i W Auna—. Wnbeiger Nachrichten) Viernheimer Tageblatt(Sleruhelmer Bürger- Ztg.— Slernh. Volksblatz Jein. mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. a 2 5 Anzeige nprelſe: Dis einſpaltige Petitzetle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeils 60 Pfg. 5 Nr frei* Haus gebracht.— Gratisbetlagen: wöchentl. bas achtſeitige illuſtrierte* 52 2 bel Weber olung abgestufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Anſerate und Notizen vot⸗ Fenntagsblatt„Sſerne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſonle einen Wanb⸗ 9— mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren kalender.— Hunahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger l Geſchäftsſtelle und von ſümtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Eres, älletes u. erfolgreiches Lekel⸗Axzeigeblatt in Viernhein Autsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſteretl und des Polizeiants recher 111.— Telegramme: Anzeiger, Blernheim— Veſtſcheckkonte Rr. 21577 Amt Platzvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berüͤckſichtigt.— Für die Aufnahme 1 Na— Schriftleitung, Drud 1 Berlag: Joh. Rartin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. en deſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Vewühr nicht übernommen 22 2— aer S——— KAnn. ñññx em 5, 70. e„ 1 Or. N 6 nenen S Mine Hecken. Ar Istert 51e 2 22 Stela des H Echänheftöte, Seide Dye arben ts len er 11% mi *I 7 7 um Maschsee zr in e, n Neuen Ferben arte 28 — ͤ——— al¹e All Cage en Was erg las nr Nr. 100 Samstag, den 28. April 1928 45. Jahrgang * ö 2 Neues in Kürze. ꝛ6: leber den Geſundheftszuſtand Briands weiß die komt niſtiſche Hummanitee zu berichten, daß er weiterhin ehr beängftigend ſei. Briand leive unter Blutandrang n den Lungen, der noch durch eine Harnvergiftung ver⸗ ſchlimmert wurde. 1: Wie aus Toulon gemeldet wird, iſt ein Kreuzer in Begleitung eines Torpedoboots nach Korinth abgebampft, um Aerzte und Verbandsſtoſſe in das Erbbebengebiet zu ſcha fen. 1e: Die italieniſche Ageutun Nadio Nationale kündigt den bevorſtehenden Abſchluß eines italieniſch⸗ türkiſchen Freundſchaftsvertrages au. 12: Die Verhandlungen über die italieniſchen Forderun⸗ zu in Tanger haben auf der Pariſer Konferenz begonnen. Sie geſtalten ſich wegen des Umfangs der Forderungen ſehr ſchwierig. Aus dem In⸗ und Auslande. Vergleich im Eisner⸗Renten⸗Prozeß. München, 27. April. Der Bayeriſche Staat hat den Vergleichsvorſchlag in dem Rentenprozeß der Witwe Kurt Eisners angenommen, wonach der Staat der Witwe Eisners und ihrer Tochter zuſammen eine Jahresrente von 2400 Mark zahlt und eine Nachzahlung von 7500 Marl leiſtet. Das Ende des Danziger Buchdruckerſtreiks. Danzig, 27. April. Zwiſchen Arbeitgebern und Ar⸗ beitnehmern im Danziger Buchdruckgewerbe iſt am Frei⸗ tag eine Einigung zuſtandegekommen. Die bisherigen Wo⸗ chenlöhne von 65 Gulden werden um 4 Gulden erhöht. Die Arbeit wird am Samstag wieder aufgenommen werden. Moskaus Königsbeſuchsnöte. Miga, 27. April. Die Verlegenheit, in die die