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Amtsblatt der Heſſiſchen Pärgermelſlerei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 5. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeltige illustrierte Sonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalen ber.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erstes, älleſtes B. erfolgreiches Lokal⸗Anzeigeblatt in iernheſn e Luft Zu der am Pfingſt⸗Montag, den 28. Mai nachm. im Gaſthaus zum Freiſchütz ſtatifindenden Reichs bund e. g Damenstrümpfe zone u. 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Ganz besonderen Dank den barmh. Schwestern für die ſiebe- volle Pflege, der hochw. Geist- lichkeit für den trostreichen Bei- stand und den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 24. Mai 1928. Die trauernd Hinterbliebenen. Feinſte ſüddeut ſch⸗ Weizenmehle Blütenmehl Auszug 00 Pfd. 0,25 Spezial 0 Pid 023 Süßrahmlafelbutter Pfd. 2,.— Margarine Pfd. 0,70 0,90 1.— Frlſche Eier Stück 0,11 0 13 0,15 Roſtnen, Sultaninen, Korinthen, Zucker, Hefe Backpulver, Var illzucker, Dr, Oetker Back! Stärkemehl, e Retbſchokolade Zwle 0 901 Zironen friſch gebrannt/ Pſh 0,65 Kaffee 0,75 0,80 0.90 1.— 120 Miſchkaffee, Kaffe.⸗Eſſenz, Kaffee gewürz 0 Cchorle blau und rot Feinſte Eler Schulttnudeln Pfd. bon 0,45 an Bruch moces oni Pfü 0,45 Sämtliche Suppeneinlagen in den bet Qual. Alle Sort. Dr. Oeik. Puddingpulver, Espuloe Obſt⸗ und G müſekonſerven, Weißwein, Roi, wein, Südweine, Weinbrand Liköre 5 Proz. Rabatt Alois Walter der Kriegs beſchädigten, ehem. Kriegs teilnehmer und Krtegs hinteroltebenen, Ortsgruppe Viernheim Freſtag, den 25. Mai, abends ½9 Uhr im Gaſthaus zum Eichbaum 0 1 le eder-Ver sammlung Vohzähliges Erscheinen aller Mitglieder zu haben bei zu haben bei wurſt u. Fleiſ zu haben bei Valtin Pfennig Kreuzſtraße 5 Morgen Freltag nachm. ab 2 Uhr Heute nachmittag von 4 Uhr ab und morgen früh 9 Uhr ab 1a hausgemachte Fleiſch zu haben bei Peter Kempf Wurſtu. Turnge noſſenſchaft 1893 Geſtern Abend wurde mit großer Stimmenmehrheit die h Fußball⸗Abtetlung gegründet. Heute Abend 5 Uhr treff, ſich d. Mitglieder auf unſerem Sport 0 zwecks Inſtandſetzung desſelben, Spaten und Schau⸗ fel mitbringen. 0 Der Dorſtand. am Pfingſtmontag zum Sport⸗ reiche Beteiligung erwünſcht D Mannheimerſtraße 27. Im I e bau-Näumungs-Verhaut ſblallmmmtnumkn atszbgumnekunddiummuguumnubuungighaknamnumunanuunnmunuummn die neuesten Pfingst- in J und Il reihig n Ns. Abfahrt der Teilnehmer ſeſt in Fürth 600 Uhr ab Staats bahnhof. 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N zs: Bet Köln verſuchte ein franzöſiſches Verkehrsflug⸗ zeug eine Notlandung vorzunehmen, woben der Apparat in Flammen aufging und der Führer, der Monteur und ein Paſſagier verbrannten. 1: Auf der Avusbahn in Berlin hat das Opel'ſche Raketenauto ſeine erſte öffentliche Verſuchsfahrt vorge⸗ nommen, wobei nach 45 Sekunden Fahrtdauer bereits eine Stundengeſchwindigkeit von über 200 Kilometern erreicht wurde. 