Todes-Hnzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, ge- stern nachmittag um 5 Uhr meine liebe Gattin, unsere treusorgende Mutter, Großmutter, Schwie- germutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Marianne Gärtner geb. Thomas nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 65 Jahren, zu sich in ein besseres Jenseits abzurufen. Um stille Teilnahme und ein Gebet bitten Viernheim, den 1. Juni 1928 Die trauernd Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Samstag nachmittag 6 Uhr, vom Trauerhause, Lampert- heimerstr. aus statt. zur Küchenaufzucht empfehle d G Spratte, Nagut und Muskator, ſowie gem. Hühnerfutter, Weizen, 1a Kleinmaſs, Gerſte, Nagut⸗ Kraftfutter, Futterkalk, Futter mehl, Kleie, Malzkeimen, Trockenſchnitzel. Ferner iſt am Lager: Harnſtoff, ſchwefelſ. Kall, Ammoniak, Na⸗ tronſalpeter, Kalkſtickſtoff, Kali und Super. phosphat, Blumen⸗ und Gartendünger. Joh. Valt. Hofmann 2. Futtermittel und Dünger. Jugendkraft. Heute Abend 7 Uhr auf unſerer Kampfſtätte Großes Haftſpiel Germania 99 Köln 1 Deutſche banksagung. Zurüchgekehrt von dem Grabe meiner teueren, nun in Gott ruhenden Gattin, unserer lieben Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Katharina MNoky geb. Köhler 5 sagen wir für uns alle während der langen Krankheit und 1 in den letzten schweren Stunden erwiehßenen Liebe; und Teilnahme bezeugung unseren innigsten tiefgefünltesten Dank. a Herzl. Dank dem Herrn Pfarrer Dörr von Lampertheim tur die trostreichen Worte am Grabe, den Schwestern für die aufopfernde hingegebene Pflege der Dahingeschiedenen. Ferner Dank unseren Freunden, Nachbarn und Bekannten 170 sowie allen, die der so früh Entschlafenen das letzte Geleite 5 gaben und für die Kranz: und Blumenspenden. Viernheim, den 31. Mai 1928. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. Nr. 128 (Biernhetmer Bürger⸗Ztg.— Viernh. Volksblatt) „Glernbelmer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe: Die elnſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wiederholung abgeſtufter abatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Amfoblatt der Heſiſchen Värgermeiſterei und des Polizeiamts Platzvorſchriften dei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen ö P* 45. Jaurgang 1 mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 5 1.8% W. frei ins Haus gebracht.— Gratisbetlagen: wöchentl. das achtſeitige illuftrierte 2 Heunzagsblatt„Sterne ünd Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalen z,— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erstes, älletes u. erfolgreiches Lokal⸗Auzeigeblatt in Viernhein nſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Grſcheint täglich ne 0 amstag, den 2. Juni 1928 22 8 e 8 gehen Erſcheintnalle auf dem Platz. — Mitglieder, Freunde und Woönner, laßt dieſen ſport⸗ lichen Genuß Euch nicht ent⸗ Viernheim 1 8 Nach dem 92 N la- Henn ung — Viernheim Dankſagung. Für die ſehr vielen Beweiſe des Dankes, der treuen Anhänglichkeit und der beſonderen Hochachtung durch Depeſchen, perſönliche u. ſchriftliche Gratulationen und ſchöne Blumenſpenden aus Anlaß meines 5. Geburtstages ſage ich allen edlen Spendern meinen herzlichſten Dank. Viernheim, den 31. Mai 1928. Sattig, Lehrer a. D. Turngenoſſenſchaft 1893 Fußball⸗Abteilung Heute Abend ½9 Uhr wich⸗ ige Spielansſchuß⸗ und Spielerverſammlung im Karpfen. Sämtliche Spleler werden gebeten zwecks Auf- ſtellung der Mannſchaften reſt⸗ los zu erſcheinen. Die Sportlettung. ermania Freitag, den 1. Junt 1928, abends halb 9 Uhr ſindet im Vereinslokal eine Mitglieder- Versammlung ſtatt. Vollzähliges Er⸗ ſcheinen der Mtitg lieder erwartet Der Vor ſſt end. Me Awald⸗Kluh Ortsgruppe Vier nhein Anmeldungen — N 22(Hauptverſammlung am 16 und 117. Juni können nur noch bis Freitag, den 1. Juni, abends bet dem Schriftſuhrer, Herrn Engel, getätigt werden. Die An⸗ meldungen ſind bindend. Rege Beteiligung erwartet Der Vorſtand. Mannheim Tattersallstr. 12(Näke Hauptbahnhof) Tee- Butter das Beste, Was die Molkerei liefert. Jeden Morgen frisch Pfund 1.90 Holl. Bulter Pfund 1.80 Tafelbutter- Pant 1. 70 neue gelbe italien. Echtes Bauernbrot halb wein riitig und nahrhaft fend Leis zu verkaufen. Hirschenstraſe 1 8888888 Bürsten, Besen, Fußmatten, Mö- belklopfer, Par- kettbohner, Mopp, Wollbeſen Seiten u. Kurz- Wären empfiehlt im en gro⸗Bezug Mannkelm⸗Neckarſtabt Langſtraße 8 am Metzplatz. Fernruf Nr 53229. freie Zufuhr. Nur fürckeſchäftsinhaber 888888 Bauplatz in der Schillerstr. zu verkaufen Zu erfragen in der Erped. ds. Bl. 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Juni von der Bismaickſtraße 8 in den„Fürſten Alexander“(Ecke Bismarckſtr.) verlege Mit ber Bitte, das mir ſeither ent⸗ gegengebrachte Vertrauen auch weiterhin bewahren zu wollen, zeichnet Hochachtungsvoll — .—— * — Heute Freitag Abend halb 9 Uhr Vorſtandsſitzung im Gaſthaus zum„Noten Kreuz Um vollzähliges Erſcheinen bittet i Der Vorſitzende. Feinstes Salat- Oel 1 Liter von 1.05 Mk. an Neue grün. Delikateflerbsen 1 Pid. 50 Reue Hellerlinsen Bohnen la. Mischohst, Füntfrucht Besnische Pflaumen usw. hilllest Eier- Makkaroni la. Ware 1 Pld. 80. Er. Salz- u. EssIgurhen Stück 10 0 5˙% Rabatt lakob Winkenbach rscher: Tol. 83 1.0 bittet „ 10. Stemm⸗- u. Ringklub Freitag abend halb 9 Uhr im Lokal z. Stern Mitgliederverſammlung Betr.: Waldfeſt. Um vollzähliges Erſcheinen aller Mitglieder e. G. m. b. H. Aelteſte Bank am Platze Bank und Sparltaſſe auf genoſſenſchaftlicher Grundlage Gegen 3000 Mitaliebet b Seſchäftsantelle, Meſetven u. 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Tagung zuſammen, deren Jubiläums ſeierlichteiten in⸗ folge der Abweſenheit Streſemauns und Driands auf ein geringes Maß beſchräukt ſein werden. 