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Achtung Kinder Donnerstag mittag erblde Minder-Vorstellung Am Rande der Welt sowie l Lustspiel 5 Man beachte unsere Reklameschaukasten Voranzeige ab Samstag Das stärkste Filmwerk des Jahres Das edle Blut Brigitte Helm, 5 8 Radtahrer- Verein Eintracht N Donnerstag(Chriſti Himmelfahrt) A mittags 1 Uhr in der Wlirtſchaft zum Neuen Bahnhof W Borſtands⸗Sitzung Zu dieſer Sitzung ſind auch die in der letzten Mitglieder ⸗Verſammlung gewählten Kommiſtons⸗ mitglieder eingeladen. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Borſttzende. Menwald⸗Klub(Sender 3 Kommenden Mittwoch abend N halb 9 Uhr Klub abend im wi Klublokal. Sonntag, den 20 Mat Näheres im Klubabend. Mit Wandergruß:„Friſch auf“ Der Vorſtand. 1 * 5 5 0 * 1 2 8 05 4 5 10 5 10 5 10 * 5 Alen denjenigen, die zur Verſchönerung unſeres 25 jährigen Stiftungsfeſtes beigetragen, ſowohl den titl. werten Vereinen als auch den verehrten mitwirkenden Perſönlichkeiten, ſprechen wir unſeren verbindlichſten Dank aus. Rrieger⸗ u. Soldaten Verein „Teutonia“ Diernheim Der Vorſtand. 5 0 1 . M.-G.-V.„Harmonie“ Eintrittskarten zu den letzten N Preiosa- Aufführungen am Samstag und Sonntag Abend find zu haben bei: Herrn Gregor Gärtner, Bürſtädterſtraße Herrn Georg Hook, Rathausſtraße Herrn Jakob Bugert, Ludwigſtraße Herrn Adam Babylon, zur Harmonie ſowie bei allen Mitgliedern. Der Vorſtand' Dankſagung. Mein verſtorbener Ehemann war Mit⸗ glied des Zentralverbandes der Invallden und Witwen Deutſchlands und erhielt als Solcher von der Ortsgruppe Viernheim eine Sterbebeihilfe von Einhundert Mark ausgezahlt, wofür ich meinen verbindlichſten Dank ausſpreche. Viernheim, den 14. Mai 1928. gez. Frau Jalob Hofmann Witwe. Die der Organtſation noch fernſtehen⸗ den Rentenempfänger haben Gelegenheit, bei Johann Mandel 19., verl. Alexander⸗ ſtraße 53, ſowie bei Nikolaus Adler, Anna⸗ ſtraße 3, ihren Beitritt zu beantragen. herein Her fundeireusde. der O. E. G. ab 11,16 Uhr. hof Mannheim löſen. Stamm⸗ bäume nicht vergeſſen. Wir geben hiermit bebhannt, daß wir mit Die Ausſteller in Schwetzingen an Chriſti Himmelfahrt fahren mit Sonntagsfahrkarten bis Bahn⸗ n —.— Zur Aufklärung. der Bekanntgabe der Vereinigten Muſik⸗ kapellen nicht in Einklang ſtehen. Wir ſpielen auch weiter, bei allen Feſtlichkeiten zu 1.50 Mi pro Stunde, oder auf ger. einbarung in Pauſchale. Nie Fenerwehrkapelle. Morgen Mai⸗ —.— Nls⸗ Gewerbeverein Viernheim Kommenden Sonntag, den 20. Mat nachmittags 3¼ Uhr ſindet im„Engel“ die feierliche Ueberreichung der „Geſellenbriefe“ an die Junggeſellen des Ortsgewerbevereins und der Metzger ſtatt. Die Eltern, Vormünder, Lehrmeiſtes der Gemeinde- und Schulvorſtand, die Her⸗ ren Lehrer, die Prüfungsmetſter und Geſel⸗ lenbeiſitzer, die Mitglieder der Innungen und des Ortsgewerbevereins, ſowie die Mei⸗ ſter, Geſellen, Lehrlinge und ſonſtige Inte⸗ reſſenten ſind zu dieſer Feier höflichſt ein⸗ geladen. Zu gleicher Zeit daſelbſt Ausſtellung der Geſellenſtücke, ſoweit dies möglich. Viernheim, den 15. Mai 1928 Wunderle. Zöller. Deutſche Jugendhkraft. Am Chriſti Himmelfahrts⸗ tage e Spiele ſtatt: 6. Gautreffen Vilbel 1. Viernheim 1. Abfahrt doe Uhr(Staatsbahn) 2 Uhr Viernheim Pr.— Feudenhelm 1. in Vheim 45 1„, 1 1* 8.* 7 2707„ Sch.— Sch. in Neckarau 3½„Dheim Handball2—„Handball 2 in„ Heute Mittwoch Abeud punkt 8 ¼ Uhr Spiel⸗ ausſchußfitzung im Lofal Die 1. und 2. Fuß- ballmannſchaft wird hierzu ebenfalls eingeladen. Am Freitag Abend punkt 8½ Uhr Verſamm⸗ lung der ganzen D. J. K. Die Mitglieder müſſen zu dieſer Verſammlung reſtlos erſcheinen. Dte Leitung. fentung! flennfahrer! — „ Zusammenkunft ſämtlicher Rennfahrer im„Saftladen zum grünen Laub“. Tagesordnung: 1. Gründung eines Radrennvereins. 2. Groß. Induſtrierennen 1928. Hierzu laden wir alle Rennfahrer herzlichſt ein Die Einberufer. Unregelmäßigkeiten in der 71 57 2 unſeres Blattes wollen uus ſofort gemeldet werden damit wir für Abhilfe ſorgen können. tanz „Karpfen“ Musikkapelle Hanf-Blank falunumbnnnnadun umme umnmmmnnmmanmummbmmmn Lee Männer-Gesang- Verein—Segr. 1848. —— Donnerstag mittag 1 Uhr Gingftunde Der Präſtbent. nne NAA iii Neue handverlesene Machtelbohnen 1 Pid. 35 0 Wolde Suppenhohnen 1 Pid. 30 brün Delikatellerhsen 1 Pid. 50 Neue fellerlinsen 1 Pid. 69. nur beste Ware Californ. Mischehst 1 Pid. 65 (Funffrucht) bosnische Pllaumen 1 Pid. 85 5˙% Rabatt Jakoh Winkenbach Tel. 88 Lorscherstr. 10 8(Piernheimer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) erſcheint täglich mit Ausnahme der Bonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Erstes, älteſtes n. erfolgreichtes Lolal⸗Anzeigeblatt in Piernheſn ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Biernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt ranklfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Nr. 115 debe Viernheimer Tageblatt (Biernheimer Bürger ⸗ Zig.— Liernh. Volksblatt) 0 Anzeigenpreiſe: Die elnſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 80 Pz. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Nolizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Unzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Aunencen⸗Expebitienen Deutſchlands und des Auslands. ö Amlsblatt der Heſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme ö an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. Mittwoch, den 16. Mai 1928 45. Jahrgang Das Befinden des Neichsaußenminiſters. Keine Verſchlimmerung, aber immer noch ſehr ernſt. b Berlin, 15. Mai. Reichsgußenminiſter Dr. Streſemann hat die letzte Nacht im allgemeinen gut verbracht. Der Krankheitszuſtand hat ſich jedoch kaum verändert, insbeſondere iſt aber auch keine Verſchlimmerung in ſeinem Befinden eingetreten, doch iſt der Zuſtand des Miniſters immer noch ernſt. Vor allem die Nierenentzündung be⸗ 0 die größte Aufmerkſamkeit der behan⸗ delnden Aerzte, da dieſe Affektion überhaupt erſt dazu beigetragen hat, die Paratyphus⸗ Erkrankung, um die es ſi Handelt, zu einer gefährlichen zu machen. Dr.