(ternheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. l 1.80 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte bei halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ n kalender— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, älleßes u. erfolgreichſes Lobal⸗Anzeigeblatt in Biernheim ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Blernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt ankſurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, Nr. 1006 Viernheimer Tageblatt (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt; Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. teberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für af mittags 8 Ühe, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäſtsſtelle und don ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Ausland. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeignts Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit herückfichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. erate und Notizen vor⸗ K——. 45. Jahrgang Sonntagsgedanken. Schon der vierte Sonntag nach Oſterg, näher und näher kommt das Pfingſtfeſt, das große Feſt der Er⸗ weckung der Seelen, das uns die Ueberwindung der Ma⸗ lerie durch den Geiſt lehrt. Gerade in unſeren Tagen ſollte dieſes Feſt einer ernſten Vorbereitung gewürdigt werden. Immer wieder erzählt man uns täglich von den Wundern unſeres techniſchen Zeitalters. Immer neue Maſchinen werden erfunden, immer neue techniſche Rekorde aufgeſtellt. Die Technik wird als Höchſtes geprieſen und faſt ſcheint es oft, als ſtünde der Geiſt unter der Herr⸗ ſchaft der Materie. Gar zu leicht vergeſſen wir, daß es eigentlich anders ſein ſollte und auch in Wirklichkeit anders iſt. Der Geiſt ſoll regieren über die Materie. Er iſt das ewig Lebendige gegenüber den toten Maſchi⸗ nen und dem materiellen Treiben, das in unſeren Tagen oft ſo ſtark betont wird. Nicht um dieſer materiellen Dinge wegen ſind wir auf Erden, höhere Ziele und Zwecke ſind es, die uns unſere innere Beſtimmung vorſchreibt. Dieſe eigentliche Beſtim⸗ mung aber wird nur gar zu oft übertönt von dem ge⸗ räuſchvollen Leben des Alltags. Und doch doiſſen wir, daß all unſere Maſchinen und Inſtrumente und alle ſonſtigen Errungenſchaften moderner Ziviliſation Stüöcwerk blei⸗ ben. Wir fühlen und erleben es in den Augenblicken, da uns die Nachricht trifft von großen Naturkataſtrophen, die ſtolze Gebäude in Trümmer legten, gewallige Stau⸗ dämme und Menſchenleben in Sekunden vernichten. Di: Wunder des Geiſtes ſind aber gegenüber allen angeblichen Wundern der Technik ewig und unzerſtörbar. Der Geiſt, der vom Grabe des Erlöſers ausging, flutet noch heute in lebendigem Strome durch die ganze Welt und ſchufft täglich und ſtündlich ſeine Wunder, genou wie an jenem erſten Pfingſten, deſſen Wiederkehr wir jetzt bald feiern werden. 1 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 5. Mai. Das nordeuropäiſche Hochdruckgebiet hat ſeinen Schwerpunkt nach Weſten verlegt. Im übrigen iſt die Druciverteilung ziemlich unverändert geblieben. Die Oſt⸗ ſtrömung reicht noch bis in die großen Höhen, ſo daß wir das heitere und trockene Wetter behalten werden. orausſichtliche Witterung bis Sonn⸗ tag: Fortdauer des meiſt heiteren, trockenen und tags über warmen Wetters. — Der Mai im hundertjährigen Kalender. Der Mai beginnt mit warmen, ſchönen Tagen. Aber ſchon in der zweiten Woche wird es kühler, es wird windig und naß⸗ alt. Dann aber tritt wieder Trockenheit bis zum 24. ein. Im Garten gieße man während dieſer außergewöhn⸗ lichen Dürre tüchtig. Am 25. endlich(ausgerechnet unmit⸗ telbar vor Pfingſten!) ſtellt ſich der langerſehnte Regen ein und die warmen belebenden Schauer, die dem Boden und den Pflanzen gut tun, halten jetzt auch bis Ende des Monats ohne beſondere Unterbrechung an. Die Auslegung der Wählerliſten. Amtlich wird mitgeteilt: Zum Reichstag wählen kann nur, wer in eine Stimmliſte oder Stimmkartei eingetragen iſt, oder einen