Süddeutsche Discenta- Gesellschaft H.- 6. Mannheim(Zentrale D, 3 15 16) Depositenkasse P. 7. 15 Aktienkapital und Reserven: Mannheim- Neckarau 20 Millionen RM. Meu eröffnet: apsslenkssss Sr figcpicnsbrüche l. 9 PF... ¹ ¹ ⁰ 66h /// aaanaeamnmagagneggondggmnhugmhaggm gc Haltestelle der Straßenbahn Erledigung aller bankmäßigen Geschäfte Annahme von Einlage und Spargeldern gegen Banksparbuch mit Hornbügel zu Mk. 2,50 3,50 6,50 8,— 10,— Aktenmappen zu Mk. 3,— 5,25 8,50 Berufstaſchen 1a. Rindleder zu Ml. 3,50 und 4,50 J. Schweikart, Buchhandlung I Pinasen empfehle ganz besonders billig Kragen, Kravatten, Ein- satzhemden, Stärkehem- den, Damenunterwäsche Strümpfe, Socken, Hand- schuhe sowie mein reichhalt. Lager in Damen- Mäntel, Herren-, Jünglings- und Knaben-Anzüge Rob. Steiert, Weinheimerſtraße 62 Kr.⸗ u. S.⸗V.„Teutonia“ (Schutzenab teilung.) Pfingſt⸗Sonntag u. Montag auf dem Stand im Wald. Der Vorſtand. Wollen Sie wirklich gute Emaille, Hiuminiam-, Zink- oder ſonſtige MHaushaltungswaren Ich anfchaffen, ſo kauſen Sie nur bei Weinheimerſtraße 53. Auch ſehr ſchöne in reicher Auswahl wieber am Lager Worſplel; Pfingſtſonntag nachm. ½4 Uhr Privatſußballtreffen Sportverein Hauſen⸗ Offenbach gegen Sp.⸗Vergg. Amieitia 69 2. Mannſchaft gegen Obrigheim(Pfalz) 1. Jugend gegen„Revibdia“ Ludwigshafen 1 Uhr und 2 Uhr 8. Mannſchaft in Weinheim. Die Sportleitung. von Wein amerikan. Leghorn und Rhedeländer zu haben bei M. Effler, lesanslr. 28. fall.-Vereln Vöpuzris- Ger. 1806 ſprechung ſtattfindet, Samstag, den 26. Mat/ abends ½9 Uhr findet im Lokal zum Brauhaus Mitglieder⸗ Berſammlung ſtatt. Nochmalige e⸗ welche am Pfingſtmontag Abfahrt punkt 11 Uhr. Der 1. Vorfitzende. —— 8 N Hen holzperarbeitenden Hand⸗ werkern u. Selbfperbrauchern empfiehlt Kanutholzer, Rahmen, Latten, Bretter und Diele in diverſen Längen u. Stärken ſowie Qualitäten zu den Tagespreiſen. Auguſt Hanf, Holzhldg. ommer- pros sen auch in 5. haxtnäckigſten Fallen werden ineinigen Togen unter Barantie durch das echte unſchäbl. Teinverſchönerungs⸗ mittel „Venus“ Stärke B grſetzlich geſchützt) beseitigt. Keine Schä kur Greis 2.75 Mt, Alleiaverkauf Flora-Drog. Fm ichter Ruthausſtraße 13. 9 Anzahlung: Mk. 2 in meiner Bei Barbezahlung auf obige Preise noch 10% Rabatt, . b Erſatzteile, prima Qualität Mäntel 3.50, Schläuche 1.45, Ketten 2.15, Pedale 2.25 Reparaturen werden fachmännisch, prompt und billig Motorräder, Göricke, Viktoria und D. K. W. gegen Um frdl. Zuspruch bittet HANS KNAPP, Lerscherstr. S οο,LꝭjQ 0 ze οοοοο ο ο Hoate augerst Hünges Angebdei in Fahrrüder und Erſagteilen Elite-Herrenräder, Halbrenner, gemufft Elite-Damenräder, solide Ausführung Göricke und Viktorſa Mk. 83.75 Mk. 86.25 von Mk. 120.— 15 20.00, Wochenraten v. 3.50 u. 5.— eigenen Werkstätte ausgeführt. 9 5 10 5 2 Ratenzahlung Oc GS Wenn Pfingſten Ihre Wohnung blltzen ſoll, müſſen Sie die anerkannte und wellberühmte hs Wabhs-l verwenden gelb— rot— braun ½ Kilogramm⸗Dofe nur 1,10 Mk. Ferner empfehle: Spiritus und Bernſteinlack aber nur Qualitätsware Leinöl roh und gekocht Staubfreies Hel. r 35, Flora⸗ Drogerie Emil Richter Rathausſtraße — — e S d SS c D 8 20 25 8 8 2 20 2 8 8 8 2 8 8 8 8 8 25 — S GGG Radfahrerbund 194 Samstag, d. 26. Mai, abends 8 Uhr findet im Lokal eine wicht. Vor⸗ ſtandsſitzung ſtatt, wozu die Herrn Vor⸗ ſtände dringend zu er⸗ ſcheinen haben. en die Rennfahrer zu dieſer Sitzung erſcheinen. Der Vorſtand Empfehle: Nangen— Pauauen— Zitronen Oelnüſſe Falatgurken— Kopffalat— Neltich Wirſingkraut, Merrettich, Zwiebeln Gelbfleiſchige Speiſe kartoffeln Lebensmittelhaus Peter Roſchauer Zum Rebſtock Mdenwald⸗Klab(Bier abel 7 Vier nhei a In Anbetracht der Hauptver⸗ a ſammlung in Worms am 16 und 400 3 17, Juni findet unſer Klubabend 5 con am kommenden Mittwoch, f Ven 30. Mat, abends 8 ½ Uhr im een Alublokal att An dieſem * Abend find auch gleichzeitig die k Anmeldungen für Nachtquartiere zu tätigen. Es iſt daher Pflicht, daß viele Mitglieder erfcheinen. Gleichzeitig wird auch entgiltiger Beſchluß bezüglich der Schwarz⸗ waldwanderung gefaßt. Alles nähere im Klublokal. Der Vorſtand. SOG Daages Augshol In Fahrrader. eee eee cee enenn uu RM 20.— Anzahlung, wöchentlich RM 5.— 2 2 2 2 2 2 2 2 5 0 Blitzblanke Frauen baben auch blitzblanke Möhel, denn ſie gebrau chen nur Möbelputz 2 5 Sportplatz Am Pfingſtmontag letzten Gaumeiſterſchaftstreff. um die Heſſen-Meiſterſchaft 2 5 Vilbel 1. 0 gegen Viernheim 1. Spielbeginn 3 Uhr Vorſpiele der unteren Mannſchaft: Viernhein 2. Dieburg 1. Wiernhelm 3.— Dieburg 2. Der Spielbeginn wird im Lokal he⸗ kanntgegeben. In Bürſtadt: Viernheim Sch.—. Bürſtadt Sch. Zu Pfingſten finden Sie in großer Auswahl zu be⸗ onders billigen Preiſen Jamenhite Damenſtrümpfe, Seidenröcke Schlupfhoſen, Hanpſchuhe Kinderanzüge, Kinderkleidchen Kni ſtrümpfe, Söckchen Ober hemden, Einſatzhemden Kragen, Selbſtbinder Herrenſocken, Sockenhalter N Hoſenträger, Ledergürtel 05 Johanna Jöſt Ecke Rathaus⸗ und Waſſerſtraße Gesangverein Flora Heute Samstag Abend 8 Uhr Zuſammenkunft im Lokal, zwecks Ständchen. Am Pfingſt⸗ Montag ½10 Uhr Singſtunde Vollzähliges Erscheinen. Der Vorstand. besangvereln„Sängerbund“ 3 Morgen Sonntag mittag 1 Uh: Singſtunde, da ſie Freitag abend umſtände⸗ halber nicht ſtatifinden konnte. Wegen wichtiger Beſprech⸗ ungen vollzählig und pünktlich Der 1. Vorfitzende. Spangen⸗ u. Schnürſchuhe in den verschiedensten Farben und Ausfährungen finden Ste bel sehr Reparaturen RM 45.— RM 100.— RM 115.— RM 120.— RM 125.— Kinder-Ràäder Opel-Räder Herren Opel-Räder Damen Diamant-Räder Herren Diamant-Rüder Damen Neckarsulm- Räder Herren RM 115.— Neckarsalm-Räder Damen RM 120.— Neckarsulm-Motorräder auf Abschlag Unübertroffen in Leistung— Große Auswahl in Continental-Bereifung Mäntel von RM 3.75 an Schläuche von RM 1.40 an werden fachmünnisch, billig und prompt ausgefährt Sümtliche Ersatzteile Auserst billig re. W Mikolaus Effler 70 20 8 Wer etwas zu kaufen ſucht etwas 1 verkaufen hat eine Stelle ſucht eine Stelle zu vergeb. ha etwas zu mieten seicht etwas zu vermiele hat der inſeriert U W meiſtgeleſenſten grober Auswahl zu billigst gestellten Prolsen im Schuhhaus PFENMNING a Seegartenſtraße 10 weckeruhren mit 24 Std. ⸗Zeit, mit und ohne Leuchehlatt billiaſt. A. Specht, Ahmachermeißer (lernbelmer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 7% Mr. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige uftrierte Senntagsblatt„Sterne ünd Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Fiſtes, Allezes u. erfolgreichstes Lolgl⸗Anzeigeblatt in Biernheln ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Blernheim— Poſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt 1 Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Nr. 121 Viernheimer Tageblatt 1 bei — — 8 e N — — N — 2 8 (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volks blattz Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzelle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. ieberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkelt berückſichtigt.— Für die Auf 0 an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. Dienstag, den 29. Mal 1928 — eee — 45. Jahrgang 2— Neues in Kürze. te: Nachdem die Fraktionsausſchüſſe der Reichstagspar⸗ eien in den nächſten Tagen in Verlin zu Sitzungen zuſam⸗ menutreten werden, wird jetzt auch die Frage der Regie⸗ rmugsbilbung eingehender erörtert werden, wenngleich es ſich augenblicklich auch nur um unverbindliche Vorheſpre⸗ chigen handeln kann. : In etner parteiamtlichen Auslaſſung des ofſiziellen dem kratiſchen Mitteilungsblattes„Der Demokrat“ wird der Zufſammenſchluß der Deutſchen Volkspartei und der mokratiſchen Partei zu einer engen Arbeitsgemeinſchaft an⸗ geregt, um die im Wahlkampf erlittene Einbuße wieder etwas ausgleichen zu können. 8: Am Samstag iſt der Chef der Rüſſeisheimer werke, Heinrich von Opel, der auch als Neunf und als früherer Radrennfahrer einen bedeuten! men hat, plötzlich geſtorben. te: Bei Elberfeld mußte ein Verkehrsfingzen Deutſchen Lufthauſa verſuchen, eine Notlandung nehmen wobei ſich der Apparat infolge ver ungünſtt VBodenverhältniſſe überſchlug und Feuer ſing. Bon Jufaſſen ſind der Pilot und zwei Paſſagtere verbraunt, während ein Reiſender leicht vebletzt wurde und eine Frau mit dem Schrecken davonkam. : In Straßburg hat ei das Kolmarer Urteil ſtatte nen Autonomiſten auch die verurteilten 16: Wie aus bundskreiſen nicht vie 2 t, dem von ſchen und engli 2 Erſuchen zu wegen No. De⸗ wird, der N el lano“ im Packei⸗ Oslo, 28. Mai. Entgegen einer urſprünglichen Meldung, daß die „Jiglia“ von ihrem Nordpolflug wieder in Kingsba eingetroſſen ſei, beſagen die letzten Nacheichten, aß das Polarluftſchiff ſeſt Freitag vormittag über⸗ fällig iſt. Die letzte Nachricht von Genera Nobfle datiert vom 25. Mal, vormittags 11,30 Uhr, uind be⸗ ſagte, daß er beſtrebt ſei, den Landungsplatz auzu enern, aß er aher durch widrige Winde ſtark behindert ſei. Da bis Sonntag vormittag noch keine Nachrichten von der„Italia“ vorlagen, iſt das in Kingsbay vor Anke liegende Hilfsſchiff„Citta di Milano“ in nördlicher Richtung in See gegangen. Bereits in der Nähe der Am⸗ ſterdam⸗Inſel ſtieß das Fahrzeug jedoch auf ſo feſtes Packeis, daß ein wejteres Vordringen uumög⸗ lich wurde. Infolge verſchjedener Umſtände kommt man jetzt immer mehr zu der Ueberzeugung, daß die „Italia“ am Freitag kurz nach 5 Uhr morgens zwiſchen dem 77. und 81. Grad nördlicher Breite und 17. und 28. Grad öſtlicher Länge niedergegangen ſein mußte. Alle bisherigen Nachrichten, die von einem Auffangen von Notſignalen wiſſen wollen, werden von der „Citta di Milano“ als falſch bezeichnet. Deu letzten Funkruf Nobjles hat man demnach am Freitag früh ge⸗ hört. Im Gebiet des Spitzbergener Nordoſtlandes, wo die„Italla“ wahrſcheinlich verunglückt iſt, beſin⸗ den ſich mehrere norwegiſche Seehundsfängerfahrzeuge. Die„Citia di Milano“ will verſuchen, mit einem dieſer Fahrzeuge Verbindung aufzunehmen und erfahrene Po⸗ larleute veranlaſſen, mit Hunden nach Nordoſtland vor⸗ zudringen. L 0 Orahtloſe G. O. G.⸗Gignale? Es liegt eine Funkmeldung einer Station auf Alaska vor, nach der ein drahtloſes Notſignal aufgefan⸗ gen worden iſt, das von der„Italia“ ſtammen könnte. Auch ſoll, wie die Kurzwellenſta lion der„Politiken über Island erfährt, ein engliſcher Fiſchdampfer am Sams⸗ lag früh in den Fahrwaſſern nördlich von Island auf Welle 900 ſchwache Funkſignale der„Italia“ auf⸗ gefangen haben. Beide Nachrichten ſind jedoch nicht be⸗ ſtätigt. Die Ausſichten der Hilfsexpebition. „„ Am Spätabend des Samstags fand in der Osloer italſeniſchen Geſandſchaft eine Beſprechung ſtatt, die bis in die ſpäten Nachtſtunden hinein dauerte, und in der die Ausſichten einer Hilfserpedition erörtert wur⸗ den. Man einigte ſich dahin, von Kingshay aus einen Vorſtoß nach Norden zu verſuchen. Leiter der Expedition ſoll Riiſer Larſen werden, Ein Motorſchiff und ein Waſſerflugzeug ſollen zur Verfügung geſtellt werden. Riiſer Larſen vertrat die Meinung, daß man bei einigermaßen klarem Wetter die Möglichkeit habe, in per⸗ Altuismäßig kurzer Zeit weſte Strecken zu durchforſchen. Im Falle, daß die„Italia“ in der Nähe von Spitzbergen feen dez ſein ſollte, habe man alle Ausſicht, ſie zu den. Wenn ſie jedoch nach Nordſibirien oder in das Folgebiet verſch ebe ade ſei, werde die Hilfserpedi⸗ uon fich ts ausrichten können. 5 N Amundſen und Sverdrup bereit. Amundſen und Sperdrup, die gerade auf einem Feſt zu Ehren Wilkins und Eyelſons weilten, als die norwegiſche Regierung an ſie die Frage richtete, ob ſie an die Spitze einer Hifsexpedition für Nohile treten wollten, erklärten ſich ſofort dazu bereit. Die Worte Amundſens wurden im Hinblick auf den zwiſchen ihm und Nobile ſchwebenden großen Streit von der Geſellſchaft mit brauſendem Beifall aufgenommen. Wilkins wies auf die großen Schwierigkeiten hin, die für eine Erpedftion darin beſtänden, daß zurzeit das Eis im Polargebiet aufbräche. Trotzdem müſſe alles getan werden, um Hilfe zu bringen. Amundſen betonte ſodann nochmals ſeine Bereitwilligkeit, ſelbſt im Flugzeug am Suchen nach der„Italia“ teilzunehmen. Trotzdem aber müſſe geſagt werden, daß es heiße einen Nagel in einem Heu⸗ fuder zu finden, wenn es nicht vorher gelinge, die draht⸗ loſe Verbindung mit dem Luftſchiff aufzunehmen.