PPP uſt eines Sparlaſſenbuches zu 1 s ift bei Verluft eir 5 5 0 e Beim Vexluſt 11 0 75 Sparbuches kommt das Aufgebotsverfahren in Betracht. Die näheren Be⸗ 5 l 90 die Zivilprozeßordnung ö er Verlierer muß beim 2 magen in des Bezirk die Kreisſparkaſſe ihren Sitz hat, beantragen, das verlorengegangene Sparbuch für kraftlos zu erklären. Hier⸗ bei muß er den Verluſt glaub afk ache ben uell ara een eſſen durch eidesſtattliche Verſicherung) und einen Auszug über den Stand des Kontos beibringen. Das Gericht bietet nun das Sparbuch durch öffentliche Bekanntmachung auf und ſetzt eine Friſt, die mindeſtens drei Monate betragen muß. Werden innerhalb der Aufgebotsfriſt— ſpäteſtens im Termin— von dritter Seite Rechte geltend gemacht, ſo wird hierüber im ordentlichen Rechtswege entſchieden. Werden Rechte nicht geltend gemacht, ſo wird das auf⸗ gebotene Sparbuch durch Ausſchlußurteil für kraftlos er⸗ klärt. Auf Grund des Ausſchlußurteils wird dem Ver⸗ 0 0 der Kreisſparkaſſe ein neues Sparbuch aus⸗ geſtellt. — Verkaufsautomaten in Wirtſchaften. Verkaufs⸗ automaten ſind offene Verkaufsſtellen und unterliegen den für ſolche geltenden Vorſchriften. Da ſolche Automa⸗ ten regelmäßig Gegenſtände enthalten, die auch in Schank⸗ wirtſchaften zur ſofortigen Befriedigung der Bedürfniſſe der Gäſte verkauft zu werden pflegen, ſo iſt die Benutzung dieſer, nicht etwa aller Automaten, auch während der für die Schankwirtſchaft zugelaſſenen Zeit freigegeben, unter der ſelbſtverſtändlichen Vorausſetzung, daß nur die vor⸗ bezeichneten Waren verkauft werden. Es genügt im all⸗ gemeinen, wenn der Automat innerhalb des konzeſſionier⸗ ten Lokals aufgeſtellt iſt. Iſt der Garten konzeſſioniert, ſo gilt er als Teil des Lokals. Wie heilen wir ſchnell Kartarrhe. Einen Katarrh hält man gewöhnlich für eine un⸗ bedeutende Erkrankung; denn obgleich der damit Behaf⸗ jete oft mehr darunter leidet und mehr davon beläſtigt wird, als von einer Krankheit, die einen ernſteren Na⸗ men führt, ſo bleibt es doch immer„Eine Erkältung“. Allein diejenigen, welche zu Katarrhen geneigt ſind, wer⸗ den wiſſen, daß dieſe Klaſſe von Leiden darch ihr häu⸗ figes Vorkommen, durch die Schmerzen und Unannehm⸗ lichkeiten, welche ſie mit ſich bringen, ſehr viele Perſonen mehr beläſtigen und ſie mehr in ihrem Berufe ſtören, als viele andere Krantheiten. Nun haben aber die mei⸗ .......... ̃ ̃˙.. rr Ff ͤ ß ſchwitzen tüchtig, und den anderen T ieder aus, wo ſie ſich meiſt von neuem und ſtärker erkälten. 5 Wrenſchen nicht vie u Erkältung abzuwarten; daher laſſen weder ihren Lauf, oder ſie einen ag Man muß alſo eine Methode ausfindig machen, die auch für diejenigen paßt, welche wegen einer bloßen Erkältung nicht das Zimmer hüten können oder wollen. N Dieſe Methode beſteht in der Austrocknung des Ka⸗ tarrhs. Wer häufig an ſolchen Katarrhen leidet, die in Huſten übergehen und kaum früher als nach 14 Tagen verſchwindet, ſollte verſuchen, die geſteigerte Scheimab⸗ ſonderung durch Abſchneidung der Zufuhr, nämlich durch Vermeidung des Trinkens, zu verhindern. Man nehme 24 Stunden lang auch nicht einen Tropfen einer Flüſſig⸗ keit zu ſich und zur angenehmen Ueberraſchung läßt die Benommenheit des Kopfes und der Ausfluß merklich nach. So braucht man lange nicht ſo häuſig wie vorher zum Schnupftuch zu greifen. Man ſetzt dies noch 24 Stunden fort und iſt von ſeinem Schnupfen befreit. Was aber noch weit wichtiger iſt, es erfolgt kein Huſten, wie vorher und das ganze katarrhaliſche Leiden iſt verſchwunden. Die Hauptwirkung der Entziehung von jedem Gelränk beſteht in der Maſſe der im Körper zirkulierenden Flüſſigkeiten. Mit der abnehmenden Vollheit der Blutgefäſſe hört auch der krankhafte Ausfluß der Schleimhäute allmählich auf; die werden nicht mehr gereizt und nehmen daher bald wieder ihre geſunde Beſchaffenheit an. Die gewohnte Ernährung braucht man nicht zu än⸗ dern, nur muß man alle Flüſſigkeiten ganz meiden oder auf ein äußerſt geringes Maß beſchränken. Die Suppe wird auch weggelaſſen, jedoch ein kleines Weinglas voll Waſſer oder Rotwein iſt Mittags allenfalls geſtattet. Da der Appetit während eines Katarrhs ohnedies ſehr vermindert iſt, kann man dieſe Entziehungskur ganz gut gut zwei bis drei Tage durchführen. Unbedingt notwendig iſt es aber, daz man mit der Diät ſofort im Beginn des Leidens anfängt. 8 Der größte Vorzug dieſer Heilmethode beſteht darin, daß ſie den Patienten in ſeinem Berufe ger nicht ſtört, weil er das Zimmer nicht zu hüten braucht. Wenn man ſich warm kleidet und vor Erkältungen ſchützt, ſo unter⸗ 100 ſogar Ben gung in friſcher Luft die Kur, indem ſie ie natürlichen Sekretionen befördert. 5 Möge ſich jeder von Katarrhen Heimge fte, dieſe altbewährte Kur zunutze machen. Erſte Schur Danksagung. schenke sagen wir hierdurch herzlichsten Dank. die dargebrachte Ovation. Liesel geb. Müller. Für die uns anläßlich unserer Vermählung in 80 reichem Maße entgegengebrachten Glückwünsche und Ge- Besonders innigen Dank den M.-G.-V.„Harmonie“ für Michael Ohnek und Frau lee 5. zu verkaufen. 1 tenfeld Dommer- * So eceesd S gessSsdecssesgsesssssdcsese pressen Gelbfl. Speiſekartoffeln Alle Futtermittel ſind am Lager vorräilg. Moltkeſtraße 15 8 Weißer Abzug rechts, ſehr gut erhalten, billig zu verk. Valt. Winkenbach Weinheimerſtraße 53 auch in d. hartnäckigſten Fällen werden ineinigen umter Garantie durch das echte unſchädl. Teintverſchönerungs⸗ abzurufen, „Venus Stärke (geſetzlich geſchützt) beseitigt. 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Viernheimer Tageblatt 8 An 1 r bel Wieterho ung abgestufter Rabatt.— Annahmeſchluß für * n mittags 8 Uhr, 17775 Artikel einen Taz vorher.— Annahme von Anzeigen in ungen Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Antsblett det Heſiſchen Bürgermeiſteret und des Polizeients latzvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme 5 en vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen Lede ————— (Viernheimer Bürger⸗ Ztg.— Biernh. Volksblggg erate und : ige Petitzeile koſtet 25 Pg. die Reklamezeile 0 Pfg. reife: Die einſpaltige Petitze ſt 3 g ae 19 — 5 N Fallfrbe. 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt eee 3 Mittwoch, ben 30. Mal 1528 435. Jahrgang Neues in Kürze. 1: Die Frage der Regierungsbildung iſt letzt in ein neues Stadium eingetreten, indem die Sozialvemokratie eine Führerbeſprechung beim preußiſchen Miniſterpräſiveuten Braun eingetreten iſt und den Parteiausſchuß für den 6. Juni nach Köln zuſammenbernfen hat. Auch das Zentrum hat eine Sitzung des Parteivorſtandes für den 31. Mai nach Berlin anberaumt. 16: Das internationale Gericht im Haag hat die deutſche Klage auf Anrechnung der Liquidationserlöſe des deutſchen Eigentums im Ausland auf die Dawes zahlungen abgelehnt und der Auffaſſung der Reparatiouskommiſſon zugeſtimmt. 