1. 1 des gewaltigen f ü 7. Groh films f N Versäumen a Sie nicht f 79 75 7 7 8 N 2 Ein Negerschicksa Wahre Begeben-⸗ heiten— Von Blut- hunden gejagt, von Menschen gehetzt Die Urlaubszeit kommt. Endlich iſt es wieder ſoweit, daß man ſich mit dem Gedanken vertraut machen kann: Bald kommen ein paar ſchöne Tage und Wochen, an denen du frei biſt von aller Haſt und Sorgen des täglichen Arbeitslebens, in denen du nichts zu tun haft als irgend wo an der See oder im Gebirge, im tiefen Wald oder über die Unerblicklichkeit der Mailäfer nachzudenken. Große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus und ſo wiſpert und flüſtert man das Wort Urlaub jetzt auch all überall in Kontoren und Fabrikräumen, in Läden und Amtsſtuben herum. Und manchmal mitten in de Arheit, wenn die Sonne gar zu hell in den Raum hinein ſcheint, dann vergißt man die Umwelt und träumt ſo ein bischen vor ſich hin, von den kommenden Urlaubstagen, aher ſchon ſteht da irgend ein ulkiger Tippfehler in dem würdigen Geſchäftsbrief oder es ruht ein rieſengroßer Tin⸗ tentler als Siegel auf dem Manuſkript. So was kommt vor! Aber warte nur, bald, dann wird der Traum zur Wirklichkeit und der Urlaub beginnt. Hoffen wir nur, daß alle, alle Urlauber und Urlauberinnen dieſes Jahr recht, recht ſchönes Wetter haben und viel Freude und Er⸗ holung von den wenigen Tagen, in denen ſie frei ſind vom Joch des grauen Alltags. — i Amerikaniſche Stimmen über die Argonautenfahrt der„Bremen“. Die Begeiſterung in Amerika über den kühnen Ozean⸗ flug der„Bremen“ iſt, wenn möglich, noch größer als in Deutſchland und kommt in der Preſſe aller Schattie⸗ rungen, durch hervorragende Männer im Staaks⸗ und Vereinsleben, durch prominente Perſonen im Privatleben und in unzähligen Illuſtrationen zum beredten Ausdruck; auch in poetiſcher Form. Auch heute, nachdem der offi— zielle Empfang der Flieger bereits vorüber iſt, hat der Begeiſterungsſturm im amerikaniſchen Blätterwald noch nicht nachgelaſſen und es lohnt ſich daher, eine Blüten⸗ leſe jener Artikel vorzunehmen, die die Argonautenfahrt der deutſchen Flieger würdigen: „„Deutſch Amerika von Stolz erfüllt.“„Grenzenloſe Bewunderung in weiten Kreifen ob des Sieges deutſcher Fliegerkunſt.“„Der Geiſt Richthoſens iſt noch immer lebendig.“„Wundervoll, herrlich!“ iſt heute das einzige Geſprächsthema in Newyork. So und ähnlich lauten im allgemeinen die begeiſterten Ausſprüche. Herr Ernſt Urchs ſchreibt vom Krankenlager aus:„Der Oſt⸗Weſt⸗Ozean⸗ flug iſt eine wundervolle Begeiſterung, die der Tat Lino⸗ berghs würdig zur Seite ſteht. Trotz aller ſeitherigen Mißerfolge bei der Ueberquerung des Ozeans, dem ſo viele Frauen und Männer zum Opfer gefallen ſind, läßt di! Ankunft der„Bremen“ in Amerika allen Idealismus und alle Begeiſterung aufs neue emporflammen.“ Herr Behr. Superintendent des Vorführungsweſens in Staate New⸗ gork:„Die Flieger müſſen Männer von prachtvollem Mute und größtem Idealismus ſein, und im Anblick des Wellengrabes, das ſo viele Vorgänger gefunden haben, den Weg nach Weſten anzutreten.“ Herr A. Metz, Prä⸗ lident der deutſch⸗amerfkaniſchen Handelskammer:„Der Mannesmut iſt bewunderungswürdig.“ Dr. Donn⸗ roſch, angeſehener Muſilpädagoge:„Mit der Ueher⸗ guerung des Ozeans haben die Deutſchen ihre hohe In⸗ telligenz und ihren Mut bewieſen.“ Der deutſch⸗amerika⸗ niſche Hiſtoriker Schrader:„Der Flug iſt ein Triumph deutſcher Ingenieurkunſt und beweiſt, daß der alte Geiſt, der eines Richthofen, Lübner, Weddigen, Spee uſw. immer noch im Herzen des deutſchen Volkes lebendig iſt und läßt noch größere Triumphe für die Zukunft erwarten.“ Dr. Franz Kömpel:„Die Sympathie der Amerikaner jeder Abſtammung iſt den drei Fliegern ſicher.“ Dr. Karl iggers, Präſident der deutſchen medizinischen Geſell⸗ ſchaft in Newyork:„Bei der Beurteilung dieſer herrlich. Tat darf man nicht die deutſche Wiſſenſchaft vergeſſen, die den deutſchen Fliegern in der„Bremen“ ein unbedingt zuverläſſiges Werkzeug in die Hände gab, das die Hoff⸗ nung von Millionen Menſchen von hüben und drüben nicht enttäuſchte. Die Köpfe und Hände, welche die„Bre⸗ men“ bauten, können heute mit ebenſo berechtigtem Stolze die Glückwünſche der ganzen Welt entgegennehmen, wie die Flieger ſelber.“ Dr. Pfiſter, Präſädent der deut⸗ ſchen Polyklinik:„Luft und Ozean ſind aufs neue erprobt, der Flug iſt epochemachend, er wird den führenden Na⸗ tionen diesſeits und jenſeits ein neuer ungeheurer Anſporn ſein, den Luftweg von Europa nach Amerika zu erzwin⸗ gen.“ John Hildebrand, Präſident der Sulton Sowigsbank:„Ich glaube, daß dieſer Flug gute Ergeb⸗ niſſe zeitigen wird, denn viel hängt für die Zukunft Deutſchlands von der Freundſchaft mit Amerika ab.“ Exrichter Ehons:„Der Flug der„Bremen“ wird ein beſſeres Perſtändnis zwiſchen den Vereinigten Staaten und Deutſchland zur Folge haben.“ Dr. Schio p, Präſident der vereinigten Sänger von Newyork:„Mit klopfendem Herzen haben wir euch deutſche Fliegerhelden erwartet. Nun ſeid ihr hier, ihr tapferen Bezwinger der Lüfte; ſeid uns gegrüßt, ihr todesmütigen Helden.“ Herr Si⸗ mons, der bekannte Steubenführer:„Die glückliche Lan⸗ dung des deutſchen Flugzeuges„Bremen“ bedeutet für den Fortſchritt der Flugtechnik viel, für den Deutſchame⸗ rikaner aber noch mehr. Die weiſe Führung durch Haupt⸗ mann Köhl iſt in höchſtem Maße zu bewundern.“ Frau „raf, Präſidentin des Damenhilfsvereins vom St. Marks⸗Hoſpital:„Dieſe glorreiche Tat konnte nur möglich werden durch das Heldentum, den Mut und den uner⸗ ſchütterlichen Glauben der Flieger und die Inſpiration der Gattinnen der Flieger; ein Hoch den drei edlen Frauen und ein Willkommen dem tapferen Trio!“ Frau Otto Kügel, Präſidentin des„Liederkranz“:„Wir freuen uns rieſig; warum? weil ſie nicht wie Abenteurer den Flug wagten, ſondern mit großer Vorſicht zu Werke gin⸗ gen, als Männer mit reicher Erfahrung im Flugweſſen und hochwiſſenſchaftuch ausgebildet.““ Baruch, der belannte freund:„Mit diefer unvergleichlichen und einzigartigen Errungenſchaft haben dieſe heldenhaften Männer als gonauten“ der Luft der Welt ein Beiſpfel deutſcher Gei⸗ ſteskraft, deutſchen Heldenmutes und gegehen. Ein getreuer Sohn von Erins grüner Inſel hat ihnen wadler geholfen das ſchier unüberwindliche Hin⸗ l„Taten muß ſich jedes 0 ie amerikaniſche Preſſe iſt be⸗ a Ihre Bewunderung und ihr begeiſtertes Lob gipfelt in der unumwundenen Ane vollbracht, was piele Leute für unm haben ihre Namen unaus Monnay⸗B dernis zu bezwingen. Vorurteil beugen.“— D geiſtert. die drei rolle der Flieger eingetragen. gefahrvolle men“ gefordert haben.“ Die W̃ der neuen zu landen. verſchließen unſere aus, nicht um einen um früheren Feinden gen. Herald Tribüne: heit Sieg.“— Auch dies ſeither Füllen. Von ſolchen T ßen g„Ihr Sieg iſt der he die offiziellen Kundge Staatsoberhäupter gaben der konventionelle einen tieferen, herzlicheren Untergrund. Möge d daß durch den Luftverkehr über den Ozean, de ſam zu ſeiner Verwirklichung drängt, die al Welt nicht bloß räumlich, ſondern auch geiſtig in einem viel höheren Grade einander näher gebracht werden, als der Fall war, ſich in abſehbarer Weiſe er⸗ Or. „Ein Kleine Chronik. „Durch Handgranaten verunglückt. 