2: Auch in Englaud mehren ſich die Stimmen, bie eine Neviſion des Dawesplaues verlangen, da ſeine Un⸗ durchführ barkeit in führenden Bankkreiſen immer mehr er⸗ kannt wird. 2e 5 55 4 2 Jubiläumstagung in Genf. Die fünfzigſte Sitzung des Völkerbundsrates. S Genf, 1. Juni. Der Mölkerbundsrat tritt am Montag, den 4. Juni zu ſeiner 50. Tagung zuſammen. Die erſte Tagung des Nates fand am 16. Januar 1920 unter dem Vorſitz des franzöſiſchet, Delegierten Leon Bourgeois ſtatt. Urſprüng⸗ lich waren für die bevorſtehende Jubiläumstagung des Rates umfangreiche Feierlichkeiten vorgeſehen, die jedoch im Hinblick auf die Abweſenheit Dr. Streſemanns und Vriands auf ein geringes Maß, wahrſcheinlich nut auf 118 Anſprache des Ratspräſidenten herabgeſetzt worden ſind. Den Vorſitz führt diesmal der Vertreter von Kuba im Rat, der Berliner Geſandte von Kuba, Betaencourt. Briand wird durch Paul Boncour vertreten ſein, Außen⸗ miniſter Dr. Streſemann durch den Staatsſekretär von Schubert. De. deutſchen Delegation gehören ferner noch an Miniſterialdirekltor Dr. Gaus und von Dirkſen, ſowie der Leiter der Völkerbundsabteilung, Freiherr von Weiz⸗ ſäder. Der engliſche Außenminiſter Chamberlain wird nach den bisher hier vorliegenden Mitteilungen an der Ratstagung teilnehmen. In den leitenden Völkerbunds⸗ kreiſen legt man auf die Anweſenheit Chamberlains dies⸗ mal beſonderes Gewicht, um der Natstagung nicht den Charakter einer einſeitigen Zuſammenkunft der Groß⸗ mächte zu geben, ein Eindruck, der im Falle des Aus⸗ bleibens Chamberlains diesmal leicht entſtehen könnte. Auf der Tagesordnung ſtehen 34 Punkte, von denen einige größer: internationale Bedeutung haben. Der ungariſch⸗rumäniſche Optantenſtreit befindet ſich noch im⸗ mer in einem vollſtändig ungelöſten Stadium. Irgend⸗ welche Fortſchritte ſind darin nicht zu verzeichnen. Weder von Angarn noch von Rumänien liegen irgendwelche Vor⸗ ſchläge vor, die eine Beilegung ausſichtsreich erſcheinen laſſen. Der Streitfall droht daher infolge ſeines ver⸗ wickelten Charakters und der jahrelangen Ausdehnung immer mehr ſich zu einem internationalen Konflilt aus⸗ zuwachſen und neue Komplikationen auf dem Balkan zu ſchaffen. Der Völkerbundsrat wird ſodann auf der kommenden Tagung den Bericht des Dreier⸗Komitees Holland, Fing⸗ land, Chile über den St. Gotthard⸗Zwiſchenfall ent⸗ gegennehmen. Im Zuſammenhang damit wird der Völ⸗ lerbundsrat einen weiteren Bericht des Dreier-Komitees über die Erweiterung der Kompetenzen des Ratsprä⸗ ſid nten entgegennehmen. Fünf Petitionen über ober⸗ ſch eſiſche Schulfragen ſtehen auf der Tagesordnung, wei⸗ ter ein Berich, des holländiſchen Außenminiſters als Be⸗ richterſtatter übe den Stand der litauiſch⸗polniſchen Ver⸗ handlungen. Ob von litauiſcher Seite an den Völker⸗ bundsrak in den verſchiedenen ſchwebenden polniſch⸗litau⸗ iſchen Fragen herangetreten wird, iſt bisher nicht bekannt, erſcheint jedoch keineswegs als ausgeſchloſſen. Der japa⸗ niſch⸗chineſiſche Konflikt wird gleichfalls vom Völkerbunds⸗ rat nicht erörtert werden, da ein dahingehender Antrag bisher noch vo: keiner Macht vorliegt. Die ablehnende Haltung der japanischen Regierung gegenüber jeder Völ⸗ ferhunds⸗Intervention verhindert zunächſt eine Behand⸗ lung des Konfliktes im Rat. Die Junitagung des Völkerbundsrates bedeutete bis⸗ her ſtets den Auftakt und die Vorbereitung für die große Vollberſammlung des Bundes im Sep⸗ tember. Die bevorſtehende Ratstagung wird jedoch im Hinblig auf die ungeklärte Lage der verſchiedenen inter⸗ nationalen Probleme diesmal kaum dieſen Charakter tra⸗ gen. Anzeichen für einen Eintritt der Türkei in den Völkerbund liegen bisher ebenfalls nicht vor. Un⸗ ter dieſen Umſtäaden dürfte die Tagung des Pölkerbunds⸗ rates nut von kurzer Dauer ſein unnd vorausſichtlich Ende 0 1 ——— für ernſte Beratungen, die Der unſelige Dawesplan. Eine engliſche Stimme für ſeine Reviſion. 40 London, 1. Juni. Die„Fortnightly Review“ veröffentlicht in ihrer Juni⸗Ausgabe einen Artikel des gutunterrichteten und eben von einer Reiſe aus Polen und den Randſtaaten zurück⸗ kehrenden„Augur“ über die Frage einer Möglichkeit der Reviſſon des Dawesplanes.„Augur“ meint in dieſem Auf⸗ tz, daß mit dem Eintritt Deutſchlands in den Völker⸗ bund die Kontrollklauſeln, wie ſie der Dawesplan vor⸗ ſehe, keine Berechtigung mehr hätten. Praktiſch liege die Frage ſo, daß das deutſche Volk ſelbſt, wenn es bereit wäre, ſieben Stunden in der Woche länger zu arbejten, um die Alliierten zu bezahlen, ſich nicht von ſeiner Repara⸗ tionsſchuld befreien könnte. 7 In führenden Bankkreiſen würde man ſich daher nicht ſcheuen, die auf eine ſehr lange Reihe von Jahren ausge⸗ dehnten Reparationszahlungen auf eine viel kürzere Friſt zu begrenzen, da man wiſſe, daß der Verluſt an Kapital⸗ wert hiergegen verhältnismäßig gering ſei. Es beſtehe guter Grund für die Annahme, daß dieſe Erwägungen die Grundlage bildeten für die Berechnungen, die bereits jetzt für eine Reviſion der deutſchen Reparxationszahlungen angeſtellt wurden. Auf die politiſche Seite übergehend weiſt„Augur“ auf die ganz verſchiedenartigen Intereſſen der einzelnen Empfangsländer hin. England mit ſeinem Schuldenabkommen mit den Vereinigten Staaten und ſei⸗ ner gegenüber Frankreich geringen Reparationsſumme lönne abwarten. Für Frankreich aber mit mehr als einem 50prozentigen Anteil an den Reparationserträgen wäre ein endgültiges Abkommen günſtig, ſowohl vom Stand⸗ punkt einer Endregelung ſeiner Schuld an Amerika, wie dem der Frankenſtabiliſierung aus. —— * 4** Ein japaniſches Altimatum. Die Verteidigung Tientſins. O Paris, 1. Juni. Nach einer Havasdepeſche aus Tſingtau hat General Voſhimitſu, Kommandant der dritten japaniſchen Dwiſion, der vergangene Woche die Truppen des Nordens auf⸗ forderte, ſich ſieben Meilen außerhalb der Stadt zurück⸗ zuziehen, nunmehr an die chineſiſchen Generale ein Ulti⸗ matum gerichtet, in dem er dieſe auffordert die Stadt Tientſin bis zum 1. Juni zu räumen. Obwohl die Trup⸗ pen des Südens die Abſicht haben, die Stadt Tieatſin bei ihrem Marſch auf Peking zu umgehen, haben die aus⸗ ländiſchen Truppen im Umkreis von 10 Meilen um die Stadt eine Verteidigungslinie gezogen, die in Abſchnitte geteilt wurde. Die Japaner ſtellten 5000 Mann, die Amerikaner 3700, die Engländer 1500, die Italiener 330 und die Franzoſen 2000 Mann, zusammen beſitzen dieſe Truppen 44 Kanonen und 28 Flugzeuge. 