“ Der norwegiſche Fliegerleutnant Luetzow⸗ Holm iſt am Montag früh von Horten mit einem Marine⸗ flugzeug nach Tromſö geſtartet. Dort wird er ſich mit ſeiner Maſchine auf den Seehundfänger„Hob by. einſchiffen, der ſofort nach Kingsbay auslaufen ſoll. Die „Hobby“ ſoll als Ausgangspunkt für die Exkun⸗ dungsflüge dienen. 8 terungen zu dieſer Note gegeben zu haben. Auf Grund des Völkerbundspaktes, der General, war der Krieg, ſowohl der Angriffs⸗ wie der Verteidi⸗ gungskrieg nicht in jeder Hinſicht verboten. Die in dem Palt beſtehende Lücke ſucht nun Kellogg durch den von ihm angeregten Pakt auszufüllen, der den Krieg ſchlechthin ächtet und ihn abſolut für außer⸗ halb der Geſetze ſtehend erklärt. General Smuts beſitzt auch den Freimut, auf die Sonderverträge hinzuweiſen, die Frankreich mit ſeinen europäiſchen Verbündeten geſchloſſen hat. Er er⸗ klärt offen, daß dieſe mit dem Geiſt des Völkerbun⸗ des nicht vereinbar ſind, wohl aber mit dem Buch— ſtahen und den Statuten der Genfer Völkerbundsorga⸗ niſation. Aus dieſen Sonderverträgen Frankreichs er— geben ſich jetzt die größten Schwierigkeiten für den Abſchluß des Kelloggpaktes. Dazu kommt, daß der Sechsmächtepakt unter den Großmächten ſolange un⸗ vollkommen bleibt, wie ihn Sowjetrußland nicht beigetreten iſt. Wäre einmal dieſes Ziel i die Großmächte der Gegenwart alſo unter ſich und mit Sowjetrußland über die internationale Aechtung des Krie— ges einig, dann müßte das Weltproblem der allgemei— nen Abrüſtung in ein neues Stadium eintreten und end— lich einmal aus den theoretiſchen Erörterungen herauskom— men. In der Tat ſteht die Abrüſtungsfrage in ihrer ganzen Schwere und Tragweite hinter all den hoch Ino 1 liter Nachdem in dieſen Tagen die Fraktions Parteien ſich in Berlin verſammeln werden, auch die erſten Verhandlungen über die bildung der Regierung beginnen, wenngleich es ſich hier— bei zunächſt nur um unverbindliche Vorbeſpre⸗ chungen handeln dürfte. Dabei wird die Initiative von der ſtärkſten Partei im neuen Reichstag, von der S zialdemokratie ausgehen, während die übrigen Pa teien ſich vorerſt abwartend verhalten dürften. Da weiterhin der Reichspräſident einen Vertreter der demokratiſchen Fraktion mit der Kabinettsbildung tlagen wird, wird es Sache dieſes Beauftrag⸗ ten ſein, den übrigen für die Regierung in Frage kom⸗ menden Fraktionen Vorſchläge zu unterbreiten und ſich über ihre Haltung zu informieren. Dabei iſt nun zu er⸗ warten, daß die Demokraten und das Zentrum vorbehaltlich der Prüfung des von der Sozialdemokratie ausgearbeiteten Regierungsprogramms zunächſt in zu⸗ ſtimmendem Sinne antworten werden, während hin⸗ ſichtlich der Deutſchen Volkspartei ang 1 werden darf, daß dieſe die Ausdehnung der große Koalition auch auf Preußen anregen oder gar for⸗ dern wird. Da dann andererſeits die Sozialdemokratie nicht die Abſicht hegt, die in Preußen beſtehende Wei⸗ marer Koalition durch Hinzunahme der Volkspartei zu verbreitern, dürften hierdurch die Verhandlungen im Reich erleichtert werden, doch iſt anzunehmen, daß, zu⸗ mal ſich die Demokraten und das Zentrum gleichfalls für die große Koalition in Preußen einſetzen, eine Verſtän⸗ digung hierüber wird erzielt werden können. Was nun die eigentlichen Programmabſichten der Sozialdemokratie betrifft, ſo tappt die politiſche Mei⸗ nung voxrerſt noch im Dunkeln, da ſich die Partei noch in leiner Weiſe erklärt hat und lediglich aus der Parteipreſſe zu entnehmen iſt, daß beabſichtigt iſt, das Hauplaugen⸗ merk nicht mehr auf die politiſchen Probleme zu logen, ſondern die 9 0 Politit auf die ſoztalen Volksfragen abzuſtellen. Daß es dann hierüber au ſehr langwierigen. Ausemanderſetzungen mit den Par⸗ teien der Mitte wird kommen müſſen, dürfte als ſelbſt⸗ verſtändlich angeſehen werden, doch war eigentlich nichts allderes zu erwarten, da die geſtärkte und ſicherlich auch radikaliſierte Sozialdemokratie ſchon im Intereſſe ihrer Wahlerfolge ſehr weitgehende Forderungen ſtellen muß. Ebenfalls auf die Rückſicht gegenüber den W̃ a h⸗ lern ſcheint dann auch die Fragenſtellung des ſozialdemo⸗ kratiſchen Zentralorgans, des„Vorwärts“, zurüctzuführen, (In, der anregt, ob nicht eine Regierung mit den Kommuniſten möglich ſel und darauf hinweiſt, daß pon gewiſſen kommuniſtiſchen Kreiſen auf eine ſolche Lö⸗ ſung hingearbeitet. werde. Hier handelt es ſich nun offen⸗ bar lediglich um einen Verſuch, ſich ſr die bevorſtehenden Regierungsverhandlungen koſtbar zu machen und gleichzeitig guch die linksradikalen Kreiſe der Partei zu beruhigen. Denn auch der„Vorwärts“ wird ſich darüber klar ſein, daß eine ſolche Reglerung weder zahlen⸗ mäßig, noch politiſch möglich iſt. to datz hierüber ohne weiteres zur Tagesordnung übergengangen werden ann. Zuſammenſchluß der Mittelparteſen? ainme! DU 14 9 Milte at len? Eine parteioffizielle demokratiſche Auslaſſung. E Berlin, 29. Mar.. Nachdem in der vergangenen Woche bereits vierſchie⸗ dentlich in der demokratiſchen und volksparteilichen Preſſe der Gedanke eines Zuſammenſchluſſes der beiden Reichstagsfraktionen zu einem Bürgerlichen Mittelblockan⸗ geregt worden war, ſcheiner Gedankengänge nun⸗ mehr auch parteioffiziell erwogen zu werden. Maß⸗ gebend für die Anregung war natürlich in allererſter Li— nie die Tatſache, daß die bürgerliche Mitte am 20. Mai eine ungeahnte Einbuße erlitten hat, ſodaß nunmehr Aas S&K 1 G 5 3* 2 das Schwergewicht des neuen Raichstags nicht wie man eigentlich 1 ich erwartet ha Mitte, ſondern nach der Linken verlegt wurde. Da d ne dleſe — 5 96 1 ach menſchluß z über bisl jetzt d zie folgen, ſodaß l. auch Fühlungnahme gerece Zunächſt iſt ei 5 N 1 1 3 1 6a 0 1E mokrat' die Politik Kritik unterzogen lehnung an für die Demokraten geweſen ſei, weil Mzhfar 8 1 F Wähler zur[demokratie abg ſeien. Wörtlich heißt es in dem offiziellen „Wir wollen heut 0 fällen und begnüge uns mit der Feiern republikaniſcher S chen Teilen der Partei und i üblich war, nicht ſehr ſta gegangen if ſt ab für 1 demokratiſche ſchen Erfolgen ſche Part hört? Wir okratiſchen Volk“, den geordnete keines 1 318 e noch keine dem 0 mein gewählten A 9 0 e eigenen, uns 0 ſympathiſchen Wege.