Stimmſchein hat. Die Stimmliſten und Stinunkarteien lie⸗ gen vom Sonntag, den 29. April bis Sonntag, den 6. Mai aus. Wo und zu welcher Tageszeit die Liſten eingeſehen und in welcher Weiſe Einſprüche erhoben wer⸗ den können, iſt von den Gemeindebehörden bekanntgege⸗ ben. Unrichtigkeiten oder Unvollſtändigleiten der Liſten fann jeder Wähler geltend machen, ohne Rückſicht darauf, ob ſich der bemängelte Eintrag oder Nichteiatrag auf ihn ſelbſt oder dritte Wähler bezieht. Die Einſicht in die Liſte empfiehlt ſich insbeſondere für Perſonen, die ſeit der letzten Reichsabſtimmung(Juni 1926) ihre Wohnung gewechſelt haben oder erſt ſtimmberechtigt geworden ſind. — Bei Angeboten große Vorſicht am Platze! Bei der ungünſtigen Lage des kaufmänniſchen Stellenmarktes ſt es durchaus begreiflich, daß viele Angeſtellte verſuchen, eine Tätigkeit im Ausland zu finden, Leider ſind aber auch in den fremden Ländern die Anſtellungsverhältniſſe 1 Afar recht ſchwierig. Eine große Vorſicht bei der Nach⸗ f An ung von Angeboten offener Stellen im Auslande iſt daher unbedingt angebracht. Nicht nur das Reichsaus⸗ wanderungsamt, ſondern auch die von ihm anerkannten gemeinnützigen Beratungsſtellen für auswandernde kauf⸗ männiſche und techniſche Angeſtellte warnen daher immer wieder vor unüberlegter Auswanderung. — Die Benüßung der i bei der Eiſenbahn. In inimer ſteigendem Maße wird die 4. Klaſſe der Eiſen⸗ bahn von den Reiſenden benutzt. Im Fernverkehr fuh⸗ ren 1913 bereits 59,45 v. H. aller Reiſenden mit dec Klaſfe, 1925 80,5 v. H., 1926: 81,7 v. H. und 1927 r 83,5 b. H. Gehen wir auf das Jahr 1890 zurug, aß damals nur ein Viertel aller Fahr⸗ ſſe benuten. Dagegen iſt ſeit 1913 die * e 8. Kae an nut kelatid J bdeutiger Nummer zum Abdruck gebracht find. Samstag, den ö. Mel 1528 londern auch apſorur zuruagegangen. Zwelſellos iſt der Zuſtrom zur 4. Klaſſe in der Hauptſache auf die Ver⸗ armung des Mittelſtandes zurückzuführen. Geht die Ent⸗ wicklung ſo weiter, ſo wird man wohl oder übel zur Einrichtung des Zweiklaſſenſyſtems kommen, um den Leer⸗ lauf in den höheren Klaſſen zu hemmen und um Erſpar⸗ niſſe im Eiſenbahnverkehr herbeizuführen. ö — Vorauszahlung von Arbeitsloſenbeiträgen. Manche Erſatzkaſſen verlangen die Arbeitsloſenbeiträge im Voraus. Dagegen iſt vorläufig nichts zu machen, da die Kaſſe hierzu berechtigt iſt. — Wieviel Aerzte gibt es in Deutſchland? Im Jahre 1927 betrug die Zahl der Aerzte in Deutſchland rund Wege Auf 10000 Einwohner kommen demnach 7,45 erzte. — Geſunde Wohnungen. Es iſt nicht zu viel geſagt, daß von der Beſchaffenheit der Wohnungen das Wohl und Wehe der Familie abhängig iſt. Nur in geſunden Woh⸗ nungen können ſich Kinder und Erwachſene dauernd ge⸗ ſund erhalten; nur in geſunden Wohnungen vermag vor allem der Erbfeind der Menſchheit, die Tuberluloſe, nicht feſten Fuß zu faſſen. Aber nicht nur das. Wer wird leug⸗ nen wollen, daß geſundheitswidrige Wohnungen nicht nur den Körver ſchädigen ſondern auch auf den Geiſt nieder⸗ drückend wirken? Im Gegenſatz dazu wird eine helle, freundliche Wohnung den Familienvater fürs häusliche Leben gewinnen und ihn vom Beſuch des Wirtshauſes abhalten. Mögen die Häuſer, die nach allen Regeln der Hygiene errichket werden, auch teuerer zu ſtehen kommen, als die bisher erbauten— die Erſparniſſe, die man durch Vermeidung von Krankheiten und durch Förderung eines häuslichen Sinnes erzielt, ſind groß genug, um die Mehr⸗ auslagen für die Miete zu decken. Läßt ſich überhaupt der Gewinn an moraliſcher Kraft, der einem dauernden Wohl⸗ befinden des Körpers entſpringt, in barer Münze ab⸗ ſchätzen? Statt der geiſtigen Depreſſion, die jetzt bei Vie⸗ len zu Tage tritt, wird bei einer Neuregelung der Dinge eine gehobene Stimmung Platz greifen, ſtatt des dumpfen Hinbrütens, das unter den gegebenen Verhältniſſen nicht überraſchen kann, wird ſich der Drang nach höheren Zie⸗ len bemerkbar machen. Solche Aenderungen vollziehen ſich natürlich nicht mit einem Schlage. Aber ausbleiben werden ſie nicht. Und