heute Montag 2 brole Sonder-Vorstellung- im Central- Theater Elne Karte gilt für 2 Personen. Sie ſehen ein erſtklaſſiges Programm von Qualität 7 c Demnöchſt kommt das Monumentalfilmwerk: 1 bertaulte Beide Filmwerke muß man geſehen haben. 1 g 1 N Drum auf I N b heute Abend ins C Ame Mönig bon Meno ie Lleblingsfrau des Maharadſche 12 . 255 2——.— N 2 e ee eren Viel Geld um nichts.— Was koſtet die Krone?— Ter Oukel aus Amerika.— Filmbeine.— Filmdiva Laus. Man muß ſich darüber wundern, daß es Leute gibt, die für Dinge unſcheinbarſter Art mitunter horrende Sum- men, die ein Vermögen darſtellen, kalten Herzens auf den Tiſch legen. Ich denke nicht an Kunſtſchätze, die bisweilen mit einer Million Mark für das Bild bezahlt werden, denn die alten Meiſter ſind, ernſthaft betrachtet, über⸗ haupt unbezahlbar und verdienten es,„verſtaatlicht“ zu werden, da man die Notioendigleit nicht einſteht, daß ſich Generationen von Känſthͤndlern daran„die Finger ab⸗ wiſchen“. Ich denke auch nicht an Briefmarken, die einen hohen Seltenheitswert be itzen, obwohl auch hier eine be⸗ ſtimte Grenze vernünftigerweiſe am Platze wäre. Aber FEN * ö 1 2 e — N 6404 5 N 8 N ee e e. d Die e il a .—— IA.—— do ſind zum Beiſpiel Orchideen, alſo Blumen, Topfpflan⸗ zen mit ein, zwei Blüten und ſechs, ſieben Blaättlein, die Tauſende koöſten. Die engliſche Gartenbaugeſellſchaft hat in London eine Frühlingsſchau gezeigt, auf der ein Orchi— deenzelt in Geſamtwerte von 200000 Mart bewundert werden konnte. Für eine dieſer koſtbaren Topfpflanzen, eine beſonders ſchöne Neuzüchtung, deren Blüte eine tief karminrote Lippe, einen dunkel manvefarbenen Hinter— grund und einen orangegelben Mittelpunkt zeigt, wurde die Rieſenſumme von 14000 Mark geboten. Aber der Züchter konnte ſich nicht entſchließen, ſein Meiſterwerk ſo billig abzugeben. Kein Wunder: denn er hatte offenbar erfahren, daß in Philadelphia eine Orchidee den Preis von 42000 Mart erzielt hatte. Man denke ſich, daß ein Braut⸗ werber ſeiner Angebetenen dies magere Pflänzchen mit⸗ ſamt ſeinem Liebesantrag zu Füßen legte, und ſie der ſchenke ſagen wir hierdurch herzlichſten Dank. fcnimnnudunmmg mr Adam Schmitt u. Frau Roſa geb. Friedrich. ieee Für die uns anläßlich unſerer Ver mähluun in ſo reichem Maße übermittelten Glückwünſche und Ge⸗ eee,* U 5 Buchdruckerei 255 9 8 Baup I Piernheimer Topf mit einer Schmoll⸗Lippe auf das Flurtiſchchen ſtellte, als wollte ſie damit ſagen, daß er ſich auch ruhig zu einem anſtändigen Strauß Roſen hätte aufſchwingen können. Und wenn er ihr dann mit bebender Stimme ins Ohr flüſtern würde, das da(das Pflänzchen) ſei das Vermögen, mit dem er ſie zu beglücken habe—— vielleicht würde ſie ihm antworten:„Ach, laß doch, Egon, ich habe dich auch ſo lieb.“ Man kann nicht gerade behaupten, daß der Erwerb dieſer Koſtbarleit eine zweckmäßige Kapitalsanlage darſtellt. Wie anders lukrativ iſt dagegen der Kauf einer Grafen⸗ krone. Man muß freilich ſchon etwas tiefer ins Porte⸗ feuille greifen. In Kanada inſeriert im Anzeigenteil einer Zeitung ein polniſcher Graf Leon Gnielinſti ſeine Würde als verkäuflich. Er will dafür einſchließlich der damit verbundenen Rechte 50000 Dollar haben.