7 5 0 5 Tſchangtſolin bittet um Waffenſtillſtand Tſchiangkaiſchek verhandelt mit Japan. Peking, 2. Tſchangtſolin hat den Marſchall Tſchiangkaiſchek nach dem Ratſchlag der Japaner erneut um einen Waffen⸗ ſtillſtand erſucht. Er hat ſich ſogar bereit erklärt, das Ge⸗ biet von Peiting und Tientſin zu räumen und ſich nach der Mandſchurei zurückzuziehen. Tſchiangkaiſchek ſelbſt hat nur geringe Neigung, ſich in Waffenſtillſtandsverhand⸗ lungen einzulaſſen, jedoch wird auch auf ihn ſtarker aus⸗ ländiſcher Druck ausgeübt. Marſchall Tſchiangkaiſchek hat den japaniſchen Ge⸗ ſandten in Peking um die Entſendung einer japaniſchen Delegation erſucht, damit der Einzug der ſüdchineſiſchen Truppen in Peling beſprochen werden kann. Der Ge— ſandte hat geantwortet, daß ein Mitglied der Geſandt⸗ ſchaft zu dieſen Beſprechungen zur Verfügung ſtände, wenn Tſchianglaiſchel vorher für die Nichtachtung der japani⸗ ſchen Flagge vor einigen Wochen ſeine Entſchuldigung aus⸗ gedrückt hätte. Juni. Hilfe für Nobile. Internationale Expeditionen in der Arktis. Berlin, 1. Juni. Die Empfangsfeierlichkeiten für die Nordppolflieger Wilkens und Eylſens in Berlin bildeten die Gelegenheit den Zweck befolgen, alle wichtigen Länder der 1% Rettung Nobiles und ſeiner Beſatzung mobil zu machen. Ein um⸗ 10 ender Plan hat bereits fee Form angenommen, ſo oll England ein Luftſchiff, Deutſchland und Frankreich lug zeuge, Amerika außer Flugzeugen auch das Luft⸗ chiffmukterſchiff„Patoca“ zur Verfügung ſtel⸗ len. Sämtliche Forſcher, die mit dem Weſen der Arktis vertraut find, ſollen eingeſent und die geſamte Ober⸗ leitung in die bewahrte Hand Fridtjof Nanſens ge⸗ legt werden, der ſich bereiterklärt hat, die Führung zu übernehmen. Es iſt nunmehr zu hoffen, daß die ſicherlich äußerſt notwendige Hilfsaktion aus dem allzu lange währenden Stadium endloſer Beratungen in das der tatkräftigen Hilfe eingetreten iſt, ſonſt beſteht die große Gefahr, daß für eine Rettung die Zeit zu ſpät ſein könnte. i Wie gleichzeitig von italieniſcher Seite mitgeteilt wird, hat die italieniſche Regierung beſchloſſen, die„Citta di Milano“ durch Patrouillen in drei Abſchnitte Nachfor⸗ ſchungen anſtellen zu laſſen, die mit Hilfe von ortskundigem Perſonal beſchleunigt durchgeführt werden ſollen. Von der norwegiſchen Regierung ſind zwei Flugzeuge unter Füh⸗ rung der Piloten Holm und Larſen bereits nach Spitz⸗ bergen unterwegs. Sobald die Erkundigungen der Flug⸗ zeuge Ergebniſſe gezeitigt haben werden, ſollen ſeitens der ſchwediſchen und ruſſiſchen Regierung Hilfsexpeditionen zu Lande in Marſch geſetzt werden, die der Hilfeleiſtung für die aufgefundene Beſatzung dienen. Es iſt zu hoffen, daß die nunmehr energiſch betriebenen Hilfsmaßnahmen noch rechtzeitig zur Rettung der„Italia“-Beſatzung am Orte der Notlandung eintreffen. Nißglücktes Attentat auf einen D⸗Zug. Die Schienen auf 15 Meter aufgeriſſen. Paris, 1. Juni. Auf den D⸗Zug Paris— Bordeaux wurde in der Nacht ein verbrecheriſcher Anſchlag ausgeübt, der nur da⸗ durch verhütet wurde, daß der in voller Fahrt heran⸗ lommende Zug unmittelbar vor der Sabotageſtelle im letzten Augenblick zum Stehen gebracht werden konnte. Auf dem 300 Meter langen Viadukt von Angonleme wa⸗ ten auf 15 Meter Länge die Schienen losgeſchraubt, ſo daß eine große, unüberſehbare Katafttoohe die ſichere Folge des Anſchlags geweſen wäre. Von den Tätern fehlt is jetzt trotz eifrigſter Nachforſchung jede Spur. Ehrung der Polar flieger. Feſtſitzung der Geicelſchaft zur Erforſchung der Arktis. Berlin, 1. Jun. Die internationale Geſellſchaft zur Erforſchung der Arliis auf dem Luftwege veranſtaltete am Donnerstag im preußiſchen Landtag zu Ehren der Polarflieger Wilkins und Eyelſon eine Teſtſitzung. 6 Der geſchäftsführende Vorſitzende Profeſſor Wege⸗ ner verlas zunächſt ein Begrüßungstelegramm des erſten Vorſitzenden Frithjof Nansen, in dem dieſer ſeine Bewun⸗ derung für die Tat der beiden Flieger ausdrückt. Im Anſchluß daran überreichte der Ehrenpräſident der Geſell⸗ ſchaft für Erdkunde, Geheimrat Volkmann, Kapitän Wil. kins die Siſbermedaille dieſer Geſellſchaft. Darauf am Kapitän Wiſtins das Wort, um zunächſt ſeinem Dan Ausdrud zu geben und entwarf anſchließend ein umfaſſen⸗ des Bild der Vorbereitung und Durchführung des Unter⸗ nehmens. Der Vortrag wurde durch zahlreſche Lichtbil der illuſtriert. Zum Schluß teilte der Vorſitzende unter dem Inbel der zahlreichen ate init. dak die beiden Po⸗ arflieger zu den ernen Eyrenmitgltedern der Geſellſchaft ernannt worden ſeien.. Die Polarflieger bei Hindenburg. Die Polarflieger Wilkins und Eyelſon wurden auch on dem Reichspräſidenten von Hindenburg empfangen. er Empfang dauerte eine Viertelſtunde. Zugegen war auch der amerikaniſche Botſchafter Schurman, der Reichs N beglückwünſchte die Flieger zu ihrem großen U 1915 und unterrichtete ſich eingehend über ihre Polar⸗ fahrt. — Aus dem In⸗ und Auslande. Vor dem Abſchluß des endgültigen Handels vertrages zwiſchen Deutſchland und Frankreich. Paris, 1. Juni. Unter der Leitung des Miniſterial⸗ direktors Poſſe iſt in Paris eine deutſche Abordnung ein⸗ getroffen, die mit dem franzöſiſchen Handelsminiſter Bo⸗ ranowſki bereits Fühlung genommen hat, um die vor kur⸗ zem in Berlin eingeleiteten Beſprechungen fortzuſetzen. Die Verhandlungen gelten der Verbeſſerung des im Auguſt 1927 erzielten deutſch⸗franzöſiſchen Handelsabkom⸗ mens und ſollen ſchließlich zum Abſchluß eines endgültigen Handelsvertrages zwiſchen den beiden Ländern führen. Die Italieniſierung des Meligionsunterrichtes. Bozen, 1. Juni. Nach einer Religionsunterrichts⸗ verordnung für Südtirol muß vom Schuljahr 1928/29 ab in den Volksſchulen der Religionsunterricht in italie⸗ niſcher Sprach erfolgen. Im Schuljahr 1931/32 muß 5 allen ſüdtiroler Schulen der italieniſche Religionsun⸗ terricht durchgeführt ſein. Man wünſcht in Rom ſogar ie Verlegung des Religionsunterrichts in die Kirche. 