16: Nachdem urſprünglich von der„Italia“ ſeit Freitag vormittag keine Nachrichten mehr vorlagen, liegen jetzt vier verſchiebene unabhängig von einander eingelaufene Mel⸗ vungen vor, aus denen zu ſchließen iſt, daß das Polar⸗ luftſchiff auf der Amſterdam⸗Juſel notgelandet iſt. 16: Die japaniſche Regierung hat dem Nölterbund ein Memorandum überfandt, in dem die Gründe für die be⸗ waſſnete Intervention Japans in China dargelegt werden. Das Memorandum ſoll den Völkerbundsmüchten lediglich zur Keuntnisname unterbreitet werden, ohne dem Völker⸗ bund das Recht der Einmiſchung zu geben. ——— In der Arktis noigelandei? Vier Notſignale der„Italia“. O Kingsbay, 29. Mai. Nachdem: ſeit Freitag morgen keinerlei Nachrichten von der„Italia“ vorgelegen haben, mehrten ſich im Laufe de Dienstag urplötzlich die einlaufenden Funkmeldungen, die davon berichten, daß ſie Notſignale des Polar⸗ luſtſchiſſes gufgefangen hätten. Allerdings ſind all dieſe Nachrichten bis jetzt noch nicht vollinhaltlich beſtäligt, doch beſteht immerhin die große Hoffnung, daß der Nord⸗ polflug Nobiles nicht mit einer Kataſtrophe endete, viel⸗ mehr daß die Beſatzung eine Notlandung vorge⸗ gommen hat und baldigſt aufgefunden werden kann. Vin den einzelnen Nachrichten beſagt zunächſt eine Meldung aus San Franzisko, daß eine dortige Funk⸗ station einen Funlſpruch aufgefangen habe, der wahrſcheinlich aus den arktiſchen Gewäſſern kommt und von der„Italia“ ſtammt, doch geht die Lage des Luftſchiſſs aus dem Funkſpruch nicht hervor. Weiter⸗ hin will jetzt auch die zur Silfeleiſtung ausgeſandte „Citta di Milan“ eine Nachricht aufgefangen haben. nach der die„Italia“ auf der Amſterdam⸗Inſel, die nördlich von Spitzbergen auf dem 80. Breitengrad und 10. Längengrad liegt, notgelandet ſei. Sofort nach Erhalt dieſes Funkſpruches hat die„Citta di Milano“, die ſelbijt im Eis feſtgefroren iſt, eine Zwiſchenerpedi⸗ tion ausgeſetzt, die verſuchen ſoll, die„Italia“ zu errei⸗ chen. Schließlie berichten auch zwei Robbenfä nger⸗ ſchiffe vollkommen unabhängig voneinander, daß ſie verflümmelte Signale eines Notſenders auf⸗ gefangen hätten. Während dann dem einen Nobben⸗ fänger die Antenne durch den Sturm zerſtört wurde, be⸗ richtet das zweite Schiff, daß die vernommenen Not⸗ ſignale aus der Richtung des nördlichen Spitzber⸗ gen gekommen ſeien, ſodaß berechtigte Hoffnung beſteht, daß die Beſatzung des Luftſchiffes in Richtung der Am⸗ ſtetbam⸗Inſel zu finden iſt. Da in jener Gegend auch eine große Anzahl jagdbaren Wildes anzutreffen iſt, dürften die Nettungsespeditionen auch der Sorge behoben ſein, daß die ſchiffbrüchigen Piloten bis zum Eintreſſen der Expeditionen an Hunger ſterben könnten. Große Gorge Nom. An die zuständigen Stellen in Rom werden nach wie vor von allen Seiten Anfragen über das Schighal der „Italia“ gerichtet. Der König hat angeordnet, ihn über en Stand der Rettungsaktion auf dem Laufenden zu hal. len. Die Königin hat durch eine ihrer Hofdamen der Gattin des Generals Nobile ihre zuverſichtliche Hoff⸗ nung auf die Rückkehr des Nordpolfliegers ausdrücken laſ⸗ ſen. Auch der Papſt hat um ſofortige Verständigung guch bei Nacht erſucht, ſobald Nachrichten von Nobile vor⸗ ſiegen. Die Spannung in ganz Italien iſt umſo größer, als man ſich ſagen muß, 195 noch Tage vergehen können, ehe Meldungen von den ausgeſandten Rettungs⸗ expeditionen vorliegen können. Beſprechungen über die Frankenſſabllſierung. meinſames ftanzöſiſch⸗italieniſches Vorgehen? 135 0 9 Rom, 29. Mai. Der Generalgouverneur der franzöſiſchen Bank Mor rea und der Vizegouverneur Riſt hatten mit dem Itafteniſchen Finanzminiſteer eine längere Be, 17 0 u Finanzkreiſen verlautet, dez dieſe Verhand⸗ lungen die Dürch führung der Frankenſta ili. erung auf Goldbaſis beiraſen. 0 Der Spruch des Haager Schiedsgerichts. Keine Dawesanrechnung des liquidierten Eigentums. i Amſterdam, 29. Mai. Das internationale Gericht im Haag ſchloß ſich am Dienstag in ſeinem Urteil der Anſicht der Nepa⸗ ratjonskommiſſion an, wonach die Gutſchrif⸗ ten aus dem liquidierten deutſchen Eigentum im Aus⸗ land, die nach dem Inkrafttreten des Dawesablommens erzielt wurden, nicht auf die Jahreszahlungen nach dem Dawesabkommen anzurechnen ſind. Die deutſche Regie⸗ rung hatte u. a. verlangt, daß die von der ſiameſiſchen Regierung 1925⸗27 an die Reparationskommiſſion gelei⸗ ſteten Zahlungen auf die deutſchen Jahreszahlungen an⸗ gerechnet werden ſollten. Das Gericht war der Anicht, daß dies mit dem Dawesplan nicht vereinbar ſei. In der Begründung des Urteils weiſt das Schieds⸗ gericht darauf hin, daß die deutſchen Staatsangehörigen im juriſtiſchen Sinne ihr Recht am beſchlagnahm⸗ ten Eigentum bis zu dem Zeitpunkte behal⸗ ten hätten, wo ihr Beſitz tatſächlich von den Alliierten verwendet wurde, aber der wirtſchaftliche Wert des deutſchen Eigentums ſei durch Artikel 297 des Verſailler Vertrages aufgehoben. Die Sachverſtändigen hät⸗ ten als Geſchäftsleute bei der Schätzung des deutſchen Vermögens gerechter Weiſe dieſes deutſche Eigentum auch nicht als Aktivwert betrachtet. Die Sachverſtändigen hät⸗ ten ohne Rückſicht auf politiſche Erwägungen die Stabi— liſierung der deutſchen Währung und die Schuldenzahlun⸗ gen an die Alliierten ohne Gefährdung der deutſchen Wirk— ſchaft bezweckt. Die Liquidation des deutſch Eigentums im Auslande habe keinen Einfluß auf den deut⸗ ſchen Reichs haushalt oder die deutſche Währung und eine Verrechnung auf die Jahreszahlungen ſei daher von dieſem Geſichtspunkt nicht berechtigt. Die Tatſache, daß die deutſche Regierung verpflichtet ſei, ihre An⸗ gehörigen für das Liquidationseigentum zu entſchädi⸗ gen, habe nach Anſicht des Gerichts mit dem Dawesplan nichts zu ſchaffen. ——— Primo de Rivera amtsmüde? Der ſpaniſche Diktator will zurücktreten. O Paris, 29. Mai. Wie aus Madrid gemeldet wird, iſt Primo de Rivera amtsmüde und hat ſich entſchloſſen zurück⸗ zutreten. Als ſein Nachfolger gilt der jetzige Arheits⸗ miniſter, Graf Guadalhorce, der vorläufig auf un⸗ beſtimmte Zeit mit der beſtehenden Nationalverſamm⸗ lulin regieren wird, bis die neue Verfaſſung in Kraft tritt. General Prime de Rivera ſoit möglickerweiſe Botſchaf⸗ ter in Paris werden. ——— Eine japaniſche Note an den Völkerbund Die Gründe der Intervention in China. P Genf, 29. Mak. Die japaniſche Regierung hat durch ihren ſtändi⸗ gen Vollerbundsvertreter Adatſchi dem Generalſelke⸗ tär des Völkerbundes eine Note zugehen laſſen, in der ſie die Gründe zu ihrer Intervention in Chin a darlegt. Die Note iſt vom Generalſekretariat allen Mit⸗ gliedsſtaaten vorläufig nur zur Kenntnisnahme zugeſandt worden. Der chineſiſch⸗ſa paniſche Konflikt wird ſomit vorausſichtlich auf der kommenden Ratstagung nicht zur Erörterung gelangen, zumal die japaniſche Re⸗ jerung einer Behandlung des Konflikts vor dem Völker⸗ undsrat ablehnend gegenüberſteht und auch von einer anderen Macht ein derartiger Antrag noch nicht eingebracht worden iſt. Die japaniſche Note enthält eine ins einzelne gehende Darſtellung der letzten Ereigniſſe in China und begründet das militäriſche Eingreifen Japans mit den Gewalktaten chineſiſcher Soldaten gegen japaniſche Bürger. Wie chineſiſche Soldaten mit den Frauen um⸗ gegangen ſeien, ſei kaum zu ſchildern. 