„Am⸗ ſtändehalber“, denn der Hunger iſt ein bitterer Gaſt. Da⸗ gegen kann es einem der amerikaniſchen Kröſuſſe ja nur erwünſcht ſein, das„Kleingeld“ ſeiner Weſtentaſche los. zuwerden und dafür eine pompös klingende Viſitenlarte zu erwerben. Geld iſt ja drüben genügend vorhanden. Hat es doch neulich erſt der Aufruf einer amerikaniſchen Bank an die Oeffentlichkeit gebracht, daß in einem ihrer Treſore fünf Tonnen Goldes lagerten, deren Wert ein⸗ ſchließlich der aufgelaufenen Zinſen 15 Millionen Mart be⸗ trägt. Der Beſitzer dieſes Schatzes, ein aus Deutſchland eingewanderter Goldgräber, iſt inzwiſchen längſt vermo⸗ dert; aber eifrige Nachforſchungen haben ſeine Erben er⸗ mittelt. Es ſind ſieben Perſonen, die ſich darein zu teilen V haben, und eine unter ihnen iſt ein 16jähriger Berliner Holelpage, der einzige Sohn einer armen Straßenbabner⸗ witwe, Gerhard Fechner mit Namen. Ueber Nacht iſt der Knirps, der bisher vor den Großen dieſer Welt mit Win⸗ deseile die Tür hat aufreißen müſſen und ſich für ein Trinkgeld von ⸗ oo Pfennigen vie Hagen dufte, elbe vir Kröſus geworden. Aber ſolch Glück blühl ja nur ganz wenigen. Alle andern müſſen ſich den Kaviar aufs Brot unendlich ſauer verdienen. Auch der Sprung in den Film⸗ himmel, in dem es Golddukaten regnet, endet alletmeiſt mit einer großen Enttäuſchung. Ein junges Ding aus Danzig, das nach einſtimmigem Urteil aller berufenen Ken⸗ ner die ſchönſten Beine im ganzen Freiſtaat haben ſollte, bewarb ſich um ein Engagement bei einer Berliner Film⸗ geſellſchaft. Die ehrgeizige Mutter ſetzte ſich in Begleſtung ihrer hoffnungsvollen Tochter auf die Bahn und ließ ſich bei dem Filmgewaltigen melden. Aus Höflichleit wurden die Danziger Gäſte empfangen, und aus Höflichkeit er⸗ llärte der Direktor, da es ihm leid tat, ſo freudvolle Hoff⸗ gungen jäh zerſtören zu müſſen, er wolle verſuchen, die junge Dame gelegentlich als Komparſin, alſo Statiſtin, zu beſchäftigen. Nach einigen Wochen erhielt der Direktor eine Klage auf Zahlung von 830 Mark Unkoſten, die durch Neiſe und Penſion entſtanden ſeien, einſchließlich der fälli⸗ gen„Gage“. Dieſe Methode iſt ohne Frage ungeeignet, den Zweifel an der Preis⸗Würdigkeit beſagter ſchöner Beine zu zerſtreuen. Was nun aber den armen Menſch⸗ lein meiſt mißlingt, nämlich ſich im Strahlenſchein der Ju⸗ piterlampen ſelig zu ſonnen, gelingt viel leichter ſeinen allerübelſten Quälgeiſtern. Ein Filmbiologe hat jetzt die Laus zum Filmſtar gemacht. Allerdings wird ihr die hohe Gage, falls man ſie ihr bewilligen ſollte, nicht viel Freude bereiten. Sie wird nicht einmal im Pelz dahergehen dür⸗ fen. Sondern ſie wird mit allerlei Giften in die ewigen Jagdgründe befördert, als Lehrmittel für Kammerjäger und ſolche, die es werden wollen—— in der Schillerſtr. Anzeiger zu verkaufen Zu erfragen in der Alle vorkommenden Erped. ds. Bl. Denckarheiten werden ſchnellſtens angefertigt. Für Handel u. Gewerbe litzblanke SSS Geſchäftseröffnung zur gefl. Kenntnis, daß ich ab Frei- Prima Wasser uber Kaſtan ien Holz 300 Ltr. Inhalr Stück 12 Mark bei Frauen baben auch blitzblanke Möbel, denn ſie gebrau chen nur Möbelputz „Uungerschön' flathaus- Drogerie Peter Moskonp. Geſchäfts⸗Karten Brieſköpfe Mitteflungen Poſtkarten Notablocks Cauverts Rundſchreiben Handzettel tag, den 1. Juni im Hause Bismarck ⸗ ſtraße 8 vormals Friseur- Geschäft Fischer einen Herren- Friseur- Salon eröffnete. Durch meine langjährige Erfahrung im Fach, bin ich in der Lage, meine werte Kundschaft in jeder Weise prompt und sauber zu bedienen u. halte mich hiermit bestens empfohlen. Hochachtungsvoll Karl Haas 2. 