neige (Biernheimer Bürger- Zig.— Bierng. Volksblatt Suunbelmer Zeuung— Biernheimer Nachrichten) Viernheimer Tageblatt elle 60 Pig. Auzelgenpreiſe: Die einſpaltige Petltzeile koſtet 75 Pfg., die Reklamez f bei Jeieberholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für? nſerate und Notizen 5 mittags 8 Ühe, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen 10 1 e Geſchäftsſtelle und von sämtlichen Annonden⸗Expedittonen Deutſchlands uns des Aus Amtsblatt der Heſſiſchen Püärgermeiſterei und des Polizeiants latzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahens 105 betimmt vorgeſchriebenen Tagen, konn jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. eint täglich mit Ausnahme der Honn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1950 255. frei 15 Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. bas achtſeitige illuſtrierte Honzwagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ alen bez.— UMunhahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Elſtes, ältestes u. erfotzreichtes Lobel⸗Anzeigeblatt in Pieinhein nſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Biernheim— VPoſtſcheckkonto Nr. 21577 Amt ere 4. 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Jahrgang 5* 9 ö 15 7 Neues in Kürze. 26: In der Eröffnungsſitzung in der franzöſiſchen Kam⸗ mer erklärte Alterspräſident Sibille, daß Deutſchland nicht die Zahlungen geleiſtet habe, die man nach dem Verſailler Vertrag von ihm erhofft hätte. 1: Der engliſche Außenminiſter Chamberlain beſuchte auf ver Durchreiſe in Paris den frauzöſiſchen Außenmi⸗ niſter Briand, bei welcher Gelegenheit die wichtigſten Punkte der Völkerbundsratsſitzung in Genf beſprochen wurden. ꝛe: Im Schachty⸗Prozeß belaſtete der Hauptangeklagte Baſchkin die deutſchen Ingenieure, indem er ſie beſchuldigte, ihn zur Sabotage angetrieben zu haben. 1: Verſchiedentlich kam es in Elſaß zu Drohungen gegen die Geſchworenen, die im Kolmaer Autonomiſtenpro⸗ zeß ein„Schuldig“ ausgeſprochen haben. z: Wolkskommiſſar Kalinin erklärte in einer Auſprache, daß keinerlei Veranlaſſung beſtünde, die deutſchen Firmen der Beteiligung an den Sabotageverbrechen zu verdächtigen. 2: Im chineſiſchen Bürgerkrieg iſt nach Meldungen aus Schanghaf die Einſtellung der Feindſeligkeiten zwiſchen nord⸗ und füdchineſiſchen Truppen in den nächſten 24 Stunden zu erwarten. — Arbeitsloſenkrawalle in Moskau. Eine heſondere Kommiſſion für die Arbeltsloſenſrage 8 Kowno, 2. Juni. Wie aus Moskau gemeldet wird, rotteten ſich am Freitag eine Anzahl Arbeitsloſer vor dem Moskauer Ar⸗ beitsnachweis zuſammen, um gegen die ſchlechte Behand⸗ lung durch die Behörden zu proteſtieren. Die Miliz ver⸗ ſuchte die Menge ohne Waffengewalt zu zerſtreuen. Dieſe griff aber die Beamte an und ſang die Internationale. Mehrere Fenſterſcheiben des Arbeitsnachweiſes wurden zertrümmert. Erſt durch das Eingreifen des Vorſitzen⸗ den des Moskauer Stadtrates, Wolkow, der eine beruhi⸗ gende Anſprache an die Menge hielt, konnte die Ruhe wieder hergeſtellt werden. Die G. P. U. hat im Laufe des Tages die Rädels⸗ führer vernommen. Man erwartet im Zuſammenhang mit den Vorkommniſſen Verhaftungen. Eine beſondere Kommiſſion aus Vertretern der G. P. U., des Innen⸗ kommiſſariats und des Arbeitskommiſſariats iſt gebildet, worden, um die Arbeitsloſenfrage zu unterſuchen. — Die Vorwürfe gegen deutſche Firmen. Kalinin beſtätigt ihre Haltloſigkeit. i Kowno, 2. Juni. Wie aus Moskau gemeldet wird, aing Kalinin in einer Anſprache auf der Tagung der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften(Kolchoſy) unter anderem auch auf den Schachty⸗Prozeß ein. Er erklärte in der Frage der Beziehungen zwiſchen der Sowjetunion und Deutſchland ſeien die deutſchen Zeitungen auf einer falſchen Fährte. Die Behauptungen einiger Blätter, die deutſchen Inge⸗ nieure hätten mit der Verſchwörung nichts zu tun und ihre Verhaftung verfolge lediglich einen beſtimmten Zweck, ſeien offenſichtlicher Unſinn. Die Verhaftung ſei viel⸗ mehr ausſchließlich auf Grund des gegen ſie vorliegenden Materials vorgenommen worden. Weiter kam dann Ka⸗ lin, auf die deutſchen Firmen zu ſprechen und erklärte Wörtlich: „Es beſteht keinerlei Veranlaſſung, die deutſchen Fir⸗ men der Beteiligung an den Verbrechen zu verdächtigen, die von den beiden verhafteten Ingenieuren begangen warden.“ Kali. ſchloß mit der Verſicherung, daß das Sow⸗ jetgericht lebiglich beſtrebt ſei, Klarheit über die Frage der Teilnahme der Angeklagten an der Konterrevolution zu ſchaffel. und daß die Unſchuldigen freige⸗ ſprochen, die Schuldigen aber beſtraft werden würden. Dieſe Aeußerung des Vorſitzenden des Zentral⸗Exe⸗ kutiv⸗Komitees iſt umſo bemerkenswerter, als bisher ſo⸗ wohl hohe amtliche Perſönlichkeſten, als auch die ruſſiſche aeſſe aus der angeblichen Beteiligung der deutſchen Fir⸗ In an der Schachty⸗Verſchwörung propagandiſtiſches Materia zu ſchlagen ſuchten. Die deutſchen Firmen haben wiederholt die gegen ſie erhobenen ſowjetruſſiſchen An⸗ Hagen als völlig unbegründet zurückgewieſen. Es iſt er⸗ freulich, daß dies jetzt auch von hoher ſowiet⸗amtlicher Seite beſtätigt wird. Von einer„Offenſive des deut⸗ ſchen Kapitals gegen die ruſſiſche Wirtſchaft wird man nunmehr in Moskau nicht mehr ſprechen können. Loebes Beſuch bei Gtreſemann. Unmögliche Kombinationen. Berlin, 3. Juni. Die Wiedergeneſung des Reichsaußenminiſters macht erfreuncherweiſe ſo gute Foriſchrmte, daß er verelts am Freitag den Staatsſekretär Kempkes empfangen und mit ihm die volitiſche Lage erörtern konnte. Geſtern be⸗ ſuchte ihn Reichstagspräſident Loebe, bei welcher Gele⸗ genheit ganz ſelbſtverſtändlich auch die Art der zukünftigen Regierungskoalition beſprochen wurde. Wenn nun in der Preſſe behauptet wird, daß Loebe die Bildung einer Weimarer Koalition empfohlen habe, die mit der Bayeri⸗ ſchen Volkspartei und der Bauernpartei des Dr. Fehr eine arpe Mehrheit aufbringen könne und in der Dr. Streſeman den Poſten eines Fachminiſters erhalten würde, ſo müſſen wir ſchon ſagen, daß es uns keineswegs glaubhaft erſcheint, daß Dr. Streſemann und mit ihm die Deutſche Volkspartei für eine ſolche Löſung gewonnen werden könnten, dies umſo weniger, als der Reichsaußenminiſter bereits Mitte des Monats Ber⸗ lin rerlalſen wird, um ſich in einen ſüdlichen Kurort ein i⸗ ge Monate zu erholen. 