Beilage zum viernheimer Anzeiger(viernheimer Tageblatt) Geleſenſte und verbreitetſte Feitung in Viernheim Gültig ab 15. Mai 1928 Ausſchneiden! Aufbewahren Elektriſche Bahn von Viernheim nach Mannheim(Hauptbahnhof). werktags: 4d 52 528 54 552 559 61 62% 640 60% 70 71 72 80 827 101 118 1 208 1232 1254 1547 1601 168 1704 17357 1828s 198 2046 2290 2245 Sonntags: 45 538“ 600 616 7186 816 9ʃ6 1046 11 1216 1281“ 1300 1316 135˙ 14ʃ6 1437 15186 16186 1716 1816 1888“ 191 19 2010 20362 2116 21362 2256 2346 Zeichenerklärung: Die mit Stern verſehenen Züge verkehren nur bis Neckarſtadt. Elektriſche Bahn von Mannheim(Hauptbahnhof) nach Viernheim. Werktags 5% 6˙⁹7 6˙ 6˙ 7˙ Jes 8 gu 10 12˙ 12˙ nur Samstags 1255 13 nur Samstags 144 nur Samstags 14 15˙“ 15% 16 16 16% 16 16“, 17 17% 175% 17 18, 18% 19% 20256 21 22 2355 Sonntags 2 52 61⁵²⁴ 70⁰ 8⁰⁰ 9⁰⁰ 1 0⁰⁰ 1 1⁰⁰ 12⁰⁰ 1 20 13˙⁰ 13 b. 14⁰⁰ 14¹⁸ 15⁰⁰ 15ο³ñ 1 6⁰⁰ 17⁰⁰ 18⁰⁹ 190⁰ 19˙⁰¹ 20⁰⁰ 20˙⁰ 21⁰⁰ 21* 22⁰⁰ 22 22 23˙ O¹⁰² eichenerklärung: Die mit Stern verſehenen Züge verkehren nur ah Neckarſtadt. 9 Elektriſche Bahn von Viernheim nach Weinheim. Werktags: 4% 5˙ ben 5% 6˙ 6˙5 6055 J 7 8 9¼ 11 12 13% 13 nur Samstags 14 nur Samstage 14 15 16“ 168 17“ 17 18% 19 O 19% 21 22 2335s 01 Sonntags: 4% 6 6, 7% 8% 9% 10% 11% 12% 12 13% 13% 14% 14% 15“ 15˙˙⁹ 16 17“ 18%⁵9% 20 20 21 21. 22. O5 Elektriſche Bahn von Weinheim nach Viernheim. werktags: 5% 5 541 607 622 6368s 76s 74 810 946 110 1216 13% 14% 1456 nur Samstags 155 16 16 17 18% 18% 19˙%% 205 2156 2230 235 040 a Sonntags: 4½ 7 800 900 1000 1046 11% 1200 1300 13 1400 14 150 1600 170 1800 18 19 19 20 20˙e 21% 21“ 22“ 2330 040 Mit der Staatsbahn von Viernheim nach Weinheim. 608 726 900 124 14% 162% 1688 1740) 2020 Mit der Staatsbahn von Weinheim nach Viernheim. 4 SeosS 655 1036 13% 153⁰⁸õͤ 165 2040 bis 30. 9. 18 21568 Mit der Staatsbahn von Viernheim nach Lampertheim(Worms). Mit der Staatsbahn von Lampertheim nach Viernheim. SJ 58 6ʃ⁹)⁰) g, nur bis Lampertheim 1052 1326 15) 17 2058 5% 70 87 1225 1355 16 168 17) 200 bis 30. 9. 188 21408 Zeichenerklärung: W ebedeutet nur Werktags. S bedeutet nur Sonn- und Feiertags. Von Weinheim nach Heppenheim Darmſtadt— Frankfurt. 400 He 526 627 74 goa gaagp 100 100 11%) 1226 135 150 1550 1558 16˙⁷ͤ̃ 16% 17%) 1768 180 19 0 190 2008 2052 2100 218 2208p 23˙6 0⁰⁴ Ab Darmſtadt, Heppenheim, Weinheim nach Heidelberg. ab Darmstadt i 4%i½ 4% 50 6% 6p 6 fin 80 740 938 10 1000 11 12D 130 14 14% 8P 15˙8 1d idee ies isi 195 206 22“ 220 23 00 Ab Heppenheim 1 4 456) 55 700 JögP 18348 870 10, 116 1208 14 15% 146 16¼ 1580 17 19% 20E 21 232 045 Ab Weinheim(Hauptbahn) nach Heidelberg: 4 Bz 5200 625 Jen 6.8 78 90% 860 11 100 12˙86 130 15 14dBP 16% 1661) 170 1957 18d 20 1E 21˙˙ 23 28600 04² Mit der Staatsbahn von Weinheim nach Mörlenbach: 6˙08 Tv/ Tv ces 8088 948 9s 131 135 160 18880 178 18 20% 218 2158 Mit der Kleinbahn von Kifertal nach Heddesheim. Werktagen 627 638 916 1050 128 136 15% 16% 17 17 1855 20% 20 2386s Aute Sonntags: 8 10 12“ 14“ i, e Mit der Kleinbahn von Weinheim nach Heidelberg. (Zwiſchenſtatlonen ſind folgende: Lützelſachſen, Großſachſen, Leutershauſen, Schriesheim und Doſſenheim.) Merlia ge: 5 6˙˙ 74 920 1100 1225 14 156 1640 1726 1820 192 2010 2130 Auto 22 v nur bis Schriesheim Sonntags: 705 s 1105 12% 130 14% 15% 16% 170 1805 1900 2005 2108 22 28“ nur bis Schriesheim gZelchen erklärung: D— Zuſchlagspflichtiger Schnellzug. BP— Beſchleunigter Perſonenzug, W. Werktags 8 Sonn- und Feiertags. 1 8 g 5 a 4 8 0 W fa 155 t 4 zeiten erfahren die Naenben an 1 5 Bahnhöfen. f 5 nur Sa. 1326 1420 1512 (Viernheimer Zeitung— Viernheimer Nachrichten) Erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 8 1.58 Mr. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte e r bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Gunniagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗— a kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Elſtes, älleſtes u. erfolzreichſtes Lobal⸗Anzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Ein ſt Der Wahlverlauf im Reich. Der Reichspräſident an der Wahlurne.— Rege Wahl⸗ beteiligung.— Im allgemeinen ruhig. Berlin, 20. Mai. Am Wahlſonntag iſt es im großen und gan⸗ zen überall ruhig geweſen. In Berlin kam es nur zu leichten Reibereien, bei denen 17 Per. ſonen feſtgenommen wurden. Die Wahlbetei⸗ ligung in Berlin und im Reich iſt mit Ausnahme von Kiel und Roſtock verhältnismäßig ſtark. Bis zum Mittag hatten in faſt allen Städten 40 Prozent der Wähler bereits ihre Stimmen abgegeben. In Bres⸗ lau, Dresden und Anhalt war bis zu dieſer Zeit bereits eine Wahlbeteiligung von 50 Prozent feſtzuſtellen. Seit den Vormittagsſtunden ſtand der Wahlſonntag in Berlin im Zeichen des unentwegt niedergehenden Re⸗ gens, der ſich in den Nachmittagsſtunden teilweiſe zu ſtarkem Guß ſteigerte. Die Flugblätter und Zettel, die noch am frühen Morgen zu tauſenden und abertauſenden abgeworfen wurden, bedeckten, zu ſchmutzigen und naſſen, Knäueln zuſammengeballt, das Straßenpflaſter. Die Pyr paganda, die ſich im allgemeinen auch am Sonme g ſtark zurückhielt, wurde in den Nachmittagsſtunden gänz⸗ lich eingeſtellt. Auch die fahnengeſchmückten Autos waren völlig von der Straße verſchwunden. Im Norden und Oſten der Stadt wieſen die Straßen zum Teil recht ſtarke ſchwarzrotgoldene und rote Beflaggung auf. Im Meſten war beſonders ſchwarzweißrot vertreten. Reichs⸗ präſident von Hindenburg genügte kurz vor 9 Uhr in dem Wahllokal in der Taubenſtraße in Begleitung non Staatsſekretär Meißner ſeiner Wahlypflicht. Die Wahlbeteiligung iſt insbeſondere im Oſten Berlins ſehr gut geweſen. So wurde in einigen nördlichen Bezirken und in Neukölln ſchon um die Mittagsſtunde 50 Prozent Wahlbeteiligung und teilweiſe ſogar darüber ge⸗ zählt. Der ſtarke Zuſtrom der Wähler hielt dort auch in den Nachmittagsſtunden an, ſo daß trotz des ſtrömenden Regens lange Wählerreihen bis weit auf die Straße hin⸗ aus Schlangen bildeten. Im Weſten war die Wahlfreu⸗ digkeit insbeſondere in den Nachmittagsſtunden weniger rege, Am Wedding, der Hochburg des von der Kom⸗ muniſtiſchen Partei abgeſpalteten Leninbundes kam es zu Auseinanderſetzungen zwiſchen den Mitgliedern die⸗ ſes Bundes und den Kommuniſten. Auch im Oſten und, Norden kam es teilweiſe zu Reibungen, ſo daß Zwangs ſiſtierungen vorgenommen werden mußten. Nach den vorliegenden Meldungen aus dem Reich iſt auch dort die Wahlpropaganda im Verhältnis zu früheren Wahlen als gering zu bezeichnen. Nur in Leipzig veranſtalteten die Kommuniſten trotz des ſchlechten Wetters geſchloſſene Umzüge mit Fahnen und Muſik. Ihre bemerkenswerteſte Attraktion iſt neben Fah⸗ nen ein