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Die Koſtüme ſind von der Bühnenverleihanſtalt Brenner⸗Rückert, Mannheim von Madrid.— Polk von Madrid.— der Hapelle Strauß⸗ Weinheim. fegen empnmgn www. i ROBERT STEIERIT Weinheimerstraße 62 i Ausixperein v nein Das Orcheſter ſetzt ſich zuſammen aus den Mitgliedern des Mufikvereins, Mitgliedern der Kapelle Hanf⸗Blank und Mitgliedern Während der Ouvertüre bleiben die Saaltüren geſchloſſen. * und Aussteuer JT Manufaktur— Modewaren— Wäsche rr Motorrad Kettenmaſchine, fahrbe⸗ reit, billig zu verkaufen Aupelaaen ein Perlhuhn, geg Einrückungsgebühr abzuholen SA Sänger- Einheit 9 8 Donnerstag abend ge⸗ Nei mütliche Zuſammenkunft im„Roſengarten“ Samstag abend Sing ſtunde Der Vorſtand. M.-G.-V.„Harmonie“ Tur Preziosa-Hufführung am Sonntag, den 13. Mai im„Frelſchütz“ find Eintrittskarten im Vorverkauf 12 noch bei Herrn Gregor Gärtner u. Herrn Gg. Hook, Rathausſtraße 1, zu haben. Der Vorſtand. F. Sax M. Ohneck L. Müller G. Babylon F. Ringhof M. Schmidt . G. Lochbühler M. Moos .A. Ohneck A. 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Die Muſik⸗ Abteilung des Freiw. Feuerwehrkorp⸗ beobſihtigt ihre Muſik zu verſtärken, und bittet alle, die Luſt und Liebe zur Muſtk haben, ſich bei dem Herrn Kapellmeiſter Martin, Bürſtädterſtr. zu melden. Bilrſtädterraße& Friedrichſtraße 18 Gurken⸗, Melonen⸗ und Kürbiskern (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) eint täglich mit Ausnahme der Bonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 5 1 7 75 frei fed dez gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte N er Sonntagsblatt„Sterne ünd Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ 5 kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erstes, älleſes u. erfolgreichstes Lokal⸗Anzeigeblatt in Viernheim er 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt 0 Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Rr. 10 Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe: bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchlu mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Geſchäſtsſtelle und von ſümtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und bes Auslands, 1 Amtsblatt der Heſſiſchen Buürgermeiſterei und des Polizeients Platzvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die mene an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen wer en. 7 a ö 5 1 (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernuh. Bolkablatz ö 5 * Ole einſpaltige Petitzelle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Ag für Inſerate und Notizen bes nahme von Anzeigen in unſteren 45. Jahrgang 1 ende — Neues in Kürze. 16: Dr. Streſemaun hat in Mainz eine Wahlrede ge⸗ halten, die als eine bedentſame Kundgebung für die un⸗ verzügliche Räumung des beſetzten Gebietes von den Be⸗ ſatzungstruppen augeſehen werden muß. 2: In Kolmarer Autonomiſtenprozeß iſt jetzt die ſchon längſt erwartete Senſation eingetreten, indem der Geue⸗ ralſtaatsanwalt dem Gericht neues, bisher von ihm geheim gehaltenes Anklagematerial überreicht hat. Daraufhin hat die geſamte Verteidigung beim franzöſiſchen Juſtizmini⸗ ſterium Klage erhoben. 18: Das engliſche Unterhaus hat den Geſetzentwurf, der den Frauen das Stimmrecht gewährt, ohne weitere Aussprache in dritter Leſung angenommen. 16: Meldungen aus Vukareſt beſagen, daß der Marſch der Nationalen Bauernpartei nach der Hauptſtadt des Landes aufgehalten werden konnte, ſo daß die drohende Gefahr ſche den Sturz der Regierung Bratiaun beſeitigt zu ſein ſcheint. 5 ꝛ6: Das japaniſche Kriegsminiſterium hat ſich eutſchloſ⸗ ſen, weitere 15000 Mann Verſtärkung nach Schau ung zu ſchicken, ſo vaß eine bedeutende Verſchärfung der Lage in Ching zu verzeichnen iſt, die evtl. auch zu einer ameri⸗ kaniſch⸗japaniſchen Kriſe führen kann. b China erwacht. Die Japaner 1 0 bewußt die Hauptſtadt Schan⸗ tungs, Tſinaufu, beſetzt, um den Vormarſch der Süd⸗ armeen auf Peking zu unterbinden und damit die Ein ⸗ heit des chineſiſchen Volkes und Staates zu verhindern. Dieſe unſere Annahme iſt durch die Er⸗ eigniſſe der letzten Tage völlig beſtätigt worden und auch das Nätſel. Feng Pu⸗ſhiang iſt jetzt enthüllt: Dieſer„chriſtliche“ General blieb nicht in Sinyangchow, der Hauptſtadt der Provinz Honan, ſtehen, ſondern ſetzte ſeinen Marſch der Bahnlinie Hankow— Peking entlang nach dem Norden fort und ſteht heute ſchon 200 Kilo⸗ meler ſüdlich von Peling. Damit iſt die Provinz Shanſi nahezu vollſtändig in ſeiner Hand und aus die⸗ ſen Tatſachen ergibt ſich, daß der Angriff der National⸗ armeen des Südens gegen Tſchangtſolin ſowohl in der Provinz Shanſi wie in der Provinz Schantung ſieg⸗ reich war. Die einzige Provinz, die, abgeſehen von der Mandſchurei und der Mongolei, überhaupt noch im Beſitze Tſchangtſolins ſich befindet, iſt Chihli, deren Haupt⸗ ſtabt bekanntlich Peking iſt. Das Eingreifen der Japaner in der Provinz Schan⸗ Proteſte der daß f 5 Beginn der Natstagung die deutſche Regierung noch nicht tung löſte nun ſofort die ſchärfſten o te] Südchineſen aus. Es war ſelbſtverſtändlich, da Tſchjangkaiſhek den ſüdchineſiſchen Außenminiſter in ſein Haupkquartier nach Tſinanfu kommen ließ und mit dieſem eine Note an Tokio ausarbeitete, die an Schärfe kaum zu überbieten iſt. Zum allgemeinen Er⸗ ſtaunen der Südchineſen hat aber auch die nor dchi⸗ neſiſche Regierung Tſchangtſolins faſt gleich⸗ zeitig eine ſcharfe Proteſtnote an Tokio ge⸗ ſandt und nach dem Bekanntwerden der ſüdchineſiſchen Note noch eine zweite Note nachgeſchickt, in der dem Kabinett Tanaka die ganze Verantwortung für die Zwiſchenfälle in Tſinanfu in die Schuhe geſchoben wird. So herrſcht denn zwiſchen Süd⸗ und Nordchina völ⸗ lige Einigkeit gegenüber Japan. Dieſe Ein⸗ mütigkeit beſteht aber nicht nur in den Kabinetten, ſon⸗ dern auch in den Maſſen. Die Proteſtkund⸗ gebungen der Maſſen in den ſüdlichen Provinzen prangen nämlich auch auf die nördlichen Provinzen über und pflanzten ſich dort fort von Stadt zu