= treſemann war bereits vor mehreren Jahren nierenleidend ernſter iſt. Dazu kommt, daß das Herz entſprechend ernſter iſt. Dazu kommt, daß das Herz infolge der Aufregungen, denen der Miniſter in ſeinem Amt und in ſeiner politiſchen Tätigkeit ausgeſetzt iſt, nicht die Widerſtandsfähigkeit hat, wie bei pöl⸗ ſig geſunden Menſchen. Die Tatſache, daß der Miniſter trotz dringenden Anratens ſeiner Aerzte ſich in den letz⸗ ten Jahren im Drang der politiſchen Geſchäfte keinen langen Erholungsurlaub nehmen konnte, macht ſich jetzt 1 dieſer plötzlichen ſchweren Erkrankung beſonders fühl⸗ ar. Paris zur Erkrankung Dr. Streſemanns. Paris, 15. Mai. Die Pariſer Preſſe berichtet in großer Aufmachung über die Erkrankung Dr. Stre⸗ ſemanns.„Paris Midi“ ſchreibt, daß die Fiebertem⸗ peratur, die Montag abend 39 Grad betragen habe, der Oeffentlichkeit verheimlicht worden ſei. Mon habe ſo oft davon geſprochen, daß die beiden Name, Briand und Streſemann unlösbar miteinander ver⸗ bunden ſeien. Nun verbinde ſie durch ihre Erkrankung auch ein gemeinſames Schickſal. Es ſei nun zu hoffen, daß ebenſo wie Briand auch Streſemann geneſe. Der wankelmütige Chamberlain. England mit Kelloggs Vorſchlag nicht ganz einverſtanden. London, 15. Mai. Außenminiſter Chamberlain teilte im Unterhauſe mit, daß der amerikaniſche Entwurf eines Schledsge⸗ richtsvertrages, der an die Stelle des bisherigen engliſch⸗amerikaniſchen Vertrages kreten ſoll, nich 571 n jeder Hinſicht den beſonderen Bedürfniſſen der bellt⸗ ſchen Regierung entſpreche. Im Hinblick auf die B zel⸗ ſeitigkeit der damit verknüpften Fragen und die 9104 wendigkeit einer eingehenden Rückſprache mit den. bri⸗ tiſchen Dominions wird die Regierung ſich erſt i n einiger Zeit über die Vorſchläge ſchlüſſig werden lön⸗ nen. Die britiſche Regierung habe in Uebereinſtimmung mit den Regierungen der Dominions vorgeſchlagen, eine Verlängerung des alten Vertrages bis ef Abſchluß des neuen Vertrages eintreten zu laſſen, doch 1 zweifelhaft, ob der amerikaniſche Senat i Hinblick au ſeine bevorſtehende Vertagung noch in der Lage ſein werde, ſich mit dieſer Frage zu beſchäftigen. Neichsverkehrsminiſter und Eſſenbahn. Keine Aenderung der Stellungnahme hinſichtlich der beantragten Tariferhöhung. Berlin, 16. Mai. Entgegen einer am Dienstag veröffentlichten Mel⸗ dung einer Berliner Parteikortſpondenz, nach welcher Reichsverkehrsminiſter Dr. Koch ſeine bisherige Stel⸗ lung hinſichtlich der von der Reichs bahngeſellſchaft be⸗ antragten Tariferhöhung geändert habe, wird von zuſtändiger Stelle mitgeteilt, daß dieſe Meldung den Tatſachen nicht entſpricht und daß im Gegenteil zu er⸗ warten iſt, daß das Reichsverkehrsminiſterium die Denk⸗ ſchrift der Reichs bahngeſellſchaft ablehnen wird. Ins⸗ beſondere ſollen die Bedenken, die bisher ſeder Tarif⸗ erhöhung des Frachten⸗ und Perſonenverkehrs entgegen⸗ ſtanden, durch die Denkſchrift nicht nur nicht entkräf⸗ tet, ſondern im Gegenteil geſtärkt worden ſeien, da die Zahlen der Reichsbahn jeder Ueberzeugungskraft ent⸗ behren. Wie bisher ſteht das Reichsverkehrsminiſterium auf dem Standpunkt, daß ſede Verteuerung des Per⸗ ſonen⸗ und des Gütertarifs unwirtſchaftlich iſt, wäh⸗ rend andererſeits die von der Reichs bahn angeführten neuen notwendigen Anſchaffungen aus laufenden Mitteln, aus den vorhandenen ſtillen Reſerven und ſchließlich noch aus Anleihen gedeckt werden ſollten. Infolgedeſſen ſoll der Reichsverkehrsminiſter nicht geneigt ſein, dem An⸗ trag zu entſprechen, zumal gerade die Erhöhung der Eiſen⸗ bahntarife leicht zu einem allgemeinen Anziehen der Preiſe führen kann. Der 11. Auguſt vor dem Reichsrat. In öffentlicher Beratung am Mittwoch. be Berlin, 15. Mai. Der Antrag auf Erklärung des 11. Auguſt zum Na⸗ tionalfeiertag ſteht auf der Tagesordnung der für Mittwoch vorgeſehenen öffentlichen Reichsrats⸗ ſitzung. Ob der Antrag in dieſer Sitzung des Reichs⸗ rats beſprochen werden wird, ſteht allerdings noch dahin. Der Antrag geht, wie von preußiſcher Seite betont wird, nicht nur auf preußiſche Anregung zurück. Sollte er angenommen werden, ſo würde er der künſ⸗ tigen Reichsregierung zur Stellungnahme überwieſen werden. Die Amſchuldungskreoite der Landwirtſchaft Die Zuſammenſetzung der Kreditausſchüſſe. Berlin, 15. Mai. Die Richtlinien für die Hilfsmaßnahmen des Reiches für Umſchuldungskredite liegen nun im Wortlaut vor. Den zu bildenden Kreditausſchüſſen müſſen ange⸗ hören: ein Beauftragter der Reichsregierung, ein Beauftragter der Landesregierung, ein Vertreter der an der Treuhandſtelle beteiligten Kommunalver⸗ bände, ein Vertreter des die Umſchuldungskredite gewäh⸗ renden Kreditinſtitutes, 2—3 Vertreter der von den Landwirtſchaftskammern benannten Perſo⸗ nen, möglichſt aus Klein⸗, Mittel⸗ und Großgrundbeſtitz. Ferner nach Bedarf zwei bis vier Vertreter der Kredit⸗ inſtitute, die die Landwirtſchaft des Bezirks vorzugs⸗ laſſen, landwirtſchaftliche Banken, Privatbanken uſw. und ſchließlich je ein Vertreter von den Handels⸗ und Handwerkskammern. In den Bezirken, in dener verſchiedene genoſſenſchaftliche Organiſationen neben. einander an der Finanzierung der landwirtſchaftlicher Betriebe beteiligt ſind, kann ein Vertreter der Preußen kaſſe zu den Beratungen des Kreditausſchuſſes, aller dings nur mit beratender Stimme, hinzugezogen werden. — Aus dem In⸗ und Auslande. Die belgiſche Heeresreform feſtgelegt. Brüſſel, 15. Mai. Der belgiſche Miniſterrat geneh⸗ migte ſoeben den endgültigen Text des Heeresreformge⸗ ſetzentwurfs, ſodaß die Herabſetzung der Dienſtzeit mit dem Jahre 1930 und die regionale Rekrutierung bereits in dieſem Jahre in Kraft treten kann. Die bulgariſchen Reparationszahlungen. Paris, 15. Mai. Der bulgariſche Finanzminiſt er Moloff, der am Montag in Paris eintraf, um über die Bedingungen einer bulgariſchen Stabiliſierungsanleihe zu verhandeln, iſt, wie verlautet, gleichzeitig beauftragt, bei der Reparationskommiſſion um eine Herabſetzung der bul⸗ gariſchen Zahlungen nachzuſuchen. Moloff wird dieſes Geſuch einreichen, wobei ſeine privaten Beſprechungen mit Vertretern der engliſchen und franzöſiſchen Regierung zu einem Ziele geführt haben ſollen. Er wird ſich zu bieſem Zweck gleichfalls nach London begeben. — Japans Verantwortliche. Links: Premierminiſter Baron Dr. W. Tanaka, Mitte: Kriegsminister General Shirakawa, Rechts: Innenmini⸗ ſter Dr. Suzuki. 