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Jahrgang Neues in Kürze. ze: Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann hat in Köln eine Wahlrede gehalten, in welcher er ſämtliche innen⸗ und außenpolitiſchen Probleme erörterte und insbeſondere dem Auslande gegenüber betonte, daß die deutſchen Wahlen eine rein deutſche Angelegenheit darſtellen. 18: Nach der Veröffentlichung der deutſchen Antwort an den amerikaniſchen Staatsſekretär Kellogg wird aus London berichtet, daß nunmehr auch die eugliſche Antwort in acht bis zehn Tagen zu erwarten ſei. z: In Kolmar t. Elſaß hat am Dienstag unter gro⸗ em Truppeuaufgebot der Prozeß gegen die elſäſſiſchen Autonomiſten begonnen, wobei als größte Senſation die Tatſache zu verzeichnen iſt, daß nicht nur ein Großteil der Angeklagten und Zeugen, ſondern auch die meiſten Geſchworenen die franzöſiſche Sprache, in welcher die Verhandlung geführt wird, nicht beherrſchen! ze: In Zweibrücken in der Pfalz wurde in der Nacht vom Montag auf Dienstag von unbekannten Tätern die franzöſiſche Trikolore vom Ofſtzierskaſino heruntergeriſſen und vernichtet. 2: Die Wirtſchaftskämpfe im Reich haben inſofern eine weſentliche Ausdehnung erfahren, als die ſchlefiſche Ter⸗ tilinduſtrie ihren geſamten Belegſchaften, etwa 60 000 Mann, gekündigt hat. Die Ausſperrung iſt als Gegenmaßnahme gegen die durch die Gewerkſchaften veranlaßten Maſſen⸗ kündigungen der Arbeitnehmer anzuſehen. ze: In Frankfurt a. M. und Ofſenbach a. M. iſt der Straßeubahnverkehr ſtillgelegt, da die Straßenbahner we⸗ gen Lohndifferenzen in den Streik getreten ſind. : Das ägyptiſche Parlament hat in einer Geheim⸗ ſizung die Regierung ermächtigt, das Verſammlungsgeſetz erſt in der Herbſtſeſſion dem Senat vorzulegen. Die Trikolore heruntergeriſſen. Ein Beſatzungszwiſchenfall in Zweibrücken. Zueibrücken, 1. Mai. g In der Nacht vom Montag auf Dienstag wurde durch bisher unbekannte Täter die franzöſiſche Tri⸗ kolore vom Offizierskaſino am Herzogsplatz gewalt⸗ ſam heruntergeriſſen. Die deutſche Polizei fand bei einem nächtlichen Patrouillengang die Fahne in Stücke zerriſſen und die Fahnenſtange zerbrochen unter dem Sockel des Bismarckdenkmals. Staatsanwalt und Polizei haben ſofort Erhebungen eingeleitet. Die Tat ſteht möglicherweiſe im Zuſammenhang mit der am Mon⸗ tag ſtattgefundenen Schwurgerichtsverhandlung zum Be⸗ ſatzungszwiſchenfall vom 30. Dezember, bei dem das Zwei⸗ brücker Bismarckdenkmal durch franzöſiſche Offiziere be⸗ jubelt wurde und in welcher der Arbeiter Sandt wegen fahrläſſigen Falſcheides zu acht Monaten Gefängnis ver⸗ urteilt worden war. Die Rechtloſigkeit der Gaarbewohner. Auflöſung der Abteilung für Handel und Gewerbe und Uebertragung an einen Franzoſen. D Saarbrücken, 1. Mai. Die Regierungskommiſſion hat die Abteilung für Handel und Gewerbe aufgelöſt und die Zuſtändig⸗ kert dieſer Abteilung einer anderen Dienſtſtelle, der von einem Franzoſen verwalteten Abteilung für wirt⸗ ſchaftliche Angelegenheiten, übertragen. Zur Abwehr einer hierdurch entſtehenden Benachteiligung deutſcher Wirtſchaftsintereſſen haben ſämkliche ſaar⸗ ländiſchen berufsſtändigen Vertretungen für die nächſten Tage Proteſtverſammlungen einberufen, da man zu dieſem Vorgehen der Saarregierung mit Recht eine Begünſtigung Frankreichs erblickt, dem dadurch die ſchon ſeit Jahren betriebene ſyſtematiſche Wirt⸗ ſchaftsſpiongge erleichtert wird und das zudem auch noch hofft, durch wirtſchaftlichen Druck die für 5 vorgeſehene Volksabſtimmung zu ſeinen Gun⸗ ſten beeinfluſſen zu können. Die Tarifdenkſchriſt der Reichsbahn. Kein Zuſammenhang mit der Kohlenpreiserhöhung? Berlin, 2. Mai. . Die Uebermittlung der Denkſchrift der Reichsbahn, in der in ſehr ausführlicher Weiſe die auf eine Tarif⸗ erhöhung hinzielenden Wünſche der Reichsbahn begründet werden, an das Reichskabinett, 1 ſich pe r⸗ zögert. Die Denkſchrift wird, wie wir hören, erſt in etwa drei bis vier Tagen fertiggeſtellt ſein. Es wird ledoch verſichert, daß die Verzögerung mit der möglichen ohlenpreiserhöhung nicht in Zuſammenhang ſteht, ſon⸗ dern durch kechniſche Schwierigkeiten bedingt iſt. 1 —— 60000 ſchleſiſche Texiilarbeiter ausgeſperrt. Als Folge der Maſſenlündigungen durch die Arbeitnehmer. & Görlitz, 1. Mai. Vom Verbande ſchleſiſcher Textilinduſtrieller wird mitgeteilt:„Bei den am 24. April d. J. aufgeführten Tarifverhaudlungen haben die Vertreter des Verbandes ſchleſiſcher Textilinduſtrieller klar zum Ausdruck gebracht, daß auf Seiten des Verbandes der gute Wille beſtand, im Wege freier Vereinbarung mit den Gewerkſchaften zum Abſchluß eines neuen Tarifvertrages zu kom⸗ men, obwohl die augenblickliche Wirtſchaftslage der Ter⸗ tilinduſtrie eine Heraufſetzung der Löhne keineswegs recht⸗ fertigt. Trotz größten Entgegenkommens ſind die Ge⸗ werkſchaften von ihren hohen Forderungen nicht nen Schritt zurückgegangen. Nach dem Scheitern de. reien Verhandlungen iſt ſeitens des Verbandes ſchleſiſcher Tertilinduſtrieller ſofort die Vermittlung des zuſtän⸗ digen Schlichters angerufen worden. Trotz aller dieser Tatſachen und obwohl der Schlichter bereits einen Ver⸗ handlungstermin anberaumt hatte, haben die Gewerk⸗ ſchaften in einzelnen großen Betrieben die Arbeiter zu Maſſenkündigungen veranlaßt, alſo ohne das Schlichtungsverfahren abzuwarten. In Beantwortung die⸗ ſes Verhaltens der Gewerlſchaften haben die Mitglieder des Verbandes ſchleſiſcher Tertilinduſtrieller einſtim⸗ mig ihrerſeits die Kündigung ſämtlicher Be⸗ legſchaften beſchloſſen. Von dieſem Kampfe werden etwa 60 000 Arbeiter betroffen.“ Verkehrsſtreik in Frankfurt und Offenbach. Die Straßenbahner lehr. den Schiedsſpruch ab. Frankfurt a. M., 1. Mai. Die Frankfurter und Offenbacher Straßenbahner haben beſchloſſen, ab 1. Mai in den Streik zu treten, weil ſie den vom Zentraltarifamt Berlin gefällten Schiedsſpruch, der die von der Bezirksſchiedsſtelle Frankfurt feſtgeſetzten Löhne herabſetzt, als ungenügend betrachten. 