“ Wenn nun dieſe Gedankengänge, die ge insbeſondere bei der Deutſchen Volkspe Beachtung zu finden, auch von dieſer le und näher erörtert werden, ſo iſt es unter Umſtänd bar, daß ſich die beiden Parteien, die ja beide aus Liberalismus hervorgegangen ſind und immer noch Berührungspunkte haben, ſich zu einer engen Ar! gemeinſchaft zuſammenſchließen etwa, in der wie das Zentrum und die Bayeriſche Volkspartei iſt ſogar nicht ausgeſchloſſen, daß hieraus Zeit auch eine einzige Partei werden wird, die dann bei den nächſten Reichstagswahlen erſtutalin Erſcheinung treten würde. die E 9 7 Wie. 2 Hamburger Giftgasungli Keine Völkerbundsunterſuchung zu erwarten. D Genf, 29. Mai. Nachdem die Hamburger Giftgaskataſtrophe verſchie⸗ dentlich in franzöſiſchen und engliſchen Blättern dahin, lommentierl worden war, daß die Lagerung der aus dem Kriege ſtammenden Phosgenbeſtände durch die Hamhur⸗ ger Firma Stolzenberg den Beſtimmungen des Verſgil⸗ ler Vertrags zuwiderlaufe und dementſprechend der Völ⸗ kerbund ſich mit dieſer Angelegenheit zu beſchäftigen hahe, wird nunmehr von maßgehender Völkerbundsſeite ver⸗ ſichert, daß man in Genf dahingehende Gedankengänge als ſehr wenig wahrſcheinlich anſiehf. Ganz all⸗ N Das s — gemein wird hlerbei die Anſicht vertreten, daß, eine ein⸗ gehende Unterſuchung durch die deutſche Regierung vor⸗ ausgeſetzt, niemand einen Anlaß zu einer ſolchen Böl⸗ lerbundgaktion auf Grund des Artikels 213 des Ver⸗ ase, Vertrags ſehen werde. Außerdem ermutige auch die Unzulänglichkeit der kürzlichen Völkerbunds⸗ Unter ſuchung in der Angelegenheit der Szent Gotthardter Waffenſchmuggel⸗Affäre keineswegs, ſich zu einer neuen ähnlichen Maßnahme herzugeben und zwar umſo weniger, als auch ſchon der frühere Chef der chemiſchen Abteilung der Juteralliierten Kontrollkommiſſion, der Franzoſe Mu⸗ reau, ganz entſchieden dagegen Stellung ge⸗ nommen hat, daß man wegen dieſer Angelegenheit der nne Regierung eine Verletzung der Entwaffnungsbe⸗ immungen vorwerfen könne. f Die Stimme des Elſaß. Straßburger Proteſtverſammlung gegen Kolmar. M. Straßburg, 26. Mai. In der Straßburger Feſthalle fand eine Proteſt⸗ verſammlung gegen das Kolmarer Urteil ſtatt. Auf der Tribüne hatten mehrere der im Kolmarer Prozeß freigeſprochenen Angeklagten in Be⸗ gleitung ihrer Verteidiger ſowie der Zaberner Depu⸗ tierte Dahlet Platz genommen. Einer der Freigeſpro⸗ chenen, Rene Hauß, leitete die Verſammlung mit einer Anſprache ein, in der er erklärte, die freigeſprochenen Autonomiſten würden den Kampf nicht einſtellen, bevor die Verurteilten von Kolmar nicht auf freien Fuß geſetzt wären. Der Deputierte Dahlet griff beſonders die franzöſiſche Regierung an und proteſtierte gegen die Zuſammenſetzung des Gerichts und die Tat⸗ ſache, daß der Staatsanwalt und der Vor⸗ fitzende kaum deutſch verſtanden haben. Das zum Prozeß zugelaſſene Publikum ſei ausgeſucht geweſen und die Familienangehörigen der Angeklagten hätten leinen Zutritt in den Sitzungsſaal gehabt. Heinrich von Opel 7. Der Chef des Hauſes Adam Opel. MW Mainz, 26. Mai. Der Chef des Hauſes Adam Opel, Heinrich von Opel, iſt Samstag morgen im Alter von 54 Jahren an einem Schlaganfall geſtorben. Opel war auch als Rennſtallbeſitzer und in jüngeren Jahren als Renn⸗ fahrer in weiten Kreiſen bekannt geworden. Er war Trä⸗ ger von über 150 erſten Preiſen auf der Radrennbahn. Schweres Flugzeugunglück bei Elberfeld. Drei Flugzeuginſaſſen verbrannt. V Düſſeldorf, 26. Mai. i Samstag morgen um 8.15 Uhr iſt das Verkehrs⸗ flugzeug Dortmund— Frankfurt a. M., ein Junkersflug⸗ zeug F 13, bei dem Dorfe Eich in der Nähe von Elber⸗ feld⸗Barmen abgeſtürzt. Der Aufſchlag auf bergi⸗ gem Gelände brachte den Apparat zum Brennen. Der Flugzeugführer Hoffmann und zwei männliche Fahrgäſte verbrannten, ein männlicher Fluggaſt wurde leicht verletzt und ein weiblicher Fluggaſt kam mit dem bloßen Schrecken davon. Die Toten ſind außer dem Flugzeugführer Hoffmann ein Herr Lippert und ein Herr Runge aus Dortmund der Leichtverletzte ein Herr Hummerich aus Eſſen. die unverletzt gebliebene Dame iſt eine Frau Benko w aus Düſſeldorf. Das Flugzeug trug die Nummer D 583. Aus dem In⸗ und Auslande. Die Vorbereitungen zur Völkerbundratstagung. Berlin, 26. Mai. Der Generalſekretär des Völker⸗ bundes, Drummond, hat ſich nach London begeben. Sei— ner Reiſe kommt keine beſondere poltiiſche Bedeutung zu, da ſie der üblichen Vorbereitung der Völlerbundratstagung dient. Zu dem gleichen Zweck hat ſich der Untergenergl⸗ ſelretär des Völkerbundes, Dufour-Feronce, nach Berlin Nit Nauch und Schall ins All Das Naketenauto und ſeine Zukunft. Trommelfeuergrtiges Getöſe und rieſige Rauchwolken 1105 die einzigen Eindrücke, die ein in Fahrt befindliches gketenauto dem i uſtand iſt an dieſem Fahrzeug der Zukunft nichts Be⸗ onderes zu ſehen, als die Apparatur, die die Raketen hält, am hinteren Ende des Wagens eingebaut, ge trennt vom Fahrer durch eine Stahlpanzerplatte, und an den Seiten des Wagens ſeltſamerweiſe ſe ein Tragdeck, ae Die Anbringung dieſer Flugzeugbruchſtücke hat ich als notwendig erwieſen, um zu verhindern, daß die ungeheure Antrſebskraft den Wagen direkt in die Höhe ſchnellt. Der in der Fahrt auf dieſen Tragdeckſtummeln laſtende Luftdruck preßt den Vorderteil des Wagens gegen die Erde. Im übrigen konnte man bei der Probefahrt des ———2——— der Stoppuhr feſtſtellen, daß mit Hilfe zweier nachein⸗ ander zur Auslöſung gebrachter Raketenſätze der mutige Fritz von Opel 1800 Meter in 24 Sekunden bezwang, alſo eine Durchſchnittsgeſchwindigkeit von reichlich 190 Stunden⸗Kilometer erreichte. Das entſpricht bei weitem nicht der möglichen Höchſtleiſtung des Raketenautos, die nur auf einer ſpeziell dazu hergerichteten Bahn zur Ent⸗ faltung kommen kann. Intereſſanter beinahe als dieſe Vorführung, mit deren Einzelheiten man aus zahlreichen Beſprechungen bereits ziemlich vertraut war, waren die Darlegungen des Geheimrats Schütte von der Wiſſen⸗ ſchaftlichen Geſellſchaft für Luftfahrt über die Zukunft der auf dem Raketenprinzip beruhenden Flugtechnik. Unter Einbeziehung deſſen, was außer ihm Fritz von Opel ſelbſt noch über das in Frage ſtehende Problem ſagte, gelangt man zu der Erkenntnis, daß die Verwirklichung des Raum⸗ fluges, des Fluges ins All noch ein oder einige Jahr⸗ zehnte auf ſich warten laſſen dürfte, daß das Prinzip des Raletenantriebs aber