1 Der Weltflug des Millionäts. „ Amſterdam, 15. Mai. Mit ſeinen zwei holländiſchen Piloten, einem Diener und einem Mechaniker iſt van Lear Black von Croydon zu ſeinem Afrika— Aſien⸗Flug ge⸗ ſtartet. Der erſte Teil der Reiſe führt nach Venedig, wo van Lear Black nachmittags geſchäftliche Unterredungen hat. Der amerikaniſche Millonär hat nämlich die Reife mit geſchäftlichen Beſprechungen verbunden, um den Wert des Flugzeuges im Dienſt des modernen Handels zu propagieren. Von Venedig führt der Weg über Brindiſi, Brie Jide 00 ae 815 1 80 über. ritiſch⸗Indien na hina und Japan. Der ganze We heträgt 65 000 Kilometer i f Exploſſon auf einer ſtillgelegten Zeche. Dortmund, 15. Mai. Auf dem ſtädtiſchen Lager⸗ platz, auf dem ſich der Schacht der ſtillgelegten Zeche „Lukas“ befindet, erfolgte eine heftige Exploſion, die di einen halben Meter ſtarke Betondecke, durch die der Luft ſchacht zur Zeche abgeſchloſſen worden war, ſowie zwe Kanaldeckel des Querſchlags in die Luft ſchleuderte. Nach Bekundungen von in der Nähe befindlichen Perſonen waren drei junge Leute in den Schacht gekrochen. Kurze Zeit darauf gelang es einem derſelben aus dem Eingang herauszukommen. Er hatte ſchwere Brandwunden am Kopf davongetragen. Nach ſeinen Angaben ſoll einer ſeiner beiden Kameraden eine Pfeife geraucht haben, wodurch vermutlich die Exploſion hervorgerufen wurde. Durch die herbeigerufſene Rettungsmannſchaft wurden die beiden Vermißten nach mehrſtündiger Bergungsarbeit im Querſchlag tot aufgefunden und heraus t. Der T weiſe mit Krediten verſorgen, alſo Genoſſenſchaften, Spar⸗ ö jaa 10 8 eee e iſt durch Verbrennung und Erſtickung eingetreten. Schwere Exploſion in einer Patronenfabrik. Lüttich, 15. Mai. Eine ſchwere Exploſion in einer Lütticher Patronenfabrik hat ein Fabrikgebäude, in dem 125 Arbeiter beſchäftigt waren, vollſtändig in Trümmer gelegt. Zahlreiche Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben, die Mehrzahl konnte ſich jedoch retten. Bisher haus für einen ungetreuen ſind ein Toter und fünf Schwerverletzte aus den Trüm⸗ mern geborgen worden. Vulkanausbruch auf Java. London, 15. Mai. Wie aus Batavia gemeldet wird, erfolgte im Bantija-Bezirk auf Java ein Vulkanausbruch, der von einem heftigen Erdſtoß begleitet war. Aus zwei Kratern ſchoſſen hohe Rauch- und Aſchenwolken in die Luft. Aſche und Steine wurden weit in die Umgebung geſchleudert und bedeckten ein in der Nähe gelegenes Dorf meterhoch. 14 Häuſer ſind zerſtört worden. An verſchie⸗ denen Stellen haben ſich tiefe Erdſpalten gebildet. Die Bopölkerung iſt geflüchtet. Aus Nah und Fern. Franlfurt a. M.(Verhafteter Heirats⸗ ſchwindler.) In der Perſon des 31jährigen Kauf⸗ manns Hans Birke verhaftete die Polizei einen gefähr⸗ lichen Heiratsſchwindler. Birke trug bei ſeinen Schwinde⸗ leien den Namen Redalteur Walter Beck. Frankfurt a. M.(Eineinhalb Jahre Zucht⸗ Angeſtellten.) Der Heizer Wilhelm Birx, der Anfang dieſes Jahres mit 30000 Markt ſtädtiſcher Gelder flüchtig geworden war und ſpäter in Köln verhaftet wurde, iſt nun von dem erwei⸗ terten Schöffengericht Frankfurt wegen Dieb ils im Rückfalle zu eineinhalb Jahren Zuchthaus verurteut wor⸗ den. Nürnberg.(Schwerer Autounfall.) Auf der Straße von Nürnberg nach Erlangen rannte abends ein in ſchnellſtem Tempo fahrendes Automobil bei der Stra⸗ zenabzweigung nach Boxdorf gegen einen Baum. Das Auto wurde vollſtändig zertrümmert, ſämtliche drei In⸗ ſaſſen wurden ſchwer verletzt. Auf dem Transport in das Erlanger Krankenhaus ſtarben der Reichswehrmuſik⸗ unteroffizier Jung und der vier Jahre alte Sohn des Autobeſitzers Lohnert, beide aus Erlangen. Lohnert, der den Wagen ſelbſt ſteuerte, wurde ſchwer, doch nicht lehens⸗ gefährlich verletzt. N Saarbrücken.(Ein Haus eingeſtürzt.) In Püttlingen war ein Hausbeſitzer damit beſchäftigt, einen weiteren Keller in ſeinem Hauſe auszuſchachten. Als bei Einbruch der Dunkelheit die Arbeit eingeſtellt und die Leute eben die Arbeitsſtelle verlaſſen hatten, ſtürzte das Haus vollſtändig in ſich zuſammen und bildete einen ein⸗ en Trümmerhaufen. Der glückliche Zufall wollte es, ag die Arbeiter dem ſicheren Tode entkamen. Saarbrücken.(BVerhaftung zweier Schwer, verbrecher) Wie aus Nancy gemeldet wird, verhaf⸗ tete die Norhacher Gendarmerie zmei gefährliche Verbre e e e . die im Grenzgebtet der Saar und Pfaiz mindeſtens J ſchwere Einbrüche und Raubüberfälle ausgeführt hatten. ner der Verhafteten iſt der von zahlreichen franzöſiſchen deutſchen Gerichten geſuchte Otto Seibert, der am „Februar aus dem Saarbrückener Gefängnis ausgebro⸗⸗ iſt und am 26. April vom Schwurgericht des Moſe- rtements in Abweſenheit zu 10 Jahren Zwangs⸗ verurteilt wurde. Der zweite Verbrecher. Oskar rlen, verſuchte bei ſeiner Feſtnahme in Dillingen auf ie Polizei zu ſchießen. f Aunlirchen(Saar.)(Vom Zug überfahren.) Ein lödlicher Unfall ereignete ſich auf der Frühſchicht im Stummſchen Eisenwerk. Der 58jährige Schmelzer S. war mit Arbeiten in der Hochofenabteilung beſchäftigt und wurde von einer herannahenden Lokomotive erfaßt, die hm ſo ſchwere Verletzungen beibrachte, daß er kurz nach Ein“ erung im Hüttenkrankenhaus verſtarb. üren(Rheinland.)(Verhaftung wegen Gift⸗ 10. verſuchs.) In der Maſſenvergiftungsangelegen⸗ eit bei den hieſigen Rheiniſchen Eiſenwerken, die nur 50 ſchnellen ärztlichen Eingreifens ohne Todesfälle ver⸗ ief, wurde ein Arbeiter des Werkes wegen dringenden Ven hts feſtgenommen. Näheres iſt noch nicht bekannt. Seipzig.(Zwei Ru derer ertrunken.) Auf der Elſter iſt ein mit zwei jungen Männern beſetztes Ru⸗ derboot umgeſchlagen. Die beiden jungen Leute ſind er⸗ trunken. Hof.(Furchtbare Familientragödie.) In Moſchendorf erdroſſelte der 28 Jahre alte Fabrikarbeiter Otto Kohout, ein gebürtiger Deutſchöſterreicher, ſeine beiden Kinder im Alter von eineinhalb Jahren und drei⸗ zehn Wochen. Nach der Tat warf er ſich vor den Schnell⸗ zug in Richtung Hof— Nürnberg und wurde ſofort ge⸗ tötet. Kohout hatte eine Auseinanderſetzung mit ſeiner Frau gehabt, die wohl den Grund zu der Tat gegeben haben dürfte. Harburg⸗Wilhelmsburg.(Mädchen mord.) In einem bei Hittfeld(Kreis Harburg) gelegenen Wäldchen wurde ein ſechsjährige Mädchen aus Hittfeld ermordel aufgefunden. Der Taue, ein in Spandau geborener 163 jähriger Burſche namens Erich Heine iſt flüchtig. Hannover.