Stadt. Auch das Polk iſt ſich einig in ſeiner Erbitterung und in ſei⸗ nem Haß gegen die Japaner, deren Selbſtſucht und Herrſchſucht die nationale Einheit Chinas unterbindet. Bei dieſer Sachlage halten es auch vorſichtige Kri⸗ tiker und alte Kenner des chineſiſchen Reiches nicht für ausgeſchloſſen, daß 15 die chineſiſchen Generäle über die ausgeworſenen Schützengräben hinüber die Hand zuſr Verſöhnung reichen und gemein⸗ lam gegen Japan zu Felde ziehen. Wir geben dieſe Auffaſſung mit allen Vorbehalten wieder, obwohl das Kabinett Tanaka mit ſeinen jüngſten Beſchlüſſen, ſämt⸗ liche Bahnſtrecken der Provinz Schantung militärisch zu beſetzen das geſamte chineſiſche Volk zum ſchärf⸗ ten Widerſtand herausfordert. Jedenfalls kann man der allernächſten Entwicklung der militäriſchen Operatio⸗ nen in Schantung mit größtem Intereſſe entgegenſehen. Dieſes Intereſſe haben denn auch die Nordame⸗ rikager bereits genommen, als ſie 10905 ihrer Ka⸗ honenboote und Unterſeeboote von dem Süden nach dem Norden befahlen. Denn es iſt kein politiſches Geheim⸗ nis, daß Waſhington gegen die Beſetzung Schankungs durch die Japaner iſt. Als Tokio näm⸗ lich während des Weltkrieges den 0 rungen aufzwang und Schantung als ſeine In⸗ ac erklärte, erhob Nen Waſhington Wi⸗ er 1 und f ſete dieſen nach Kriegsende ſo ehr daß Japan 0 a Aureſſengebiete verzichten mußte. die es während des 2. hineſen ſeine Forde⸗ le ſeine Forderungen und In⸗ Weilirieges Chnnd avgerront harre. Dem Kabinett Ta⸗ nala droht aber jetzt das gleiche Schickſal, das ſchon einmal ſeine Vorgänger ereilte. Weiterhin macht auch die engliſche Preſſe darauf aufmertſam, daß das Vorgehen der Japaner in Schan⸗ tung nicht mit den Maßnahmen der Engländer zu ver⸗ gleichen iſt, die im letzten Jahre in Schanghai von den Engländern, Franzoſen und Amerikanern getroffen wur⸗ den. Denn Tſinanfu iſt keiner der Vertragshäfen aus der Vorkriegszeit, ſondern ein ſtrategiſch wichti⸗ er militäriſcher Punkt, weil hier ein großes Waffen⸗ urſenal liegt und ſich zwei Hauptlinien der chine⸗ ſiſchen Eiſenbahnen kreuzen. Mit der Beſetzung Tſinan⸗ fus nahm daher Japan Stellung zugunſten Pekings und deshalb iſt auch die öffentliche Meinung des national⸗ geſinnten Chinas mit Recht ſo erbittert. Denn jetzt geht es um die Unverſehrheit des chineſiſchen Reiches! Das iſt jetzt ſchon die Parole, die von der angel⸗ ſächſiſchen Weltpreſſe gegen Japan ausgegeben wird und damit wird die öffentliche Meinung der Welt zugun⸗ ſten der Chineſen gegen Japan aufgerufen. Oer Lohnkampf in Mitteldeutſchland. Die Schiedsſprüche in der ſächſiſchen Metallinduſtrie erneut ) eee V Dresden, 8. Mai. Sowohl von Arbeitgeberſeite als von Arbeitnehmer ⸗ ſeite der ſächſiſchen Metallinduſtrie iſt nunmehr dem Reichs⸗ arbeitsminiſterium die Ablehnung der neuen Schiedsſprüche vom 4. bzw 5. Mai amtlich mit⸗ geteilt worden. Der Reichsarbeitsminiſter hat bereits die Vertreter der beiden Parteien zu Nachverhan d⸗ lungen über die Frage der Verbindlichkeits⸗ erklärung der Schiedsſprüche zum Mittwoch vormit⸗ tag, 11,30 Uhr, in das Reichsarbeitsminiſterium einge⸗ laden. ö —— Keine Aufrollung der Nheinlandfrage? Erneute franzöſiſche Verſchleppungsmanöver. C Patis 8. Mai. Der„Petit Pariſien“ glaubt, verſichern zu kön ien, daß auf der bevorſtehenden Ratstagung Anfang Jun! in Genf die Frage der Rheinlandräumung nicht auftauchen werde, weil weder Dr. Strefſemann noch Briand in Genf anweſend ſein werden und zwar Br la n infolge ſeiner Krankheit und Streſemann weil zu endgunig gebildet ſei. „ ſich dieſe Information des„Petit Paxriſien als richte erweiſen wird, läßt ſich vorerſt noch in keiner Weiſe nachprüfen, wenn auch als ſicher vorauszuſetzen ſein wied, daß alle franzöſiſchen Beſtrebungen dahinzielen werden, daß die Aufrollung der Räumuungsfrage durch Deutſchland verhindert werden ſoll. Da jedoch dieſe Politik der franzöſiſchen Diplomatie nicht nur für den Augenblick, ſondern für alle Zeiten giſt, iſt anzuneh⸗ men, daß man in Berlin nichts unverſucht laſſen wird, um endlich jenes Problem in aller Oeffentlichkeit anzuſchneiden, das nun ſchon ſeit faſt 10 Jahren d en Frieden Europas gefährdet. Im übrigen ſpre⸗ chen auch ſämtliche Aeußerungen die der Reichsaußen⸗ miniſter in letzter Zeit zur Frage der Rheinlandräumung gemacht hat, dafür, daß jetzt mit entſchiedenen Schritten der Berliner Wilhelmstraße zu rechnen iſt und auch die Einwendungen, die von franzöſiſcher Seite erhoben werden, daß nämlich zur Zeit der Völkerbunds⸗ tagung im Juni die deutſche Regierung noch nicht end⸗ gültig gebildet ſein wird, können nicht als ſtichhaltig an⸗ geſehen wird, da nicht nur Dr. Streſemann unter allen Umſtänden als Reichsaußenminiſter wiederkehren wird, ſondern auch ſämtliche Parteien des deut⸗ ſchen Reichstags die unverzügliche Räumung der Rheinlande als vornehmſtes Ziel anſehen. Weiterhm dürfte auch der zweite franzöſiſche Einwand, der ſich auf die Krankheit Briands bezieht, inſofern an den Haaren herbeigezogen ſein, als die täglich herausgegebenen Builletins von einer fortſchreitenden Beſſeru ng im Befinden des franzöſiſchen Außenminiſters ſprechen. Es dürfte daher anzunehmen ſein, daß ſämtliche fran⸗ zöſiſchen Meldungen über die Behandlung der Rheinland- frage lediglich den Zweck verfolgen, die allgemein Meinung zu verwirren und einen möglichſt un⸗ günſtigen Boden für die Verhandlungen zu ſchaffen. Or. Streſemann in Mainz. Eine Kundgebung im beſetzten Gebiet. f O Mainz, 8. Mai. 5. 1 Im 17 5 einer Wahlrede, die Reichs außen. inſſter Dr. Streſemann am Montag abend iy er Überfüllſen Mainzer Stadthalle aebalten hot. war) m der 23222 dieſe zum Zeugen einer vaterländiſchen Kundgebung, wie ſie das beſetzte Gebiet ſeit langen Jahren nicht mehr er⸗ lebt hat. Denn da Heſſen als dasjenige Gebiet an⸗ geſehen werden muß, das am ſtärkſten unter dem Druck der Beſatzung zu leiden hat und da weiterhin Mainz diejenige Skadt des beſetzten Gebietes iſt, die die ſtärkſte Zahl der Beſatzungstruppen aufzu⸗ weiſen hat, war es nur natürlich, daß ſich nicht nur die irt eifreunde des Reichsaußenminiſters im Verſamm⸗ jungslokal einfanden, ſondern auch eine große Anzahl Angehöriger anderer Parteien, ſodaß nicht mehr pon ein zr Wahlverſammlung geſprochen werden kann, ſondern nur von einem impoſanten Bekenntnis von Vertre⸗ tern aller Parteien für Deutſchland und insbeſondere füs die endliche Befretung des beſetzten Gabie⸗ tes von dem unnötigen und kulturſchänderiſchen Beſa⸗ zungsdruck. 