0 Elſaß ereignete ſich ein eigentümlicher Unfall. Zwei Ar⸗ beiter waren hier beſchäftigt, einen Waſſergraben aufzu⸗ werfen, der das in einem Behälter ſich ableiten ſollte. öffnete, erfolgte plötzlich eine Exploſion und dann binnen einer Minute eine zweite. Der Arbeiter bekam die ganze er wurde ſchwer, fooch 0 eſteht Gefahr, daß Augenlicht einbüßen wird. Die Nachforſchung en ergaben, daß der Unfall auf deutſ Exploſionsladung ins Geſicht; 15 05 lebensgefährlich verletzt. er das rückzuführen iſt, die von d gelegen hatten. Durch Dazu beſteh 0 1 den Schla ſie zur Exploſion gebracht worden utſche Handgranaten zu er Kriegszeit her im Bachlauf 9 mit dem Pickel ſind Emanmel Arzt und Menſchen⸗ 1 5 Ar⸗ genialer Tüchtigkeit rkennung: Sie haben öglich gehalten haben; löſchlich in die Ehren⸗ . f Der Sun ſchreibt:„Dis Welt zollt ihren Tribut den kühnen Männern, die eine fah Aufgabe übernahmen und deren Ges keit ſie aus dieſer Gefahr befreite. Sie beſiegt Schickſal.“ Evening Poſt: hat eine weitere der gro welche die großen ee e der orld: Rekord dieſer drei Männer; zum erſte ſchen gelungen, von der alten Welt abzuflie chicklich⸗ en das „Der Sieg der„Bre⸗ Proben beſeitigt, Menſchheit heraus⸗ denkwürdiger n Male iſt es Men⸗ al gen und in a Millionen von Menſchen atmen er⸗ leichtert auf, daß dieſe Männer das kühne Wagnis be⸗ ſtanden haben.“ Newyork Times: 0 Augen nicht den kühnen Unternehmen zu Grunde lagen. Die Flieger zogen. Rekord aufzuſtellen, ſonde Beweiſe der Freun Nr. 108 „Wir Anierikaner chläge für die Reichstagswahl abgelanſen iſt, klotiven, die dem 1 Triumphe feiert, ſondern auch, dſchaft zu brin⸗ Menſch⸗ bungen der— u Höflichkeit ie Hoffnung, r unaufhalt⸗ te und neue In Marbach im 0 0 ſammelnde Waſſer Als ein Arbeiter den Lauf des Grabens Standuhren Wanduhren und Wecker Taſchenuhren Armbanduhren u. Hane Ketten, Ringe Trauringe alles beſte Fabrikate, empfiehlt billigſt L. Krug, Uhrmachermſtr. Vorſcherſtraße Danksagung. „ Zuruckgekehrt vom Grade meines unver- geblichen Gatten, unseres lieben Vaters, Groß- Vaters, Schwiegervaters und Schwagers, Herrn Joh. Jak. Hofmann 1. sagen wir allen unseren herzlichen Dank, Be- sonderen Dank der hochw,, Geistlichkeit für den trostreichen Beistand, den ehrw. barmh. Schwe⸗ stern für die aufopfernde Pflege, der Bürger- melsterei, der Polizeistation, der Ortsgruppe der Gemeindebeamten, dem Kath. Mnnerverein, den Stiftern von Sselenmessen, sowie den Kranz: und Blumenspendern. Viernheim, den 7. Mai 1928. Ile trauernden Hlaterhllehenen. geseesseeesseeeeeeee eee — —— Zwangs⸗Verſteigerung Am kommenden Dienstag, den 8. Mal 1928, nachm. 2 Uhr findet im Saale zum Karpfen, hier, zwangsweiſe Verſteigerung 1 Gegenſtände gegen Barzahlung tatt: Ehrliches Mädchen ſucht Stellung per ſofort Wer? ſagt der Verlag. 1 Anterteil eines Küchenſchrankes Goh), 4 weißlein. Betücher(neu), 6 weißleinene Handtücher(neu), 1 großes Bild(Reigen), 1 großes Bild(Sie büßende Magdalena), 1 gebrauchter Küchenſchrank, Zwei Wandſpiegel, 3 Sofas, 2 Lrhu⸗ Motorrad Kettenmaſchine, fahrbe⸗ reit, billig zu verkaufen Bürſtaͤdterſtraße 8 Empfehle Neues Virginia⸗Oaatmais ferner alle Arten Dunger⸗ und Futtermittel. Joh. Valt. Hofmann 2. Rathausſtraße 28. ſeſſel, 1 Sekretär, 1 Nähmaſchine, 1 gebr. Fahrrad, 60 Wickelformen, 1 Ladentheke, 1 Warengeſtell. Die Verſteigerung findet beſtimmt ſtatt. Gernsheim, den 7. Mai 1928. Ku Eine Kaute dung zu verkaufen Bismarckſtr. 38 Damenehrrad (faſt neu wenig gefahren, ſowie Stang, Gerichtsvollzieher. Iwangs⸗Verſteigerung. Die untenſtehend bezeichneten Grund ſtücke, die zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen SSS Guterhallenes 1 5 faſt neues Herten ⸗ u verkaufen Evtl. Bahlungserleichter. Seegartenstrase 10 3. Stock drammopnon mit Platten billig abzugeben Fahrrad Hiesstraſle 20 Ein gut erhaltener welß des Auguſt Bergmann 1. zu ½ und ſeine Ehefrau Maria Bergmann geb 2255 zu ½, beide in Viernheim wohn. a im Grundbuch eingetragen waren, ſollen be⸗ züglich der auf Auguſt Bergmann 1. ein⸗ getragenen Eigentumshälfte Honzerslag, den 21. Juni 1923, nachmittags 2½ Ahr, durch das unterzeichnete Gericht auf dem Rathaus in Viernheim verſteigert werden, Die Verſteigerung erfolgt im Wege d Zwangsvollſtreckung. folg ge der Der Verſteigerungsvermerk iſt am 18. April 1928 in das Grundbuch eingetragen worden. g Bezeichnung der Grundſtücke: Grundbuch für Viernheim. Band XVIII, Blatt 1277 1. Jlur XVI, Nr. 9% Acker die 24 Mor⸗ gen am Lampertheimer Weg, 648 Betrag der Schätzung 200 Neal. 20 2. Flur XVI, Nr. 9/1, uche daſelbſt 1279 qm, betrag der Echäzung 450 NM. Lampertheim, den 25. April 1927. Heſſiſches Amtsgericht. — — Schr Eibe„5 Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 C Der gute billige un. Lurper Pfund 42 Pfg. / Pfund 1¹ Pfg. emaillierter Herd N Gebraucht. gußemaillierte Badewanne billig zu verkaufen Käfertal Gewerbeſtraße 5 70 22¹² Hausrat Gemeinnütz. Möbelversorgung für das Rhein-, Main- u. Lahngebiet Gd. m. b. H. Mannheim p 7, 3 Heu done Aller Art *die Küchen, Schlaf- zimmer, Speise- und Herrenzimmer, Einzel- Möbel, Polster-Möbe! Matratzen Fedenbet-⸗ ten, Beitedern etc. ete. Teilzahlung anf ge- meinnütziger Grund- lage bis Zu 2 Jaltren Besichtigung unserer Aussteſſungsr ume, 6 Raue ns ſeden Kaufzwang gerne gestattet. 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Volksblatt) : i 0 ile 60 Pfg. igenpreiſe: Die einſpaltige Petltzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile be Vielen eee Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen 0205 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen 15 17 175 Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſterei und des Polizeiamts vorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme e berge de Tagen, kann jedoch eint Gewähr nicht übernommen werden. Stenstag, den 8. Mal 18 45. Jahrgang eee Neues in Kürze. f riſt zinreichung der Wahlvor⸗ 1: Nachdem die Friſt zur Einreichung 0 bar itiſche Zerſplitterung ungeheure e d Jaht der Bewerbungsliſten nicht weniger als dreißig beträgt. 5 1 : In Kolmar i. E. iſt der Autonomiſtenprozeß in ie zweite N getreteu, woben 0 95116 nehmung der Belaſtungszeugen begonnen wurde, o 15 daß vorher die augeklagten Heimatbündler erſchöpfend ver hört worden wären. b 16: Jufolge des Attentats auf den Vertreter der ruſſt⸗ ſchen an ben ele atten in Warſchau hat die ee rung dem polniſchen Kabinett eine ſchroſſe Note 9 5 ht, in der vie Auslieferung des Attentäters verlangt wird. Si ürge i 200 000 z: In Karlsburg(Siebenbürgen) ſaud ein vou 0 Se Bauern beſuchter de ee e, b tei ſtatt, in der einmütig 2 Ae ae e ſowie Neuwahlen gefordert wurden. 895 Bauern befinden ſich nunmehr auf dem Wege nach der Hauptſtadt Bukareſt. 5 ze: In Korinth wurden wieder vier neue ſchwere Erd⸗ e b beabſichtigt Cham⸗ 16: Wie aus Newyork berichtet wird, beabſichtig hat berlin 1000 vor Ende des Jahres den Stillen Dzean nach Japan zu überfliegen. ö ellen, daß die 0 2 4 Poincaree in Metz. Gegen ein neutrales oder autonomes Elſaß. 