1. Der 71. Geburtstag des Papſtes. Dom, 1. Juni. Aus Anlaß des 71. Geburtstages des Papſtes gingen im Vatikan zahlreiche Glückwünſche aus dem In⸗ und Auslande ein. Die Vertreter des diplomatiſchen Korps und zahlreiche andere Perſönlich⸗ keiten trugen ſich im Laufe des Tages in das im Vor⸗ zimmer des Papfſtes aufliegende Buch ein. Die Schwei⸗ zer Garde hatte Feſttracht angelegt. Kardinal Ehrle ift vom Papſt in Privataudienz empfangen worden. Kleine politiſche Meldungen. 5 Hamburg. Das Altonaer Polizeipräſidium hat die für Freitag abend in Altona angeſetzte kommuniſtiſche Gegen⸗ demonſtration gegen den Hamburger Stahlhelm verboten. Eſſen. Die Lohnverhandlungen in der Rheinſchiffahrt, zu denen auch das Reichswirtſchaftsminiſterium einen Ver⸗ treter entſandt hatte, ſind wiederum ergebnislos abgebro⸗ chen worden. Neue Verhandlungen ſind vorläufig nicht vorgeſehen. — Aus Heſſen. ö Darmſtadt.(Tagung der heſſiſchen Fleiſch⸗ beſchauer.) Der Landesverband heſſiſcher Fleiſch⸗ Feiteder hält hier am 2. und 3. Juni ſeine Landesver⸗ bandsverſammlung ab. Nach einer Verbandsſitzung am Samstag nachmittag beginnt ſofort die Landesvorſtands⸗ erſammlung, deren Tagesordnung am Sonntag fertig eraten wird. U. a. ſind Vorträge von Veterinärärzten Dofoesshen. armſtadt.(Heſſiſche Konſularnachricht.) um Konſul der Vereinigten Staaten von Amerika in Frankfurt a. M. ernannte Herr Curtis T. Everett, dem namens des Reichs das Exequatur erteilt wurde, iſt aner⸗ unt und zur Vornahme konſulariſcher Verrichtungen im olksſtaat Heſſen zugelaſſen worden. Der zum General⸗ nſul von Bolivien für das Deutſche Reich mit dem misſitz in Hamburg ernannte Herr Viktor Ruiz iſt vor⸗ läufig anerkannt und zur Ausübung konſulariſcher Verrich— u im Vollsſtaat Heſſen zugelaſſen worden. emſtadt.(Ferienſonderzüge 1928.) Die von„ Reichsbahndirektion Mainz in Ausſicht geſtellten Ueberſichtsheftchen der Ferienſonderzüge ſind jetzt erſchie⸗ nen und bei den Fahrkartenausgabeſtellen zum Preiſe von 20 Pfennig zu beziehen. Bei den gleichen Stellen können auch die Vordrucke für die ſchriftliche Beſtellung von Son⸗ derzugkarten bezogen werden. Alle Anfragen und Be⸗ lungen von Aeberſichtsheftchen und Ferienſonderzug⸗ rten ſind an die Fahrkartenausgabeſtellen zu richten. Teil mit ſinnreichen Sprüchen verziert. prangte an den drei Abenden wieder im Schmucke tau⸗ Mainz.(Eiſenbahn unfall) Auf dem Gü⸗ zeihahnhof ſtürzte der verheiratete 54jährige Rangier⸗ meifter Joſeph Wohlfahrt aus Nackenheim von einem ahrenden Rangierzuge ab und wurde überfahren. Die ö 17 00 A 5 dem Unglücklichen über die linke Körper⸗ eite. Au lag Wohlfahrt ſeinen ſchweren Verletzungen. Ober⸗Ingelheim.(Opelſtiftung,) Der Tu gemeinde war vor kurzem durch den verſtorbenen 2 haber der Opelwerke, Heinrich v. Opel, deſſen Land⸗ gut, daß in der Gemarkung hier gelegen iſt, zur För⸗ derung des Umbaues ihrer Turnhalle ein niedrig ver⸗ zinsliches Darlehen in Höhe von 20000 Mark mit der letztwilligen Beſtimmung überlaſſen worden, daß nach. dem Tode des Gebers das Kapital in das Eigentum der Turngemeinde übergehen ſolle. Das iſt nun geſchehen. Die mit dem Geſchenk bedachte Turngemeinde beabſich⸗ tigt in dem fertiggeſtellten Neubau ihres Anweſens eine Gedenktafel für Heinrich v. Opel anzubringen. eee ee welcheitabdt.(Brunnen⸗ und Licht feſt.) Das Brunnen⸗ und Lichtfeſt verlief auch dieſes Jahr wieder unter ſtärkſter Beteiligung zahlreicher Fremden dank des guten Wetters vorzüglich. Die zahlreichen Brunnen wa⸗ ren in ſchlichter Volkskunſt ſehr ſchön geſchmückt und zum ö Das Rathaus ſender von Kerzen und bewährte ſeine alte Anziehungs⸗ kraft als ſchönſtes Baudenkmal in weitem Umkreis. Gieſen.(Verkehrspläne in Gießen.) Die 0 Stadtverwaltung verhandelt mit führenden Automobil⸗ fabrilen zwecks Ankauf von pier Autoomnibuſſen. Dieſe ſollen in erſter Linie einer Weſt⸗Oſt⸗Verbindung zur Er⸗ gänzung der in der Hauptſache Süd⸗Nord laufenden ſtäd⸗ tiſchen Straßenbahn dienen. Ueber die weitergehenden Pläne der Stadtverwaltung verlautet, daß an eine weitere Linienführung über Klein⸗Linden nach Großen⸗Linden ge⸗ dacht iſt. Einer Verwirklichung dieſer Pläne würde aller⸗ dings nicht nur die Reichsbahn, ſondern auch die Reichs⸗ poſt, die in dieſer Richtung ſehr weitgehende Intereſſen zu vertreten hat, ernſtlichen Widerſtand entgegenſetzen. Darüher hinaus rechnet man mit der abermaligen Aufrol⸗ lung des vor einigen Jahren fehlgeſchlagenen Straßen⸗ bahnprojekts Gießen—Wieſeck. Dies wird mit der nem⸗ nächſt durchzuführenden Ferngasverſorgung Wieſecks in Verbindung gebracht. e neuen Arbeitsämter in Heſſen. Darmſtadt, 1. Juni. Nachdem der Vorſchlag des Verwaltungsausſchuſſes des Landesarbeitsamtes Heſſen in Frankfurt a. M. vom Vorſtand der Reichsanſtalt ge⸗ nehmigt worden iſt, wird der künftige Landesbezirk ins⸗ geſamt 18 Arbeitsämter umfaſſen, die vom 1. Auguſt ab von der Reichsanſtalt übernommen werden. Nach den nunmehr mit geringfügigen Aenderungen end⸗ gültig feſtgeſetzten Grenzen der einzelnen Arbeitsamts⸗ bezirke umfaſſen dieſe folgende Gebiete. Arbeits⸗ amt Frankfurt a. M.: Frankfurt⸗Stadt, Main⸗Tau⸗ nus⸗Kreis(ohne Hochheim), Kreis Homburg, den Kreis Uſingen mit den vorgeſchlagenen 37 Orten, Untertaunus⸗ lreis mit 24 Orten, vom Kreiſe Hanau die Orte Bergen⸗ Enkheim und Fechenheim, Kreis Friedberg mit 12 Orten, Kreis Ofſenbach mit 9 Orten, Urberach vom Kreis Die⸗ burg, Kreis Groß-Gerau mit 2 Orten, zuſammen 764251 Einwohner.— Arbeitsamt Offenbach a. M.: Offenbach⸗Stadt und Offenbach⸗Land mit 24 Orten.— Arbeitsamt Hanau: Hanau⸗Stadt und Kreis Ha⸗ nau⸗Land(ohne die zu Frankfurt kommenden beiden Orte), die Kreiſe Gelnhauſen und Schlüchtern.— Arbeitsamt Mainz: Mainz⸗Stadt und Mainz⸗Land, die Kreiſe Al⸗ zey, Bingen und Oppenheim, vom Kreis Groß⸗Gerau 20 Orte.