1 91 — e, Czegey die Politik der Bajoneite. In dieſem Sinne ſtellte denn auch Dr. Streſemann zu Beginn ſeiner Ausführungen die Forderung auf, daß das politiſche Leben im beſetzten Gebiet keine poli⸗ tiſchen Kämpfe und keine nationalen Auseinanderſetzun⸗ gen zwiſchen den Parteien bringen dürfe, da einzig und allein das Deutſche und das Vaterland im Vor⸗ dergrund zu ſtehen habe.„Laſſen Sie uns das Deutſche, das Vaterländiſche in den Vordergrund ſtellen bis zur letzten Stunde, bis dieſes deutſche Land völlig frei iſt“ und„Seien wir keine Toren, daß wir den Wahlkampf, ſo führen, als ob der Wiederaufbau von einer Parteß bewerkſtelligt werden könne“ rief Dr. Streſemann dem Verſammlungsteilnehmern zu, um dann einen Rückblick über die Entwicklung Deutſchlands ſeit Abbruch des Ruhrkampfes zu geben, woran ſich längere Aus⸗ führungen über den Sinn der Lotcarnopolitik an⸗ ſchloſſen, die er als Stabiliſierung des Friedens am Rhein unter Englands Garantie bezeich⸗ nete. Sodann ging der Reichsaußenminiſter zu der von ihm vertretenen Verſtändigungspolitik über, wo⸗ bei er, an ſeine Heidelberger Rede anknüpfend, darauf verwies, daß Bismarck nach 1866 und 1870 eine Politit der Verſtändigung und der Verſöhnung betrieben hab'. Wenn Frankreich heute dieſelbe Politik befolgen wolle, ſo ſtehe der Friede am Rhein feſt, der jedoch nie und nimmer auf Bajonetten aufgebaut und unter der Gewalt aufgezwungener Verträge hochgehalten werden könne. — ä—y— 14. + 2* Weitere 15000 Japaner nach Schantung Erneute Verſchärfung der Lage in China. 2 Schanghai, 8. Mai. In der Entwicklung der Dinge in China iſt, nach⸗ dem Japan ſeine Streitkräfte in Schantung erheblich ver⸗ ſtärkte, inſofern eine ſehr weſentliche Wendung einge⸗ treten, als ſich die Stimmung der breiten Maſſe nicht nur des Volkes in Südchina, ſondern auch diejenige der Nord⸗ ſtaaein gegen die japaniſche Einmiſchung wandte, was ſogar zu einem Proteſt der Nankingregie⸗ rung beim Völkerbund geſührt hat. Entgegen der urſprünglichen Annahme, daß ſich dan Japan beſonders im Hinblick auf die Entſendung ameri⸗ kaniſcher Bereitſchaftstruppen und Schiffe in die afiatiſchen Gewäſſer, dazu entſchließen würde, ſeine militäriſche Intervention in Tſinanfu nicht weiter aus⸗ zu bauen, überraſcht daher die neueſte Tatſache, daß der japaniſche Generalſtab beſchloſſen hat, ſeine Trup⸗ pen nicht nur nicht zurückzuziehen, ſondern ſie im Gegen⸗ teil ſogar zu verſtärlen, indem jetzt die Entſendung von weiteren 15000 Mann nach Schantung ange⸗ ordnet worden ſſt. Außerdem hat das japaniſche Flug⸗ zengmutterſchiff„Notoro“, das 40 Flugzeuge aufneh⸗ men kann, Befehl erhalten, nach Tſingtau auszulſu⸗ ſen, ſodaß alſo eine Zuſpitzung der Lage in China zu verzeichnen iſt, wie ſie in den letzten Jahren noch nicht beobachtet werden konnte. Ahwartende Politik Amerikas. Newnork, 8. Mai. Wie aus Newyork gemelde. wird, kündigt die amerikaniſche Regierung an, daß die Vereinigten Staaten eine abwartende Politik in China verfolgen werden und ſich auf Beohachtung alles Vorgänge beſchränken. Die Vereinigten Stagten glau⸗ ben, daß ſie durch die chineſiſch⸗japaniſchen Zuſammen⸗ ſtöße in Tſinanfu geſchaffene Lage wieder beſeitigt wer⸗ den könne, wenn Japan nicht auf Vergeltungsmaßnah⸗ men Fioltenſter Die Entſendung ſtarker japanſſcher Land. und Flottenſtreitkräfte nach Ching wird in dieſer Hinſicht allerdings als etwas beunruhigend angeſehen. Nankings Forderungen an den Völkerbund. . Wie weiterhin aus Nanking gemeldet wird, gib! das Auen inner bekannt. dan as das gauze Mate über die ja eule Beſetzunß algen Ferie. ums dem Völkerbund unkerbreften werde. Die anking⸗Regierung werde den Völterb 5 zung folgender Maßnahmen 11 00 e l. En tfernun 9 der japaniſchen Truppen aus China. e de dale e Kommiſſion zur ö uſam i l l 1 ae menſtöße zwiſchen Südtruppen 8. Entſchädigung der chineſiſchen Beſchädigten. . Ein Telegramm an das Völkerbunds ekretariat über ſe ſofortige Anter uchung der A i f 50 ad 1 0 ch 5 er naeſe en iſt berelts —— 1 24 Rückzug der Nordtruppen aus Gchantung. Peking, 8. Mai. Tſchangtſolin hat die Räumung er Schantung⸗Provinz angeordnet und ſeine kuppen auf die Linie Peking—Hankau zurückgezogen. as weitere Verbleiben der Nordtruppen an der Front Ferübrigte ſich, da die japaniſchen Truppen die Stel⸗ ungen beſetzt halten. Das Zentralkomitee der Kuo⸗ mintang organiſiert in Schanghai einen 1 6 0 ſtreik nläßlich der japaniſchen Gewaltmaßnahmen auf chineſi⸗ fen Boden. Allen foi e Angeſtellten japaniſcher fan haben ſofort ihre Arbeit niederzulegen. Ja⸗ ö 19 60 Kriegsſchiffe haben Wachen in die Banken ent⸗ ſandt. 4 2 2 Die rumäniſche Bauernrevolte Bratianu wieder Herr der Lage. * Wien. 8. Mai. Nachdem die von Karlsburg in Siehenhürgen nach Bukareſt ziehenden Bauern bereits eine ziemlich bedroh⸗ che Haltung angenommen hatten, iſt es nach bisher un⸗ ontrollierten Meldungen aus Rumänien der Regierung ratianu geglückt, durch eine Seſabr Haltung die für hren Weiterbeſtand drohende Gefahr dadurch zu beſeiti⸗ en, daß die einzelnen Bauern⸗ und Arbeitermaſſen u m⸗ ingelt wurden, während weiterhin durch paſſive Re⸗ Hiſtenz ſeitens der Eiſenbahn verwaltung die unruhige Bevölkerung in verſchiedene Richtungen abge⸗ drängt wurde, wodurch jede Gewalttat vermieden wurde. Dadurch ſoll die Bewegung der Nationalen Bauern⸗ partei unterdrückt worden ſein, ſo daß das Kabi⸗ nett Bratianu auch weiterhin in der Regierung verhleiben wird, was noch vor wenigen Stunden als ſehr tzweifelhaft erſchienen war. Carol aus England ausgewieſen. Dieſer Erfolg der