für die Beſchleunigung des irdiſchen Flugverkehrs von unabſehbarer Bedeutung wer⸗ den fann. Der Moa dahin führt zunächſt über das noch uſchauer gewährt. Aber auch im Ruhe⸗ Raketenautos auf der Berliner Avus lediglich an Band nuch unbekannte Pröobleſm te annten„ Af⸗ 1% d. h. des Druckes, den eine plötzliche Beſchleunl gung auf den men 0 Organismus ausübt und der möglicherweiſe am ſchwerſten auszuſchalten oder zu über⸗ winden iſt. Berichte über die Erfahrungen der Schneider⸗ Cup⸗Flieger, die Geſchwindigkeiten bis zu 500 Stunden⸗ Kilometer aushielten, wiſſen von Ohnmachtsanfällen der wenigſtens einzelne beſonders Befähigte ſie zu ertragen lernen. frſt dann kann überhaupt ernſthaft von dem „ weifel darüber beſtehen, daß auch „Weltraumſchiff“ der Zukunft geſprochen werden, zu deſſen Schaffung die Raketentechniker ſich berufen fühlen. Die Angaben Fritz von Opels ſelbſt befriſten die Erreichung dieſes Zieles mit 15 bis 20 Jahren, eine ſcheinbar recht kappe Friſt, die überdies wahrſcheinlich dank einer über⸗ raſchenden, kürzlich erfolgten Futdecung noch um die Hälfte verkürzt werden kann. In unſern Bildern bringen wir eine anſchauliche Dar⸗ ſtellung der erſten Vorführung des Opel'ſchen Raleten⸗ autos und zwar im erſten Bild zunächſt das Anbringen der Raketen an der Hinterſeite des Wagens, ferner den erſten Augenblick des Starts und an dritter Stelle das Auto in raſender Fahrt, wobei es eine ungeheure Rauchfahne entwickelt und hinter ſich läßt. Unſer viertes Bild zeigt dann die bei der Vorführung beteiligten Per⸗ ſonen und zwar von links nach rechts den Konſtruktions⸗ Ingenieur Sander, neben ihm ſtehend Geheimrat Dr. Schütte⸗Lanz, dann den Erfinder der Rakete, Ingenieur Valier und ſchließlich Fritz v. Opel, der das Auto in Fahrt vorführte. —— Lokales und Allgemeines. — Abzugsfähiger Erhaltungsaufwand bei Einfamilien⸗ häuſern. Einem Steuerpflichtigen waren im. Jahre 1925 dadurch, daß er in ſeinem Einfamilienhaus eine Wohnung zum Vermieten an Dritte eingerichtet hatte, 2142 Mark Koſten entſtanden, die er als Werbungskoſten von ſeinem Einkommen abzog. Damit waren aber Finanzamt und „Finanzgericht nicht einverſtanden, wogegen der Reichs⸗ ianzhof eine andere Auffaſſung vertrat, indem er aus⸗ führte, daß für das Einkommenſteuergeſetz 1925 die Un- f terſcheidung zwiſchen Inſtandſetzungs⸗ und Inſtandhal⸗ tungskoſten, wie ſie früher üblich war, nicht mehr gilt. wie das übrigens der Reichsfinanzhof ſchon eigmal in einer Entſcheidung vom 28. Pai 1927 erklärt hat. Was zur Erwerbung, Sicherung und Erhaltung von Einkünf⸗ ten aufgewendet wird— ſo heißt es in der neuerlichen Norm vονn EISEN „Tilly, liebe Cilly, ſeien Sie aufrichtig und ehrlich zu mir, ich bitte Sie. Ich habe bisher nicht fragen wollen, nicht fragen dürfen, aber heute müſſen Sie es mir ſagen: Wer war es, der Sie—?“ Cilly blickte befremdet in das erregte Geſicht der ſonſt ſo ruhigen, ſicheren Freundin: „„Ich dachte— Sie hätten es längſt erraten— ich will kein Geheimnis vor Ihnen haben, und— ſo ſchwer es mir auch wird— ſeinen Namen zu nennen— ich bin es Ihnen ſchuldig:— Horſt Limar iſt es.“ So war es alſo Gewißheit, was ſie ſeit geſtern ge— glaubt, gehofft, ſa mit Beſtimmtheit geahnt hatte. Aber die erſte tief empfundene Genugtuung und Freude wich bald heißem Schmerz und qualvoller Neue. Sie beachtete Cillys leiſes Schluchzen nicht, ſondern ſprang auf:„Ich muß nun gehen, leben Sie wohl!“ „Und— Sie wollen mir gar nichts erzählen von ihm?“ brachte Cilly unter Tränen hervor. Jetzt ſah Ilſe ſie mitleidig an: Armes Kind, was ſollte ſie erzählen? Daß er ein Schurke war, der anderen Mädchen nachſtellte, wie ihr einſt— daß er keine Gedanken mehr an ſeine 1 Geliebte hatte?— „Ich habe Ihnen leider nichts zu erzählen, Cilly“, ant⸗ wortete ſie laut,„ich ſah den jungen Grafen nur ſehr ſelten — pielleicht fällt mir ein anderes Mal etwas ein— jetzt muß ich fort. Gott ſchütze Sie.“ Noch ehe Cilly Baumann es ſich verſah, war Ilſe ſchon mehrere Schritte von ihr entfernt, und ſie ſah 110 lanken Geſtalt wehmütig lächelnd nach, ſo lange ſie konnte. Ilſe aber eilte immer tiefer in den Wald. Es trieb ſie ſo weit wie möglich fort, dahin, wo niemand ihr begeg⸗ nen, noch ſie ſehen konnte. Was in ihrem Innern tobte, das A ſte ohne Zeugen durchkämpfen, das mußte ſie mit lich allein abmachen. Endlich, als ſie glaubte, außer Hör⸗ und Sehweite jed⸗ wedes Menſchen zu ſein, machte 1 Halt. Einige gefällte Baumſtämme 1 5 umher; auf einen derſelben ließ ſie ſich nieder und brach, das cbeſicht in beide Hände vergraben, in n heißes Schluchzen aus. Seit des Vaters Tode hatte ſie nicht mehr ſo geweint, vielleicht überhaupt nicht einmal Tränen vergoſſen, weder als ſie von dem Verluſt ihres Vermögens erfuhr, noch bei den zahlreichen Widerwärtigkeiten und Demütigungen, die ihre Stellung mit ſich brachte. Jetzt verließ ſie ihre Kraft und Selbſtbeherrſchung vor der niederſchmetternden Er⸗ kenntnis, falſch beurteflt, falſch beſchuldigt zu haben. Wie 50 e wie das weh tut!— 5 o herzbrechend und ee dre klang ihr Schluchzen durch den ſtillen Wald, daß dle Vögel, die ſoeben noch luftig in den Zweigen gezwitſchert hatten, verſtummten und ein Reh, das in der Nähe geäſt hatte, lauſchend den Kopf hob und ſich dann mit eiligen Sprüngen in das Dickicht flüchtete. „Mein Himmel, was iſt Ihnen zugeſtoßen? Was fehlt Ihnen, Fräulein Römer?“ Mit einem 1140 Schrei des Schreckens ſprang Ilſe auf und ein 70 40 usdruck lag in ihren verweinten Augen, als ſie Graf Konrad vor ſich leben ſah. „Ich glaubte, allein zu ſein— ich wußte nicht—“ ſtot⸗ terte ſie verwirrt. „Vielleicht wollte ich gerade wie Sie die Einſamkeit auf⸗ ſuchen—“ antwortet er,„und darum begegneten wir uns— oder vielmehr, ich ging den Tönen nach, die mir in das Herz ſchnitten— Fräulein Römer, hat— er es etwa noch einmal gewagt— wahrlich—“ ſeine Stimme klang dro⸗ ſeeaf und hart wie Eiſen—„ich würde ihn züchtigen und rafen.“. „Niemand hat mir etwas getan, Herr Graf, als— ich mir allein.“ „Sie ſich allein? Wie ſoll ich das verſtehen?“ Es wurde 05 unſäglich beklommen zumute, und nur langſam und leiſe antwortete ſie: „Unſer mächtigſter Feind wohnt in der eigenen Bruſt — das Bewußtſein der— Schuld.