1 9 Vor dem Ende des Bürgerkrieges? Man erwartet die Einſtellung der Feindſeligkeiten. 0 London, 4. Juni. Nach den letzten Meldungen aus Schanghai wird die Einſtellung der Feindſeligleiten im chineſiſchen Bürger⸗ krieg ſür die nächſten 24 Stunden erwartet. Wie weiter gemeldet wird, ſind die in Tientſin an⸗ ſäſſigen Fremden zu einem Uebexeinkommen über die Schutzmaßnahmen für die Frenmdenniederlaſſungen gekommen. Darnach dürfen chineſiſche bewaffnete Trup⸗ ven das Konzeſſionsgebiet nicht betreten. Angeſichts der Tatſache, daß die Soldaten die Grenze zwiſchen der Eingeborenen⸗Stadt und den fremden Nie⸗ derlafſungen nicht kennen, hält man jedoch Zuſammen⸗ ſtöße nicht für ausgeſchloſſen. In Londoner politiſchen Kreiſen verurſacht der Vormarſch der Südtruppen und die bevorſtehende Beſetzung von Peling und Tientſin ge⸗ wiſſe Sorge, da trotz der Verſicherungen von ſüdchine⸗ ſiſcher Seite keine Gewißheit beſteht, daß es nicht doch zu Uebergriffen kommt. Die ſehr ſtart chineſiſche Bevölkerung in Rangoon ö führt einen ſehr wirkſamen Vonkott aller japaniſcher Wa⸗ ren durch. Die Bohkottbewegung vollzieht ſich jedoch in aller Ruhe. Die chineſiſchen Miniſter verlaſſen Peking. Peking, 2. Juni.. präſid Panfu Begleitung ſeines Sekretärs und ſeiner Familie nach Japan geflüchtet. Die übrigen Kabinettsmitglieder haben Peking ebenfalls verlaſſen. Die Wirtſchaſtspartei in Bayern. Der Staatsgerichtshof ſoll entſcheiden. München, 2. Juni. Der Landesausſchuß Bayern der Reichspartei des Deutſchen Mittelſtandes nahm ſcharf dagegen Stellung, daß die Wirtſchaftspartei im Bayeriſchen Landtag nicht ein einziges Mandat erhalten ſoll, während eine andere Parte mit weniger Stimmen vier Mandate zugeteilt belommt Der Landesausſchuß beſchloß einſtimmig, daß ſich die Wirtſchaftspartei zunächſt der Beſchwerde anſchließt, welche die Demokratiſche Partei beim Staatsgerichtshof N eingereicht hat. Seitens der Reichsleitung und der Neichs⸗ tagsfraktion der Wirtſchaftspartej wurde der Landeslei⸗ tung Bayern weitgehende Uuterſtützung zugeſichert. Rückkehr Hauptmann Fülchners. Der totg ſagte Tibetfe her ſchildert ſeine Erlebniſſe. London, 4. Juni. Der lange Zeit vermißte und ſchon totgeſagte deut⸗ che Forſcher Hauptmann Filchner hat eine intereſſante Schilderung ſeiner Erlebniſſe in Zentralaſien zegeben. Der Ausgangspunkt ſeiner letzten Erpedi⸗ ion war Rußland. Er drang zunächſt nach Oſten vor und hielt ſich über ein Jahr in Kumbum, einem großen tibetaniſchen Kloſter, auf, wo er ſeine ten Bekanntſchaften mit den Prieſtern erneuerte. zurde jedoch krank und nur durch die aufopfaynde Hilfe engliſcher, amerjkaniſcher und chineſſſcher Miſſio⸗ are gerettet. Wie der kühne Forſcher ſelhſt erzählt. war er vollkommen mittellos, ohne Geld, ohne Strümpfe, ohne ausreichende Kleidung, ſeine Stiefel wa⸗ ren nur noch Fetzen, Er ſetzte ſedoch mit zwei Miſſſonaren ſeine Reiſe durch Tibet fort. Sie beſchloſſen, nach Lhaſa vorzudringen, wo ſie eine britiſche Garniſon vermuteten. Nachdem ſie unter unfäglichen Mühen ihr Ziel er⸗ reicht hatten, ergab ſich aber, daß eine britiſche Garniſon in ohaſa nicht vorhanden war. Die Einwohner a e 0 ſenſchaftlichen Instrumente, die ſie für Hexen „ euſchradl. Eine ſtare Abfeilung Bewaffneter be⸗ Miniſterpräſident Panfu iſt in wachte Tag und Nacht das Zeit der Forſcher. Filchner führte mittlerweile ſeine aſtronomiſchen Beobachtungen nachts durch ein Loch im Zelt weiter durch, da ihm nicht geſtattet war, herauszukommen. Schließlich dam Hilfe. Die engliſche Behörde wandte ſich an den Dalai Lama, der die Erlaubnis zum Weitermarſch nach Leh end⸗ lich erteilte. Unter unſäglichen Beſchwerden kam die Ka⸗ rawane in Leh an. Die geſamte durchwanderte Strecke war kartographiſch aufgenommen worden und das erd⸗ magnetiſche Feld in 157 verſchiedenen Punkten von Kuld⸗ ſcha aus vermeſſen. Gtandrecht in Peking. Tſchangtſolins Abſchiedsbotſchaft. In. Peking iſt das Standrecht proklamiert wor⸗ den. Die Truppen der fremden Mächte befinden ſich in Alarmbereitſchaft. In einem Aufruf an die Nordarmee begründet Marſchall Tſchangtſolin das Verlaſſen Pe⸗ kings damit, daß er mit den Südtruppen die Entſchei⸗ dungsſchlacht aufnehmen wolle, deren erfolgreicher Aus⸗ gang ſeinen Wiedereinzug in Peking im Herbſt brin⸗ gen werde.. 