4 8 2 8 2 Dr. Streſemann in Köln. Eine außen⸗ und innenpolitiſche Wahlrede. E Köln, 1. Mai. In einer Wahlverſammlung der Deutſchen Volks⸗ paxtei in Köln ſprach Pr. Streſemann über die po⸗ litiſche Lage. Im Rahmen ſeiner innerpolitiſchen Betrach⸗ tungen wies er den Vorwurf. des Zentrums zurück, daß die Haltung der Deutſchen Volkspartei in der Schulge⸗ ſetzfrage die Regierungskoalition zum Scheitern ge bracht habe. Ganz im Gegenteil ſei die Deutſche Volks⸗ partei in den Bemühungen um das Zuſtandekommen des Geſetzes bis an die Grenzen des Möglichen gegangen. Die Wirtſchaftspolitik berührend, verurteilte Dr. Stre⸗ ſemann die im deutſchnationalen Wahlaufruf geſtellte For⸗ derung, Deutſchland müſſe ſich wirtſchaftlich vom Ausland unabhängig machen. Auch die Landwirtſchaft müſſe er⸗ kennen, daß das auf ausländiſche Rohſtoffe angewieſene Deutſchland im Ausland Zugeſtändniſſe machen müſſe. Sich zur Weimarer Verfaſſung bekennend, gab Dr. Streſemann ſodann zu, daß dieſe in ihrer gegenwärtigen Form nicht für alle Ewigkeit geſchaffen worden ſei und wandte ſich ſodann gegen die Angriffe linksſtehender Kreiſe, die immer von einem Reaktionär ſprächen, wenn jemand an der Weimarer Verfaſſung auch Fehler ſehe.. Hierauf gab der Reichsaußenminiſter auf ein im „Tag“ veröffentlichtes Muſſolini⸗Interview die Antwort und bemerkte, Muſſolinis Erklärung, wie eine neue nationale Regierung bei der Entente aufgenom⸗ men werde, müſſe äußerſt beruhigend wirken. Muſ⸗ ſollinis Feſtſtellung aber müſſe in der Richtung be- unruhigend ſein, daß die bisherige Regierung, der auch die Deutſchnationalen angehörten, für ihn anſchei⸗ nend keine nationale Regierung geweſen ſei. Wenn Muf⸗ ſolini das Wort Nealpolitik im Munde führe, ſo ſei von dieſer Realpolitik in der Behandlung der 200 000 ſüdtfroler Deutſchen nichts zu ſehen. Man könne doch den Südtirolern ihre Recht auf Volkstum und Sprache nicht aberkennen. Es ſei auch nicht nachahmens⸗ wert, wenn die Staatsmänner eines Landes ſich mit den Wahlen in einem anderen Lande beſchäftigen, die deutſchen Wahlen ſeien eine deutſche Angelegenheit. Gegenüber dem Vorgehen des Reichsminiſters von Keudell in der Frage des Roten Frontkämp⸗ ferbundes erklärte Dr. Streſemann, daß dieſes Vor⸗ gehen täktiſch nicht klug ſei. In der Außenpoli⸗ tik bekannte ſich der Reichsaußenminiſter nach wie vor zu Locarno und Thoiry. Seine Kritiker hätten ihm noch keinen anderen außenpolitiſchen Weg zeigen können. Wer einen beſſeren Weg kenne, und ihn nicht zeige, ſei ein Landesverräter, Die Dawesreviſion ſollte vom Ausland her erneut zur Sprache gebracht werden. Die Deutſche Volkspartei ſei innerlich nicht zwieſpältig, ſon⸗ dern wie der Reichspräſident verkörpere ſie in ſich die Syntheſe des alten mit dem neuen Deutſchland. Keine Bauernpartei in Kurheſſen. Gegen die weitere Zerſplitterung der Landbevölkerung bei den Wahlen. J i Kaſſel, 1. Mar. In Kaſſel wurde eine Gründungsverſammlung der Ortsgruppe der chriſtlich⸗ nationalen p partei abgehalten, an der überaus zahlreich die Land wirte aus der ganzen Provinz Heſſen-Naſſau teilnahmen. Die Gründungsverſammlung verlief jedoch ergebnis nislos, weil der kurheſſiſche Landbund ſich mil größter Entſchiedenheit gegen eine weitere Zer ſplitterung des Landes bei den Wahlen ausſprach, während weiterhin auch die aus dem Regierungsbezir Wiesbaden erſchienenen Landbundführer die Haltung des kurheſſiſchen Landbundes unterſtützten. Infolgedeſſen iſt die Gründung einer Ortsgruppe der chriſtlich⸗natio⸗ nalen Bauernpartei für den Regierungsbezirk Kaſſel ge, ſcheitert, ſo daß der Führer dieſer Partei, der frü⸗ here volksparteiliche Abgeordnete Hepp nunmehr ledig⸗ lich im Bezirk Heſſen-Naſſau kandidieren wird. Das Verbot des Noten Frontkämpferbundes. Verhandlungsbeginn vor dem Reichsgericht. M Leipzig, 1. Maj. Der vierte Strafſenat des Reichsgerichts beginnt Mittwoch vormittag um 10 Uhr mit der Verhandlung über die Angelegenheit des Verbotes des Roten Frontkämpferbundes. Den Vorſitz führt Senats⸗ präſident Lorenz. f 1 Neue Amerikaanleihe der Rentenbank Insgeſamt 30 Millionen Dollar. b Berlin, 1. Mai. Die Verhandlungen über die neue 30 Millio⸗ nen⸗Dollar⸗ Anleihe der Deutſchen Rentenbank⸗ Kreditanſtalt(Landwirtſchaftliche Zentralbank) konnten ſo beſchleunigt werden, daß noch am Dienstag die neue Anleihe in Newyork zur Zeichnung aufge⸗ legt werden konnte. Die Verhandlungen konnten ohne Frage deshalb ſo beſchleunigt werden, weil der Typus der Anleihe feſtſteht und auch die ſonſtigen Mo⸗ dalitäten ſich nur wenig geändert haben. Neu iſt an der Anleihe der Rentenbank⸗Kreditanſtalt, daß der An⸗ leihebetrag ſich als ſolcher auf 25 Millionen Dollar ſtellt, woran eine Option auf weitere fünf Millionen Dollars geknüpft iſt. Der Konflikt London— Kairo. Die ägyptiſche Regierung lenkt ein. London, 1. Mai. Nach Meldungen aus Kairo iſt der drohende Kon⸗ flikt zwiſchen England und Aegypten inſofern beigelegt worden, als das ägyptiſche Parlament in einer geheimen Sitzung die Regierung ermächtigt hat, das ſtrittige Ver⸗ ſammlungsgeſetz, welches den Anlaß für die Aeberreichung des engliſchen Ultimatums gegeben hat, für den Augenblick zurückzuziehen und dem Parlament erſt im Herbſt wieder vorzulegen. Durch dieſe Maßnahme der ägyp⸗ tiſchen Regierung iſt die Abſendung des engliſchen Mittel⸗ meer⸗Geſchwaders nach Aegypten für den Augenblick hin⸗ fällig geworden und man hofft engliſcherſeits weiterhin, daß auch im Herbſt der für jetzt beſchworene Konflikt behoben werden dürfte. 