Sow⸗ jetbehörden durch den Beſuch des Königs Amanullah geraten, wird immer offenkundiger. Man hilft ſich damit, daß man es peinlich vermeidet, die ruſſiſchen Worte für Emir oder König in Bezug auf Amanullah anzuwenden und ihm den in Rußland ſonſt unbekannten Titel Pa⸗ diſchah beilegt, In der Preſſe erſcheinen ausſchließlich Zipilporträts des Königs, unß Amanullah dürfte auch veranlaßt worden, ſich nur in zivil oder doch jedenfalls ohne die Pracht ſeiner Orden eſfentlichkeit zu zeigen. Mit umſo größerem Eifer eint man, den Königs⸗ beſuch dem Volke dadurch ſchr hafter zu machen, daß man in allen Tonarten Ama nals„50 Tage Krieg gegen England“ im Jahre 1979 feiert. Frauionſſche Beſorgniſſe vor dem erſten a Paris, 27 April, Nach Mitteilung des nKatin“ wollen in Paris Moskauer Agenten am Werke ſein, der Maifeier in Frankreich einen revolutionären Charakter zu verleihen. Es ſollen verſchiedene Sabotage⸗Akte geplan ſein. So ſollen nächtlicherweiſe die Weichen der Straßen ⸗ bahngeleiſe an den wichtigſten Kreusungspunkten mit Ze⸗ ment ausgegoſſen werden, um ſo den Verkehr lahmzu⸗ legen Dem Blatt zufolge haben die öffentlichen Stellen bereits ſeit mehreren Wochen Gegenmaßnahmen getrof— fen. Bela Kuhn, der ehemalige kommuniſtiſche Diktator Ungarns, verhaftet. Mien, 27. April. Bela Kuhn, der ehemalige kom⸗ muniſtiſche Diktator Ungarns, iſt am Freitag in Wien von der Polizei verhaftet und ins Landesgericht eingelie⸗ fert worden. Bela Kuhn wurde ſeit dem Sturz der Rätevittatur von Ungarn ſteckbrieflich verfolgt, hielt ſich aber die ganze Zeit über in Sowietrußland auf. Rieſenunterſchlagungen bei polniſchen ſtaatlichen Naphta⸗ Werlen. Warſchau, 27. April. Wie aus Lodz gemeldet wird, hat der Sondra für den Kampf mit Mißbräuchen eine eingehende Prüfung der Geſchäftsbücher der ſtagt⸗ lichen Naphta⸗Werke„Polmin“ vorgenommen. Hierbei wurde feſtgeſtellt, daß der Handelsdirektor dieſess Un. ternehmens unter Mißbrauch ſeiner Vollmachten den Staat um die Summe von 142 000 Dollar geſchädigt hat. De Direktor wurde verhaftet. Der Flug nach Waſhington. Die Ozeanflieger über vem Staate Newyork. D Newyork, 27. April. Das Fordflugzeug mit den Ozeanfliegern an Bord wurde am Freitag um 16,30 Uhr mitteleuropäiſche Zeit über Plattsburg im Staate Newnork und um 17 Uhr über Burlington⸗Vermont geſichtet. In dem Fordflugzeug, das von Palchen geſteuert wurde, flogen neben den drei Ozeanfliegern Köhl, Hu nefeld und Fitzmaurice auch Cuiſinſer und der Zeitungskorreſpondent Murphy mit. In Lake St. Ag⸗ nes unternahm das Flugzeug eine Zwiſchenlandung, um Benzol aufzunehmen. Um 13,10 Uhr mitteleuropäiſcher Zeit ſtarteten dann die Flieger zum direkten Flug nach Waſhington. Bennett⸗Tranerfeier in Quebec. Wie aus Quebec gemeldet wird, fand dort am Don⸗ nerstag nachmittag für den verſtorbenen Flieger Bennett eine große Trauerparade von Truppen und Fliegern 8; ſtatt. Im Trauergottesdienſt wurde des kameradſchaft⸗ lichen Pflichtgefühls des amerikaniſchen Fliegers gedacht, der ſeinen Kameraden, den„Bremen“-Fliegern, um