8 Gleichzeitig ließ er den ausländiſchen diplomatiſchen Vertretern mitteilen, daß er ſeine Truppen aus der Stadt zurüdziehen werde. Die Sorge für die Ordnung der Stadt werde ein Wohlfahrtskomitee übernehmen. Der Einmarſch der ſüdchineſiſchen Truppen wird erſt nach Ab⸗ lauf einer beſtimmten Frißt erfolgen. ——— Die Guche nach der Italia“. Die„Braganza“ in Kings“ eingetroffen. Oslo, 3. Juni. Wie aus Kingsbay gemelde wird, iſt der Dampfer, „Braganza“ dort eingetroffen, während der Dampfer „Hobby“ mit dem Flieger Lützow⸗Holm an Bord noch erwartet wird. Die beiden Flugzeuge werden vor⸗ ausſichtlich erſt am Donnerstag nach Norden ſtar⸗ ten lönnen. Lützow⸗Holm wird bereits am Dienstag mit ſeinen Erkundungsflügen beginnen. Es beſteht die Ab⸗ ſicht, daß der Chef der italieniſchen Alpenjäger, Sora, ſich auf der„Braganza“ nach Norden einſchiffen ſoll. Unterdeſſen ſtellen die Jtaliener unter Führung eines Seehundsfänger„Kremer“ Nachforſchungen in der Ge⸗ gend der Moſſel⸗Bay an. Eine der Italiener ſoll verſuchen, ſich nach Adventbay durchzuſchlagen, um mitzuteilen, ob die Nachforſchungen bisher irgend eigen Erfolg gezeitigt haben. Aus dem In⸗ und Auslande. Tagung des Preußiſchen Staatsrates. Berlin, 2. Juni. Der Preußiſche Staatsrat wird vor⸗ ausſichtlich am 19. Juni eine Sitzung abhalten. Zur Er⸗ ledigung ſtehen die Ausführungsbeſtimmungen zu den Dienſteinkommensgeſetzen für Volksſchul⸗, Mittelſchul- und Berufsſchullehrer. Auch eine Vorlage über Warthe⸗ und Retze-Regulierung wird vorausſichtlich beraten werden. Sollte der Landtag, wie in Ausſicht genommen iſt, be⸗ reits am 8. Juni ſeine Beratungen beginnen, ſo wird der Staatsrat vielleicht ſchon vor dem 19. Juni zuſam⸗ mentreten. Die Walonen gegen die Sprachenregelung im belgiſchen Heer. Brüſſel, 2. Juni. Die nationale Vereinigung der Walonen hat einen Aufruf veröffentlicht, in dem der Geſetzentwurf über die Sprachenregelung in der Armee anti national ſei und Belgien gefährde. Sollte der Ge⸗ ſetzentwurf von der Kammer angenommen werden, ſo würde die Gründung eines waloniſchen Freiſtaates in Er wägung gezogen werden. Eine Gorkiſeier in Moskqu. Kowno, 2. Juni. Wie aus Moslau gemeldet wird, fand im Großen Theater eine vom Stadtſowjet veran⸗ ſraltete Feier zu Ehren Gorkis ſtatt. Lunatſcharſfi hielt die Eröffnungsanſprache, in der er auf die Bedeutung Gor⸗ lis als Schriftſteller hinwies. Nachdem noch Arbeiter“ Parteivertreter zu Wort gekommen waren, dankte 6 und gab ſeinem Erſtaunen über die auf allen Gel erzielten Fortſchritte Ausdruck. Die bulgariſche Völkerbundsanleihe gefährdet. Soſia, 2. Juni. Nach einem von Finanzminiſter Moloff ſpen Miniſterrat erſtatteten Bericht ſcheint die Völkerbundsanleihe für Bulgarien gefährdet zu ſein, inſo⸗ fern, als die Neparationskommiſſion neue Sicherheite für die Reparation verlangt. Die alte Garantie genug war vorläufig für die Reparationen und auch für die An⸗ leihe. Ab 1932 8 b ſich aber die e um 100 Prozent, wofür die Sicherheiten nicht mehr aus⸗ reichen. 05 Kleine politiſche Meldungen. ö Kattawitz. Der„Oberſchleſiſche Kurier“ Veröfſentlichung einer Rede des deutſchen Abg. Naumann im polniſchen Sejm erneut beſchlagnahmt. Kattowitz. Die Gemeindevertretung in Chropaczow iſt durch einen Vertreter des Kreisausſchuſſes nach Beendi⸗ gung ihrer letzten Sitzung ohne Angabe von Gründen agufgelöſt worden. 1 Paris. Die 61 Waſſerflugzeuge der italieniſchen Ma⸗ rine, die auf einem Rundflug um das Weſtliche Mittel⸗ meer begriffen find, trafen in Marſeille ein und wurden herzlich begrüßt. Belgrad. Die jugoflawiſche Regierung hat der italient⸗ ſchen Regierung ihr Bedauern zu den Zwiſchenfällen in Sebenico und Epalado ausgeſprochen und Schadenerſatz r die Italiener zugefügten Schäden zugeſagt. ö ee He be e e Wiriſchafisumſchan. Vörfenkriſe in Newhork.— Beeinträchtigung des Emiſ⸗ ſſionsgeſchäftes.— Anhaltende Auſpannung des deutſchen Geldmarktes.— Gefährdung der deutſch⸗ruſſiſchen Ve⸗ Ae ufa wii ziehungen. f Der Zufall will es, daß nach langer Pauſe Anleiheemiſſionen an den ausländischen. 1905 1 kaniſchen Börſen gerade in dem Augenblick erfolgen, wo Fae, die ee 5 fte u der Weltbörſe Die ſpekulativen Ausſchrei eri⸗ kaniſchen Borse 5 usſchreitungen an den ameri⸗ Deutſchland während der Inflation erinnern, werden von den zuständigen Regierungsſtellen und von den ſogenann⸗ ten Reſervebanken mit aller Energie bekämpft. Das Kurs⸗ Nascic hat bereits einen ſtarke Stoß erlitten, ſo daß die reichlich leichtfertige Gewährung und Inanfpruchnahme n Spekulationskrediten ſtark eingeſchränkt wird. Es ragt ſich aber, ob die Kriſe, die man durch ſcharfe Maß⸗ ahmen künſtlich hervorrief, auf die Börſen beſchränkt leiben wird. Sollte ſie auf das geſchäftliche Leben der Jereinigten Staaten übergreifen, ſo wären die Folgen ir Amerika wie für den Weltmarkt unüberſehhar. Ge⸗ iſſe Einrichtungen und Gepflogenheklen der ame italiiſchen eſchäftswelt, die wir Deutſche ſo gern bewundern, und omöglich nachahmen möchten, hätten in dieſem Falle rſt einmal ihre Feuerprobe zu beſtehen. 1. Aber auch nach Deutſchland hin ſtrahlt die amerikani⸗ che Börſenkriſe merklich aus. Die Verflauung griff von ewnork ſofort über nach Paris und London, um von a aus weiter nach den belgiſchen und Haſländiſchen Bör⸗ en und bis hin nach Berlin und Fun furt Kursrück⸗ nänge hernar'urufen. In dieſer raſc Fortpflanzung der Kriſe kommt die enge Verbundenheit der einzelnen Gebiete des internationalen Geld⸗ und Effektenmarktes ehr deutlich zum Ausdruck. Es iſt ſehr bezeichnend, daß ie Berichte vieler deutſcher Banken. die in dieſer Woche erſchickt wurden, noch eine ſehr? ttiſche Tendenz zur Schau trugen, während an der. cbereits eine Ver⸗ flauung einſetzte. Hieraus geht t einiger Sicherheit hervor, daß man ſelbſt in deutſchen Bankkreiſen die Ab⸗ hängigkeit unſerer Effektenmärkte von der Newnorker Börſenſtimnung noch nicht ausreichend in Betracht gezogem hat. N. Obwohl die Maßnahmen der amerikaniſchen Regie⸗ rung und der Notenbanken ſich nur gegen die ungeſunden Erſcheinungen des Börſenverkehrs, keineswegs aber gegen das reguläre ſolide Emiſſionsgeſchäft richten, konnten ge⸗ wiſſe Rückwirkungen natürlich nicht ausbleiben. Die Zeich⸗ nungen auf die in den letzten Tagen aufgelegten deutſchen Anleihen waren in⸗Newyork wie in der Provinz bei wei⸗ tem nicht ſo ausgiebig wie ſonſt. Man muß berückſichligen, aß in den nächſten Wochen noch eine größere Anzahl deutſcher Emiſſionen in Newyork zur Zeichnung kommen wird, bei denen es ſich zum Teil um recht bedeutende Be⸗ träge handelt. Der deutſchen Beratungsſtelle ſür Aus⸗ landskredite, die nach einer Sperre von etwa acht Monaten jetzt ihre Tätigkeit wieder aufgenommen hat. liegen etwa 300 Anträge vor, von denen ſicher ein großer Teil geneh⸗ migt werden wird. Man darf geſpannt ſein, ob es ge⸗ lingt, dieſe Emiſſionen immer glatt unterzubringen. Die Lage des deutſchen Geldmarktes hat ſich bisher durchaus nicht gebeſſert, obwohl der Saiſon nach doch Konrad hatte ſich wieder geſegt, aber er hatte ſein Ge⸗ ſicht in beide Hände vergraben und die Arme auf ſeinen Schreibtiſch geſtützt. Lange blieb es ſtill zwiſchen den beiden Männern. Endlich ſah Konrad wieder auf: „Und Cilly?