— Arbeitsamt Wiesbaden: Wiesbaden⸗ Stadt, vom Main⸗Taunus⸗Kreis Hochheim, Untertau⸗ nustreis mit 59 Orten und der Kreis Rheingau.— Arbeitsamt Darmſtadt: Darmſtadt⸗Stadt, Kreis Darmſtadt⸗Land, Kreis Dieburg(ohne Urberech), Kreis Erbach, 39 Orte vom Kreis Bensheim, 9 Orte vom Kreis Groß⸗Gerau. Für die Verwaltungsaus⸗ ausſchüſſe, für die das Geſetz die Mindeſtzahl von fünf Mitgliedern je Gruppe porſchreibt, ſind für Arbeit⸗ geber, Arbeitnehmer und öffentliche Körperſchaften fol⸗ gende Beiſitzer vorgeſehen. Frankfurt 11, Darmſtadt 7, Hanau 5. Mainz 8. Offenbach 5, Wiesbaden 6 Beiſitzer. II 15 55 91 2 Homer w HElghefh wre er „Torheit!“ fuhr tin die Grafin unmurig An.„Sie fing doch ſonſt nicht ſo ſtrupulös. Er denkt nicht daran, ſage ich Ihnen, und wenn, ſo verſtünde er doch nichts davon. Alſo gehen Sie jetzt getroſt. Sie werden ſehen, wie richtig ich ihn zu beurteilen weiß.“ 12 Diesmal ſollte ſich die Gräfin aber gewaltig täuſchen. Graf Konrad war in einer nicht zu beſchreibenden Auf⸗ regung in ſein Zimmer gekommen. Die heutige Szene hatte ihn aus ſeinem Gleichmut, aus ſeiner Vertrauensſeligkeit aufgerüttelt. War er denn blind und taub geweſen die ganze Zeit hindurch, daß er nicht einmal wußte, daß Bau⸗ mann, ſein alter, treuer Baumann, nicht mehr auf Twor⸗ rau war? Und er hatte ſo ruhig und zufrieden gelebt, weil er das Gut unter deſſen vortrefflicher Aufſicht wußte— er Futte ſich um nichts gekümmert, weil er den ehrenhaft⸗ Mann, der ſchon jahrelang ſeinem Vater gedient hatte, an ſeiner Stelle walten glaubte! Und nun war er nicht da, vielleicht ſchon lange fort, und niemand hatte es ihm ge⸗ meldet, niemand ihn gefragt, ob es ſein Wunſch und Wjlle war, daß Baumann ging. Warum hatte dieſer ſelbſt es m nicht gemeldet? Ein Nätſel war es, das er löſen mußte. Glücklicherweiſe war es nicht weit bis Pawlowitz, und Wil⸗ helm ſollte ſogleich hinüber reiten und ihn holen. Er mußte in dieſer Sache klar ſehen, er mußte wiſſen, was ſich zu⸗ Wide und wovon er keine Ahnung hatte. Aber was bedeutete das Fällen der ſchönen, koſtbarſten Bäume des Maldes? Hgtte das Gut nicht Einkünfte genug, mußte man ſolche Nebeneinnahmen machen?— Ein 8 6 Verdacht ſtieg in ſeinem bis 900 kindlich arg⸗ oſen Herzen auf: Wie kam es, 110 das große, reiche Gut in letzter Zeit ſo wenig abwarf? Wo blieben die Summen? Es wurde ihm heiß, und er ſuchte die Gedanken zu bannen. Gleichwohl ſtanden ſie immer wieder auf. Mit fieberhafter Ungeduld wartete er auf Baumanns Ankunft, det ihm das Dunkel erhellen ſollte. Nach einer guten Stunde traf Baumann in Tworrau ein; er war mit dem Diener ſofort zurück geritten. „Baumann, was fällt Ihnen ein, von Tworrau ſort⸗ zugehen, ohne meinen Wunſch und mein Wiſſen?“ empfing * Kon rad ven Verwurrer. „Herr Graf— die gnädige Gräfin—“ „Gnädige Gräfin?“ Graf Konrad trat hicht auf Bau⸗ mann zu und ſah ihm ſcharf und durchdringend in die Augen:„Baumann— wer iſt hier der Herr und Gebieter — ſie oder ich?“ „Herr Graf“— Baumanns Stimme brach vor Weh— „wie konnten Sie nur einen Augenblick zweifeln, daß ich, der ich zwanzig Jahre treu Ihrem Herrn Vater gedient habe, der ich mit dem kleinen Junker Konrad auf die Pürſche ging, den ich liebe bis auf den heutigen Tag— daß ich jemals zu einer anderen Fahne ſchwören könnte? Eben, weil ich treu an Ihnen hänge, darum ging ich ſchwei⸗ end. Sollte ich Ihnen Kummer und Sorge machen?— Der—“ „Welchen Kummer, Baumann, alter, treuer Mann, ſo ſprechen Sie doch,“ unterbrach ihn Konrad, legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte ihn ſanft auf den Stuhl nieder.„Sie müſſen mir heute alles ſagen, Sie dürfen mir nichts verſchweigen. Zunächſt: warum gingen Sie von Tworrau fort?“ In Baumanns Bruſt arbeitete es heftig, aber er wußte, daß ihm dieſen klaren, ſcharfblickenden Augen gegenüber kein Verſchweigen noch Bemänteln helfen würde. So mußte er denn ſprechen: f „Die Frau Gräfin wollte, daß ich von Tworrau fort ging; am liebſten hätte ſie mich überhaupt entlaſſen, aber es blieb bei dem Tauſch mit Pawlowitz. Ich war damals in einer ſolchen Verfaſſung, daß ich froh war, Tworrau ver⸗ laſſen zu können. Niemand ſollte ſehen, welche Schmach mir angetan worden war, niemand ſollte mein Leid kennen— auch mein gnädiger Herr nicht.— Ich verließ Tworrau ee— heute rief mich mein Herr zurück. Es iſt ſei jener Zeit das erſte Mal, daß ich das Schloß wieder be⸗ treten habe.“ „Sie haben mich erſchreckt. Was iſt geſchehen?“ rief Konrad in hoher Spannung.„Pas hat ſich in meiner An⸗ weſenheit zugetragen, von dem ich nichts weiß— was hat ſich unter meinen Augen abgeſpielt, das ich nicht ſah? Habe 15 denn ſo von aller Welt abbeſchloſſen, ſo meiner Wiſſen⸗ f 70 gelebt, daß ich für meine Umgebung blind und taub war?“ 1 „Mit Verlaub, 1 war 1„ Graf, und wenn es jetzt dem Transport nach dem Krankenhaus er⸗ Spener.(Zum Autoun 1 ſens,) Die O. 0 D. teilt mit:. unfall des Fahrikanten Menges aus Pirmasens am Pfingſtſonntag in der Nähe von Winnweiler fab in der Tae verſchledentlich Mitteilungen erſchienen, die den Tatfachen nicht entſprechen. Der Perſonenwagen wurde nicht, wie verſchiedene Zeitungen gemeldet haben, von dem Poſtkraftwagen erfaßt und zur Seite 9 705 Er hat ſich vielmehr— dies haben die polizeilichen Er⸗ hebungen einwandfrei ergeben— infolge der überſtürz⸗ ten Steuerhandlungen ſeines Führers, der unmittelbar nach dem Ueberholen kurz vor dem Poſtkraftwagen ſcharf nach rechts bog und dann ſofort darauf ſein Steuer wie⸗ der nach links riß, bereits vorher überſchlagen, ſodaß er mit den Rädern nach oben vor dem Poſtkraftwagen zu liegen kam. Der Poſtkraftwagenführer iſt nach den Er⸗ mittlungen ordnungsgemäß auf der rechten Straßenſeite Wersen Geſchwindigkeit gefahren; ihn trifft kein Landau.