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Nur langſam wur⸗ fern ſich nicht weſentlich änderten, ſa da erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 8 18d if. frei ins Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte ö bei Gontdagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗— kalender.— Unnahme von Abonnements täglich in ber Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, älleßes u. erfolgreiches Lokal⸗Anzeigeblatt in Piexnhein ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Alfurt a. M.— chriftleitung, Druck U. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rarhausſtr. r. 130 Viernheimer Tageblatt (Viernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Voltablatt Unzeigenpreife: Oie einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. iederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vos mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Aus lands. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an bestimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben. 45. Jahrgang 0 1 v 5. 9 Neues in Kürze. 1: Die Fraktionen des neuen Reichstages ſind für den 11. und 12. Juni vormittags einberufen worden. 1: Wegen der Eiſenbahntariferthöhung wirv es zwi⸗ ſchen der Reichsregierung und der Reichsbahngeſellſchaft zu einem Kompromiß kommen, das leviglich eine Erhöhung der Gütertariſe vorſieht. 12: Nach einem ruſſiſchen „Italia“ auf Franz⸗Joſephsland befinden. Der Funkſpruch ſoll ſich die genaue Auſenthaltsort konnte jedoch wegen Unkenntnis der Sprache nicht verſtanden werden. : Der amerikaniſche Marineflieger Stultz hat einen Trausozeanſlug unternommen, der aber infolge ſtarker Ne⸗ belbänke bereits in Neufundland ſcheiterte. 2: Auf den Sonderzug Tſchangtſolins, der ſich auf der Fahrt nach Mukden befand, iſt ein Bombenattentat verübt worden, dem zahlreiche Tote und Verletzte zum Opfer fielen. Tſchangtſolin ſelbſt iſt leicht verletzt worden. 4 7 8 Forderungen des Tages. % Vierzehn Tage ſind ſeit den Reichstagswahlen Unmittelbar nach den Wahlen e all⸗ 25 grenzte, den einige Sterne am getrübten politiſchen Himmel ſicht⸗ bar, aber immer will in dieſer arktiſchen Atmoſphäre die Sonne noch nicht aufgehen. 31. Immerhin ſteht jetzt das endgültige Wahlergebnis feſt. Der Neichswahlausſchuß konnte mitteilen, daß die Ziffern der für die einzelnen Parteien ahgegebenen Stim⸗ men infolge der endgültigen Zuſammenſtellung der Zif⸗ ß in der Man⸗ datszuteilung der Reichstagsmandate für die einzelnen i Es verdient ten ſich vor vier Jahren noch 78,8 Prozent der wahlbe⸗ rechtigten deutſchen Frauen und Männer an den Reichs⸗ tagswahlen, ſo iſt die Wahlbeteiligungsziffer jegt auf 75, Prozent geſunken. Im Wahlkreis Baden haben ſich gar nur 61,7 Proezut aller Stimmberechtigten an den Wahlen beteiligt. So ſchlecht hat Baden, ſeitdem es einen deutſchen Reichstag