“ fragte er. „Das arme Kind verzehrt ſich in Gram und Kummer. Sie war ſo krank und elend geworden in letzter Zeit, daß wir das Schlimmſte fürchteten, bis— ſie— Fräulein Rö⸗ mers Bekanntſchaft machte.“ 785 „Weſſen Bekanntſchaft?“ fragte Konrad eigentümlich erregt. „Fräulein Römer, der Gouvernante hier im Schloß,“ ergänzte Baumann.„Sie iſt ein gar liebes Kind, und ihrem troſtreichen Zuſpruch haben wir es zu danken, daß Cilly wieder freier und leichter atmet, daß ſie wieder Le⸗ bensmut hat.“ „So wußte ſie darum?“ „Meine Tochter vertraute ſich der Freunden an.“ „Nannte ſie auch— den Namen?“ fragte er mit ſelt⸗ ſamer Haſt. „Wie ich glaube, wohl.“ „Ah!“ Wie eine Erleichterung entrang es ſich Konrads Bruſt.„Baumann, Baumann, warum ließen Sie mich in Unkenntnis der Dinge?“ „Es hätte Ihnen nur Kummer gemacht, und helfen konnten Sie mir doch nicht.“ „Meinen Sie nicht?— Und wenn ich nun alles dran⸗ ſetzen wollte, Ihr Kind wieder froh und glücklich zu machen?“ „Unmöglich, die Gräfin würde es nie zugeben.“ „Wir wollen es abwarten. Doch nun laſſen Sie uns zu dem andern kommen: Ich machte heute eine ſeltſame Entdeckung, als ich durch den Wald ſchritt. Man war damit beſchäftigt, einen Teil meiner ſchönſten Bäume zu füllen. Haben Sie eine Ahnung. zu welchem Zweck das geſchehen konnte?“ a „Kein Sterbenswort weiß ich davon“, erwiderte Bau⸗ mann, ſchmerzlich überraſcht.„Ach, unſer herrlicher Wald— ein Jammer wäre es!“ 1 1 „Ich machte ſofort den 9 1 rückgängig und entließ den unbekannten Mann, der ſich mir als Verwalter vor⸗ ſtellte. Uebrigens ein böckſt unſumnathiſcher Menſch.“ wurde wegen die nahezu an gewiſſe Vorgänge in 11 eine mertidhe Erleichterung eingetreten lein ſnüßte. n der Börſe waren Reportgelder in den letzten Tagen des Monats Mai nur ſchwer und zu hohen Zinsſätzen erhält⸗ lich. Die Abwicklung hätte ſich noch ſchwieriger geſtaltet, wenn nicht einzelne Inſtitute ſchon in der Lage geweſen wären, aus Anleiheerlöſen kurzfristige Kredite zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Das ausländiſche Geld ſpiell eben doch in unſerem geſchäftlichen Verkehr eine ſehr ſtarke Rolle. Hieraus erklärt ſich auch die große Empfindlichkeit 99 05 1 ane und Märkte gegenüber ungünſtigen Newyorker eldungen. Mit größter Aufmerkſamkeit verfolgt die deutſche Geſchäftswelt den Fortgang des Moskauer Prozeſſes ge⸗ gen die deutſchen Ingenieure. Obwohl die ruſſiſche Preſſe ſich, offenbar auf Veranlaſſung gewiſſer Regierungsſtellen, bemüht, dazutun, daß dieſer Prozeß ſich weder gegen Deutſchland noch gegen ſeine Induſtrie richte, wird in deut⸗ ſchen Wirtſchaftskreiſen die ganze Art der Prozeßführung und die ſtarke Einengung der Verteidigung der deutſchen Angeklagten doch als ein ſchweres Unrecht empfunden, das geeignet iſt, die deutſch⸗ruſſiſchen Wirtſchaftsbezjehungen ernſtlich zu ſchädigen. Aus Nah und Fern. Kreuznach.(Auf eigenartige Weiſe ums Leben gekommen.) Ein 25 Jahre alter Landwirt lam mit der Wagendeichſel, an der eiſerne Ketten hingen, an eine nicht iſolierte elektriſche Hofleitung. Der Land⸗ wirt erhielt einen Schlag und war ſofort tot. Schotten.(Ein merkwürdiger Unfall.) Ein eigenartiger Unfall ereignete ſich hier. In einer ſtark ab⸗ ſchüſſigen Straße verſagte dem Knecht eines Schweine⸗ händlers die Bremsvorrichtung des Wagens, im raſenden Tempo ſauſten Pferde und Wagen die Straße hinab, als plötzlich die Pferde zu Fall kamen. Hierbei wurde der Knecht vom Wagen geſchleudert und flog durch ein Fenſter in die Wohnſtube des Viehhändlers Katz, wo er inmitten der überraſchten Bewohner ſchwer ver⸗ letzt liegen blieb. Bad Homburg.(Auch das noch!) Am 10. Juni findet die Wahl zum Kreistag des Obertaunuskreiſes ſtatt. Nach echt deutſcher Zerſplitterungsweiſe haben die Kleintierzüchter in Bommersheim beſchloſſen, eine eigene Liſte aufzuſtellen, an deren Spitze ein Bommersheimer Ziegen⸗ und Federviehzüchter ſteht.— Ob nicht die Ver⸗ einigung der Papageifreunde mit einer eigenen Liſte an die Oeffentlichkeit tritt? Gollnow.(Sechs Gehöfte eingeäſchert.) Ein Feuer vernichtete in dem am Dammſchen See gelegenen. Dorfe Luiſental im Verlauf einer Stunde ſechs Gehöfte. Die Wohnhäuſer, Scheunen und Ställe mit ſämtlichem Mobilar, wertvollen landwirtſchaftlichen Mäſchinen und Geräten und den geſamten Futtervorräten wurden ein Raub der Flammen. Das Vieh konnte zum größten Teil rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt noch unbekannt. Düſſeldorf.(Zwei Perſonen ertrunken.) Drei junge Burſchen im Alter von 13 bis 20 Jahren machten eine Bootfahrt auf dem Rhein. Durch den ſtarken Wel⸗ lengang ſchlu, das Boot um und verſank. Der jüngſte von de: drei Burſchen konnte durch einen Schiffer ge⸗ rettet werden, die beiden anderen ertranken. Duisburg.