jeden Preis hatte zu Hilfe kommen wollen. Die Leiche wurde zum Bahnhof zur Ueberführung nach Newyork geleitet. Der Rückflug der Ozeanflieger. Fitzmaurice teilte der„Newyork Times“ mit, daß die„Bremen“-Flieger beabſichtigen, innerhalb der nächſten zehn Tage wieder nach Greenly Island zu⸗ rückzukehren. Dort ſoll die„Bremen“ endgültig reparier't werden, um von dort aus dann den Rück⸗ flug nach Irland anzutreten. Allerdings iſt dieſe Nach⸗ richt von Köhl und v. Hünefeld bis jetzt noch nicht be— ſtätigt. Das Verhot des Roten Frontkämpferbundes. Am 1. Mai eine interne Beſprechung des Staatsgerichts⸗ hofes. N Leipzig, 27. April. Der vierte Strafſenat des Reichsgerichts, der über die Einſprüche der 16 Länder gegen das vom Reichs⸗ innenminiſter angeregte Verbot des Roten Frontkäm— pferbundes zu entſcheiden hat, hat ſoeben an das preu⸗ zßiſche Innenminiſterium die Anfrage gerichtet, ob Preu⸗ ßen ſeinen Einſpruch ausführlich zu begründen wünſche— In der Antwort darauf hat nun Preußen eine ausführ- liche Stellungnahme zum Einſpruch vorerſt abgelehnt. Der Strafſenat wird ſowohl hinſichtlich der rechtlichen als auch der ſachlichen Seite hin zu entſcheiden ha⸗ ben. Die Feſtſetzung eines Termins für die Entſcheidung iſt bis jetzt noch nicht erfolgt. Vorerſt wurde lediglich eine interne Beſprechung auf den 1. Mai anberaumt. Jedoch glaubt man, daß die Ent⸗ ſcheidung im Laufe der nächſten Woche erfolgen Der Apſat landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe. Sitzung des Reichsrates. b Berlin, 27. April. Der Reichsrat beſchäftigte ſich in ſeiner öffentlichen Sitzung am Freitag, die von Miniſter Schiele geleitel wurde, nochmals mit den vom 33er Ausſchuß des Reichs tages angenommenen Richtlinien für die Verwendung von Reichsmitteln zur Förderung des Abſatzes von landwirt, ſchaftlichen Erzeuos«'. Die Vollverſammlung ſtimmte einmütig den vom 33er Ausſchuß vorgelegten Faſſung über die Richtlinien zu. 212. 5 Landtagsauflöſung in Württemberg u. Bayern. Die Neuwahlen mit den Wahlen zum Reichstag. Stuttgart, 27. April. Der württembergiſche Land⸗ tag hat am Freitag ſeine Schlußſitzung abgehalten und ſichaufgelöſt. In der letzten Sitzung wurde noch der Staatshaushaltsplan für 1928 ſamt Nach⸗ trag in dritter Leſung angenommen. Im Zuſammen⸗ hang damit wurde ein kommuniſtiſcher Antrag, der die Haltung der württembergiſchen Regierung gegenüber dem Keudell'ſchen Verbot des Roten Frontkämpferbun⸗ des nicht billigt und die Rückgängigmachung verlangt, ge⸗ gen die Stimmen der Kommuniſten abgelehnt. Die Neuwahlen für den Landtag finden in Württemberg gleichzeitig mit den Reichstagswahlen ſtatt. Kehraus in München. . München. 