friſch geſchorener Schäferhund, dem kommuniſtiſche Wahlaufrufe an die Flanken gehängt wurden. In Mün⸗ chen waren vor den einzelnen Wahllokalen grüne und blaue Poliziſten aufgeſtellt, um Zwiſchenfälle zu vermei⸗ den, In Köln zeigte das Straßenbild im Vergleich zu ſonſtigen Sonntagen keine Veränderung. Die Einwohner ſtrömten bei dem ſchönen Wetter vor allem nach der Preſſa⸗Ausſtellung. Die Oſtmark. Wie aus Königsberg gemeldet wird, iſt dort, wie in der ganzen Provinz Oſtpreußen, der Wahl⸗ ſonntag bei ſchönem Wetter ſehr ruhig verlaufen. Die Wahlbeteiligung dürfte ſchwächer als bei den letzten ein ee geweſen ſein. In der Grenzmark Poſen—Weſtpreußen, wo die Wahlbeteiligung recht rege war, iſt die Wahl eben⸗ falls ruhig verlaufen. Nur in dem Ort Schönlanke ſah ſich die Polizei zum Einſchreiten gegen Kommunisten ge⸗ zwungen, die mit Lastkraftwagen aus Schneidemühl durch Umfahren der Schönlanker Kirche den Gottesdienſt hatten ſtören wollen. In der Grenzmark war der Schlepperdienſt der Deutſchnationalen außerordentlich gut organiſiert. Auch Schleſien hatte einen durchaus rußigen Wahlſonntag. Regen und Gewitter gingen an verſchie⸗ denen Stellen der Provinz nieder. In Breslau lam es nur zu leichten Zuſammenſtößen zwiſchen Kommuniſten und Soziglderrakraten. In den Breslauer Arbeitervier⸗ e e eee e betefligung, ſodaß man für Breslau mit einer Wahlbeſeiſigung von 70 Prozent rechnet. Aus verſchiedenen ſchleſiſchen Landkreiſen wird eine außeror⸗ denklich geringe Wahlbeteiligung gemeldet, ſo u. a. auch in der Gegend von Görlitz. In Oberſchleſien machte ſich eine beſonders ſtarke en bene nbarde der 3 15 und Nationalſoziali⸗ ſten bemerkbar. Die Wahlbeteiligung wird auf 60 bis 7 Prozent geſchätzt. . arker Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe: (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 185 gente a 60 907. Inſerate un stizen vo- mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und ven ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben. Montag, den 21. Mai 1928 45. Jahrgang Gachſen und Thüringen. Die ſächſiſchen Großſtädte Dresden und Leipzig, wie das Induſtriezentrum Chemnitz hatten eine un⸗ gefähr 80prozentige Wahlbeteiligung. In Leipzig wurde vor allem auch von bürgerlicher Seite das Wahlrecht ſehr rege ausgeübt. In Chemnitz benutzte die S. P. D. die Bluttat in Glaucha, wo ein ſozialdemokratiſcher Stadtrat von Rotfrontkämpfern erſtochen worden war, zur ſchärf⸗ ſten Propaganda gegen die Kommuniſten. Aus Mitteldeutſchland werden keine beſon⸗ deren Zwiſchenfälle gemeldet. In Halle kam es, wie bereits berichtet, nur an zwei Stellen zur Verprügelung von Plakatträgern. Trotz des auch über Mittel⸗ deutſchland niedergehenden Regens herrſchte in Anhalt eine ſehr ſtarke Wahlbeteiligung; man ſpricht von 90 Prozent. In Magdeburg war eine 85prozentige Wahlbeteiligung zu verzeichnen. Auch in Thüringen iſt es gegen die Spätnach⸗ mittagsſtunden zu einer ſtärkeren Wahlbeteiligung gekom⸗ men. Man ſpricht von 70 Prozent. Nord⸗ und Weſtdeutſchland. In Pommern ſtand die Wahlbeteiligung ganz im Zeichen des anhaltenden Regenwetters. Selbſt in den Stettiner Arbeitervierteln dürften kaum 80 Pro⸗ zent der Wahlberechtigten von ihrem Recht Gebrauch gemacht haben. Aus Schleswig-Holſtein wird ruhiger Wahl⸗ verlauf bei etwa 80 Prozent Wahlbeteiligung gemel⸗ det. In einzelnen Landgemeinden herrſchte große Wahl⸗ müdigkeit. In einem Ort mit 800 Stimmberechtigten hatten bis zur Mittagszeit erſt vier Perſonen ihre Stim⸗ men abgegeben. In Hamburg, wo beſtes Wahlwetter wa, ſorgte der Hamburger Wahldienſt für einen ſtarken Schlep⸗ perdienſt, der ſelbſt mit Autos die letzten Waßlſäumi⸗ gen an die Urnen heranzubringen verſuchte. Es ſollen 75 Prozent Wahlberechtigte gewählt haben. Etwas ſtär⸗ kere Wahlbeteiligung zeigte ſich in Bremen, Das Straßenbild zeigte aber, da die Propaganda am Sonn⸗ tag aufgehört hatte, kein beſonderes Ausſeben. Das gleiche Bild boten die Städte des Wahlkreiſes Weſer⸗Ems, beſonders Oldenburg und Del— menhorſt. Ueber Hannover lag heute prachtvolles Sonnen⸗ wetter. Es zeigten ſich heute nur noch einige Wahlpro⸗ pagandaautos in den Straßen der hannoverſchen Städte, die aber den ſehr ruhigen Wahlverlauf in keiner Weiſe beeinflußten. Auch Braunſchweig meldet ruhigſten Wahlverlauf. Aus Münſter wird eine ziemlich ſtarfe Wahlbe⸗ teiligung gemeldet. Man ſpricht von 80 bis 85 Prozent. Der Wahltag in Mannheim. Mannheim, 20. Mai. Obwohl ſeit der letzten Wahl geraume Zeit verſtrichen iſt und Wahimüdigkeit nicht mehr beſtehen dürfte, verſief der Wahltag in bemerlens⸗ werter Nuhe. Seinen Höhepunkt hatte der Wahlkampf bereits am Samstag, insbeſondere am Abend, erxeicht. Fadelzüge und Muſikumzüge, Kinovorführungen und Sprechchöre einzelner Parteien belebten das Stadtbtlo. Am Sonntag ſah man dann Propagandaautos und Pla- katträger bei unfreundlichem Wetter durch die Straßen fahren und gehen. Die Stimmung war flau. Bemer⸗ lenswert iſt, daß die Parteien gegenſeitig ihre Plakate ſchonten und ſie nicht wie bei früheren Wahlen abriſſen oder beſchmierten, ferner, daß Häuſer und Zäune nur in Ausnahmefällen beklebt und beſchrieben wurden. Zu Zwiſchenfällen iſt es nicht gekommen. Man ſchätzt die Wahlbeteiligung bei Wahlſchluß auf 60 bis 65 Prozent. Um 9 Uhr abends lagen aus Mannheim Stadt und Land folgende Stimmzählungen vor, wobei die in Klam⸗ mern geſetzten Ziffern die Ergebniſſe von 1924 dar- ſtellen: Sozialdemokraten 47 922(37398); Deutſchnatio⸗ nale 5813(6751); Zentrum 24 121(17 722): Deutſche Volkspartei 21011(18 479); Kommuniſtiſche Partei 22237 (14712); Demokraten 9041(11217); Linke Kommuniſten 1067(—): Wirtſchaftspartei 4139(—); Nationalſozialiſten 2938(2090); Splitterparteien zuſammen 4205. Einzelergebniſſe aus der Pfalz. Ludwigshafen; Sozialdemokraten 19 477; Deutſch⸗ nationale 1083; Zentrum 367“! Deutſche Volkspartei 5582; Kommuniſtiſche Parten 402; Demokraten 1459: Linke Kommuniſten 694;„intſchaftspartei 2215; Na⸗ tlonalſozialiſten 1455. 