(Betriebsunglück im Elektrizi⸗ tätswert) Beim Legen eines neuen Kabels vom Cet. triziitätswerk zum Max Joſeſplatz ereignete ſich ein Un⸗ glüdsfall, als das Kabel am Oelſchalter mit der 5000 Volt Hochſpannungsleitung in Berührung kam, wodurch ſich der Strom auf die Kabel übertrug. Von den das Kabel haltenden Arbeitern erlitten einige ſchwere Verbren⸗ nungen an Händen, Armen und im Geſicht. Drei von ihnen mußten dem Städtiſchen Krankenhauſe zugeführt werden, wo ſie ſich auf dem Wege der Beſſerung be⸗ finden. Der die Arbeiten leftende Monteur hatte es ver⸗ geſſen. die Hochſpannungsleitung am Oelſchalter, der ihm ſich dieſerhalt en fh aft W de Er wird b alb wegen fahrläſſiger Körperverletz i Gericht verantworten müfſen. 5. Fauſenheim.(Tödlicher Unfall.) Der Land⸗ wiel Georg Bär fuhr mit verſchiedennen anderen Fuhr⸗ werken am Nachmittag in die Steinbrüche Schorlenberg bei Hertlingshauſen, um Steine zu holen. An einer ab⸗ ſchüſſigen Stelle geriet der Wagen in ſchnelle Fahrt. Bär lam zu Fall und ſtürzte ſo unglücklich, daß die Räder des beladenen Wagens ihm über den Leib gingen. Die Sanitätskolonne Grünſtadt brachte den Verunglückten ins Krankenhaus Ludwigshafen. Die ſofort vorgenommene Operation brachte keine Hilfe. Bär iſt nachts gegen 12 Uhr geſtorben. Das Schickſal des Verunglückten, der 30 Jahre alt iſt, iſt umſo erſchütternder, als er kurz vor der Verheiratung ſtand. „ Zweibrücken. Vom Roſengarten.) Unter Vor⸗ ſitz von Verlagsdirektor K. Th. Schuler trat der Werbe⸗ ausſchuß des Vereins Pfälziſcher Roſenfreunde zu einer Sitzung zuſammen, in der in mehrſtündiger Beratung die künftige Werbearbeit für den Roſengarten beſprochen wurde. Allgemein war die Anſchauung verbreitet, daß die prächtigen Anlagen verdienen, weithin als Sehens⸗ würdigkeit bekannt zu werden. Ein Bericht von Ober⸗ inſpektor Walter über die Werbung des ſtädtiſchen Ver⸗ lehrsausſchuſſes zu Gunſten des Roſengartens wurde mit Befriedigung entgegengenommen. Zuſtimmung fand auch der Vorſchlag in Durchführung früher gefaßter Beſchlüſſe anfangs Juli eine Roſenwoche abzuhalten. —. Wiedererteilung von ameriksniſchen Sichtvermerken. Wie wir hören, wird bei den ameritaniſchen Konſulaten in Deutſchland die Annahme von Anträgen für den ameri⸗ kaniſchen Einwanderungs⸗Sichtvermerk am Montag, den 4, Juni, wieder eröffnet. Die Friſt für die Annahme dieſer Anträge iſt auf etwa 2 Wochen bemeſſen, ſo daß für Intereſſenten Eile geboten iſt. Zur Bereitung von .I. Suppen und Soßen verwendet die Hausfrau vorteilhaft Madsls Fleiſchbrühwürfel 1 „Ts jon anvers werden, verraſſen Sie ſich varauf, Bau⸗ mann. Doch nun weiter: warum ſchickte meine Stiefmutter Sie fort?“ „Aus einem einfachen, aber ſehr ſchmerzlichen Frunde — ich wurde ihr läſtig. Vergeben Sie mir das offene Wort.“ „Vergeben? Ich verlange Offenheit und Ehrlichkeit, alſo heraus damit— was war es?“ Es dauerte eine Weile, ehe Baumann ſich ſo weit ge⸗ faßt hatte. „Ich ſollte es verſchweigen— ich ſollte es ſchwören— aber ich tat's nicht. Ich würde ſprechen, wenn ich es einmal für gut befände— antwortete ich ihr damals—“ ſagte Baumann wie zu ſich ſelbſt. Dann richtete er ſich mit einem Ruck auf. „Herr Graf— Sie wiſſen, daß Graf Horſt im vorigen Sommer lange in Tworrau auf Urlaub war—“ „Ja, ich weiß; was iſt es damit?“ „Nun— Sie kennen auch meine Cilly, mein Mädel, meinen Liebling—“ Ex ſchluchzte, und Konrad ſprang mit einem Satz auf und ſtellte ſich vor dem gramgebeugten 15 hin!„Baumann, er wird doch nicht— er hat doch n 9 „Ja, er hat mein liebes, unſchuldiges Kind ehrlos ge⸗ macht.“ f „Der Bube— der Schurke!“ entfuhr es zornig Graf Konrads Lippen. Er legte dem ſchwer ſtöhnenden Mann die Hand auf die Schulter. „Armer Mann, was müſſen Sie gelitten haben! Trieb es Sie darum von Tworrau fort?“ i Ja, das heißt, nachdem ich eine Ausſprache mit der Gräfin gehabt hatte. Ich war zu ihr gegangen und hatte mein Recht gefordert: Graf Horſt ſollte das meiner Tochter gegebene Eheverſprechen halten.“ „Wie,“ unterbrach ihn Konrad,„das hat er gegeben, und dennoch?—“ „Ja, er gab es. Die Gräfin aber ſchleuderte mir ent⸗ Peg das könne jeder ſagen, aber niemand bewelſen. Sie önne für den Leichtſinn des Mädchens nichts, und ihr Sohn Wege e e büßen. J, 10 niemals zugeben, on Tworrau fort, um einem ferneren B. gegnen vorzubeugen. Sie bot mir auch eine 1 1 damit mein Schweigen Ihnen gegenüber zu erkaufen. Ich 1 ſte 15 70 wollte Ihnen keinen Kummer machen, anders werden sollte, ſo w Gott dafür danken.“ 4 K ut ntwort, und deshalb würde ich auch ie d von der Zun * * * tet. rere Häuſer errich NR ie rigen Jahr⸗ i n⸗ 8 üng⸗ t an ße auf er hat ſches iſt an⸗ italſtraße(evangeli ßechen Box⸗ 1 iſt nach Ebert⸗ Platz Schule), imer⸗ ta llung ig ſtra ße landes hat Lampert⸗ toltke dſtraße, Y [lerſtra inner 2 8 2 ſtraß e be⸗ örper heißt ter Keller und deſ⸗ iger ch der Bau⸗ eine Ehrung zen, ſtädten Viernhe Auch der Kuhtrift), Eleonor t ein Denkmal geſetzt enannt 1 1 — ße(fr. Mit⸗ ſche Geſchicht platzes, der der Kle iſt⸗ 0 die Namen Se⸗ ße(fr. Fährth; Rieſengaſſe Schulg a iſt zu Ehren des nnung der Ste Wieder; terdorf), traße er f ten Worms verknüpfte Hagenſtraße und ſammenſto 1 heimer b len meh ertheim e weiſen drich en), ße.— Au Biedenſan traße 0 Ernſt⸗Ludw ie war die katholiſche ohenzo An die heſſ t) und d g nſtraße. der die Namen Siegfried⸗ ützen agen ſind folgende Straßen „des Jahn Kaiſerſtra in und Emilien barorten und Be, 1 1 der einer der erſten Anwohner che i t Ringſtraß e.— Die Of u Beginn des vo bildung entſprechend ans 5 um Rie poldf ß e 8 ewidmet: Der bedeutendſte Ver⸗ im. ſt ra ß ſe), eh Wormlerſtra 9 Nie traße, Hoſp 0 tr. genann Pfarrgaſſe, ſtraßſe(früher 78 * bundenen Karl den Großen.— D ndet in Lamp ſtraße(fr. rer der Lüfte i identen Frie dem benachbar traße. werk hin. Krankenhaus), Poſtf he . 5 1 Vergangenheit, brochenen Vater f 1 S d t traße(fr. Weidgaſſe). der Körnerſtraße, veranlaßte nhildenſtra i ſtraße. aß e, gewürdigt durch Bene uiſenſtraße g der Zeppeli den und An ne richſtra i den Vornamen von Geome ig ver statſachen igung irtſchaft Z f Bürſtädterſtraße, erf d 2 2 tung nach Nach fſtr L Mannheim Arndtſtraße, * 1 1 1 ch e, Neuſchloß z. an dem 5 Straßen zu lin.