1 Ueber die letzte geheime Sitzung des ägyptiſchen Par⸗ laments wird bekannt, daß Miniſterpräſident Na has“ Paſchas der Volksvertretung einen Kompromißantrag vorlegte, der die nationale Würde Aegyptens wahrte und gleichzeitig auch für die britiſche Regierung annehm⸗ bar war. Nach langen Verhandlungen gelang es hier⸗ bei der Regierung, eine Mehrheit für ihren Vorſchlag zu erhalten, ſo daß das Verſammlungsgeſetz von der Tagesordnung des Parlaments wieder abgeſetzt werden konnte. 5 Ueber die Entwicklung, welche der offene Konflikt zwi⸗ ſchen London und Kairo jetzt genommen hat, iſt noch zu erwähnen, daß der Ausgangspunkt dieſes Streites darauf zurückzuführen iſt, daß Aegypten ſeinerzeit den von Eng⸗ land vorgeſchlagenen Bündnis vertrag abgelehnt hat, weil derſelbe, wie Nahas Paſcha erklärte, auf einem Verhältnis wie zwiſchen Sklaven und Herrn aufgebaut geweſen ſei. Dieſes an und für ſich durch die Ableh⸗ nung ſchon ſehr geſpannte Verhältnis wurde dann noch verſchärft, als England in Kairo gegen drei Geſez⸗ entwürfe Einſpruch erhob, in welchen die Wiederherſtel⸗ lung der Verſammlungsfreiheit, die Erlaubnis zum i n und die Demokratiſierung der Lokalverwaltung vorbereitet wurde. Den, Einſpruch gegen dieſe Geſetze begründete England mit dem Hinweis auf die in der ſogenannten Unabhängia⸗ äten in Aegypten auf England überträgt. ſägyptiſchen Regierung ein Ultimatum übermittelt, das bis zum 2. Mai, 7. Uhr abends, befriſtet war und welchem ſich die britiſche Regierung volle Handlungsfrei⸗ bil für alle ihr notwendig erſcheinenden Schritte vorbe⸗ hielt. Da zudem das britiſche Mittelmeer⸗Geſchwader bereits Order erhalten hatte, nach Aegypten in See zu gehen, lenkte man in letzter Stunde in Kairo ein, wobei man ſich wohl der Hoffnung hingeben mag, bis zum Herbſt auf dem Verhandlungsweg etwas zu erreichen, was vorerſt noch als unmöglich erſcheint. 1 Die deutſche Antwort an Kellogg. Englands grundſätzliche Zuſtimmung gleichfalls ſicher. London, 1. Mai. Die Morgenblätter nehmen vorläufig noch keine Stel⸗ Be zu der jetzt veröffentlichten Antwort der deutſchen Regierung auf den Kellogg'ſchen Kriegsverzichtsvorſchlag. Die auf franzöſiſcher Seite geübte Kritik an der Schnel⸗ ligleit, mit der die deutſche Regierung den Vorſchlag beantwortete, wird auf engliſcher Seite nicht geteilt. f Mau erkennt an, daß Deutſchland ſich für die Be⸗ handlung dieſer Frage in einer Lage befinde, die eine ſchnelle und zuſtimmende Beantwortung zuließ. Die grundſätzliche Zuſtimmung ich Englands iſt ſicher, während die Form naturgemäß weſentlich von dem Ergebnis des Meinungsaustauſches mit den Regierungen der Domions abhängen wird. Außenminiſtet Chamberlain erwartet, in etwa acht bis zehn Tagen in der Lage zu ſein, Auskunft über die Art der bri⸗ tiſchen Antwort an Waſhington geben zu lönnen. ——— de Brouqueville geht? Rücktrittsabſichten des belgiſchen Kriegsminiſters. L Brüſſel, 1. Mai. Wie verlautet, ſoll der belgiſche Kriegsminiſter de Broqueville amtsmüde ſein und beabſichtigen, von ſeinem Poſten zurückzutreten. Als ſein Nachfolger wird ſchon jetzt der ehemalige Kriegsminiſter Deveze ge— nannt. Ueber die inneren Gründe zu den Rücktrittsabſich— ten de Broquevilles verlautet zurzeit noch nichts. Triumpffahrt durch Newyork. Aeberreichung der Ehrenbürger⸗Briefe. V Newyork, 1. Mai. Nach mehr denn 14 Tagen fand der an Irrfahrten, unglücklichen Zwiſchenfällen und tragiſchen Verwicklungen reiche Ozeanflug der„Bremen“ ſeine glänzende Krönung durch einen großartigen Empfang durch die Newyorker Behörden und die Bevölkerung. Die durch die Beiſetzungsfeierlichkeiten des Fliegers Bennett hinausge— zögerten Empfangsfeierlichkeiten begannen am Montag abend mit der Abfahrt der Ozeanflieger von ihrem Hotel, das von einer ungeheuren Menſchenmenge umlagert war. Ueberwältigt von der Begeiſterung dank— len die Flieger nach allen Seiten für die ihnen dargebrach⸗ ten Ova ionen und begaben ſich ſodann durch die polizeilich abgeſperrten und gleichfalls von ungeheuren Menſchen⸗ maſſen umtsgerten Str. zen nach dem Peer, wo ſie auf dem Dampfer„Macon“ eine kurze Rundfahrt durch den Hafen antraten und dann den Lloyddampfer„Dresden“ anſteuerten, welcher mit den Gattinnen der Flieger an Bord an der Quarantäneſtation vor Anker lag. An Bord der„Dresden“ begrüßten ſodann Köhl und Fitzmaurice ihre Gattinnen worauf die Rückfahrt nach der Südſpitze von Manhattan erfolgte. Hier begann dann die eigentliche Triumpffahrt, indem bots pon rund 10000 Mann ſetzten»m* Da jedoch egypten dieſe Erklärung nicht anerkannke, andererſeits aber auch England nicht daran dachte, ſeine ägyptiſche Po⸗ ition, welche mit dem Suezkanal den direkten Verbin⸗ dungsweg nach Indien darſtellt, zu räumen, wurde der iſt, daß Bela Khun an der Befreiung des Kommuniſten haus, zuzubewegen. Vor dem Rathaus hatte ſich das 00 Empfangskomitee aufgeſtellt, wobei Bür ermeiſter Walker den Fliegern in einer kurzen Ansprache ver⸗ ſicherte:„Dadurch, daß Sie Newyork zu Ihrem Ziele wählten, haben Sie eine Tat vollbracht, die Deutschland, Irland und die Vereinigten Staaten näherbringt.