(Ansſchreitung Streikender in 2 uesburg.) Wie der Polizeibericht mitteilt, hielten am Schwanentor etwa 100 ſtreikende Schiffer und Hafen⸗ arbeiter ei, mit Hafer beladenes Fuhrwerk an. Der Lenler, ein Kaufmann aus Mühlheim, wurde durch einen chlag mit einem Fahrradſchlüſſel ins Geſicht erheblich verletzt„Außerdem wurde ein Sack Hafer aufgeſchnitten. Die Polmei verhaftete den Haupttäter und zerſtreute die Aide Das Fuhrwerk wurde von Beamten weiter be⸗ gleitet. Langenprozelten(Afr.)(Hundert Jahre lang nur Buben.) In die Familien der Vorfahren des Landwirtes Gregor Rüb brachte Meiſter Langbein ſeit über 100 Jahren nur Buben und kein Mädchen. Der Arufgroßvater zählte 96, der Urgroßvater 75 und der Großvater zählt heute 93 Lenze. Seine Söhne ſtanden alle im Felde, einer iſt gefallen. Olympiſches Fuß ball⸗Turnfer. Argentinien— Belgien 6:3 Deutſchland— Uruguay 1:4 Fußball in Süddeutſchland. Troſtrunde. VfB Stuttgart— SC. Freiburg 211 03 Ludwigshafen— Bf. Neckarau ausgefallen Privat⸗Spiele: Sp. Wiesbaden— BV. Phönix 03 Lübeck 4:2 Sp. Vgg. 60⸗94 Hanau— Fe. Fürth 3:1 Hanau 93— Sp. Vgg. Bühla 1:0 VfR. Mannheim— Eintracht Frankfurt 11 Rol⸗Weiß Frankfurt— Boruſſia Fulda 5:42 Sp. Vgg. 02 Griesheim— Eintracht Frankfurt 4:3 VfL. Neu⸗Iſenburg— FSpV. Frankfurt 3:1 Viktoria Aſchaffenburg— Sp. Vgg. Arheilgen 4:0 Germania Wiesbaden— Pfalz Ludwigshafen 2:4 SC. Stuttgart— Stuttgarter Kickers 2:3 — Aruguahy gegen Deutſchland 4:1(2:0) Ein unfaires Spiel der Amerikaner.— Der Schieds⸗ richter verſagt vollkommen.— 2 deutſche Spieler herausgeſtellt und Pöttinger verletzt. Amſterdam, 3. Juni. Vor 40000 Zuſchauern wurde die deutſche Fußball⸗ olympia⸗Mannſchaft von dem Olumpiaſieger von 1924 Uruguay mit 4:1(2:0) beſiegt. Die Niederlage un⸗ ſerer Elf iſt mehr dem völligen Verſagen des ägyyptiſchen Schiedsrichters Monuſſuf Mohammed. zuzuſchreiben, als etwa dem Spiel unſerer Mannſchaft. Der deutſche Mittelläufer Kalb wurde ſchon in der erſten Halbzeit des Platzes verwieſen, obwohl verſchiedene Spieler Uruguays weitaus härter ge⸗ ſpielt hatten, als der Nürnberger. Nach der Pauſe wurde dann der Meeraner Hofmann herausgeſtellt, nachdem er kurz zuvor Deutſchlands Ehrentor geſchoſſen hatte. Als dann auch noch Pöttinger verletzt wurde. war das Spiel natürlich entſchieden. Das Publikum, unter dem ſehr viele Deutſche waren, nahm in ſehr ein⸗ deutiger Weiſe Stellung gegen Sieger und Schiedsrichter. Argentinien ſchlägt Belgien 6:3. Im zweiten Zwiſchenrundenſpiel des Olympiſchen Fuß⸗ ballturniers in Amſterdam ſtanden ſich bei herrlichſtem Wetter und in Anweſenheit von etwa 25 000 Zuſchauern Argentinien und Belgien gegenüber. Das Treffen endete mit dem erwarteten Siege der Argentinier mit 6:3(3:2). Die Belgier ſetzten den Südamerika⸗ nern unerwartet ſtarken Widerſtand beſonders in der erſten Halbzeit entgegen. Aus der Pfalz. Ludwigshafen.(Ein neues Sommerbad!) Ludwigshafen iſt um eine Erholungsſtätte reicher! Das neuerſtellte Sommerbad des Ludwigshafener Schwimm⸗ vereins 1907, verbunden mit großem Strandbad am Willerſinnweiher bei Frieſenheim iſt im erſten Bauteil fer⸗ tiggeſtellt und wurde mit einer ſchlichten Eröffnungsfeier dem Betrieb übergeben. Speyer.(Beim Kajakfahren ertrunken?) Seit dem 30. Mai werden der Apothekergehilfe Erich Krupp, geboren 1908 in Weſtfalen, und der Uhrmacher⸗ gehilfe Kurt Mehlhorn, geboren 1904 in Chemnitz, ver⸗ mißt. Die beiden jungen Leute begaben ſich an dem genannten Tage abends an den Rhein, Nach den ange⸗ ſtellten Ermittelungen iſt anzunehmen, daß ſie beim Ka⸗ jakfahren ertrunken ſind. 7 2—— nent e „Das fand ich längſt.“ 5 „Und mir iſt es, als wenn ſchon ſeit langer Zeit, ungefähr ſo lange Sie von Tworrau fort ſind, nicht alles ſo iſt, wie es ſein ſollte. Mir wurde zwar jeden Monat eine beſtimmte Summe ausgezahlt, aber— na, wie geſagt, wir müſſen Wandel ſchaffen. Ich habe heilige Pflichten gegen mein Erbe, und der alte Schlendrian ſoll aufhören.— Von heute aber ſind Sie wieder Verwalter in Tworrau— halt, ſagen Sie nichts dagegen— ich will es ſo. Ihre Frau und Tochter mögen vorläufig noch in Pawlowitz bleiben, die Entfernung iſt ja keine bedeutende. Und nun will ich eine Darlegung meines Willens für meine gnädige Stiefmama ſchreiben. Präſentieren Sie ihr den Schein morgen früh und ſich ſelbſt als Verwalter dazu. Ich will ſehen, was ſie anſtellen könnte gegen das Machtgebot des Herrn von Tworrau.“ Er ſetzte ſich an ſeinen Schreibtiſch und ſchrieb einige 111 1 0 einen großen Bogen, den er darauf Baumann ÜUbergab: „So, und nun reiten Sie heim und kommen Sie morgen früh wieder. Ein alter Soldat fürchtet ſich doch nicht vor einem Weibe?“ „Nimmermehr, Herr Graf; um ſo weniger, als ich für meinen Herrn kämpfe.“ Die beiden Männer ſchüttelten ſich die Hände, und Baumann verließ das Zimmer. In Konrads Bruſt ſtürmte es in kaum zu bändigender Erregung. Was hatte er heute hören und ſehen müſſen, welche Flut von Widerwärtigem war auf ihn eingeſtürmt! — Trug er nicht ſelbſt und allein die Schuld an allem? Hatte er nicht ſein Gut vernachläſſigt, um ſeinen Hang nach der Wiſſenſchaft zu befriedigen?— 9 0 Am nächſten Vormittag ging Baumann zur Gräfin. Es war kein leichter Gang, und als er der hochmütigen Dame mit den ſtrengen Zügen und kalten Augen 1 ſtand, wollte ihm einen Augenblick der Mut ſinken. Aber er dachte an die Schmach, 159 und ihr Sohn ihm angetan hatten, er dachte an ſeinen Herrn, für den er 920 hier ſtand. Sein Mut kehrte zurück, und er übergab ihr das Schreiben des Grafen Konrad... Die Gräfin warf einen ſpöttiſchen Blick darauf, dann lachte ſie kurz und ſpöttiſch auf,„Mein Stiefſohn iſt alſo iu Race mir das hier“, ſie wies auf das Schreiben,„Auge in uge zu ſagen; deshalb ſchickt er Sieꝛ 7 ze Gräfin!