09 5 ch links tionale 435; Zentrum 1855; Deutſche Volkspartei 174 Kommuniſtiſche Partei 735; Demokraten 834; Linke Kom 1212 42; Wirtſchaftspartei 839; Nationalſozialiſten Neuſftadt⸗Land: Sozialdemokraten 4912; Deutſchna⸗ tionale 589: Zentrum 4667; Deutſche Volkspartei 27323 Kommuniſten 949; Demokraten 464; Linke Kommuni⸗ ſten 193; Wirtſchaftspartei 907; Nationalſozialiſten 922. Schifferſtadt: Sozialdemokraten: 1359; Deutſchnatio⸗ nale 47; Zentrum 2084; Deutſche Volkspartei 2137 Kommuniſtiſche Partei 487; Demokraten 75; Linke Kom⸗ muniſten 22; Wirtſchaftspartei 79; Nationalſozialiſten 57; Deutſcher Bauernbund 161. Bad Dürkheim Stadt und Land: Sozialdemokraten 3052; Deukſchnationale 134; Zentrum 3572: Deutſche Volkspartei 3522; Kommuniſten 297; Demokraten 1008: Linke Kommuniſten 24; Wirtſchaftspartei 707: National⸗ ſozialiſten 453; Bauernbund 40. Speyer⸗Stadt: Sozialdemokraten 4295; Deutſchna⸗ tionale 332; Zentrum 3657; Deutſche Volkspartei 1975; Kommuniſtiſche Partei 838; Demokraten 624; Linke Kom⸗ 14 274; Wirtſchaftspartei 905; Nationalſozialiſten Speyer⸗Land: Sozialdemokraten 3017; Deutſchnatio⸗ nale 111; Zentrum 5562; Deutſche Volkspartei 388 Kommuniſtiſche Partei 861; Demokraten 121: Linke Kom⸗ 1 59; Wirtſchaftspartei 224; Nationalſozialiſten Zweibrüden⸗Stadt: Sozialdemokraten 1998; Deutſch⸗ nationale 231; Zentrum 1206; Deutſche Volkspartei 1366; Kommuniſtiſche Partei 439; Demokraten 349; Linke Kommuniſten 97; Wirtſchaftspartei 874; Nationalſoziali⸗ ſten 1324; Deutſcher Bauernbund 118. Kirchheimbolanden: Sozialdemokraten 3927; Deutſch⸗ nationale 119; Zentrum 2070; Deutſche Volkspartei 2925; Kommuniſtiſche Partei 208; Demokraten 632; Linke Kommuniſten 76; Wirtſchaftspartei 426; Nationalſoziali⸗ ſten 1028; Deutſcher Bauernbund 169. Lambrecht: Sozialdemokraten 874; Deutſchnationale 15: Bayer. Volkspartei 344; Deutſche Volkspartei 249; Kommuniſtiſche Partei 180; Demokraten 94; Linke Kom⸗ muniſten 6; Mittelſtandspartei 168; Nationalſozialiſten 164. Neuſtadt⸗Stadt: Sozialdemokraten 3071: 1 Waldmohr: Sozialdemokraten 1789; Deutſchnatio⸗ nale 36; Zentrum 1975; Deutſche Volkspartei 402; Kom⸗ muniſtiſche Partei 1210; Demokraten 88; Linke Kom⸗ muniſten 20; Wirtſchaftspartei 355; Nationalſozialiſten 233 Deutſcher Bauernbund 751. Einzelergebniſſe aus dem Reich. Bremen⸗Stadt: Sozialdemokraten 1318; Deutſchna⸗ nonale 1659; Zentrum 605; Deutſche Volkspartei 661; Koinmuniſtiſche Partei 1256; Demokraten 247; Linke Kommuniſten 24; Wirtſchaftspartei 287; Nationalſozia⸗ liſten 100. Bremerhaven: Sozialdemokraten 5195; Deutſchnatio⸗ nalen 2834; Zentrum 468; Deutſche Volkspartei 1369 Kommuniſtiſche Partei 1021; Demokraten 952; Linke Kommuniſten 71; Wirtſchaftspartei 309; Nationalſoziali⸗ ſten 100. Bautzen⸗Dresden: Sozialdemokraten 76 396; Deutſch⸗ nationale 25 309: Zentrum 4685; Deutſche Volkspartei 24d, Kommuniſtiſche Partei 21135; Demokraten 14637; Mirtſchaftspartei 15 234; Nationalſozialiſten 4441 Hunburg⸗Stadt: Sozialdemokraten 214914; Deutſch⸗ an tionole 4046; Zentrum 9189; Deutſche Volkspartei 77 896, Kom muniſtiſche Partei 100 500: Demokraten 67 A404, Lime Kommuniſten 2050: Wirtſchaftspartei 12816, Matiorwalſozialiſten 15 111. Schwere Schießerei im Ruhrgebiet. Im Induſtriegebiet iſt es leider zu einem ſchweren Zuſammenſtoß zwiſchen Kommuniſten und Nationalſo⸗ dialiſten gelommen. In Barmen wurde ein national⸗ ſozialiſtiſches Werbeauto von Kommuniſten ſcha rf beſchoſſen. Zwei Schüſſe trafen nicht das Auto, dafür aber zwet auf der Straße vor dem elterlichen Hauſe ſpielende Kinder, die ſchwere Bauchverle⸗ tungen erlitten. a Auch in Hamborn war es zu einem Zuſammenſtoß * 1 zwiſchen Kommuniſten und Nationalſozialiſten gekommen, wobei wieder ein Unbeteiligter, ein Spaziergän⸗ ger, ſo erheblich von einem Schuß verletzt wurde, daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Dagegen iſt im übrigen Ruhrgebiet der Wahlſonntag bei durch⸗ ſchnittlich 7 5prozentiger Wahlbeteiligung, ſoweit bis jetzt feſtſteht, ruhig verlaufen. * Das beſetzte Gebiet und Güddeutſchland. 5 Im beſetzten Gebiet fand eine recht rege ahlbeteiligung ſtatt, trotzdem auch über verſchie⸗ ene rheiniſche Gegenden ſtarke Regenſchauer niedergingen. In der Pfalz, wo aus Zweibrücken 80prozentige hibeteiligung gemeldet wird, ſtand die Wahl ſtark i m eichen der franzöſiſchen Beſatzung. Fran⸗ 115 Militärpatrouillen durchzogen die wahlbewegten Straßen. Aus Darmſtadt, Frankfurt a. M. und Of en bach, wird ruhiger Wahlverlauf und durchſchnittlich Oprozentige Wahlbeteiligung gemeldet. Auch in Württemberg ging die Wahl heute ruhig on ſtatten. In Stuttgart war die Wahlbeteiligung nicht ſo tark wie bei den letzten Reichstags⸗ und Landtagswahlen. as regneriſche Wetter dürfte dabei mitgeſpielt haben. 1 N 65 Prozent Wahlbeteiligung in Karlsruhe. 5 0 Der Wahltag iſt hier außergewöhnlich ruhig verlau⸗ en. Nichts im Straßenbild deutete auf das Tempo eines roßen Tages hin, an dem doch die Geſchicke des Reiches für vier Jahre feſtgelegt wurden. Bei abwechſelndem Regen und Sonnenſchein der übliche Sonntagsverkehr: in Hauptſtraßen, in den Anlagen luſtwandelnde Spazier⸗ änger. Hier und da faucht noch ein Propagandaauto durch ie Straßen, von der Menge kaum beachtet. Der Wahltag in ſeiner beſchaulichen Ruhe entſpricht ganz der ſtimmungsloſen Wahlbewegung, die hier zu ver⸗ eichnen war. Ohne Leidenſchaft und ohne„fieberhafte Tätigkeit“ wurde agitiert. Selbſt die„großen politiſchen Kanonen“ vermochten die Säle der Wahlverſammlungen nicht zu füllen. Um. 7 Uhr abends war hier das Ergebnis aue 55 Wahlbezirken von insgeſamt 89 aus Karlsruhe⸗Stadt be⸗ annt. Die meiſten Stimmen vereinigte die Sozialdemo⸗ ktratiſche Partei auf ſich, für ſie wurden 13 572 Stimmen abgegeben; die Zentrumspartei erhielt 7130 Stimmen: Deutſche Volkspartei 5044; Kommuniſten 37901 Deutſch⸗ tionale Volkspartei 3049, Deutſche demokratiſche Par⸗ i 3004. Dann folgt die Reichspartei des deutſchen Mittel⸗ tandes mit 1966 Stimmen und die Volksrechtsparten mit 1677 Stimmen. Die geringſte Stimmenanzahl erhielt die eutſche Bauernpartei mit 21 Stimmen, während der e eee Block 136 Stimmen auf ſich vereinigen onnte. Di.ie Wahlbeteiligung war gering: ſie dürfte etwa 65 Prozent betragen haben. Aebrige badiſche Ergebniſſe: „Friedrichsfeld: Sozialdemokraten 645(585); Deutſch⸗ tionale 55(49): Zentrum 373 G14) Deutſche Volks⸗ rtei 363(2862); Kommuniſten 226(219): Demokraten 5(123): Linke Kommuniſten 13; Wirtſchaftspartei 99 (102); Nationalſozialiſten 22(11). Ladenburg: Sozialdemokraten 618(240 Deutſch⸗ nationale 138(205); Zentrum 513(605); Deutſche Volks⸗ partei 318(247); Kommuniſten 350(119); Demokraten 202(202); Linke Kommuniſten 5; Wirtſchaftsparter 100 (15); Nationalſozialiſten 19. Heidelberg⸗Stadt: Sozialdemokraten 9584(8628): Deutſchnationale 3591(4662); Zentrum 5724(5989); eutſche Volkspartei 6911(5037); Kommuniſtiſche Parte! 345(2758); Demokraten 4208(6010); Linke Kommuni⸗ 1929, Wutſchaftspartei 1043; Nationalſozialiſten 1859 „Heidelberg⸗Land: Sozialdemokraten 6650; Deutſch⸗ ationale 2438; Zentrum 5768; Deutſche Volkspartei 2634; Kommuniſtiſche Partei 1866: Demokraten 1753: Linke Kommuniſten 86; Wirtſchaftspartei 109, National⸗ ſozialiſten 1794; Deutſcher Bauernbund 97: Völk. Nat. lock 17; Christl. Nat. Bauernpartei 191; Volksrecht 148. SP. 49, Christl. Soz. Reichspartei 197; Alte Soz. 10; Reichshund d. Geſchädiaten 15. Weinheim⸗Stadt: Sozialdemokraten 1795(1678); Deutſchnaitonale 722(1441); Zentrum 834(831); Deutſche Volkspartei 356(733); Kommuniſtiſche Partei partei 159(1098): Demokraten 641(1937): Linke Kom⸗ 989 0515) Wirtſchaftspartei 177; Nationalſozialiſten. Weinheim⸗Land: Sozialdemokraten 1968; Deutſch⸗ . 