(Schwerer Autounfall.) In der Nähe von Behrenboſtel ſtießen zwei Kraftwagen in vol⸗ zer Fahrt zuſammen. Ein Kraftwagenführer wurde ge⸗ tötet und ein Bankdirektor ſchwer verletzt. Simmern.(Die Hand vom Arme getrennt. Das Dienſtmädchen Hedwig Bernhard aus Rhaunen ge riet mit der linken Hand in die elektriſch betriebene Kreis, ſäge, wobei dem bedauernswerten Mädchen die Hand glat vom Arme getrennt wurde. Das Mädchen wurde in; Krankenhaus nach Simmern gebracht. Straßburg.(Ein Ausflugsauto verunglückt. In der Nähe von Straßburg verunglückte ein mit 45 Aus flüglern beſetztes Auto infolge Porſagens der Bremſe Eine Perſon wurde getötet und 14 verletzt. Odernheim.(Seinen Verletzungen erle⸗ en.) Der verletzte Fritz Stenshorn von hier, der ſich im Prdhtzug Waldböckelheim lebensgefährlich verbrannte, iſt un Krankenhaus in Kreuznach geſtorben. Die Eltern ver⸗ ßeren dadurch ihren Ernährer. a0 Otterberg.(Tödlicher Sturz eines Racht⸗ wandlers.) Der Totengräber und Schneidermeiſter Alt⸗ vater ſtürzte in der Nacht, als er ſchlafwandelnd in ſeinem Zimmer umherging, aus dem Fenſter und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er alsbald ſtarb. 5 Pirmaſens.(Notlandung.) Ein einmotoriges Kursflugzeug der Deutſchen Lufthanſa, das von Frank⸗ furt nach Saarbrüden unterwegs war, mußte in der Nähe von Pirmaſens eine Notlandung vornehmen, da der Füh⸗ ger die Orientjerung verloren hatte und der Weiterflug wegen Einbruch der Dämmerung nicht ratſam war. Die Wandung verlief ohne Zwiſchenfall. Pirmaſens.(7200 Mark unterſchlagen.) Der „Sohn eines hieſigen Kaufmannes benutzte die Abweſen⸗ heit ſeines Vaters dazu, um Gelder in Höhe von 7200 Mart für ſich zu behalten und damit zu verſchwinden. So⸗ fort fanden ſich treue Freunde, die ihn darin, die unter⸗ ſchlagene Summe möglichst raſch durchzubringen, unter⸗ ſtützten. Zwei konnten mittlerweile feſtgenommen werden; einer wird noch geſucht. CEC * Norma m EIS De Hr zur eins vermochte Ilſe nicht über ſie: die Liebe zu dem Manne aus ihrem Herzen zu reißen. So oft ſie ihr auch das Verwerfliche ſeiner Handlungen vorhielt, ſchüttelte Cilly nur traurig den Kopf und flehte mit rührender Stimme:„Schmähen Sie ihn nicht— ich liebe ihn!“ Darum erwähnte ihn Ilſe bald nicht mehr, und ob⸗ leich ſie ſich wegen ihrer Schwäche ſchalt, war ſie froh, daß ſie einen Grund zu ſchweigen hatte. Es hatte ihr jedesmal einen Stich durch das Herz gegeben, wenn ſie des Maunes— wie ſie es für ihre Pflicht hielt— in dieſer Weiſe Erwäh⸗ nung tat Ihr Einfluß auf das junge Mädchen trug die ſchönſten Früchte. Cilly war wieder lebensmutiger, heiterer und friedener, und Ilſe freute ſich an den Reſultaten ihrer emühung. Eines Tages fand ſie den Vater, den Verwalter Bau⸗ mann an der Seite ſeiner Tochter im Walde. Er war ein roßer Mann in den mittleren Jahren, dem Kummer und Sorge die Haare gebleicht haben mochten, aber der ſich gleichwohl noch kerzengrade hielt und kräftig und geſund ausſah. Bei ihrem Kommen ging er ihr entgegen und hielt ihr die Hand hin. „Gott lohne es Ihnes tauſendfach, was Sie an meiner Tochter und ſomit an uns allen getan haben!“ Tränen blitzten in ſeinen Augen, während er kräftig 1 05 Rechte ſchüttelte. Dann ließ er ſie jäh los, und ſeine Kauft ballte lich drohend nach Tworrau hinüber: „Wehe denen, die mein Kind der Schande und dem Elend preisgaben— wehe ihnen!“ Ilſes Samariterwerk erſtreckte ſich aber nicht nur auf Cilly Baumann, Es gab bald keinen Kranken und Armen im Dorfe, dem ſie nicht helfend und tröſtend beiſprang. In ſolchen Augenblicken des ſeligen Gebens freute ſie ſich jedes⸗ mal von neuem, daß die teure Reiſe in die Heimat unter⸗ blieben war und daß ſie das dadurch erſparte Geld den Armen geben konnte. Sie knüpfte an ihre Gaben ſtets die Bebinauna. ſie nicht zu verraten, vor allem nichts den Be⸗ Aus Heſſen. Darmstadt.(Für die Unwettergeſchädig⸗ ten an der Bergſtraße.) Der Vorſtand der Kom⸗ munalen Landesbank Darmſtadt hat den heſſiſchen Ge⸗ meinden an der Bergſtraße, die durch die Unwetterkaka⸗ ſtrophe vor 14 Tagen heimgeſucht wurden, zur Linde⸗ rung der Not eine Beihilfe von 10000 Mark bewilligt. Darmſtadt.(Verbrecheriſcher Ueberfall) In der Nacht gegen 1 Uhr wurde eine junge Dame aus Pfungſtadt, die mit ihrer Mutter zum fallen und zu Boden geriſſen. Mutter und Tochter ſetzten ſich kräftig zur Wehr und riefen um Hilfe. Als hilfsbe⸗ reite Paſſanten herbeieilten, flüchtete Trotzdem die Brücke von einer Taxe, herbeigefahren kam, verſperrt wurde und mehrere die vom Bahnhof den Bahnkörper in den nahen Wald entkommen. Man hofft aber, ihn in Kürze feſtnehmen zu können. Manz.(Vermißt.) Pfungſtadt. verſammlung.— 10 einem von auswärts Zuſtande kam er ins Krankenhaus, wo er ſtarb. Milk ſtellte ſich der Polizei. Guntersblum.(Verunglückt.) Ein Geſchäfts⸗ der Landſtraße im ſcharfen Tempo. Das Motorrad über⸗ ſchlug ſich, der Reiſende ſtürzte in den Straßengraben und beſchädigt. Dienheim. ſchine.) Amſtäfter geriet in die Häckſelmaſchine, wobei ihm der Zeigefinger der rechten Hand zerquetſcht wurde. Goddelau.(Schwerer Sturz.) werlen in Rüſſelsheim ſtürzte ein hieſiger Schreiner aus etwa vier Meter Höhe ab. Er wurde mit inneren Ver⸗ letzungen durch die Sanitätswache der Firma Opel in ſeine hieſige Wohnung überführt. Die Anterſuchung er⸗ gab einen Bruch der Wirbelſäule. Langenſelbold.(Ein Kind als Opfer des Verkehrs.) Das dreijährige Kind des Arbeiters Schramm wurde von einem Laſtwagen überfahren und am Kopfe ſo ſchwer verletzt, daß der Tod eintrat. Eberſtadt.(Meſſerſteche nei) Eine Schläge⸗ rei entſtand hier nachts, in deren Verlauf zwei Perſonen durch Meſſerſtiche verletzt wurden. Einer der Beteiligten wurde mit einem Lungenſtich in das Krankenhaus einge⸗ liefert. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Zornheim.(Ein Bu benſtreich als Rache⸗ alt.) Von bisher noch unbekannten Tätern wurden hier einem Landwirt 640 Rebſtöcke zerſtört. Man nimmt an, daß die Tat aus Rache ausgeführt wurde. Schotten.(Imkertagung.) In Verbindung nit einer bienenwirtſchaftlichen Ausſtellung findet hier in den Tagen vom 28. bis 29. Juni eine Imkertagung ſtatt, an der außer dem Verband Oberheſſen, der gegenwärtig 1520 Mitglieder zählt, auch die Verbände von Starken⸗ Wee Rheinheſſen, Kurheſſen und Frankfurt a. M. teil⸗ nehmen. Hahnſtätten.