2500 Perſonen ſeien der chineſiſchen Soldateska zum Opfer gefallen. Auch die Aktſvität der chineſiſchen Kommuniſten habe wieder zugenommen. Unter dieſen Umſtänden habe Ja⸗ pan als Chinas Nachbar ſeine chineſiſchen Intereſſen ſchũ⸗ zen müſſen. die japaniſche Regierung bedauere es ſehr, daß ſie zum bewaffneten Eingreifen gezwungen worden ſei. Die japaniſchen Trupen würden zurückgezogen werden, ſobald ihre Anweſenheit in China nicht mehr erforderlich ſei. Wechſelndes Kriegsglück in China. Kalgan von den Nordtruppen eingenommen? 11 Peking, 29. Mai. Nach 1 en e e Wipe i uppen angtſolins den Vormarſch gegen die Li F Tſchanatſolin ſoll beabſich⸗ ligen, gleichzeitig auch gegen die Linie Peting—Kalgan porzugehen. Preſſevertretern gegenüber erklärte der Mar⸗ ſchall, daß er noch in dieſer Woche nach Peking zurück⸗ zehren beabſichtige. In den Kämpfen mit den Südtrup⸗ nen herwandten die Truppen der Nordarmee Tränengas. Von dem Hauptquartier der Nordtruppen wird ſerner bekanntgegeben, daß die Schanſi-Truppen die Stadt Kalgan an der Eiſenbahn von Peking nach der Mongolei etwa 150 Meilen nordweſtlich von Peking eingenommen haben. Eine Beſtätigung dieſer Mel⸗ bung aus anderen Quelle fehlt bisher noch. Die neue Lage in Griechenland. Venizelos verbleibt in Athen. . Athen, 29. Mai. Die griechiſche Regierungskriſe iſt während der Pfingſtfeiertage endgültig zu Ende gegangen. Auf For⸗ derung von Zaimis wird Venizelos während der nächſten Parlamentsſeſſion in Athen verbleiben, um seinen Freunden mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen. Die Löſung der Regierungskriſe iſt in gemäßigten poli⸗ iſchen Kreiſe, Griechenlands mit Erleichterung begrüßt wurden aber es fehlt nicht an Kreiſen, die vorausſagen, ah die Regierung kein langes Leben haben wird, da unter den vom Parlament zu verabſchiedenden Heſetzegvorlagen ſich einige befinden, die dicht die volle Uneteſtützung der liberalen Partei finden dürften. „ Gegenüber dem Athener Korreſpondenten der Daily Mal ſprach ſich Venizelos etwas näher aus. Seine Rückkehr in das politiſche Leben begründete er u. a. damit, daß die liberale Partei nach dem Rücktritt von Kaphandaris führerlos zurückgelaſſen worden war und datz die Sicherheit der vor 4 Jahren gegründeten Re⸗ duhlil heute noch nicht über jeden Zweifel erhaben ſei. Aus Nah und Fern. Wiesbaden.(Die Beſchädigung engliſcher Beſatzungs-Autos aufgeklärt.) Die Beſchädi⸗ gungen der Automobile von engliſchen Beſatzungsangehö⸗ rigen, die vor einigen Wochen ſogar Anlaß zu einer ver⸗ ſchärften Paßkontrolle ſein ſollten, haben jetzt in ihrem ſchwerſten Fall die Aufklärung gefunden, die ſchon immer in den Kreiſen der Bevölkerung als richtig angenommen wurde. Ein engliſcher Soldat hat jetzt geſtanden, daß er das Auto eines Oberſten ohne Erlaubnis zu einer Fahrt benutzen wollte. Da er des Fahrens nicht genü⸗ gend kundig war, lief der Motor ſich heiß, ſo daß der Wagen in Brand geriet und vollſtändig zerſtört wurde. Hofheim i. T.(Schwerer Einbruch.) Das evangeliſche Pfarrhaus wurde in der Nacht von Einbre⸗ chern heimgeſucht, die außer zahlreichen Kleidungsſtücken auch in den Erdgeſchoßräumen aufbewahrte Vereinskaſ— ſen und eine wohlgefüllte Privatkaſſe plünderten. In der gleichen Nacht verſuchten die Diebe auch einen Einbruch in das Kaufhaus Hammel, ſie ſind hier aber wahr⸗ ſcheinlich geſtört worden. Wetzlar.(Schwere Folgen kindlichen Spiels.) Mehrere Kinder vergnügten ſich mit einem Hammer. Ein ſechsjähriger Knabe wollte auf einen Nagel ſchlagen. Der Hammer ſchnellte zurück und traf ihn'gegen den Kopf und zwar ſo unglücklich, daß ein Auge ausgeſchlagen wurde. Brebach(Saar).(Das Augenlicht verlyo⸗ ren.) Im Laboratorium der hieſigen Hütte war der Che⸗ miler mit dem Zuſammenſtellen von Chemikalien beſchäf⸗ tigt. Durch aufſpritzende Säure erlitt er ſchwere Verbren⸗ nungen an den Augen, ſo daß er ſein Augenlicht ein⸗ büßte. Montabaur.(Furchtbaras Autounglüc.) Zwiſchen Freilingen und Arnshöfen geriet der mit ſieben Perſonen beſetzte Karftwagen des Fabrikanten Michels aus Dornholzhauſen durch Platzen eines Reifens ins Schleudern. Der Wagen ſauſte die Straßenböſchung hinab, überſchlug ſich in der Tiefe und begrub die In⸗ ſaſſe nunter ſich. Der Beſitzer des Wagens, Fabrikant Michels, wurde auf der Stelle getötet, die drei Fahrgäſte ſchwer verletzt. Auch der Führer trug ſchwere innere Verletzungen davon. Haiger.(Von einer Mauer erſchlagen.) Auf dem Hoſe des Landwirts Struwe in Bäumkeſtürgte bei den Ausſchachtungsarbeiten für den Bau einer Scheune eine hohe Mauer ein. Dabei wurden der Landwirt Franz Struwe und der Arbeiter Anton Potthöfer unten den Trümmern begraben. Beide Männer konnten nur als Leichen geborgen werden.. Dillingen.(Ein furchtbares Unglück) Ein furchlbares Unglück trug ſich auf der hieſigen Eiſeghulte zu. Der 37 Jahre alte Hüttenarbeiter Peter Gerhard wan mit dem Auffüllen von Kohlen in den Kohlentrichter be⸗ ſchftigt. Um feſtzuſtellen, ob der Trichter in Ord- nung iſt, kletterte er in denſelben hinein, rutſchte auf der Leiter aus und wurde von den nachfolgenden Kohlen. maſſen mit in die Tiefe geriſſen, wo er erſt nach Stunden von Kollegen als Leiche aufgefunden wurde. i F73FFFFT1TTT—T—T—T—T—T—T—T—T—V—V—V—V—V—V—V—VV—V—V—V—————————— — 5 — —— 2 8 Harteien und Negierungsbildung. Sozialdemokratiſche Führerbeſprechung. i Berlin, 29. Mai. Beim preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun hat eine Besprechung der ſozialdemokratiſchen Führer ſtatt⸗ efunden, in welcher die ſachlichen Fragen der Re⸗ ſerungsbildung erörtert wurden. Ueber die Er⸗ ebniſſe der Ausſprache iſt nichts bekannt gewor⸗ en, doch dürfte ohne weiteres angenommen werden, daß n erſter Linie die Kandidatur des preußiſchen Mini⸗ terpräſidenten für den Poſten des Reichskanzlers durch⸗ eraten wurde und in Verbindung damit die Frage, ob bei er Uebernahme der Reichskanzlerſchaft durch Dr. Braun ine Art Perſonalunion zwiſchen Preußen und dem eich angeſtrebt werden ſoll. Des weiteren dürfte auch ie Frage eine Rolle geſpielt haben, wie ſich die Sozial⸗ emokratie gegenüber den volksparteilichen Beſtrebungen, n Preußen die Weimarer in die Große Koali⸗ ion umzuändern und dadurch die Regierungsbaſis zu erbreitern, verhalten ſoll, ſo daß damit ſchon ſehr be⸗ eutſame Fragen der bevorſtehenden Regierungsverhand— ungen geklärt worden ſein dürften. Ueber die Ergebniſſe der Beſprechung dürften vor⸗ ausſichtlich auch in den nächſten Tagen keine näheren itteilungen ergehen, da der ſozialdemokratiſche Par⸗ eiausſchuß für den 6. Juni nach Köln einbe⸗ rufen worden iſt und erſt hier die entſcheidenden Fra⸗ en in entſprechenden Formulierungen niedergelegt wer⸗ en. Damit iſt alſo damit zu rechnen, daß vor der näch⸗ ten Woche keine entſcheidenden Schritte in der Frage der egierungsbildung erwartet werden können, ſo daß die erhandlungen der Parteien untereinander erſt kurz vor em Wiederzuſammentritt des Reichstags einſetzen dürften. Am Donnerstag Zentrumsbeſprechungen. Der Vorſitzende der Zentrumspartei, Reichskanzler Dr. Marx hat den Reichspart eivorſtand der Partei für nächſten Donnerstag, den 31. Mai, nach 1 zu einer Sitzung zuſammenberufen. Im Anſchluß aran ſoll dann am folgenden Tage, alſo Freitag, den 1. Juni, eine gemeinſame Beſprechung des Par⸗ ae und mit den bisherigen Vorſtänden der Reichs⸗ ags⸗ und preußiſchen Landtagsfraktion und den Landes vorſitzenden der Partei ſtattfinden. Auf der Tagesordnung ſteht das Thema:„Lage und Auf⸗ gaben der Partei.