“ Sodann begrüßte der Kommandeur der Bundes⸗ truppen in Newyork das Fliegertrio im Namen des Gou⸗ verneurs und überreichte ihm die Gedenkmedaille des Staates Newyork, während der Vorſitzende des ſtädtiſchen Empfangskomitees den Ehrenbürger⸗ brief der Stadt Newyork übergab. Baron v. Hünefeld und Hauptmann Köhl dankten ſodann in engliſcher Sprache, worauf ſich die Flieger in das Innere des Rathauſes begaben, während die am Portal aufge⸗ ſtellten Kapellen das Deutſchlandlied ſpielten. Nach der Beſichtigung des Rathauſes durch die Flieger begaben ſich dieſe dann mit Bürgermeiſter Walker nach dem Zen⸗ durch hunderttauſende von Tücherſchwenkenden dem Nat tralpark, wo Rieſenchöre von Newyorker Schul⸗ kindern aufgeſtellt waren. Von hier aus fuhren die Gäſte wieder in das Hotel zurück um dann am Abend einer Vorſtellung im Wintergarten er Greenwich Village Follies beizuwohnen. Der Ruck nech rechts in Fran hreſch 745 ge mmer:, ebe femmes 55 35 Tse ei Ce c 5 7 „ ain mn 255 Höfen Der Ausfall der franzöſiſchen Wahlen hat eine we⸗ ſentliche Verlegung des Schwergewichts nach rechts er⸗ geben. Den ſtärkſten Verluſt haben die Kommuniſten er⸗ litten, die faſt auf die Hälfte zuſammengeſchrumpft ſind. Leon Blum, der Führer der Sozialiſten, iſt nicht ge⸗ wählt worden. Aus dem In⸗ und Muslande. Die Lohnverhandlungen in der Rheinſchiffahrt geſcheitert. Duisburg, 1. Mai. Nach zweitägiger Dauer ſind in Köln die Verhandlungen über die Lohnregelung in der deutſchen Rheinſchiffahrt ergebnislos abgebro⸗ chen worden. Die Arbeitnehmer glaubten, den von den Arbeitgeberverbänden gemachten Vorſchlägen auf Lohn⸗ herabſetzung nicht folgen zu können, im Gegenteil ſie ver⸗ traten die Forderung auf nicht unerhebliche Lohnerhöhun⸗ gen, obgleich ſie anerkannten, daß es der deutſchen Rhein⸗ ſchiffahrt zur Zeit ſehr ſchlecht geht. Bela Khun an der Entführung Otto Brauns beteiligt? Berlin, 1. Mai. Berliner Blätter melden aus Wien, daß bei der Wiener Polizei die Vermutung aufgetaucht Otto Braun aus dem Moabiter Gefängnis beteiligt geweſen ſein dürfte. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß Bela Khun von Wien aus mehrere Male in Berlin war. Man glaubt, daß die Entführung in Wien vorbereitet wurde und daß Otto Braun ſich noch in Wien aufhält. Die Unterſuchung gegen Bela Khun. Wien, 1. Mai. Nach den bisherigen Ergebniſſen der behördlichen Unterſuchung kann jetzt mit Beſtimmt⸗ heit behauptet werden, daß ſich die Verſchwörungen Bela Khuns in erſter Reihe mit Ungarn befaßten. Es ſcheint, daß Oeſterreich und auch Deutſchland erſt in zweiter Reih: bei dieſen Geheimplänen bedacht wurden. Jedenfalls ſteht feſt, daß Bela Khun während ſeines Wiener Aufenthal⸗ Eine Reiſe dürfte ihn nach Berlin, eine andere vermutlich ſich die Flieger an die Spitze eines Truppenaufge⸗ et wird noch Wochen andauern. tes wiederholt Reiſen nach Ungarn unternommen hat.“ nach Zürich oder Genf geführt haben. Die Anterſuchung alus Nah und de mit ſeinen See vier Erwachſenen und zwei Kinder, von einer Brücke in die Loire. Zwei der Erwachſenen n Ki durch Schwimmen retten, die beiden anderen und die einem entgegenlommenden Bauernwagen, deſſen Pferde Geländer Frankfurt a. M. unglüc.) Auf dem Wege nach dem Sandplacken brach einem Frankfurter Radfahrer eine Felge des Rades. Der Fahrer ſtürzte zu Boden. Ehe er ſich erheben konnte. wurde er von einem ihm folgenden Kraftwagen ange⸗ fahren und am Kopfe ſehr ſchwer verletzt. Ein Auto brachte den Mann zuerſt nach der Hohemark, wo ihm die erſte ärztliche Hilfe zuteil wurde. das Oberurſeler Sanitätsauto den Mann nach dem näch⸗ ſten Krankenhaus. Frankfurt a. M.(Ein Schwindler verhaf⸗ tet.) Vor dem Arbeitsamt und den Volksſpeiſehallen hielt ſich in den letzten Tagen und Wochen ein füngerer Mann auf, der jugendliche und obdachloſe Perſonen an⸗ ſprach und ihnen Beſchäftigung in einer Ziegelei im Taunus verſprach. Er veranlaßte die Leute, die in Gepäck anzuvertrauen. Wenn ſich dann die jungen Leute an der verabredeten Stelle zur Abreiſe nach dem Tau⸗ eines Schwindlers geworden waren. Nach längeren Be⸗ obachtungen konnte der Schwindler jetzt bei ſeiner Arbeit überraſcht und verhaftet werden. Es handelt ſich um den werden, die Schulze um das Gepäck, das er dann ver⸗ Fonte. Petrogoen Ratto. London, 1. Maj. der franzöſiſchen Regieru angekündigt, nach der ich* fare dere ae dee en an a e 1 8 kt 0 März 1929 zu zahlen beabſichtigt. ober 1928 und 15. Saiger⸗ Im Beruf tödlich verunglückt.) In der Maſchinenfabrit zu Dahlbruch wurde der 48jäh⸗ rige Schloſſer Karl Haberlamm beim Abmontieren eines großen Schwungrades von einem abſtürzenden Eiſent'il ſo ſchwer vor die Bruſt getroffen, daß er bereits auf dem Wege nach dem Krankenhaus verſtarb. 5 Limburg.(Großfeuer in einer Fabrik:) In den Elzer Schamottenwerken entſtand Feuer, wobei die Feuerwehr wegen Waſſermangels— Elz beſitzt leine Waſſerleitung— nicht ausrücken konnte. Abgebrannt ſind die Formerei, der Trockenraum, das Maſchinenhaus, die Schloſſerei und die Schreinerei. Der größte Teil der etwa 130 Arbeiter zählenden Belegſchaft dürfte ar⸗ beitslos werden. Die Entſtehungsurſache iſt noch nicht ermittelt. 5 4 Schierſten.(Schwerer Betriebsunfall.) In den Glyco⸗Metallwerken Daelen und Co. wurde dem Dreher Paul Seibert, während er an einer Maſchine be⸗ ſchäftigt war, durch einen hexausſpringenden Maſchinenteil die Schlagader des rechten Oberſchenkels durchſchnitten und das Bein ſelbſt derart verletzt, daß es ihm im Pau⸗ linenſtiſt abgenommen werden mußte. Mecklinghauſen.(Schweres Motorradun⸗ glü cd.) In der Nacht fuhren auf der Bochumer Straß: zwei Motorradfahrer beim gegenſeitigen Ueberholen gegen die geſchloſſene Schranke einer Zechenbahn. Ein Motor⸗ radfahrer wurde auf der Stelle getötet, während ſein Beifahrer ſchwer verietzt wurde. Der andere Motorrad⸗ fahrer kam mit leichten Verletzungen davon. Saarbrücken.(Tödlicher Unfall.) In der Rohrſormerei der Halberger Hütte in Brebach wurde der 24 Jahre alte Bergarbeiter Allener durch einen vom Kran herabſtürzenden beladenen Kaſten erſchlagen und war ſo⸗ fort tot. Er hatte ſich gegen die Vorſchrift unter der ſchwebenden Laſt aufgehalten. 5 Bochum.(Zwei Bergleute getötet.) Auf der Zeche„Karoline“ der Harpener Bergbau AG. ſtürzte in verbotswidriger Benußung eines Schacht⸗Förder⸗ korbes an einem in der Herſtellung begriffenen Blind⸗ ſchachtes der Förderkorb in die Tiefe. Zwei Bergleute aus Altenbrum fanden dabei den Tod. 5 Verſtändnislos fragend blickten die alten Augen zu ihr hin, dann zuckte es unruhig in ihrem Geſicht. „Giſela, Giſela, kennſt Du den Fluch von Tworrau nicht mehr? Du haſt doch das Bild in jener Nacht geſchaut und der— Fluch hat ſich doch an dir erfüllt.