792; Zentrum 1548; Deutſche Volkspartei 499: Kommuniſtiſche Partei 633: Demokraten 441: * Nur Melitta Latuſchka, die an der Eltern Seite ein⸗ trat, um die Gaſtgeberin zu begrüßen, konnte kaum ein ſpöt⸗ tiſches Lächeln unterdrücken, als ſie die Gräfin die gewohnte Phraſe ſprechen hörte. Um es zu verbergen, beugte ſie ſich tief über der Gräfin Hand und küßte ſie. Als ſie aufſah, war ſie wieder ernſt und ließ ſich willig von dem ſtellver⸗ tretenden Hausherrn, dem Leutnant Horſt von Limar, fort⸗ führen und den Hof machen. Aber ihre Augen gingen unruhig durch den Saal nach der Tür, als erwarte ſie dort jeden Augenblick jemand ein⸗ treten zu ſehen, jemand, bei dem ſeit einem Tage alle ihre Gedanken und Sinne weilten: bei Graf Konrad. Waren nicht ſchon längſt in ihrer Familie Gerüchte auf⸗ getaucht, daß es mit der eiſtesumnachtung des Majorats⸗ herrn von Tworrau eine eigne Bewandnis habe?— Hatte ihr eigener Vater nicht jüngſt noch geäußert, daß alles barer Anſinn und kein Tüttelchen an der Geſchichte wahr wäre? — Und ſie ſelbſt hatte dieſe Ausſage beſtätigt gefunden, als ſie dem Grafen Konrad damals im Walde begegnete, und ſie hatte danach zu Hauſe ihrer Empörung über die Verleumdung Luft gemacht. Aber der Vater hatte ſie be⸗ ſchwichtigt:„Ueber ſolche Dinge ſpricht man nicht, Kind, du biſt klug und wirſt ſchon wiſſen, warum“. Und Melitta wußte warum und war klug genug zu jchweigen. Doch ihren Gedanken und Gefühlen konnte nie⸗ mand gebieten. Als ſie fun 101 Tworrau gekommen wat, hatte ſie die ſtille Hoffnung gehegt, dem 1 Kon⸗ rad zu begegnen, und ſie hatte ſich heimlich geſchworen, ihn, aller Vorſicht und Klugheit zum Trotz, unter allen anderen auszuzeichnen. Sie war ſa eine Latuſchka, ein vielbegehrter, vielum⸗ worbener Stern, und die Latuſchkas gehörten zu den alte⸗ ten und e Adelsgeſchlechtern Schleſiens. Was e für gut befand, dazu mußten ſich auch die anderen be⸗ quemen. Mit ſolchen Gedanken ſaß ſie neben Horſt, kaum auf ſeine Huldigungen achtend. „Gnädigſe Komteſſe ſind heute merkwürdig zerſtreut“, tante Horſt endlich. N ö vinre Kommuniten 22; Weirtſcherts 28 13 e* 1 Bauernbund 205 Völk. Nat. Riek 6· Chfſt, at. Bauernpartei 59; Volksrecht 19; U. S. P. 15; Chriſtl. Soz. Reichspartei 13; Alte Soz. 29. Karlsruhe⸗Stadt⸗Land: Sozialdemokraten 32075 Deutſchnakionale 9054; Zentrum 15087 Deutsche Nolls. partei 13218; Kommuniſtiſche Partei 7793: Demokraten 5962; Linke Kommuniſten 422; Wirtſchaftspartei 3741; Nationalſozialiſten 3666; Deutſcher Bauernbund 349, Volksrecht 2948. a Hoclenheim: Sozialdemokraten 568; Deutſchnationale 158; Zentrum 1057; Deutſche Volkspartei 634; Kom⸗ muniſtiſche Parte. 389; Demokraten 86, Linke Kommuni⸗ ſten 17; Wirtſchaftspartei 60; Nationalſozialiſten 110. Bretten⸗Stadt: Sozialdemokraten 593(701); Deutſch⸗ nationale 790(1028), Zentrum 347(360), Deutſche Volkspartei 391(430); Kommuniſten 23(23); Demo⸗ mokraten 206(318), Linke Kommuniſten 7: Wirk⸗ ſchaftspartei 57(19); Nationale Bauern 76. g Bruchſal: Sozialdemokraten 807(71)6, Deutſchnatio⸗ nale 248(438): Zentrum 3104(3416); Deutſche Volks⸗ partei 714(751); Kommuniſten 81(70), Demokraten 735(952): Linke Kommuniſten 630, Wirtſchaftspartei 310, Nationalſozialiſten 227(488). Wahlbeteiligung 72,28 Prozent. Der Wahlſonntag in der Pfalz. Ruhiger Verlauf des Tages. Der Wahltag iſt in Ludwigshafen und in der übri⸗ gen Pfalz ohne jeden beſonderen Zwiſchenfall verlaufen. Die Linksparteien hatten nochmals in letzter Stunde die Werbetrommel recht tüchtig gerührt, um die breiten Mäh⸗ lermaſſen aufmerkſam zu machen. Autos mit roten Fah⸗ nen und entſprechenden Aufſchriften durchfuhren die Stra⸗ ßen vom frühen Morgen bis faſt zum Schluß der Wahl. Auch Autos mit Reichsbannerleuten ſah man in den Straßen der Städte und Ortſchaften. Die Wahlbeteili⸗ gung ſelbſt war wider Erwarten gut. In Ludwigshafen hatten bis zur 12. Mittagsſtunde durchſchnittlich ſchon etwa 30 Prozent der Wähler abgeſtimmt. Nachmittags ging das Wahlgeſchäft flott vonſtatten. In manchen Stimmbezirken, beſonders in Ludwigshafen, Kaiſerslau⸗ tern und Pirmaſens, mußten die Leute mitunter lange warten, bis ſie die Wahlhandlung erledigen konnten, denn der Pfälzer Wähler hatte viermal zu wählen und zwar für Reichstag, Landtag, Kreistag, und Bezirk. Nach vor⸗ ſichtiger Schätzung dürften in Ludwigshafen, der größten Stadt der Pfalz, im ganzen etwa 70—80 Prozent der Wähler zur Wahlurne geſchritten ſein. Landau, 20. Maj. Schon am Vormittag wirkte ſich die Intereſſeloſigkeit der Bevölkerung an dem Wahlkampf auch an der Wahlbetätigung aus. Gegen 11 Uhr vor⸗ mittags war in allen Wahllokalen eine Beteiligung von höchſtens 38 Prozent feſtzuſtellen, was auch in dem ſehr trüben, regnerlſchen Wetter begründet ſein dürfte. Gegen 12 Uhr kam das Gros der Arbeiter zur Wahlurne und der Beteiligungsdurchſchnitt ſtieg gegen 1 Uhr auf etwa 40 Prozent. Bemerkenswert iſt, daß ſchon vormittags zahl⸗ reiche Frauen, beſonders Arbeiterfrauen abgeſtimmt hat⸗ ten. Der Namittag brachte ſtärkere Regenguſſe und die Wahllokale wären im allgemeinen ſehr ſchlecht beſucht Zweibrücken, 20. Mai, Der Wahltag verlief in de weſtlichſten Stadt des Reiches ruhig, obwohl einige Par⸗ teien aus dem nahen Saargebiet, das bekanntlich nicht mitwählen durfte, uniformierte Anhänger zur Straßen⸗ propaganda herangezogen hatten. Die Nationalſozialiſten, Kommuniſten und Sozialdemokraten hatten Werbekom⸗ mandos auf die Straßen geſchickt, die zu Fuß oder pon geſchmüdten Fahrzeugen Flugblätter verteilten. Auch Trommler, Männerchöre und Zupfgeigenorcheſter hatten ſich in den Dienſt der Werbung geſtellt. In den Straßen waren franzöſiſche Militärpatrouillen mit Stahlheim und aufgeſchnalltem Browning zu ſehen. Zwiſchenfälle ereigne⸗ ten ſich nicht. Die Wahlbeteiligung ſchwankt zwiſchen 70 und 80 Prozent. Durch zeitweiſe Regengüſſe wurde ſowohl, das Wahlgeſchäft beeinträchtigt, als auch die Straßenpro⸗ paganda abgedämpft. Vorläufiges Ergebnis der Pfalz um 23 Uhr abends: Sozialdemokraten 88 238; Deutſchnationale 73 43: Zen⸗ trum 62 731; Deutſche Volkspartei 35 413: Kommuniſti⸗ ſche Partei 22 414, Demokraten 11412, Linke Kommuni- ſten 2438; Wirtſchaftspartei 14 271: Nationalſozialiſten 5 21 5 Beutſche Bauernpartei 5686; Völk. Nat. Bloc wtelttta rachte hell und melodiſch auf:„Ja, ollerbings, mich feſſelte eben eine Perſönlichkeit, über die ich Auskunft von Ihnen haben möchte, Graf.