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Morgen Sonntag im„Fürſt Alexander“, wozu einladet Georg Kirchner, Tanzlehrer Fuller mile Weizenfuttermehl, Kleie, Haferflocken, Weizen Gerſte, Mais und Kückenfutter empftehlt Heinrich Faltermann Telefon 76. Moltkeſtr. 15. N Odenwälder Blaue und Gelbe In⸗ duſtrie-Saatkartoffeln ſind am Lager vorrätig. Beltanntmachung. Betr.: Reichstagswahl am 20 Mai 1928. Bei der Wahl zum Reichstag wird ge trennt für Männer und Frauen abgeſtemmt. Zu dieſem Zweck erhallen die Männer el nen blauen Umſchlag, die Frauen einen grauen Umſchlag. Da bel der Ausgabe der Umſchläge die Möglichkeit elner Verwechslung beſteht, werden d f 6 die Slimmberechtigten erſucht, bet dem Em⸗ 1 ewerbeverein Viernheim pfang des Umſcklags darauf zu achten, daß ſie einen ſolchen in der für ſte beſt mmten Morgen Sonntag, den 20. Mai] Farbe erhalten. Bei Irrtümern wird gebe⸗ nachmittags 3¼ Uhr ſindet im„Engel“ ten, die mit der Ausgabe der Umſchläne be⸗ die feierliche Ueberreichung der ſchäfttaten Perſonen oder den Abſtimmungs⸗ „Geſellenbriefe“ vorſtand ſofort hinzuweiſen. Heſſ. Bür germeiſterei Viernheim an die Junggeſellen des Ortsgewerbevereins ß ͤ „Die Staatsgewalt geht vom Volke aus“ . Wenn dieſer wichtige Artikel der Reichs verfaſſung kein leerer! ſein ſoll, dann hat jeder Deutſche die moraliſche Sich ſeiner 10 1 dem Stimmzettel Ausdruck zu verleihen. Nicht leicht haben es die Wähler aus dem Chaos von Parteigruppen und Grüppchen das Richtige zu treffen und doch iſt es auch nicht allzu ſchwer. Der vernünftig denkende Menſch muß ſieh doch ſagen, daß er nie und nimmer den Alachtkitzel einzelner Gernegroße unterſtützen darf. Die große ſozialdemokratiſche Partei aus der Not des Volkes geboren, kämpt unentwegt für die Beſſergeſtaltung der Lebenshaltung der werktätigen Bevölkerung, es iſt daher auch Ehren⸗ pflicht dieſer großen Volksſchichten, der Verfechterin ihrer Belange der großen ſozialdemokratiſchen Partei ihre Stimme zu geben. 5 Deshalb:„Heraus ihr Maſſen, die ihr im Erwerbsleben ſteht“, „Heraus ihr Opfer der Arbeit“, „Heraus ihr Opfer der Inflation“, „Heraus ihr Opfer des Krieges“, denn der Dank des Vaterlandes kommt beim Bürgerblock nur für die Offi⸗ ziere und deren Anhang in Betracht, tretet Alke 91 die wahkarne, erhebt Eure Stimme für die ſozialdemokratiſche Partei und 5 kennzeichnet No. 1 Die Sezialdemokratische Partei Deutschlands Ortsgruppe Viernheim 8888888808880 Süddeutsche Disconto-Sesellschaft H.- 6. Mannheim(Zentrale D, 3 15-16) Depositenkasse P. 7. 15 Mannheim- Neckarau Aktienkapital und Reserven: 20 Millionen RM. Decosflehkasse. frichshrüche H 1. 9 change Haltestelle der Straßenbahn Erledigung aller bankmäßigen Geschäfte Annahme von Einlage und Spargeldern gegen Banksparbuch 0 Meu eröffnet: 0 8 50000000000 SO und der Metzger ſtatt. Die Eltern,. Vormünder, Lehrmeiſter der Gemeinde- und Schulvorſtand, die Her⸗ ren Lehrer, die Prüfungsmeiſter und Geſel⸗— lenbeiſitzer, die Mitglieder der Innungen und des Ortsgewerbevereins, ſowie die Mei⸗ ſter, Geſellen, Lehrlinge und ſonſtige Inte⸗ Viernheim Urheiter Sportkariell Nr. 1 reſſenten ſind zu dieſer Feier höflichſt ein⸗ geladen. Zu gleicher Zeit daſelbſt Ausſtellung der Geſellenſtücke, ſoweit dies möglich. Viernheim, den 15. Mat 1928 Wunderle. Zöller. Die Mitglieder %½9 Uhr, am Gasthaus 2.„Karpfem“ zur der Sozialdemokralischen Grone uswahl in N Der Besitzbürgerblock, muß am Sonntag N vernichtend geschlagen werden. Darum erscheint in Massen! Damen- Mäntel Fertige Herren- und Jünglings-⸗ Anzügen, MWasch- Anzüge, Windjacken und Hosen Die Vorstände. des Volkschors, der Turn Genossen 4 schaf des Stemm- und Ringklubs, des Arbeiter- Had. fahrerbundes Solidarität und der Arbeiter- Samariterkolonne versammeln sich heute abend Fackelzug des morgigen Wahlzettels trägt den Namen der Sozial⸗ demokratiſchen Partei. Jeder Arbeitnehmer an jetzt ſelbſt wiſſen, was er zu tun hat.— Der Worte ſind genug!— Macht Euer Kennzeichen in Teilnahme am e 8888888 Bürsten, Besen, Fußmatten, Mö- belklopfer, Par- kettbohner, Mopp, Wollbslen Parlei. Pfingsten muß die Wohnung blitzen Selfen u. Kurz- Einsatz- und Trikoline- FEC norden, eee n en holzperarbeſtenden Hand⸗ zu staunend billigen Preisen, finden perkern l. Felbſperbrauchern Sie bei 6 empfiehlt g Rob. Steiert, l ehe eee und Diele in biverſen Va 5 N b ſowie Qualitäten 0b Te reſer N Weinheimerſtraße 62 Galen gn Hanf, Hul. 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M.— Schrift Neues in Kürze. ze: Bei Gießen und bei Dresden fanden zivei ſchwere Unglücksfälle ſtatt, indem ſich zwe! Kraftomnibuſſe über⸗ ſtürzten, wobei insgeſamt 60 Perſonen zum Teil ſchwer verletzt wurden. ꝛ6: Im Kolmarer Autonomiſtenprozeß iſt jetzt die Ver⸗ . N nehmung der Zeugen des Generalſtgatsanwalts beendet und der erſte Zeuge der Verteidigung bereits vernommen. All⸗ gemein iſt eine ſtarke Entſpannung zu verzeichnen. 6: In Hamburg fand ein Zuſammenſtoß zwiſchen Kom⸗ muniſten und Reichsbannerleuten ſtatt, bei der es zwei LTote gab. 16: Nobile iſt von ſeinem Nordpolflug nach Kingsbay 10 zurückgekehrt, ohne irgendwelche bedeutende Entdeckungen gemacht zu haben. Er beabſichtigt bereits am Samstag wieder zu ſtarten. 1: In Moskau hat ver Prozeß gegen den deutſchen Ingenieure, die der Wirtſchaftsſabotage und der Teilnahme an gegen revolutionären Bewegungen beſchuldigt ſind, be⸗ gönnen. 