Regierung Bratiann im eigenen Lande wird nun noch dadurch verſtärkt, daß es dem ru⸗ mäniſchen Geſchäftsträger in London geglückt iſt, durch Entſprechende Vorſtellungen bei der britiſchen Regierung dieſe zu bewegen, den früheren Kronprinzen Carol von Rumänien aufzufordern, das Land zu ver⸗ laſſen. Dieſer Beſchluß des engliſchen Miniſterrats würde dem Kronprinzen durch einen hohen Beamten der engliſchen Kriminalpolizei übermittelt. Carol war außer⸗ ordentlich überraſcht und hat lediglich von der Aus⸗ weiſung Kenntnis genommen, während er in einer ſpäteren Unterredung mit Preſſevertretern ſeine Bewunderung dar⸗ über ausdrückte, daß das britiſche Kabinett ſich durch den rumäniſchen Geſandten dazu hat drängen laſſen, ihm die Vaſtfreundſchaft des Landes zu verweigern. Bratianu beim Negentſchaftsrat. Bulareſt, 8. Mai. Dienstag vormittag empfing der Regentſchaftsrat den Innenminister Duca und den Miniſterpräſidenten Bratianu. Es verlautet, daß die Denkſchrift von Karlsburg im Regentſchaftsral einen ungünſtigen Eindruck gemacht hat. In po⸗ litiſchen Kreiſen weiß man nicht, welche Folgen der Konareß baben wird und wie ſich die Dinge entwickeln Grund dazu vorhanden ſei. Man beſpricht jedoch die Möglichkeit einer politiſchen uſammenarbeit unter dem Vorſitz des gegenwärtigen Außenminiſters Titules cu, welcher die n den übernehmen würde, um die Ruhe und Ordnung im Lande wieder herzuſtellen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß e eine an trale Perſönlichkeit, eventl. aus mi in e Kreiſen, in Betracht kommen wird, aber auch in dieſem Falle iſt e die Teilnahme der nationalen Bauern⸗ partei. a Eine zweite Gowjet⸗Note an Polen. Genügende Schutzmaßnahmen verlangt. D Kowno, 8. Mai. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat Tſchitſcherin dem polniſchen Geſandten Patik eine zweite ruſſi⸗ che Note überreicht, in der es heiß die Ge⸗ der Regierung, doch 19 9 80 die Regierung, daß kein ſch. e roriſtiſcher Akte ſtehe und daß die polniſche Re⸗ gierung keinerlei Maßnahmen treffe zum Egutze der Geſandtſchaft. Das Benehmen der polniſchen Behörden ſei der Sowjetregierung unerklärlich. Unverſtändlich ſei auch die Rückkehr der aus Polen ausgewieſenen Teil⸗ nehmer am Morde Woikows, ſowie die Hetze der pol⸗ niſchen Preſſe. Genſation in Kolmar. Geheimes Anklagematerial! D Kolmar i. E., 8. Mai. Nach der Vernehmung der erſten beiden Zeugen im Kolmarer Autonomiſtenprozeß wurde der„Belaſtungs⸗ zeuge“ Bauer vernommen, zu deſſen Perſönlichkeit be⸗ merkt ſei, daß es ſich hier nicht um den gleichnamigen Straßburger Polizeikommiſſar Bauer handelt, deſſen Ver⸗ nehmung bereits vorgenommen iſt, vielmehr hat dieſer Zeuge als einer der wenigen elſäſſiſchen Ueberläufer auf franzöſiſcher Seite den Krieg als Freiwilliger mitge⸗ macht. Aus den Ausſagen Bauers iſt nun hervorzuheben, daß dieſer die Gewährung einer Reichsſubvention von 20 Millionen Mark an den Saarinduſtriellen Röchling als Beweis dafür anſehen wollte, daß von dieſen 20 Mil⸗ lionen auch Beträge nach dem Elſaß gefloſſen ſein müßten. Weiterhin ſpielte Bauer auch auf mehrere Verbindungen an, die angeblich zwiſchen Röchling, dem Baron v. Gem⸗ mingen und den Angeklagten Ernſt und Pink beſtanden haben ſollen. Hierauf legte Rechtsanwalt Klein eidesſtatt⸗ niche Erklärungen Röchlings und Gemmingens vor, in Zelchen es heißt, daß ſie niemals mit der autonomiſtiſchen Bewegung im Elſaß zu tun gehabt hätten und bereit ſeien, vor einem ſaarländiſchen Gericht die gleiche Erklärung abzugeben, was jedoch vom Gericht abgelehnt wurde. Hierauf beſchäftigte ſich Bauer mit der„Zukunft“ und übergab u. a. auch das Wahlprogramm der auto⸗ nomiſtiſchen Partei dem Vorſitzenden, der dasſelbe an „ eee dem Dolmetſcher weitergab und dieſem ſofort die Stelle bezeichnete, an der er in der Ueberſetzung beginnen ſollte, ohwohl er das Schriftſtück noch gar nicht kennen durfte Während der weiteren Vernehmung Bauers nahm das Intereſſe für ſeine Ausſagen mehr und mehr ab, zumal er Behauptungen aufſtellte, über welche ſogar die Ge⸗ ſchworenen lächeln mußten. Als jedoch die Verteidigung den Zeugen durch Zwiſchenfragen aus dem Kanzept brachte und dieſer mit unglaublicher Schärfe antwortete, erhielt nicht er den fälligen Ordnungsruf, ſondern die Verteidigung! Weiterhin glaubte Bauer die Ehren⸗ haſtigkeit des Angeklagten Ricklin anzweifeln zu dürfen, doch ſeine„Beweiſe“ waren auf ſo ſchlechter Grundlage auf⸗ gebaut, daß die Verteidigung auf eine Antwork ver⸗ zichtete, um die volle Wirkung dieſes Zeugen auf die Geſchworenen nicht abzuſchwächen. werden, Wan ſppricht immer noch von einem Rüdfritt ere neu⸗ t 926 andtſchaft in Warſchau ſtändig unter der Ge ahr ter⸗ Die Taktik des Generalſta alts. Die am Mittwoch fortgeſetzte Vernehmung des Be⸗ eee de 1 0 dann weiterhin unter all⸗ gemeiner Teilnahmsloſigkeit, doch waren ſeine Ausführun⸗ gen weiterhin von dem Beſtrehen getragen die Angeklag⸗ ten als e en. wütende Fu und Staats⸗ verräter hinzuſtellen. Plötzlich kam es ral u einem außerordentlich bedeutungsvollen Zwiſchenfall, der mit einem Schlage die Taktik des Generalſtaats⸗ anwaltes aufdeckte, indem jetzt endlich das ſogenannte geheime Anklagematerial, deſſen Vorhandenſein 17 Anklagevertreter immer beſtritten hatte, zutage rat: Als der Zeuge Bauer ſich mit einem elſaß⸗lothringi⸗ ſchen Film beſchäftigte, den der Phöbus⸗Berleih für Deutſchland und einige andere Staaten übernehmen ſollte und bei dem es ſich offenbar um die Aufnahmen von der Eutlaſſung des Baros v. Bulach aus dem Straßburger Gefängnis handelt, wurde der Zeuge vom PVorſitzenden aufgefordert, verſchiedene von ihm erwähnte Doku⸗ mente vorzulegen. In dieſem Augenblick erhob ſich ſofort der Staatsanwalt von ſeinem Sitz und über⸗ reichte dem Vorſigenden eine mit Dokumenten ge⸗ füllte Mappe, wobei er beantragte, dieſe Dokumente zu den Alten zu nehmen. Bei dieſem Vorgehen ſtand die Verteidigung wie ein Mann auf und beſtürmte ſowohl den Vorſitzenden als auch den Generalſtaatsanwalt mit der Frage, wo