(Verkehrsunfall) Abends be⸗ fanden ſich zwei Mädchen auf der Heimfahrt mit ihren Nädern. Zwiſchen Oberneiſen und hier wurde ſie von einem Kraftwagen heftig angefahren und ſtürzten ſchwer. Die eine erlitt einen Beinbruch und ſonſtige Verletzungen, die andere einen Bluterauk im Knie. (Das Kind an der Häckſelma⸗ Bahnhof ging, ir“ der Nähe des Rummelbräu von einem Individunm übe der Uebeltäter. Leute dem Verbrecher den Weg verlegen wollten, konnte er über reiſender aus Mannheim fuhr mit ſeinem Motorrad auf In den Opel⸗ 9 Ein 23jähriges Mädchen aus Ginsheim nahm vor mehreren Tagen bei einer Fami⸗ lie in Mainz Stellung an. Nach dem erſten Tage ſchon blieb es der Dienſtſtelle ferne, kehrte aber auch bis jetzt nicht zu ſeinen Eltern nach Ginsheim zurück. Es iſt nicht fer Lesch sen, daß dem Mädchen ein Leid zugeſtoßen (Blutiges Ende einer Wahl⸗ 1 Den Parteifreund erſto⸗ chen.) Hier wurde eine nationalſozialiſtiſche Wahlver⸗ ſammlung polizeilich aufgelöſt. Nach der Räumung des Saales kam es auf der Straße zu einem Zuſammenſtoß i i gekommenen Verſamm⸗ ungsteilnehmer namens Milk und dem 20jährigen Gött⸗ mann, der ebenfalls der nationalſozialiſtiſcen Bewegung naheſteht. Göttmann, der den Milk nicht kannte, erhielt von dieſem einen Stich in die Bruſt. In beſinnungsloſem erlitt ſchwere Kopfverletzungen. Das Motorrad iſt ſtark Das fünfjährige Söhnchen des Landwirts Ad. Aus dem badiſchen Lande. Auslandsanleihen der badiſchen Städte und Gemeinden. Karlsrube, 15. Maj, Die Zulaſſungsſtelle für elus⸗ landsanleihen in Berlin hat für die badischen Städte und Gemeinden eine Auslandsanleihe in Höhe von rund 13 Millionen Reichsmark genehmigt. Die Städte und Ge⸗ meinden haben den unter der Leitung des Präſidenten Dr. Gugelmeier ſtehenden badiſchen Sparkaſſen⸗ und Girover⸗ band mit der Aufnahme der Anleihe betraut. Man rech ⸗ net damit, daß die Verhandlungen mit dem Auslande über die Placierung der Anleihe noch im Laufe des Monats Mai zu einem Abſchluß gelangen werden. Bei der Ge⸗ nehmigung der Anleihe wurden die Anträge der Städte und Gemeinden durch die Zulaſſungsſtelle in Berlin einer überaus ſorgfältigen Prüfung unterzogen. Die genannte Summe ſtellt daher nur einen Teilbetrag des wirklichen Bedarfs der Städte und Gemeinden dar, die hereinflie⸗ ßenden Beträge werden aber dennoch eine gewiſſe Erleich⸗ ſic beine die Wirtſchaft der badiſchen Kommunen mit n. 9 ö Mannheim.(Kinder als Verkehrshinder⸗ nis.) Auf der Waldhofſtraße geriet ein vier Jahre alter Knabe unter einen vorbeifahrenden Straßenbahnwagen. Der Straßenbahnwagen mußte mit einer Winde mit Hilfe von Paſſanten gehoben und das Kind aus ſeiner Lage befreit werden. Glücklicherweiſe trug das Kind nur Haut⸗ abſchürfungen am ganzen Körper davon.—. Auf der Brückenſtraße lief ein ſieben Jahre alter Schüler quer durch einen Wahlpropagandazug über die Straße und achtete dabei nicht darauf, daß jenſeits ein Lieferwagen fuhr. Er geriet unter den Kraftwagen und trug innere Verletzungen davon. Beide fanden Aufnahme im Allge⸗ meinen Krankenhaus.. Heidelberg.(Notlandung.) Ein der Badiſch⸗Pfäl⸗ ziſchen Luft⸗Hanſa gehöriger Doppeldecker, der über Hei⸗ delberg kuſnahmen machen wollte, mußte in der Nähe der neuen Kaſerne wegen Verſagens des Motors not⸗ landen. Dabei blieb das eine Rad des Fahrgeſtells an einem Stein hängen, ſodaß ſich das Flugzeug überſchlug und in den Boden bohrte. Der Führer Karl Reum aus Frankfurt a. M. blieb unverletzt. Dagegen hat der Be⸗ gleiter, Photograph Herrmann, ſtark blutende Verletzun⸗ 60415 davongetragen. Das Flugzeug mußte abmontiert derden. 3 zeidelberg.(Nach Geſchlechtern getrennte Aaimmung in Heidelberg.) Das Reichsmini⸗ ſterium des Innern hat die Genehmigung erteilt, daß bei der Abſtimmung zur Reichstagswahl für die weiblichen Ab⸗ ſtimmenden zu ſtatiſtiſchen Zwecken beſondere Wahlum⸗ ſchläge benutzt werden. Die Unterſcheidung der Umſchläge wird durch den Aufdruck„Frauen“ erreicht. „Altlußheim.(Freiwilliger Tod.) Die 25 Jahre alte Landwirtstochter Katharina Zahn hat ſich in Kies⸗ 1 1 8 Die Urſache der Selbſttötung iſt noch un⸗ ekannt. Zehl.(Aus dem Tenſter geſtürzt.) Der ve, Zodersweier bei Kehl ſtammende 24jährige Friedrich König verlangte in einer Wirtſchaft in Straßburg ein Zimmer zum Uebernachten. Am nächſten Morgen ſtürzte er vom erſten Stock zum Fenſter hinaus und blieb mit ſchweren Kopf- und inneren Ver etzungen liegen. heinbiſchofsheim.(Schwerer Unfall., An ciner abſchüſſigen Stelle auf dem Felde bei Hohbühn kam der nachrollende Wagen dem Pferd des Landwirts Karl Wendling an die Hinterbeine, worauf es durchging. Beim Nehmen einer Kurve ſtürzte der Wagen um und begrub Wendling und die Frau unter ſich. Sie wurden noch einige Meter weit geſchleift. In der Nähe arbeitende Leute konnten die unglücklichen aus ihrer ſchrecklichen Lage befreien und brachten ſie nach Hauſe. Wendling erlitt ſchwere innere Ver bungen: es iſt fraglich, ob er mit dem Leben davonkommi. Die Frau wurde ebenfalls ſchwer, wenn auch nicht lebensgefährlich verletzt. Bräunlingen bei Donaueſchingen,(Brand.) Im Dacſtock des dem Bäckermeiſter Gottfried Kleiſer gehö⸗ renden Anweſens brach aus bisher noch unbekannter Ur⸗ ſache Feuer aus, dem der ganze Oachſtuhl zum Opfer fiel. Der Gehäudeſchaden beträgt 0. bis 7000 Mark, der Fahrnisſchaden ungefähr 4000 Mark. 0 wohnern des Schloſſes gegenüber laut werden zu laſſen. Sie mochte wohl dadurch eine fremde Einſchränkung ihrer Wohltaten fürchten. Am meiſten erfreute ſich die alte Marianka ihrer Für⸗ ſorge. Hier konnte ſie keine irdiſchen Güter ſpenden, denn Graf Konrad ſorgte, daß es den beiden Alten an nichts gebrach— ſie gab nur ſich ſelbſt und damit unendlich viel. Die Alte war durchaus nicht immer ſo geiſtesabweſend und wirr wie das erſte Mal. Es gab lichte Augenblicke, wo ſie ganz vernünftig reden konnte. Aber ſo oder ſo, die alten glanzloſen Augen bekamen einen Schimmer, wenn Ilſe hereintrat, die knochigen, welken Hände ſtreckten ſich ihr jedesmal mit gleicher Glückſeligkeit entgegen.„Mein herziges Komteſſel, meine Giſela!