“ „Befehlen?“ a „Sehen Sie das bezaubernde Weſen in dem einfachen, weißen Mullkleid dort am Fenſter. Wer iſt es? Ich ſah ſie noch nie in unſerem Kreiſe.“. Horſt ſetzte zum Schein ſein Monokel auf und ſah an⸗ geſtrengt nach der bezeichnenden Richtung. In Wahrheit hatte er längſt Ilſes Eintritt bemerkt und ſeine bewun⸗ dernden Blicke verſtohlen auf ihre Erſchefnung ruhen laſſen: „Gnädigſte Komteſſe meinen doch nicht etwa die Gou⸗ vernante meiner kleinen Schweſtern?“ „Wie“, fragte Melitta erſtaunt.„Das ſoll eine Gou⸗ vernante ſein? Wiſſen Sie, Graf, ich hätte ſie eher gun eine Gräfin aus altem Adelsgeſchlecht gehalten. Wie ön und diſtinguiert, wie ſtolz und vornehm ſie ausſieht! Finden Sie nicht auch?“ „Im— weiß nicht— aber— ſchnarrte Horſt. a „Wie lange iſt ſie denn ſchon hier? Ich ſah ſie noch nicht ein einziges Mal,“ unterbrach ſie ihn. „Seit April, glaube ich, Gnädigſte, und es iſt ganz na⸗ türlich, daß Sie die Gouvernante noch nicht geſehen haben. Sie pflegt bei Beſuchen ſonſt 19 0 zugegen zu ſein. Nur heute machte meine Mutter eine usnahme, da ſich meine Schweſtern an dem Garlenfeſt beteiligen dürfen.“ „Fm“, machte Melitta nachdenklich. Plötzlich wandte ſie ſich lebhaft an ihn:„Graf Limar— bitte, ſtellen Sie mir die Lame vor— jetzt, ſogleich, wenn ich bitten darf.“ „Gnädigſte Komteſſe—“ 1 Horſt einzuwerfen. So ſehr es ihn auch verlangte, in Ilſes Nähe zu kommen, ſo peinlich war es ihm, gerade Melitta zu ihr führen zu ſollen. Sein verſteckter Einwurf zauberte ein helles Rot des Unmuts auf Melittas Wangen. Er ſah es, und darum zögerte er nicht länger. N „Wenn Gnädigſte befehlen, dann bitte.“ Er bot 1 den Arm, und ſo ſchritten ſie auf Ilſe zu. Dieſe, die eben mit Lotti geſprochen hatte, bemerkte das Paar erſt, als es dicht vor ihr ſtand, 1 7225 „Fräulein Römer— bitte, Komteſſe Latuſchka wünſcht Ihre Bekanntſchaft zu machen.“ i. Heiß errötend hob Ilſe den Blick und werte g mit natürlicher, ſtolzer Anmut vor der Komteſſe, a Melitta erariff ſoaleich ihre Hand: s: Das Reich abinett 1 N r ve i Reichs bahngeſellſchaft am Dienstag 1 vorten, 2 7 115 e e e e e de een ber een Labinetk vorbehalten wird. f 9 7 28: Im Kolmarer Autonomiſteuprozeß wurden die 15 115 Aeg der angeklagten Autonomiſten vernommen, d 0 der antonomiſtiſchen“ Bewegung darlegten und die Behauptungen der Zeugen des Staatsauwaltes ent⸗ kräfteten. ꝛ6: Der Prozeß gegen vie deutſchen Ingenieure in Mos⸗ kan läßt ohne weiteres erkennen, daß die Verhandlung nur pro forma geführt wird, während das Urteil heute ſchon ſeſtſtehen dürfte. zs: Am Samstag wurde in Waſhington die Antwort ver engliſchen Regierung auf den Kellogg'ſchen Vorſchlag ſt in zuſtimmendem Sinn gehalten, verlaugt aber weitere rhandlungen zwiſchen den beteiligten Regierungen. 0 15: Im Anſchluß an das japaniſche Memorandum über die Veſetzung von Schantung und der geſamten Mand⸗ ſchurei hat die chineſiſche Regierung in Peting eine Note nach Tokio übermittelt, in der der Abmarſch der japant⸗ ichen Truppen aus China verlangt wirv. 5 Die Antwort des Reichsverkehrsminiſters Die letzte Entſcheidung bei der neuen Regierung. Berlin, 21. Mai. Nach den Beſtimmungen des Reichs bahngeſetze⸗ muß eine Antwort der Reichsregierung auf das Er⸗ 11 Abſchluß eines Antikriegspaktes überreicht. Die Note ſuchen der Reichsbahn um Erhöhung der Tarife inner⸗ halb dreier Wochen erteilt werden, wenn nicht die Tarifanträge als genehmigt gelten ſollen. An dieſe Beſtimmungen wird ſich das Reichskabinett naturgemäß halten und der Reichsverkehrsminiſter wird bis Diens⸗ tag, alſo dem Tage, an dem der Termin für die Antwort der Reichsregierung abläuft, der Reichs⸗ bahn eine Antwort erteilen. Wenn man an zuſtän⸗ diger Stelle auch über dieſe Antwort zunächſt keine wei⸗ teren Mitteilungen macht, ſo iſt doch anzunehmen. daß die Antwort zwar keine Zuſtimmung zu der Ta⸗ liferhöhung bringen, wohl aber die Tür für weilere Verhandlungen offen laſſen wird, ſo daß die letzte „„ vermutlich bei der neuen Regierung liegen dürfte. Englands Antwort an Kellogg. Keine vorbehaltloſe Zuſtimmung. O Waſhington, 19. Mai. Nachdem der britiſche Miniſterrat am Freitag abend ſich mit der Formulierung der Antwort Englands auf die Note der amerikaniſchen Regierung vom 13. April. in der ein Sechs⸗Mächte⸗Vertrag für die Ausſchaltung des Krieges als ein Inſtrument nationaler Politik vor⸗ geſchlagen wurde, befaßt hatte, wurde am Samstag in Waſhington die Antwortnote Chamberlains ü berge⸗ ben. Ueber den Inhalt dieſer Note wird berichtet. daß ſie im großen und ganzen auf eine Annahme der Kellogg'ſchen Vorſchläge hinausläuft. während wei⸗ terhin der Austauſch von Dellarationen zwi⸗ ſchen den an den Verhandlungen beteiligten Negierun⸗ gen in Vorſchlag gebracht wird. Zweck dieſer Verhand⸗ lungen ſoll ſein, zwiſchen den divergierenden Auffaſſun⸗ gen des amerikaniſchen Staatsſelretariats und des franzöſiſchen Außenminiſteriums eine Brücke 3 ſchaffen, die eine einheitliche Stellungnahme ſämtlicher Großmächte zur Frage der Ausſchaltung des Krieges ermöglicht. Ueber die Aufnahme der britiſchen Antwort beim amerikaniſchen Staatsſekretariat verlautet, daß man im Weißen Hauſe von den einſchränkenden Vorbehalten Chamberlains unangenehm berührt iſt, zumal die internationale Debatte über den Kriegsverzichtspakt klar gezeiat bat. daß Frankreich der Urbeber der eng⸗ „Fruutetn omer, tommen Ste, unterhalten wir uns eine Weile.“ Sie zog ſie fort und rief nur noch über die Schulter zu Horſt zurück:„Für einen Augenblick, Graf Limar!“ Dieſer biß ſich unmutig auf die Lippen und ſah den bei⸗ den Damen nach. Da ſtand plötzlich die Mutter neben ihm. „Horſt, ſage, was ſoll das bedeuten? Was fällt dir ein, Melitta mit Fräulein Römer bekannt zu machen?“ fragte ſie mit ſchlecht verhehlter Gereiztheit. „Sei ruhig, Mama,“ antwortete Horſt leiſe,„mein Wunſch war es ſicherlich nicht, ſondern wieder ein toller Einfall Melittas. Du weißt, ich darf es mir nicht ver⸗ derben—— ich zog mir ſchon ihren Unmut zu, als ich nur zögerte, ihrem Willen, ſie zu der Gouvernante zu führen, nachzukommen. Man kennt ja ihre extravaganten Wünſche zur Genüge und findet nichts mehr dabei. Es iſt ſogar leicht möglich, daß ſie auch noch von mir verlangt, ich ſolle mit—— der Gouvernante tanzen.“ „Unmöglich, Horſt, das geſtatte ich nicht!“ „Na, na, Mama,“ machte Horſt bedenklich,„willſt du dir die Schwiegertochter und mir die Frau verſcherzen? Ich dächte, wir kennen unſere gegenseitigen Wünſche. Und wenn ich ihr zuliebe die Gouvernannte ein paarmal her⸗ 1 0 was ſchadet es denn?