2 Metz. 7. Mai. Poincaree hielt am Sonntag in Metz vor der Verein„Souvenir Francais“ eine Rede, in 111 er ſich ſcharf gegen die Autonomiſten wandte. Zunächſt gab er einen Ueberblick über die lothringiſche Geſchichte, wobei er feſtſtellte, daß ſelbſt die deutſche 0 gierung 1911 eingeſtanden habe, daß ihr niemals ie Verſchmelzung Elſaß⸗Lothringens, mit Deutſchland ge⸗ lingen werde. Deshalb haben ſie ſich damals Ah währung einer Autonomie entſchloſſen, die der 8 lerung eine illuſoriſche Freiheit gegeben habe 9 91 Zei Kriegsausbruch ſeien tauſende von Elſäſſern und Oo 1155 gern über die franzöſiſche Grenze gegangen, um auf Fran f reichs Seite kämpfen zu können. Die andern, die au Deutſchlands Seite kämpfen mußten, hätten ſtets 5 den Sieg Frankreichs gehofft. Bei Maffenſtillſtandsah ſchluß habe er aus allen Teilen des befreiten Gebietes g) begeiſterte Telegramme erhalten. Niemand ee Lothringen habe vom Frieden etwas anderes erwarkel, als die Nückkehr zu Frankreich. Die„Franzöſiſche e habe ſofort verſprochen, die Traditionen 110 Sitten des befreiten Gebietes zu achten. Man Ha e das Schul⸗ und Religionsſtatut, den 10 0 nellen Unterricht, die Zweiſprachig keit 155 as Konkordat aufrecht erhalten. Die franzöſiſche egie⸗ rung habe ihre Verſprechen eingehalten(7), doch dürfe ſie verlangen, daß ſich die elſaß⸗lothringiſchen 7 ſetze der Loyalität gegen Frankreich und dem pfli 55 mäßen Unterricht in der Staatsſprache A 68 8 ſei ganz ſelbſtverſtändlich, daß Frankreich auch nic 0 115 geringſte Fleckchen elſaß⸗lothringiſcher Erde 818 ae e, oder einem neutralen oder autonomen Staa 5 ſtimme, zumal ſich Deutſchland verpflichtet habe, 1 ie heutigen Grenzen auch in Zukunft anzuerkennen. n- erläßlich ſei es, daß die Bevölkerung fließend Fra 0 zöſiſch ſpreche, in aller Intereſſe ſei es, daß ſie Rhe der Schule von Generation zu Generation beſſer lerne. * Aus dieſer auffallend gemäßigten Rede Poincarees fällt vor allen Dingen die Feſtſtellung auf, es e läßlich, daß die Bevölkerung von Generation zu 1 tion beſſer Franzöſiſch lerne“. Dieſe Erklärung 1 1 nichts anderes, als daß Poinacree ich anerkennt, 0 Elſaß⸗Lothringen kein franzöſiſch⸗, ſondern 1 0 deutſch ſprechendes Land iſt. Wenn er die 96 5 zöſiſierung des Landes fordert, ſo heißt das, daß 15 n gegen den Willen der Bevölkerung den 0 0a rafter des Landes zu ändern wünſcht. Die Aukono⸗ miſten haben auch nichts anderes behauptet als das, was Poincaree in ſeiner Metzer Rede feſtgeſtellt hat. — Neue Näumungsdebatte. Als Ergebnis der Heidelberger Reden. Paris, 7. Mai. Unter dem Eindruck von Dr. Streſemanns Heidel⸗ berger Rede entwickelt das„Echo de Paris“ die Auffa⸗ 5 daß die Beſetzung des Rheinlandes vom wirt⸗ chaftlichen Standpunkt aus kaum ein nennenwertes ö 0 ymlichteite e 3 er Beſetzung ergäben, gehmlichteiten vetreffe, die ſich aus der Be 0, ſo exiſtierten dieſe nur für die Deutſchen im beſetzten Ge diet. r. Streſ s die Schlußfolgerung, daß berger Rede Dr. Streſemanns die Sch 1 m Laufe der Ratstagung im Juli die Räumun de frage aufgerollt werden dürfte. Streſemann 5 e ſich wohl keinen übertriebenen Hoffnungen hingeben hin⸗ Hemmnis für Deutſchland darſtelle. Dagegen wäre es unnütz, die moraliſchen Unannehmlichkeiten, leu 10 zu wallen, die in verſchiedenem Maße die An⸗ eau Das„Echo de Paris“ zieht weiter aus der Heidel⸗ 0 e ſichtlich der unmittelbaren Ergebniſſe ſeines Fee Aber was ſich im Juli ereignen werde, e 91575 Auffaſſung eben nur eine Einleitung 10 ie 915 g vberſammlung des Bundes im September bil en. Wenn das das Programm ſein ſollte, ſo hätte ſich Ne zöſiſche Regierung arg verxechnet, da ſie noch vor kurzer Zeit eine Diskuſſion des Näumungsproble⸗ mes erſt zu einem viel ſpäteren Termin 14 7 75 tete. Was in den Erklärungen Streſemanns weiter auf⸗ falle, ſei, daß er ſich hüte, eine Verbindu n ace ſchen der ſofortigen Räumung und e 15 Flüſſigmachung der deutſchen e i den auszuſprechen. Gerade um dieſe Frage hätte 0 aber die Unterredung in Thoiry gedreht. Poſn 9 habe in ſeiner Rede in Carcaſenne auf dieſen Umſtand bin gewieſen. Streſemann ſei aber darauf nicht eine Deutſchland, das ſich ſeit Locarno en liebend gezeigt habe, halte ſcheinbar den Augenb ick f gekommen, diplomatiſche Früchte zu ernten. Numäniſche Schickſalsſtunde. Die Bauern marſchieren nach Bukareſt. Karlsburg, 7. Mai. Am Sonntag fand in Karlsburg der in ganz Ru⸗ mänien mit großer Spannung erwarkete Par 15 10 995 greß der Nationalen Bauernpartei er„ 995 urſprünglich von der Regierung verboten, ſpä 5 Bio freigegeben worden war. Aus Aale an zee e 115 vinzen des Landes kamen große Maſſen won e der Partei herbei. Die Kundgebung ſelbſt 900 15 wartungen übertroffen, indem über 200 990 Partei. ſchen herbeigeeilt Ae um das Programm des Partei— führers Maniu zu hören. 2 In ſämtlichen abgehaltenen Verſammlungen 7 ſtürmiſch der Nücktritt der Regierung ra⸗ tiannu und die Auflöſung des Parlaments ö i Volkes nicht entſpreche. verlangt, das dem Willen des es tip Manius Anſprachen fanden die begeiſterte Zuſtimmung um die Eiſenbahnlinie bis zur endgültigen Rege lung des Zwiſchenfalles zu kontrollieren. Reue Kämpfe bevorſtehend. 1 Entgegen anderslautenden Nachrichten wird aus Nan⸗ king 5 1 55 daß die Verhandlungen, zwischen 9 155 chineſiſchen Regierung und dem japaniſchen Vertreter a 4 gebrochen worden ſind, ſo daß jetzt neue Ae mpfe fa erwarten ſind. Japaniſche Truppen ſollen bei ee Schützengräben ausgeworfen und Drahtverhaue 28 15 haben. Weiterhin veröffentlicht das japaniſche f 1 miniſterium eine Bekanntmachung, nach egen 10 9 a nenboote nach Kanton unterwegs ſind, während gleich⸗ itig di Henerals f Ober⸗ eitig die Ernennung Generals Nogatſchis zum Ob befehlshaber der japaniſchen. Landungstruppen in Sede bekanntgegeben wird, für die 20 N dienen e 0 1 ligt wurden. Bisher ſind 13500 japaniſche Sol⸗ daten nach China entſandt worden. Amerikaniſche Bereitſchaft gegen Japan? Das amerikaniſche Marineminiſterium kündigt an, daß ſich gegenwärtig 11000 Mann a page cee Marineſoldaten und Matroſen in China bade und ſofort verfügbar ſind, wenn die Entwicklung 8 Ereigniſſe in Schantung das notwendig machen ſollte. f amerikaniſche Kriegsſchiffe befinden ſich in 110 aſiatiſchen Gewäſſern. Das Marineminiſterium Sate es als unwahrſcheinlich, daß die Veremigten e gezwungen ſein werden, in Tſinanfu oder 51 gel Schantungs aktiv einzugreifen, doch bleibe e bee dung dem Chef des aſiatiſchen Geſchwaders, Admira Briſtol, überlaſſen.. Gegen wen ſich dieſe amerikanische Bereitſchaft wen, det, läßt ſich aus der Waſhingtoner Meldung micht 0 weiteres entnehmen. Anzunehmen iſt jedoch, daß dee ſendung derartig großer Streitkräfte nach den aſiatiſchen Gewäſſern und nach China weniger den Chinef en gilt und daß ſie viel eher eine Demonſt Wotaehe 95 genüber Japan darſtellen ſoll, deſſen ten 9 Schantung ſchon ſeit längerer eite des it ſelbten Weißen Hauſes erregt hat. Dieſe Tatſache iſt ſelbſtver⸗ ich hi 1 e 5 dürfte daher die ſtändlich auch in Tokio bekannt, und es dürfte daher Anweſenheit der amerikaniſchen Truppen in bmg beitragen. die Politik Japans weſentlich zu beein fluſſen, zumal man in Tokio allen Grund hat, augen. blicklich jeden offenen Konflikt mit den Vereinigten Staaten zu vermeiden. —— der Menge, die beſchloß, nach Bukareſt zu ziehen, naturgemäß in gar keiner Weiſe beurteilt werden, da nicht 19 5 eine eiſerne Diſziplin der Führer dazu gehört, die Maſſen im Zaune zu halten, ſondern auch eine 9 55 zige verkehrte Maßnahme der Regierung blutige 155 volten auslöſen kann. Infolgedeſſen erlebt erlebt Ru⸗ deren Ausgang es abhängen wird, wer morgen die Macht in Händen hat, oder ob nicht gar ein Bürgerkrieg das Land verwüſtet. ö g Ein Aufruf des Prinzen Carol! 1 0 dai ily Expre eröffentlich London, 7. Mai. Der Daily Expreß peröffentlic den Wortlaut eines angeblichen Aufrufes des 17 rumäniſchen Kronprinzen Caro! an das mae. In dem Aufruf kündigte Carol ſeine erteihee 5 9970 eit zur Thronbeſteigung, ſowie eine mere eformen an. Darunter Hilfe für die Baueruſ⸗ 8 Einführung des freien Wahlrechtes, Freiheit 10 5 1905 Entpolitiſierungen der Armee, ſowie Abſchafſung er A.. nopole. Ferner t tritt Carol für eine Abänderung des Vertrag es von Trianon ein. Um hierfür 15 Unterſtützung der ungariſchen Regierung zu erlangen, 11 f der Kronprinz einen Engländer in einem geheimen Auf— trag nach Budap eit et ſandt. Tokio und Nanking. je Forderungen Japans. 