dieſe Dokumente plötzlich her kämen und wie die eigenartige Zuſam menarbeit zwiſchen Staatsanwalt und Zeugen zuſtandekomme. Da⸗ bei erklärte der Vorſitzende, daß er die Mappe bis jetzt noch nicht kenne, während der General⸗ ſtaats anwalt auf die Frage, ob dies ſeine Aeher⸗ raſchung ſei, mit einem ironiſchen Lächeln antwor⸗ tete. Hierauf erklärte Rechtsanwalt Berthon im Na⸗ men der geſamten Verteidigung, daß hier ein Rechts⸗ bruch vorliege und richtete an den Gerichtshof die for⸗ melle Anfrage, wie es möglich geweſen ſei, daß dieſe Papiete, die im Februar fertiggeſtellt und am 2. April d. J. abgeſchloſſen worden ſeien, er ſt jetzt in der Schwurgerichtsverhandlung erſchienen. Er müſſe feſt⸗ ſtellen, daß von einer gewiſſey Seite ſcyinhor ſogatr vm Generalſtaats anwalt ſelbſt, das neue An⸗ llagematerial zurückgehalten worden ſei. Dle Verteidigung werde von dem im Geſetz vorgeſehenen Recht Gebrauch machen, um ſolche Beamten, die ſich der Aebertretung der Geſetzesbeſtimmungen ſchuldig gemacht hätten, vor den Gerichtshof zu laden. Darauf wurde die Vormittagsſitzung geſchloſſen. Beſchwerde der Verteidigung beim Juſtizminiſter Zu Beginn der Nachmittagsſitzung teilte ſodann die Verteidigung dem Gerichtshof mit, daß ſie eine Be⸗ ch werde unmittelbar beim Juſtizminiſter gegen die bisherige Handhabung der Proteſtführung durch den Voxſitzenden und den Generalſtaatsanwalt eingeleitet habe. Im Namen ſämtlicher acht Verteidiger legt Rechtsanwalt Fournier dem Gerichtshof in der vor⸗ eſchriebenen üblichen Weiſe einen Antrag vor, der ofort im Wortlaut telegraphiſch dem Juſtizminiſter ber⸗ ſbeitun, worden iſt. Der Antrag enthält folgende Feſt⸗ ellung: „„Das Verhör der Angeklagten iſt nach An⸗ hörung zweier von den 15 Angeklagten abgebrochen worden. Der Verteidigung iſt unter Androhung von Diſziplinarſtrafen fortgeſetzt das Wort ent⸗ zogen und damit die geſetzliche Redefreiheit ge⸗ nommen worden. Der Poligeitommiſſar Bauer bringt in Uebereinſtimmung mit dem Vorſitzenden mit⸗ ten in der Verhandlung neues Anklage material, das dem Gerichtshof bisher noch nicht vorgelegt worden war. Es licat ſamit ine n dammonanhkhoit zwmiſchen dem Sichert Euch plätze zur prezioſa“⸗ Aufführung am Sonntag! ISE RN on Els ef— „Allerdings. Das Werk des jungen etßſpornt Gelehrten, der mit ſeinen neuen Ideen die Grag 15 Wiſſenſchaft ſtürzen möchte, gab den Ausſchlag zu dem Streite. Ein kluger, genialer Kopf iſt er; aber Fräulein Römer, ich fürchte— er wird ſeinen ſtolzen Nacken beugen müſſen— er und ſeine Anhänger werden— unterliegen.“ 0 dan e ne 905 pe ſo unmotiviert j remdet a 5 i ee ein 1 Lächeln. e e e „Ste ſagen das ſo gewiß, faſt wie ein Dogn i es. Haben Sie denn die Gegenſcheift nicht gelen 1 5„Ja. ich las ſie, aber ich ſtehe auf Seiten Heinz Wal⸗ dows entrang es ſich ſchwer ihren Lippen, als wüßte ſie, daß dieſer Ausſpruch ſie von dem neber iß⸗ ſtehenden Manne trennen mußte. N V Alſo im feindlichen Lager— meine Feindin.“ Es klang etwas Schmerzliches durch ſeine Stimme, das Ilſe erbeben deh „Fa, erwiderte ſie kurz und feſt, in der inſtinktiven Abſecht, eine Schale zwiſchen ſich und ihm aufg e Graf Konrad. an und ſah gedankenvoll vor ſich hin. „Herr Graf, laſſen Sie uns unſere Gedanken und An⸗ lichten in dieſem Streite austauſchen, laſſen Sie uns—“ »ein“, unterbrach er ſie fat rauh. . nicht?“ fragte ſie, durch den Ton gereizt, ig. 5 1 tief Atem und ſah ſie dann mit eigentümlichem „Weil ich Sie nicht zur— ueberläufertn machen will- ke de ee knen b e een 1 „„Zur Ueberläuferin?“ ga e zitternd vor Erregung urüd.„So feſt Überzeugt ſind Sie von der Wahrheit 1 Anf auungen und Lehr 1178. f 1 0 e ee 1 a.“ n ö e „Welche Selbſtüberſchätzung, welcher geiſtige Hochmut, welche Unfehlbarkeit ſprach ſich in diesem 90 42 W 15 batte? * N 11 noch derſelbe beſcheidene Gelehrte, für d 1 iün e ten. Was liegt auch an der Meinung eines Weibes!“ ganz un ein ſchwankes Rohr halte wachte das Intereſſe an den ape Zeit verſtrich, ohne daß ſie es merkte. Die Sonne ſank tiefer, Geſpräch in 1 0 Bahnen zu len 105 ein. Bald aber er⸗ und ihre Strahlen fielen nicht mehr in den großen Saal 1 1 8 45 bitte, nicht weiter über die Sache ſprechen. 555 wollte Ihnen hier die „Halten Sie mich für ein ſchwankes Rohr, das jeder Wind beliebig hin⸗ und herwehen kann?“ fragte ſie. „Nein, gewiß nicht“, erwiderte er warm,„aber ich möchte Sie nicht in einen Zwieſpalt mit ſich ſelbſt bringen, ich möchte Sie vor den Zweifeln bewahren, die das Herz bedrücken und die Nerven erregen.— Der harmoniſche Gleichmut Ihrer Seele, die ruhige, zielbewußte Klarheit Ihres Tuns und Ihrer Empfindungen ſoll Ihnen nicht geraubt werden.“ „Ah!“ entgegnete Ilſe,„Sie wollen nicht mit mir rech⸗ 5 ein Römer, womit habe ich dieſen Spott ver⸗ ent?“ f d Sie mir!“ Ilſe ſenkte, beſchämt über ihre egründete Heftigkeit den Kopf. Dann hob ſie ihn mit einer ſchnellen Bewegung wieder auf: „Sie ſagten, Sie wollten meinen Gleichmut und meine Ruhe nicht ſtören— wenn ſie nun aber— ſchon geſtört wäre— wenn ich das bange, vorahnende Gefühl hätte: Es kommen Zweifel für dich— ſie müſſen und werden kommen. — Wollen Sie mich in dieſen Zweifeln laſſen, ohne mir zu Auch— nur weil— Sie zu ſtolz ſind, mich zu Ihrer Anſicht bekehren zu wollen?“ Ganz beſtürzt blickte Graf Konrad in ihr heißes Geſicht. War das noch dieſelbe Zielbewußte und Sichere, die ihn noch ſoeben ſo ſtolz und gobig gefragt hatte, ob er ſie für Faſt zögernd reichte er ihr die Hand: „Mein Rat und meine Hilfe ſteht Ihnen zu jeder Zeit 1 Verfügung, Fräulein Römer, doch heute laſſen Sie uns, noch ſo manches Rechen— ſehen Sie ſe Vaſe!] Sie ſtammt aus der Ri merzeit.“ Ilſe ging nur halb wider will auf ſeine Abſicht, das en, von neuem. Die hinein. Endlich wurde Ilſe auf die vorgeſchrittene Zeit auf⸗ merkjam. Sie ſah 10 1 Uhr: 15 8 9 i 0 n sieben— e wie dic geit vergangen ift, rie ſie aus. Na. mie sine Minute. 10 kiülctia enteftte Be“. bet: 0 te Graf Konrad.„Sie müſſen nun heim, und für heute oll es auch genug ſein.