—— Bei einem Garten⸗ feſt herrſcht doch nicht ſo ſtrenge Etikette.“ „Ich hoffe, daß Fräulein Römer ſelbſt ſo viel Anſtands⸗ gefühl haben wird, den Tanz auszuſchlagen“, murmelte er halblaut zwiſchen den Lippen. Die Tafel war beendet. Alle erhoben ſich von ihren Plätzen, um in den Park zu gehen, wo allerhand Luſt⸗ barkeiten 10 die Jugend warteten. Horſt führte Melitta am Arm auf die Terraſſe hinaus. Sie war ſeine Tiſch⸗ dame geweſen und hatte eine ſo muntere Laune, ein ſo neckiſch heiteres Weſen cheigt. daß Horſt alle Arſache hatte, mit den Fortſchritten ſeiner Werbung zufrieden zu. ein. Er ahnte nicht, wie wenig ihre 0e Laune auf ſeine Rech⸗ nung e e werden konnnte, und noch viel weniger, was in dem tollen Köpfchen der Komteſſe ſeit ihrem Ge⸗ hr gut verſtanden, die junge und über die unvermutete 5 W ganz erſtaunte 11 eherin aus ihrer eſerve zu locken und ihr den S ein einer Auszeichnung von ihrer Seite zu nebmen. g 1770 mit Ilſe herumwirbelte. Sie 116 es vor der Tafel eichnun Gortſezung folgt. * Mögen alle Besucher die das Programm schon gesehen haben, es in ihrem Bekannt 8 1 6 spannenden Akten Heute Montag letzter Tag des großen schönen Fllmwerkes Eine Kinder-Tragödie die alle Herzen rührt. Kein Auge bleibt ö 5 trocken. Ver- süume niemand dieses rührende und paekende Filmwerk 783 17 11 sehen. Als Beiprogramm ein volkstümliches Schauspiel in Achtung L 1 enkrels empfehlen. . aiſchen Anregung iſt. Hierdurch iſt erwieſen, daß Eng⸗ ands Politik in ſehr weſentlichen Punkten von et Pariſer Diplomatie beeinflußt iſt, wenn auch der urſprüngliche franzöſiſche Plan, der die Ein⸗ erufung einer Juriſtenkonferenz bezweckte, infolge der ehnenden amerikaniſchen Haltung fallen gelaſſen wurde. Nachdem jedoch nunmehr eine Einheitsfront der Mächte im Sinne des Kellogg'ſchen Vorſchlags nicht mehr er⸗ Jacht werden kann, andererſeits aber der amerikaniſchen dem Abſchluß eines Kriegsverzichtspaktes, fehr viel gelegen iſt, wird Staatsſekretär Kellogg nun⸗ ehr vorſchlagen, daß das Recht der Selbſtvertei⸗ igung als unbeſtreitbares Recht jeder ſouveränen acht in klarer Form im Wortlaut niedergelegt Vertragstert inſofern eine Er⸗ 1 5 im Falle der Verwicklung Signatarmächte in einen Krieg die übri⸗ en Mächte gleichfalls von ihren Verpflichtungen tbunden werden. 7 Japans China⸗Politik. Peling verlangt die Zurückziehung der japaniſchen Truppen. Peking, 19. Mai. Der chineſiſche Außen miniſter überreichte am Donnerstag dem japaniſchen Geſandten eine Note, in der die Zurückzie hung der japaniſchen Trup⸗ pen aus dem Schantunggebiet gefordert wird. Die An⸗ weſenheit japaniſcher Truppen auf chineſiſchem Hoheits⸗ ebiet bedeute nicht nur eine Verletzung der chineſiſchen Hoheitsrechte, ſondern auch eine Verletzung der Ver⸗ träge, auf Grund deren Japan 1922 ſeine Truppen aus dem Schantunggebiet zurückzog und dieſes als einen Teil der chineſiſchen Republik anerkannte. Das Vorgehen der Pekinger Regierung gegenüber Japan iſt zurückzuführen auf die Note der Tolioter Re⸗ gierung, in der dieſe China davon verſtändigte, daß Japan die Abſicht habe, unter allen Umſtänden dafür zu ſorgen, daß in der Mandſchurei und in Schan⸗ tung die Ruhe und Ordnung gewahrt wird. Dieſe diplomatiſche Sprache wird nun in Peking als eine ſehr ſchwache Verdeckung der hinter dem Memorandum ſtehen⸗ den Politik der eiſernen Hand angeſehen und die Anſicht, daß Japan damit ſein Pr otektor at über die geſamte Mandſchurei ankündigen will, ge⸗ winnt ſtändig an Boden. Dieſe Vermutung wird dann des weiteren noch geſtärkt durch die Tatſache, daß Ja⸗ pan in ſeinem Memorandum betont hat, daß es ſeine Truppen aus Schantung wieder zurüdziehen werde, während die gleiche Verſicherung hinſichtlich der Mand⸗ ſchu rei ſehlt. Infolgedeſſen wird die Wirkung des ja⸗ paniſchen Vorgehens in China als ſehr einſchnei⸗ end angeſehen, ſo daß ſich jetzt auch die Pekinger Negierung entſchloſſen hat, durch nachdrückliche För⸗ erung der Beſtrebungen auf Errichtung Liner verank⸗ worklichen Regierung für ganz China und Wie⸗ derherſtellung des chineſiſchen Außenpreſtiges eine Eln⸗ heitsfront gegen Japan herzuſtellen. Aus dem In⸗ und Auslande. Aufruhr in einem polniſchen Gefängnis. Warſchau, 19. Mai. Im Strafgefängnis in Rowno kam es zu einem gefährlichen Aufruhr von 130 Straf⸗ 1 gefangenen. Es gelang den Gefangenen, die Zellentüren auszubeben, die Wärter zu überwältigen und einen gro⸗ ten Teil des Gefängniſſes zu zerſtören. Die Wärter ſahen ſich gegenüber den Gefangenen, die ſich u. a. mit Fen⸗ ſterrahmen bewaffnet hatten, machtlos. Der Aufſtand konnte erſt durch Hinzuziehung von Militär nach einem erheblichen Feuergefecht unterdrückt werden. Der Gefäng⸗ Risinſpektor wurde während des Kampfes ſchwer verletzt. Auch einige Gefangene erlitten erhebliche Verletzungen. Woldemaras in London. London, 19. Mai. Der litauiſche Miniſterpräſident Woldemaras iſt in London eingetroffen, um mit Sir Goleig Chamberlain und anderen Perſönlichkeiten des Foreign Office über gewiſſe Fragen der litauiſchen Außen⸗ politik und insbeſondere über die Beziehungen Litauens zu Polen zu verhandeln. Die Dauer des Aufenthaltes 4 iſt von dem Verlauf ſeiner Beſprechungen abhängig. Italien in der Tangerfrage befriedigt? London, 19. Mai. In Kürze iſt mit der Veröffent⸗ 1 lahung einer Erklärung zu rechnen, in der das Ueberein⸗ ommen zwiſchen Frankreich, England und Spanien mit Italien über die Tangerfrage feſtgeſtellt wird. Italien erhält einen größeren Anteil an der Stadtverwaltung won Tanger. Die italieniſchen Forderungen auf Beteili⸗ gung an der Verwaltung der Eſſenhahn, des Hafens und des Moſtdienſtes ſind nicht berücksichtigt worden. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Wechſelfahrer an der Ar⸗ bert) In einem Geſchäft verſuchte der als Wechsel. fahrer bekannte 32jährige Kaufmann Walter Haas aus Eſſen beim Wechſeln eines Fünfzigmarkſcheines neben dem Wechſelgelde auch den Schein wieder einzuſtecken. Er wurde dabei ertappt und von dem Ladenbeſitzer kurzer⸗ hand feſtgenommen. Vermutlich hat Haas auch wei⸗ tere Geſchäftsleute auf die gleiche Weiſe geprellt. Frankfurt a. M.(Tödlicher Motorradun⸗ fall) Auf der Fahrt von Frankfurt nach Wiesbaden wurde ein Motorradfahrer, der auf dem Sozius ſeine Frau bei ſich hatte, von einem überholenden Auto 1 0 10 Das Motorrad wurde von dem Kotflügel erfaßt und zur Seite geſchleudert. Die Frau des Mo⸗ toxradfahrers wurde in hohem Bogen auf die Straße geſchleudert, erlitt einen ſchweren Schädelbruch und war auf der Stelle tol. Der Mann ſelbſt kam mit leichteren Verletzungen davon. „Ctonverg i. T.