16; Nach beſtimmt lautenden Berichten aus Tokio ſoll Japan beobſichtigen, die Mandſchurei vollkommen zu be⸗ ſetzen, während die Nordtruppen die Gegenoffenſive gegen die Streitkräfte des Generals Feng ergriſſen haben. e: Wie aus Melbourne gemeldet wird, hat der auſtra⸗ 1 liſche Miniſterpräſident Bruce die Aufführung des Cavelt⸗ Films in Anſtralien verboten. ——— Rückblick. Reichskanzler Dr. Marx iſt am Mittwoch von ſei⸗ nem Erholungsurlaub wieder in Berlin eingetroffen und hat ſeine Amtsgeſchäfte wieder aufgenommen. Allzu lange Zeit wird ſeinem Kabinett freilich nicht mehr beſchie⸗ den ſein. die Regierung dürfte unmittelbar nach den Wah⸗ len zurücktreten, jedoch als geſchäftsführendes Kabinett noch ſo lange Zeit im Amte bleiben, bis die neue Regie⸗ rung gebildet iſt. Sofort nach ſeiner Rückkehr ſah ſich der Kanzler und mit ſchwierigen Frage gegenüber, als der Antrag der m das Kabinett inſofern einer Reichsbahn auf Tariferhöhung eine Stellung⸗ nahme des Kabinetts erforderte. Auch bei der Reichs⸗ bahn wird man ſich nicht im unklaren darüber ge weſen ſein, daß dieſer Antrag alles andere als populär iſt und daß der gegenwärtige Zeitpunkt, nämlich die letzten Tage vor den Wahlen, nicht gerade für die Eutſcheidung ſehr günſtig gewählt ſind. So ſehr man auch anerken⸗ nen muß, daß die Laſten für die Reichsbahn gewachſen ſind, ſo wird man andererſeits doch auch nicht über⸗ ſehen dürfen, welch ſchwere Gefahr für die Wirtſchaft eine Erhöhung der Gütertarife mit ſich bringt. Hinſichtlich der Perſonentarife erfolgt zwar für alle Klaſſen eine Ver⸗ billigung mit Ausnahme der vierten Klaſſe, deren Fahr⸗ preiſe, wie die Reichsbahn ſagt, um 12 Prozent erhöht werden, während tatſächlich bei Hinzurechnung der. Eil⸗ zugzuſchläge für größere Entfernungen eine weit höhere Steigerung herauszurechnen iſt. Praktiſch bedeutet die vorgeſehene Regelung des Zweillaſſenſyſtems, das Ende der vierten Klaſſe, wobei die Bahn mit einer ſtarken Auſwanderung in die Polſterklaſſe zu rechnen ſcheint.— Alles das ſind Probleme, die ſehr gründlich durchge⸗ prüft werden müſfen und über die man in den ruhigen 15 nach der Wahl noch wird ausführlicher ſprechen müſſen. Die Freude an der Rückkehr wurde für den Kanzler auch dadurch getrübt, daſt er auf ſeinen Außenminiſter ver⸗ zichten muß. Die Erkrankung Streſemanns muß, wie ja auch in den amtlichen Berichten zugegeben wird, als ſie dürfte den Außenminiſter längere Zeit außer Gefecht ſetzen, was ſich nicht nur bei den kommenden Verhandlungen über die Koalitions- und die Regierungsbildung auswirken wird, ſondern auch darin, daß die urſprünglich geplante 0 c e zwiſchen Dr. Streſemann und Dr. Bene der Junitagung des Völkerbundsrates, der vorausſichtlich auch Briand fernbleiben wird, teilnehmen kann. Nicht mit Unrecht bezeichnet man denn auch jetzt ſchon dieſe Tagung als die Tagung der Staatsſekretäre. Während noch auf chineſiſchem Boden die Gewehre inattern und die Kelloggs. Der Krieg ſoll von allen Vorſchläge Kelloggs abgegeben. pon einem Siege Kelloggs. Dieſe Würdigung der Er⸗ klärung Chamberlaſus will uns ſedoch etwas voreilig er⸗ 0 da im engliſchen Oberhaus Lord Cuſhendun na⸗ er Lord Reading, der frühere Vizekönig von Indien, be⸗ 1 95195 ſofort die arund⸗ Viernheimer Tageblatt f erfinzel UAnzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., f bei Wieberhokung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Faſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Pütgermeiſterei und des Polizeiants latvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 2 Wen vorgeſchriedenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) die Reklamezeile 60 fg. Samstag, den 19. Mai 1928 45. Jahrgang ch nicht zuſtandekommt und weiter auch darin, daß der Außenminiſter nicht an Kanonen donnern, verhandeln die Ka- binette der Weltmächte über den Kriegsächtungspertrag Großmächten als außerhalb der Geſetze ſtehend erklärt und als altives po, be e bender 5 küche 5 5 ien 0 . 5 ritiſche Außenminiſter, u ö im Wiebe e eee erklärung auf die lanzler ſchloß eine Ausführungen mit dem Wunſche daß Die liberale Preſſe Eng⸗ lands iſt von ihr überaus befriedigt. Sie ſpricht geradezu ſätzliche Annahme des amexikaniſchen Vorſchlages erklä⸗ ren ſollte. Es ſteht zu befürchten, daß ſowohl London wie Tokio in ihren Antwortſchreiben Vorbehalte machen, die zu bedenklichen politiſchen Verwicklungen führen können. »Die franzöfiſche öffentliche Meinung wird ſowohl durch den Autonomiſtenprozeß in Kolmar wie auch die Forderung der Radikalſozialiſten nach einer gründlichen Staatsreform in Erregung gehalten. Die Preſſe der Radikalſozialiſten verſteht unter der dringlichen Staatsreform die Notwendigkeit von Kontrollmaßnahmen über die Aiden privaten Induſtrieunternehmungen, eine Vereinheitlichung der geſamten Staatsverwaltung und den Ausbau der Arbeiterverſicherung durch eine Ange⸗ ſtelltenverſicherung, Dieſe ſtaatsreformeriſchen Beſtrehun⸗ gen der ſranzöfiſchen Radikalen begegnen in der Preſſe der Rechtsparteien, aber auch bei den Mittelparteien, zahlreſchen Bedenken und ſcharfen Widerſprüchen. Da hatte es Muſſolini ſchon lo ier, in Rom ſeine Wahlreformpläne durchzudru'ken. Es fiel aber hnmerhin auf, daß im Senat ſich noch 46 Sena⸗ toren fanden, die den Mut aufbrachten,“ Wahlreform ee abzulehnen, obwohl Muſſolint ſelbſt ſie ver⸗ teidigte. In Rumänien brachte die innerpolitiſche Enk⸗ wicklung der letzten Woche eine völlige neue Lage. Die Zehntaulende. die nach Alba Julia gezogen waren und dort ſchwuren, die liberale Regierung Bratianu zu be⸗ ſeitigen, legten den weiten Weg dorthin nicht ohne trif⸗ tige Gründe zurück. Schon die Tatſache ihres Proteſtes genügte, um das Kabinett Bratianu weiter zu diskredi⸗ tieren. Der Regentſchaftsrat verhielt ſich aber erneut paſſiv. In China bleibt die Lage nach wie vor recht un⸗ durchſichtig. Die Nanking⸗Regierung hat wegen der japa⸗ ſchen Beſetzung Schantungs und wegen der Zuſammen⸗ ſtöße in Tſinanfu ein Hilfegeſuch an den Völker ⸗ bunds rat gerichtet, das jedoch keine Ausſicht auf Er⸗ folg hat. Die Japaner haben denn auch ſich um die Anrufung Genfs nicht gekümmert, ſondern vielmehr den Südchineſen ſchwere Forderungen wegen der Zwiſchenfälle in Tſinanfu unterbreitet, Forderungen, die man in Nan⸗ king als Schlag ins Geſicht empfindet. 