27. April. Nach einer ziemlich ruhig ver laufenen Vormittagsſitzung des bayeriſchen Landtages ha dieſer am Freitag nachmittag die Berichterſtattung des Unterſuchungsausſchuſſes über die Hitlerbewegung vor 1923 fortgeſetzt. Hierbei kam es zu ſehr erregten Aus einanderſetzungen, als Abg. Buttmann(Nat. Soz.) ſich gegen die Forderung des ſozialdemokratiſchen Redners Högner wandte, die Polizei ſolle die Verſammlungsplakate der Nattonalſozialiſten herunterreißen. Als Dr. Buttmann mit den Worten ſchloß,„der größte Schuft im ganzer Land iſt der Denunziant“, drang Abg. Högner mit er⸗ hobenen Händen auf den Redner ein, als wolle er ſich tätlich an ihm vergreiſen, während der nationalſozialt⸗ ſtiſche Reichstagsabgeordnete Straſſer, der ſich auf der Bühne befand, Zwiſchenrufe machte und infolgedeſſen durch Kriminalbeamte aus dem Saal geleitet wurde. Nach die⸗ ſem Zwiſchenſall entſchied ſich das Haus, von dem Aus⸗ ſchußhericht nur Kenntnis zu nehmen, ohne die Er⸗ gebniſſe desſelben als Anträge zu behandeln, worauf die Finanzgeſetze für 1927 und 1928 angenom⸗ men wurden. Damit war die Tagesordnung erledigt und Präſident Königsbauer ſchloß die letzte Seſſion mit einer Anſprach!: in der er den Wunſch ausſprach, daß der komemnde Wahl⸗ bewerb im Dienſte am Vaterlande geführt werde und daß auch der Pfalz, die untrennbar für alle Zei⸗ ten mit Bayern verbunden ſei, unter dem kommenden Landtag die Stunde der Befreiung ſchlagen möge. Nach Dankesworten an den Landtag ſprach dann Abg. Fröhlich(Du.) im Namen des größten Teiles der Abgeordneten dem Präſidenten für ſeine objektive Leitung der Geſchäfte den Dank des Hauſes aus, womit die letzte Sitzung geſchloſſen wurde. Wie in Württemberg, ſo fin⸗ den auch hier die Neuwahlen gleichzeitig mit den Wah⸗ len zum Reichstag ſtatt. Aus Nah und Fern. Urteilsverkündung im Ludwigsluſter Reichswehrprozeß. Ludwigsluſt, 27. April. In dem Prozeß gegen 19 Soldaten des Ludwigsluſter Reiterregiments wurde fol⸗ gendes Urteil gefällt: Reiter Karl Still erhielt wegen ge⸗ fährlicher Körperverletzung und Beteiligung am Raufhan⸗ del zehn Monate Gefängnis, Reiter Rudolf Franz neun Monate, Reiter Alfred Pauls ebenfalls neun Monate und Obergefreiter Emil Dißler zehn Monate Gefängnis. Ein Teil der Unterſuchungshaft wurde allen angerechnet. Sieben Angeklagte erhielten je einen Monat Gefängnis und zwei Angeklagte je zwei Monate Gefängnis. Alle übrigen wurden freigeſprochen. Der Vorſitzende führte bei der Urteilsbegründung aus, daß die ſchwexre Span⸗ nung zwiſchen Arbeiterſchaft und Reichswehr, ſowie die Tatſache, daß die Angeklagten aute Soldaten geweſen ſeien un 2 Wa 22200 d Nne 22 ahne 5 Cle Hebe lat Heul ce de. Sale, l elbe, en eh Irilefis ab Fleiſchbrähwärfel find mit beſtem Fleiſchextrakt und U e ſeinen Gemüſeauszügen hergeſtellt. Man achte beim Einkauf auf den Namen Wuckel Magd und die gelb⸗rote Packung. 8 55 0 I 8 und aus rameraoſchafnſchen Grunden geyandelt yatten, ſſtrafmildernd geweſen ſei. Stilſſer⸗Joch⸗Hotel von Lawinen verſchüttet. München, 27. April. Wie aus Bozen gemeldet wird, ind zwei gewaltige Lawinen vom Orkler⸗Maſſiv gegen as Stilfſer⸗Joch niedergegangen und haben das an der Paßhöhe gelegene Hotel Franzenshöhe und ein Nachbar⸗ haus verſchüttet und vollſtändig begraben. Da die Stilfſer⸗ Joch⸗Straße noch eingeſchneit und unbefahrbar iſt, nimmt man an, daß niemand im Hotel wohnte. Im Nachbar⸗ haus