“ „Was bedeutet das?“ wandte Ilſe ſich jetzt an den Schäfer, als die Kranke die Augen wieder geſchloſſen hatte und nur undeutliche Worte vor ſich hin murmelte. „Eine alte Sage iſt es,“ antwortete Joſef.„Kennen Sie das große Ahnenbild, das an der dunkelſten Wand des Ahnenſaales im Schloſſe hängt?“ „Nein, ich war bisher noch nicht im Ahnenſaale.“ „Das iſt auch gut ſo. Freilich, Sie können es ruhig anſehen. Nur für einen aus dem Geſchlecht der Limar bring es Gefahr und Unglück.“ „Warum Unglück?“ fragte Ilſe. „Die Sache hängt ſo zuſammen: Graf Archibald von Limar, den das Bild darſtellt und der vor etwa dreihun⸗ dert Jahren gelebt hat, ſoll viele Frauen geliebt und un⸗ glücklich gemacht haben. Nun erzählt man ſich, daß er zur Strafe allnächtlich umgehe, und wom et, erſcheine, deſſen Herz erglühe in heißer Liebe für denjenigen, der gerade ſeine Gedanken beſchäftigt, und keine Macht des Himmels und der Erde vermag dieſe Liebe zu ertöten.— So kam denn auch unſere kleine Komteſſe Giſela eines Tages zu meiner Frau Nate kreideweiß im Geſicht und vor Er⸗ regung zitternd. Der Geiſt von Tworrau, Graf Archibald wäre ihr erſchienen, ſo beichtete ſie unter Schluchzen, und e habe gerade an ihren Lehrer Hollmann gedacht. Und eit dieſem Tage nahm das Unglück, das über unſere arme Herrſchaft hereinbrach, ſeinen Anfang.„Der Fluch von worrau“ nennen es die Leute und er hat ſich wieder ein⸗ weiß nicht, was ſie ſpricht. Heute hat ſie einen ſchlimmen Tag, vielleicht daß ihre Erinnerungen durch Sie ie wach mal erfüllt. In jeder Generation einmal. ſagt man. und 115 8 5 111 1685 ae den iglück oder er breche den Zaub c zum Glück führt.“ 1 er Schäfer machte das Zeichen des i Wesen desire 1. In jedem anderen Falle hätte Ilſe über ſolchen Aber⸗ glauben lachen müſſen. Heut kam ihr 110 e der Gedanke daran. Sie warf einen ſchnellen Blick auf die alte Marianka, die mit offenen Augen in ihren Kiſſen lag und ſcheinbar nicht auf das Geſpräch geachtet hatte. Jetzt reichte ſie ihr zum Abſchied die Hand. ö „Adieu, Marianka.“ f „Willſt du ſchon fort?“ i „Ja, es iſt Zeit!“ 1 Da umſchloſſen die alten Hände die feinen, zarten des jungen Mädchens mit merkwürdiger Kraft. Der Atem der Kranken ging ſtoßweiße, ihr bleiches Geſicht rötete ſich. „Geh nicht an das Ahnenbild, Giſela— Graf Archibald hat ſo brennende Augen— er verbrennt dir dein Herz und deine Sinne— geh nicht— geh nicht!“ Ilſe erſchauerte leicht, während ſie ſich aus Mariankas Hände befreite. Der Schäfer ſah es. „Fürchten Sie ſich nicht, Fräulein Römer, die Marianka Gott verhüte ein r, indem er zwei geworden ſind. Manchmal iſt fu ganz vernünftig, und wenn unſer gnädiger Herr ſie beſucht, erkennt ſie ihn ſtets, wenn ſie auch oft zu ihm ſpricht, als wenn er noch ein kleines Bübel wäre, das ſie 107 dem Arme trägt.“ Ilſe richtete ſich ſtolz auf.„Nein, Joſef, ich fürchte mich nicht— ich werde mir auch das Ahnenbild anſehen, es inter⸗ eſſtert mich,“ ſagte ſie leiſe, damit die Kranke es nicht hören ſollte.„Gibt es auch ein Bild der Gräfin Giſela?“ ie es gibt eins. In einer Ecke im Ahnenſaal ſteht es, verkehrt an die Wand gelehnt, wie mir der Wilhelm er⸗ ählte. Die jetzige Gräfin hatte das kurz nach ihrer Ver⸗ gewunden hatte.“ ö Der Schäfer begleitete ſie bis vor die Tür in das Gärtchen, dann reichte er ihr die Hand.„Vielen Dank für Ihren Beſuch und beehren Sie uns bald wieder.“ „Ja, gern!“ rief ſie ſchon außerhalb des Gartens. Darauf eilte ſie mit ſchnellen Schritten den Weg entlang, ohne ſich noch einmal umzuſehen. e 8. Kapitel. 1 1 „Es war ein ſonniger Juninachmittag. Die Gräfin war mit ihren Kindern zu einer befreundeten Grafenfamilie der Nachbarſchaft gefahren. Ilſe freute ſich, daß ſie den Nachmittag für ſich hatte, und ſie beſchloß, ihn dazu zu be⸗ nutzen, endlich den Ahnenſaal aufzuſuchen und ſich die in⸗ tereſſanten Bilder anzuſehen. Sie ſtieg die Treppe hinab in den erſten Stock, wo der Ahnenſaal liegen ſollte. Sie hatte ſich die Lage von Lotti genau beſchreiben laſſen, und ging nun langſam den halb⸗ dunklen, einſamen Gang hinunter bis an das äußerſte Ende desſelben, Vor der bezeichneten Tür machte ſie Halt, und eine unerklärliche Bangigkeit befiel ſie plötzlich. Es war ihr, als wenn jemand ſie am Arme faßte, um ſie zurückzuhalten, und als ob ihr eine Stimme ins Ohr riefe:„Kehre um— betritt den Saal nicht— er bringt dir Unheil!“ Anmutig ſchüttelte ſie das törichte Gefühl ab. War ſie denn mit einem Male ein zimperliches, furchtſames Frauenzimmer geworden, das ſie ſich von dem Geſchwätz einer alten, e Frau, von einem Ammen⸗ märchen beeinfluſſen ließ?— Beherzt drückte ſie auf den großen, meſſingnen Drücker; er 0 nach— die Tür drehte ſich in ihren Angeln, und ſie trat über die Schwelle. i Eine Sekunde zögerte ſte und ſah ſich um. An den braun getäfelten Wänden hingen die Ahnen der Limars in Lebens⸗ 1 gemalt, alles kr 1nd kriegeriſche Geſtalten und da⸗ wiſchen liebliche Frauenbilder init ſanftem Geſichtsaus⸗ ruck oder auch hochmütia herrſchſüchtigen Zügen. 3 eiratung ſo angeordnet, nachdem ſie 1 0 Gatten einmal angetroffen. wie er ſich vor dieſem Bilde in Verzweiflun⸗ (Fortſetzung folgt) Ein Automobil in den Fluß geſtürzt.