“ rief Baumann vor Zorn und Empörung dunkelrot, aber die Gräfin ließ ihn nicht zu Mo,, ÿ xx * ern anerkenne, und daß ich wünſche, es bliebe ſo, wie es iſt; ich habe meine Gründe, und Sie ſollten en ſein, daß ich Ihnen überhaupt noch einen Gnadenpoſten in Pawlowitz angewieſen habe, und ſich mir gegenüber nicht als Macht⸗ haber aufſpielen.“ 5 In Baumann kochte es, aber er zwang ſich zur Ruhe. „Meines Herrn Wille ſteht mir höher, als mein eigener. Darum werde ich von heute ab Twor rau wieder verwalten.“ Wieder lachte die Gräfin ſpöttiſch auf. „Auf Tworrau iſt ein anderer Verwalter, und zwei können doch unmöglich zuſammenarbeiten.“ i „Der andere iſt bereits geſtern entlaſſen worden.“ „So, meinen Sie? Nun, mein Herr Baumann, ich habe ſchon zu lange Ihr törichtes Geſchwätz mit angehört. Gehen Sie jetzt— ich werde mit dem— Wahnwitzigen ſchon fertig werden.“ Die Gräfin verließ hocherhobenen Hauptes das Gemach, und Baumann wiſchte ſich den kalten Schweiß von der Stirn, ehe er ebenfalls hinausging. Sein Weg führte ihn u Keller, dem er bedeutete, daß das Verwalteramt jetzt in eie Händen läge, und er möge ihm die Bücher aus⸗ liefern. Aber auch hier begegnete er nur Hohn. a Rat⸗ und tatlos wollte er ſoeben den Weg zu ſeinem Herrn einſchlagen, als er auf dem Schloßhof eine beträcht⸗ liche Anzahl Arbeiter in Reih und Glied aufgeſtellt ſah, wie eine Wache vor dem Tore. Baumann trat heran und fragte nach ihrem Begehr und vernahm zu ſeiner Beſtürzung, daß ſie die Auslieferung des Verwalters Keller verlangten. Dieſer habe ſie nicht allein die ganze Zeit her in grauſamer Weiſe behandelt und ge⸗ knechtet und ihnen ihren Tagelohn verkürzt, ſondern ſie geſtern gegen ihren Herrn aufgehetzt und ſie mit Schimpf⸗ worten belegt. ö i Baumann ſich n Mühe, die Aufgeregten zu beruhigen, aber ſie ließen ſich nicht zu einem Rückzug bewegen. Von dem Schall der Stimmen aufmerkſam gemacht, trat Keller auf den Schloßhof hinaus, und bei ſelnem Anblick 510 0 ein wahrer Tumult; die Arbeiter ſtürzten mit blinder Wut auf den erſchrockenen Mann zu, und wer weiß, was Pease ſein würde, wenn nicht plötzlich und unver⸗ mutet Graf Konrads Geſtalt neben dem zitternden Keller aufgetaucht wäre. 0 „Halt!“ rief er mit Donnerſtimme.„Wer es wagt, Kand an dieſen Mann au legen. der iſt entlaſſen.“ (Fortſetzung folgt. liehe je zwe ſo auch ſchon die Badeluſt. Baden und Schwim⸗ zuſtand. „Sagen Sie dem Grafen, daß ich ſeine Beſtimmung nicht chen Rückſicht zu nehmen. Aus Heſſen. Darmſtadt.(Landesgenoſſenſchaftsbank Darmſtadt.) Die 15. ordentliche Generalverſammlung der Landesgenoſſenſchaftsbank Darmſtadt fand in der Turnhalle ſtatt. Direktor Mager führte über das Ge⸗ 1 7 C lee de u. a. aus: Gegenüber dem Vorjahr hat ſich er Umſatz um 155 Millionen auf 836 Millionen, die Aktiven um 1 559000 auf 15.011 000 Mark gehoben. Die Verwaltungskoſten ſind mit 343 000 Mark nahezu unverändert; die Erträgniſſe an Zinſen und Proviſionen um 160 000 auf 499 000 Mark zurückgegangen. Dem⸗ mäß hat ſich auch der Reingewinn um 83 000 auf 388 360 Mark verringert. Die Geſamtmitgliederzahl be⸗ trägt rund 73 000, die Vermehrung gegenüber dem Vor⸗ jahre rund 5000 Mitglieder mit 5000 Anteilen. Der Rein⸗ gewinn ſoll wie folgt verteilt werden: 144 130 Mark Re⸗ N ſerven, dieſelbe Summe zur Ausſchüttung einer 6prozen⸗ tigen Dividende der auf das Jahr 1926 eingezahlten Geſchäftsguthaben; mithin betragen der Reſecvefond 362 090, die Rückſtellungen 44189 Mart, die Reſerven zuſammen 768 369 Mark. Die Jahresrechnung, Bilanz und Gewinnverteilung wurden genehmigt und dem Vor⸗ ſtand Entlaſtung erteilt. Die Statuten wurden dahin ab⸗ geändert, daß die Haftſumme von 30000 auf 20000 M. herabaeſetzt wurde. Lokales und Allgemeines. — Aeber 100 neue Schlaf⸗ und Speiſewagen für den Sommerreiſeverkehr. Um ihren Wagenpark zu er⸗ gänzen und zu vergrößern, hatte die Mitropa im ver⸗ gangenen Jah 40 Speiſe- und 68 Schlafwagen in Auf⸗ trag gegeben, von denen die erſten Wagen bereits im vergangenen Winter im Engadin⸗Expreß liefen. Gegen⸗ wärkig ſind bereits von dieſen 108 neuen Wagen 63 im Verkehr eingeſtellt und die reſtlichen 45 Wagen ſollen noch während der diesjährigen Reiſezeit ihren Dienſt auf⸗ nehmen. Im Ausſehen und Einrichtung unterſchelden ſich die neuen Wagen vorteilhaft von den alten. Sie haben alle einen bordeauxroten Anſtrich und ſind länger als die Wagen früherer Bauart. Die einzelnen Abteile der Schlafwagen ſind nach modernen architeltoniſchen Grund— ſäzen geſtaltet und bieten den Reiſenden mehr Bequem⸗ lichteit. Die Heizung und Lüftung iſt verbeſſert worden und die Betten ſind breiter. Alle Abteile ſind mit flie⸗ zendem warmen und kalten Waſſer ausgerüſtet. Die neuen Speiſewagen ſind breiter als die bisherigen und erwecken de. Eindruck eleganter Reſtaurants. An Stelle der Stühle ſind bequeme, gut gepolſterte Klappſitze an⸗ gebracht. Die Fenſter können vom Mittelgang geöffnet werden, ohn dadurch die Gäſte an den Tiſchen zu ſtören. —. Anträge auf Nachſendung bon Poſtſachen. Es empfiehlt ſich, zu Anträgen auf Nachſendung von Poſt⸗ ſendungen und Telegrammen die amtlichen Vordrucke zu verwenden. Durch ihre Benutzung wird zum Vorteil der Empfänger die pünktliche wendung gewährleiſtet. Man erhält die Vordrucke an den Poſtſchaltern und von den Zuſtellern unentgeltlich. — Die Gebühr für Poſtpakete nach Frankreich. Das Reichspoſtminiſterium teilt mit: Die franzöſiſche Poſt⸗ verwaltung hat den Meiſtbetrag für Nachnahmebeträge auf Poſtpaketen nach Frankreich(einſchließlich Algier) bis auf weiteres auf 200 Rm. un: auf Poſtpaketen aus Frank⸗ reich leinſchließlich Algier) nach Deutſchland auf 1000 Franzöſiſche Franken herabgeſetzt. — zungen für die Badezeit. Kaum ſcheint die' i Tage freundlich auf die Erde herab. m„Sommerkreuden und Körperübungen