dagegen waren eine Abteilung Straßenarbeiter un⸗ ſtergebracht, um deren Schickſal man ſehr beſorgt iſt. Hilfe iſt unterwegs. Infolge der hohen Schneemaſſen ge⸗ ſtaltet ſich der Aufſtieg nach der Paßhöhe ſehr ſchwierig. Schwere Sturmſchäden in der Akraine. „Kowno, 27. April. Wie aus Charkow gemeldet wird, ſind in der Ukraine durch einen ſchweren Sturm ſtarle Schäden angerichtet worden. Viele Häuſer wurden abgedeckt und die Telephon- und Telegraphen verbindungen ſind unterbrochen. In Tnjepropetrowſk ſind ſämtliche Hafengebäude zerſtört worden. 0 Starke Tätigkeit des Krakatau. London, 27. April. Nach einer Meldung aus Ba⸗ tavia entwickelte der Krakatau in den letzten 24 Stunden eine ſtarke Tätigleit. Es wurden 30 Ausbrüche verzeich⸗ net. Viermal ſtiegen Feuerſäulen bis zu einer Höhe von über 200 Meter auf. In 21 Fällen zeigte das Meer Anzeichen unterirdiſcher Seebeben. Typhus⸗Epidemie in einer merikaniſchen Stadt. London, 27. April. Nach Meldungen aus Mexiko Nfallen in Imiquilpan im Staate Hidalgo täglich ſechs bis acht Perſonen einem typhusähnlichen Fieber zum Onfer. Die Geſundheitshehörden haben beſondere Maß⸗ 2 9 D— . B—— 8— 77.. gei Vorzeigen dieses inserates 3% Rabatt. 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Die Finſternis in den Straßen lüftet nicht den Schleier, den die Nacht gebreitet hat, und ſo kann der Spuk der Mit⸗ terngchtsſtunde, wie er ſich vom letzten April zum erſten Mai bemerkbar macht, auch hier ſein Unweſen treiben. Satanas, der Herrſcher aller böſen Geiſter der Welt, hält heute große Heerſchau auf den Blocksberg, und alle, die ihm untertan ſind, müſſen in dieſer Nacht dort erſchei⸗ nen. Es iſt eine eigenartige Reiſe, die zum Blocksberg ge⸗ macht wird, und wem es darnach gelüſtet, die Unholde durch die Luft reiten zu ſehen, lege ſich auf den Acker und ſtülpe zum Schutze eine umgekehrte Egge über ſich, ſo daß die Zinken nach oben ſtehen, er wird dann allen Mut zu— ſammenreißen müſſen, um den Anblick auszuhalten, den das wilde Heer der Hexen macht. f Wie Wolkenfetzen, ſo jagen ſie durch die Lüfte, männ⸗ liche und weibliche Hexen, ſich als Reiltiere alter Katzen und Hunde oder auch Wölſe bedienend, wenn ſie es nicht vorziehen, auf Beſenſtielen, Forken, Ofenbänken uſw. zu reiten. Auf ihrem„Fluge“ richten ſie allerhand Schaden an, ſo daß es geraten erſcheint, perſönlich nicht in ihr Be⸗ reich zu kommen. Krankheiten und allerlei häßliche Aus⸗ ſchläge fauchen ſie den Menſchen an, und ſind die Ställe zu den Tieren nicht feſt verſchloſſen, und durch kreuzweiſe übereinander geſtellte Beſen oder Haken geſchützt, ſo findet man die Tiere am andern Morgen verhext. Die Kühe geben keine Milch mehr, die Schafe bekommen den Wurm und die Pferde die Kolik. Auch laſſe man ja keine Wäſche zur Nacht im Freien trocknen, denn aus purer Schaden⸗ freude beſchmutzen und zerreißen die Hexen alles und die Hausfrau hört nur noch ein Spottgelächter.—— Alter, belächelter Märchenkram, ſagt man zu den Er⸗ zählungen von den Schrecken der Walpurgisnacht.