30 Jahre Reichskanzlei. Die Grundſteinlegung für den Erweiterungsbau Berlin, 18. Mai. In Gegenwart des Reichspräſidenten fand am Frei⸗ tag, am Tage des 50jährigen Beſtehens der Reichskanz⸗ lei, die Grundſteinlegung für ihren Erweite⸗ rungsbau ſtatt. Gegen 12,45 Uhr traf der Reichs⸗ präſident in Begleitung des Staatsſekretärs Meißner vor dem Reichskanzleihauſe ein, wo er vom Reichskanzler und dem Staatsſekretär in der Reichskanzlei, Pünder, em⸗ pfangen wurde. Nach Vortrag des„Symbolum“ durch den Domchor verlas Reichspräſident v. Hindenburg die von ihm für den Grundſtein vollzogene Urlunde, die genden Wortlaut hat: 5 a 1 „Am heutigen Tage, an dem die Reichskanzlei ihr 50jähriges Beſtehen feiert, vollziehe ich die Grundſtein⸗ legung zu ihrem Erweiterungsbau. Mit Stolz und dank⸗ barer Verehrung gedenken wir bei dieſer Gelegenheit des Gründers und Schöpfers der Reichskanzlei, des 10 0 Otto v. Bis mar d, des erſten Kanzlers des eichs. Möge die auf den erſten Reichsfanzler zurück⸗ gehende bewährte Tradition hingebungsvoller Arbeit am Vaterland, die in dem alten Gebäude vorbildlich gewahrt worden iſt, auf das neue Haus übergehen und möge der alte Geiſt ſelbſtloſen Dienſtes für Deutſches Reich und deutſches Volk auch künftig die Reichskanz⸗ lei bei Erfüllung der ihr obliegenden hohen und verant⸗ wortungsvollen Aufgaben beſeelen zum Segen unſeres Vaterlandes und ſeiner Zukunft!“ Reichskanzler Dr. Marx hielt ſodann eine Anſprache, in der er auf die Geſchichte der Reichskanzlei einging und darauf hinwies, daß ſich Bismarck hier ein eigenes Amt geſchaffen hat; das ihm allein unterſtand und aus dem dann der Amtsſitz der Reichskanzler geworden iſt. Nach dem Um⸗ ſturz ſei die Reichskanzlei über die Behörde des Reichskanz⸗ lers hinausgewachſen, um zur Zentralhe ht pe der Reichsregierung zu werden. Bei dieſer Ausdeh⸗ nung der Zuſtändigkeit der Reichskanzlei habe ſich von Jahr zu Jahr ein empfindlicher werdender Raummangel bemerkbar gemacht, doch konnten erſt jetzt die Mittel für den Erweiterungsbau genehmigt werden, ſo daß erſt jetzt an die Ausführung gegangen werden kann. Der Reichs⸗ der neue Bau ein Symbol ſein möge für den Wie⸗ deraufſtieg des Vaterlandes und hat ſodann den Reichspräſidenten die Genehmigung zur Grundſteinlegung zu erteilen. 5 f Nach der Rede Dr. Marx“ legte der Staatsſekretär Regierung eine ausweichende Antwort gab, als der Reichskanzlel mit Zustimmung des Reichspräſidenten die Schriften und ünzen in die Narſeß die in den Grundſtein perſenkt wurde. morauf der Re ch s HA ident ven vereitgehaltenen Mörtel auf den Stein warf und ſodann mit den Worten b „Immer und in allen Dingen zuerſt das Vaterland“ drei Hammerſchläge tat. Ihm folgte der Reichskanzler mit den Worten:„In dieſer weihevollen Stunde faſſe ich die für Volk und Vaterland von uns gehegten Wüunſche zuſammen in die bedeutungsvollen Schlußworte unſeres Deutſchlandliedes: Einigkeit und Recht und Frei⸗ heit.“ präſident Loebe, der preußiſche Miniſterpräſident Braun, der Stellvertreter des Reichskanzlers Hergt, der Vertreter des Reichsrats, baneriſcher Geſandter von Preger, der Oberbürgermeiſter von Berlin Böß, der Staatsſekretär in der Reichslanzlei Dr. Pünder, der Architekt Prof. Dr. ing. Siedler und der Leiter der Reichsbauverwaltung für die Reichsminiſterien Oberbau⸗ rat Groß, die mit je einem beſonderen Spruche drei Hammerſchläge vollzogen. Nobiles Nord polſlug. Die„Italia“ nach der Kingsbay zurückgelehrt. 3) Oslo, 18. Mai. Die„Italia“ ift am Freitag, vormittags 10. Uhr, nach 67ſtündiger Fahrt von ihrem Nordpolflug nach der Kingsbay zurückgekehrt. General Nobile teilt mit, daß er nördlich von Newaja Semlja und Franz⸗Joſephs⸗ Land leine beſonderen Entdeckungen machen konnte. Am Donnerstagmittag um 12 Uhr befand ſich das Luftſchiff auf dem 77. Grad 22 Minuten nördlicher Breite und dem 67. Grad 30 Minuten öſtlicher Länge. Es beſteht die Abſicht, möglicherweiſe am Samstag ſcho 9 wieder zu ſtarten, da die Witterungsverhältniſſ außerordentlich günſtig ſind. N 3 9 Im Zeichen der Wahlen. Blutige Zuſammenſtöße zwiſchen Reichsbannerleuten und Kommuniſten. f Hamburg, 18. Mai. In einem Lokal an der Vogelweide⸗Volksdorfer⸗Straße lam es zu ſchweren blutigen Zuſammenſtößen zwiſch en Reichsbannerleuten und Kommuniſten. ie Kommuniſten, die auf mehreren Propagandawagen heran⸗ gelommen waren, drangen in das Lokal ein. Es entſpann ſich ſofort zwiſchen ihnen und den im Lokal ſitzenden Reichsbannerleuten eine ſchwere Schlägerei. Der im Lokal ſitzende Arbeiter Heiarich Tiedemann wurde durch Kopfſchuß niedergeſtreckt. Fünf, weitere Arbei⸗ ter erlitten erhebliche Verletzungen, teilweiſe durch Bauch⸗ und Bruſtſchüſſe. Ein ſechſter Mann hat erhebliche Kopf⸗ verletzungen durch Schläge erlitten. Die Scheiben des Lokals gingen bei dem Tumult in Trümmer und die Ein⸗ richtung wurde größtenteils demoliert. Die Kriminalpoli⸗ zei hat ſofort eine Unterſuchung eingeleitet. Der Schachtiy⸗ Prozeß beginnt. 5 Das ganze diplomatiſche Korps erſchienen. 165 Moskau, 18. Mai. Obwohl von Seiten des Moskauer G. P. U. in den, letzten Tagen mehrmals Verſuche gemacht worden ſind, im Zuſammenhang mit den neuerlichen Aufdeckungen an⸗ geblich weiterer Sabotageakte im Donezgebiet den für Freitag angeſetzten Beginn des ſogenannten Schach ky⸗ Peozeſſes abermals hinauszuzögern, ch di Staatsanwaltſchaft entſchloſſen, den feſtgeſetzten Termin doch einzuhalten, ſo daß am Freitagmorgen die Ver⸗ handlungen gegen die deutſchen Ingenieure ihren An⸗ fang nehmen konnten. Bereits vor Beginn des Pro- zeſſes hatte ein ſtarkes Aufgebot der G. P. U. den Verhandlungsſaal beſetzt und auch vor den Eingängen des Gewerkſchaftshauſes ſind Wachen aufgeſtellt. Int Saal ſelbſt ſind vier JZupiterlampen für Film: aufnahmen und ein Funkapparat aufgeſtellt. Vor dem Podium befindet ſich der Platz für die auslän⸗ diſche und die Sowjet⸗Preſſe. 12 Kurz vor zehn Uhr wurden in einzelnen Gruppen die Angeklagten hereingeführt und nehmen auf der linken Hälfte des Podiums, umrahmt von G. P. U.