(Tödlicher Anfall) Beim Jauchefahren riß an einem Jauchefaß die Kette des He, bels. Der Hebel löſte ich und ſchlug mit voller Wuchl 1 een 22jährigen Landwirt Joſeph Zer⸗ awas an die Schläfe. Der Tad trat auf der Stelle ein. Vorläufiges Geſamt⸗Ergebnis W ITB. Berlin, 21. Mai Bis Heute mittag war aus dem Reiche ſolgendes Ergebnis bekannt: Sozialdemokraten 9027 316 150 Maudate(bizh. 131) Deulſchnattonale 4344582- 72(111) Beutrum 3612 700- 60(69) Deut, Volkspartei 3094797- 52(51) Kommuniſten 3 080 660 51(45) Demokraten 1495 238 33) Bayr, Volkspartei 942 749 16(19) Linke Kommuntſten 76 885 Wiriſchaftspartei 1 366 623 23 7(17) Nationalſozlaliſten 777866 13 5(14) Splitterparteien 2716 717 00 weil zerſpllttert 462 Mandate(5180. 498) Lokales und Allgemeines. — Das Telegramm durchs Telefon. Noch viel zu wenig wird von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Tele⸗ gramme telefoniſch aufgeben zu können. Dabei iſt es eine dequeme Möglichkeit, da außerdem für die Stundung von Telegrafengebühr bei der Aufgabe von Telegramme durch Fernſprecher keine Gebühr erhoben wird. Auch das Zuſprechen ankommender Teickamme durch die Poſt ge⸗ ag e wenn man einen entſprechenden An⸗ rag ſtellt. d ee — 0 r—— 442595 el Redensarten und ihre Herkunft. Aus alter Zeit rührt her: Jemand über den Löf⸗ „fel barbieren. Kamen alte Leute mit eingefallenen Wan⸗ gen zum Bartſchaber, ſo ſteckte dieſer ihnen einen Blech⸗ löffel in den Mund, um die Wangen auszuweiten. Wax der Bartkünſtler ungeſchickt, ſo gab es zuweilen einen ſcharfen Schnitt und ein Pflaſter darüber, Spottend fragte man darob den Verletzten: Man hat dich wohl über den Löffel barbiert?— Von der ärztlichen Kunſt kommen die Worte: Flöten gehen und Aus dem letzten Loch pfeifen. Beides betraf die Lungenkranken. Der Arzt prüfte die Kraft der Lungen an einer Flöte mit acht Löchern. Je ſchwächer die Lungen wurden, um ſo mehr Löcher wurden zugehalten, bis nur noch eins übrig blieb. So bedeutete: Aus dem letzten Loch pfeifen: Dem Tode nahe ſein. Verallgemeinert ſagen die Worte: Es geht einem ſchlecht.— Sehr drollig iſt die Erklärung der Redensart: Die Engel ſingen hören. Häufig waren die alten dörflichen Orgeln mit muſizierenden Engeln geſchmückt. War ein Chorknabe ungezogen eder träge, dann ſteckte ihn der Kantor auf ein paar Stunden ins dunkle, ungemütliche Orgelgehäuſe. So kam für jenen Arreſtanten die angeführte Spottrede auf, die in weiterem Sinn bedeutet: Es iſt dir übel ergangen. Störung des Nundſunkempfangs ſtrafbar. Geſetzliche Beſtimmungen gegen abſichtliche Störungen.— Elektriſcher Staubſauger und Rundfunkhörer.— Gegen die rückſichtsloſen MNückkoppler. Auf der poſt⸗ und telegraphenwiſſenſchaftlichen Woche in München erläuterte Miniſterialrat Walberer in einem bemerkenswerten Vortrag die neuen geſetzlichen Beſtim⸗ mungen über den Schutz von Fernmeldeanlagen gegen Störungen. Dieſe Beſtimmungen gelten auch für die Rund⸗ fangempfangsanlagen, die im beſonderen Maße Störun⸗ gen durch andere elektriſche Anlagen unterliegen. Nun konnte man allerdings nicht verlangen, daß eine Fabrik ihre elektriſche Maſchinen abſtellt, wenn der Rundfunk ſendet, oder daß der Zahnarzt mit ſeiner Arbeit ausſetzt, um den Rundfunkempfang nicht zu ſtören. Man mußte wurde die Beſtimmung aufgenommen, daß derjenige, der in der Abſicht, den Betrieb einer Funkanlage zu verhin⸗ dern oder zu ſtören, elektriſche Arbeit verwendet oder für die Anlage beſtimmte elektriſche Arbeit entzieht, mit Ge⸗ rückgeſetzt fühlt. Tivoli, bühr, Der Schulausflug. Wenn die Tage ſchön, aber noch nicht zu warm ſind, pflegen die meiſten Schulen ihren Schulausflug zu machen. Im Leben einer Klaſſe iſt der Schulausflug ein gar wich⸗ tiges Ereignis und jeder denkt auch in ſpäteren Jahren wieder an die Sorgloſigkeit und Frohſinn verlebter Stun⸗ den zurück. Natürlich wollen die Schüler möglichſt weit fort, und oft führen ſolche, die ſich nur ungern neue Hefte anſchaffen, das große Wort und haben auch auf dem Ausfluge das meiſte Geld bei ſich. Ein erfahrener Leh⸗ rer wird aber nur ein ſolches Ziel wählen, das vor allem an den Geldbeutel der Eltern keine unbilligen Anforderun⸗ gen ſtellt und der Altersſtufe, ſowie der Leiſtungsfähigkeit der Schüler entſpricht. Denn ſonſt iſt der Ausflug nichts anderes als ein unausgeſetztes Marſchieren und zuletzt ein Rennen nach der Bahnſtation, ſodaß die Schüler todmüde nach Hauſe kommen und nur mit gemiſchten Gefühlen an den Ausflug zurüddenken. Sind die Unkoſten des Schul⸗ ausfluges zu groß, dann könnte es vorkommen. daß der eine oder andere Schüler unter irgend einem Vorwande nicht mitgehen darf und ſich den anderen gegenüber zu⸗ Auch ſollte nicht geduldet werden, daß zwei Klaſten den Ausflug gemeinſam machen, oder daß noch Erwach⸗ ſene als Begleiter mitgenommen werden, einem Ausflug können ſich Lehrer und Schüler, die ſonſt nur„dienſtlich“ miteinander zu tun haben, näher kommen, und das trägt auch für den Unterricht gute Früchte. Auch das früher ſo beliebte Einkehren, das erfahrungsgemäß ſchon oft zu recht bedenklichen Unzuträglichkeiten geführt hat. ſollte unterbleiben. Auf dem Schulausflug hat der Lehrer die beſte Gelegenheit, den Schülern zu zeigen, daß der echte Touriſt aus ſeinem Ruckſack lebt und ſparſam mit ſeinem Gelde umgeht. Und wenn ſich damit auch eine Be⸗ lehrung über den Gebrauch von Karte und Kompaß ver⸗ bindet, werden die Schiller ſicherlich dankbar ſein. Vor allem aber iſt es Pflicht des Lehrers den Schülern Wan⸗ dertultur beizubringen, damit ſie ſich auch in ſpäteren Jahren als Touriſten eines anſtändigen Benehmens be⸗ fleizigen und überall auf Ordnung halten. Gerade auf Die Reichstagswahl am geſtrigen Sonntag iſt hier ohne jeglichen Zwiſchenfall ruhig verlaufen. Von zirka 6800 Wahlberechtigten haben etwa 3700 abgeſtimmt. Am Vormittag war das Wahlgeſchäft recht ruhlg, das ſich jedoch um die Nachmlttagsſtunden ſteigerte. Es wurde nach Geſchlechtern gewählt. 1956 Männer und 1737 Frau⸗ en fanden den Weg zur Wahlurne. Den Löwenanteil der Frauenſtimmen hat die Zentrumspartei für ſich buchen können nämlich 1161. Mit den Männerſtimmen erzielte die Zentrums partei das flattliche Ergebnis von zirka 2000 Stimmen. Die Soz. Partei erhielt zirka 1100, die Kom⸗ muuiſten zirka 300, die deutſche Volksp. 60, die Demokra⸗ ten zirka 90, die Deutſch⸗Nattonalen 66 und vereinzelte Stimmen die übrigen kleinen Parteien. H. * Gemeinderatsſitzung am Mittwoch, den 23. Mat, abends 7½ Uhr im Sſitzungsſaal des Rathauſes mit folgender Tagesordnung: 1. Errichtung einer Halteſtelle am 2. Ben Fahrplan der O eines Pollzeiamts in Vlernhelm. 4. Erweiterung des Waſ⸗ ſerleünungenetzes zwiſchen Jäger und Moltküſtraße. 