— Und doch gab es Menſchen, die ſich hoch und teuer verſchworen, daß ihre Nachbarin zum Schornſtein auf einem Beſen hin⸗ ausgeritten ſei.— Heute beredet man andere Dinge, die die Nachbarin gemacht haben ſoll.— Hexen aber gibt es doch noch immer, man ſehe nur, wie manch Hexlein es ver- ſteht, einen Mann ganz und gar gefangen zu nehmen, daß er behauptet: ſie hat es mir angelan.—— Die Walpur⸗ gisnacht hat heute noch ihre geheimen Kräfte und es gerät ſo mancher in den Hexeubann, der die erſte Majennacht im Freien war. 5 E e eee Finde niemals D Zopf zum Bubikopf.— Eiferſucht iſt antiſozial.— Die Tarnkappe wird erfunden.— Klettermaxes Karriere.. 0 Die Weltgeſchichte weiß von manch einem Heroſtratos zu erzählen, der mutwillig Kulturdenkmäler zetſtörte. Und ſie verzeichnet anderſeits eine große Liſte ſolcher Menſchen, die zur Rettung wertvoller hiſtoriſcher Schätze beibringen. Dagegen kommt es nur alle Jubeljahre vor, daß jemand langvermißte Dolumente von unerſetzlichem Werte vor der ſicheren Vernichtung bewahrt und dafür mit drei Monglen Halen. Ich denke dabei nicht an die Individuen des ſtadtpflaſters, die aus ividuen de dieſe ſeltenen Requiſiten Jagd machen; hingegen hat ſich Gefängnis veſtraft werden ſoll. Als während der Infta⸗ tionszeit in den Miniſterien das große Reinemachen be⸗ gann und alle entbehrlichen Aktenbeſtände als Altpapier verkauft und eingeſtampft wurden, entdeckte der Strafan— ſtaltswachtmeiſter Fiſcher, der die Gefangenen beim Sor⸗ tieren der alten Akten beaufſichtigte, altertümliche Schrift⸗ ſtücke, die aus der Zeit des alten Fritz ſtammten. Es han⸗ delte ſich um 43 Kabinettsorders des Königs, die ſeit 100 Jahren vergeblich in den Archiven geſucht worden waren. Fiſcher machte ſeine Vorgeſetzten auf ſeinen Fund auſmerkſam, erhielt jedoch die latoniſche Antwort:„Was zur Vernichtung beſtimmt iſt. wird vernichtet.“ Fiſcher behielt die Papiere im Auge, ließ ſie zuſammenpacken und kaufte den ganzen Ballen vom Althändler für 150 Papier⸗ mark zurück. And nun verſuchte er, die Dokumente für 50 009 Mark an Liebhaber zu veräußern. Dabei ewiſchte man ihn. Das Schöffengericht verurteilte ihn wegen Do⸗ kumentendiebſtahls zu oben genannter Strafe, das Land- gericht ſprach ihn jedoch in der Berufungsverhandlung frei, da nicht recht erſichtlich ſei, wo hier eigentlich ein Diebſtahl liegen ſolle. Hoffentlich entſchließt man ſich, dieſem Helfer der Wiſſenſchaft ein Diplom auszuſtellen. Das intereſſan⸗ teſte an der ganzen Sache iſt jedoch, das eigenartige Ver⸗ fahren bei dieſem Großreinemachen, das in der löblichen Abſicht, wertlos gewordene Akten zu vernichten und ſomit einen unbequemen, alten Zopf abzuſchneiden, dahin führte, daß man allzu reinen Tiſch machte. Das Kind mit dem Bade ausſchütten iſt etwas reichlich radikal. Sind die zur Vernichtung beſtimmten Altbeſtände denn gar nicht von fachkundigen Augen durchgeſehen worden? Die Zopfab⸗ ſchneiderei hat auch heute noch zur Zeit des epidemiſch(ſoln. heißen: allgemein üßlich) gewordenen Bubenkopfes ſein g a 9 Groß⸗ ſonderbaren