⸗Wachtpoſten, Platz. Der. Prozeß⸗Saal iſt am Anfang nur ſpärlich gefüllt. Die Gallerie faſt ganz leer. In der Diplomatenloge ſieht man den deut⸗ ſchen Botſchafter Graf Brocdorff⸗Rantzau ſo⸗ wie zahlreiche Beamte der deutſchen Botſchaft. Der Beginn des Prozeſſes wurde mit einer viertel⸗ ſtündigen Verſpätung aufgenommen. Die Jupiterlampen flammten auf und die Photoap arate ſetzten ſich in Tätig⸗ leit. Sodann erſchien der Staatsanwalt Pry⸗ len ko, von ſeinem Aſſiſtenten Staatsanwalt Roginſki begleitet, und begab ſich auf den Platz des Gerichkshofes, rechts auf dem Podium, gegenüber den Angeklagten vor denen an einem langen Tiſch'die Verteidiger ſiton. Prn⸗ Alsdann traten an den Grundſtein heran Reichstags⸗ ä 8 hat ſich die, ento ſteiſte nach Eröffnung des Prozeſſes feſt, daß iner der Angeklagten fehlt und elf Zeugen nicht erſchienen ſind. Seine Vermutung, der fehlende Angeklagte gebe wahrſcheinlich Krankheit vor, wurde von er Verteidigerin, im übrigen die einzige Frau auf der Verteidigerbank, in beſtimmter Weſſe zurückgewieſen mit der Behauptung, daß die Aerzte ihn als verhand⸗ Zungsunfähig bezeichnet hätten. Die Verteidiger rachten Entlaſtungsanträge ein, die ſich Prylenks nerpös aufzeichnete. Ab und zu wandte ſich Prylenko iro⸗ niſch lächelnd zu ſeinem Kollegen Roginſki und nach dem Zuhörerraum. Der Verteidiger Badſtiebers beantragte, den Direktor der Firma Knapp in Wanne, Köſter, als Zeugen zu laden. N „ eee Oas Durcheinander in China. Tſchangtſolin geht zum Gegenangriff über. London, 18. Mal. Wie aus Peking gemeldet wird, hat Marſchall ſchangtſolin den Befehl gegeben, die Südtruppen uf beiden Fronten der Peking⸗Hankau⸗ und Tientſin⸗ ulau⸗Eiſenbahn anzugreifen. Der Entſchluß zum Hegenangriff ſoll eine Folge der Ablehnung der von ſchangtſolin gemachten Friedens vorſchläge durch ie Führer der Südtruppen ſein. Die Nordtruppen be⸗ nden ſich zur Zeit in einer ſtärkeren Stellung, da die prrückenden Südſtreitlräfte zahlenmäßig ch wach und darauf eingeſtellt ſind, daß die Nordtrup⸗ pen weiter zurückgehen. Frühere Berichte über den ſchnel⸗ en Vormarſch des Generals Feng auf Tientſin ſollen nrichtig ſein. Mitglieder der engliſchen Miſſionsſtation Tſcheng⸗ ſchau, die in Tientſin eingetroffen ſind, teilen mit, aß die Stadt noch immer von ſtarken Abteilun⸗ en der Nordarmee beſetzt ſei. An dieſer Stelle fehle noch jede Fühlung zwiſchen den feindlichen Streit⸗ kräften. Die japaniſchen Militärbehörden beſtäti⸗ en die Mitteilungen der Miſſionare und fügten hinzu, aß ſich die Nordtruppen vor Tſchengtſchau zum Kampf einrichteten. Wie weiker gemeldet wird, haben ſchwere Sandſtürme jede militäriſche Bewegung verhindert. Japan beſetzt die Mandſchurei vollkommen. Die japaniſche Regierung ließ durch ihren Pekinger Geſandten und durch das Schanghaier Generalkonſul eine gleichlautende Botſchaft an Tſchangtſolin und den Nankinger Außenminiſter überreichen, worin angeſichts des Vorrückens der Südtruppen amtlich erklärt wird, daß Japan die Abſicht habe mit al⸗ len Mitteln die Ruhe und Ordnung in der Mand⸗ ſchurei aufrecht zu erhalten, und kleiner lei Friedens⸗ störungen dulden werde. Dieſe japaniſche Ankündigung läuft praktiſch auf eine vollkommene militä⸗ riſche Beſetzung der Mandſchurei hinaus. Man erwartet in den nächſten Tagen die Mobiliſierung einer ſtarken Armee. Die Japaner meſſen dieſen Maß⸗ nahmen weittragende internationale Bedeutung bei. Den engliſchen, amerikaniſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Botſchaftern iſt eine Abſchrift der Bot⸗ ſchaft an China zugeſtellt worden. Feng gegen Tſchiangkaiſchek! General Feng erklärte in einer Unterredung, daß ein Rücktritt Tſchiangkaiſcheks von, großem Nutzen für die chineſiſche nationale Bewegung ſein werde, da Tſchiangkaiſchek die Schuld an dem Konflikt wiſchen Japan und China trage. China müſſe eine Ver⸗ ſtändigung mit Japan finden, um die militäriſche Aktion gegen Tſchangtſolin durchführen zu können. Briand fährt doch nach Genf! Wegen des Waffenſchmuggels von St. Gotthard. O Paris, 18. Mai. In franzöſiſchen diplomatischen Kreiſen glaubt man, daß Briand, wenn es ſein Geſundheitszuſtand erlauben ſollte, ſich dorch noch nach Genf begeben wird. um el. den Arbeiten des Polterbunprates im monat Jani e e 5 heſondere die Regeln 3 gesordnung ſtehen, ingbeſondere die Regelung des Zwi⸗ ſchenfalles von St. Gotthard und die ungariſche n ntenfrage framzöſiſcherſeits als wichtig angeſehen Bombenanſchlag in Newyork. Ein Nachſpiel zu Saccos und Vanzettis Hinrichtung. M. Newyork, 18 Mai. Im Newyorker Vorort Queens verübten Unbekannte nachts einen Bombenanſchlag auf das Haus des Scharfrichters Elliot, der die Hinrichtung Saccos und Vanzettis vollzog. Man nimmt an, daß es ſich um italieniſche Kommuniſten ages Elliot und ſeine Fa⸗ milie, die während des Anſchlages ſchliefen, ſind wie durch Wunder nicht verletzt worden. Aber das untere Haus iſt vollkommen vernichtet worden. Desgleichen iſt in der ande großer Schaden und Verwirrung angerichtet n. Franzöſiſches Urteil über den Lockſpitzel Riehl. Paris, 18. Mai. In ſeinem Bericht über den Pro⸗ deß in Kolmar macht der Berichterſtatter der„Volonte“ kein Hehl aus ſeiner Entrüſtung über den Zeugen Riehl. Der Berichterſtatter ſtellt u. a. feſt, daß Riehl ein Judas ſei und bleibe, ob er nun die 30 Silberlinge bafommen habe oder nicht. Durch ſeinen eigenen Sriefwechſel, den er als„Beweismaterial“ gegen die Autonomiſten angeführt habe, ſtelle er ſich ſelbſt unter Anklage, da er, ohne es leugnen zu können, mit deutſchen Propagandaſtellen in. Stuttgart, Frankfurt, München und anderen Städten in lebhaftem Verkehr ge⸗ ſtanden habe. zum Vorteil gereichten. Schweres Autobusunglück bei Gießen. 30 Perſonen verletzt.— Ein Sabotageakt? Gießen, 18. Mai. Ein tragiſches Ende nahm am Himmelfahrtstage ein Ausflug der Freien Turnerſchaft Treis an der Lumeda, die mit zwei Omnibuſſen eine Fahrt nach der Edertal⸗ ſperre unternehmen wollte. An einer kurvenreichen Stelle zwiſchen Winen und Leidenhofen verſagte die Brems vorrichtung eines der Wagen, ſo daß der Führer die Gewalt über den Wagen verlor. Dieſer wurde über einen Graben und eine Anhöhe hinausgeſchleudert, ent⸗ wurzelte zwei ſtarle Bäume und überſchlug ſich, ſo daß die Räder in die Luft ragten. Die Karoſſerie ging da⸗ bei vollſtändig in Trümmer. Die 30 Inſaſſen des Wagens wurden sämtlich verletzt, am ſchwerſten der Wagenführer, dem der Bruſtkorb eingedrückt wurde, und ein 16 jähriger Mitfahrer aus Wie⸗ ſeck, der eineinhalb Stunden lang mit den Armen feſtgeklemmt unter dem ſchweren Wagen lag. Die Verletzungen der übrigen Perſonen ſind meiſt leichte⸗ terer Natur. Der zertrümmerte Wagen wurde von der Staats⸗ ö anwaltſchaft beſchlagnahmt, bis die gerichtliche Tatbe⸗ ſtandsaufnahme aufgenommen war. Bei der eingehenden fachmänniſchen Unterſuchung des Getriebes wurden an der rechtsſeitigen Brems vorrichtung Veränderun⸗ gen feſtgeſtellt, ſo daß ein Sabotageakt ver⸗ mutet wird. Alles weitere muß die gerichtliche Unter⸗ ſuchung ergeben. Ein Kraftomnibus⸗Anglück im Müglitz⸗Tal. Dresden, 18. Mai. Im Müglitz⸗Tal zwiſchen Glas⸗ hütte und Lauenſtein verunglückte am Himmelfahrtstag nachmittags gegen 2 Uhr ein großer Kraftomnibus der ſtädtiſchen Straßenbahn Dresden. Ein Kegel⸗ und Schießklub hatten den Kraftomnibus gemietet, um einen Ausflug in das öſtliche Erzgebirge zu unternehmen. Als der Führer langſam einen abſchüſſigen Feldweg herab⸗ fuhr. verlor er die Herrſchaft über das ſchwere Tahrzeua Domo vn Flebeſh Ran „Verdammt!