155 1 9 5 London, 7. Mai. N aus Schanghai iſt ein proviſori⸗ ae hineſen wegen Tſinaufu un e ö i chen Truppen in ein 0 bel 1 1 ee in die japaniſch t nicht eindringen. Den Ja p 8 af 1 n wurde da ei Plünderer zu ver g ee ec. dem die Miniſter und die Chefs des Generalstabes der Land⸗ und Matinetruppen ange⸗ g der im Rheinlande für 0 aelander Aae 15 eee Anan⸗ land bedeute. hören, verlangt, daß die Chineſen die Feindſeliakeiten einſtellen und die Japaner dieſe Provinz beſe ten, i ſtrati srat zu ver⸗ um eine Demonſtration vor dem Regentſchaftsra 3 3 anſtalten. Ob ſich jedoch die bis jetzt noch beſtehende 1985 1 2 ſicht, lediglich durch eine friedliche Kundgebung die Stim⸗ 9 mung des Volkes kundzugeben, durchführen läßt, lann mänien augenblicklich eine Art Schickſalsſtunde, vor Der oberſte japa⸗ 5 Aus dem In⸗ und Auslande. Zuſammenttitt des Reichswahlausſchuſſes. 5 ö ichs ß trat am Berlin, 7. Mai. Der Reichswahlausſchuß 0 i Montag vormittag unter dem Vorſitz des ee leiters, Geheimrat Wagemann, zuſammen, A. aud güne die Reihenfolge der Wahlvorſchläge der Parteien feſt⸗ zulegen. 5 Bombenattentat in Sofia. Sofia, 7. Mai. Am Sonntag wurde auf das ſieben⸗ 8 ſtödige Gebäude der Targoweke-Banka in Sofia 908 Wan benattentat verübt. Zwei Unbekannte legten vor 10 1 f eine Höllenmaſchine mit Pyrorilin nieder und enteil en. Anmittelbar darauf erfolgte eine ſtarke Wide Are welche der Eingang ſtark beſchädigt und e 9e Ven ſterſcheiben des Hauſes, auf dem Platz und 1 1115 uc Platz führenden Straßen zerſtört wurden, e 5555 ein Fenſter der gegenüber liegenden See 566 ſandtſchaft. Menſchen kamen nicht zu S 14 f. i Attentäter und die Motive ſind. bisher unbe e 8 0 glaubt, daß es ſich um einen Racheakt Kegen, ie 5 101 bandelt. Die Art der Ausführung des Ve ehen daß darauf ſchließen, daß es lediglich eine Demonſtration ſein ſollte. —— Aus Nah und Fern. ulfurt a. M.(Beilegung des Frankfur 12.7 1 a enbahnerſtreiks.) In dem Vehnſtee beim Rhein⸗Mainiſchen Bezirksarbeiterverband und der Kommunalperbände iſt aufgrund der n Reichsarbeitsminiſterium ein Vergleich unter den Par 9 00 zuſtande gekommen. Hiernach wurde die Arbeit 18 furt und Offenbach wieder aufgenommen. Die 1750 8 jung iſt in Angleichung an den vorliegenden Schie e 0 für die Gemeindearbeiter erfolgt. Maßregelungen 12 nicht ſtattfinden. Alle Arbeiter werden wieder eingeſte kHfurt a. M.(Schweres Brandungl ao. In 9 058 ohnung der Alten Gaſſe goß eine Alu Ver; käuferin in eine brennende Spirituslampe 950 115 n 50 Dabei explodierte die Flaſche, der 90 amte 9 erg 15 ſich brennend über das junge Mädchen und deſſen 1 weſende Freundin. Die Verkäuferin erlitt ſo fürchterliche Brandwunden, daß ſie kurz nach der Einlieferung in 2 Rrantenhaus verſtarb. Das andere junge Mädchen kam mit leichteren Brandwunden davon.. Lokales und Allgemeines. 5 Wetterbericht vom 8. Mal. 90 In der Druckverteilung über Europa iſt eine Wand⸗ lung eingetreten, die in einiger Zeit den erſten Mai⸗ kälterückfall erwarten läßt. Von dem ſeit mehreren Ta⸗ gen im Südoſten gelegenen and ge iſt ein Tei) Ju ae der Alpen auf das Feſtland gezogen und wird lich über den weſtlichen Ländern vorausſichklich vertiefen, Gleichzeitig iſt das nordeuropäiſche Hoch rückfällig noch 19 nach Weſten gewandert und liegt jetzt nordweſt⸗ ich Englands. Ein über Norwegen liegender Wirbel drängt auf ſeiner Rückseite Polarluft nach Süden, ſo daß die Temperaturen in Skandinavien um zehn Grad gefallen ſind. Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch: Kühler, wechſelnd wolkig mit Aufheiterungen, zunächſt noch vorwiegend trocken. Die Stratoſphäte. Der in Vorbereitung befindliche Ausflug einer Ra⸗ kete in den Weltenraum, an deſſen Gelingen übrigens in ernſten Kreiſen aus vielerlei Gründen gezweifelt wird, ſoll zunächſt in die Stratoſphäre gehen. Was iſt die Stratoſphäre? In der Atmoſphäre gibt es über jedem nkt der Erde ſtets einen wolkenfreien Raum. Er liegt ehr hoch über dem Aequator, weniger hoch, etwa 9 bis 1 Kilometer über den mittleren Breiten und am tief⸗ ten etwa 7 bis 8. Kilometer über dem Pol. Es 1 in dieſem Raum vertikale Luftbewegungen kaum vorhanden. Dieſer Raum iſt die ſogenannte Stratoſphäre, eine ge⸗ radezu ideale Flugzone. Zweifellos wird ſich der große Luftverkehr der ſpäteren Zeit in dieſer Zone abſpielen. Die geringe Höhe der Stratoſphäre über dem Pol gibt hierbei der Polarzone den Vorzug vor den niederen Breiten. Längere Forſchungen aber können erſt darüber entſcheiden, ob dieſer Weg gangbar und vorteilhaft iſt. — Muttertag. Entgegen anders lautenden Meldun⸗ gen ſei darauf hingewieſen, daß der Muttertag am Sonn⸗ tag, 13. Mai, ſtattfindet. Es hat ſich bekanntlich auch bei uns der ſchöne Brauch eingebürgert, die Mütter an dieſem, ihrem Ehrentag, beſonders mit Blumen zu ehren und zu erfreuen. — Achtung! Falſche Fünfmarkſtücke! In der letzten Zeit tauchen wieder Fälſchungen von Fünfmarkſtücken auf, die jedoch recht leicht an ihrer plumpen und unſauberen Ausführung zu erkennen ſind. Anſtatt aus Silber ſind die Falſifikate aus Meſſing im Gußverfahren hergeſtellt, ind auch die echten Stücke geprägt ſind. Aus dieſem Grunde ind auch die Konturen der Zeichnung und der Untergrund nicht glatt und glänzend, ſondern unſcharf, verwiſcht und leicht granuliert. An manchen Stücken ſind ſogar einzelne Gußblaſen noch feſtzuſtellen. Der Rand iſt unſauber be⸗ feilt, die Riffelung nachträglich mit einem Meiſel un⸗ regelmäßig bah te Die Falſchſtücke ſind nur leicht verſilbert, ſo daß ſie bald abgegriffen ſind, und dann das gelbe Gußmetall durchſcheinen laſſen. — 29,6 Millionen Motorfahrzeuge auf der ganzen Erde. Nach einer amerikaniſchen Statiſtik befinden ſich gegenwärtig auf der ganzen Erde 29,6 Millionen Motor⸗ fahrzeuge im Betrieb. Davon ſtellen die Vereinigten Staa⸗ ten mit 23,2 Millionen den Löwenanteil; an zweiter Stelle folat Enaland mit 1.2 Millionen. — Familienwochenhilſe. Der Rückgang der Gebur⸗ tenziffer in Deutſchland zwingt zu beſonderen Schutzmaß⸗ nahmen für Mutter und Kind. Die Familienwochenhilfe der Krankenkaſſen iſt ein ſolcher Schutz des Lebens und der Geſundheit. Anſpruch äuf die Hilfe haben nun die in den letzten zwei Jahren vor der Niederkunft min⸗ deſtens zehn Monate hindurch, im letzten Jahre vor der Niederkunft aber mindeſtens ſechs Monate hindurch kran⸗ kenverſichert geweſen ſind. Die Familienwochenhilfe gibt den Ehefrauen, den Töchtern, Stief⸗ und Pflegetöchtern der Verſicherten bei der Entbindung und bei Schwanger⸗ ſchaftsbeſchwerden Anſpruch auf freie Hebammenhilſe, freie ärztliche Behandlung, Arznei und kleinere Heilmiktel. Hier⸗ zu kommen als Barxleiſtungen für die ſonſtigen Koſten der 8010 als Wochen⸗ und Stillgelb Beihilfen von wa gehen zu einem großen Teil noch erheblich über ſetzlich vorgeſchriebenen Leiſtungen hinaus. 