gibt, noch nie gewählt. Das läßt — tief blicken, ſagt Sabor. r Trotzdem ſeit den chen ſind, hat ſich in Wahlen vierzehn Tage verſtri⸗ den oberen Regierungsregionen nichts geändert. Das Kabinett beſchloß lediglich, vor⸗ läufig beiſammen zu bleiben und erſt am Tage vor dem Zuſammentritt des Reichstages ſeinen Rücktritt zu er⸗ fllären. am 13. Juni zuſammen. dem 20. Mai und dem 13. Juni liegt, ſollte aus ſtagts⸗ politiſchen Gründen, über die allgemeine Einigung herrſcht, dazu benutzt werden, um die kommende Regierungsbil⸗ nen. So war es nämlich bisher, daß bei allen Nach allgemeiner Annahme tritt der Reichstag Die Zwiſchenzeit, die zwiſchen dung vorzubereiten und die Tage der regferungsloſen „ſchrecklichen“ Zeit möglichſt abzukürzen. Zwei Drittel diefer Friſt ſind jetzt bereits verſtrichen. Was in der hinter uns liegenden Zeit geſchah, um eine möglicht ſchnelle Regjerungsbildung zu ermöglichen, iſt erſtaunlich wenig, weniger als ſelbſt beſcheidene Anſprüche an die politiſch führenden Köpfe der großen Parteien erhoffen ließen. Die theoretiſchen Möglichkeiten der Regierungsbil⸗ dung ſcheinen uns von untergeordneter Bedeutung zu ſein, wenn ein politiſcher Wille und die ſtaatsbürgerliche Ver⸗ antwortlichkeit vorhanden ſind, die unſere wirtſchafts⸗ politiſche und außenpolitiſche Lage dringend gebieten. Laut Volksurteil hat die Sozialdemokratie den Beruf und die Pflicht, die Regierungsbildung zu verſuchen. Es war deshalb von ihr gründlich verfehlt, daß ſie ihren Reichs⸗ ausſchuß erſt auf den 7. Juni nach Köln einberjef, um ſich ſelbſt einmal darüber klar zu werden, was ſie zu kun gedenkt. Dieſe Sitzung hätte ſpäteſtens am 25. Mai ſtattfinden müſſen, ſo daß die übrigen Parteien bis zum Anfang dieſes Monats zu der Haltung und zu den Wün⸗ ſchen der Sozialdemokraten hätten Stellung aa lön⸗ egie⸗ rungsbildungen die Reichsparteiausſchüſſe gehört wurden und die Fraktionen eingehend und immer wieder befragt wurden, ob ſie mit der Regierungsbildung, mit den Richt⸗ linien der Regierungspolitik und mit der Beſetzung der Miniſterien, ſowie der höchſten Regierungsſtellen der Aemter einverſtanden ſind. Dieſe Befragerei gab ein, heilloſes Durcheinander und geſtaltete ſich für die Näher⸗ ſtehenden und das ganze Volk ſchließlich zu einem groben Unfug. Mit politiſcher Führung hat eine derartige Re⸗ gierungsbildung nichts gemein. Es iſt daher notwendig, daß die bisherige Praxis der Regierungshildung gründlichſt und von allen Parteien aufgehoben wird. Reichspräſident v. Hindenburg möge entſprechend der en des Volkes vom 20. Mai einen Mann ſeines Vertrauens mit der ee felt dung beauftragen. Der von ihm erkorene Kanzler ſoll daraufhin umgehend mit den Führern der Parteen ver⸗ andeln, mit denen die neue Regierungskoalition zu, ö ö chaffen gedenkt. Sind die anaeaangenen arteifübrer wirtlich das, was der name Parteifuhrer tagt, fuhren ſie ihre Partei und ihre Fraktion, dann haben ſie auch das Vertrauen und die Zuſtimmung ihrer Fraktionsge⸗ noſſen bei ihren Entſcheidungen. Sollten ſie dieſes Ver⸗ trauen nicht beſitzen, ein logiſch unden! barer Fall, oder ſollten ſie unter gegebenen eigenartigen Zuſtänden fühlen, daß ſie eine Kückgratſtärkung benöt“ dann mögen die