“ knirſchte Horſt zwiſchen den Zähnen.„Das Teufelsweib!“ a„Was lade du, Horſt?“ fragte Gerda, die die Worte nicht verſtanden hatte. Ich?— Nichts.— Wo willſt du hin, Lotti?“ Lotti hörte nicht mehr; ſie war ihrer Lehrerin nachge⸗ laufen und hatte ſie nun eingeholt. „Fräulein Römer, ich gehe mit Ihnen!“ „Wenn du mich lieb haſt, Kind, ſo gehe heute mit dem Bruder und Gerda ſpazieren. Ich habe Kopfſchmerzen und möchte gern ganz allein ſein.“ Dagegen konnte Lotti aichts tun. Sie rannte deshalb nach einem freundlichen Wunſch für Ilſes Beſſerung den anderen nach. „Nun, warum läßt euch die Erzieherin heute allein?“ fragte er e verhehltem Aerger. „Fräulein Römer hat Kopfſchmerzen“, erwiderte Lotti. „So— das hätte ſie euch auch früher ſagen können— denkt ſie denn, ich hütte Zeit, bei euch Kindermädchen zu ſplelen?“ „Horſt!! „Verzeih, Gerda, du biſt ja ſchon eine kleine Dame, aber immerhin— ich hatte nicht die Abſicht, euch heute zu begleiten— ich habe mich mit Graf Latuſchka und Graf Korlola ſchon anders verabredet. Darum werdet ihr gut tun, eurer Gouvernante nachzugehen.“ „Warum biſt du elgentlich ſo böſe, Horſt?“ fragte Lotte. ö Ich böſe, dente ja gar nicht daran— was fällt dir ein Klelne?— Kommt, wir wollen einmal einen Dauerlauf machen.“ f Habel ergelff er ſie bel der Hand und rannte mit ihnen den Weg zurück. Lotti fauchzte hell 170 vor Luſt, und als ſie endlich ganz atemlos Halt machten, lachten ſie alle drei. 1 170 e ü 0 ber Files 99 1 7 17 55 et ex, er könnte t Ilſes Fortgehen geärger baben. er tötet au baben. und freunte 25 4 55 lden, 5 und euerte, als er die dro ende Geſa Fragen, die erſtmals auf der Ta⸗ die Auhöh,. Infolge des 0 1 J Im übrigen erklärt der Berichterſtatter, daß die Auslaſſungen Riehls der Anklage kaum i unte, ge. f b der Wage um. Von den Inſaſſen wurden 30 1110 nen 115 letzt, darunter ſechs ſchwer. Dan der Umſichtigleit des Führers wurde ein größeres Ungläck verhütet. Den Verunglückten wurde von allen Seiten ſofort Hilfe zuteil. 1———— Ein Glaöbecker Bankräuber verhaftet. Eſſen, 18. Mai. In Herne wurde einer der geſuch⸗ ten Gladbeder Bankräuber in der Perſon des Wichern Willi Hübſche und ſeine Geliebte, eine Tänzerin aus Bochum, in einem Privathaus verhaftet. Vier weitere in der Wohnung anweſende Perſonen wurden ebenfalls verhaftet, nach ihrer Vernehmung aber wieder fteige⸗ laſſen. Hübſche und ſeine Geliebte wurden in das Ge⸗ fängnis des Eſſener Polizeipräſidiums überführt. Bei Hübſche, der vollſtändig neu eingekleidet war, fand man zwei neue Lederkoffer und 700 Mark. Ueber ſeine Aus⸗ ſagen vor der Polizei kann im Intereſſe der Aufklärung der Verbrechen zurzeit der Oeffentlichkeit nichts bekannk⸗ gegeben werden. — Erdbeben in Kalabtien. Nom, 18. Mai. In Kalabrien wurde im Verlaufe des Donnerstags 3 Erdſtöße verſpürt. Einer gegen 8 Uhr morgens, der zweite um 4 Uhr nachmittags, der dritte um 5 Uhr abends. Schäden ſind bisher noch nicht ge⸗ meldet worden. Die Zahl der Wahlvorſchäge und Bewet ber zu den Reichstagswahlen. Nach Feſtſtellungen des Reichswahlleiters ſind zu den kommenden Reichstagswahlen insgeſamt 642 Kreiswahl⸗ vorſchläge und 31 Reichswahlvorſchläge, insgeſamt 673 Wahlvorſchläge zugelaſſen, gegenüber 485 Kreiswahlvor⸗ ſchlägen und 22 Reichswahlvorſchlägen— 507 Wahlvor⸗ ſchlägen insgeſamt bei den Reichstagswahlen am 7. De⸗ zember 1924. Die Zahl der Wahlvorſchläge iſt mithin um faſt ein Drittel geſtiegen. Die Zahl der Bewerber beträgt auf den Kreiswahlvorſchlägen 5672(5224 männ⸗ mliche und 448 weibliche Bewerber), auf den Reichswahl⸗ vorſchlägen 536(493 männliche und 43 weibliche Be⸗ werber); insgeſamt 6208(5717 männliche und 491 weib. liche Bewerber.) Zur Reichstagswahl am 7. Dezember 1924 waren 4716 Bewerber zugelaſſen, davon 4203 männliche und 513 weibliche Bewerber. Die Zahl der Bewerber insgeſamt iſt mithin um 1492(32 v. H.), die der männ⸗ lichen Bewerber um 1514(36 v. H.) geſtiegen, hingegen die Zahl der weiblichen Bewerber um 22(4,3 v. H.) zurückgegangen. Unſer Bild zeigt den Reichswahlleiter Dr. Wagemann, auf deſſen Schultern die Berant⸗ wortung für den ordnungsgemäßen Gang der Wahlvor⸗ bereitungen ruht. Aus Nah u n. Frankfurt a. M,.(Schwerer Verkehrsun⸗ fall.) Ein aus der Alten Rothofſtraße kommender Per⸗ ſonenkraktwagen ſtien beim Einbieaen in die Goethe⸗ um ſeine Kameraden aufzuſuchen.— Die Einladungen zu dem beabſichtigten Feſt waren er⸗ gangen und faſt alle Geladenen hatten zugeſagt. Es ſollte ein Gartenfeſt werden, und die Vorbereitungen dazu waren in vollem Gange. Als Graf Konrad an dem beſtimmten Tage ſeinen Mor⸗ genſpaziergang machte, nahm er mit Staunen wahr, was im Park und 90 dem großen Platze vor dem Schloſſe vor⸗ Nang Da war eine Anzahl Arbeiter beſchäftigt, elektriſche ampen anzubringen, und andere wieder legten die Dielen zum Tanzboden. Auf ſeine Frage, was das zu bedeuten habe, wurde ihm geantwortet, daß fate ein großes Gartenfeſt zu Ehren der einquartierten Offiziere ſtattfände. a Graf Konrad nickte ſchweigend dazu und ging weiter. Als er aber außer Hörweite der Arbeiter war, lachte er auf. Auf ſolche Weiſe erfuhr ek, was in ſeinem Schloſſe vorging. Man hatte es nicht einmal für nötig befunden, ihn, den Maforatsherrn, von der bevorſtehenden Feſtlichkeit 1 unterrichten. Natürlich,„der Verrückte“ durfte auf ſolche Rückſicht keinen pee erheben; man wußte ja auch, daß er dem Feſte nicht egen würde.