Motiven heraus auf in London ein Fall ereignet, der geradezu Senfation her⸗ vorgerufen hat. Bei einem Ehepaar iſt die Freundin der jungen Frau zu Beſuch, ein Fräulein Agnes Hood, die aus Stolz guf ihr langes blondes Haar gern noch den Zopf trägt. In ihrer Eikelkeit verſtieg ſie ſich zu der Frivolität, beſagtes langes Blondhaar in Gegenwart des Herrn Willi am Holland, des Manſes ihrer Freundin, zu öffnen. Frau Holland, die ſchon ſeit langem insgeheim grollte, ließ ihrer Eiferſucht die Zügel ſchießen, ſtürzte über ihre Freundin her, warf ſie zu Boden, verbläute ihr das Geſicht und ſchnitt ihr mit Kennerhand kunſtgerecht und blitzſchnell die blonde Pracht mit der Schere ab. Um nun nicht durch untätiges zuſehen in den Verdacht heimlicher Mißbilligung zu ge⸗ aten, beteiligte ſich William Holland in Geſtalt zweier Ihrfeigen an der Beſtrafung der„eitlen Perſon.“ Das Fhepaar wanderte nalürlich hinter ſchwediſche Gardinen: r auf acht ufd ſie auf ſechs Monate. Wäre die Geſchichte n Rußland paſſiert, ſo hätte Frau Holland vermutlich ebenslängliches Zuchthaus erhalten. Denn dort wird Eifer⸗ ucht als„antiſoziale Geſinnung“ beinahe dem Hochverrat leichgegchtet. Antiſozial inſofern, als man keine„allei⸗ ligen“ Beſitzanſprüche an einen Mitmenſchen ſtellen dürſe, elbſt wenn man dieſen Mitmenſchen zufälligerweiſe durch Bande der Ehe verknüpft ſein ſollte. Dieſe beachtenswerte Rechtsanſchauung läßt nicht einmal berechtigte Eiferſucht gelten. Allerdings darf man hoffen, daß auch dort nicht alles ſo heiß gegeſſen wird, wie der Rat der Geſetzesköche es kochte. Denn der Bauer iſt zähe, und was er nicht kennt, dat frät hei nich. Während die neuen Machthaber im Reußenlande immer neue Methoden und Experimente er⸗ proben, beglücken die Landeskinder im Exil die Menſchheit mit mancherlei nützlichen Erfindungen. So hat belanntlich der ruſſiſche Profeſſor Voronoff in Paris die Greiſe ver⸗ u wollen. Der ruſſiſche Arzt Dr. Waſſiljeff, der auch 5 is lebt, iſt drauf und dran, lebloſe Tier⸗ und Men⸗ per durchſichtig und ſchließlich gar unſichtbar zu ma, en. Er hofft das auch an Lebenden einmal vorführen zu können, womit ihm allerdings die Verwirklichung det berühmten, ſagenhaften Tarnkappe gelungen ſein würde. Die Faſſadenkletterer aller Großſtädte ſollen ſich ſchon leb⸗ haft für dieſe Erfindung intereſſteren und dürften die prak⸗ tiſche Nutzanwendung dieſes Mittels mit Ungeduld er⸗ warten. Jaber 7 er u! annum nenen gummi Heute 3 Blätter Amend eee Leeres zu vermieten. Von wem, ſagt der Verlag ds. Bl. Ganz außergewöhnliche Einkaufs- Vorteile agg Belidamaste e c 2.75, 2.20, 1.50, 90. omden- U. Wäschelnche“ a tr. 1.48. 98, 67, 34. Croise kinettes gehe denden 15 1 15 90 80. „„„ i ag. 1. 50 5 150 und 160 em breit b getinekstoffe e e, 0 40 Bettuchleinen mit verstärkter 90 N 0 3.80 2.80 Handtuehstoffe“e. 1.20, 1.00, 80, 68, 48 frottierhandtücher 3 e 00 1.80, 1.60 f. 10 Ein Posten Schlaldecken Ste 40.00, 22.50, 18.00, 0.80 B. 50 Ein Posten Missen e 5. 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