“ Schwere Anwoeiter in Schleſien. Ein Todesopfer des Hochwaſſers. D Görlitz, 29. Mai. In iMittelſchleſien gingen außerordentlich ſchwere Ge⸗ witter mit wolkenbruchartigem Regen nieder, die rieſige Waſſermaſſen und ſchweren Hagelſchlag mit ſich führten. Hiervon wurden namentlich die Glazer Neiße, die Lohe und ganz beſonders die Weiſtritz ufervoll, ſo daß die austretenden Waſſer in den Niederungen ſchwer⸗ ten Schaden anrichteten. Hierzu trat dann bei Bres. au⸗Goldſchmieden noch ein Dammbruch hinzu. durch den größere Gebiete unter Waſſer geſetzt wurden, ſo daß hier die Ernte vernichtet ſein dürfte. Leider hat die Wetterkataſtrophe nicht nur Schaden an Feldern, Wie⸗ ſen, Gärten und Fabrikanlagen angerichtet, ſondern auch ein Menſchenleben iſt ihr zum Opfer gefallen, in⸗ dem in Schmiedeberg ein Mann ertrank, der ſich das och paſſer anſehen wollte. Auch auf der böhmiſchen Seite, namentlich im Rieſengrund, hat das Unwetter gewaltige Schäden angerichtet, indem dort faſt alle Brük⸗ ken und Stege weggeriſſen und die Bahnſtrecken beſchä⸗ digt wurden, ſo daß der Verkehr faſt vollkommen unter⸗ bunden iſt. Schwere Gewitter auch am Mittelrhein. Auch im Gebiet des Mittelrheins ſind ſchwere Gewitter niedergegangen, die in manchen Gegenden in den Weinbergen und den Gärten wieder ſehr erhebliche Schäden angerichtet haben. So war an der unteren Mo— ſel das Gewitter mit Hagelſchlag verbunden, der manche Gärten und Weinberge handhoch mit haſelnußaroßen Eis⸗ körnern bedeckte. Verſchiedentlich hat auch der Blitz eſn⸗ geſchlagen. In Niederlahnſtein wurde das Klo⸗ ter auf dem Allerheiligenberg vom 8e 8 getroffen, er im Gebälk zündete. Die Paters, die die Gefahr recht⸗ zeitig erkannten, vermochten das Feuer zu bekämpfen und einzudämmen. In Weißenthurm ſchlug der Blitz in ein Fabrikgebäude und traf einen jungen Mann, der im gleichen Augenblick eine elektriſche Skarkſtromleitung ausſchalten wollte. In Lutzerath ſchlug der Blitz in die Pfarrkirche und zündete. Das Feuer konnte von der Feuerwehr gelöſcht werden. Auch in Neuwied hat der Blitz zweimal eingeſchlagen. Wieder ein ſchweres Autobus⸗Anglück 28 Perſonen verletzt. Y Eſſen, 29. Mai. Am Dienstag morgen ſtürzte ein mit 27 jungen Mädchen beſetzter Autobus, der ſich auf einer dreitägigen Rheinfahrt befand, beim Ausweichen eines anderen Autos eine Brückenböſchung hinter. Alle jungen Mädchen wurden verletzt, darunter ſiebenſchwer. Auch der Autobuslenker erlitt ſchwere Verletzungen. 1 Neue Erdbeben in Korinth. London, 29. Mai. In Korinth wurden nach Berich⸗ ten aus Athen zwei weitere Erdſtöße verſpürt. Der Schaden ſcheint nach den bisherigen Feſtſtellungen nur gering zu ſein. Aus dem In⸗ und Auslande. Dr. Streſemanns Befinden. Berlin, 29. Mai. Die Beſſerung im Befinden des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann ſchreitet weiter fort. Wann er ſich jedoch in Urlaub begeben wird, ſteht noch nicht feſt. 5 Abreiſe der deutſchen Völkerbundsdelegation. Berlin, 29. Mai. Am Freitag begibt ſich die deutſche Völkerbundsdelegation nach Genf. Sie beſteht diesmal aus Staatsſekretär von Schubert, Miniſterialdirektor Gaus, Miniſterialrat Dirckſen, Geſandter Freytag, ſowie Legationsrat Twardowſki und Haus. er de denen dee Die Zweige der deutſchen Agrärprodubtion Wort in Proz eruen des Gesa mi wertes der Agrer produktion 1925. A. Pflanzen 5 i Zucken Mein u rüben Obst 178 1⁰ . C B. V eh produkte. * Sen N Rinder 0.0 10 0 C. Sonstige Produktion. Plrmeruu Insges am: ff Das Rückgrat einer geſunden Viehwirtſchaft iſt ein intenſiver Getreide- und Hadfruchtbau und nicht, wie man annehmen konnte, der Reichtum an Wieſen und Weiden. In England, das 63 Prozent der landwirtſchaftlich benutzten Flächen als Wieſen und Weiden beſitzt, kommen (4923) auf 1000 Einwohner 175 Stück Rindvieh, Deutſch⸗ land hat nur 17 Prozent Wieſen und kann auf je 1000 Einwohner 268 Stück Rindvieh rechnen. Die Milchpro⸗ duktion läßt alle anderen Zweige weit hinter ſich. „us iſt wayr, und nun— gehen Sie und verachten Sie das ſchwanke Rohr— die Ueberläuferin.“ Es dauerte eine Weile, ehe Graf Konrad ſeine Ruhe, wenigſtens äußerlich, wiedererlangt hatte. Er nahm ihre Hand und behielt ſie, während er ſprach, feſt in der ſeinen. „Ein Uebergehen in das Feindeslager aus Ueberzeugung verdient nicht Verachtung, ſondern Bewunderung. Der Himmel weiß, daß ich Sie nicht abtrünnig machen wollte; ich e Sie gewarnt vor einer Ausſprache. Nun es aber ge⸗ chehen iſt, fühle ich mich beglückt, daß der Kampf wenigſtens zwiſchen uns beiden beigelegt und begraben iſt.“ „„Beigelegt? Begraben?“ rief Ilſe ſetzt aus.„Nein, ich will weiter kämpfen— mit Ihnen— für—“ ſie ſtockte und erblaßte jäh: Was faſelte ſie da? Sie wollte kämpfen mit und für Konrad, gegen den Verlobten, gegen Heinz?— Graf Konrad ſah mit Befremden die merkwürdige Ver⸗ nderung die plötzlich mit ihr voraina. und die ſie von der höchſten Begeiſterung ſo jäh in die tiefſte Niedergeſchlagen— heit zog, Er vermochte ſich dieſen jähen Wechſel der Stim⸗ mung nicht zu erklären, auch war er über Ilſes Bekenntnis viel zu erregt, um ruhig über die Gründe nachdenken zu können. Er knüpfte an ſhre letzten Worte an. „Sie wollen mit mir kämpfen, ſagen Sie. Ich nehme Sie beim Wort.— Aber mit mir kämpfen heißt auch mit mir fühlen, mit mir denken und forſchen.— Kommen Sie, wir wollen jetzt heimgehen, und auf dem Wege will ich Ihnen von meinen neueſten Forſchungen auf dem Gebiete der A berichten. Dieſe ſind ſo mächtig und über⸗ 1 0 daß ſie mit einem Schlage den Streit aus der Welt chaffen und unſere Feinde ſtürzen werden“ „Unſere— Feinde,“ wiederholte Ilſe erſchauernd, „Sagten Sie etwas?“ „Nein, bitte, ſprechen Sie weiter,“ gab ſie faſt konlos zur Antwort. „Die Schrift liegt druckfertig auf meinem Schreibtiſch; ich werde ſie Ihnen durch meinen(teuen Wilhelm ſchicken und nun will ſch Ihnen einiges darqus mitteilen.“ — Während ſie langſam den Heimweg verfolaten, ſprach den Zeilen ihre ſtumme Jual und uneinageſt Aus Heſſen. 195 Darmſtadbt.