— Vier Todesopfer. Paris, 1. Mai. In Nantes ſtürzte ein Automobil inder ertranken. Der Führer des Wagens wollte ſcheu geworden waren, ausweichen und durchbrach das (Schweres Radfahrer⸗ Dann verbrachte ihrer Notlage blindlings das Angebot annahmen, ihm ihr, nus einfanden, wurden ſie gewahr, daß ſie das Opfer 2iährigen Arbeiter Wilhelm Schulze aus Arheiligen. Eine Reihe junger Leute konnte bis jetzt ausfindig gemacht ö Frankreich bezahlt Kriegsſchulden an England. : c Vom engli swärti N wird der Eingang einer Nole 905 iſchen Auswärtigen 110 in zwei gleichen Raten am 18. Bd an, Sziegsſchülden Aus Heſſen. Die 6⸗Millionen⸗Anleihe Heſſens. Darmſtadt, 1. Mai. Der Volksſtaat Heſſen hat an eine Bankengruppe unter Führung der Deutſchen Bank, der außerdem noch Commerz⸗ und Privat⸗Bank, Direktion der Diskonto⸗Geſellſchaft, Dresdner Bank, Mit⸗ ſteldeutſche Kreditbank, Rheiniſche Kreditbank, Bankhaus Dreyfuß und Co., Heſſiſche Landesbank, Kommunale Landesbank Darmſtadt, Heſſiſche Girozentrale angehö⸗ ren, eine achtprozentige Anleihe im Betrage von ſechs Millionen Reichsmark begeben. Die Anleihe, deren Genehmigung durch das Finanzgeſetz 1927 erteilt iſt, wird fünf Jahre unkündbar ſein und dann innerhalb von 20 Jahren amortiſiert. Sie dient der Förderung des Wohnungsbaues. Die Anleihe iſt eingeteilt in Stücke zu Reichsmark 200, Reichsmark 500, Reichs⸗ mark 1000, Reichsmark 5000 und Reichsmark 10 000. Die Schuldverſchreibungen lauten auf den Inhaber. Die Auflegung zur Zeichnung iſt Anfang der Woche erfolgt. Der Emiſſionskurs beträgt 94,5 Prozent. a Mainz.(Unwetterſchäden in Rhein⸗ heſſen.) Das Unwetter hat auch in Rheinheſſen vieler⸗ orts großen Schaden angerichtet. Meldungen aus Lud⸗ wigshöhe und Oppenheim berichten die Vernichtung der Obſtblüte. Die Pfrimm führt Hochwaſſer. Bankkrach in Butzbach.— 100 000 Mark unterſchlagen. — Der Direktor verhaftet. Butzbach, 1. Mai. Der Bankdirektor Arnold Lappe wurde unter dem Verdacht der Unterſchlagung verhaftet, und in das Gießener Unterſuchungsgefängnis eingelie⸗ fert. Nach den bisherigen Feſtſtellungen ſollen ſich die veruntreuten Gelder auf mehr als 100000 Mark be⸗ laufen. Viele kleine Sparer und Geſchäftsleute aus Butzbach und Umgegend ſind ſtark in Mittleidenſchaft gezogen. 4 Darmſtadt.(Differenzen bei der Bau⸗ und Siedlungsgemeinſchaft.) Ueber die Deut⸗ ſche Bau⸗ und Siedlungsgemeinſchaft ſind allerlei Ge⸗ rüchte im Umlauf. Wie wir hören, liegen keinesfalls Unregelmäßigkeiten vor. Dagegen ſollen zwiſchen Auf⸗ ſichtsrat und Vorſtand Differenzen entſtanden ſein. Das Beſtreben des Aufſichtsrates geht dahin, den Vorſtand zu beſeftigen und deſſen Poſten mit bisherigen Aufſichts⸗ ratsmitgliedern zu beſetzen. Ein Vorſtandsmitglied iſt bereits vom Amt ſuspendiert worden. Eine außerordent⸗ liche Generalverſammlung am 6. Mai ſoll endgültig entſcheiden. Die Oeffentlichkeit hat inſofern ein Intereſſe, als die Bauſpareinlagen, die in den bisher erſtellten rund 1000 Häuſern feſtgelegt ſind, eine Summe von über 12 Millionen Mark erreicht haben. Worms. Im Gefängnis erhängt.) Ein Jähriger Kaufmann aus Frankfurt, der hier zur Ver⸗ büßung einer Freiheitsſtrafe feſtgenommen worden war, hat ſich in der Haftzelle erhängt.. Worms.(Sechs Monate für Thoma.) Im Prozeß gegen den Zahnarzt Dr. Thoma in Worms, dem fortgeſetzt Betrugsverhandlungen gegenüber mehreren Krankenkaſſen zur Laſt gelegt waren. wurde das Urteil verlünden. Der Angeklagte erhielt wegen fortgeſetzten Betrugs ſechs Monate Gefängnis unter Anrechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft. Außerdem hat er die Koſten des Verfahrens zu tragen. N Bingen.(Selbſtmord im Zuge.), Im Per⸗ ſonenzug Frankfurt a. M.— Bingen wurde im Kloſett der zweiten Wagenklaſſe die Leiche eines Mannes ge⸗ funden. Dem Toten waren die Schläfen⸗ und die Puls⸗ adern an beiden Armen durchgeſchnitten. Weitere An⸗ zeichen der Tat fehlten. Man fand bei ihm einen Zettel, auf dem geſchrieben ſtand, daß er im Krematorium in Mainz verbrannt werden wollte. Weitere Nachforſchungen ergaben, daß der Tote der Fabrikdirektor Eyner aus Fraylfurt a. M. iſt. Das Raſiermeſſer, mit dem er ſich die ſchweren Wunden ſelbſt beigebracht hatte, wurde in der Nähe von Kelſterbach gefunden. 5 RNüſſelsheim.(Eine alte Unſitte.) Während der Einfahrt des Arbeiter⸗Sonderzuges Rüſſelsheim— Darmſtadt verſuchte ein junger Mann aufzuſpringen; er glült aber auf dem Trittbrett aus und ſtürzte. Kameraden riſſen ihn, als er vom Zuge mehrere Meter geſchleift worden war, zurück. Zwingenberg. wetters.) (Die Verwüſtungen des Un⸗ berichtet, daß auf dem Friedhof an der Mauer hinter der Leichenhalle teilweiſe Gräber von den Waſſermaſſen bloßgelegt wurden, ſo daß die Särge und ſtellenweiſe Gebeine und Schädel ſichtbar waren. Wölfersheim.(Schweres Bauunglück.) Auf dem Grubengelände ſtürzten ein 15 Meter hoher Maſt mit drei Arbeitern um. drei Verunglückten ins Friedberger Krankenhaus, wo einer ſeinen Verletzungen erlegen iſt. beiter haben erhebliche Verletzungen davongetragen. Bad Nauheim.(Das Auge ausgeſtoßen.) Eine Landwirtsfrau im nahen Ober⸗Mörlen war mit dem Füttern der Kühe beſchäftigt und erhielt von einem der Tiere mit den Hörnern einen Stoß ins Geſicht, wobef das eine Auge ſchwer verletzt wurde. Die Fiche wurde ins Krankenhaus gebracht und dürfte das verlieren. — Aus dem badiſchen Lande. Amtsniederlegung des Präſidenten der Evangeliſchen Landes ſynode. ö Karlsruhe, 1. Mai. Am Montag wurde die Evan⸗ 5 Landesſynode durch Kirchenrat W. Schulz als levertreter des Präſidenten der Synode eröffnet, der in ſeiner einleitenden Anſprache zunächſt der verſtorbe⸗ 0 Synodalen gedachte. Sodann wurde mitgeteilt, daß ankdirektor Dr. Keller in Freiburg, der Präſident den Ginode, ſein Mandat niedergelegt hat. Außerdem hat Geh. Kirchenrat D. Klein in Mannheim ſein Mandat niedergelegt. Die anſtelle für Verſtorbene oder Zurück ⸗ petretene neueingetretenen Mitglieder wurden ſodann in 10 von der Verfaſſung vorgeſchriebenen Weiſe verpflich⸗ Kit Die der Landesſynode zugegangenen Vorlagen der jrchenregierung wurden an die Ausſchüſſe überwieſen. Dieſe Ausſchüſſe werden in den uche abhalten. Wann die nächste öffentl des node ſtattfindet, iſt augenblichli 1 gen Sitzungen e Sitzung der Lan⸗ noch nicht bekannt. Zu den in Zwingenberg durch den Sturm und das Unwetter angerichteten Verheerungen wird noch Ein Sanitätsauto brachte die Die beiden anderen Ar⸗ uge Mannheim.