von geo⸗ zem geſundheitlicheſn Wert. Leider fordert dieſer Sport alljährlich viele Menſchenopfer. Zum größten Teil ließen ſie ſich vermeiden. Jedermann prüfe ſeinen Geſundheits⸗ Nicht jedem iſt das Baden in offenen Gewäſ— ſern zuträglich. Kein Schwimmer gehe erhitzt oder mit llem Magen oder mit erregter Herztätigkeit ins Waſ⸗ ſer. Keiner wage ſich weiler hinaus, als er es zuverläſſig ſeinen Körperkräften und ſeiner Schwimmtüchtigkeit zu⸗ trauen darf. Keiner gehe, nur der Nenommage halber. in zu kaltes Waſſer oder bleibe zu lange drin. Schwere Erkältungskrankheiten innerer Organe können die Folge fein. Jago und Fiſcherei im Zuni. Das Verfärben des Hoch-, Dam⸗ und Rehwildes geht ſeinem Ende entgegen, kommt jedoch beim Gams erſt recht in Gang. Alle vier Wildarten ſetzen noch. Geweihe des Rot⸗ und Schaufeln des Damhirſches ſtehen noch in der Entwicklung, trotzdem endet für dieſe Hirſche in Hohenzollern bereits die Schonzeit. Die Mehrzahl der Rehböcke trägt ihr gefegtes Gehörn, nur ſchwache, kümmernde und mit Engeclingen behaftete— ſo ſchreibt der„Deutſche Jäger München“ weiter— zeigen noch den Baſt. In allen deutſchen Staaten, mit Ausnahme des Freiſtaates Sachſen, iſt der rote Bock jetzt frei, wird jedoch von der zweiten Hälfte des Monats ab herofto heimlich und beginnt außer aus großen, an Schlägen reichen Waldungen ins Getreide abzuwandern. Wald⸗ und Feldhühner, ſowie Faſane brüten noch oder haben ſchon Kücken, die jedoch zumeiſt in dieſem Mo⸗ nat auszufallen pflegen. In Oldenburg unterſtehen Birk⸗ und Faſagenhähne noch dem Abſchuß. Junge Enten er⸗ langen ihr erſtes Jugendkleid, alte Erpel freten in die Nauſer. Für Wildtauben und das auf Möſern brütende Jederwild beginnt dort, wo ſie, wie in Bayern und Württemberg überhaupt eine kurzbemeſſene Schonzeit ge⸗ mießen, nunmehr die Schußzeit, die aber gerade um die⸗ en Zeitpunk, fälligen zweiten Bruten wegen mit mög⸗ lichſter Vorſicht und Beſchränkung ausgenützt werden jollte. Für Ruhe im Revier iſt auch jetzt tunlichſt zu ſor⸗ gen, den Krähen und Elſtern und mit gleicher Hart⸗ näcigleit ſtreunenden Hunden und Katzen nachzugehen. Revierbummler und Schwämmeſucher ſind zu über⸗ wachen. Aeſche, Forelle, Regenbogenforelle und Bachſaibling haben beſte Fangzeit. Karpfen, Barbe, Waller und Blei laichen. Barſch, Sied und Aitel können gefangen werden. In kleinen Gewäſſern geht der Huchen an die Fliege. Beim Krebsfang iſt auf die jungen tragenden Weib⸗ —— ä—— Vom Wandern und Reiſen. Uralt iſt dem Deutſchen die Neiſe⸗ und Mander⸗ * gar zu gerne zum Wanderſtab und durchſtreifen die grü⸗ nen Auen und Wälder, bis der Abend ein Ziel fetzt. Die Eiſenbah, bringt namentlich an Sonntagen viele Tauſende weit hinaus vor die Tore der Städte aufs Land, auf deſſen Straßen der moderne Verkehr der Autos, Motorräder und Fahrräder unaufhörlich le⸗ bendig iſt. Durch die Lüfte brauſt auf manchen Strecken ein blinkendes Flugzeug dahin, entgegen den Wolken, von denen der Dichter ſingt:„Die Wolken, ſie wandern, am himmliſchen Zelt.“ Durch den Krieg und die Nachkriegszeit eingeengt und dadurch mit ſeinex Heimat wieder beſſer vertraut gewor⸗ den, pilgert der Deutſche gerne in vertraute Umgebung, wenn auch, wie die Gaſtliſten zahlreicher Auslandsorte beweiſen, es noch viele an ferne Geſtade treibt. Die Wochenendbewegung, auch eine Erſindung unſerer jüng⸗ ſten Gegenwart, hat zweifellos das Gute, daß ſie das Ausflugsziel nicht allzuweit in die Ferne rückt. Daß ſie indeſſen hauptſächlich auf Ruhe und Erholung im Freien abzielt, bedeutet ſie einen neuen Typ des Wandern. Unſere Jugend beſonders tippelt gerne und mit Ge⸗ ſang durch die ſchöne Heimat, große Jugendorganiſatio⸗ nen haben das Wandern ungemein volkstümlich gemacht gemacht und überall erheben ſich Jugendherbergen zur Aufnahme der fahrenden Geſellen. Im Wandern und Reiſen, im Schauen und Denken wird nicht nur das Geſichtsfeld mächtig angeregt und erweitert, auch der Geiſt beflügelt ſich wie dieſe wandernden Wolken, wie dieſe enteilenden Züge auf glänzend beſchienenen Gleiſen. Steigerung 15 gewichts luſt eingegraben. In der ſchönen c greifen Wir 2 2 dos Schlachtvieh Durchſchnittliches Schlachtgewicht ls. 7 21— 1 Schweine ——— .— 2 * — N 121„ 4 4 .. 5 19—4 „ 1 —— 1 5 2—— 790 Y 7905 15 9 2 er brd Ln N N 0* 8 1* Winke und Natſchläge. Menues Porzellan ſowie irdenes Geſchirr wird da⸗ durch dauerhafter, daß man es vor der Ingebrauchnahme ſtundenlang in kaltes Waſſer legt und danach lauwarm ſpült. * Aepfel ſollen nur mit dem Aepfelauskerner oder einem Kartoffelſchälmeſſer ausgekernt werden. Durch den Gebrauch eines Küchenmeſſers wird der Apfel zu leicht Zerbrochen. ö —— ͤ äG:ͤ— * Sonntags⸗Chronin. Der 1. Juni-Sonntag prangte im Sommerkleid. In der Frühe ſchon bewegten ſich die Ausflügler in allen Gaſſen und nach allen Rich⸗ tungen. Das Wetter war golden, die Natur lieblich und ein Genuß. Beſonders ein Frühſpaziergang in unſere Waldungen iſt, da das Ungeziefer noch in dieſen Stunden ruht, eine gute Erholung. Wo man hinaus kam, ſah man auch Spazierluſtige. Vereinzelt hörte man auch ſingende Gruppen, neben den Einheimiſchen auch Fremde. Wele, ja viele wiſſen es gar nicht, wie herrlich und genuß⸗ voll ſo ein Frühſpaziergang in unſeren Waldungen iſt. Vereinſamt fühlen tut man ſich nicht. Bald iſt es ein Haſe, bald ein Reh und wieder bald ein Eichhörnchen nach denen die Blicke den Wanderer ſchauen laſſen. Und erſt die bunte Vogelwelt, wie munter dieſe ihre Morgen- melodie aus voller Kehle ihrem Schöpfer darbringt. Des Kuckucks Ruf ſchlägt dem Wanderer entgegen. Leiſe wehen Aeſte und Blätter im Morgenhauch. Fürs ahr, es geht ein Jauchzen durch des Wandererbruſt, Herz und Gemüt werden friſch. Der Menſch fühlt hier ſo rech, daß er Menſch iſt. Darum ſeid gemahnt, auch nuſer helmatlicher Wald bietet Reize genug, um ſich ausleben zu können. Des Sängers Wahlſpruch beſteht noch zu Recht:„Heimat, o Heimat, wie biſt du ſo ſchön!