(Schöffengerichtsurteile.) We⸗ gen einer ganzen e emeiner Betrugsfälle, die er zum Teil auch zum Nachteil einer Mainzer Firma aus⸗ geführt hat, wurde der 33 Jahre alte, vielfach vorbe⸗ ſtrafte J. A. Fornoff dahier zu einem Jahr neun Monaten Gefängnis verurteilt.— Der 56 Jahre alte vorbeſtrafte W. Veith, Maurer in Lampertheim, wurde wegen Sitt⸗ lichkeitsverbrechen an Knaben zu zehn Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt und ihm zwei Monate Unterſuchungshaft angerechnet. Bensheim.(Scharlachepidemie.) Eine Mehr⸗ zahl von Scharlacherkrankungen, wie 15 im Konvitkt feſt⸗ geſtellt wurden, gab dem Kreisgeſundheitsamt Anlaß, die geſamte, im biſchöflichen Konvikt in Penſion befindliche Schülerſchaft von der Teilnahme am Unterricht des Gym⸗ naſiums zu abe Auf Grund der ſanitätspoli⸗ zeilichen Maßnahmen iſt den Konviktpenſionären, etwa 70, verboten, das Konviktgebäude zu verlaſſen. Die untergebracht. Rothenberg.(Omnibuslinie im Oden⸗ wald.) Die Gemeinde hat den Betrieb der ehemaligen Kraftpoſtlinie Hirſchhorn— Rothenberg— Beerfelden in eigene Regie genommen. Der Betrieb wurde mit einem neuen Benz⸗Omnibus aufgenommen. Die Linie wird ſo gefahren, daß Bahnanſchluß geſichert it. werk auf den Rheinwieſen eine Fuhre Gras geholt. In⸗ folge des ſchlechten Weges kippte der Wagen um, die Lage zu Müller gelang es, ſich aus feiner gefährlichen Mit vieler Mühe konnte er auch ſeine beiden befreien. ausarbeiten. ö 1 ee all. junge Rheinländer, von denen der eine bereits kurz nach dem Zuſammenſtoß zwiſchen Auto und Motorrad ſtarb, während der Fahrer des Rades hoffnungslos darnieder⸗ liegt. Der bedauernswerte Unfall trug ſich unmittelbar an der Straßenkreuzung Lampertheim— Worms und Bür⸗ ſtadt.—Worms, direkt an der unüberſichtlichen Ecke der Kohlſchen Gaſtwirtſchaft zu, und war noch nach Stunden das Ziel vieler Schauluſtiger. Der Zuſammenſtoß ſelbſt war furchtbar; fuhren doch beide Fahrzeuge, eines für das andere unſichtbar, aufeinander, ſo daß das Motor⸗ rad demoliert und das Auto an der Vorderfront ſtark beſchädigt wurde. Die Inſaſſen des Autos kamen mit dem Schrecken und ganz geringen Verletzungen davon. Der Anprall war ſo gewaltig, daß der Soziusfahrer in wei⸗ tem Bogen auf die Erde geſchleudert wurde und mit einem Schädelbruch bewußtlos liegen blieb und kurz darauf ver⸗ ſtarb. Auch der Motorradfahrer erlitt ſchwere Verletzun⸗ gen am ganzen Körper, ſo daß auch er längere Zeit be⸗ wußtlos liegen blieb. Die jungen Leute wollten, von Mannheim kommend, ihre Reiſe über Worms nach Rü⸗ desheim fortſetzen, und wurde ihr Unternehmen auf dieſe bedauernswerte Weiſe jäh unterbrochen. 5 Worms.(Neuer Fauſtprozeß.) Vor dem Schöffengericht klagte der Kaufmann Jakob Mainzer zu Heppenheim gegen den Herausgeber der nationgliſtiſchen Wochenſchrift„Die Fauſt“, Selzner, weil er in einem Gexrichtsbericht den Mainzer mehrmals mit„Jud Main⸗ zer“ bezeichnet hatte, ferner Rechtsanwalt Dr. Blüthen⸗ thal in Frankfurt, weil er im gleichen Verhandlungsbe⸗ richt den Dr. Blüthenthal mit„Fraind Blüthenthal“ bezeichnete. Das Urteil lautete auf 50 und 50 Mark Geldſtrafe, im Falle der Uneinbringlichkeit fünf und fünf Tage Gefängnis. Dem Privpatbeklagten fallen die Ko⸗ ſten des Verfahrens einſchließlich der notwendigen Aus⸗ lagen der Privatkläger zur Laſt. Worms.(Nibeluſcgen woche.) In einer Sitzung, der auch der Obe bürgermeiſter Rahn beiwohnte, wurde die Abhaltung einer Nibelungenwoche in Worms vom 9. bis 17. Juni 1928 endgültig beſchloſſen. Das Programm enthält u. a. eine Feſtaufführung im ſtädti⸗ feed Spiel⸗ und Feſthaus von Richard Wagners„Sieg⸗ ried“ als Gaſtſpiel des Heſſiſchen, Landestheaters. Im unteren Saale des Cornelianums wird die Eröffnung einer Sonderausſtellung der hodeufſamſten althiſtariſchon Ur⸗ ———— (Tödlicher Motorradun⸗ Graf Köffträd zu Jife, wie fan zu erflem Hlefchgeſtftfen Kollegen ſpricht, kurz, klar und beſfanbes und Ilſe lauſchte und gab Antworten, die von Verſtandesſchärfe und Kennt⸗ nis der Sachlage Zeugnis ablegten. Sie teilte nicht nur ſeine Anſichten und Meinungen, ſie dachte und fühlte mit ihm, wie er es gewünſcht hatte und ſie merkte nicht, daß ſie wie eine Nachtwandlerin am Rand eines Abgrundes einherging, in den ſie ſtürzen mußte, ſobald jemand ſie beim Namen rief. In ihrem Zimmer fand ſie einen Brief von Heinz vor. Sie zitterte, als ſie ihn öffnete, und die erſten Zeilen ver⸗ ſchwammen vor ihren Augen. Er ſchrieb nach einer von heißer Liebe zeugenden Einleitung: „Ein Waffenſtillſtand ſcheint in unſerm Kampf ein⸗ getreten zu ſein, wie die Stille vor einem Sturm kommt es mir vor. Du ſchriebſt mir, mein Lieb, daß Dein Graf unſer Gegner ſei. Ilſe, Ilſe, eine Ahnung lebt in mir und ich fürchte, ſie wird beſtätigt werden.— Eine merkwürdige be⸗ ſtändige Unruhe beherrſcht mich ſeitdem. Ich möchte am liebſten zu Dir kommen und Dich holen. Du willſt erſt zu Weihnachten nach Berlin kommen. Warum nicht ſchon jetzt und warum nur auf kurze Zeit und nicht für immer?— Mich beunruhigt und ängſtigt etwas in Deinen letzten Briefen; ich 1405 nicht, was es iſt, und dennoch quält's mich. We biſt Du eine andere, oder bin ich verändert? Dein Weſen, das ſtets ſo offen und harmoniſch vor mir lag, kommt mir verſchleiert und trübe vor. Ich leſe zwiſchen den Zeilen von einem pa i Weh und Kummer. Mein Be ee was haſt Du? Du verſicherſt mir, daß dein Beruf Dich befriedige, daß Du Dich dort glücklſch 116 und daß Du Dir nichts anderes wünſcheſt, aber ich age Dir: Du münſcheſt Dir etwas, vielleicht biſt Du Dir ſelbſt noch nicht klar und bewußt. was es iſt; doch es lebt in Dir, es beſchäftigt Dein Gemüt und Deine Seele. Laß mich wiſſen, was es iſt, verſchweige mir nichts, auch nicht den kleinſten Zwieſpalt in Deinem Herzen, Du weißt, ich teile Freude und Leid mit Dir, und wenn es in meiner Macht liegt, will ich Dir tragen helfen.“ Schwer ächzend ließ dan den Brief aus der Hand glei⸗ ten, und ſekundenlang ſtand ſie wie geiſtesabweſend da. Endlich raffte ſie ſich auf, und ein qualvolles eee e von neuem ihrer Bruſt. Sie 47 60 die zitternden ände vor das zuckende Antlitz und die tränenloſen Augen. ar es ſo weit mit ihr gekommen, daß er 10 zwiſchen andene Schuld hatte es ihr las?— H Hernz, wenn ich dir bekennen dürfte, was mich drückt! Um deinetwillen tat ich es nicht, aus Schonung für dich, du ſollteſt nicht leiden unter dem Bewußtſein, mich, deine Ilſe, im Feindeslager zu wiſſen. Und du würdeſt leiden, das weiß ich, wenn du dir auch zehnmal ſagen müßteſt, daß Mann und Meib nicht die e ver⸗ bindet, und daß es ſchließlich gar nicht darauf ankommt, auf welchem Standpunkt ich darin ſtehe. Bin ich 5 dein Weib, hänge ich das Studium ſo wie ſo an den Nagel, denn es ſoll nicht trennend zwiſchen mir und dir ſtehen— Doch täuſche und betrüge ich mich dabei nicht? Werde ich die Kraft und den Willen haben, auf alles, was mir bisher hoch und wert war, zu verzichten? Wollte ich ihm nicht ein treuer Kamerad, Mitarbeitet und Helfer ſein, und kann ich das, wenn ich anders denke als er? Ja, iſt ein Zuſammen⸗ leben überhaupt noch möglich, ohne das deen daß Thema zu berühren, und muß er dann nicht eee daß ich mich längſt zu der entgegengeſetzten Anſicht bekehrt habe?