu Freunden und Helfern zu werden. Sie werden zu den ſagenannten„Frühjahrskuren“ verwandt, die wirklich Blutserneuerung und Lebensfriſche bringen, wenn ſie bewußt, d. h. in geordneter Form und unterſtützt durch eine vernünftige Diät, gebraucht werden. Diät heißt: ſich mit magerer Koſt begnügen und ſcharf geſalzene, geräucherte, fette Speiſen, beſonders ſchwer verdauliche Mehlſpeiſen, meiden. Für die zu verwendenden Kräuter und ihren Ge— brauch ſei hier eine Anregung gegeben: Als Gemüſe zubereitet eignen ſich am beſten Löwen— kraut, Löwenzahn, wilde Cichorie, Sauerampfer, Garten— ſalat und Endivie. Zu Salat verwendet man Brunnen— kreſſe, Gartenlreſſe, Löwenzahn, Garkepalat: Feldſalat, Endivie, Cichorie. Bachbungenkraut(Veronica Becca— bhunga.) Aufs Butterbrot ſtreut man fein zerſchnittene Raute, Schafgarbe, Wermut, Peterſilie, Kerbel, Schnittlauch. Von ſaftigen Pflanzen werden auch oft die Wur— zeln, Sproſſen und Blätter zerquetſcht und der Saft ein⸗ genommen. Dabei trinkt man eine Taſſe friſche Milch oder eine Taſſe Fleiſchbrühe, wohl auch friſches, klare Brunnenwaſſer. Geld gehört wenig zu dieſer außerordentlich geſunden Kur, nur einige Energie und Geduld, dann iſt man aber in vier bis ſechs Wochen wieder ein ßbrauchbarte und friſcher Menſch. ——— . 4 — Der 1. Mai in den heſſiſchen Schulen. Der heſſiſche Miniſter für Kultus- und Bildungsweſen erläßt an die liſterſtellten Behörden eine Bekanntmachung betreffend den 1. Mai in den Schulen, in der es heißt:„Für den 1. Mai verbleibt es bei der bisherigen Regelung, wie ſie in dem ſchreiben des Geſamtminiſteriums vom 8. Dezem⸗ 0 getroffen iſt. Ich bemerke dazu, daß auch für Schüler mündliche Mitteilung genügt, daß die Eltern Fernbleiben von der Schule am 1. Mai wünſchen, alſo weder ſchriftliche Erlaubnisgeſuche, noch nachträgliche ſchriftliche S liche Entſchuldigung wegen Schulverſäumnis nok⸗ wendig iſt. 22 r 2 Heſſiſcher Landtag. Verabſchiedung des Etats des Innenminiſters. O Darmſtadt, 26. April. Der heſſiſche Landtag verabſchiedete in ſeiner Sitzung am Donnerstag den Etat des Innen miniſters. Von den Oppoſitionsparteien(Deutſchnationalen, Land⸗ bund und Kommuniſten) wurde die Perſonalpolitit des Innenminiſters ſcharf krieiſiert und die Entſchliezung des Verbandes der höheren Verwaltungsbeamten verteidigt. klärte, daß er im republikaniſchen Staate Beamte an ver⸗ antwortungsvollen Stellen benötige, die ſich mit der heu⸗ ligen Verfaſſung ausgeſöhnt hätten. Es kam dann zu einem heftigen Redelampf zwichen den Deutſchnationalen und Demokraten, bei dem die Deutſchnationalen einzelne jetzt führende Männer der demokratiſchen Partei einer ſcharfen Kritik unterzogen. Jon den Kommuniſten wurde toren die kommuniſtiſche Pro⸗ bdaganda verhindern und wdeiſe ſogar unmöglich machen. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde ein Initiativantrag l. Mai und 1. November als geſetzliche Feiertage zu beſtimmen. Damit war die Debatte über den Etat des Innenminiſters beendet und das Haus ver⸗ tagte ſich auf Freitag mit der Tagesordnung: Etat des Kultusminſſters.. Frühling der Häuſer. Auch das Wohnhaus hat ein Angeſicht, hat ſein ihm eigentümliches Aeußere. Mit vielen anderen zuſam⸗ men, im Gewirr der Straßen und Gaſſen, bildet es das Antlitz der Stadt. Das Alter, Stürme und Wetter des Lebens rütteln und zerren auch an ihm und ſchreiben ihre Runen und Sorgenfalten hinein. So manches Haus trägt heute noch Wunden der Kriegs- und Nachkriegs⸗ zeit, ſein Geſicht iſt grau und alt, zerriſſen und furchig. geworden. Doch der Frühling, der große Erneuerer, gedenkt auch der Häuſer. Wie auf geheime Verabredung wach⸗ ſen jetzt in den Städten da und dort Gerüſte und Stan⸗ gen an den Häuſerfronten empor, Männer in weißen Kitteln kratzen dem Haus den Staub aus dem Geſicht, flicken die Löcher und glätten die Runzeln und Furchen. Und dann wird dies Geſicht verjüngt und neugeboren und wie die moderne Mode in Kleidung und Farbe helle, freundliche Töne liebt, ſo bekommt heute auch das Haus ein friſches, beliebtes, farbiges