3. B. teilt uns die Berufskrankenkaſſe des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten mit, daß ſie in der Regel 75 Mark und ſchon nach einjähriger Familienverſicherung eine Geſamtleiſtung von 112,50 Mark, alſo etwa 100 Prozent freiwilliger Mehrleiſtung gewährt, um auch hier im geſundheitlichen und bevölkerungspolitiſchen Sinne am Wiederaufbau des Vaterlandes mitzuwirken. Das Mailüſterl. Das Mailüfterl iſt meiſt nicht ſo ſchlimm wie die⸗ Erinnerung, in der es bei vielen wie eine Art Geſpenſt lebt. Denn das Mailüfterl ſoll gewiſſe tückiſche Neigung en haben, die zu der Fachmedizin in keinem Vertrauens⸗ verhältnis ſtehen. Der Mai iſt der Monat der Knoſpen und Blüten. Nicht nur bei Baum und Strauch, ſonderm auch für das, was das Menſchenherz ſinnt und erſeht. Was ſich in der mehr oder weniger gefühlten Abge⸗ ſchloſſenheit der Wintermonate an Plänen und Wünſchen ſammelte, drängt, wie das Wirken und Weben in der Natur nach Formung, nach einem ſichtbaren Aufbau, nach greifbarer Geſtalt, die die Vorbedingung zu dem erhoff⸗ ten Sieg einer leitenden Idee bildet, die irgendwo— groß oder halbwichtig— immer das Getriebe bei jedem menſch⸗ lichen Tun und Denken iſt. 42 ˙—— Die hieſige Preſſe kündigte ſchon die ganze Woche hindurch für den 5. 6. und 7. Maj ein Feſt 1 0 Stiles an. Große Vorbereitungen hierzu wurden getrof⸗ fen und große Arbeit geleiſtet. Dieſe Feſtes vorbereitung galt dem 25jährigen Stiftuugsfeſt des Krieger⸗ und Sol⸗ datenvereins„Teutonia“. Dieſe Feier ſelbſt, wurde am Samstag mit einem Feſtkommers im„Freiſchütz“ durch Böllerſchießen eingeleitet. Ueber den Verlauf des Feſt⸗ kommers kann der Jubelverein ſtolz ſein, wies er doch eine ſtattliche Anzahl Männer und Jungmänner auf den Plan. Die Feier wurde eingeleitet durch einen ſchneidt⸗ gen Marſch von der Kapelle Hanf Blank, die, um es gleich vorweg zu ſagen, ihr beſtes Können an dieſem Abend aufbot und Jedermann von deſſen Dar⸗ bietungen ſehr befriedigt war. Die Begrüßungsanſprache hielt der Feſtpräſident, Herr Rektor Beller. Er be⸗ grüßte ganz beſonders den Vertreter des Haſſiaverbandes, Hern Oberſtleutnant a. D. Reg.⸗Rat Hen riet, ſo⸗ wie Herrn Landgerichtsrat und Landtagsabgeordneten Keller, Herrn Bürgermeiſter Lamberth als Ver⸗ treter der Gemeinde nnd Herrn Oberrechnungsrat Zeunges vom Bezirk Bensheim. Nach der allgemel⸗ nen Begrüßung ſprach ſodann Herr Feſtpräſident über Zweck u. Ziele unſeres Vereins. Wer dieſen Zweck u. Ziele unſeres Vereins„Teutonia“ kennt, kann abſolut nicht gegen uns, ſondern mit uns ſein, denn die Deviſe der Krieger⸗ und Soldatenvereine iſt Nächſtenliebe, Ka⸗ meradſchaft und Vaterlandsliebe. Nach altem Soldaten⸗ geiſt haben wir es verfucht, dieſe Ziele zu erreichen. Jeden Haß, Neid, Zank anderen Volksgenoſſen gegen⸗ über halten wir fern. Wir wollen uns unſeren allver⸗ ehrten Heren Reichspräſidenten von Hindenburg als Bei⸗ ſpiel nehmen, der das Vaterland über alles ſtellt. In dieſem Sinne führte der Herr Feſtpräſident aus, wollen wir unſer Feſt beginnen zum Wohle unſeres geliebten Vaterlandes. 1 Beller brachte ſodann ein Toaſt auf unſer Baterland aus, in welchen die Berſammlung be⸗ begeiſtert mit einſtimmte. Als erſter Gratulant trat Herr Oberſtleutnant a. D. Reg.⸗Rat Herr Henviei auf und überbrachte die im Auftrage des Geſamtpräſidiums„Haſſia“ die herzlich⸗ Nomon von Elsbeth Was macht der verrückte Graf? 0 70 Du ihn noch manchmal? Du ſchreibſt mir, er ſei Archäologe und arbeite an einem wiſſenſchaftlichen Werk. Sprich doch einmal mit ihm über unſere Sache, mein Herz, ſieh, ob er Welf oder Waibling iſt. Vielleicht ahnt der Mann in ſeiner Welt⸗ abgeſchiedenheit nicht einmal etwas von dem, was jetzt die Gemüter erregt. Schade, daß Du Dich nicht offen zu mir be⸗ kennen darſſt, daß Du unſer Verhältnis zu einander ge⸗ heim halten mußt. 105 a 10 was macht Lotti? Weißt Du auch, daß ich manch⸗ mal eiferſüchtige Regungen habe, wenn ich an das Kiſed das mir ein Stück von Deinem Herzen geſtohlen hat, denke 4 Ilſe, ganz will ich Dein Herz, ganz, ganz! 1 Tyrann! höre ich Dich rufen, und Du haſt 0 ich habe einen herrſch⸗ 1 09 0 Charakter, der, was er hat, ganz für ſich allein eſitzen will. Aber fürchte Dich 1 80 darum biſt und bleibſt Du allezeit meine Königin. Nun lebe wohl! Ich küſſe Dich in Gedanken viele tauſend Mal und bleibe in alter Treue Dein Heinz. Auf dieſen Brief hatte Ilſe heute geantwortet: „Nein, Heinz, komm nicht nach Tworrau! Eine Ent⸗ deckung iſt ſo leicht möglich, und die Folgen davon würden für Deine Ilſe ſehr demütigend und ſchmerzlich ſein. Habe nur Geduld! Vielleicht erhalte ich im Sommer Urlaub und komme zu Euch nach Berlin. Ich ſehne 0 Euch Lieben alle wiederzuſehen. Freilich wäre es für mei⸗ nen Geldbeutel beſſer, ich bliebe hier; die Reiſe iſt ſehr teuer. Mit dem Grafen— nenne ihn, bitte, nicht mehr ver⸗ rückt, er iſt es ſo wenig wie Du und ich— habe ich lange nicht geſprochen, noch 93 überhaupt geſehen. Er kommt ſelten aus ſeiner Klauſe heraus. Aber bei der nächſten Gelegenheit will ich ihm einmal ordentlich auf den ahn fühlen. Deine Sache, meine Sache, Heinzl— Hie Welf, hie Waibling!“ f Nachdem ſie dieſen Brief beendet und sch Beſorgung übergeben hatte, ging ſie in den ark, um ſich durch einen Spaziergang zu erqüicken. Sie liebte es, neue Wege zu entdecken unn ſich an blsber noch nicht Geſchautem zu er⸗ entflo 1755 Lippen. Fenſter 6 war e einer Menge von Altertumsſchätzen, wie ſie eines göten. Deshalb schlug ſie auch heute einen Weg ein, ben a! ſie bisher noch nicht kannte. Das wilde Geſtrüpp, die un⸗ gepflegten Wege, die hohen Bäume, die wildwachſenden lumen waren aber nach ihrem Geſchmack. Die Freihein, die ungezügelte Kraft und Schönheit ſprach ſich darin aus und Ilſe verfolgte dieſen Weg mit Behagen weiter. Da ſchimmerte plötzlich ein graues Gemäuer durch die Baume und nach wenigen Schritten befand ſie ſich auf einem Platz, den ein mittelgroßes einſtöckiges, nicht gerade ſchönes Ge⸗ bäude zierte. Die hoch gelegenen Fenſter waren groß, aber da ſie nie geſäubert wurden, blind und ſtaubig; an der Tür war ein altes, roſtiges Schloß. Während Ilſe noch über die etwaige Beſtimmung dieſes Gebäudes nachdachte, vernahm ſie Schritte in der Nähe und ſah ſich im nächſten Augenblick Graf Konrad gegenüber. Ein unerklärtes heißes Gefühl ſtieg ihr zum Herzen, als der Graf nun erſtaunt, aber mit einem hellen, ſtrahlen⸗ den Blick vor ihr ſtehen blieb. „Wie kommen Sie in dieſe Wildnis, auf die einſame Inſel Robinſons?“ fragte er und reichte ihr die Hand. „Ein Zufall, eine Entdeckungsreiſe führte mich hierher, Herr Graf, und ich zerbrach mir gerade den Kopf darüber, wozu dieſes wunderbare Gebäude beſtimmt ſein könnte“, antwortete Ilſe. „Ein Hüter meiner Schätze zu ſein, Fräulein Römer. Es birgt alles, was ich von meinen Reiſen mitgebracht oder ſonſt geſammelt habe. Darf ich Sie einmal in mein Heilig⸗ tum führen und Ihnen meine Sammlungen, die ſchon eini⸗ gen Wert beſitzen, zeigen?“ 5 1 05 e meinem brennendſten Wunſch entgegen, err Graf.“ „Wie weit ſind Sie mit Ihrem Studium?“ fragte er, indem er in der Taſche nach dem Schlüſſel ſuchte. „Dank Ihrer Güte ein gutes Teil vorgeſchritten.“ „Wir wollen nachher davon ſprechen!—“ Er hatte den et.„Bitte treten Sie ein.