“ Helle Schweißtropfen ſtanden au Ilſes Stirn, und ihre Hände krampften fh uſammen. Plötzlich atmete ſie er⸗ leichtert auf. Ein olfnungeſtrah war ihr gekommen: Wenn es ſo weit war, die ſie Heinz heiraten konnte, würde der Kampf längſt entſchieden und abgetan ſein. Graf Kon⸗ rad hatte ihr heute geſagt, daß das Ende des Kampfes nahe ſei, daß ſeine neueſte Schrift den letzten Zweifel heben würde. Dann würde man nicht mehr darüber ſprechen, dann war es ein ewiges Geheimnis, daß ihre heiligſte, feſteſte Ueberzeugung ſie einſt nach der anderen Seite gedrängt hatte— ein ewiges Geheimnis— a— Wie Zentnerlaſt fiel es von ihr; ſie trat an auf dem e ales pur enen la Nanelde lag e ö urch ſeinen treuen Diener herauf⸗ geſandt. Sie blätterte mechaniſch darin. Eir ö und feſte Männerhandſchrift 155 ihr eee 55 Und dieſe Schrift, die Heinz vernichten, ſtürzen mußt ollte, wollte fle geln— Ein Schleier legte ſich über ihre 10 19 5 Fröſteln b ſchlic ne. ene 1 1 0 „Du wünſcheſt dir etwas— ir, es beſchä 99 au 10 dele Seele. e de beſcaſtiat e fuht erſchrocken empor, es war ihr geweſen, wenn jemand ihr dieſe Worte aus Hein Bie lee 92 Ohr geraunt bätte. (Foriſetzung folgt.) 0 115 nuch zagemalich waren, ſtgltſinden; zeſe Scharlacherkrankten, bis jetzt neun, wurden im Hoſpital Biblis.(Gut abgelgufener Unfall.) Pie drei Brüder Müller hatten mit ihrem Zweiſpänner⸗Fuhr⸗ Gebrüder unter ſich begrabend. Dem 24jährigen Johann jüngeren Brüder, die faſt erſtickt waren, bewußtlos her⸗ Eine Todesfahrt auf dem Motorrad machten zwei ſtädtiſchen Archivs, die Aen.. u einem ſchaftlichen Ereignis ſchönſter Art dürfte ſich das un zwei Abenden ſtattfindende Roſenfeſt im Mozartſaal geſtalten. Hierbei wird die erſte Wormſer Roſenkönigin felerlichſt gekrönt. Der Abſchluß der ibelungenwoche bildet die 46. Hauptverſammlung des Odenwaldklubs. Kelſterbach.(Diebesfrechheit.) Ein verwe⸗ gener Diebſtahl wurde nachts auf der mit etwa 100 Stück Großvieh beſetzten Koppelweide des Dominialgutes Mönchhof ausgeführt. Die Diebe drangen in die Weide ein, ſchlachteten ein Rind und entwendeten das Fleiſch. Die Spuren der Diebe weiſen nach dem nahen Main⸗ fluſſe, wo das Fleiſch vermutlich auf einen Nachen ge⸗ laden wurde. Gießen.(Die Frequenz der Landesuni⸗ verſität.) Die Geſamtzahl der an der Landesuniver⸗ ſität in Gießen im laufenden Semeſter immatrikulierten Studierenden beträgt 1627, unter ihnen 86 Frauen. Im Sommerſemeſter 1927 waren 1476, darunter 77 Frauen, immatrikuliert. Im Winterſemeſter 1927⸗28 waren es 1473. darunter 77 Frauen. Aus Baden. Mannheim.(Im Rhein ertrunken.) Aus dem Rhein wurde zwiſchen Schiff⸗ und Rheinkaimauer die Leiche des 51 Jahre alten verheirateten Schifführers Fr. tumm aus Salzig geborgen, Der Verunglückte wurde reits ſeit bei Tagen vermißt. Er iſc offenbar wäh⸗ rend der Nachtzeit beim Aufſuchen ſeines Schiffes in den Rhein gefallen und ertrunken. Ferner wurde aus dem Altwaſſer bei Altlußheim die Leiche einer unbekannten Frau geländet. Die Ertrunkene dürfte 65 bis 70 Jahre alt geweſen ſein. Sie iſt etwa 1,50 Meter groß von Ichwächlicher Statur, hat blonde, graumelierte Haare und ückenhafte Zähne. Sie hat nur ganz kurze Zeit im Waſſer gelegen und dürfte nach ihrer Bekleidung aus der Um⸗ gebung ſtammen. Mannheim.(Kraftfahrzeugkontrolle.) Bei einer am Pfingſtmontagabend an verſchiedenen Stellen der Stadt vorgenommenen Kraftfahrzeugkontrolle wur⸗ ſtandet Führer von Kraftwagen und Motorrädern bean— andet. Mannheim.(Brennender Perſonenkraftwa⸗ gen.) Auf der Seckenheimerſtraße geriet ein Perſonen⸗ Kraftwagen durch Kurzſchluß in Brand. Ein 43 Jahre alter Kraftwagenführer, der dem Beſitzer des Wagens beim Löſchen behilflich war, zog ſich an beiden Händen Based Brandwunden zu und mußte ſich in ärztliche Be⸗ handlung begeben. Dioſſenheim.(Vom Spiel in den Tod.) Der 5jährige Sohn des Schloſſermeiſters Karl Apfel ver⸗ ſuchte in der Dreſchhalle das„Aufhängen“. Die Schlinge drückte dem Jungen das Genick ein, ſodaß der Tod als— bald eintrat. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 29. Mat. Berliner Efſekteunstierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 282; Allg. Deutſche Kredit⸗Anſtalt 143,5; Barmer Bankverein 149,25; Commerz⸗ und Privatbank 185,875; Darmſt.⸗ und Nationalbank 279; Deutſche Bank 173,75 Diskonto⸗Komm. 167; Dresdner Bank 168; Mitteldeutſche Kreditbank 213,50; Hamburg⸗Amerika-Pak. 174; Nordd. Lloyd 165,875; Allg. Elektrizitäts- Geſelkſchaft 193,507 Contin. Cabutchoue 145,625; Daimler-Benz 112,50 J. G. Farbeninduſtrie 277,50; Deutſche Maſchinen 50; Eſſener teinkohle 137,50: Th. Goldſchmidt 101,75; Harpener Bergbau 173; Ph. Holzmann 157: Klöckner-Werke 1271 Metallbank und Metallurg. 152: Nation. Automob. 84,25: Oſtwerke 328,50; Phönix Bergbau 99,25; Polyphonwerke 487; Rhein. Elektrizität 168: Rhein. Stahlwerke 170,595 Schuültheiß⸗Patzenhofer 371: Siemens und Halske 3527 L. Tietz 297; Ver. Glanzſtoff Elberſeld 743; Ver. Stahl⸗ werke 103,50; Zellſtoff Waldhof 322,50. Berliner Tev'ſen. Diskonſätze: Reichsb. 7, Lomb Zu. H. London 20,368— 20,408; Newyork 4172 Amſterdam 168,37— 168,71; Brüſſel Danzig 81,45— 81,61; Italien 21,995 flawien 7,349— 7,663; Kopenhagen 112 3.25 Liſſabon 17,83— 17,87; Oslo 111,77— 111,99; Paris 16,42— 16,46, Peng 12,365— 12,385, Schweiz 89,42 — 80,58; Spanien 69,79— 69,93; Stockholm 111,95— 112,17; Wien 58,715— 38,835. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den ſeſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln 6 bis 6,5; Salattartofſoln 22 bis 30; ausl. Kartoffeln 17 bis 23; Wirſing 20 bis 2553 Blumenkohl, Stück 100 bis 150: Karotten, Büſchel 20 bis 80; Gelbe Rüben 45; Spinat 18 bis 25; Maugold 18 bis 25; Zwiebeln 16 bis 18; Grüne Bohnen 100 bis 200; Grüne Erbſen 45 bis 501 Kopfſalat, Stück 10 bis 20 Kohlraben, Stück 20 bis 25; Rhabarber 14 bis 18: Tomaten 100 bis 120; Radieschen, Büſchel 7 bis 101 Rettich, Büſchel 7 bis 105 Rettich, Stück 5 bis 15 Meer⸗ rettich, Stück 30 bis 80; Spargein, 1. Sorte 70 bis 80 Gurken, Stück 60 bis 100; Aepfel, inl, 35 bis 60; Aepfel, ausl. 80 bis 100; Kirſchen 100 bis 120; Erdbeeren(Ana⸗ nas) 200 bis 300; Süßrahmbutter 200 bis 240 Land⸗ butter 180; Weißer Käſe 50 bis 55; Eier, Stück 9 bis 16; Hahn, geſchlachtet, Stück 250 bis 600; Huhn, geſchlach⸗ tet, Stück 350 bis 800; Rindfleiſch 110; Kalbfleiſch 140 Schweinefleiſch 110; Gefrierfleiſch 68. Mannheimer Großviehmarkt. Der Mann⸗ heutige heimer Großviehmarkt erfreute ſich einer ſehr guten Bern ſchickung; beſonders auffallend war die gute Qualität der are. Allgemein beſtand auch gute Kaufluſt. Der Handel ſetzte