“ Sie ſchritten beide dem Ausgange zu. Dann ſchloß der Graf die Tür und trat an ihre Seite. So gingen ſie eine Weile zuſammen, bis er plötzlich ſtehen blieb. „Hier trennen ſich unſere Wege, ich will noch ins Dorf gehen.— Wollen Sie mir verſprechen, dieſe letzten ſchönen Stunden wiederkehren zu laſſen— wollen Sie mir ſagen. wann ich Ihnen den übrigen Teil meiner Schätze zeigen darf?— Sie zögern?— Sie können nicht über die Schranke der Konvenienz hinweg?— Ich glaubte, Sie wären frei von jeglichem Einfluß dieſer Art.“ „Ja, ich bin auch frei davon“, antwortete Ilſe,„be⸗ ſtimmen Sie Tag und Stunde, ich bin ja für einige Tage Herrin meiner Zeit.“ 5 5 5„So ine ich Sie, morgen um dieſelbe Zeit wie heute er zu ſein.“ „Ich werde pünktlich zur Stelle ſein, Herr Graf und danke Ihnen herzlich für Ihr Wohlwollen und Ihte Güte.“ „Ich habe zu danken“, ſagte er und reichte ihr die Hand. „Auf Wiederſehen denn, Fräulein Römer.“ f Sie trennten ſich und jeder ſchlug eine andere Richtung ein. Nach wenigen Schritten blieb Graf Konrad ſtehen und wandte ſich um. Ilſe ſchritt leicht, anmutsvoll und kräftig dahin. Er verfolgte ihre Geſtalt, bis eine Biegung des Weges ſie ſeinen Blicken entzog. Dann preßte er ſetunden⸗ lang die Hand auf ſein Herz und ſeufzte, ehe er umkehrte und weiterging. g Den 11 85 Vormittag verbrachte Ilſe in 1 5 Unruhe; ſie hatte 85 nichts Luſt und fühlte fh u keiner Arbeit aufgelegt. Der Grund lag wohl in dem inſtinktiven Gefühl, daß ſie einem heißen Kampf entgegenging, daß heute eine Ausſprache über N angeregten Fragen ſtatt⸗ 95 mußte, ſo ſeht Graf Konrad ſich auch 101 en ſträubte. Sie wollte dieſem Kampf nicht feige ausweſchen, ondern mit kühnem Mut für ihren Heinz ſtreiten:„Deine elf, hie albſiut 110 f ch in einen frohen Kampfesmut hinein⸗ to ache, meine 9 Hie er walten eine Kamp A wollte a M techt gelingen. drohenden Ge in b 10 gſtgefühl, wie vor einer drol Gefahr mächtigte ſich ihrer, ſo daß ſie ſchon bereute, die heutige Se e ee l beben f 8155 f * e eh feli 5 ru orſche den und einem Zeugen vor, die im Wider⸗ e Geſetz ſteht. Der Vorſitzende verbietet den Angeklagten 91 6910 ſchweren fortgesetzten und völlig unbegründeten uſchuldigungen ded Polizeikommiſ⸗ ſarz Bauer Stelkung zu nehmen. Der General- ſtaatsan walt bringt ſeinerſelts ebenfalls neues Mnklagematerlal vor, trotzdem er zu Beginn des Prozeſſes ausdrücklich erklärte, abe Anklagen der Ver⸗ teidigung bekannt gegeben zu haben. Dies bedeutet: 1. eine Verletzung des Rechtes der Angeklagten, 2. Verletzung ver allgemeinen geſetzlichen Prozeſſual⸗ Beſtimmungen, 3. Unnötige Verlängerung der Prozeßvauer. Unter dieſen Umſtänden 155 ſich die Verteidigung in Erfüllung ihrer amtlichen Pflicht und zur Wahrung 5 rer Berufsehre gezwungen, beim Gerichtshof gegen die Pro⸗ beßführung 8 eſchwerde einzulegen. ———— Aus dem In⸗ und Auslande. 31 Reichswahlvorſchläge. Berlin, 8. Mai. Der Reichswahlausſchuß unter dem Vorſitz des Reichswahlleiters, Geheimrat Wagemann, hat von den eingelaufenen 33 Reichswahlvorſchlägen 31 an⸗ genommen. Allein die Aufwertungsgruppen wäh⸗ len nicht weniger als ſieben Vorſchlo ge, daneben gibt es drei chriſtliche Liſten. Neben der Land bund ⸗Reichsliſte gibt es noch dret weitere Lano⸗ Jiſten. Ein Wahlvorſchlag, der von einem Ehepaar Wufmenyer mit Sohn und Tochter eingereicht worden war, ſteht unter dem Namen„Rechts⸗ und Mieterſchutz⸗ partei“. Abgelehnt wurden die Vorſchläge einer Gruppe„Ganz parteilos, für des Volkes Wohl“ und eine von einem eben wahlfähig gewordenen Hambur⸗ ger geſchaffenen Liſte„Lebensintereſſen der Ledigen“. Letztere war bezeichnender Weiſe von 20 verheirateten Frauen aus Hamburg unterſchriehen morden. Eine Rheinlandtagung. Köln, 8. Mai. Eine Rheinlandtagung veranſtaltet der Bund der Auslandsdeutſchen in Verbindung mit der Deutſchen Weltwirtſchaftlichen Geſellſchaft vom 5. bis 8. Juni gelegentlich der internationalen Preſſeausſtellung in Köln. Es ſind Anſprachen bezw. Vorträge vorgeſehen von dem früheren Gouverneur Dr. Schnee, dem früheren Reichsminiſter Dr. Külz, Geheimrat Dr. Louis Hagen und dem früheren Reichsminiſter Dr. Koeth. Ferner ſind in Ausſicht genommen verſchiedene Beſichtigungen und eine Veranſtaltung im Wiesbadener Kurhaus, Anmeldun⸗ gen zur Teilnahme werden erbeten bis zum 10. Mai 1928 an den Bund der Auslandsdeutſchen Berlin C 2, Kloſter⸗ ſtraße 75. 5 8 53 Angellagte im Moskauer Ingenieurprozeß. Kowng, 8. Mai. Wie aus Moskau gemeldet wird, ſind auf Grund der nunmehr abgeſchloſſenen Unterſu⸗ chung der Schachty⸗Angelegenheit 53 Perſonen, darunter drei Deutſche der wirtſchaftlichen Gegenrevolution und Sabotage angeklagt. Es wird ihnen ferner die Ueber⸗ mittlung geheimer Angaben an ausländiſche Stellen zur Laſt gelegt. Der Sitz der aufgedeckten Organiſation habe ſich in Charkow befunden. Von dort aus ſei Verbindung mit ausländiſchen Firmen und den ehemaligen ruſſiſchen Grubenbeſitzern unterhalten worden. Revolution in Venezuela? Newyork, 8. Mai. Nach aus Bogota in Columbia eingetroffenen Nachrichten ſoll Präſident Gomez von Venezueig von Aufrührern getötet worden ſein. Eine Beſtätigung dieſer Meldung iſt infolge der Zenſur in Venezuela nicht zu erlangen, doch bezweifelt die venezue⸗ laniſche Geſandtſchaft in Bogota deren Richtigkeit. Aus Nah und Fern. Köln.(Das geheimnisvolle Verbrechen auf der Landſtraße nach Bonn.) Nunmehr iſt auch der zweite Inſaſſe des Kraftwagens, aus dem am Samstag ein Mädchen auf der Bonner Straße auf den Fahrdamm geſchleudert worden war, feſtgenommen wor⸗ den. Mährend der zuerſt Feſtgenommene bekanntlich be⸗ hauptete, das Mädchen habe ſich zur Wehr geſetzt und ſei ſelbſt aus dem Wagen geſprungen, als er es küſſen wollte, verſuchte ſich ſein Mitfahrer damit herauszu⸗ reden, geſchlafen zu haben. Die Holizei glaubt, beide Auslagen widerlegen zu können. Wetzlar.(Schweres Bauunglüd.) In Volln⸗ lirchen waren mehrere Maurer beim Scheunenbau be⸗ ſchäftigt, als plötzlich eine zu ziemlicher Höhe aufgeführte Brandmauer zuſammenſtürzte und vier Arbeiter unter ſich begrub. Alle vier erlitten mehr oder minder ſchwere Verletzungen. Marburg.