“ ft ſchon hatte Ilſe ihr erklärt, wer ſie ſei. In lichten Augenblicken flog dann ein Lächeln über die verwitterten Züge:„Laſſen Sie mich nur ſo ſagen— Sie ſehen halt meiner Giſela ſo ähnlich“, antwortete ſie dann, und war ihr Geiſt umnachtet, ſo nützte ein Widerſpruch nichts. Wenn Ilſe in der geräumigen, aber niederen, ſauberen Bauernſtube neben Marianka ſaß, konnte ſie über die alten Geſchichten, die dieſe ihr erzählte, Zeit und Ort ver⸗ geſſen. Es war im Grunde immer dasſelbe: von Giſela, die den Geiſt von Tworrau geſehen hatte und darum den Sänger Hollmann lieben mußte—— wie der Geiſt in jeder Generation einmal jemandem erſcheine und ihn un⸗ glücklich mache—— dann von dem Grafen Egon und dem kleinen Konrad, der die böſe Stiefmutter bekam. Zuweilen, wenn ſie beſonders klar war, erzählte ſie, daß Graf Konrad ſie öfter beſuche, daß er ſeine alte Kinderfrau mit Güte und Freundlichkeit überſchütte, und daß ſie ihm dann ſo gern ſeine Hände küſſen möchte. Aber er leidet es nicht, er wäre doch kein Heiliger ſagt er. Und Ilſe ſaß mit roten Wangen und glänzenden Augen und konnte nicht müde werden, zu lauſchen. Einmal hatte Ilſe den Grafen Konrad, als ſie gerade im Begriff ſtand. die alte Markanka zu beſuchen, geſehen, wie er aus der Tür derſelben herausttat. Sie war noch mehrere Schritte von dem Häuschen entfernt und verſteckte ſich ſchnell hinter einem Gebüſch, 110 einer Begegnung ausweichen zu kön⸗ nen. Ob er ſie 55 en hatte, ae ſie nicht, aber an einem der folgenden Tage machte lie eine Wahrnehmung. die ſie tief und bitter ſchmerzte. Auf ihrem Morgenſpaziergange begegnete ſie ihm abermals, und ſchon wollte ſie eine Wen⸗ dung machen, um ihm wie neulich auszuweichen, als ſie ſah, daß er ihrer Abſicht zuvorkam. Der einſame Gelehrte war viel zu wenig weltgewandt, um dieſe ſeine Abſicht geſchickt verbergen zu können. Es gab ihm ordentlich einen Ruck, als er, ſich einem Nebenpfad zuwendend, leicht grüßte ber ſchnell vorüberſchritt. Ilſe ging nach Hauſe mit wehem erzen. Schloß und Dorf Tworrau ſollte Einquartierung be⸗ kommen. Die diesjährigen Manöver der nahen und wei⸗ teren Garniſonen fanden in der Gegend, wenn auch nicht in unmittelbarer Nähe Tworraus ſtatt. Deshalb waren nur einige jüngere Offiziere angemeldet, währ“ die hö⸗ heren Offiziere in nächſter Nähe des Uebungsſeldes ihre Quartiere bezogen. Unter dieſen jüngeren Offizieren, die nach Tworrau kommen ſollten, befand ſich auch der Sohn des Hauſes, Graf Horſt Limar. Mit Pferdegetrappel und Sporenklirren hielten ſie ihren Einzug und brachten Leben in die ſtillen Räume des Schlosses, 150 Ilſe war es beinahe zu viel der Unruhe, wenn ſie anſcheinend auch nichts mit dieſer Veränderung zu tun hatte und ſich in den einſamen linken Flügel kein Geräuſch und kein Sporrengeklapper verirrte. Schon in dem Weſen der Kinder, die dem Ereignis mehr Beachtung zollten, als es eigentlich wert war, prach ſich eine gewiſſe Erregung aus, und ſie hatte Mühe, deren Ge⸗ danken jetzt aelete auf den Unterricht zu vereinigen. Aber geradezu eine Marter war es für ſie, der etzt lange dauernden Mittagstafel beiwohnen zu müſſen. ine indfrekte Bitte an die Gräfin, ſie zu dispenſieren, ſchlug fehl. Der Kinder wegen ae die Gräfin ihre Gegen⸗ wart, alſo gewi 1 51 05 als Schutz und Abwehr, damit 1 die jungen Komteſſen nicht ſchon allzuſehr als Damen üblen ſollten. (Fortſetzung ſolgt) Tagung des Verbandes badiſcher Gemeinden. Baden⸗Baden, 15. Mai. Die Hauptverſammlung des Verbandes badiſcher Gemeinden wurde hier abgehalten und von dem Vorſitzenden des Verbandes, Bürgermeiſter, Menges, Gernsbach, eröffnet. Er begrüßte zunächſt die Vertreter der Regierung, der Stadt Baden⸗Baden, des badiſchen Städteverbandes, ſowie anderer intereſſierter Vereine und Verbände. Der Vorſitzende ging in einem Vortrag, dem 700 bis 800 Anweſende mit großer Auf⸗ merkſamteit folgten, auf die wichtigſten Gemeindeprobleme, und auf die umfangreiche Verbandstätigkeit ein. Auf dem Gebiete des Wohnungsweſens ſeien die Ver⸗ hältniſſe auf dem Lande, wie der Vorſitzende ausführte, nicht beſſer wie in den Städten. Nicht gerechtfertigt ſei es, daß die großen Städte die aus dem Lande kommenden Landesanteile in der Gebäudeſonderſteuer ganz für ſich beanſpruchten, weil zwei Drittel aller Arbeiter zwar in den Städten arbeiten und dort Steuerwerte ſchaf⸗ fen, aber auf dem Lande wohnen und hier Aufwendungen an Wohnungsbauten, Schulen, Fürſorge, Straßen uſw. verurſachen. Die ſo oft geforderte Rückgabe der all⸗ gemeinen Fürſorgetätigkeit an die Gemein⸗ den laſſe ſich nicht mehr umgehen, zumal der Staat ſtatt ein Drittel nur noch ein Viertel des Aufwandes erſetzen will. Die ſodann zur Verleſung kommenden Entſchließun⸗ gen, die die vom Vorſitzenden dargelegten Punkte ent⸗ halten, wurden von der Hauptverſammlung einſtimmig angenommen. Der Nechenſchaftsbericht für 1927 und der Voranſchlag für 1928 wurden genehmigt. — Mus der Pfalz. Kaiſerslautern.(Verurteilter Falſchmün⸗ zer.) Der 23 Jahre alte Lackierer Johann Kollet von hier wurde vom hieſigen Schöffengericht wegen Falſch⸗ münzerei zu ſieben Monaten Gefängnis verurteilt. Ec hatte durch Pauſen von 5 Nentenmarkſcheinen und nach⸗ trägliches Uebermalen insgeſamt dreizehn Fälſchungen die⸗ ſer Art hergeſtellt und dann verſucht, ſie in den Verkehr zu bringen, was ihm teilweiſe auch gelang. Der Verur⸗ teilte betonte bei der Verhandlung, daß er die Fäl⸗ ſchungen rein aus Luſt zum Zeichnen hergeſtellt habe, ohne zunächſt die Abſicht, ſie in den Verkehr zu bringen, gehabt zu haben. Biſſersheim.(In der Scheune geſtürzt.) Dec bei Gutsbeſitzer Böll beſchäftigte Knecht Michgel Steg⸗ maier wurde in der Scheune bewußtlos aufgefunden. Mit einem doppelten Schädelbruch und einer ſchweren Gehirnerſchütterung wurde er ins Krankenhaus nach Grün⸗ ſtadt überführt. Sein Zuſtand iſt ſehr ernſt. Edenkoben.(Das Motorrad vom Automo⸗ bilerfaßt.) An der Kreuzung Bahnhofs⸗ und Staats⸗ ſtraße wurde ein aus Landau kommendes, mit zwei Per⸗ ſonen beſetztes Motorrad von einem Automobil erſaßt und gegen ein Haus geſchleudert. Der Motorradfahrer erlitt einen Unterſchenkelbruch und Hautabſchürfungen. Alſenz.