zunächſt zögernd ein, um ſpäter etwas lebhafter zu werden. Die Preiſe hielten ſich in normalen Grenzen, Ausgeſuchte Tiere wurden über Notiz bezahlt. Aufge⸗ trieben waren 887 Stück Großvieh und zwar 194 Ochſen, 133 Farren und 556 Rinder. Der Schweinemarkt war ſehr ſtark beſchickt, 3121. Auch hier herrſchte rege Kauf⸗ luſt. Am Markte a ſich vor allem Käufer aus dem Lande ein, die nach dem guten Pfingſtgeſchäft den Bedarf u decken hatten. ezahlt wurden pro 50 Kilogranun 115 bendgewicht in Reichsmark: Ochſen 61 bis 6257 48 bis 15 48 bis 50, 38 bis 40, 32 bis 36, 30 bis 32; Bullen 5 bis 52, 42 bis 45, 36 bis 40, 30 bis 4 Kühe ig 6 51, 40 bis 42, 28 bis 30, 18 bis 22; Färſen 61 bis 545 0 e e 0 s 64, s 54; Schafe j 1 g 92, 6 bis 69, 65 bis 66, 64 bis 65, 60 bis 62, 55 bis 58, 50 bis 56. Mannheimer Pferdemarkt 102 0 in wurden pro Stück in Rm:: ait Nebel, ſervemarkt. Am Montag waren dem lachtpferde zu⸗ rbeitspferde und 66 S rbeltapferde en runla, mit Schlachtpferden lebhaft. Sie wurden mit der Schweiz in einer Weiſe fertig, die Amateur⸗ und Berufsſport, ein Anterſchied! es erklärlich, daß auch die breite Oeffentlichkeit über die dem großen Boxkampf, bricht eine Lanze für den ſchönen die Exiſtenzberechtigung des Berufsſportes ſtreiten, aber . andel war 5 ach erde 0 cle erden f dazu berufen. bier die nötige Aufklärung zu bringen. Olympiſche Fußballſpiele in Amſter dam. Deutſchland ſchlägt die Schweiz 4:0(2:0). Die erſte Schlacht iſt geſch agen. Die deutſchen Olym⸗ pia⸗Fußballſpieler haben das Vertrauen, mit dem man ſie nach Amſterdam entließ, voll und ganz gerechtfertigt. zum erſten Mal nach dem Krieg auch den ſpieleriſchen Anterſchied beider Länder in der Torzahl zum Ausdruck kommen ließ. Deutſchland enttäuſchte nicht. Das will für eine deutſche Ländermannſchaft viel heißen, denn wir ha⸗ ben bisher nur wenig Länderſpiele ausgetragen, in denen unſere Mannſchaft trotz guter Leiſtungen, nicht enttäuſchte. Diesmal war ſich jeder der Mannſchaft der Verantwortung. die auf ſeinem Rücken ruhte, voll und ganz bewußt. Jeder gab ſein Beſtes her und wenn auch manches zu bemängeln iſt vom ſpiellechniſchen Standpunkt aus, ſo muß man doch feſtſtellen, daß kein Spieler intereſſelos ſpielle. Der deatſche Sturm war der ſchwächſte Teil der Mannſchaft. Hornauer war ein glatter Verſager. Er ſtand unzähligemal frei vor dem Tor, bekam die wundervollſten Vorlagen, verlor ſie aber faſt immer und ſpielte ſchlecht zu, worunter natürlich Albrecht ſehr litt. Der beſte Stürmer war Richard Hof⸗ mann. Er war immer da, wenn er gebraucht wurde und ſtützte ſowohl die Läuferreihe als auch ſeinen Außenſtürmer. Ludwig Hoffmann war ebenfalls gut in Schwung und ſchuf durch ausgezeichnete Flanken immer glänzende Torgelegen⸗ he len. De ulſchlands Läuferreihe war in ganz großer Form. Sie bewies, daß das knappe Ergebnis in Bern nur dem Umſtand zuzuſchreiben iſt, daß die deutſche Läuferreihe da⸗ mals ſchwächer war, weil in ihrer Reihe Kalb fehlte. Auch die Verteidigung arbeitete fehlerfrei. Weber ſpielte zum erſten Male international. Es war ein Wagnis des Deutſchen Spielausſchuſſes, ihn gleich bei einem Olympia- ſpiel auszuprobieren. Aber das Wagnis gelang. Weber bildete mit Beier ein ganz vorzügliches Paar. Hervorra⸗ gend war auch Stuhlfaut, dem es gelang, tros febr ge⸗ gefährlicher Situationen ſein Tor rein zu halten.. Die Schweiz kam da nicht mit. In der Schweizer Mannſchaft war die Verteidiguneg der beſte Teil. Se. chehaye im Tor ſtand ſeinem Gegenüber wenig nach. Voß den Toren konnte er keines halten. Auch Ramſeier und Facchinetli gaben das letzte heraus, ohne jedoch die Nieder, lage verhindern zu können. Ausſchlaggebend war, wie er. wartet, die Läuferreihe der Mannſchaft, die ſchon immer das Schmerzenskind der Schweiz iſt. Der Sturm war nach der Leiſtung immer noch der ſtärkſte Teil. Der brſte Mann war der Linksaußen Bailly, der mit Abegglen zuſammen, oft gefährlich durchkam. Die rechte Seite Jäggi⸗Tſchirren kam weniger auf und auch Dietrich in der Mitte mußte ſich eine ſcharfe. faſt vollſtändige Bewachung durch Kalb gefallen laſſen. Der Schiedsrichter Eimers⸗Holland machte ſeine Sache ausgezeichnet, er leitete international, groß⸗ zügig unauffällig und ſicher und bekam ſein Amt durch die Mannſchaften, die mit abſoluter Fairniß kämpften, nicht ſchwer gemacht. N f Der Spielbeginn ſtrahlte von beiden Seiten große Nervoſität aus. Beide Mannſchaften haben ſich noch nicht gefunden. Es entſtehen aber doch gefährliche Lagen vor beiden Toren und ſchon nach einigen Minuten ſtößt Kalb mit einem ſchweizeriſchen Spieler zuſammen und hinkt. Nach 10 Minuten hat ſich die deutſche Mannſchaft gefun⸗ den. Immer wieder ſtößt der deutſche Sturm mit den Vor⸗ lagen, die er von hinten erhält, vor, aber er iſt vor dem Tore noch nicht ſicher genug. Pöttinger bekommt einen Ball aus der Läuferreihe, legt zu Hofmann vor, der un⸗ haltbar unter toſendem Jubel der anweſenden Deutſchen einſchießt. Die Schweiz drängt nun mit aller Macht nach dem Ausgloich, aber es gelingt ihr nicht. Fünf Minuten vor der Pauſe fällt das zweite Tor für Deutſchland: Hof⸗ mann iſt mit einer Vorlage durchgelaufen, flankt zur Mitte und Hornauer lenkt ins leere Tor ein, gut plaziert. Dann iſt nach der Pauſe die Schweiz in Front, aber die Deutſchen haben das Spiel in der Hand. Hofmann⸗Meerane kann nach einem Alleingang das dritte Tor erzielen. wenige Minuten ſpäter iſt es wiederum Hofmann⸗Meerane, der un⸗ hallbar mit ſcharfem Schuß das vierte und letzte Tor für Deutſchſland einſchießl. ——— Von Fitz Strube, Hannover. Bei dem erfreulichen Aufſtieg der Leibesübungen iſt verſchiedenen Sportveranſtaltungen einiges erfährt. In großen Lettern berichtet die Tages⸗ oder Fachzeitung von und männlichſten Sport, berichtet über die rieſenhaften Vorkehrungen für das Sechstagerennen, erzählt von den unglaublichen Schnelligkeitsrekorden der Motorfahrer und bedenkt noch allzuwenig, daß dies alles Berufsathletentum iſt. Wir müſſen verlangen, daß zwiſchen dem Amateur- ſportler und Berufsſportler ein großer Unterſchied gemacht wird. Beides läßt ſich nicht miteinander vereinen, deun die Ziele ſind zu verſchieden. Wir verzichten daraaf, die bezahlte körperliche Leiſtung als weſensgleich mit unſerm Sport zu nennen. Es iſt unbedingt nötig, daß der Laie nicht nur ſtändig durch die Zeitungen dieſe großen Be⸗ rufsveranſtaltungen erfährt, ſondern, daß ihm das Weſen des echten Amateurſports klar vor Augen geführt wird. Wenn der Laie von Sport hört, denkt er gleich an Sechs tagerummel, Boxkampf Diener— Breitenſträter, Demp⸗ ſen— Carpentier uſw. Aber an den Amateurſport, an all die vielen perſönlichen Opfer, die die Amateure frei⸗ willig aus Liebe zum Sport, aus Idealismus aufbringen, an dieſe Opfer denkt er nicht, da er ſie nicht kennt. Es iſt ein beträchtlicher Unterſchled, ob ein Wettkampf bezahlt wird und ob genügend Zeit