5. Aus- führung von Hauslnſtallatlonen; hier: Feſtſetzung elner Ge⸗ 6. Vergebung der gemeinheitl. Fuhren. des Heinrich Nkl. Reinhardt, ſowie des Otto Weitzel auf Eintragung des Fabr Hars Jakeb als Jagbpächter *Das edle Blut. Film wie noch keiner da war wird hente im Central⸗ Theater zum letztenmal gezeigt. Ueberall wo ſchon dieſes Filmwerk gezeigt wurde war es des Erfolges ſicher ſo E G. 3. Erbauung 7 Antrag Einen ſchönen ergreifenden auch in Viernheim, Geſtern waren alle Beſucher ſo er⸗ griffen, daß faſt kein Auge trocken blieb. Auch die Be⸗ gleitmuſik war erſtkaſſig. Allem in Allem die Darbietungen im Central-⸗Theater ſind auf der Höhe und ein Beſuch kann jedem empfohlen werden. Der zweite Teil des Pro⸗ grammes ein Schauſpiel aus dem täglichen Leben Mädel vonKlaſſe“ wird jeden Beſucher in fröhliche Stimm⸗ ung bringen. Mögen alle die, die das Programm geſehen ſich deshalb darauf beſchränken, einen ſtrafrechtlichen Schutz haben zum heutigen letzten Beſuch empfehlen. gegen böswillige Störungen zu erreichen. Zu dieſem Zwecke Mannſchaftskegeln 1928. Stand der 4. Runde fängnis oder Geldſtrafe beſtraft wird, wenn die Ver. hinderung oder Störung eingetreten iſt. Der Wert dieſer bereits Geſetz gewordenen Beſtim mung wird nicht ſehr groß ſein, denn der Nachweis der n. Der Fall. daß jemand mit Abſicht ſtört, wird ja ohnehin zu den Sel⸗ Abſicht wird nicht ſo leicht zu erbringen ſein. 7 tenheiten gehören. Dem Rundfunkteilnehmer bleibt alſo nichts anderes übrig, als je nach Sachlage zu verſuchen, auf Grund der zivilrechtlichen Beſtimmungen gegen Störer vorzugehen. In der Praxis iſt er allerdings nicht ganz ſo wehrlos den Ströungen preisgegeben, wie es erſcheinen möchte. Er wendet ſich faſt ausnahmslos an die Poſt⸗ verwaltung und bittet um deren Schutz. Dieſe iſt nicht nur an ihre„Verpflichtungen“ gebunden, ſondern ſie greift auch in allen Fällen allein oder in Verbindung mit den Sendegeſellſchaften vermittelnd ein und verſacht dur Mahnung, Beratung und Belehrung, in beſonderen Fälle ach durch Uebernahme eines Teiles der Koſten auf die Beſitzer der ſtörenden Anlagen einzuwirken, daß ſie dieſe ändern. Sie hat damit in zahlreichen Fällen, namentlich bei den eleltriſchen Apparaten, die auch zu anderen Zeiten benünt werden können, den beiten Erkola gehabt. In eini⸗ gen Fällen iſt ein Schutz auch dadurch erteicht Worden, daß die Starkſtromwerke den Beſitzern namentlich von Heilapparaten verboten haben, dieſe bei Vermeidung der Stromſperre zu einer Zeit zu benutzen, wo der Rundfunk ſendet. Auch gewiſſen rüclichtsloſen Rückkopplern iſt man ſchon auf die Bude geſtiegen und hat ſie durch entſprechende Belehrung und Ermahnung gebeſſert. . 1. Kegelklub 1925 1 2 1 1925 2 3 Fidelio 4 Allemannin 5. Porßſadt 6. Fieiſchütz 7. Eichbaum 8 Bloohut 9 Frohnberg 1 Bahnhof Fiſcher Georg Herſchel Georg 943 3. Adler Einſt 938 Heckmann Hars 936 Lang Johann 935 Kühlweiln Johann 930 Hoock Hans 925 Reicher! Franz 924 Roſchauer Jakob 917 10. Ringhof Lorenz 914 11. Noos Joſef 913 12. Dliſch Valentin 913 „Ein 8827 Holz mit 1600 Kugeln 8761„ 0 8699„ 8641„ 8439„ 8393„ 8876„ 8362„ * * Die beſten Kegler mit 160 Kugeln find: 951 Holz vom Kegelklud 1925 2. 1 1925 1. Fidelio 1925 1. Allemannta All mannſa Fidelie 1925 1. Votſtabt 1925 2. 1925 1. 1925 2. Keichstagswahl Ergebnis in Viernheim . Mai 1928 1 1 1 1 Wahlbezirke: 2 — 2 e — 8 —. 7 2 — Mzdibieeg une As gloch nz wcnn ma Aus Wöbpmons c Lol unn a0 bmg bubag Dns Dusgsbabg 1. Abſtimmungsbezirk Autzerhalb liegende Gebäude, Blauehutſtraße von Wald⸗ bis Hoſmannßtraße, Eltſabethenſtraße, Fried— richſtraße, Friedrich Ebertſtraße, Hofmannſtraße, Luiſenſtraße von Lorſcher- bis Blauehutſtraße, Lud⸗ wigſtraße von Lorſcher⸗ bis Waſſerſtraße, Walder Waſſerſtraße, Weihgartenſtraße. Tue . Tauupygz z uupzgf 2 — — vas uen vas uur usnvae uun vad 1 zuupzgz z2uup pq; zuupzqß Un Q eee do 0 — O usnvas nanras und T unf ꝛ3uupzgd Aauup ze K* 2. Abſtimmungsbezirk Alexanderſtraße, Alicenſtraße, Bertholdus Pfenningh— ſtraße, Bürſtädterſtraße, Kirſchenſtraße, Kühnerſtr., Lorſcherſtraße, Ludwigſtraße von Bürſtädter- his Lorſcherſtraße, Luiſenſtraße von Bürſtädter- hits Lorſcherſtraße, Nibelungenſtraße, Rathausſtraße links u. rechttz v. Rathaus bis Waſſerſtr Perl. Alex 3. Abſtimmungsbezirk Am Frohnberg, Bahnhoſſtraße, Blauehutſtraße von Hofmann- bis We nheimerſtraße, Hansſtraße, Hügel— ſtraße, Pandurengaſſe, Rensgaſſe, Ringſtraße, Schul— ſtroße, Waſſerſtraße von Hofmann- bis Weinhetmer— ſtraße, Weinhetmerſtraße, Wieſenſtraße, Zeppengaſſe. f 2 1 ö 0 4. Abſtimmungsbezirk Bismarck eoße von Weinheimer- bis Rathaus ſtr., Eulerſtraße, Heddesheimerſtroße, Holzſtraße, Kies r. Mannheimerſtraße, Neubauſtraße, Rathaus ſtraße links vom Rathaus bis ans Ende, Sandſtraße, Steinſtraße, Wilhe'mſtraße. P 5. Abftimmungsbezirk Am Tivolie, Annaſtraße, Bie markßraße von Rat⸗ haus⸗ bis Kruzſraße, Goetheſtraße, Jägerſtraße, Jahnſtraße, Kreuzſtraße, Lampertheimerſtaße, Mo— litorſtraße, Moltkeſtraße, Neubäuſerſtraße, Rathaus ſtraße rechts r. Rathaus bis ans Ende, Römergar— lenſtraße, Schillerſtraße, Seegortenſſraße, Spitalſtr, 174 23 rr 8501161 — Todes-Anzeige. Gestern Vorm. um 10 Uhr verschied nach „langem, mit großer Ge- duld ertragenem Lei— den unser guter, treu— sorgender Vater, Groß- vater, Schwiegervater, N Bruder, Schwager und [Onkel, Herr dam Effler 2. Wwohlvorbereitet durch den Em- pfang der heiligen Sterbesakra- mente im Alter von 75 Jahren. 0 Wir bitten für unseren lieben Verstorbenen zu beten. 5 Viernheim, Frankfurt a/ M., Kelkheim a/ M., den 21. Mai 1928. e wrauernnen hinterpllenenen. 1 5 Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachmittag um ½ 5 Uhr vom Trauerhause, Bismarckstr. 41, aus statt. Wie auch über viele andere intereſlante Dinge erzählt(edem verſtändlich) die gte Funkzeitfchrift Oer Deutſche Rundfunk, der überdies allu/öchentlich ſamtliche ausführ- lichen Programme aller in- und ausländiſchen Sendet bringt Einzelheft 30 bl./ haonatsbezug RA 2. Man beſtellt am beſten beim boſtaun wcder bei eine Buchhandlung, brobeheft getn umſonft vom Verlag, Berlie N 26 11 1 1 A KEA K 4 Wie lange wird es noch dauern, bis in jedem Heim/ wie heuts ein Nadio · Emplanger/ auch der Bildfunk- Apparat ſteht, de- durch drahtloſe Bild- Ubertragung eiſt die techniſche Vollendung des Rundfunls bringt? Uber alle Fortſchtitte auf dieſem Gebiet Weizenfuttermehl, Kleie, Haferflocken, Welzen Gerſte, Mais und Kückenfutter empfiehlt Heinrich Faltermann Telefon 76. Mollkeſtr. 15. NB. Odenwälder Blaue und Gelbe duſtrie-Saatkartoffeln ſind am Lager vorrätig. lausr at- bemeinnützige Mäbelversorgung 6. m. h. H. 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