(Der fingierte Raubüher⸗ fall am Waſſerturm.) Vor dem Großen Schöf⸗ fengericht hatten ſich der 21 Jahre alte Kraftfahrer Hick aus Mundenheim, deſſen Freund Heinrich Hellmann ſowie die ledige Katharing Möll aus Mundenheim we⸗ gen Unterſchlagung bzw. Beihilfe zur Unterſchlagung und Hehlerei zu verantworten. Sick hatte bekanntlich am 1. März d. J. den Auftrag gehabt, für die Bayeriſche Hy⸗ potheken⸗ und Wechſelbank Ludwigshafen bei der Ba⸗ diſchen Bank in Mannheim 50000 Mark abzuheben. achdem Hick das Geld abgehoben hatte, wurde er im Bedürfnishäuschen am Waſſerturm bewußtlos aufgefun⸗ den, worauf er angab, daß er von einem unbekannten Täter überfallen und ihm die Taſche mit den 59 000 Mark geraubt worden ſei. Die vorgenommene Unter⸗ ſuchung ergab jedoch, daß der Ueberfall fingiert war und daß der Angeklagte Hellmann, ſowie die Möll als Helfershelſer in Frage ſamen. In der Folge konnte dann das Geld bis auf 100 Mark wieder herbeigebracht werden, ſo daß die Bank faſt keinen Schaden erleiden mußte. Die Verhandlung, in welcher die Angeklagten zugaben, den Raubüberfall fingiert zu haben, endete mit der Verurteilung Hicks und Hellmanns zu je ſiebeneinhalb Monaten Gefängnis, während die Mitangeklagte Möll mit vier Wochen Gefängnis davonkam. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 2. Mai. g Ueber Weſt⸗ und Mitteleuropa liegen noch imm er zahlreiche Teilwirbel, während von Skandinavien ein aus polaren Luftmaſſen zuſammengeſetztes Hochdruckgebiet nach Süden vorgeſtoßen wird. Das Zuſammentreffen der aus Norden abfließenden Kaltluft mit den Luftmaſſen des Feſtlandes wird uns weitere Bewölkung mit zeilweiſen Niederſchlägen bringen Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Kühl, leichte Niederſchläge, beſonders im Süden, in nördlichen Landſchaften teilweiſe aufheiternd. * Maimarkt. Dle öffentliche Ziehung der dlesjähri⸗ gen Malmarktlotterie findet am 8. Mal 1928, vormittags 9 Utze beginnend, im Notarlat 6, Zimmer 15 in A 1.4 hier ſtatt. * Wiederſehensfeier. Wie alljährich, ſo veran⸗ ſtaltet auch in dieſem Jahre das ehem. Landſt. Btl. Erbach eine Wiederſehensfeier ſeiner Kameraden. Dieſelbe findet lt. Beſchluß vom letzten Jahr am 2. Pfingſtfelertag in Viernheim ſtatk. Näheres hierüber wird noch durch die Vertrauensleute der einzelnen Ortsgruppen be⸗ kannt gegeben. Nicht nur dle landſchaftlichen Schönheiten der Bergſtraße und der fruchtbaren Rledebene, ſondern auch das kameradſchaftliche Entgegenkommen der Orts⸗ gruppe Viernheim dürfte jeden Kameraden veranlaſſen an der Feter teilzunehmen. Da die Veranſtaltung zugleich als Familienausflug gedacht iſt und die Ortsgruppe Viern⸗ heim in gaſtfreundlicher Weiſe Freiquartiere zur Ver⸗ fügung ſtellt, ſo iſt auch den weſterwohnenden Gelegen⸗ Viernheim iſt von faſt allen Stationen mittels Sonntags- karte zu erreichen, ſodaß die finanzielle Seite nur mini⸗ mal in Anſpruch genommen zu werden braucht. Darum auf an Pfingſten nach Vieraheim zu einem gemütlichen Tage b „ Familienwochenhilfe. Der Rückgang der Ge⸗ burtsziffer in Deutſchland zwingt zu beſondeten Schutzmaß⸗ nahmen für Mitter und Kind. Die Familienwochenhilfe der Krankenkaſſen iſt ein ſolcher Schutz des Lebens und der Ge⸗ ſandheit. Aaſpruch auf Hilfe haben Vaſicherte, die in den litzten zwei Jahten vor der Niederkauft mindeſtens zehn Monat hindurch, im letzten Jahre vor der Niederkunft aber mindeſtens ſechs Monate hindurch krankoerſichert geweſen find. Die F miltenwochenhilfe gibt den Ehefrauen, den Töchtern, Stief⸗ und Pflegelöchtern der Verſicherten bei der Entbindung und bei Schwangeiſchaftsbeſchwerden Anſpruch auf Arzuei und kleinere Heilmittel. Hierzu kommen als Ballelſtungen für die ſonſtlgen Koſten der Gatbindung als Wochen⸗ und Stillgeld Beihilfen von etwa 66 Mark. „Was die Frauen nicht tun ſollten. Wenn man ſo des Morgens durch die Ortsſtraßen geht, ſo kann es einem oft vorkommen, daß eigem eine Portlon Sch uutz auf den Kopf fliegt, weil oben aus einem Fenſter die Teppiche oder Fußmatten auf die Straße hinaus ausgeklepft werden. Dies iſt kein angenehmer Morgengruß, für den der getroffen wird, und darum ihr lleben Frauen merkt es Euch, ſchüttelt nichts zum Fenſter hinaus, ſondern geht in den Hof des Hauſes und dort klopft und ſchüttelt die Begenffände aus. H. g«„ Neueröffaung einer Depoſitenkaſſe. Die Sͤddeutſche Disk.⸗Geſ. A. G. Mannheim eröffnet elt In⸗ ſerat am 2. Mai 1928 in K 1, 9(Halteſtelle der elektr. Straßenbahn) eine„Depoſttenkaſſe Friedrichsbrücke“ und hat mit deren Leitung H. Prokur. L. Keſſelheim, welcher ſchon über 25 Jahre der Centrale als Beamter, in letzten Jahren als Kaſſierer angehört u. H. Rud. Sauerbeck, dem früheren Mitleiter der Depoſitenkaſſe Neckarau betraut. Die Gröffnung einer Depoſitenkaſſe in dieſem Stadtteil entſpricht einem vielfach geäußerten Wunſche von Geſchäfts⸗ u. Privatleuten der Unter⸗ und Neckarſtadt u. der Vororte. Die Südd. Disk.⸗Geſellſchaft iſt 1905 aus der altange⸗ ſehenen Bankfirma W. H. Ladenburg u. Söhne hervorge⸗ der Disk. Geſ. Berlin. H „ Auswanderung. Herr Auguſt Schubert, Schwiegerſohn von Herrn Friedrich Belkert, Friedrichſtr. 29, tritt am Donnerſtag, den 3. Mai lfd. Is. die Aus ⸗ reiſe nacht Südamerika an; wir wünſchen unſerem Lands⸗ mann beſtes Wohlergehen! Die Abfahrt von hier erfolgt mit dem Zug 638 Uhr der O. E. G. Intereſſante Vergleichszahlen verwertet das Prepagandamaterial N der eiſten Sübdentſchen Gaſtwiris meſſe, die vom 5.