manches iſt ſchon geſchehen. beine: Den Weg zeige ich dir geon, ſiebep fyſede, gehe nur so, wie ſch hier angebel * Titularfeſt Die Mar. Jünglingsſodalität be⸗ geht am Sonntag das Titularfeſt. Um ¼88 Uhr iſt ge⸗ meinſamer Kirchgang ab Engl. Fräulein mit General- Kommunlon. Nachmittags um ½2 Uhr wiederum ge⸗ meinſamer Rirchgang mit Aufnahmefeier. Abends 8 Uhr Wiederholung des Märchenabends im„Freiſchütz“. Die Mitglieder werden gebeten fich an den ſtattfindenden Feier lichkeiten recht zahlreich zu beteiligen. „ Teutonia Stiftungsſeſt. Morgen Sonntag felert der Krieger⸗ und Soldatenverein„Teutonſa“ ſein 20 jähriges Beſtehen. Aus dieſem Anlaß kommt eine re Anzahl Brudervereine nach hier. Unſere Leſer erfahren alles Wiſſenswerte aus den Inſeraten, die in . * Per ſonalnachrichten. Ernannt wurde ber Land⸗ gerſchtsrat bei dem Lankbgericht der Provlnz Oberheſſen Jakob Keller, ein gebürtiger Blernheimer, zum Land⸗ gerichtsrat der Provlrz Starkenburg urd zugleich zum Amts⸗ tichter bei dem Amtsgericht Darmſtadt! Herr Keller iß Mitglied der Zentrumsfraktlon des heſſ. Landtage. »»Waldfeſt am Ochſenbrunnen. Der Vellches Viernheim hält! morgen nachmittag am Och ſenbrunnen ein Waldfeſt ab, wozu die ganze Bevölkerung freundlichſt einge laden iſt. Näheres flehe Inſerat. * Arbeitsin validen und Witwen. Morgen Sonn- tag mittag um 1 Uhr wichtige Mitgllederverſammlung in der Götheſchule. Es empftehlt ſich, das Inſerat in heutlgen 8. ö Nummer beſonders zu beachten. * Tanzunterhaltungen ſind morgen Sonntag ab Nachmittags im Saftladen zum grünen Laub und in der Vorſtadt. *Im Silber kranz. Die Eheleute Herr Helnrich Georg Helmerich und ſeine Ghefrau Magdalena geb. Nampp felern am Sonntag, den 6. Mal 1928 ihre Silberne Hoch⸗ zelt. Glückauf zur Goldenen! » Gehen Sie mit der Zeit, verehrte Hausfrau. Ihre Mitſchweſtern machen es ſchon lange ſo. Kochen ſte das Flelſch uicht mehr der Fleiſchbrühe wegen aus(dazu id das Fleilſch zu teuet), ſondern ſtellen Sie die zendtigte Menge Fleſſchbrühe aus den erprobten Maggi's Flelſchbrüh⸗ würfel her. Sie können dleſe genau ſo verwenden, wie die aus friſchem Fleiſch hergeſtellte. Gottesdienſt⸗Oronung der katholiſchen Gemeinde. 4. Dountag nach Oſtern. 7 Uhr hl Meſſe. 8 Uhr dl. Meſſe mit Predigt. ½10 Uhr Hochamt mit Prebigt. 10 Uhr KAlndermeſſe. 1 Uhr Kindergottesdienſt. f ½½2 Uhr frierliche Aufnahme der Sodalen, Predigt und Andacht 8 Uhr Vortrag. Thema: Will Gott mehrere Nellglouen. In der neuen Kirche an Werktagen: Montag: ½6 Uhr 1., ¼7 Uhr 2. S. A, für Johann Jekob Hofmann 1. Dienstag:%6 Uhr beſt. Amt für Michael Hoock 10. Ehefrau Anna Maria geb Bugert, Kinder, Schwie⸗ gertochter Barbara geb. Schmitt und Angedörige 7 Uhr beſt. Amt für Marg Wit lenbach geb. Vilbd⸗ ſtein, Schwlegerſohn Franz Reſſckert und Angehörige, Mittwoch: /½6 Uhr 1., ¼7 Uhr 2. S., A. für Cäcilte Mandel geb. Bugert. Honnerstag: ¾6 Uhr beſt. Amt für Varbara Martin geb. Helbig. i 7 Uhr beſt. E.⸗A. für Adam Winkenbach, Ehefrau Marg. geb Lahres, Tochter Marla geehl. Krug und Schwiegerſohn Joh. Seib. N Freitag: ½6 Uhr 3. S.⸗A. für Johann Jaksb Hefmann 1. ½7 Uhr 3 S.A. für Cäcllta Mandel geb Bugert. Samstag: ½6 Uhr beſt. Amt für Johann Peter Bauer, beide Söhne f Krieger Cornelius und Joh. Michael. 7 Uhr beft. Amt für die delden Krieger Chelſitan und Adam Adler, Vater Nkolaus and deiberſeſtige Großelterv. Am Montag und Mittwoch ſſt bet den Engl. F än⸗ lein, am Dienstag und Donnertsag bet den Barmherzigen Schweſtern um 6 Uhr eine hl. Miſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftl hl Kommu⸗ nion für die Schüler der Herren Lehrer Alfred Lipp und Müller. Beicht ſür dieſelben Samstag um 2 Uhr. Näczſten Sonntag iſt Collekte für die Schulorganiſatkon. Kirchliche Anzeigen der evangeliſchen Gemeinde. Sonntag. den 6. Mal 1928 Cantate. Vorm. 9½ Uhr: Gottes denſt. Vorm. 10½½ Uhr: Kir dergottesdienſt. Abends 8 Uhr Jugendottein und Mädchenbund. Mittwoch, den 9. Mal 1928. Abends 8½ Uhr: Uebungeſtunde des Franenchors. Heute 2 Blätter