betreffenden Partei- und Fraktionsſ er ſich vorher von ihren Fraktionen die erforderlichen Vollmachten geben laſſen. Auf dieſer Baſis und unten läßt ſich nach dem Rücktritt d rung Marx⸗Hergt in wenigen nigen Tagen, eine neue Reich« terung erſtellen. Geht es aber wieder zu, wie bei der en Regierungshildung und der Ausarbeitung der wunderbaern„Richtlinten“, die im politiſchen Leben unſeres Volkes ein abſchrecken⸗ des Beiſpiel dafür darſtellen, wie es nicht gemacht wer⸗ den kann und darf, dann werden wir wiederum ein poli⸗ tiſches Durcheinander erleben, giftſtrotzende Zwiſchenfälle, foalitionsſchädliche Unfälle und Umfälle, die zum Ge⸗ nötte des Volkes im Inlande wurden und zum Hohn⸗ zelächter aller Politiker in der Welt draußen führen müſſen. Damit ſoll geſagt ſein, daß die Methoden der Regierungsbildung der letzten Jahre in den nächſten Wo⸗ chen nicht wieder aufleben dürfen. Verantwortliche Par⸗ tei- und Fraktionsführer ſorgen dafür, daß eine Wieder- holung unterbleibt. Schreckensfahrt eines Groß⸗Automobils. Ein Toter, vier Verletzte, ein Haus dem Einſturz nahe. M Königſtein i. T., 4. Juni. Ein mit ſechs Rennpferden beladenes ſchweres Transport⸗Auto befand ſich auf dem Wege von Nöln nach Frankfurt, wo die Tiere an dem ſtartfindenden Rennen teilnehmen ſollten. Auf der Billtalhöhe verlor der Wa⸗ genführer anſcheinend die Gewalt über den ſchweren Wa⸗ gen und ſauſte mit wachſender Geſchwindigleit die ſteile Limburger Landſtraße hinab in die Stadt hinein. Die Fahrt wurde zu einer wahren Schredens⸗ fahrt. Zuerſt überrannte der Wagen ein Pferdegeſpann und beſchädigte es ſchwer. Führer und Pferde kamen mit dem Schrecken davon. Dann raſierte das Auto meh⸗ rere Alleebäume und einige Leitungsmaſten ab, wohei ein Baum überholt wurde. Eine fürchterliche Szene ſpielte ſich in dieſem Augenblick ab. Der 26jährige Sohn des Dachdeckermeiſters Kowalt, der die Straße überſchreiten wollte, wurde von dem Auto überfahren und gräßlich zugerichtet, ſo daß er ſofort getötet wurde. Die Leiche wurde erſt, als der Wagen zum Halten gebracht wurde, unter den Trümmern aufgefunden. Dann raſte der Wagen durch einen Vorgarten, zerſchmetterte eine Einfriedigung und ſauſte mit vollſter Motorengewalt gegen die Ecke des Hauſes Morel, riß aus dem Gemäuer ein mannshohes meterlanges Loch und brachte dadurch das Gebäude in ſchlimmſte Einſturzgefahr. Das Haus mußte ſofort abgeſprießt werden. Schließlich fand die furchtbare Fahrt an dem Hauſe Pretz ihr Ende. Auch hier richtete der Wagen ſchwere Schäden an.. In wenigen Augenblicken war zahlreiche Hilfe zur Stelle. Die Sanitätskolonne, Aerzte, Polizei und zahl⸗ reiche Privatperſonen erſchienen. Der Führer des Wa⸗ gens, Samolevicz-Köln, lag ſchwerverletzt im Führer— ſitz, ſein Begleiter hatte ebenfalls ſchwere Verletzungen erlitten. Weniger ſchwer waren zwei andere Perſonen, die ſich bei den Pferden befanden, verletzt. Drei der Verletzten wurden nach Anlegung von Notverbänden dem Höchfter Krankenhaus zugeführt. Es handelt ſich um den Führer Samolevicz, den 32 jährigen Otto Heſ⸗ ſemer aus Otriftel und den 27jährigen V alentin Muth aus Soſſenheim. Ihre Verletzungen ſind nicht lebensgefährlich. Alle drei Perſonen befinden ſich auf dem Mege der Beſſerung. Im Königſteiner Krankenhauſe fand der 21jährige Jockey Rudolf Ballon aus Köln Auf⸗ nahme. Auch hier beſteht keine Lebensgefahr mehrt. Wie durch ein Wunder blieben die Pferde unverletzt, nur leichte Hautabſchürfungen trugen ſie durch das Hin- und Herſchütteln davon. 