“ Ohne Zaudern trat Ilſe ein und ein überraſchter Laut 10 505 ins Schloß geſteckt, aufgeſchloſſen und die Tür ge⸗ n 1 4 Det große, hohe, von den durch die allenden Sonnenſtrahlen 99200 erleuchtete Raum uſeums würdig geweſen wären. Dagegen war die doch au on reichha unn 8 59 n ige Sammlung ihres Vaters ark. Die Berufskrankenkaſſen der ſaheftelkten die ge⸗ Das wWiallufteti iſt— ob vorhanden. fürchtet— eine Art Transformator, der die Energien nicht nur verteilt, ſondern erſt auf ihre Eignungsſtärke prüft, bevor ſie in die betreffende Leitung eingeſchaltet werden können. Das Mailüfterl iſt zwiſchen Winter und Sommer das große Ungewiſſe, das Hangen und Bangen c Gelingen oder Mißerfolg, mit dem ſich der täg⸗ iche Kampf abſpielt, ohne den es nicht möglich iſt, die Blätter zu dem Kranz zu flechten, der die Krone des Lebens ſein ſoll. 6 Das Mailüfterl, in dem Gottes Odem friſch durch die Bruſt weht, ſoll zur Beſinnlichkeit anregen, ſoll noch einmal vor dem Einſatz des Ganzen die Möglichkeiten aller unvorhergeſehenen Zwiſchenfälle veranſchaulichen wol⸗ len. Denn nicht nur nach Wilhelm Buſch kommt es erſtens anders, zweitens als man denkt. Weil, wie es die alten Griechen ausdrückten, die Götter vor das Gelingen den beten eur Unzeit ſich einſtellt. wie das Mailüfterl. — Der Muttertag in Heſſen. Der heſſiſche Miniſter für Kultus und Bildungsweſen erläßt aus Anlaß der Feier des Muttertages im Volksſtaat Heſſen folgende Bekannt⸗ machung an die unterſtellten Behörden und Lehrer:„Am 13. Mai wird in Heſſen, wie im ganzen Reich der Mutter⸗ tag gefeiert. Ich mache Sie darauf aufmerkſam um em⸗ pfehle den Lehrern die Sache in geeigneter Weiſe zu unterſtützen und auch die Schüler darauf hinzuweiſen.“ Jubelfeſt des Kr.⸗ u. Solò.⸗ vereins„Teutonia“ Wir erhielten hierzu nachſtehenden Bericht: ſten Glückwünſche. Er ehrte ſodann die drei Vorſtands⸗ mitglieder die Herren Dölcher, den Vorſitzenden des Vereins, Ad. Reinhard und Wilh. Bläß. Dieſe genannten Herren gehören dem Vorſtand ſeit Gründung des Vereins an Jedem dieſer Genannten wurde eine Ehrenurkunde ausgehändigt. Außerdem erhielten ſie das Jubiläumsabzeichen mit der Zahl„25“. 5 Herr Henrici führte ſodann weiter aus, daß er gerne nach Viernheim gekommen ſei, verknüpfen ihn doch enge Bande mit Biernheim, da er 30 Jahre im Inf. Reg. Nr. 117 gedient und verſchiedene Viernheimer Re⸗ kruten ausgebildet hat. Er hob ganz beſonders das gute Einverſtändnis mit ſeinen früheren Rekruten Joh ann Peter Alter und Ph. Sax hervor, die er ganz be⸗ ſonders begrüßte Redner ſprach ſodann über Zweck und Ziele der Kriegervereine berhaupt und ſagte, es komme 0 nicht darauf an was uns trennt, ſondern was uns eint. Im Kriegerverein findet ſich alles zuſammen zur gemein ⸗ ſamen Arbeit ohne Unterſchied des Standes u. der Religlon. 5 Die Parteien müſſen aber ſein und Oppoſition ebenfalls. Aber über den Parteien ſteht das Vaterland. Es iſt ſehr zu verurteilen, daß heute jeder an ſich ſelber denki und ſich um ſeinen Nebenmenſchen nicht kümmert. Wir Deutſche brauchen Leute mit aufrichtiger und ehrlicher Geſinnung, Leute mit Geiſt wie wir ſie in der alten Armee hatten. Die Armee iſt tot, aber der Geiſt lebt fort. Pflanzen wir dieſen Geiſt in unſere Jugend und damit dienen wir unſerem Vaterland am beſten. Mit einem Trinkſpruch auf das Vaterland ſchloß Herr Henrich ſeine ſchöne Ausführungen. Die Sängereinhet trug ſodann eln Lied vor„Auferſtehung“ und brachte dies in gefühlvoller Weiſe zum Vortrag. Im übrigen trug die Sängereinhetit zur Verherrlichung des Abends ſehr viel bet. Es überbrachte ferner Herr Bürgermeiſter Lamberth die Glückwünſche der Gemeinde. Er tue dies gern führte er aus, da er den Zweck und dle Ziele des Vereins kennt und auf dem Boden der Reichs ver · faſſung ſteht. Herr Bürgermeiſter würdigte das im Ver⸗ ein betriebene Färſorgeweſen und den damit verbundenen Opferfinn der Mitglieder. Er ſagte allen Mitarbeitern herzlichen Dank. Er brachte ein Prinkſpruch auf den Graf Konrad zeigte ihr die dedeutendſten und wert⸗ vollſten Dinge, antike Originalfunde, Vaſen, Urnen und andere Gegenſtände, die man bei Ausgrabungen in alten Gräbern gefunden hatte und die von der Kunſt einer längſt vergangenen Epoche zeugten. An jedes knüpfte er eine kurze, ſachgemäße Erklärung und Ilſe lauſchte ſeinen Worten, wie man den Worten eines Lehrers lauſcht, voll Eifer und Lernbegier. Er ſprach klar und ruhig, ohne jede Erregung, ohne den Ton des Dozierens, doch mit dem Bewußtſein und der Ueber⸗ zeugung: ſie iſt wahr und echt, folglich muß ſie der andere mit dir teilen. Ilſe warf ab und zu eine Frage dazwiſchen, er fing ſie auf, beantwortete und erörterte 1 Ein Wort gab das andere, und ehe ſich beide deſſen bewußt waren, befanden ſie ſich in einem wiſſenſchaftlichen ani das ihre Ge⸗ danken und Empfindungen ſo vollſtändig eherrſchte, daß ſe Ort und Zeit darüber vergaßen. Immer tiefer gerieten ie hinein und Graf Konrad hatte kaum Zeit, ſich über den ungewöhnlichen Scharfſinn und die een de Kennt⸗ niſſe Ilſes zu wundern; er hatte wohl überhaupt das Weib vergeſſen. 5 tat er plötzlich einen Ausſpruch, der Ilſe ſtutzen machte. „Was ſagten Sie ſoeben, Herr Graf?“ 165 ſie erregt, und ihre ruhige Sicherheit ſchien ſie verlaſſen zu haben. Er wiederholte noch einmal ſeine Anſicht und Meinung. Ilſe war blaß geworden. Das war ja eine der Streit⸗ fragen in Heinz Werk geweſen und er, Graf Konrad, ſtand auf feindlicher Seite. ö Sie fühlte wohl, welche Gefahr in einer weiteren Aus⸗ einanderſetzung lag, und doch mußte ſie ſie herbeiführen. „Sie berührten ſoeben eine Frage, die die Gelehrtenwelt zurzeit in zwei Teile ſpaltet, Herr Graf.“ „Wie?! Auch davon wiſſen Sie, Fräulein Römer?“ fragte er überraſcht.„In der Tat, Ihte Kenntniſſe ſetzen mich in Erſtaunen. Sind Sie denn näher in dieſen Streit eingedrungen?“ f. b „Ich habe das Werk Heinz Waldows geleſen“, ant⸗ wortete Jule. bei Nennung dieſes Namens unwillkürlich er⸗ rütend»Es mar ja der Ausaanasvunkt des Streites.“ Gortſezung folg) Kür be⸗ Schweiß geſetzt hahen. Im Kampf mit Unſichtbarem, das Berein 75. m An lu überbrachte Herr Oberrech⸗ 7 5 e 10 es ſenm Beit Benzhern dem Jubel; nung 1 dle herzlichſten Glückwünſcho und hob ganz beſon⸗ ders das große Wirzen und die Standhaftigkeit des Vereins„Teutonia“ Viernheim in ſchwerer Zeit hervor die der Bezirk zu würdigen verſteht. Er empfahl es keinesfalls an Opferſinn fehlen zu laſſen, damit das Blut unſerer Väter, Söhne und Brüder nicht umſonſt gefloſſen iſt. Er wünſche, daß der Krleger⸗ und Solda kenverein„Teutonia“ in derſelben Weiſe wie ſeither fort⸗ fahrt und alles, was ſich ihm hindernd in den Weg ſtellt, bekämpft. Herr Jakob Klee ſprach ſobann noch herz ⸗ liche Worte an die Kameraden. Mit den Worten: Den Kameraden die Liebe, dem Vaterlande die Treue, eröffnete er die hrung der übrigen Gründungsmitglieder, ſoweit ſie nicht dem Vorſtande angehören. Von den 50 Grün⸗ dern ſind heute noch 28 im Verein. Die Aufgabe des Vereins erſtreckt ſich auf reine Fürſorgetätigkeit, was er auch an Hand von Beispielen bewies. Er gelobte den Krlegerwitwen und„waiſen die Treue zu halten. Die Gemeinde könnte froh ſein, wenn ſie noch meh⸗ rete ſolche Vereine wie es der Krieger⸗ und Soldaten⸗ verein„Teutonia“ iſt, am Platze hätte. Herr Klee über ⸗ reichte fodann jedem Jubilar das Verbanbsabzeichen mit der Zahl„25“. Als letzter Gratulant trat ſodann Herr Oberland⸗ gerichtsrat und Jandtagsabgeordneter Keller auf und überbrachte die Glückwünſche des Vereins Gießen. Herr Keller ſprach in ſehr humorvoller Weiſe zu ſeinen Lands⸗ leuten, rühmte ganz beſonders die Muſik deren Urſprung vom„Blauehut“ ſtamme. Auch fand er herrliche Worte für die„Sängereinheit“, zu welcher er ſich auch als Mitglied bekannte. Da Herr Keller als Feſtredner be ⸗ ſtimmt iſt, ſo beſchränkte er ſich auf kurze Worte um ſein Pulver wie er ſagte, nicht auf einmal zu verſchießen. Am Schluſſe dankte fodann der Vorſ, des Vereins, Herr Dölcher, nochmals allen recht herzlich, die an der Ver⸗ ſchönerung des Feſtes mitgeholfen haben. Es gilt heute„Treue um Treue“; den Nächſten zu lieben und Aufbauarbelt am Deutſchen Volke zu leiſten. Wir werden in unſeren Beſtrebungen arg ver: kannt, führte Herr Dölcher an und er wünſchte nur, daß alle Männer Viernheims heute Abend hier anwefend wären und Zeuge unſerer Beſtrebungen ſein könnten und es würde mit einem Schlage alle Antipathie gegen den Verein ſchwinden. Daß der Verein wirklich Aufbauarbeit leiſtet, beweiſt die ſtete Zunahme der Miigltederzahl. Herr Dölcher legte ganz beſonders großen Wert auf das Feſt und zwar nach außen hin, denn es gibt lelder Männer an maßgebenden Poſten, die noch nicht einmal wiſſen, wle groß Viernheim iſt. Auf der Bahnhofskarte zu Darm⸗ ſtadt iſt Viernheim überhaupt nicht zu finden. Mit dem Wunſche auf dem begangenen Wege weiterzuarbeiten zum Wohle unſeres Vaterlandes beendigte Herr Dölcher ſeine Ausführungen. N 1 Mit dem Danke an die Feſtverſammelten ſchloß ſo⸗ dann der Feſtpräſident kurz nach 12 Uhr den Feſtabend. g Der Soantagmorgen begann mit Böllerſchleßen. Um halb 8 Uhr oerſammelte ſich der Vereln am„Freiſchütz“ und zog unter Vorantritt der Muſtkkapalle in den Feſtgottes⸗ dienſt. Herilicher Sonnenſchein ſtrahlte vom Himmel auf die alten Veteranen von 1870/71, die dem Zuge im Auto folgten. Im Gottes dienſt ſelbſt, fand Geiſtl. Rat Worte der Anerkenpung und ſagte, daß es heute bewundernswert iſt, wenn ein weltlicher Verein ſein Feſt mit eigem Gottes dienſt beginnt. Nach dem Gottesdienſt zog man geſchloſſen mit Muſik zum Friel hof um die Gefallenen zu ehren. Die Feler begann mit einem Choral von der Feuerwehrke pelle geſplell. Sodann beſtieg Herr Geiſtl. Rat Wolf das Podtum und richtete herzergrelfende Worte an dle Zuhörer. Er lleß die Toten zu uns ſprechen, was ſte uns alles zu ſagen haben. Nicht die ſchlechteſten waren es, die ihr Herz⸗ blut für uns vergoſſen haben, ſonbern die beſten waren es. Wr wären unſeres Vaterlandes un würdig, wenn wir unſere teuren Gefallenen vergeſſen wollten. Wir wollen ihnen die Treue halten. Herr Geiſtl. Nat berknüpfte ferner den „Wunſch, daß uns der liebe Gott für die Zakunft vor ſolchen Grauſamkeiten verſchonen möge. Die Feier ſoll für die Ge⸗ fallenen eln Gedenken und für die Lebenden eine Mahnung ein. Herr Dölcher legte ſodann einen ſcranz am Sockel „des Denkmals nieder, 90 Mit dem Liede vom guten Kameraden fand die er ⸗ hebende Feler ihren Abſchluß. Man zog ſodann geſchloſſen zum alten Kriegerdenkmal um auch den Helden von 1870/7 1 zu gedenken. Zn ihnen ſprach Herr Jakob Klee herr. liche Worte des Dans. Es führte u. a, aus, daß ſte mit einem beſſeren Abſchlaß als wir nach Hauſe lamen. Die „Früchte ſiad tönen in den Schoß gefallen. Wir hatten gegen eine Welt von Feinden zu kaͤmpfen. Herr Klee ſchloß ſelne Anſprache delt den Worten: Was du ererbt von det⸗ zuen Bätern, erwirb 6, um es zu beſltzen. 1 Zum Gedenken an die teuren Gefallenen von 1870/1 legte er ſodann einen Kranz nieder. Bom Denk mal ans zog man ſodaun zum„Deulſchen Kalſet“ zur Konferenz des Bezirksverelns. Bezirkstag des Haſſiabezirks Bensheim in Viernheim Kurz nach 10 Uhr konnte am Seuntag im Auſchluß n bie Totengedächtuisfeler der 1. Der ſttzende Herr Ober · rechnungsrat Zeunges im Deutſchen Raiſer ben Delegierten · 128 eröffsen. Nach karzer Begräßang dankte er beſonder? em Heirn Reglerungstat Oberſtleutnant a. D. Hrurſel als Vertreter des G.ſamtpräſibiums ber Haſſia und Herrin Blr⸗ emelſter Vamberth als Vertreter der Gemeinde fü ihr Jelnen. Herr Oberſtleutnant Henrlel bat die Berſamm⸗ ung, ſich in ihren Beſchlüſſen karz zu faſſen und das Deupigewicht auf Panit 5 der Tageberbnung zu legen, ſanlid„Unberſtätzungsweſen“,“ die Anſprüche an den Gaflaverband wachſen von Tag zu Wag, während die Antergazungen des Relches immer därftiger fließen. Nur eie peſvale Piife kaun uns noch retten. Weit kurzem aber 0 freundliche Einladung, hlez die Delegierten als Vertreter bie 8. der Gemeinde herzlich willkommen und vrrficherte, daß die Elnwohnerſchaft alles aufbieten werde, um den Gäſten den Aufenthalt angenehm zu machen. Viernheim genieße als Feſtort einen Ruf und wollen dieſen bewahren. Ausdrücklich betonte er, daß es ihm angenehm ſei, eine Organſſatton zu begrüßen, in deren Programm das Wort und die Tat „JFürſorge“ den bieiteſten Raum einnehmen. Aus ſeiner Tätigkeit als Bürgermeiſter wiſſe er die Fliſorge des Haſſiaverbandes für Kriegerwitwen⸗ und Waiſen zu ſchätzen, und er wünſche, daß jede Gem inde recht viel derartiger Organe beſttze, die die Gemeinden bei ihrem Finanzelend in der Färſorge unterſtützen würden. Eine harte Arbeit ſtand aber dem Herrn Bürgermelſter noch bevor. Er mußte ſich vor der Bezirks verſammlung entſchuldigen. Er erinnerte, daß in der Nacht Plakate angeſchlagen wurden, die die Aufſchrift trugen„Meidet das Kriegerſeſt, gedenkt der 12 Millionen Opfern“. Richtig ſagte er, wenn die un⸗ verantwortlichen Schrelber den Sinn des Haſſtaverbandes kennen würden, dann hätten ſie das Gegenteil pioklamieren müſſen. Er bat die Verſammlung dringend, dieſes Pamphlet nicht als Ausdruck der Geſamibevölkerung zu betrachten, fondern nur als Weik unve antwortlicher Elemente. Reicher Beifall wurde dem Herrn Bürgermeiſter zu teil, der in ſo mannhafter Weiſe die Ehre der Gemeinde gerettet hat. Die Tagesordnung war bald erledigt, Punkt 5 wurde zuletzt genommen, um geit zu haben. Rieſenſummen wurden genannt. Die Erziehungsbeihilfe des Reiches für Keieger⸗ waiſen wurde dank der Fürſorge des heſſ Zentrumsabge⸗ oldneten Knoll, Darmſtade von 15 auf 20 Millionen erhöht.“ 23 Milllonen muß der Haſſtaverband aufbringen, auf den leinen Bezuik Bensheim fallen allein über 11000 Mark 1 Alles muß aus der Haſſla⸗Lotterie— die Loſe dürfen nur! beiträgen aufgebracht werden. daß unter den Mugliedern viele, ja ſehr viele Krietzsbe⸗ ſchädigten ſind, die nicht zahlen köanen. Für die Verire⸗ tungen am Verſorgungsgericht wird den einzelnen Herren nur die Fahrt vergütet, alles andere muß ehrenamtlich er⸗ ledigt werden. Der Verbandstag in Wimpfen für ganz Heſſen wird eine Rlefengufgabe vorftaden. Aber es gilt den Satzungen des Verbandes treu zu bleiben, koſte es was 2s wolle. Mit herzlichen Worten des Dankes ſchloß der 1. Vorſitzende gegen 1 Uhr die gut verlaufene Verſammlung Aufmarſch zum Feſtzug Nachm um ſ½8 Uhr ſtellte ſich am„Fürſten Alexan⸗ det“ ein imponlerender Feſlzug auf, welcher durch die reich geſchmückten Straßen zum Feſtplatz auf den Dig. Platz zog, der gerade für ſolche Feſte wie geſchaffen iſt. Der Feſtzug war wirklich bewunderungswert und zeigte von dem großen Gelſt und Zuſammengehörigkeitsgefühl der Krleger und Soldatenvereine. Auf dem Feüplatz angelangt, begrüßte Herrn R.kior Beller als Fiſtpräſideut die Verſammelten recht herzlich und fand warme Worte des Dankes und der Anerkenunng für alle diejenigen, welche das Feſt durch ihr Etſcheinen verherrlichen halfen. Es ſprach ſodann Fräu⸗ lein Klee, von Jakob Klee, einen von Herrn Reklor Beber verſaßten Prolog, der äußerſt ſinnreich gehalten und der Feier angepaßt war. Dle Maſtk ſpielte abwechslungs⸗ welſe ihre Weiſe. Es betrat ſodann der Feſtredner Herr Landgerichtscat und Landtagsadgeordneter Keller die Bühne und führte folgendes aus: Jeſtrede des Herrn Landgerichtsrat Keller Feſtesjubel und Glockenklang, herrliches Sonnen⸗ wetter, Feſtgäſte überall hergeeilt von Nah und Fern, fie künden heute für unſeren Heimatort Viernheim einen beſonderen Feſttag. 25 Jahre ſind verfloſſen ſeit dem 25. 1. 1903. 