Ausſehen. Frohen Kindern gleich, ſtehen dann die reparier⸗ ten Häuſer munter und helläugig zwiſchen ihren grauen. dumpfen Artgenoſſen. Ihre leuchtenden Farben tragen Aufhellung, Stimmung, Abwechslung in das Stadtbild. Die„Maſſe Stein“ erhält Rhythmus und Leben, wird ſchmuck und bunt und die graue Eintönigkeit im Stra⸗ ßeneinerlei verſchwindet.. Das iſt der Frühling der Häuſer. Ueber ihn freuen ſich auch die Menſchen, die, die nur vorübergehen, noch mehr aber die, die drinnen wohnen, denn in einem Haus mit einem hübſchen, friſchen und ſauberen Geſicht wohnt ſichs und lebt ſichs ſchon beſſer, als hinter grauen, ver⸗ witterten, zeitzermürbten Mauern.. ——— ne 9 6 Börſe und Handel. liche Notierungen vom 26. April. VBerlince Deviſen. Diskonſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. London 20,377— 20,417; Newyork 4,176— 4,184; Amſterdar 168,56; Brüſſel 58,33— 58,45 Danzig 56; Italien 22,01— 22,05; Jugo⸗ ſlawien 57; Kopenhagen 111,97— 112, 19; Liſſabon 17,73— Oslo 111,71— 111,93; Paris 16,43— 16,47; Prag 12,375— 12,395; Schweiz 80,47 — 80,63; Spanien 69,58— 69,72; Stockholm 112,04— 112,26; Wien 58,76— 58,88. 1 Derlixer Efſektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 256: Commerz- und Privatbank 174,50; Darmſt.⸗ und Nationalbank 247; Deutſche Bank 158; Diskonto⸗ Geſellſchaft 151; Dresdner Bank 134,50; Hamburg ⸗Amerk.⸗ Pak. 155,50; Nordd. Llody 154,125; J. G. Farbeninduſtrie 265,75; Geſ. für elektr. Untern. 285: Th. Goldſchmidt 107,75: Ph. Holzmann 164; Karſtadt 246; Metallbank 133: Phönix 99,25: Rhein. Braunkohlen und Brikett 292 Rhei Stahl 159,25; Schultheiß-Patzenhoſer 363,501 L. 266: Ver. Glanzftoffe Elberfeld 749,50; Ver. Stahl⸗ 96; Weſteregeln 202,75; Zellſtoff Waldhof 296,875. Maunheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſteklungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Lochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund erlangt und bezahlt: Kartoffein 5 bis 6; Salatkartoffeln 15 bis 18: Rotkraut 45 bis 50; Weißkraut 25 bis 28 Blumenkohl, Stü 60 bis 430; Karotten, Büſchel 30 bis 60: Gelbe Rübe 25 bis 28; Rote Rüben 20; Meerrettich, Stück 30 bis 890: Spinat 10 bis 25; Zwiebeln 22 bis 25 Kopfſalat, Stück 25 bis 40; Feldſalat 100 bis 140; Kreſſe 80 bis 120; Lattich 60 bis 100; Radieschen, Büſchel 15 bis 18: Rettich, Büſchel 25 bis 35; Rettich, Stück 30 bis 50; Suppengrünes, Büſchel 12 bis 15; Schnittlauch, Bü⸗ ſchel 8 bis 10; Peterſilie, Büſchel 10 bis 15; Spargeln! 80 bis 140: Kohlraben, Stück 30 bis 35; Rhabarber 12, bis 20; Aepfel 25 bis 60; Nüſſe 40 bis 60; Süßrahm⸗ butler 200 bis 240; Landbutter 180; Weißer Käſe 50 bis 55: Honig mit Glas 150 bis 250; Eier, Stück 8 bis 16: Hahn, geſchlachtet, Stück 250 bis 850; Huhn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 300 bis 800; Tauben, geſchlachtet, Stück 100 bis 150; Gänſe, geſchlachtet, Stück 800 bis 2200; Rindfleiſch 110; Kuhfleiſch 70 bis 80: Kalbfleiſch 120 bis 110 100 hh 90 bis 100: Gefrierfleiſch 68; Zick⸗ ein 100. Maunheimer Produktenbörſe. Auf ſehr hohe Kurſe und erhöhte Forderungen des Auslandes nahm die Börſe einen feſten Verlauf. Man nannte: Weizen, ink. 28,50 bis 28,75; ausl. 30,25 bis 32,50; Roggen, inl. 205 ausl. 30,50 bis 30,75; Haſer, inl. 27 bis 28; ausl., 27,50 bis 29; Braugerſte 31,50 bis 32,50; pfälziſche 33 bis 33: ausl. 32 bis 36; Futtergerſte 24 bis 25,501 Mais mit Sack 24,50; Weizenmehl, Spezial Null, 39.50 bis 40 Roggenmehl 39,50 bis 40,50; Weizenkleie 15,0 bis 45,75 Bſertreber mit Sack 18,50 bis 19; alles in Reichsmark per 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerslag waren zugetrieben: 73 Kälber, 5 Schafe, 303 Schweine, 837 Ferkel und Läufer, 5 Ziegen. Bezahlt wur⸗ den pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Käl⸗ ber—, 80 bis 82, 72 bis 76, 60 bis 70; Schaſe 42 bis 48; Schweine—,—, 35 bis 56, 53 bis 54, 52 bis 53, —,; Ferkel und Läufer 10 bis 27 Rm. pro Stück— Marktverlauf: mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, lanaſam ausverkauft: nut Ferkeln ruhig.“ 7