5 1 5 ſchlon Augenezugen wird uns berichtet, daß ſich die Vorgänge in wenigen Minuten abſpielten, und daß ſich mehrere Spaziergänger auf der Limburger Straße, als das Ungetüm den Berg herabraſte, inſtinktiv in die Nachbargärten flüchteten. 1 19 An der gleichen Stelle verunglückte übrigens vor Jahresfriſt auf ähnliche Weiſe ein großes Möbeltrans⸗ poxtauto und zerſchellte gleichfalls. — Kleine politiſche Meldungen. Köln. Die für die Weiterbildung der preußiſchen Po⸗ lizeibeamtenſchaft 5% 1 Polizer⸗ Woche wurde vom Innenminiſter Grzeſinki eröffnet. Berlin. Es geht dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ mann den Umſtänden 1 gut. Er iſt aber immer noch nicht ſo gekräftigt, daß er die Amtsgeſchäfte wieder übernehmen kann. u. Die an die litauiſche N f W die die Banne Verfaſſena hin eſen Vorausſetzungen zehenden Reichsregie⸗ nden, ſicherlich in we⸗ terung gerichtete pol⸗ o ſanichtlich der Bezeichnung Wilnas als Beß unt unas als Haptſtaor tritiftert, ift 2 kerbundsſekretariat zugegangen. a e . 7 Der elſäſſiſche Deputierte Oberkirch hat das 5 ugebo Poincarees zur Uebernahme des Unterſtaatsſekre⸗ arlats für Hygiene im Arbeitsminiſterium angenommen. P„* 18 7 5 Belgrad. Der bisherige deutſche Geſandte in Belgrad, Dr. Holzhauſen, verläßt endgültig Belgrad. Er wird ſich zunächſt nach Deutſchland begeben, von wo er dann auf. ſeinen neuen Poſten nach Santiago abreiſen wird. 11 Waſhington. Präſident Coolidge hat den Kriegsſekre⸗ 0 Kabinett Wilſon, D. Baker, zum amerikaniſchen Ränge des ſtändigen Schiedsgerichtshofes im Haag er⸗ * 1 1 9 China jubelt über Pekings Fall. Attentat auf Tſchangtſolin. 10 0 London, 5. Junt. n Wie aus Schanghai gemeldet wird, herrſcht in ganz China die größte Freude über die Aufgabe Pekings durch Tſchangtſolin. In führenden Kreiſen Südchinas iſt ma jedoch noch im Zweifel, ob dem General Feng, deſſe Vorhut he in Peking einmarſchieren ſoll, zu traue iſt und„ Tſchangtſolin nicht doch noch zu einem über⸗ raſchenden Gegenſtoß vorgehen wird. f Ans Mulden in Tokio eingegangene Meldungen be⸗ ſagen, daß eine Brücke in die Luft geſprengt wurde in dem Augenblick. als der Sonderzug Tſchangtſolins vor⸗ beifuhr. Vier Wagen des Sonderzuges wurden zerſtört. E—*. 2 922 2 2 0 Die Zaht der Toten ſoll ſehr groß ſein. Tſchangtſolin ſelbſt kan, mit leichten Verletzungen davon. Einzelheiten zu dem Attentat. Ungeheure Erregung in Tokio. D Tokio, 5. Juni. Zu dem Bombenattentat auf den Sonderzug des Marſchalls Tſchangtſolin werden aus Mukden noch fol— gende Einzelheiten berichtet: Das Bombenattentat fand unmittelbar bei der Einfahrt in Mukden ſtatt. Als der Sonderzug des Marſchalls die Brücke bei Laotaokao paſ⸗ ſierte, wo die ſüdmandſchuriſche Eiſenbahn die Tientſin— Mukden⸗Eiſenbahn kreuzt, explodierte unter dem Wagen Tſchangtſolins eine Bombe, die dieſen und zwei andere Wagen ſchwer heſchädigte. Tſchangtſolin wurde durch Splitter im Geſicht ver⸗ letzt, ebenſo der ihn begleitende General Mutſchuntſun. Auch von den zur Begrüßung erſchienenen Perſönlichkeiten wurden eine ganze Anzahl verletzt, andert getötet. Anter den Getöteten befindet ſich der japaniſche Major Giga, der ſich als Ratgeber bei Tſchangtſolin befand. Tſchangtſolin wurde ſofort im Auto in ſein Mukdener Schloß gebracht, wo er ärztlich behandelt wird. Nach dem Attentat ſpielten ſich beiſpielloſe Szenen ab. Die Eiſenbahnbrücke geriet in Brand und die Leibwache Tſchangtſolins eröffnete ein zielloſes Feuer nach allen Seiten. Wie es heißt, ſind die Todesfälle hierauf zurück⸗ zuführen. 5 Der Bombenanſchlag hat in japaniſchen Kreiſen un⸗ geheueres Aufſehen erregt, da man befürchtet, daß der Bombenanſchlag das Signal zu einer allgemeinen Erhe⸗ bung gehen wird. Wer den Anſchlag verübt hat, iſt trotz zahlreicher Verhaftungen noch nicht ermittelt. Ge⸗ rüchtweiſe verlautet, daß die Urheber des Attentats mit einem Ausſchuß zur Befreiung der Mandſchurei in Ver⸗ bludung ſtünden, den die Polizei vor kurzem ermittelt habe. Die japaniſche Polizei hat die Leitung der Unter⸗ ſuchung übernommen. Die Tariferhöhung für die Reichsbahn. Kompromiß zwiſchen Kabinett und Reichsbahn. be Berlin, 5. Juni. Das Reichslabinett wird ſich in den nächſten Tagen erneut mit dem Antrag der Reichs bahngeſellſchaft auf Tariferhöhung beſchäftigen. Nachdem das Reichskabinett den urſprünglichen Antrag der Reichs bahngeſellſchaft ab⸗ gelehnt hat, kann es ſich jetzt nur noch darum handeln, ein Kompromiß zu finden. Wie verlautet, ſind die Grundlagen für ein ſolches Kompromiß bereits gefunden und es iſt anzunehmen, daß das Kabinett ſich doch noch mit der Reichsbahn einigen wird und einen entſprechenden Beſchluß noch in dieſer Woche faſſen wird. f Das Kompromiß dürfte dahin gehen, daß eine Erhöhung der Gütertarife vorgenommen wird. während die Tarife für den Perſonenverkehr unver⸗ ändert bleiben ſollen. Das würde natürlich bedeuten, daß der Uebergang vom Vierklaſſenſyſtem zum Zweiklaſſenſyſtem vorläufig nicht erfolgen kann. Erwogen wird außerdem eine Ueberweiſung von Beträgen aus der Verkehrsſteuer an de Reichsbahn, um die Erhöhung der Güterta e möglichſt nie⸗ drig und in engem Rahmen halten inen. e ungen Woche Worms 9.17. Ju PROGRANM N: Sonntag, den 10. Juni, nachmittags 3 Uhr Regatta, Spiel- und Festhaus Rosenfest, Krönung der ersten Wormser Rosenkönigi Gastspiel des hessischen Landestheaters Darmstadt, Mittwoch, 13. Juni, ö nachm. 3 Uhr Kinderfest im Festhausgarten, Kunstspringen etc.; Donnerstag, 14. Juni, Ende 9,30 Uhr; Dienstag, 12. Juni, 8. 8 Verkehrsverein Worms, Férnsprecher 600. 16 Vereine, 46 Boote, 236 Ruderer; abends 8 Uhr im städtischen n; Montag, 11. Juni, nachm. 6 Uhr„Siegfried“, Festvorstellung, nachm. 6,30 Uhr Wormatia Fußball- Wettspiel; vorher Umzug durch die Stadt; nachm. 3 Uhr Alemannia Tennisspiel, Handball, Fußball; Rosenfest, Ballet und Orchester des hessischen Landestheaters Darmstadt, 2000 Jahre Tanz; filmaufführungen, Die Nibelungen und Siegfried l. Teil; N abends 7 und 9 Uhr Festfilmaufführungen im städtischen Spiel- und Festha CCCP 0 ã ͤVTTTbTTbbTbTbbbbbbb Freitag, 15. Junf, abends 7 Uhr zweites Samstag, 16. Juni, abends 7 und 9 Uhr Fest- Sonntag, 17. Juni, nachm. 