1: General Nobile iſt von Kingsbay aus zu einem neuen Polarflug geſtartet, der ſich über 82 Stunden er⸗ ſtrecken ſoll. Eine Landung auf dem Nordpol ſelbſt iſt vor⸗ * Vorſeldgeſechte. Die Kombinationen über die Negierungsbildung b Berlin, 23. Mai. Die Erörterungen darüber, welche Konſequenzen aus dem Wahlergebnis des 20. Mai gezogen werden, dauern immer noch an, obwohl augenblicklich noch gar keine eigent⸗ lichen Beſprechungen ſtattfinden, da die Parteien ſich erſt nach den Pfingſtfejertagen konſtituieren und erſt für dieſe Zeit mit der Beratung ihrer Programmpunkte beginnen werden. Gleichwohl aber laſſen ſich aus der Parteipreſſe der verſchiedenen Richtungen einzelne Schlüſſe ziehen, wie auch die urſprüngliche Vermutung, daß der derzeitige preußiſche Miniſterpräſident Braun von der Sozialdemokratie als Reichskanzler präſentiert werden wird, ſich allmählich zur Gewißheit verdich⸗ tet hat. Allerdings, iſt damit die Frage noch nicht geklärt, ob bei dem Zuſtandekommen einer derartigen Kaitler— ſchaft eine Art Perſonalunion zwiſchen dem Reich und Preußen geſchaffen werden wird, da die für die große Koalition in Frage kommenden bürgerlichen Parteſen in dieſem Punkte keine Einigkeit aufzu⸗ weiſen ſcheinen. Zwar iſt ohne weiteres erſichtlich, daß die Demokraten keinerlei Einwände hegen werden, doch dürften ſchon beim Zentrum einige Bedenken zu erwarten ſein, da dieſes mit Rückſicht auf förderaliſti⸗ ſchen Tendenzen der ihr aufs engſte befreundeten Bayeri⸗ ſchen Volkspartei erſt nach reiflicher Erwägung ſich ent⸗ ſchließen wird. Aehnlich liegen dann die Verhältniſſe bei der Deutſchen Volkspartei, die zwar geneigt zu ſein ſcheint, im Sinne einer Vereinfachung und Verbeſ⸗ ſerung der Beziehungen zwiſchen Reich und Preußen zu wirken, dieſe jedoch davon abhängig macht, daß auch in Preußen eine Aenderung der Koalitionsverhältniſſe eintritt, die es ihr ermöglicht, dort in das Kabinett ein— zutreten. 0 Inſoferne dürften daher auch die Verhandlun⸗ gen über die Regierungsbildung im Reich ſehr weſent⸗ lich von denen in Preußen und umgekehrt beeinflußt werden, wozu noch zu bemerken iſt, daß auch bei den De⸗ mokraten und dem Zentrum verſtärkte Beſtrebungen ein⸗ ſetzen, auch in Preußen die bisher beſtehende Weimarer Koalition in die Große Koalition umzuwandeln. Dieſe Beſtrebungen ſcheinen aber nun bei der Sozialdemo⸗ kratie nicht auf gerade ſehr große Gegenliebe zu ſtoßen, doch dürfte ihre Erörterung unumgänglich nötig ſein, da mit der beabſichtigten Zuſammenfaſſung der Re⸗ jerungsgewalt im Reich und in Preußen, auch eine ganze Rolhe politiſcher Probleme verbunden iſt, unter denen die Frage der Verwaltungsreform wohl die Haupt⸗ rolle ſpielen dürfte. i g 5 enn aber ſchon die Erörterung dieſer einen Frage große Meinungsverſchiedenheiten in ſich ſchließt, ſo dürfte zu erwarten ſein, daß das Problem der Regierungsbildung als ſolches keineswegs ſehr raſch gelöſt werden wird, vielmehr werden ſich die Dinge nur ſehr lang⸗ ſa m entwickeln und es wird noch geraume Zeit vergehen, ehe man mit Sicherheit ſagen kann, ob der nächſte Kanz⸗ ſer Otto Braun oder anders heißen wird. Zu beachten iſt auch ferner noch, daß ſich ſowohl bei den Demokraten, als auch beim Zentrum ebenſo wie bei der Volkspartei die Stimmen mehren, die darauf abgeſtellt ſind, auch die Mirtſchaftspartei in die Regierungsverantwortung mit hineinzuzjehen, um ſo den bürgerlichen Parteien auch ſchon rein zahlenmäßig ein beſſeres Gleichgewicht mit der Sozialdemokratie zu gewähren. Eine Korrektur des Wahlergebuiſſes. Aenderung der Verhältniszahlen zwiſchen Zentrum und Bayeriſche Volls partei. f Berlin, 23. 