(Schwere Froſtſchäden.) Aus den Weinbauorten Feilbingert, Duchroth⸗Oberhauſen, Lett⸗ weiler, Odernheim, Rehborn, Callbach und Meiſenheim werden ſchwere Froſtſchäden gemeldet. Auch in Klein⸗ bockenheim hat der Froſt in der letzten Woche in den Weinbergen großſen Schaden angerichtet. Man muß in einzelnen Lagen mit 50 bis 75 Prozent Ausfall des Ertrages rechnen. Aehnliche Meldungen liegen auch aus anderen Orten der Pfalz vor. tSleiszellen⸗Gleishorbach.(Er weiß was er will) In der letzten Gemeinderatsſitzung ſtellte das Gemeinde⸗ ratemitlied Fritz Hoffmann anläßlich der Beratung be⸗ züglich der Ueberleitung der hieſigen Gemeindebeamten an die neue Beſoldungsordnung den Antrag, der Ge⸗ meinderat wolle heſchließen, daß jedes Gemeinderatsmit⸗ glied für jede Sitzung in Zukunft eine Entſchädigung von fünf Mark aus der Gemeindekaſſe erhält. Er begründete ſeinen Antrag damit, daß, wenn die Gemeinde doch ban⸗ kerott mache, auch der Gemeinderat etwas davon haben wolle.() Weiter erklärte er, daß der heutigen Geſetz⸗ gebung nur durch„Revoſtemachen“ entgegengetreten wer⸗ den könne, wozu er dann aus, aufforderte. Da Hoff⸗ mann trotz zahlxeicher Ordnungsrufe und Verwarnungen ſeitens des Vorſigenden nicht zu heſchwichtigen war, ſah dieſer ſich gezwungen, die Gemeinderatsſitzung zu ſchließen und auf unbeſtimmte Zeit zu vertagen. e — Habt Ehrfurcht vor den Gaaten! N Wer jetzt über die Felder geht, der ſieht auf den Aeckern tiefgrün die Saaten ſtehen. Mögen manche ge⸗ dantenlos und empfindungslos daran vorübergehen. Vie⸗ len anderen, und das wohl den meiſten, iſt es ein Er⸗ lebnis. Die können nicht vor einem grünenden Acker ſtehen, ohne das ganze Wunder der ſich immer wieder er⸗ neuernden Fruchtbarkeit der Erde zu empfinden, ohne das Gefühl der 2 0 00 vor der Brotfrucht, ohne die be⸗ wundernde Erkenntnis der Größe der Schöpfung. Was da auf den Aeckern ſproßt und grünt, das iſt unſer tägliches Brot, das iſt die neue Nahrung, mit der uns die Fruchtbarkeit der Erde und der Fleiß des Bauern beſchenken ſoll, das iſt die Gottesgabe, die aus dem Mutterſchoß des Heimatbodens quillt. 0 5 Möchte man es glauben, daß es viele Menſchen gibt, die keine Ehrfurcht vor dem Saatfeld haben? Die nicht ſtill und demütig, nachdenkſam und dankbar betrachtend vor dem Acker ſtehen? Menſchen, die rücksichtslos über ein grünendes Saalfeld ſtürmen und roh in den Boden tre⸗ ten, was ſo hoffnungsfroh dem Licht entgegenſtrebte? Schätzt die Saaten! Erbauliche Geſchichten vom Amtsſchimmel Bürolrattsmus, Staatsanwalt und Reichsgericht. Das Reichsgericht, alſo der höchſte deutſche Gerichts⸗ bof, halte ſich in dieſen Tagen mit einer Glanzleiſtung des Bürokratismus zu beſchäftigen, die wieder einmal Piel wie weit die Paragraphenweisheit und der geſunde Menſchenverſtand manchmal auseinandergehen.. Hatte da ein Oberbahnmeiſter irgendwo in Schleſien an den ſeiner Bahnmeiſterei gelieferten Neparaturſtücken Arbeiten ausführen laſſen, die auf den Anhängezetteln nicht vorgeſchrieben waren. Dieſe Verfügung über reichs⸗ bahnfiskallſches Gut ohne Anordnung oder Genehmigung eines Vorgeſetzten Aan in der Sprache des deutſchen Rech⸗ tes Untreue und Amtsunterſchlagung. Auf Anzeige der GEiſenbahnbenhürde erh eee Alice mäß bie Anklage. Das zutändige Landgericht ſprach aber den Oberbahnmeiſter frei und ſtellte feſt, daß die— nach Anſicht der Reichsbahnbehörde—. eigenmächtige Hand⸗ lungsweiſe des Angeklagten, man könnke auch ſagen, ſeine beſſere Einſicht und Sachkenntnis, das Vermögen der Reichsbahn nicht nur geſchädigt, ſondern ſogar vermehrt hatten. Die Arbeiten, die der Oberbahnmeiſter ausführen ließ, waren jedenfalls zweckmäßiger und vorteilhafter, als die urſprünglich angeordneten. a. Man ſollte denken, der Staatsanwalt beruhige ſich bei dieſer Feſtſtellung, ſchüttle dem Oberbahnmeiſter die Hand und ſpräche den Wunſch aus, der Reichsbahn möchten ſo einſichtige und reſolute Beamte noch mehr beſchieden wer⸗ den. Aber, weit gefehlt, der Staatsanwalt legt Reviſion ein und ſo hatte ſich das Reichsgericht mit der Angelegen⸗ heit zu befaſſen. 1 5 Der Herr Staatsanwalt hat aber für ſeine Reviſion erfreulicherweiſe dein Verſtändnis gefunden. Der Reichs⸗ anwalt bezog ſich auf die tatſächlichen Feſtſtellungen der Vorinſtanz, die Abſicht einer Vermögensſchädigung ſei durch nichts erwieſen, dagegen ſei einwandfrei dargetan, daß alle ausgeführten Arbeiten zum Vorteil des Reichs⸗ bahnſistus geſchehen ſeien. Dieſer Auffaſſung ſchloß ſich auch das Neichsgericht ſelbſt an und die Reviſion des Staatsanwaltes wurde verworfen. 5. Der höchſte deutſche Gerichtshof hat ſich alſo nicht der Auffaſſung angeſchloſſen, daß es ſtrafbar iſt, wenn ein Untergebener zum Vorteil ſeiner Behörde geſcheiter iſt wie ſein Vorgeſetzter. St. Bürokratius wird über die— ſes Urteil bittere Zähren vergießen. Noch ein Paragraphen⸗Wunder. In Oberndorf a. N. bekommt ein Vater von ſeinen Kindern aus Amerika zum Namenstag eine Salami⸗ Wurſt geſchickt. Die Wurſt ift da; der glückliche Vater bekommt von der Poſt den Beſcheid, daß die Wurſt auf dem Zollamt liege, aber wegen Fleiſcheinfuhrverbots aus Amerkla entweder verbrannt werden oder wieder nach Amerika zurückgehen müſſe. Und ſo wird dieſe weitge- reiſte Wurſt, nachdem man den ſtrahlenden Empfänger gewiſſermaßen mal dran riechen ließ, wieder über den großen Teich ſchwimmen, wenn der Beinahebeſitzer Geg— ner der Feuerbeſtattung iſt. Das Geſetz will es. Internationaler Golf⸗Wettkampf in Berlin. Am 17. Mai(Himmelfahrt) treten der Amerikanen alter Hagen-Detroit und der Engländer Percy Allif nander in einem Wettſpiel beim Golf und Landclub berlin-Wannſee gegenüber. Der engliſche Berufsſpieler Percy Alliß beim Golf ſiel, im Oval Walter Hagen⸗-Detroit. Eine Bremenflieger⸗ Gedenkmünze. —. N N Nd. WFE c e baer Mit Unterſtützung der deutſch! Luftfahrtverbände i nach dem Entwurf des Künſtler ae Schwe aa Ehrengedenkmünze in 5 Markſti röße geprägt wor⸗ 1 9 in Silber Mk. 6.— und in Gold Mk. 100.— koſtet. Kleine Chronik. 4 Tödlicher Unfall bei einem Fe... Bei einem zur Austragung der belgiſchen Meiſterſchaft un Seniordegenfechten in Brüſſel veranſtalteten Tournier iſt der Belgier Neef getötet worden. Die Degenklinge ſeines Gegners Lepaige traf Neef und drang etwa 17 Zenti⸗ meter lief in die rechte Lunge ein. 4% Sieben Todesopfer eines Orkauns. Wie aus Ran⸗ goon in Indien gemeldet wird, wurde die Stadt von einem ſchweren Orkan heimgeſucht, der ſieben Perſonen das Leben koſtete. 