— Die Sch hmers Leopold Oppen Bahnhofſtraße, Kaufhaus in rie Rolonſtraße und Dem Erobe Wahrzeichen g ſchützen Schmidt, ibſt war.— Die Leo ſchicht ſchichtlichen unſeres zuſammenge — * 7 Lorſch inn en Ge traße(fr. Lochga nt.— Die m Nach Gebäu edhofſtraße, t eine W Die Ri eben in: In F ter Deutſchlands fi gegnen wir Neben der Bismarck 77 3 mei 9 dort und an anderen Ortste — Der ringförmige Abſchluß gegen den Bahnk 28 ten ge en Gemah Bauunterne 0 den Wald ſtraßſe und der Blücherſtra daſe erinnern die Aliceſtraße. die telgaſſe), Wilhelm (urſprünglich Bahnho ſt ra ß heimerho ge N ſtra ße, der dan ſtraß e, das große Ein ſtra ße. durch Benennr f 0 heim ein kehrspunkt, genan Nibelungenſage ſtra ße, Krin Burgunder (eins (im jetzigen Neue Schul benannt Fri grof e führt der Wort⸗ Lampertheim. endſtraße ſtliche Ende von 1 1 ö 3 tellt Die zu dem erſten Reichspr der 1 er⸗ Sand or⸗ iſches „wo ein römif 0 9 f 1 N 5 ſe treffend bezeichnet. Mai 19. Römer⸗ Auf einſt auch die jetzigen Lam⸗ u werden hunderts werden on Gg. Schweizer, Ma cht verfallen V Die Su it verraten uns die; ſter lten Inſel) üb Römerſtr., den bei ſchen ührt dahin ſie verdienen in gan 3 ein umſpü eim waren als“ Ze 2 2 ennamen überwiegen die ti chaffenheit benannt. Die geſchichtliche Ereigniſſe oder an Rit Rheingaſſe war 9 1 ga 5 erinnern. ali 1 1 enheit entriſſen Bis zur Mitte des vorigen ſein tra 5 zer ber Name Kuhtrift verrät, ſſ gef gaſſe — — — Straßennamen von Lampert gten Flurkarte iſt zu entnehmen, Die Lochgaſſe war nach ihrer meiten i hin, da damals aus der jetzigen b dort vielleicht einmal am Aus and. ſt f 1 echte Volk Q 1 ichtlichen Zuſammenhänge, die ie uns N 1 1 * cher in der Lampertheimer Zeitung vom e pa eutigen 1 5 eſ f if de der im; 2 0 f 1 ö 11 1 befi In der Sandkaut war bequem Die Burg 4 angefert itig) b gs nur einfei N Jahrhunderts waren neue Straßen dazu gekommen, die nach der damals ortsüblichen Bezeichnung von der Ent⸗ 81 5 Bürſtadt hin ein Falltor oder Schlagbaum 2 traßennamen der alten e Perf! 1 1 77 1 1 Urkunde von 1487(veröffentlicht durch Herrn Der älteſte Teil von Lampertheim wurde Vor— de 2dorf genannt; die ſpäter entſtandene parallel ver⸗ laufende Straße hieß Hinterdorf. Beide etwa in der Dorf Unter den Bezeichnungen, die an too! i Einer 1 Die echte Volksſeele, da be 0 ſonderer Weiſe der Ver late Fährt gelangte man zu der Stelle, wo man nach den 22. 10. 1927) wird Falther erwähnt und in Klammer Ein recht merkwürdiger Name tritt in Falterweg auf; ſie die Richtung nach dem Altrhein bezeichnet. Biedenſand(einer vom Altrh dem Verkehr recht hinderlichen Beſ letzten Straßen von Alt-Lampert!l derſte und Hinterſte Neu als Zollſchranke angebracht war? und Kies abzufahren. ſtraße deutet dara Weideplätzen am Rhein. D daß einſt auch die Kühe ins Freie getrieben wurden und rten. Weidgaſſe war ſo benannt, weil es da hinaus gin überliefern, ſind einer Betrachtung durchaus wert. Die in Mitte durchſchneidend verlief die Mittelgaſſe. den alten Straßenbezeichnungen Lampertheims enthaltene wicklung des Dorfes und von ſeiner Umgegend Kunde derſeitigen Nebengäßchen, dem Anfang der Biedenſand⸗ und der Viernheimerſtr. und der Wilhelmſtr.(dieſe aller reichhaltige Heimatkultur ſoll im Folgenden herausge werden. Falltür angedeutet. Pfarrer Dr. Dre dabei jene Stra pertheimer und ihre hein daß das geben. geſetzt wurde. in einer gang gegen verdien waren. 2 din Samak ag: zam erde ff T 15 indten d ieder ordnung hut t⸗ ft imte Anzahl vor 1 - Anteil⸗ „Alle te, ſen Ib ie e Seb- dem 1). . 2 Alo ſſen und Genehmigung der Obrigkeit konnte onn * geſü f Zunft 1 1 Tag n das Ziel Fahr⸗ ſamm 0 8 8 8 cha 2 0 S Zunf tel auf f 1 Profeſ⸗ (8 ft bild ſtimmungen Aufgab t, in die in unſer J Gewerbe 15 1 des n'autere“ wiſſen und ieſen 9 ft den Umfang t genoſſenſ 8 tandes, der fe ſtver ändigen Meiſter teilnehmen lung der zu ſe bſtändigem Hand- Mi zur c dur 5 f ommenen Hand— kit r durch gaben eine Kunden abſpan⸗ on den ſich Ein 1 e 8 Inn eine Zun 7 5 damit der Zunft an, ſondern k nieder geleget Elchle raff 1 gulden Erle⸗ haf findliche mußten 8 er da lcher Ein ag darnach in Lorſch au en ſi or ſſen v ) und wann ſo „Bey Jeder Zuſammen Künfften ſoll Keiner +. den Andern in die redfallen, Viel weniger Jemanden 1 erech b 4 7 hob d U d 0 ten b ch einverleiben“ laſſen t vorgenommen wer- yhſt wenigen Genof Das natürliche Recht n Erwerb zu teilen, den Konkurrenten zu logenheiten A * 1 * Zunftvor Neiſt die vorget 1 . 1 1 0 11 1 Zur f f 2 de dieſer neuen tet, d 4 * hen ere iſtig fft 9 b it beſtin ches mit Vor cha eit. A U af 5 de ft das Han 1 ter war die eigentliche Tr 1 1 7 f ſter ſoll auf Einiges Ver— 1 8 kegein ert * — * — erſucht und beigelegt; V inge, die Meiſterin und die tzwang war von der Obeig⸗ chädlich und verderblich ge tgeſetze und die Zunftordnung ge— Gegen Ende des 16. toßen...(S 6). (Schluß folgt). gleicherweiſe ver; lte, das mußte in dieſe eintreten und ſich deren? Zu — * — 5 2 ff 0 1 0 aß en wol aß ſo 5 ö 1 1 Zunftordnung von 1747 w leich eine Recht 1 1 big m 1 1 7 1 1 2 unf 1 reitet wurden und ſich die Zun Das Verhalten der Mitg ten legte eine Geſchäft Montag“ hat ſich samten geſchehe“(§ 20). ſenſchaftlichen Rechts. Zwangswirt N 2 den Ge * U fen 7 1 1 7 1 N e Kunden abwend b Henoſſenſ 0 ung war die Wah nſteh 2 2 Mit möglick s zu ſichern. ſere d B ſe. Der Name„dauer Jahrhundert hinein erhalten. 0 * „ gann die eigentliche Zun ſtordnung von 17 hme neuer Geno ewieſen,. wang s ieſe Ma 2 en Ni t war ſten arg hörte len und Lehr nahm. der ete z geno — 8 e orer L S. * L 9 E 1 te von einem ander 1 5 1 te 8 e + 1 ug ch„alle und erleible Meiſters, geſellen und Lehr Jungen talt für ein deinem Mei 1 ten be 0 901 ö demſelben M nahme an den Früchten der Arb e 3 ieſer keit verordnet, die damit das Recht auf Arbeit und den erſamm 9 L 24 4 Lauren tag wäre alsdann den andern Jahr⸗ Di ig un a dann der in erer ſon ei 2 * hweren Vergehen eines Zunftmitgliedes — enſ itmei chte un 5 * r Zun; prochen. ſammenkün D 1 ſamten 1 1 1 f ich dadurch eisen größeren Teil des unternehmens durch unſitt M t bilde Hewinnse it ũ — — —. bid! ſi Wer ein Gewerbe betreib 1 Nicht nur der Mei eit verſu s entgef runden. 