(Zehn Jahre Gefängnis für den Marburger 81 e er Der Fürſorgezögling Joſeph Weil, der am 1. Oſterfeiertag die 68 Jahre alte Eliſe Krämer überfallen, vergewaltigt und getötet 10 ſſt in nichtöffentlicher Sitzung vom Marhurger Jugend⸗ gericht zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden. ——— 2———— Lockere zähne r AA ² Ein Urtell von Pielen): Ohne Aufforderung erlaube ich mir hiermit Ihrem Fabrikat„Chtorodonk“ meine Anerkennung aus zuſprechet. Durch hte Reklame wurde ich auf Ihr Erzeugnis aufm und ſtellle bisher folgende hervorragende Wirkung feſt; Meine Zahnfleſſchentzündung zwiſſchen den Zähnen ging nach bein Gebrauch Ihres glänzenden Chlorodonts bereits nach elnigen Tagen ſicher zurück, um nach 14 Tagen vollkommen berelis ausgeheilt zu ſein. Nach abermaliger 14 tägiger Be⸗ bhandlung mit Ihrer Zahnereme begann ſogar das zurück gezogene Zahnfleiſch wieder anzuwachſen. Heute, nachdem ich zwel große Tuben derbraucht habe, verfüge ich wleder uber einen durchaus geſunden Mund und Zähne. Ihre Zahnpaſte wird bel mit nie mehr ausgehen, wie ich auch dasſelbe in meinen Velanntenlreſſen nur lobend empfehle. Ich bin froh, Kun nach langem Suchen ein Präparat gefunden zu haben. dus ſelöſt den a0 aeriſten Anforderungen der modernen Subwwigshafen a. tb. 6. D. (e riainalbrief bet unſerem notar dintertegt.) Nr. 8 Uederzeugen Sie ſich zuerſt dücch Kauf einer Tube zu u- Zahnbürſten 1.25 Ml., Mundn 3 Mi. wont Vertauſsſtellen, Vlan verlange echtes Chriſtenleben vorgeſchrieben hat. manche ohne eigene Schuld die ganze Pflicht nicht kennen Lublle Nachrichten * Nachtrag zum Feſtbericht des Krieger und Soldaten vereins„Teutonſa“ Bedauerlicher Weſſe blieb unerwähnt, daß der Männergeſangverein bei der Gefallenen⸗ ehrung auf dem Frledhef, zur Hebung der Feier viel beigetragen hal. Im Anſahluß an die Anfprache des des Herrn Geiſtl. Rats, trug der Männergeſangverein in weihevoller Weiſe das Grablied„Still ruht 1100 N“ vor. 1 „ Zum Waldfeſt, das am Sonntag der Volkschor veranſtaltet hatte, iſt noch zu berichten, daß eine Fort ⸗ ſetzung im Karpfen nicht ſtattfand und daß die Wirtſchaft bei ganz mäßigem Betriebe bereits um halb 12 Uhr ge⸗ ſchloſſen war. Will Gott verschiedene Konfeſſionen? Ueber dieſes Thema ſprach Hochw. Herr Pater Franz Xaver Kother am vergangenen Sonntag in der hieſigen Pfarrkirche. Er führte unter anderem aus: Die Vielheit der Konfeſſionen iſt 1. unvereinbar mit der Tatſache der übernatürlichen Offenbarung. Hat Gott geſprochen, dann hat jeder die heiligſte Pflicht, alles zu glauben, was Gott geſagt hat, und alles zu tun, was Gott für ein Mag ſein, daß Das ändert aber nichts an der Tatſache, daß dieſe Pflicht beſteht. Wozu hat benn Gott ſonſt geſprochen? Nun ſind aber die Verſchledenhelten der Konfeſſionen, wie der Redner an einigen Belſpielen zeigte, durch ſo tiefgreifende Widerſprüche der Lehre bedingt, daß die verſchiedenen Konfeſſtonen unmöglich gegenſeitige„Ergänzungen“ ſein können. Der offenbarende Gott wollte aber nicht dleſe Widerſprüche, ſondern wollte das eine Glaubens bekennt⸗ nis, das alles lehrt, was Gott geſagt hat, und alles zu tun lehrt, was er für ein echtes Chriſtenleben vorge⸗ ſchrieben hat Denn eben dafür hat er die übernatürliche Offenbarung gegeben Die Vielheit der Konfeſſtonen iſt 2. unvereinbar mit der von Chriſtus gegründeten Kirche. Das 1. Einigungsband der Kirche iſt nach Chriſti Willen der gemeinſame Glaube aller Gläubigen an ſämtliche Apoſtellehren. Das wird an vielen Beiſplelen, beſ. aus den Briefen des hl. Paulus gezeigt. Selbſt wenn ein Engel anders lehrt, ſoll er im Banne ſein. Das zweite Einigungsband der Kirche iſt die von Chriſtus begrün⸗ dete Lehrautorität. Ehriſtus wollte es verhüten, daß die Gläubigen„hin, und herſchwanken unter jedem Wind⸗ hauch der Irrlehre“, ſondern wollte, daß ſie ſich„an die Wahrheit halten.“ Deshalb hat er nach der Darſtellung des Epheſerbriefes Apoſtel, Hirten und Lehrer beſtimmt Dieſe ſollen im Leibe der Kirche der tragende Knochen⸗ bau ſein, und die Kirche, ſolange ſie lebt, zu feſter Ein⸗ heit zuſammenfaſſen. Zu Petrus und ſeinen apoſtoliſchen Nachfolgern, zu den Apoſteln und ihren Nachfolgern hat Chriſtus deshalb geſagt: Lehret ſämtliche Völker— und lehret ſie alles halten uſw. Dem Lehrbefehl entſpricht der Glaubensbefehl. Alfo will Chriſtus keine verſchie⸗ denen Bekenntniſſe. Dieſes doppelte Einheitsband der Kirche in Glaube und Leitung ſoll bleiben bis ans Ende der Welt. Denn bis ans Ende der Welt will Chriſtus bei der lehrende Kirche bleiben, will der Geiſt der Wahr⸗ heit ihre Lehre vor jedem Irrium ſchützen. Es kann alſo nie die Zeit kommen, wo die Kirche ſelber nicht mehr alles wüßt, was ſie die Völker zu lehren hat. Es kann alſo nie ſo kommen, daß die Kirche erſt mit allen Konfeſſionen in jahrelanger Arbeit das Glaubensgut wieder ſuchen müßte, in dem die Konfeſſionen ſich einigen wollen. Die Einheit der Kirche kann nie zerbrechen, das zu lehrende Glaubensgut nie ins Dunkel ſinſen. Sonſt wäre Chriſti Prophezeinng falſch und die Pforten der Hölle hätten die Kirche überwältigt. Damit es nie ſo weit kommen kann, hat Chriſtus eben ſeine Kirche hin⸗ gestellt als die Säule und Grundfeſte der Wahrheit. Alle Bölter aller Zeiten hat ſie unter dem Beiſtand Chriſti bis ans Weltende zu lehren, was Chriſtus als die für ein echtes Chriſtenleben notwendige Offenbarung gelehrt hat, Schon zu Zeiten der Apoſtel hat man verſucht, ab⸗ weichende Konfeſſionen zu begründen: Ein Alexander, ein phlletus, ein Slmon Magus, ein Cherinth, die Ebio⸗ niten. Da machten dle Apoſtel ſofort den Trennungs⸗ ſchnitt. Denn wer auch blos in einer einzigen Glaubens⸗ lehre anders lehrt, der macht die Apoſtel zu„falſchen Zeugen Gottes.