1 0 Da der in d alz gewählte Abgeordnete Ban 0 sbb 151 des Pang 10 Volkspartei zuzurechnen iſt, E tliche Ergebnis der Reichstagswahlen in⸗ ö e Aan als das Zentrum im neuen Reichstag nur 81 und die Bayeriſche Volkspar⸗ tei 17 Sitze hat. Damit erhöht ſich der Verluſt des Zentrums von 7 auf 8 Mandate, während die Bayeri⸗ ſche Volkspartei jetzt nur 2 Sitze einbüßt. An den übri⸗ gen Feſtſtellungen des Reichswahlleiters hat ſich weiter niche aoändort 7. 2. Die Folgen der Zerſplitterung. 1182 335 verloren gegangene Stimmen. Berlin, 23. Mai. Nachdem nunmehr die vorläufigen endgültigen Zah⸗ len des Reichswahlleiters aus der Wahl vom 20. Mar vorliegen, iſt es als Wahlnachleſe nicht unintereſſant feſt⸗ zuſtellen, wie viele Wählerſtimmen durch die Split⸗ terparteien verloren gegangen ſind. Hierbei iſt zunächſt einmal feſtzuſtellen, daß nicht weniger als 14 Parteien von den 31, überhaupt kein Mandat erhalten haben, wobei in erſter Linie der Völkrſch⸗ Nationale Block und die Chriſtlich⸗Soziale Reichspartei zu erwähnen ſind, die 250 000 bezw. 110000 Stimmen auf ſich vereinigten, es aber in keinem einzigen Wahlkreis auf volle 60 000 Stimmen gebracht hatten, die eine Berückſichtigung erſt möglich gemacht hät⸗ ten. Aehnlich wie dieſen beiden Parteien ging es der Volksrechtpartei, die zwar in einem Wahlkreis einen Kandidaten durchbringen konnte und auch von der Reichs⸗ liſte noch einen zweiten Abgeordneten zugeteilt erhielt, ihre überſchießenden 360000 Stimmen aber unter den Tiſch fallen laſſen mußte, da dieſe nur inſoweit berück⸗ ſichtigt werden konnten, als die Partei Einzel-Kandidaten direkt durchgebracht hatte. Zu dieſen Parteien treten dann noch die vielen andern Splitterparteien mit mehr oder weniger großen Zahlen, wobei als vorläufiges amt⸗ liches Ergebnis die erſchreckende Zahl von 1182335 Stimmen angegeben wird, die ungefähr 19 Man⸗ daten gleichzuſetzen ſind, die nunmehr für die andern Parteien verloren gegangen ſind. Infolge dieſer Tatſache iſt nun bei nahezu allen Parteien das Beſtreben zu ver⸗ zeichnen, im neuen Reichstag ein Wahlgeſetz zu ſchaf⸗ fen, das dem Unfug der Splitterparteien ein Ende macht und es iſt endlich zu hoffen, daß es bei den nächſten Wahlen keine Liſte einer„Familie Wulfmeier! oder der„Intereſſenvertretung der Ledigen“ mehr gibt. Hoffentlich ziehen aber auch die Wähler aus dieſer Er— kenntnis die entſprechende Lehre und ſehen endlich davon ab, durch völlig nutzloſe Wahlſonderbündlerei ihre eige— nen Intereſſen ſo maßlos zu ſchädigen. Die unangenehme Rheinlandräumung Frankreichs Politik gegenüber Deutſchland auch nach den Wahlen unverändert. Paris, 23. Mai. Obwohl die neue deutſche Regierung noch gar nicht