— 10. Mal in Darmſtadt ſtattfindet. mehr als der Titel ſagt, itt dleſe Beranſtaltung von weit heit gegeben, ſich ſchen am 1. Tage daſelbſt einzufinden. tragender wirtſchaftlicher, auch lebenskultureller Bedeutung. Dleſe erste Süddentſche Gaftwlitsmeſſe iſt kein Privalunter⸗ nehmen, wie die ahnlichen Veranßaltunten bisher in Säddeutſch⸗ land durchweg waten. Sie wird veranſtaltet von den Innunten und den das Gewerbe umfaſſenden Organiſati⸗ enen. Den äußeren Anlaß zu dleſer Gaſtwirtsmeſſe, die mit elner großen Aug ftellung verbunden iſt, gab der 45. Ver⸗ bandslag des Rhein⸗Main- Gaftwirteverbauds. Einige wenige Zahlen werden von der Bedeutung dieſer Beranſtaltung eindringlicher ſprechen als abe Worte: Zunlchſt über das dentſche Gaſt⸗ und Schankelrtsgewerbe berhaupt. Nach den Ergebniſſen der letzten Berufszählung umfaßt das Gaſt⸗ und Schankgewerbe Deutſchlands 255918 Betriebe mit rund 716 000 beſchäftigten Perſonen. Es beſchäftigte am Tage der Zählung über 86 000 Perſonen mehr als der dentſche Bergbau, das Saltnenweſen und die Torfgröberei zufammen, kund 64 000 Perſonen mehr als die geſamte deutſche Induſtrie der Steine und Erde, 123 000 Perſonen mehr als die elektrotecznſche Jaduſtrie, Feinmchank und Op. ik zuſammen, mehr als doppelt ſovlel Parſonen als die chemlſche Induſtrie und über 146 000 Perſonen mehr als die deutſche Paplerinduſtris und das Vervfelfältigungsge⸗ werbe. Hinſichtlich der Zahl der Betriebe ſteht das Gaſt⸗ und Schankwirtsgewerbe upter allen Gewerbezruben Deulſch⸗ lands an vierter Stelle. Das im Geſt⸗ und Schaukgewerbe inveſtierte Kapltal beläuft ſich nach vorſichtigſter Schätzung auf 2 Millarden 295 Millionen RM. Die elwa 700 in Se. ſellſchaftsformen betriebenen Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften repräſentieren allein ein Rapltal von 458 Millionen RM. An Löhnen zahlt unſer Gewerbe jährlich, ſehr ſchlecht ger ech nes, 860 Milllonen RM. Das ſind Zahlen, deren Bedeutung jedem klar wird, wenn er dle Vergleichszahlen in Betracht zieht von Be⸗ trleben, die mehr als die Gaſiſtätten viele Hunderttauſende von Menſchen auf eine eng umgrenzte Gegend zuſammen⸗ faſſen. Das ſind aber auch Zahlen, die bewelſen, welche Be⸗ deutung dem Gaſt⸗ und Schankwirtsgewerbe e zu⸗ kommt. Aus den Reich der Pflanzen für das Aeich der Hausfrau Bel unſeren Sparzlergängen durch Feld u. Wald fällt uns häufig an Wegrändern und Rainen eine hübſche, blaublühen⸗ de Pflanze auf, dle von den übrigen Pflanzen eigenartig abſticht. Es iſt dies die Wegwarte. Im Volksmund leb! eine ſchöne Sage über die Entſtehung dieſes Namens. Ein Mädchen, deſſen Llebſter im Kriege war, hatte Jahr für Fahr auf deſſen Rückkehr am Wege gewartet; als er nicht mehr heimkehrte, wurde ſte von einer gütigen Fee zum Lohn für ihre Treue und um ſte vor Schmerz zu bewahren, in das Pflänzchen mit den ſchönen, dlauen Bltiten verwandelt. Die Weg warte oder wilde Zichorke gehört der großen bota⸗ niſchen Familte der Korbblütler an. Wohl wenigen Hauk⸗ frauen wird bekannt ſein, daß dleſes beſcheldene Gewächs in izrem Haushalt eine Außerſt wichtige Rolle ſpielt, iſt es doch die Stammpflanze, des in faſt jeder Familie benützten„Aecht Franck Kaffec⸗Zuſatzes“. Allerdings wird zur erſtenung dieſes Kaffeemittels nicht die wild wachſende Pflanze mit ihren dünnen, ſpindelförmigen Wurzel verwendet, ſondern die veredelte Feldpflanze, die ſeit über 150 Jahren als Hauplrohſtoff für e gezüchtet und in großen Mengen angepflanzt wird. a Die Wiſſenſchaſt hat in den letzten Jahrzehnten feſtgeſtellt, daß der Hauptſtoff in der Zlchorienwurzel ein ſtärkeartiger Körper, das Inulin iſt, aus dem ſich belm Röſten Zucker, ſowie verſchledene atomallſche Bitterſtoffe und ſärbende Stoffe bilden, denen dle Zichorle hauptſächlich ihren Wert und ihre Beltebtheit verdankt. Durch die neueſten Unterſuchungen der mediziniſchen Wiſſenſchaft wird außerdem einwandfrei nach⸗ gewieſen, daß die Wirkung des Zichorienkoffees auf der menſch⸗ lichen Organismus wohltuend ift, da er auf die Verbau⸗ ungsorgaae ſehr günſtig einwirkt und eine fäulnls widrige Wickung im Darm ausübt; ferner, daß alle Würze zu VBoß⸗ nenkaffee ein ſtärkeres Hervortreten und längeres Anhalten des Kaffeegeſchmackes, ſowle eine ſchöne goldbraune Farbe erreicht werden. Dle außergewöhaliche Ausdehnung, welche der Genuß von Zichorler kaffee gefunden hat, kommt der Volksgeſundhein und dem Sparbebürfnis der Hausfrau zugute. Erwähnenswert iſt übrigens auch, daß die Betgab: von Milch zum Kaffeegze⸗ tänk erſt durch die Mitbenutzung der Zichorie in Mufnahme kam. b Wir haben es alſo in der Tat der Z chorie und damit in erſter Einie dem„Aechten Franck Kaffel⸗Zuſatz“ zu verdanken, daß an Stelle des reinen Kaffeeaufguſſes, den man vorher nur als Genußmitlel lannte, in dem Milchkaffee eln wertvolles gangen und ſteht in engſter Verbindung mit der Direktion und billiges Volksuahrungsmittel eniſtand. N ö Wochenſpielplan der Sportvereinigung: Mittwoch und Sametag Abend 6 Uhr: Schülertrainings f Anmeldungen von Schülern auf dem Platze Mitlwoch Abend: Training 2. u. 3 R in Sport Freitaß Abend: Training Jugend- u. Junloren in Sport. Freitag Abend 9 Uhr: Zuſammenkunft der 1. M. im Lokal ſowle 0 Splelaus ſchuß Vorſchau für Sonntag: halb 4 Uhr: 1. Mannſchaft gegen Edingen auf dem Wald⸗ ſportpletz, dalb 2 Uhr: 2. M. 12 Uhr: 8. M. Die Spieler haben an den Trainingsabenden in 58 zu erſcheinen, ſolchen ſowle jeder anderen Perſon in Civil⸗ kleidung iſt das Betreten des Spielfeldes verboten. Das Ueberſchreiten des Geländers am Sportplatz wird von uun ab polizeilich beſtraft werden. Dle Sportleitung. * ů 2 Die heutige Beilage des Warenhauſes Geſchwiſter Mayer, Weinheim Verkauf von Haushaltwaren zu extra billigen Einheits⸗ reiſen betreffend, wird allgemeines Intereſſe erregen. 8 iſt noch deſonders zu bemerken, daß die Firma Ge⸗ ſchwiſter Mayer einen großzügigen Warenverſand durch eigenes Geſchäftsauto eingerichtet hat, die Zuſtellung er⸗ folgt koſtenlog.