— Ein ſarkaſtiſches Lächeln trat auf ſein Geſicht. „Gnädige Stiefmama, wie wäre es, wenn ich mich nun fade zum Feſte, das auf meinem Grund und Boden ſtatt⸗ indet, von meinen Einkünften gegeben wird, laden würde?“ — Dieſe Geſtchter und dieſe 15 rzten Mienen, wenn der Verrückte plötzlich in der Mitte der Gäſte erſchiene! Köſtlich müßte es ſein! Ob man ihn 1 für unzurechnungsfähig hielt, be⸗ onders unter denen, die ihn von Jugend auf gekannt atten und die ihm nur durch die lange Abweſenheit von auſe fremd geworden waren?— f i Ein Zufall hatte ihn einige Male mit ſeinem nächſten Gutsnachbarn, dem alten Grafen Latuſchta zuſammenge⸗ führt. Der war ihm ſo herzlich und Ac ne e 5 engekommen, hatte ſich ſo 1. lich mit ihm unter⸗ alten. Ob ſich diefer Mann mit den offenen, klugen Augen wohl ein X filr ein U machen ließ?—- Et konnte es 112. 9 u, abenſowenig von deſſen Me unger, ſchöner Tocht elitta, die ihm einmal in Wie ſie es verſtanden hatte, ihn aus ſeiner Zurückhaltung herauszulocken— wie ernſthaft ſie mit ihm geplaudert und ihm zuletzt ſo warm die Hand gedrückt hatte! Nein, dieſe beiden Menſchen hielten ihn nicht für geiſtes⸗ ſchwach, ganz gewiß nicht. Sein Bruder Porſt hatte wenigſtens ſo viel Anſtands⸗ gefühl beſeſſen, ihn, den Maforatsherrn, bei ſeiner An⸗ unft zu begrüßen. Von ihm allein 117 5 er auch, daß Einquartierung im Schloß war; bis heute hatte er ſich nicht darum gekümmert und keine Veranlaſſung geſehen, Notiz davon zu nehmen. Er wußte nur zu gut, welchem Umſtande er die Rück⸗ ſichtnahme des jüngeren Stiefbruder zu verdanken hatte. Bezahlte er doch jedesmal gutmütig die Schulden, die dieſer ihm ab und zu präſentierke. Abet er ahnte nicht im ent⸗ fernteſten, daß außer dieſen Schulden noch andere, be⸗ deutendere von der Mutter beglichen wurden, und daß er nut der äußerſte Notanker war. Dieſe ſeine Unwiſſenheit täuſchte ihn jedoch nicht über den wahren Charakter ſeines ſchönen, leichtſinnigen Stief⸗ bruders hinweg, und er hatte nach verſchiedenen ihm zu Ohren gekommenen Gerüchten allen Grund, ein ſcharfes Auge auf ihn zu haben. So war denn der Nachmittag e Tages her⸗ angekommen; ein ſchöner, ſonnendurchſtrahlter Auguſttag war es. Zu vier Uhr waren die Gäſte geladen worden, und pünktlich fuhren die Wagen nacheinander in den Schloß⸗ ein. a f Am cüngang des den e ſtand die Gräfin in ihrer ganzen imponierenden Vornehmheit und ſtolzen Urde und 00 pie ihre Gäſte immer wieder mit den we⸗ nigen und doch vielſagenden, von bedauerlicher Mlene be⸗ leiteten Worten, daß ſie anſtelle des Majoratsherrn, der a aus bekannten Gründen dem Feſt nicht beiwohnen könne, ehe. Man drückte ihr darauf 17 msboll mit verſtänd⸗ e vetden. Man wußte ja längſt, welches Los den fungen Majoratsbetrn getroffen batte 5 f 1 5 * ele elt ſtraße mit l den Bürgerſteig ekelt hat, der von inem anderen Auto zuſammen und wurde dahei Hier riß er zwei alte Damen um und verletzte ſie ſchwer. Eine Dame erlitt erhebli e innere Verletzungen, die andere trug eine Ge⸗ hirnerſchütterung davon. llenburg.(Zwei Todesopfer einer Keſ⸗ ſelezploſion.) In der Deutſchen. Zelluloidfahrik in Eilenburg flog ein Keſſel in die Luft, wobei zwei Per⸗ ſonen gekötet und vier verletzt wurden. Wiesbaden.(Am Gartenzaun aufgeſpießt.) Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich in der Adelheidſtraße, wo zur Errichtung eines Gebäudes ein Gerüſt aufgeſtellt war. Der 28jährige Gerüſtbauer Grenzer kam bei der Arbeit auf dem Geruſt zu Fall, ſtürzte ab und gerade in den eiſernen Gartenzaun hinein. Zwei eiſerne Spitzen drangen ihm in die linke Seite und verletzten ihn ſchwer. Dillenburg.(Giftmord.) Der am Abend des 29. Aprils an der 47 Jahre alten Witwe Lina Ottmann in dem Dorfe Offdillen im Dillkreis perühte Giftmord beſchäftigt noch immer die Staatsanwaltſchaft des Land⸗ gerichts Limburg. Seit dem 30. April befindet ſich unter dem dringenden Verdacht, das Verbrechen verübt zu haben, der in den 40er Jahren ſtehende Kaufmann Jakob Schadt aus Hirzenhain in Unterſuchungshaft. Trotz des drückenden Beweismaterials leugnet Schadt in ſelten hartnäckiger Weiſe. Einwandfrei konnte feſtgeſtellt wer⸗ den, daß zur Verübung des Verbrechens Blausäure an⸗ gewandt worden war, die der Frau in flüſſiger Form eingegeben wurde. Das Ermittelungsverfahren gegen den in Haft befindlichen Schadt ſteht vor dem Abſchluß, ſo daß ſich die nächſte Schwurgerichtsperiode in Limburg mit dieſer Giſtmordaffäre zu befaſſen haben wird. Münter.(Von einem Löwen gebiſſen.) Im Zoologiſchen Garten faßte ein 12jähriger Junge durch das Maſchengitter, um einen kleinen Löwen zu ſtreicheln. Das Tier zog den Arm des Jungen in den Käfig. Be⸗ ſucher und ein herbeigerufener Wärter verſuchten den Knaben zu retten. Nur dem glücklichen Zufall, daß der in dem Käfig befindliche Hund den Löwen ins Bein biß, iſt es zu verdanken, daß das Naubtier von ſeinem Opfer abließ, das ſchwere Fleiſchwunden erlitt.. Linz.(Eine entmenſchte Mutter.) Die 2Jjäh⸗ rige Dienſtmagd Anna Mittermeier, die bei einem Bauern im Gemeindebezirk Ampfwang bedienſtet war, wurde ver⸗ haftet. Sie wird beſchuldigt, im Jahre 1926 ein neuge⸗ horenes Mädchen den Schweinen zum Freſſen vorgeworfen zu haben. Die Magd hat ein teilweiſes Geſtändnis ab⸗ gelegt. Aus Heffen. Rheinlandlommiſſion und deutſche Polizei. Mainz, 18. Mai. Durch Beſchluß vom 17. Auguſt 1923 ergänzt durch eine Entſcheidung vom 6. Februar 1926, hat die Interalliierte Rheinlandkommiſſion angeord⸗ net, daß die deutſche Polizei im beſetzten Gebiet ihre Eigen⸗ ſchaſt als Gemeindepolizei beibehalten müſſe, und deß ihre Verwendung in einer anderen Stadt nur in Aus⸗ nahmefällen(z. B. bei Gefahr von Unruhen) zuläſſig ſei. Für die Wahlzeit, alſo bis zum 29. Mai, hat die Rheinlandlommiſſion auf Antrag des Reichskommiſſars geſtattet, daß ſolche Polizeiverſchſebungen ohne beſondere Genehmigung vorgenommen werden dürfen, vorausgeſetzt, daß es ſich um Polizei des beſetzten Gebietes handelt und daß die zuſtändigen Militärbehörden jedesmal von der Verſchiebung benachrichtigt werden. Ausbreitung des Schiffahrtsſtreiles am Nhein. Mainz, 18. Mai. Anfangs dieſer Woche hat auch Das Perſonal der holländiſchen Schlepper auf der Strecke Ruhr— Oberrhein die Arbeit niedergelegt. Da die Ab⸗ machungen zwiſchen dem Zentralen Transportarheiterbund und der Arbeilgebervereinlgung für die Rheinſchiffahrt erſt nde Juni ablaufen, ſind zwei Abgeordnete des Zentral⸗ erbandes nach dem Ruhrgebiet gereiſt, um die Streiken⸗ den zur Wiederaufnahme der Arbeit zu veranlaſſen.