35 treue Viernheimer Kameraden, von denen 25 noch am Leben ſind, unter ihrem damaltgen Vorſitzenden Herr Wilhelm Bläß den Grundſtein legten zum Krieger⸗ und Soldatenverein Teutonia. Es war zwar ein kleines Reis, aber es iſt zu einem Stamm ge ⸗ worden im Blätterwald der Kriegerkameradſchaft Haſſia und des heute 3 Millionen deutſcher Soldaten umfaſſen⸗ den Kyffhäuſerbundes. Heute zählt der Verein 223 Mit⸗ lieder. a Im Jahre 1905 wurde dem Verein eine neue Fahne beſchert, die von Frauen und Jungfrauen der Mitzlieder des Vereins geſtiftet wurde. Kamerad Dölcher übernahm auch in dieſem Jahre den Vorſitz, den er ſeit dieſer Zeit in vorbildlicher Welſe unermüdlich führte. Im Jahre 1907 übernahm Teutonia von dem alten Kriegerverein die militäriſche Begleitung bei der Frohn⸗ leichnahms⸗Prozeſſion, die er bis zum heutigen Tag betätig. Der Kriegerverein ſchloß ſich der Teutonia an. 12 Altveteranen zählen heute noch zu ihr. Bis auf dieſe Zahl ſind die Veteranen zuſammengeſchmolzen. Es war eln erhebendes Schauſplel heute morgen und heute mittag die Altveteranen mit den Kameraden des Kriegervereins zuſammenzuſehen, eine Erinnerung an alte Zeit und eine Mahnung zur Einigkeit unſeres Volkes für die Zukunft. Im Tahre 1913 beging der Verein im engen Rah⸗ men ſein 10jährigen Stiftungsfeſt. Im Jahre 1914 begann das Drama des Weltkrieges. 151 Teutonen folgten dem Rufe der Fahne. er Geiſt, der ſie beſeelte, trieb ſie, die Heimat zu ſchützen das Land unſeren Väter. Dieſer Geiſt, der das Vater · land Aber alles ſtellte, war es, der unſere Truppen blu⸗ men beſchmückt, begleitet von den Segenswünſchen des anzen Volkes ausziehen ließ nach Oſt und Weſt nach Nord und Süd zum Schutze unſerer Grenzmarken. Der Kampf ſetzte ein, der Schultter Tod hielt reiche Ernte. Die Blüte unſerer dentſchen Jugend ſank dahin Der klingende Jubel der A e verſtummte und machte ernſter Trauer Platz. Die Verluſtliſten, die ſtum⸗ men Zeugen ſo vlelen Herzenleides, ee Heften und zu Bänden und ſie trugen die Trauerbunden durch dle 0 Lande unbarmherzig und wahllos in Hütte an Miiglieder verkauft werden— und aus den Mitglieder Es iſt noch zu bedenken, d vermißt 12 Teutonen zählen zu den Gefallenen und Ver⸗ mißten; ſie fanden kein Grab in unſerer Heimaterde. Ueberall in der Welt kündet ein einfaches und ſchlichtes Holzkreuz dem Wanderer das deutſche Wunder, das Wunder von deutſcher Volkskraft, Heldentum und Opfer⸗ ſinn. Auf dem heißen Sand der Wüſte, auf den Füßen der Karpathen, den fruchtbaren Ebenen Italiens, den un⸗ würdigen Städten Rußlands, Polens, Galiziens, in Champagne und Flandern, in den Kreidefelſen Maze⸗ donlens und in allen Brennpunkten des Kampfes findet du das Holzkreuz unſerer Biernheimer Landsleute. Auch die brandende Woge kündet auf den Meeren aller Zonen den Seefahrern den Ruf der braven Mannen die ihr naſſes Seemannsgrab fanden. Und ſelbſt in den Lüften über uns ſingt es aus Luftſchiffen und Flugzeugen es iſt das Heldenlied von all den Siegfriedgeſtalten, die dem Vaterland ihre Treue hielten bis zum Tode. In dieſem ſchweren Ringen waren es die urück⸗ gebliebenen Mitglieder des Vereins, die durch Unter⸗ ſtützung der hilfsbedürftigen Mitglieder und deren Ange⸗ hörigen, durch Pflege der Verwundeten und Kranken in den Lazaretten durch ihre Tätigkeit als Mitglieder des Vereins v. Roten Kreuz u. bei Beerdigungen verſtorbener Krieger ihre vollſte Schuldigkeit taten. Die traurigſte Tragödie der Weltgeſchichte iſt vor⸗ über, es iſt anders geworden als wir gedacht 2055 000 deutſcher Soldaten bedecken das Schlachtfeld. Will man ſich eine Vorſtellung machen von der Zahl der Toten des Weltkrieges, ſo denke man ſich eins breite Straße, in der die Truppen, 20 in einer Reihe nebeneinander vor unſeren Augen vorüberziehen. Am Tagesanbruch 19 855 ſie auf, bis zum Sonnenuntergang wandern fie. le Zentralmächte brauchen über 6 Wochen, die Truppen der Allierten über 2½ Monaten So ziehen die Toten des Weltkrieges 4 Monate lang Tag für Tag 20 in einer Reihe vor unſerem geiſtigen Augen vorüber. Und die Zahl der Verwun⸗ deten? 4 288 000 deutſcher Brüder wurden verwundet. Nach den neueſten Zuſammenſtellungen wurden im Jahre 1927— 795000— Krlegsbeſchädigte und Kriegs⸗ Altersrentner, darunter 1 900 Krlegsblinde, 78 000 Wai⸗ ſenkinder und 232 000 unterſtätzungs bedürftige Eltern gefallener Krieger von der Kriegsfürſorge erfaßt, die jähe⸗ lich 1½ Milliarden unſer deutſches Vaterland an Opfer koſten. Dazu kommennoch 60 000 Veteranen aus früheren Kriegen mit ca. 20 Millionen Mark. Bedarf es angeſichts dieſer Zahl einer weiteren Be⸗ gründung der Notwendigkeit und der Epiſtenzberechtigung den Mtlitär⸗Bereine? Sie find angefeindet auch hier in unſerem Heimatort. Heute Vormittag fanden wir ein Plakat etwa des Inhalls: „Meidet das Krieger⸗Vereinsfeſt, denkt an die Gefallenen“. Es war dies dle beſte Reklame für unſeren Krieger⸗ Verein, eine beſſere konnte nicht beſtätigt werden. Denn ge⸗ rade wir in den Krieger Vereinen achten und ehren unſere toten Kameraden. Und weil wir dles tan und die Tradition unſerer Gefallenen hochachten, lieben wir auch die Rrleger⸗ Vereine. Ste treten ein für den deuiſchen Volksſtaat, ſie ſind vollſtändig uunpolitiſch, ſte erkennen die verfaſſungsmäßlge Staatsverfaſſung an, ſi; ſetzen ſich zufammen aus allen Schichten und Berufsarten des ſteuiſchen Volkes. Es gibt kein gibt kein Unteiſchled des Standes, des Ranges, der Reli ⸗ glon, der Partei. Alle Kameraden find gleich. Ueber die Parteifahnen und Bekennt⸗ niſſe hinaus finden wir Deulſce uns hler tu dem großen deutſhen Gedanken, in dem deutſcheu Schickſal. Die politiſche Neutralität der Krieger Vereine hat jüngſt auch der Präſident des Kyffhäuſerbundes gelegentlich ſeines Flaggenerlaſſes betont, indem er anordnete, daß aus An⸗ läſſen off ztellen Charakters auch die heutige Reiche flagge zu zeigen ſei. Unſer Ziel iſt Ausgleichung der Gegenſätze, die 3. gt. in unſerem Volke beſtehen, Pflege der echten Kamerabſchaft und der lebe zu Volk und Vaterland, Sorge für unſete Kriegsbeſchädigten, Krlegshinterbliebenen und Waiſen. Aut Frauengruppen und Jugendgruppen finden Aufnahme bei uns. In dieſem Sinne hat Teutonta 25 Jahre lang Sr⸗ ſprleßliches geleiſſet. Dank allen Kameraden, dem tüchtigen Borſtand und dem tatkräftigen Vorfitzenden Kamerad Döl⸗ cher für die treue Urbeit. Wir wünſchen dem Berein zu ſeinem heutigen Jubeltag welteres Glück und Gedeihen. Möge ihm in weiteren 25 Jahren der Goldene Jubelkranz beſchieden ſein. Moͤge der Vereln weiter wachſen, blühen und gedelhen unter dem Geleitwort:„Gott, Ehre, Vaterland“. Unſere Gefühle aber, die wir an dem heutigen Tage für den Jubelverein hegen, wollen wir zuſammenfaſſen in den Ruf: Der Jubelvereln lebe hoch! ** guſammenfaſſend kann alſo geſagt werden, daß der Verein„Teutonia“ alles aufbot um ſeine Gäſte zu defrie⸗ digen. Es war für Jung und Alt auf dem Feſiplaß ge⸗ ſorgt. Das Feſt hatte alſe alle Grwartungen Abertre ffen, wozu letzten Endes ur ſer Herrgott dazu beltrug, der uns herrliches Wetter ſchenkte. J. F. Wochenplan der OHeuiſchen Ingend kraft. Dlenstag von 6 Uhr ab Training für die beiden Handbal⸗ mannſchaften. Ebenſo Training für ſämtliche Beichtath⸗ leten. Das bevorſtehende Gauſportſeſt macht ſedem zur Pflicht, die Uebungsſtunden regelmäßis zu beſuchen. Mittwoch von 6 uhr ab Tralning für bie erſte und zweite Fuß ballmannſchaſt. Abends 8 Uhr Turn unde im Eichbaum. 8 fehle niemand. Bekanntmachung. Gefunden: ein faßt neues Hertentock. Wleenhelm, ben 7. Mai 1928. und Palaſt, faſt kein Haus wurde verſchont. Auch 340 a 1 55 8 1 Toten, 20 weitere werden Heſſiſches Polizeiamt: 8 191.