“ „Der Schuld?— Fräulein Römer!—“ rief Graf Kon⸗ rad jetzt bebend und beſchwörend,„haben Sie Vertrauen zu mir! Was iſt das für eine Schuld?“ Trot ſeines Drängens zögerte ſie minutenlang. Dann Jane 1 die Augen, um ihn nicht anſehen zu müffen, und agte leiſe wie vorhin: „Eine Schuld 5— Sie.“ 5 „Gegen mich?“ Wie eine n fiel es von ſeiner Seele, und er lächelte faſt e„Wenn es nut eine ſolche iſt, dann kann ſie nich groß ſein.“ 8 i ö „Doch— ſie lit aron „Hängt es mit dem zuſammen, was Sie mit neulich einmal ſagten? Das heißt, ich drang, darauf, daß Sie es 0 Sie hatten etwas gegen mich?“ „Ja.“ „Sie zweifelten an mir?“ Ia, 4 „O!“ ſtöhnte er ſchmerzlich auf und ſchwieg ſekundenlang. „Werden Sie mir heute ſagen, was es war?“ fragte er nach einer Weile. „Erlaſſen Sie es mir— ich bitte Sie darum, ich habe ſchon ſchwer genug an meinem Irrtum gelitten, und ich be⸗ greife mich ſelbſt nicht mehr, wie ich mit durch äußere Um⸗ 0 5 mein klares Urteil, meine Ueberzeugung und meinen illen alſo unterjochen laſſen konnte.“ „Ihr Urteil und Ihre Ueberzeugung?“ wiederholte er langſam.„Ich glaube, die wären ſo feſt wie Stahl und unantaſtbar.“ „Wirklich?“ Ilſe lachte Aeleleat; faſt hohnvoll auf. Glaubten Sie das?— Ich ſelbſt glaubte es einſt und pochte darauf, aber ich bin für mein eitles Selbſtvertrauen ge⸗ ſtraft wocden.“ „Nennen Sie es nicht eitel. Selbſtvertrauen ziert Mann wie Welb.“ „Und wenn es erſchüttert wird— wenn man ſich bange zweifelnd fragen muß! Was biſt du eigentlich noch? We oder Waibling?—“ „Macht Ihnen unſer wiſſenſchaftlicher Streit dieſe Skru⸗ pel, 8 Römer?“ „Ja, er macht mir Skrupel. Erinnern Sie ſich noch unſeres letzten Geſprächs darüber im Gartenhaus?“ „Und ob ich mich erinnere! Sie kämpften mit der gan⸗ zen Kraft Ihrer Ueberzeugung und den Mut eines Löwen — gegen mich.“ 190— alles Schein, Lug und Trug.“ „Was meinen Sie damit?“ fragte er mit einer ihm ungewohnten Haſt und Unruhe. Ilſe ſchluckte an etwas, daran ſie erſticken zu mülſſen glaubte. Endlich rang es fich los:„Ich kämpfte 100 ür meine Ueberzeugung— ich kämpfte 5 meinen Stolz, der gh zu keiner Niederlage bekennen, der dem Feinde nicht eſtehen wollte: du haſt mich überzeugt, eines eſſeren be⸗ ehrt— ich bin deiner Anſicht, aan und gar—“ 1„Fräulein Römer, wäre es möglich?“ fragte er mit, ehen der n dawiſchen.(Foriſetzung folgt.) ütſchedung des Reichsfinanzhofes vom 12. 10. 1927(4 1%%% 85 fällt unter den Begriff der Merbungskoſten uch wenn durch die Aufwendung gleichzeitig einne Ver⸗ ſögensverbeſſen hig, herbeigeführt wird. Zu unterſuchen iſt immer nur, ob die Aufwendungen als laufender Erhal⸗ d im Jahre der Aufwendung auf einmal oder ob ſie 10 Paragraph 16 nd. Danach kann kein i tungsaufwan bgezogen werden, 4 Abſatz 2 E. St. G. zu verteilen ſ 1. 0 ch der Betrag von 142 Mark als unter die abzugsfähigen Werbungskoſten allend zu behandeln iſt. Die Vore[ſcheidung, die den lbzug dieſer Aufwendungen abgele ut hat, war daher kechtsfrrig und ſomit aufzuheben. Di Sache war an das e i ud zurückverwieſen, damit es unter Anwendung 17 er hier und in der Entſcheidung vom 28. 5. 1927 gekenn⸗ zeichneten Grundſätze prüft, in welcher Weiſe der Abzug der Koſten zuzulaſſen ift. ans Heſſen. Neite Vorlagen im heſſiſchen Landtag. Darmſtadt, 26. Mai. Dem heſſiſchen Landtag ſind wieder einge Druchſachen zugegangen. Eine Regſerungs⸗ vorlage verlangt 20000 Mark an Notſtandskrediten für die aus dem Oſten vertriebenen Anſiedler heſſiſcher Staats⸗ angehörigkeit. Ein Zentrumsantrag bettifft die Ver⸗ ſeung der Stadt Friedberg aus der Ortsklaſſe B ii Oktsklaſſe A. Die Kommunisten beantragen Urteile auf Näumung von Wohnungen nicht zuzulaſſen, ſolange dem Mieter ein Erſatzraum nicht zur Verfügung geſtellt wer⸗ den könne. Weilere Regierungsvorlagen bekreffen die Ce⸗ gänzung des Finanzgeſetzes für das Rechnungsjahr 1927, die Herſtellung der Dienſtwohnung des Berliner heſſiſchen Geſandten, wozu 6000 Mark angefordert werder und ſchließlich die Regulierung der Nidda und Nidder in den Kreiſen Büdingen und Friedberg, Bei letzterer Vorlage handelt es ſich um eine Stundung der den Gemeinden und der Freiherrlich Heyl zu Herrnsheimſchen Gutsverwaltung von Heſſen gegebenen Darlehen für die Regulierung. Die Stundung ſoll zu 4 Prozent verzinſt werden. ö 0 Hanau.(Verurteilung eines Kirchenrech⸗ mers.) Der Kirchenrechner der Marienkirchengemeinde, Jakob Beyer, iſt wegen Veruntreuung von Geldern der Klrchenkaſſe vom hieſigen Schöffengericht zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Saarbrücken.(Ein Briefträger erſchießt ſſeine Frau.) Der Briefträger Binz aus Völklingen ſtellte ſich der Polizei mit der Angabe, auf ſeine Frau geſchoſſen zu haben. Ein entſandter Arzt konnte nur den inzwiſchen eingetretenen Tod der in der Stube liegenden Frau ſeſtſtellen. Binz war mit ſeiner Frau in Streiligkei⸗ ken geraten und hafte ſie im Verlauf der Auseinander⸗ setzungen mit dem Revolver erſchoſſen. Saarbrücken.(Raubüberfall im Saar⸗ gebiet.) In Bergweiler drangen Diebe nachts in ein Haus ein. Die Einbrecher, die ſich zunächſt im Keller in Sicherheit brachten, überfielen dort eine Frau, die be⸗ abſichtigte, in den Keller zu gehen. Den Dieben war be⸗ kannt, daß die 50 Jahre alte Dame vor kurzem 3900 Mark Sterbegeld erhalten hatte. Da die Frau aber kein Geld bei ſich hatte, würgten ſie die Frau und riſſen ihr die Kleider vom Leibe. Dann ſchlug man ſie ſchwarz und blau. Als ein Landjäger bei ſeinem Patrouillengang zu⸗ fällig vorbei lam, ſprangen die Einbrecher aus dem Hauſe und entlamen im Dunkel. Montabaur.(Motorrad gegen Hundefuhr⸗ werk.) Das von hier ſtammende Händlerehepgar W. Hartenfels zog in der Nacht mit ſeinem Hundefuhrwerk nach Lindenthal. Plötzlich rannte ein Motorradfahrer mit voller Wucht in das unbeleuchtete Fuhrwerk und zer⸗ ſchmetterte es vollſtändig. Der Händler Hartenfels war auf der Stelle tot. Die Frau erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Der Motorradfahrer trug einen Beinbruch, innere Quetſchungen und ſchwere Kopfverletzungen davon. Die beiden Verletzten wurden dem nächſten Krankenhauſe zugeführt, wo ſie hoffnungslos darniederliegen. Hamborn.(Der falſche Fremdenlegionär.) Der, Tageskaſſierer des Finanzamtes Hamborn namens 60 NN U 0 4 N Lockende Sterne, Fortuna kaun auch anders.