“— Daß es in unſerer modernen Zeit vorwärts geht, davon gibt ein Beiſpiel der Rieſenverkehr. Und erſt die„Mode“, was da nicht alles zur Schau getragen wird. Ja, die Damen bringen die Kleider Händler noch in größte Schwierigkei⸗ ten. Im Geſchäftslager ſitzt der Stoff, den ſie den fparenden Damen gerne verkaufen wurden. Es geht vorwärts, auch in der— Mode. Wie der Fahrradverkehr mit der Zeit immer mehr wuchs, ſo ſcheint es wohl auch ö mit den Krafträdern zu kommen. Auch dieſe wachſen immer mehr an Zahl, ebenſo der Autoverkehr, der die Straßen recht unſicher macht. Viele Hunderte dieſer Fahrzeuge raſten die Verkehrsſtraße von Mannheim nach Weinheim hin und zurück. Beſonders der Flugtag in Mannheim war ſtark beſucht. 50 000 Zuſchauer! Das Spargelfeſt in Schwetzingen ſah. 25 000 Beſucher,.— Das Tivolifeſt, das als Einwelhungsakt des neuerſtande nen Tipoltortsteils gedacht, war über alle Maßen gut beſucht. Man ſprach von„Kerwe“ was ſich da droben abgeſpielt hat. Und richtig, alle die kamen, ſie haben ſich in„Neuoſtheim“, ſo bezeichnet der Bollsmund dieſes Neubaupiertel, recht gut amäſtert. a Dee naheliegende! Wald bot ein förmliches Sennelager. Der Feſtplatz war Lene Abend nach 9 Uhr erdrückend belebt. Eine Ban⸗ oneon⸗Kapelle und ein Trommler⸗Corps ſorgten für Ab⸗ wechslung. Auf Mutter Grün wurde das Tanzbein gedreht. Auch halfen Mitglieder der Sänger⸗Einheit mit das durch einige Geſangseinlagen zu verſchönern. as „Tivolt“ hatte Flaggenſchmuch angelegt. Mehr als zehn 5 J Bier wurden getrunken und zwei Zentner urſt verkauft. Für heute Montag Abend 6 Uhr iſt noch eine kleine Nachfeier vorgeſehen. Schon heute muß geſagt werden, daß der Gedanke eines Tivolieinweihungs⸗ feſtes gut und dem Heimatfinn nur zum Nutzen geweſen iſt.— Ein anderes Feſt, das des Stemm⸗ und Ringklubs am Ochſenbrunnen, war ebenfalls ſehr gut beſucht. Das Wetter trug auch hier ſehr viel dazu bei, dieſe Veran⸗ ſtaltung zum Erfolge zu führen— Das Gartenfeſt im „Schwarzen Peter“ wies ebenfalls eine gute Beſetzung auf. So hat der Wettergott überall mitgeholfen, daß den Veranſtaltern neben dem herrlichen Verlauf auch noch ein ſchöner Ueberſchuß verbl eben iſt.— Wieder angenehm vermerkt wurde auch, daß unſere Gemeinde ein gutfunk⸗ tionierendes Sprengfaß hat, das dem früheren Uebelſtand der Staubplage in den Straßen abgeholfen hat.— Am Abend hatte das Zentral Theater zahlreiche Beſucher wieder bei ſich vereinigt.— Die Sport⸗Vergg. verlor in Edingen 0:2.— Die D. J. K. ſiegte hier gegen Fulda mit einem Bombenſieg von 1:11.— So verlief der Sonntag, trotz großerHitze und Alkoholumſatz, ohne beſondere Zwiſchenfälle, was der Bernunft unſerer Ortseinwohner ein gutes Zeugnis ausſtellt. . Sänger⸗Einheit. Die Beerdigung findet ſchon um 5 Uhr ſtatt. *Der Weg des Lebens. Im Wonuenmonat Mai erblickten in unſerer Gemekude 24 junge Erdenbürger das Licht der Welt. Der Schnitter Tod hat 6 Perſonen mu in ſein dunkles Reich hinabger ommey. 16 Paare reich⸗ ten ſich die Hanb zum Bunde des Lebens. Zar Beachtung! Die Stemobſtzeit deginst und in wenigen Tagen werden die Frühkirſchen auf dem Markt erſcheinen. Da iſt es nötig, die alte Mahnung wachzurufen „Drinktkein Waſſer auf den Geguß von Stemobſt.“ Viele blühende Menſchenleben haben ſchon durch Nichtachtung dieſer Warnung ihr Leben verloren und zwar ſterben ſolche: Unelücklichen uater unſäglichen Ounalen. Eltern und Lehrer- ſch ekt tun gut, die Kiader noch ganz beſonders darauf auf⸗ merkſam zu machen. Natörlich iſt auch der Genuß von Bier oder dergleichen Getraͤuken nach dem Eſſen von Stein⸗ obſt unbedingt zu vermelden. Alſo Vorſicht! Wieviel Geiſtliche gibt es in Heſſen? In Heſſen gibt es nach der neueſten Statiſtik insgeſamt 852 Geiſtliche. Davon ſind 60 Prozent evangellſcher und 40 Prozent kathboliſcher Konfeſſion. Das entſpricht auch erwa der konfeſſionellen Schichtung der heſſiſcher Bevöl⸗ kerung, die ſich aus 65,72 Proz. Prateſtanten und 30,50 Proz. Katholiken zuſammenſetzt. Es entfallen auf je 1803 Evangeliſche und je 1151 Katholiken ein Geiſtlicher. H. Turn⸗ und Sport⸗Ergebniſſe der Turngenoſſenſchaft 1893 in Fürth(Odenw.) Sportler: Jugend: 50 Meter Lauf: 1. Sieger Jakob Ringhof 6,/0 Sek. 4 4•50 Meter Staffel: 1. Sieger Viernheim 29/0 Sek Sportler: f 2. Sieger, Auguſt Helft ich, 3. Steger, Michael Alter Kugelſtoßen: 1. Sieger, Karl Trapp 7,25 Kg. 3. Sieger, Math. Ringhof Stabhochſprung; 1. Steger. Math. Ringhof 3,03 Mir. 3. Sieger, Aug. Helfrich 2,83 Mtr. Maunſchaftskampf: 6 Mann, je 2 Mavn Kugelltoßen Wllſprung und Hochſprung: 1. Sleger, Turngenoſſen ſchaft Vteꝛuheim. 6.22 Mtr. 5,70 Mir. 11,01 Mir. 10,32 Mtr. Weitſprung: Geräteturnen: Mittelſtufe: 4 Sleger, Georg Pfenving 10 Jakob Helbig Obertufe: 3.„ Franz Herbert 7„ Nkolaus Adler 10„ Michael Winkenb ach 11.5„ Stephan Bläß Amtlicher Teil Bekanutmachung. Betr.: Heugrasverſteigerung. Am Mittwoch, den 6. ds. Mts. vormittags 9 Uhr findet im Saale des Gaſthauſes zum Engel die Heugras⸗ verſteigerung von den gemeinheitlichen Wleſen ſtatt. Es wird wiederholt darauf aufmerkſam gemacht, daß diejenigen, die noch aus früheren Jahren Schuldigkelten an die Gemeinde haben, vom Mitbteten ausgeſchloſſen ſind Bor der Heugrasverſteigerung an kommenden Mit ⸗ woch wird im gleichen Saale ein Vos Frühkirſchen an den Meiſtbietenden verſteigert. Veinheim, den 31. Mat 1928. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberih Inſerteren bringt Oemiun .— —