und Geld vorhanden iſt, lange und eingehend vorher darauf zu trainieren, oder ob ich meine Freizeit, mein Geld und anderes opfern muß, um eine einfache Bronzeplakette zu erringen, um Sie⸗ ger über den guten Gegner zu bleiben. Ich will nicht über es iſt nötig, daß heute, in den Tagen des ſportlichen Auf⸗ ſtieges, wir einfach daran denken lernen, daß Sport auch etwas anderes ſein kann, als Aufſehen, als bezahlte Leiſtung. Ja, es kommt vor, daß der Berufsſportler mehr beachtet wird, als der Amateur. Es gibt viele deutſche Sportzeitungen, die an erſter Stelle über die Veranſtal⸗ tungen des Berufsſports berichten, und dann erſt über den Amateurſport. Das muß anders werden, denn die Pie ift die Verbindung zur Oeffentlichkeit und in erſter Linie Ueberall wird vetont, daß wir Amateur bleiben wollen, daß wir den Berufsfußballſport ablehnen, daß ſogar da⸗ e wird, und doch bringt dieſelbe Preſſe die Nachrichten der Berufsſportler an erſter Stelle, nn wir alle überall für den reinen Amateurſport eintreten, In überall mit echter Liebe zur Sache vertreten, dann werden auch nicht mehr die vielen Gegner uns entſtehen, die vom deutſchen Sport ſprechen und den Berufsſport meinen, denn einen andern kennen ſie nicht. f Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 30. Mai. Infolge kräftiger Einſtrahlung ſind die Temperaturen während der letzten Tage erheblich geſtiegen. In der Rheinebene wurden ſeit längerer Zeit zum erſten Male wieder 23 Grad als Höchſttemperatur erreicht. Das Ho liegt jetzt über Mitteleuropa. Im Weſten haben 5 kleine Teilſtörungen entwickelt, unter deren Einfluß es be uns höchſtens vereinzelt zu Wämegewittern kommen wird. Votausſſchtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Fortdauer des heiteren, trockenen und warmen Wetters, vereinzelt örtliche Wärmegewitter — Mohnungsangabe auf Poſtſendungen. Beim Beginn der Reiſezeit empfiehlt die Poſt zur Verminderung der Verluſtfälle und Verzögerungen im Briefe und Palet⸗ verkehr größte Sorgfalt bei der Abfaſſung der Aufſchrift. Auf allen Sendungen Aufſchrift richtig, deutlich und voll⸗ ſtändig angeben, bei Sendungen nach Städten auch Straße Hausnummer, Gebäudeteil(Vorder⸗ oder Hinterhaus), Stodwerl(nach Berlin auch Poſtbezirk, zum Beispiel Berlin NW. 40) vermerken. Auf, Sendungen an Rei⸗ ſende, Kurgäſte und Untermieter die Anterkunftsſtelle ge⸗ nau bezeichnen. Wer einen Badeort uſw. aufſuchen will, muß die etwa im voraus gemietete Wohnung in dem Nachſendungsantrage bezeichnen. 1 Wie uns mitgeteilt wird, ſtadet das Jugendturnfeft des bab. Neckar⸗Turngaues am 1. Jalil in Neckarhaufen ſtatt Alle Schüler und Jugendturner dis zu 18 Jahren können ſich da⸗ ran betelligen. Gelaufen werden 10 mal 100 Meter, 10 mal 75 Meter und 10 mal 50 Meter Staffel. Außerdem Weithochſprung, Kugelfloßen, Ballweitwurf und neckige Ueb⸗ nagen. Alles in Allem, Uebungen für jeden Jugendturner. Mögen ſich alle Intereſſenten des Turnerbundes an dieſem Feſte beteiligen, zur Stärkung ihres Körpers und Geiſtes. Gut Heil! M. K. * Starker Pfingſtverkehr. Die Direktion der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft teilt mit, daß auf ihren Bahnen an den Pfingſtfetertagen 54 000 Perfonen befördert wurden. »Eim Friedrich Ebert Denkmal wurde am Pfingſt⸗Montag im Beiſein ſtaatlicher und ſtädtiſcher Be⸗ hörden, fowie zahlreicher hochſtehender Perſönlichkeiten in Offenbach a. M. eingeweiht. Hierzu hatte auch das hieſige Reichs banner eine Abordnung geſandt. Das Denkmal, ein Rieſenſtein aus dem Odenwald, zeigt ein Reliefbild des erſten Reichspräſidenten. Wiedererteilung von amerikaniſchen Sichtoermerken. We wir von der Hamburg ⸗Amerika Linie hören, wird bei den amerikantfchen Konſulaten in Deutſchland die Annahme von Anträgen für den amerikaniſchen Einwanderungs- Sicht⸗ vermeik am Montag, den 4. Juni, wieder eröffget. Die Frlſt für die Annahme dieſer Anträge iſt auf etwa 2 Wochen hemeſſen, ſo, daß für Intereſſenten Eile geboten iſt. Alle. Auskünfte über die zu verwendenden Formulare und dgl. erteilt bereitwilligſt und koſtenlos die hieſtge Vertretung der Hamburg⸗Amerika Linie J Schweilkart, Rathausſir. Bibliſche Fragen und moderne Technik. Man weiß, daß zu den zehn Plagen, die über Aegyp⸗ ten hereinbrachen, auch die Inpaſion der Heuſchrecken ge⸗ hört. Der Nordländer kann ſich nur ſchwer ein: Vor⸗ ſtellung davon machen, was eine derartige Invaſion be⸗ deutet, aber die Länder, die immer wieder unter dieſer Plage zu leiden haben, ſind ſeit geraumer Zeit bemüht. die Technik gegen diefen Feind der landwirtſcha tlichen Kultur mobil zu machen. Jetzt haben auch die Kriegs⸗ mittel in dieſem Kampf gegen die Heuſchrecken eine ſehr zweckmäßige Verwendung gefunden. So wurde dieſer Tage berichtet, daß in Paläſtina Flammenwerfer bereit ge⸗ ſtellt feien, nicht um einen menſchlichen Gegner zu be⸗ kämpfen, ſondern um den Heuſchrecken den Garaus zu ma⸗ chen. Soweit man aus engliſchen Blättern entnehmen lann, hat ſich dieſe neue Methode wenigſtens bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade bewährt. Es gelang a lerdings nicht, den Feind völlig zu vernichten, ihm ein Cannae zu bereiten, wie der militärſtrategiſche Ausbruck lauten müßte, ſon⸗ dern es gelang nur, den Feind abzudrängen. Damſt war Paläſtina wohl geholfen, weniger freilich den franzöſiſchen Gebieten, denen ſich nunmehr der Heuſchreckenſchwarm zu⸗ wandte, doch waren die Engländer wenigſtens ſo kollegial. ihre Nachbarn zu benachrichtigen, daß der Heuſchrecken⸗ ſchwarm ſich gegen ihr Land forthewege. Ob dies eng⸗ liſche Telegramm oder ob der Heuſchreckenſchwarm früher an Ort und Stelle war, darüber berichten die Blätter leider nichts. Nicht ganz ſo erfolgreich hat man in Ara⸗ bien gekänepft. Hier, und zwar in Koweit, ſind engliſche Militärflugzeuge zuſammengezogen, die dies Gebiet ge⸗ gen die drohenden Angriffe der Wahabiten ſichern ſollen. Als nun nicht die Wahabiten, wohl aber vie Heaſchrocker⸗ heranrückten, machte man die Flieger mobil, die Flug⸗ zeuge ſtiegen auf, um den Schwarm zu zerſtreu eg. Das gelang keineswegs in vollem Umfange, ſondern der„Hee⸗ resbericht“ muß inſofern eine Niederlage eingesehen, als zugegeben wird, daß mehrete Apparcte gezwungen waren, wieder zu landen. Die Heuſchrecken ſetzten ſic, nämlich an die Kühler der Flugzeuge und an andere empfindliche Teile der Apparate und machten dieſe dadurch unbrauch⸗ bar. Der Kampf der Jroßen Fiugmaſchien gegen ihre kleinen Konkurrenten der Luft endete mithin uneutſchie⸗ den. Der Menſch wird alſo auf weitege Mictel ſinnen müſſen, um den Kainpf geges die Hey ſchrecken, init grö⸗ ßerem Erfolg führen zu können, als es mit Flammen⸗ werfern und Bomfenfliegern möglich war, wobei es eine ewiſſe Befriedigung auslöſt, daß dieſe mörderischen Waf⸗ fen auch einmaf zum beſten der Menſchheit angewandt wurden. * FFF » Jugendturufeſt am 1. Juli in Reckarhauſen. — ͤͤ— 2 — —.— ——