— Mare, Maze, vn entſchwandeſt.— Suzannes Roman.— Gipfel⸗ leiſtung oder Miaſſenſchulung.— Leuchten unterm Scheffel. Wo findel man wohl Jünglinge und Jungfrauen, die nicht mit heimlichen Neid zu den Lieblingen des Volks aufſchauen und den ſehnſüchtigen Wunſch hegen, nur für acht Tage— ach, ſhließlich auch nur für einen einzigen Tag, die Lorbeeren ihrer vergölterten Helden ernten zu dürfen? Die Sporktanonen, die Filmſterne, die Sänger und Sängerinnen, die todesmutigen Ozeanflieger,— die Peltzer und Gleitze und Köhl und Lindbergh, die kleine Soma, der große Tom Mix, die Porten und Schaljapin uſw. uſw. Ach ja, es muß ja wohl herrlich ſein, ſich von der Begeisterung der Millionen durchs Leben tragen zu lan und(was ein gut Teil diefer Berühmtheiten be⸗ U den keichen Lorbeer noch dazu in Gold faſſen zu laſſen. Aber die holde Göttin des Glücks, die den Lieb⸗ lingen des Voltes ſo offenkundig lächelt, iſt nicht immer ſelber neidlos. Wenn es ihr gefällt, ſo wendet ſie ihr rahlendes W und wehe dem Auserleſenen, auf den r Schatten fällt: Eben noch Mittelpunkt 47 05 exter 1 iſt er nun zur Giache des Hohnes, der Wut oder e geworden. Und ſtatt des Lorbeers erntet, ui Diſteln und Brenneſſeln. Da hat der Liebling der Bor. aſten, Maxe Schmeſina. ein wenia ins Fettnävochen Weiß harte ourch weanſpulationen ſortgeſetzt von der Ta⸗ geseinnahme größere oder kleinere Bekräge unterſchlagen. Als er im Herbſt 1926 aus Hamborn verſchwand, ließ er durch ſeinen Bruder, einen Gendarmen in Marokko, Briefe an ſeine Frau ſchreiben, wonach er in die Fremden⸗ legion verſchleppt worden ſei. In Wahrheit war er unter Mitnahme eines großen Teiles des unterſchlagenen Gelde⸗ nach Brafilien gereiſt, wo er ſich als Hotelier niederlleh. Die von ſeiner Frau und ſeinem Bruder in Zürich und Frankfurt deponierten Gelder ließ er ſich nach Braſilien nachſchicken. Er wurde ausgeliefert und jetzt verurteilte ihn das Hamborner Schöffengericht wegen Unterſchlagung amtlicher Gelder in Höhe von rund 70000 Mark zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr neun Monaten. 0 0 Ehefrau erhielt wegen Hehlerei 6 Monate Ge— anghis. Der Fußball an Pfingſten. Olympiſches Fußball⸗Turnier. Portugal—Chile 4:2. Deutſchland— Schweiz 4:0(2:0). Troſtrunde. Rot⸗Meiß Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen 8:3. Geſellſchaftsſpiele. Union Niederrad— Hanau 93 3:1. 9 0 V. f. L. Neu⸗Iſenburg— 1. F. C. Nürnberg 3.3. Wormatia Worms— Sp. ⸗-Vgg. 07 Köln⸗Sülz 7:1. F.⸗V. Fechenheim— Sp.⸗Vgg. Eiſenach 30. Kickers Stuttgart— Tennis Boruſſig Berlin 3.2, F.C. Sp. Fr. Frankfurt— Phönir Mannheim 3:2. F.⸗V. Karlsruhe— Tennis⸗Boruſſia Berlin 1:1. Union Niederrad— 1. F. C. Nürnberg 41. g B. f. B. Stuttgart— Sportfreunde Stuttgart 31. V. f. R. Heilbronn— Sp.⸗Vag. Köln⸗Sülz 0:1. ——— * Pfingſt⸗Chronik. Pfingſten, das llebliche Feſt liegt hinter uns. Das am Samstag noch Unglaubliche iſt eingetreten, wir haben herrliches, prächtiges Pfingſt⸗ wetter erhalten. Der Monat Mal hat kurz vor ſeinem Abſchied uns doch bewieſen, daß er ein Wonnemongt iſt. Lachender Sonnenſchein erfreute die Menſchheit und lockte ſie hinaus in die ſchöne herrliche Gotteswelt. Das Pfingſt⸗ feſt an ſich iſt ja das beliebteſte Feſt für Beſuche und Ausflüge und ſo kamen in dieſem Jahr, durch die Ein⸗ ſicht des Himmels, Alle auf ihre Rechnung. Alle geplan⸗ ten Veranſtaltungen konnten glatt vonſtatten gehen.— Die Sportvereinigung mußte am Pfingſtſonntag bei dem Freundſchaftsſptel Hauſen Offenbach eine 2:0 Nie⸗ derlage hinnehmen.— Die DK. abſolvierte am Pfingſt⸗ montag das letzte Spiel um dle Heſſenmeiſterſchaft gegen Vilbel und konnte turmhohen 0:9 Sieg erreichen. Hier⸗ mit dürfte die Viernheimer DK. Heſſenmeiſter ſein.— Der Stemm⸗ und Ringklub unternahm einen Ausflug ins Gorxhelmer Tal, wo ſich die Mitglieder mit Ange⸗ hörigen ſehr gut amüſierten.— Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigte hielt am Ochſenbrunnen ein Waldfeſt ab und hatte einen Maſſenbeſuch Unter den mächtigen Elchen im ſchattigen Kühl wurde eifrig dem labenden Naß zugeſprochen und bei Muſikvorträgen der Feuerwehrkapelle frohe Stunden der Erholung verlebt.— Die alten Er⸗ bacher Landſtürmler gaben ſich geſtern nachm. im Frei⸗ ſchütz ein Stelldichein. Aus der ganzen Umgebung waren die Landſturmmänner herbeigeeilt um ſich mit ihren ehem Kameraden zu unterhalten und alte Erinnerungen aus⸗ zutauſchen.— In den Tanzlokalen war Großbetrieb. Die Jugend ſchwenkte eifrig das Tanzbeln und freute ſich ihres Daſelns. Auch in den übrigen Wirtſchafts⸗ lokalen war Hochbetrieb.— Das Central⸗Theater hatte eln ausgezeichnetes Programm. Die Beſucher verließen hoch befriedigt das Kino. So ſind nun die 2 Tage her⸗ umgegangen. Das ſchöne Pfingſtfeſt iſt vorbei. „ Polizeibericht. Belm hieſigen Pollzelamt ſind in den letzten Tagen folgende Anzeigen eingegangen: 1 wegen Körperverletzung; 5 wezen Berſtoß gegen die bau⸗ pollzeilicheu Vorſchriften; 5 wegen Ruheſtörung und 2 getreten. Er follte ſich in der Weſtfalenhalle Hammer Haymanns ausſetzen. Vielleicht lag ihm das nicht. Vielleicht aber litt er wirklich noch an einem Handinöchel⸗ bruch— jedenfalls: er hat ſeine Boxhanoſchuhe in den Bordloffer gepackt und iſt nach Amerika abgeneiſt. Vielleicht nur zum Vergnügen; vielleicht aber wirklich zu einem 6000⸗Dollarkampf. Den Außenſeiter läßt das kühl, dar Borenthufiaſt(und dieſer füllt Rieſenſäle!) jedoch tobt, brüllt, zetert und ſchmäht Schmeling als ſchmählichen Feig⸗ ling, der kneift, wenn es um den Titel geht. Wenn mann Liebling des Volks ſein will, darf man nicht enttäuſchen. In gewiſſem Sinne hat ja auch die„göttliche“ Suzanne Lenglen enltäuſcht, als ſie nämlich vom Amateurſport zum profeſſionellen Tenniskampf hinüberwechſelte. Aber ſie hat wettzumachen geſucht, was ſie fehlte. Die ſportlichen Lor⸗ beeren genügen ihrem Ehrgeiz nicht: ſie propagiert Moden, ſchreibt geiſtreiche Eſſays und jetzt ſogar— einen Roman. Aber wird ſie ſich auch in ſolchem„Mehrkampf“ bewähren? Der Sprinter Körnig hat Filmambitionen; es bleibt ab⸗ zuwarten, ob Fortuna ſeinen Beinen weiterhin lächeln wird. Die ganz Großen im Film, die ja allerdings nur