5 au He. * — fen ſeye 5 J 1 tung 1 t wierig gungsanf f f t, deren Uebertretung mit einer Geldſtra 5 1 keiten wurden un tilien erwie ollten ſi K in ö rb 0 rts war dleſer worden, als der Aufna zunf ſich oder die ſeinige Einem ande unft war eine undt Jede in denen Rieddo Unſere Zun tellen. Jon de 1 11 Nit 2 25 lẽ Die Alljähr di eines Geſchä Koſten ſeiner u aus Zuwählenden triebe berechtigten Mei chlu Wi bei beſonders 5 0 * zu ewerbe U V ich 3 erſamm chänk oder error net, der ſolle, da Es b gen(S 15). Die er Geno ine Geſe Meiſterstochter. treiti 0 1 * 0 15 1 1 f 1 7 * * 5 chreiten. ten 0 5 2 ben um die Il 2 auch ſe 7 9 ang, nur mit? 7 1 ern Sch ſem Kirchgang b tersfan ſuchte man de beengen, um f für utz der Arb der her; enoſſen ö 4 1 als V n nehmhal r mei urf 7 el wurde. mit ſchimpflichen oder ungeziemenden reden antaſten oder geahndet und all das beratſchlagt, was der Erhaltung des Handwerks am dienlichſten ſei; die Zunftartikel wurden lbſtändig betrieb, g hunde Mei ſatzes und des( brechen werd der hier werksbe gerin des ge werks bei den Zu; Sch 9 ſu ſe — F ö und von dar mit einander Zur Kirchen gehen“(§S 2). Nach die auch Aergerliche worthe aus Zunftmeiſter und der Gehi 9 rdnung beruft, ver⸗ ö 1 ö 1 lung, an der nur di n Montag als freien Tag wählten, durften. Dieſe V lohn erhielten, bedeutete ein Feiertag in der Einnahme gehen gegen die Zun unterwerfen. den Tag nach verleſen und als arbeitsfrei nicht. lichen Glied d Arbeit und oder ge ſioniß Ein der V der den. n arbeith G 1 tage noch eine 3 5 5 auf f d 7 1 4 7 1 big 5. ſie tig chen Ver 1 let 5 chutz des 5 15 In 5 Hin⸗ bey inzu⸗ 1 die ze it ſich bis⸗ h mit eder Die der der Zunft angehören wollte, mußte„von Eltern Ehr dem 8 lingen un ſagt.„Ohne dem das Jahr ſeyn, ſo ſoill ſich Kein ge dürfti en ſeyn, ſo genann⸗ ſchlu Wir ſehen hier d der Werkſtatt, f 1 gids⸗ ig + N ambstag Wochen⸗ raff pollen 8 9 7 3 Meiſter ſchuldig ſeyn denen Erkrankten und b⸗ — ehen, ich einander Not, Erkrankten und Verarmten reichte man au ar zum Zweck und zum 11 M ehr! 72 ch die Jun m 14. e gegen einen che Erfahrung hr ſſen war auch ſammen 0 I ſi be 8 Zu leichen ier ellen aus ihrer Lade mit der ohnen! ch auff Koſten der Zunfft eine Heylige 1 2 ſen, ſo war er ge U ell o die Zeit Meiſter ich aus der Lorſcher n Feiertag fiel. Daß elten legen. to ederlichkeit wurde den an den arbeitsfreien ambts darbey Zum hages der Zunft mit 0 rmtem Sonntag ſich f es g ei 1 d ichsbeſchluß v. J. 1731, auch derſelben entſtand orſcher Zunf 5 0 S den Montag. Daß dieſer ion un D 7 die zur Kirche gehen und bei „erwähnt, der für die Ge⸗ Vertreiben“(8 10). ſchm ße; andeterſeits verlegten auf 7 7 U ſetzlichen Fe Verſamm o fanden ſie ſich in der Zunftſtube ein und ſoll⸗ den Montag immer mehr zu des mußten alle Mitmeiſter rd doch gegen Ende de ſich die Meiſte 5 * Im 16. und 17. Jahrhundert „wobey ahn den altar Von e genannt wurde, iſt nach den Zunfft gehalten Heyl. Meß Für die Geſellen, di t, wie e ſammen cht nachwei ie 1 * gegen den blauen Montag e tstag ſein ſoll. uftleltung f Berlelbten der nach ſolchem einen Der Re i Montag den Geſellen zugeſtanden, cke des Lebens. en, daß die prakti der Relig V Zu Die Mitglieder unterſtützten künfte, Beim Tode eines Meiſters oder Einigung war ein Durch Geb So waren die Montage zu regelmä w L 3 — hnen, mit Arb Obwohl ſolchen Tag ſträubten, ſo wi ten. cht auf rs. 3 hundert reihten ſich an die ge te nn in die Woche t waren der blau zu ertl d ſein, das Re ft ein ff ſtehet, unterſtehen Vor o 7 5 bt, zeigt uns, daß ſie keineswegs blo ll hirmit durch gehents verbott wohnen und innigen ſag i t 6 i Geſellen ſtreng unter bey abſterben eines geſellen od Lehr tige Unterſtützung der Geno blaue Montag wie nach durch uftige rigkeiten, gemeinſame eine innige Verbindung ſen f ſo ei cht arbeiten. das Handwerk nieder, enzuſammen darin lieg Feiertagen unter hrte, 85 an 3 — — enf i d ich Sor anlaßte die O il 5 llen gerade d lle au f der Religion. 1 ie gegen Ausfluß des dieſer Zun n ſo Die enge Verbindung der Religion mit dem Arbeits⸗ nſten 52 Meiſte Recht auf ſie. freien Tagen geworden. der der Zunftkaſſe milde Gaben. Ge D ſen, ten„Von dar mit einander Zur Kirchen g Das B Zunftordnung erg echen und müßig gehen Zu 3 llen nunmehr ein geno ie ge! lich gebohren oder gehörig legitimiert ſeyen und hero wohlverhalten“ haben(S 1). Konnte er den unbe⸗ ten blauen Montag Zu machen choltenen Lebenswandel n durch Viele Feyertage Reihe ungeſetzlicher. Jahrhunderts der freie Tag allmähli Quellen nicht ausgenommen, w. ſe verſchob ſi zwungen, Trunk, Spiel, L einen wird der ſog.„ ſe ein keine Minderung. d mag einma ihnen le Montags ſchle ihre Geſell auf ö lichen Verpflichtungen noch ein Geblet: die Zunft hatte anſerer Zunftordnung wird ausdrücklich das Bäckerhand⸗ pflegung ahn handten Zu gehen“(§ 22). Außer dieſer Zu nacht 12 Uhr bis wiederum Zu 12 uhren der folgen⸗ dem das Jahr eingehenden Zunfftwachs die Kertzen ange⸗ den Nacht“(§ 19). eben hielt das Gewerbe in Ehrbarkeit zuſammen. Seilighaltung der Sonn⸗ und Feiertage war geboten. den makelloſen Ruf ihrer Mitglieder zu ſorgen. Meß bey der Begräbnis gehalten werden“(S 21). werktätigen, brüderlichen Liebe umfaßten die reli auff den Sonntag Zu backen und Zwar von eine Geno Erwer bes; die für alle der Arbeit und der Kirche. Heyligen opfer d opfer gehen“(§ 2). Bein der Frau eines Zunftmitglie dem Begräbnis beiwo dem„unter auffkoſten der Meßambt“ anw ſchafft werden; Junge werk erwähnt ein in je tanden haben. In der Karlſtraße fin ge Kaſtell ſoll „Lorſch(Heuenz. 3——füäà———ů—ů Hinweis auf den mit dem benachbarten Klo⸗ det ſich ein 2 E nberecnde Nachdrud getboten. 5 . — FFF : Dr. Berlet — 0