gebildet iſt, beeilt ſich die Pariſer Preſſe zu verſichern, daß ſich die franzöſiſche Politik in allen Fra⸗ gen, die Deutſchland beſonders am Herzen liegen, nicht ändern wird, wenn auch der Geiſt ein anderer ſei, mit dem man nunmehr mit der kommenden deutſchen Linksregierung verhandeln werde. Da es jedoch klar ſei, daß alle Deutſchen, ganz gleich ob ſie nun politiſch rechts oder links eingeſtellt ſeien, fortfahren würden, die vor⸗ zeitige Räumung des Rheinlandes, ſowie die Reviſion des Dawesplanes zu verlangen und weiterhin auch bei jeder Gelegenheit gegen die deutſchen Oſtgrenzen proteſtierten, ſowie den Anſchluß Oeſterreichs verlangten, ſo müßte ſich Frankreich gegen dieſe Forderungen wappnen, von denen insbeſondere die vorzeitige Räumung des Rheinlandes nur durch an⸗ dere deutſche Zugeſtändniſſe erkauft werden könne. g In dieſer und ähnlicher Weiſe äußert ſich eine ganze Reihe der Pariſer Boulvardblätter, die die franzöſiſche Regierung davor warnen, ſich„Deutſchland an den Hals zu werfen“, ehe nicht„unzweideutige Bekundungen des deutſchen Verſöhnungswillens“ vorlägen. In welcher Weiſe allerdings dieſe Beweiſe des deutſchen Verſöh⸗ nungswillens zum Ausdruck gebracht werden ſollen, iſt aus den Kommentaren der Hetzpreſſe nicht zu erſehen, ſodaß füglich hieraus geſchloſſen werden kann, daß dieſe politiſchen Drahtzieher niemals mit Deutſchland zufrieden ſein werden und für jede noch ſo deutlich für Frankreich vorgeſchriebene Vertragserfüllung neue Zu— geſtändniſſe von Deutſchland erwarten. Die„Italia“ wieder aufgeſtiegen. Zu einem neuen 82⸗Stundenflug. 9 Oslo, 23. Mai. Wie aus Kingsbay gemeldet wird, ift die„Italla“ am Mittwochmorgen früh 4,40 Uhr bei günſtigem Wel⸗ ter wieder aufgeſtiegen. Nobſle beabſichtigt, einen 82. Stundenflug zu unternehmen, der auch über den Nordpol führen ſoll.. f PPP h Neuwahlen bevorſtehend? Athen, 23. Maj. In der Sitzung der progreſſiven Liberalen kündigte der Finanzminiſter der gegenwärtigen Regierung, Ka⸗ fandaris, ſeine Entſcheidung an, von der Führung der Partei zurückzutreten. Er begründete ſeinen Ent⸗ chluß damit, daß die Parteien nicht mehr die Ueber⸗ jeferungen der alten liberalen Partei unter Führung Venizelos vertrete. Später überreichte Kafandaris dem Miniſterpräſidenten ſein Rücktrittsgeſuch als Finanz⸗ niniſter. Miniſterpräſident Zaimis hat hierauf dem Prä⸗ identen der Republik das Rücktrittsgeſuch des Ge⸗ amtkabinetts unterbreitet. 5 In wohlunterrichteten Kreiſen Athens erachtet mam es als gewiß, daß Venizelos das neue Kabinett bilden wird. Etwa 25 Abgeordnete der progreſſiven Liberalen werden Kafandaris bei der Bildung ſeiner neuen Partei unterſtützen. Die noch im Gange befindlichen Ver⸗ handlungen über die Umbildung des gegenwärtigen Kabinetts haben keine Ausſicht auf Erfolg, da die Par⸗ tei des Generals Metaxas ſich weigert, ſich an einem derartigen Kabinett zu beteiligen. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß die neue Regierung die Kammer auflöſen und Neuwahlen ausſchreiben wird. io N Die Verſuchsfahrt des Naketenautos. 