dünn geſät ſind und ſein können, führen das Leben eines Kröſus. Tom Mir verdient im Jahr 6 Millionen Mark, das heißt an einem Tage den Preis für ein Luxusauto⸗ mobil. Daß Abertauſende von Schauſpielern hungern und — verhungern, darüber 4 des Sängers Höflichkeit. Es wäre an der Zeit, beſonders in unſerem nach ſozialem Ausgleich strebenden Zeitalter, auf Abſchaffung dieſes Miß⸗ ern eg wiſchen Stargagen und Statiſtentagelöhnen hinzuwirken. Denn wirkliche Leiſtung wird doch letzten Endes gar nicht mehr bezahlt. ſondern vielmehr ein durch Radfahrer wegen Fahren ohne Licht. Ferner wurde ein Mann verhaftet und in Unterſuchungshaft gebracht wegen Sittlichkeitsverbrechen, begangen an ſeiner Stieftochter, einem Kinde von 11 Jahren. „ Geburtstagsfeier. Am morgigen Mittwoch, den 30. des Monais feiert Herr Lehrer Sattig, der Neſtor der hieſigen Leh teiſchaſt und der N ſtor der Lehrerſchaft im Kreiſe Heppenheim, in verhälinsmäßta recht guter körper⸗ licher und geiſtiger Berfaſſung ſeinen 75 jährigen Geburts⸗ tag. Faſt ſeine ganze Dleaſtzeit brachte der Jubilar an der hieſigen Volksſchule zu, an der er nahezu ein halbes Jahr hundert ſs ens reich wirkle. Seine dankbaren Schüler ge⸗ hören 2 Generstlonen an und gedenke gern ihres ehemall⸗ gen verdienſtvollen treuen Lehrers. Seine Wlulſamkeit he⸗ ſchränkte ſich aber nicht uur auf die Schulſtube Er war auch lauge Zeit Organiſt, außerdem von den ſtebenziger Jab ren an bis 1894 Leiter des Männergeſangvereins, überhaupt eln großer Freund des Vereinslebens, der gern bel feſtlichen Veranſtaltungen ſeine bewährte Kraft als Feſtpꝛäſident in den Dienſt der Vereine ſtellte. Möge dem greiſen G üburls⸗ tagskind ein noch langer hetterer Lebensabend beſchieden ſein Ortsmeiſterſchaften 1928. Zur Erklärung der D. J. K. Es bedarf ſolgender Richtigſtellung dazu: Der Be⸗ ſchluz, daß in dieſem Jahre die leichtathl. Ortsmelſterſchaften wie bisher, d. h. durch die Sportvereinigung auf deren Platz abgehalten werden ſollen, wurde einſtimmig gefaßt, auch die Do ſtimmte zu. Nur bel der Beſchlußfaſſung wegen der Erweiterung auf Raſenſpiele wie Fuß, Faaſt⸗ und Handball machte Herr Werle von der Df die Einwendung, er konne keine beſtimmte Zuſage machen, da hierfür der Sportaus⸗ ſchuß zuſtändig wäre. Es handelt ſich dabei um kein Diktat der Sportvereiulgung, ſondern um die ſportliche Erkenntnis die hierbei der D J. K. fehlt: Die Orts meiſterſchaften mit Staffehauf iſt eine Gründung des Herrn Bender für die Sportverelnigung. Herr Bender dezw die Sportpereinigung veranſtaltet dleſe Meiſterſchaften in dieſem Jahre zum 5. Male! Turnerbund und Tuingenoſſenſchaft ſtehen daher im⸗ mer auf dem Standpunkt: Die Sportvereinigung hat dieſe Octsmeiſterſchaft gegründet und bisher durchgeführt mithin ſoll ſie es auch weiterhin austühren. Wit vergleichen Mann⸗ heim: Dort veranſtaltet ſelt Jahren bie M. T. G. den Staffellauf Rund um Manaheim, dort beſteht ein Ortsaus⸗ ſchuß, aber es würde keinem Verein einfallen, hier zu bean⸗ tragen in jedem Jahre muß gewechſelt werden. Es wäre dies ein ſportliches U verſtänbris: einen Verein der ſich darum verdient gemacht hat, wie hier bel den Orts meiſter⸗ ſchaften die Spottverelnigung, nun elnfach zu kommen und zu ſagen: du haft ja alles ſo ſchön eingerichtet, nun trete ab, ich mache es ietzt weiter! Es dreh ſich nicht um die Dae und nicht um ihren Platz: Es dreht ſich um uns. Was würde die Dan ſagen, wenn ſte Gründer der Orts⸗ meiſterſchaften und fünfmaliger Veranſtalter wären, und wir kämen jetzt, hätten einen Platz gebaut und würden den gleichen Antrag ſtellen! Auslachen würde man uns, nein, wir wlleden einen ſolchen Antrag vom ſportlichen Standpunkt aus garnicht ſtellen, dazu kommt noch, daß wir bisher als völlig neutrale Selte gerad dazu berufen waren, dieſe Orts ⸗ melſterſchaften mit allen Vereinen, j der Richtung veran- ſtalten zu können! Dieſe Baſis fetzlt bei der Dan wie dles alle Vereine auch betont haben. Der Platz ſpielt dazu keine Rolle. Unſere Platzanlage ſelbſt iſt bekannt bel ſämtlichen Sportlern, wir brauchen ſolche nun nicht auch noch als beſſer geeignet als jede andere am Platze zu empfehlen. Wir er⸗ kennen es ſportlich hoch an, daß die Defſt ſich ſtets beteiligte daraus aber auch halte die Dan in dieſen Jahren ſport⸗ liche Vorteile. Sie mag es in Erwä zung ziehen, ſich vicht zu betelllgen: Di- Ortsmeiſterſchaften werden trotzdem abgehalten! Es ſind auch dann noch in Viernheim Os⸗ meiſterſchoften. dem kalten Weilktonenpro uganda runſtlich! Die Sportleitung der Sportpeteigigung„Amfeltia“ 09. l N 2 0 tod gebrachter Näſſte. Gegen den„Kanonenkult“ hat ſich jetzt auch im Sports⸗ leben ein führender Matador energiſch gewandt.„Wes. halb“, ſo ſagt er,„werden Tauſende und Abertauſende auf die ſachgemäße Schulung von— ſagen wir— 80 Olympia- kandidaten verpulvert, während die Pflege des guten Durchſchnitts, das heißt die Ertüchtigung der heranwach⸗ ſenden Generation in ihrer Geſamtheit, den Schaden davon⸗ tragen ſoll?“ Nicht Gipfelleiſtungen einiger weniger darf das Ziel ſein, ſondern die Leibesübung aller ſoll erreicht werden. Es iſt ſehr erſtaunlich, daß die jahrelang für un⸗ überſteigbar gehaltene Viermetergrenze des Stabhoch⸗ ſprungs durch einen Amerikaner weit überholt wurde. Aber das kann und ſoll nicht der letzte Sinn der Leibesübungen ſein. Es gibt unzählige Leiſtungen, die nie mit Lorbeer „ ee * NN AHF oN 80 „ANONFHNKUNHT“! belohnt werden und doch viel wichtiger ſiad. Wer denkt an all die Aerzte, die ſich im Kampf gegen die Mikroben den Tod holen? Wer an die Hochbauarbeiter, die aus ſchwin⸗ delnder Höhe von den Gerüſten ſtürzen? Wer an die Lotſen, an die Feuerwehrleute, die todesmutig, tauſendmal ihr Leben aufs Spiel ſetzen. Ihrer aller Hilfe iſt— ſo meint man— eben ihr Beruf, wie der Beruf der linden⸗ ührerhunde, die durch den Hexenkeſſel des toſenden Welt⸗ tadtverkehrs mit unbeirrbarer Treue ihre a enen ühren und hundertmal aus Gefahr retten. Dieſen ſelbſt⸗ loſeſten aller Helfer ſoll jetzt ein Denkmal in Berlin er⸗ richtet werden. Es iſt ein Hund aus 12 0 ein Schäfer⸗ hund von der Hand des Bildhauers Otto das Bildwerk die zum Nachdenken anregen, die vor ſelnem Sockel verweilen.„ 5 ichter. öge .——