— Die Kohlentransporte von der Nuhr gehen zur Zeit über den Rhein⸗Herne⸗Kanal, der allerdings nur für chef von 1550 Tonen zu befahren iſt. Auch die Anfuhren von See ſind ſtark zurückgegangen. In Rotterdam ſind von vergangenem Samstag bis Montag— ſonſt die Zeit der größten Anlieferungen— nur acht Erzſchiffe angekommen. Auch die Hafenarbeiter in Mannheim und in Mannheim⸗ Rheinau ſind in den Streik getreten. Ausgenommen bell die Arbeiter der Deulſch⸗Amerikaniſchen Petroleumgeſell ⸗ ſchaft, die bis jetzt noch weiterarbeiten. ö e 7 22 Rettet den Kuß!— Hygienomanie.— Eſperanto⸗Kinos?— Die Niggerdudelplage.— Humbo aus Haiti.— Jazz iſt tot! „Trotz mancherlei Beſchränkungen der ſtaats bürgerlichen 1 hat man eins bisher nicht anzutaſten gewagt: das Recht auf den Kuß. D. h. auf den Kuß, für den man ausdrückliche Genehmigung oder ſtilles Einverſtändnis vor⸗ ausſetzen darf. Der Kuß war tabu, d. h. unantaſtbar; we⸗ der die Kirche, noch Politik, noch Juſtiz konnten es Übers Herz bringen, Geſetze gegen den Kuß zu erlaſſen. Jedoch: es lieht die Welt das Strahlende zu ſchwärzen—— und eine Inſtanz muß doch etwas bei dem Küſſen finden! Das Milroſtop des Mediziners hat feſtgeſtellt, daß der Kuß eine höchſt unhygieniſche Angelegenheit ſei. Namentlich der Mann mit Schnurrbart ſei der reine Bazillenherd. Pro Kubikmillimeter ſolle er 1650 Bakterien übertragen. Mit anderen Worten: Man will der Menſchheit das Küſſen ver⸗ eleln, wie man mir zum Beiſpiel den Genuß von Käſe ver⸗ Klelt yriaden von Mikroben wimmeln ſoll. Es iſt⸗ nicht unwichtig, zu erwähnen, daß der Kampf gegen unmöglich machen ſollen. Am wirkſamſten ſoll eine Waſſer⸗ „Gestatten ie, meins Gnge. 4455 ich sie matti. ieh macde mich Nnen in alter Ehr bar kei erktüren.“ Alen.(Zu ſammenſtoß.) Auf dem Kirch⸗ platz ereignete ſich ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Mo⸗ torradfahrer und einer Nen Radfahrerin. Der Mo⸗ torradfahrer prallte mit dem Mädchen zuſammen, das, einen Handwagen überholend, zu weit auf die linke Stra⸗ ßenſeite geraten war. Beide Perſonen kamen zu Fall und zogen ſich ſchwere Verletzungen zu. Gimbsheim.(Im Schlaf beſtohlen.) Ein Ar⸗ beiter ſchlief auf der Fahrt von Mainz nach Worms ein. Als er in Worms erwachte, mußte er zu ſeinem Schrek⸗ ken erſehen, daß ihm ein ganzer Wochenlohn geſtohlen worden war. Nachforſchungen waren erfolglos. Erbenheim.(Tödlicher Motorradunfall.) Zwiſchen Wandersmann und Erbenheim wurde am Him⸗ melfahrtstage ein Motorradfahrer beim Ueberholen durch ein Auto von dieſem ſo ſtark angefahren, daß er ſtürzte und ſofort tot war. Ein folgender Wagen nahm den Verunglückten mit nach Wiesbaden. Nidda.(Blinddarmentzündungs⸗Epide⸗ mie.) In dem benachbarten Dorfe Geiß⸗Nidda wer⸗ den ſeit einigen Wochen zahlreiche Fälle von Blinddarm⸗ entzündungen feſtgeſtellt. Bisher ſind innerhalb weni⸗ gen Wochen 18 Perſonen, meiſt im mittleren Alter, daran erkrankt, die ſämtlich in die Klinik nach Gießen verbracht werden mußten. Von den Patienten befin⸗ den ſich gegenwärtig noch 14 in der Gießener Klinik. In zahlreichen Familien ſind mehrere Mitglieder zugleich an Blinddarmentzündung erkrankt. U. die Krankheit als eine Nachwirkung der Grippe anzuſpre⸗ chen iſt. Dornholzhauſen(Oberheſſen). 5 den Tod.) Im Tannendickicht des der Gemeinde Dorn⸗ holzhauſen gehörenden Wilddiſtrikts„Zentralſtudien⸗ fonds“, nicht weit von der Saalburg, fanden Ausflügler die Leiche eines älteren Mannes. Der Körper war ſchon vollſtändig verweſt, und nur an Hand der Kleidungs⸗ ſtücke erkannte man die Leiche des ſeit dem 6. Januar dieſes Jahres vermißten Wilhelm Kosle aus Friedrichs⸗ dorf. Koske hatte am 5. Januar nachts auf der Tram⸗ bahnfahrt von Dornholzhauſen nach Homburg einem Paſ⸗ ſagier den Mantel geſtohlen. Als aber am anderen Mor⸗ gen dieſer zu ihm gekommen war, um den Mantel zurück⸗ zuverlangen, und als auch ein Polizeibeamter erſchien, ging mittags der 45jährige Mann weg und erhängte ſich dann aus Scham an einen Baum in der obengenann⸗ ten Gemarkung. Koske hatte ſtändig ſchwer um ſeine Exi⸗ ſtenz zu ringen und hinterläßt Familie. — Trommler⸗ und Pfeiferkorps im beſetzten Gebiet. verſchiedene Vereine protokolliert worden, weil ſie mit Pfeifer⸗ und Trommlerkorps an der Spitze die Stadt durchzogen haben. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß das Verbot der Beſatzungsbehörde bezüglich des Spielens der Pfeifen und Trommeln noch in Kraft iſt.“ — Maul⸗ und Klauenſeuche in Heſſen. Nach der amt⸗ lichen Statiſtik über die Maul⸗ und Klauenſeuche in Heſ⸗ ſen waren am 1. Mai verſeucht drei Gemeinden(drei neu), vier Gehöfte(vier neu). Die Seuche iſt in den Kreiſen Darmſtadt und Worms in je einer Gemeinde und einem Gehöft und im Kreiſe Groß⸗Gerau in einer Gemeinde und zwei Gehöften neu aufgetreten. ———— 2 99.9 Aus dem badiſchen Lande. Heidelberg.