“ Genau ſo beantworteten ſpäter die chziſtlichen Konzilen die hartnäckige Abweichung von einer Glaubenslehre mit dem Ausſchluß aus der Kirche Dle apoſtoliſche Nachfolge und die Uebereinſtimmung aller Biſchöfe mii dem römiſchen Biſchofsſitz Petri garantierte das echte unverfälſchte Glaubensgut. Mit dem Satz:„Wir glauben alle an einen Herr⸗ gott“, iſt es alſo nicht getan. Denn dieſer Herrgott hat uns bie wahre Religion geoffenbart. Chriſtus hat uns durch die Erlöſung wieder hineingeführt in die über⸗ natürliche Welt des Glaubens, ohne die wir Bettler und Krüppel wäsen. In unſerer Zeit der Verſchwommenheit und Begriffsverwirrung iſt es unſere 19211 Pflicht, dei aller Gebe und Hochſchäzung der Andersgläubigen mit ganzer Treue zu unſerem heiligen Glauben zu ſtehen, den Chriſtus uns wisder zum Himmel führt. Die Seuſatton in den Spielen um den Aufſtieg zue Bezirks liga! Sy. 86. Amſeltta 09 4— Fortuna Edingen 1 3 a 7 17 1 718 „ 70 vom Himmel gebracht hat, und der uns Mit einem Bombenr⸗ſullat von 9: 1 fertigte am vor, gestrigen Sonntage unſer einhelmiſcher Meiſter, den Neckar⸗ kceismelſter Fortuna Edingen ab, das für den Rheinb zlik⸗ ja für ganz Süddeniſchland elne Ser ſatlon bedeutete. Wiele von denen, die in den letzten Wochen unſere„Grünen“ ſchon als erledigt betrachteten, warden in dieſem Spiele wieder eines beſſeren belshet, zeigten doch die Blernheimer wis ſchon immer wenn( galt den großen Siegeswillen, ge⸗ paart mit großer Splelerfahrenhelt und techulſchem Können. „Der ganzen Mannſchaft gebührt ein Geſamtlob angeſichts dieſes herrlichen Sieges, der in dieſer Höhe voll und ganz verbient iſt manner Haas A. und Kiß Joh waren in beſter Verfaſſung und die Läduferreihe mit Haas Ph, Wildner u. Bergmann ſtand in nichts nach. B.ſondeis der Leztg nannte bewles Schmitti im Tor und ſeine belden Vorder⸗ wieder erneut ſeine gute Rlaſſe. Der Sturm in der erſten Aufſtellung mit Ringhof, Kiß K., Haas St., Pfenning und Gölz zeigte ſich in den erſſen 20 Min, als furchtbar auf⸗ geregt und ſpielte auf Grund des forſch an den Mann gehenden Spliles der Gäſtehintermann ſchaft ſehr zerfahren. Kaum war aber Gölz auf ſeinem alten Poſten gegangen, kam auch hier das altgewohnte Kombinatlonsſpiel zur Gel ⸗ tung und man ſählte, daß Erfolge nicht ausbleiben konnten. Das Sp el in aller Kürze. Mit dem Anpfiff von Weingättuer, Offenbach, zurzelt Deutſchlands beſter Schledsrichter, begiant delderſelts ein Höllentempo. Dle Gäſte finden ſich zuerſt und werden zwelmal hintereinonder äußerſt gefährlich. Aber auch dle Grünen haben durch Kitz und Pfenning in der 6. und 8. Min. die beſte Gelegenheit zu Tore zu kommen. In der 12. Mu. ſchießt Gölz die 1. Ecke. 1 Min. fpäter verwan⸗ delt Ringhoſ eine Flanke von rechts zum 1. Tork, doch der Schiedsrichter anerkennt das ſelbe vicht. Umgekehrt bricht Edingen mehrmals durch— erfolglos, 2 weitere Ecken in der 16. und 25. Minute und eine todſichere Chance von Kiß in der 35. Min bleiben ebenſo für die„Grünen“ ohne Gewinn. Doch das Verhüngnis für Edingen naht, als Gölz 2 Min. ſpäter eine Ringhofflanke zum 1. Tore einſchleßt. Ungeheurer Jubel der Biern heimer Maſſen. Jitzt kommt Leben in die Vlernheimer und die 40. Min fieht ſchon den 2. Treffer durch den gleichen Schützen. 2:0 Halbzeit. Nach der Pauſe find die Einheimlſchen in voller Fahrt Angriff arf Angreff rollt lawwenartig gegen ihr Tor. Dle Gäſte ſind nicht wiederzuerkennen. Ihre Kräfte ſind ausge⸗ braucht. Blernhelm übernimmt vollftändig das Kommande und das Spiel wird ziemlich einſeltig. In der 9. Minule ſchießt Pfenaing mit einer wunderbaren Flanke das 3. Tor. In gleichmäßigen Abſtänden fallen nun durch Ninghof, Kiß, Haas St. und Gölz noch weitere 6 Tore. 3 Minuten 901 Schluß kommen auch die Gäſte zu ihrem Ehren treffen. Am kommenden Sonntag ſteigt nun des größte Treffen in dem Splele gegen Mundenheim auf Am die Tabellenführung im Rheinbezir«⸗ Biernheim 1.— Mundenheim 1. auf dem Wald⸗ ſporiplaß. N. Freitag aber d ½9 Uhr Vorſtanb⸗, Spielausſchuß und Spieler zafzmmenkunft im Lokal. Humoriſtiſche Ecke Unnötig „Minna, haben Sie den Fiſch auch gewaſchen, bevor Sie ihn gekocht haben?“ fragt die Hausfrau das neue Mädchen.“ Wozu denn? erwiedert dieſe erſtaunt,„man wird doch nicht ein Ding waſchen, das ſein ganzes Leben im Waſſer verbracht hat.,. Ser Vorſichtige. Beim Tanz.— Ste:„Ernſt, wenn ich ſo gut mie Dir tanze, da entflammt mein Herz!“— Er:„Vorſicht! Ich hawwe mir dän Kopp äben mid Bedrolejum jewa⸗ ſchen!“ H. Wochenplan der Deuiſchen Ingendkraft. Donnerstag von 6 Uhr ab Training für die Privatmann⸗ ſchaft und die dritte Fußballmannſchaft. Abends 8½ Uhr Spielaus ſchutz⸗ Setzung im Lokal zur Harmonte, wozu auch der Gaupräſes H. H. Raplas Nklaus Mainz eiſcheinen wlid Tagts ordnung: Die Borbireifuntzen zum Gauſporttag. s Freltag von 6 Uhr ab Train ling für ſämtltche Leichtathleten. Ferner Tralning für die Jegendmannſchaſten. Den Al teren iſt das Betreten des Spielfeldes delm Trainlut d. Jugend ⸗ mannſchaften verboten. Samstag nachm. von 4 Uhr ab Training für die Schüler. Nächſten Sonntag, den 13. Mal 1928 5. Gaumeiſterſchaftstteffen Biernhelm 1⸗Offenbach Bürgel 1 in Vlernheim. N f date Di- Sportler on hente darnach elnrichten, F Die Sporileiltung. Bekanntmachung. Betr: Wahl elnes Beigeordneten für die Jemeinde Blernheim. Für die am Soantag, den 3. Jun 1928 ſtatiſinbend⸗ VBeigeordnetenwahl werden hlermit die Summberichtigten aufgefordert, bis ſpäteſtens Dienstag, den 22. e! 1028, Nachmittags 6 Uhr Wahlvotſchlage dei dem Unter zeichneten ſchriftlich einzureichen. Bel der Sintelchung uur eines Wahlsoiſchlages gilt der Vorgeſchlagene als gesahl und findet in dieſem Falle eine Wahl acht ſtat Werben Mehrete Wah vorſchläge eingereicht, ſo flabet das Waßlver⸗ faßten nach Maßgabe der bestehenden geſetzlichen N unzen Anwendung, ehre daß die Sttmmbetechtisteu dei den Wal an dle vergeſchlagene Bewerber gebunden ſiad. Jeder Wahlsetſchlag muß von mindestens 60 nach der Wahlkattel fimm berechtigten Perſonen unterzeichnet ſein Die Unterzeichner ſollen bei ihten Unten ſchelſten idten!* oder Beruf und ire ee. Jae Wabler daf nut einen Waßivorſch lag anderen. letuheim, den 7. Mal 1929. Der Bürgermeiſden — dan dent!