4% Exploſien in einer Waſchanſtalt. In Kokomo im Staate Indiano explodierte in einer Waſchanſtalt eine Dampfbügelanlage. Das Gebäude, in dem ſich die Waſch⸗ anſtalt befand, wurde zerſtört. In der Dampfhügelanlag⸗ arbeiteten etwa 25 Frauen und Mädchen. Von dieſen wurden vier getötet, ſechs ſchwer ver it und die übrigen durch die ausſtrümenden Dämmfe nerhrüht. Durch dies Kraft der Erploſton wurden ſchwere Eiſenſtüc aßenwelt weggeſchleudert. 15 * Abſturz eines britiſchen Militärflugzeuges. In der d%e von South⸗Farnboreugh ſtürzte ein britiſches Mi⸗ tilärflugzeug ab, wobei der. e ff dies getötet und zwei Beobachter verletzt wurden. Es ſſt dies der 31. An⸗ glüdsfall, der ſich in dieſem Jahre bei den britiſchen Luft⸗ ſtreitkräften ereignet hat. ö a Die Schwalbe als Briefträger. Im vergangenen bſt befeſtigte ein Bergmann aus St. Avold unter dem Flügel einer Schwalbe, die in ſeinem Haus ihr Neſt hatte, eine Nachrichtenrolle mit folgendem Wortlaut:„Während des Sommers 1927 habe ich mein Neſt bei Herrn A. R. in St. Avolt(Frankreich) gehabt. Ich habe ihm nach mei⸗ ner Rückkehr über den Aufenthaltsort während meiner Ab⸗ weſenheit zu berichten.“ Dieſer Tage kehrte die Schwalbe nach ihrem Sommerneſt zurück und trug unter ihrem Flü⸗ gel folgendes Brieflein.„Ich war während des Winters bei Herrn J. B. auf der Inſel Martiniaue, der mich beauftragt, meiſem alten Gaſtherrn ſeine herzlichſten Grüße zu überbringen.“ i ae Feuersbrunſt in Biarritz. Durch eine Feuersbrunſt wurden in Biarritz in der Nacht eine ganze Reihe von Ge⸗ bäuden eingeäſchert. Nur mit Mühe konnte das Hotel de l'Europe vor den Flammen bewahrt werden. i Vier Rieſenbrände in Polen. In Lidaer Kreiſen huben in den letzten Tagen vier Brandkataſtrophen ſtatt⸗ gefunden, denen 104 Häuſer zum Opfer fielen. In der Gemeinde Trokiele ſind 21 Gebäude, in dem Dorfe De⸗ rasne 30, im Dorfe Dwirczana 23 und in Niemenczyn 30 Gebäude eingeäſchert worden. Man dermutet, daß das Feuer in allen Fällen von einer Brandſtifterbande angelegt worden iſt. 5 10 Perſonen auf einer Vergnügungsfahrt ertrun⸗ ken. In der Nähe von Boſton in Amerika ertranken auf einem Ausflug infolge Leckſpringens ihres Bootes zehn Perſonen. „ 25 Häuſer vom Feuer zerſtört. In einem Vorort von Rio de Janeiro wurden 25 Häuſer durch Feuer. zerſtört. Eine Anzahl von Perſonen wurde durch herab⸗ ſtürzende Balken verletzt.. Ein Laſtwagen in die Schlucht geſtürzt. Ein mit 13 von der Jagd heimkehrenden Perſonen beſetztes Auto ſtieß im Departement Bar in Frankreich in dem Augen⸗ blick, als es über eine Brücke, die über eine Schlucht führte, fuhr, mit einem Auto zuſammen, wobei ein Motor ex⸗ plodierte. Der Laſtwagen ſtürzte in die Schlucht. Sechs der Inſaſſen wurden ſchwer, die übrigen leicht verletzt. Einer Meldung aus Dunbar zufolge, be * Aus weiſung von deſertierten Fremdenlegionären. ſchloß die ſchot⸗ ische Regierung, zwei in Granton(Firth of Forth) ge⸗ ———— æT—— landete Deſerteure der franzöſiſchen Fremdenlegion, einen Deutſchen und einen Oeſterreicher, auszuweiſen. 4. Anglücgsfall auf einem Genfer See⸗Dampfer. Auf dem Genfer See ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Unmittelbar vor der Landungsbrücke von Pully(bei Lau⸗ ſanne) begegneten ſich zwei Dampfer, die beide in Pully landen wollten. Der Anker des einen verfing ſich in einer Kette des anderen und riß ein Stück des Maſtes los, das auf das Vorderteil des Dampfers fiel. Drei Frauen wurden getroffen. Zwei wurden ſchwer verletzt und eine ſtarb gegen Abend im Kanton⸗Spital. a % Acht Fiſcher ertrunken. Ein Motorboot, das in Rockwood(Maine) mit einer Beſatzung von neun Mann zum Fiſchfang ausgelaufen war, wurde auf hoher See leck und ſank. Acht Mann der Beſatzung ertranken. 4% Zwei ſchwediſche Flieger tödlich abgeſtürzt. Auf dem Flugplatz Ljungbyhed ſind zwei ſchwediſche Militär⸗ flieger aus einer Höhe von 800 Metern tödlich abge⸗ ſtürzt. Das Flugzeug verbrannte vollkommen. Die„Sühne“. Franzöſiſche Soldaten als Sittlichleits verbrecher. Landau, 15. Mai. Das franzöſiſche Kriegsgericht für die Pfalz in Landau befaßte ſich unter ſtrengſtem Ausſchluß der Oef⸗ fentlichkeit— auch der Preſſe— mit dem Sittlichkeits⸗ verbrechen eines farbigen Franzoſen bei Ludwigswinkel am 4. März d. J. und den ſchweren Anpöbelungen zweier franzöſiſcher Soldaten am 12. März in Ludwigshafen. Dieſe beiden Verbrechen riefen damals unter der geſam⸗ ten Bevölkerung große Erregung hervor. Der marokkaniſche Schütze Haißar, der zu der Belegſchaft des franzöſiſchen Schießplaßes Ludwigs⸗ winkel gehörte, überfiel am 4. März in einer Waldav⸗ teilung bei Nothweiler die ledige 28jährige Waldarbei⸗ terin M. L., verſetzte ihr ſchwere Fauſtſchläge ins Geſicht, zerriß ihre Unterkleidung und verübte ein Verbrechen der Notzucht: alsdann ging er flüchtig. Das Kriegs⸗ gericht verurteilte ihn wegen eines Verbrechens der Not⸗ zucht und wegen Fahnenflucht zu einem Jahr Ge⸗ fängnis ohne Straſaufſchub! Die beiden anderen franzöſiſchen Soldaten, deren Namen nicht in Erfahrung gebracht werden konnten, hatten ſich wegen eines Verbrechens der ver⸗ ſuchten Notzucht, wegen Erregung öffentlichen Aergerniſ⸗ ſes und Mißhandlung zu verantworten. Am Montag, den 12. März überfielen die beiden in der Bleichſtraße in Ludwigshafen ein 17 Jahre altes ie ep ce i ten es mit Gewalt zu dem in der Nähe liegenden litär⸗ übungsplatz, warfen es zu Boden und verſuchten es zu vergewaltigen. Das Mädchen ſetzte ſich mit größten An⸗ ſtrengungen zur Wehr und ſchrie laut um Hilfe ihr der eine Soldat den Mantel vor den Mun worauf preßte. Als die Soldaten infolge der heftigen Gegenwehr erkann⸗ ſie das Mädchen durch Fauſtſchläge ins Geſicht. ten, daß ſie ihr Ziel nicht erreichen konnten, ae eim Herannahen von Paſſanten ließen ſie von ihrem Opfer ab und ergriffen die Flucht. Wegen dieſes Vorkommniſ⸗ ſes erhob bekanntlich der Ludwigshafener Oberbürger⸗ meiſter Dr. Weiß bei der Beſatzungsbehörde Proteſt und ſorderte ſtrenge Beſtrafung der Täter. Das Militär⸗ gericht verurteilte beide zu je einem Jahr Gefäng⸗ nis ohne Bewährungsfriſt! Heute 2 Blätte 11 ö N 50 0 5** 1 19