(Meineid.). Der 45 Jahre alte Ar⸗ beiter Michael Schackert von hier hatte ſich wegen An⸗ ſtiftung zum Meineid und deſſen 22 Jahre alte Ehefrau Emma geb. Nau aus Widdern wegen Meineids zu ver⸗ antworten. Die Schuld entſtand aus dem Eheſcheidungs⸗ prozeß, den der Angeklagte voriges Jahr gegen ſeine erſte Frau angetragen hatte. Die Anklage wirft ihm vor, ſeine Ehefrau, die damalige Rau. zum Meineid dadurch verleitet zu haben, daß er ſie veranlaßte, bei ihrer Ver⸗ eidigung eine falſche Ausſage dahingehend zu machen. daß ſie mit ihm noch nie intime Beziehungen gehabt habe. Die Rau iſt in vollem Umfange geſtändig. Der Ange⸗ klagte Schackert beſtritt, ſeine Frau zu einer falſchen Aus⸗ ſage verleitet zu haben, er will ſie nur ee haben, ihre Ausſagen zu verweigern. Der Ank agevertreter be⸗ J tonte, die Anſtiftungshandlung ſtehe feſt, ſomit ſei eine Zuchthausſtrafe von einem Jahr am Platze. Die Ange⸗ klagte wurde zu der geſetzlichen Mindeſtſtrafe von vier⸗ einhalh Monaten Gefängnis mit Strafaufſchub auf Wobl⸗ verhalten bis 1934 verurteilt, der Angeklagte Schak⸗ Monat lert erbielt ein Jahr Zuchthaus abzüalich ein den Kuß am heftigsten zurzeit in England tobt, Eigent⸗ lich nicht gegen den Kuß ſelber, ſondern vielmehr gegen die ungeſchützten Lippen. Man löſung von Trichlorophenylmethyl doſalizyl ſein. Den Ge⸗ ſchmack müßte man einmal kenne ernen. Aber möglicher⸗ weiſe iſt das nur ein liſtiges Mittel wie Rauchertroſt oder Antitabakmint— d. h. zum Aug wöhnen. Wann tut ſich die erſte Firma mit füßſchmeckender antiſeptiſcher Kußlabe auf? Damit wäre ein eee e de u machen, denke ich. Oder ſollte dies Schreckgeſpenſt der Milliarden Vak⸗ terien, das allerdings auch fonſt in grotesken Charleſton⸗ ſchritt durch die Gegend krast, lediglich von einer gewiſſen ochintereſſterten amerikaniſchen Inſtanz lanziert ſein? an weiß, daß in Japan das Küſſen unbekannt bezw. ver⸗ pönt ſſt; deshalb wurden alle aus dem Ausland, beſonders —— aus Amerka importierten Filme von den Kaßſzenen be⸗ freit, zwel ellos ale um die beſten Pointen gebracht. Will man das künftighin dadurch vermelden, daß man den Kuß überhaupt abſchafft? In Amerika iſt alles möglich. Neu⸗ entweder nur ſerig kann man 8 0 ſein, was die internationalen ümprodaktions⸗ und Verlei Ülſchaften mit den ſpre⸗ e von den Filmen anfangen w zwar erhielt Fenchel eine Es wird vermutet, daß; (Aus Scham in ausgerenkt wurden. 0. de man auf den Verunglückten aufmerkſam. Das linke Bein Die Beſatzungsbehörde teilt mit!„In letzter Zeit ſind mußte ihm unter dem Knie abgenommen werden. Der alte Mann ſchwebt in Lebensgefahr. * zunge at Lippenmasken aus antiſeptiſcher Gaze erfunden, die jede Keimübertragung er Schwediſch oder Deutſch enthalten, Will man dach, wesen bat a, tds al eie Gee Heute 2 Blätter 326 und drei Wochen Unterſuchungshaft und zwel Jahre Ehr⸗ verluſt. Außerdem wurde ihm die Fähigkeit zu ſchwören abgeſprochen. Karlsruhe.(Verurteilte Diebesbande.) Vor dem erweiterten Schöffengericht unter dem Vorſit von Amtsgerichtsderiktor Straub hatten ſich der 20jährige vorbeſtrafte Schuhmacher Erwin Leidig aus Durlach und der 2 jährige Eduard Fenchel aus Frankfurt a. M. und die 22jährige Arbeiterin Anna Itte aus Durlach wegen ſchweren Diebſtahls und Hehlerei zu verantworten. Jen⸗ chel und Leidig waren bereits am 13. März vom Einzel⸗ richter wegen Diebſtahls im Rückfalle zu neun und ſieben Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Anklage legt ihnen heute eine Reihe von Diebſtählen zur Laſt, die in Karlsruhe und Umgebung, ſowie in Stuttgart Ende vorigen und Anfang dieſes Jahres begangen wurden. Das Gericht kam zur Verurteilung sämtlicher Angeklagter und 8 ache Geſamtgefängnisſtrafe von zwer Jahren abzüglich zwei Monaten Unterſuchungshaft, Leidig eine Geſamtſtrafe von einem Jahr, die Angeklagte Itte einen Monat Gekfänanis. 5 Kaiſerslautern.(Schwurgericht.) Vor dem hie⸗ ſigen Schwurgericht ſtand eine umfangreiche Abtreibungs⸗ geſchichte zur Verhandlung. Angeklagt waren neun Per⸗ ſonen. Das Gericht verurteilte einen der Angeklagten zu zwei Jahren, einen anderen zu einem Jahr Zuchthaus. Die übrigen Angeklagten erhielten geringe Gefängnis⸗ ſtrafen. Landau.(Wegen eines Vergehens gegen das Arbeitszeitgeſetz verurteilt.) Das hieſige Schöffengericht verurteilte den ehemaligen Gawſtirt und Hotelbeſitzer L. Spieß von hier wegen eines Vergehens gegen das Arbeitszeitgeſetz— er beſchäftigte ſein Dienſt⸗ perſonal durchſchnittlich 14 Stunden im Tage— zu 300 Rm. Geldſtrafe und zu den Koſten. f Schapbach bei Gutach.(Unter den Holzſchlit⸗ ten geraten.) Der 67jährige Waldarbeiter Markus Lehmann war im hinterſten Tiefenbach damit beſchäftigt, Sausholz aus dem Walde zu bringen. Als er mit dem letzten Schlitten zu Tale fahren wollte, geriet er unter dieſen, wobei ihm beide Füße gänzlich zerquetſcht und Erſt zwei Stunden ſpäter wurde — Ferienſonderzüge. Ferienſonderzuge werben in die⸗ ſem Jahre ausgeführt von Baſel Badiſcher Bahnhof nach Stralſund und Swinemünde am 1. Juli, von Baſel Ba⸗ diſcher Bahnhof und Konſtanz nach Hamburg und Bre⸗ men am 3., 30. und 31. Juli, von Baſel Badiſcher Bahn⸗ hof nach Köln am 4. Juli, von Baſel Badiſcher Vahn⸗ hof und Konſtanz nach Dortmund am 30. Juli, von Mannheim und Karlsruhe nach München am 14, 28. Juli und 1. August, von Mannheim nach Baſel Badf⸗ ſcher Bahnhof und Konſtanz am 29. Juli und von Ba⸗ ſel Badiſcher Bahnhof und Konſtanz nach Berlin Anhal⸗ ter Bahnhof am 29. und 31. Juli. Die Medaille für das Wiener Sängerſeſt. 2 Vorder- und Rückseite der Schubert⸗Medaille, die als offizielle Sängerfeſt⸗Medaille allen teilnehmenden Ver⸗ einen an die Fahnen geheftet wird. 200 VT Grlerſons in Indten 180 Sprachen und 480 Dialekte be⸗ herrſchen? Oder will man, das Volapſik oder Eſperanto als Einheitsſprache definitio einführen? Schließlich wird man ſich auf die Muſik als Begleitung einigen, vermutlich Jazz oder ähnliche Niggerſongs, falls das dann zurzeit noch Mode ſein ſollte. Denn es beſteht alle Ausſicht, daß der Neger⸗Fimmel, wie er ſich gegenwärtig in Muſik und oαννννεοσẽ/οee e Tanz austobt, ſehr bald durch weichere und melodiſchere Klänge abgelöſt wird. Newyork hat allem Anſchein nach ſeine Viertelmillion Negerbevölkerung(bis hier“, ſehnt ſich nach hellerhäutigen Exoten und glaubt daher eine An⸗ leihe in Weſtindien aufnehmen zu müſſen. Ob die Mu⸗ latten die Schöpfer des neuen Modetanzes„Humbo“ ſind, weiß ich leider nicht. Die Neger Haitis dürften kaum we⸗ entlich heller und ſumpathiſcher ſein als die in Newpyork. er Jazz hat eine neue Niederlage erlebt, George Gerſh⸗ win, einer der Großverdiener unter den Jazzlomponlſten, hat das Komponieren bis auf weiteres eingeſtellt. Die Jazzbanditen drängten ſchon, und die Verleger wurde ra⸗ digt. Schließlich ließ der Komponiſt darch feine Schweſter bekanntmachen, daß er ſeit drei Monaten mit der Abfaſſang ſeiner Steuerdeklaration beſchäftigt ſei, eine Tätigkeit, die er— wenn es nach mir ginge— getroſt bis an ſein Le⸗ beusende ſollte fortſetzen dürfen. 1955 f ——