200 Stundenkilometer in 45 Sekunden. Berlin, 23. Mai. Vor einem geladenen Publikum führte am Mitt⸗ woch vormittag der Erfinder des Raketenautos don Opel! auf der Avusbahn bei Berlin ſeine Erfindung vor. Geheimrat Schütte wies bei der die Vorführung ein⸗ leitenden Feierlichkeit darauf hin, daß man die Hoff⸗ nungen auf die neue Erfindung zuerſt nicht über⸗ ſpannen dürfe, der bevorſtehende Kongreß der wiſſen⸗ ſchaftlichen Geſellſchaft für Luftfahrt werde ſich aber mit der Bedeutung der Rakete für einen Welt⸗ raumflug befaſſen. Wenn ein Raketenflugzeug Tat⸗ ſache geworden, ſei, dann werde man Newyork von Berlin aus in vier Stunden erreichen können. In ſeiner Erwiderung wies Herr von Opel darauf hin, daß ſeine Arbeiten infolge einer Indiskretion zu früh an die Oeffentlichkeit gekommen ſeien. Grundlegend neu ſei die Feſtſtellung, daß die Fortbewegung im luftleeren Raum möglich ſei. Mit dem Raketenauto ſei erſt eine erſte Etappe erreicht, die zweite Etappe bildet den Bau eines Autos zur Fortbewegung auf Schienen, wobei eine 333 Stundenkilometergeſchwindigkeit erreicht werden ſoll. Die dritte Etappe ſei das M otorrad, das ohne Gefahr für den Fahrer eine Stundengeſchwindig⸗ keit von 200 bis 220 Kilometer erreichen ſoll. Die vierte Etappe werde Regiſtrierinſtrumente in bisher unerreichte Höhen tragen, die fünfte Etappe Tiere, die ſechſte Etappe erſt werde das Raketen⸗ flugzeug ſchaffen, das Höhen von 20 bis 30 Ki⸗ lometern erreichen ſoll. Die ſiebente Etappe ſoll dann das Weltrau mſchiff bringen, das die Erde mit anderen Weltkörpern verbinden ſolle. Dis erſten fünf Experimente werde noch das lau: fende Jahr bringen. Für die nächſten, für die erſt ein Zeitraum von 15 bis 20 Jahren vorgeſehen war, ſei nur noch eine Friſt von ſechs Jahren nbtia. Oer Start. Kurz nach Vollendung ſeiner Rede beſtieg Herr von Opel das Raketenauto, alles ſprang beiſeite und der Fah⸗ ter brann die erſten Raketen los. Toſend und heulend entwichen die Gaſe und wie von einer Sehne geſchnellt flog der Wagen mit einer Anfangsgeſchwindig⸗ keit von 50 bis 60 Kilometer über die Bahn. Eine zweite ſtärkere Raketenladung und mit etwa 120 Kilometer ging die ſauſende Fahrt der Nordkurve entgegen. Dann einige Sekunden Ruhe. Herr von Opel ließ den Wagen auslaufen, wendete auf der Bahn und wieder ein Raketenſtoß, ein zweiter und ein dritter und in ungeheurer Fahrt, die ſchätzungsweiſe 200 Kilomete betrug, raſte das Fahrzeug heran. Kurz vor den Tribünen feuerte der Lenker die letzten Na⸗ leten ab, ſodaß die Erde zu beben ſchien und die Ju⸗ ſchauer, die auf der Zielrichtertribüne und auf dem Zeit⸗ nehmerhäuschen Kopf an Kopf ſtanden, bedenklich ins Schwanken gerieten. Bei der ſauſenden Fahrt ſah man von dem Wagen kaum etwas, nur das rote Feuer der Raketen und der dichte graue Qualm zeigte, in welch ungeheurem Tempo der Raketenwagen vorüberſauſte. Nach ein paar hundert Meter Auslauf ſtand der Wagen ſtill. Die begeiſter⸗ ten Zuſchauer, die immer wieder in Hochrufe für Fritz von Opel ausbrachen, ſtürmten über die Bahn hin⸗ weg, um den kühnen Lenker zu feiern. Inzwiſchen hatte jedoch ſchon ein Laſtauto den Raketenwagen erreicht und