3 Uhr Hauptversammlung des Odenwald-Club, Festzug, Kartenbestellungen und jede weitere Auskunft durch Heſſiſcher Landtag. Kleine Anfragen und Anträge. O Darmſtadt, 4. Juni. Der heſſiſche Landtag trat am Montag zu einer kurzen Sitzungsperiode zuſammen, um zunächſt einige klei⸗ ere Vorlagen zu erledigen. So wurden dem Hauſe u. a. die Nachweiſungen über die Staatseinnahmen und usgaben des Rechnungsjahres 1923 bekanntgegeben, fer⸗ sern wurde eine Vorlage genehmigt, in der für die Inſtand⸗ 7 feſehen waren, während eine Zentrumsvorlage, die ten an die Arbeiter der ehemaligen Heeresbetriebe zahlen, durch die Regierungsantwort als erledigt er⸗ Kant wurde. Von kommuniſtiſcher Seite waren dann w⸗⸗ erhin acht Anträge eingelaufen, die jedoch nach einer längeren Darlegung durch die kommuniſtiſchen Redner vom Landtag abgelehnt wurden, während zwei weitere kommuniſtiſche Anträge, die dahin gingen, die Woh⸗ mungszwangswirtſchaft aufrechtzuerhalten und als Not⸗ wohnungen keine Eiſenbahnwagen mehr zu verwenden, der Regierung zur Begutachtung überwieſen wurden. Zum Schluß der Sitzung teilte dann der Landtagspräſident mit, daß auf die Tagesordnung der Dienstag⸗Sitzung nachträglich noch die Beratung der Vermögensausein⸗ anderſetzung ini! dem ehemaligen großherzoglichen Hauſe geſetzt wurde. Hierauf vertagte ſich das Haus Der Aufmarſch der Parteien. Einberufung der Reichstagsfraktionen. Berlin, 5. Juni. Die erſten Sitzungen der Fraktionen des neuen Neichs⸗ tages ſind nunmehr anberaumt worden. Die ſozialde⸗ mokratiſche Fraktion tritt am Montag, den 11. Juni, nachmittags, zuſammen, während die Fraktionen der Deutſchnationalen Volkspartei, des Zentrums und der De⸗ molraten für Dienstag, den 12. Juni, vormittags, ein⸗ berufen ſind. Der vom alten Reichstag eingeſetzte Ausſchuß zur Durchführung des landwirtſchaftlichen Notprogramms iſt für Samstag, den 9. Juni, zu einer Sitzung einberufen worden, um ſeine Arbeiten abzuſchließen. 1. 2.* 9 Iſt die„Italia“ gefunden Nobile auf Franz⸗Joſephs⸗Land? n Berlin, 4. Wie ein amtlicher ruſſiſcher Funkſpruch aus Moskau meldet, hat laut Mitteilung des Vorſitzenden der Geſell⸗ ſchaft der Freunde der Luftfahrt, Anſchlicht, die ruſſiſche Funkſtation in Wosneſſenie am Onega⸗See S. O. S.⸗ Nufe Nobiles von der„Italia“ aus Franz⸗Foſephs⸗Land aufgefangen. Die Mitteilung über den Aufenthaltsort Nobiles wäre jedoch nicht zu entziffern geweſen, da die Empfänger die Sprache des Sendenden nicht völlig ver⸗ ſtanden hätten. Der Funkſpruch ſei auch von einer Reihe von Radioamateuren aufgefangen worden. Hierbei handelt es ſich offenſichtlich um den gleichen Funkſpruch, der auch von der drahtloſen Station Sap— poro bei Halodate aufgenommen wurde. — Juli. „ Nee 5 8 A. f Die Arbeiter zogen ſich ſchweigend einige Schritte zurück, und ihre Augen leuchteten begeiſtert zu ihrem jungen Herrn hinüber, der ſo ernſt und gebietend vor ihnen ſtand, und ſie warteten begierig auf das, was nun kommen würde. And Graf Konrad wandte ſich an ſie, ſtreng, aber nicht un— freundlich: „Geht nach Hauſe oder an eure Arbeit, Leute, und wagt nicht noch einmal ſolchen Aufſtand. Mit dieſem Herrn hier — er wies auf Keller, der noch immer bleich vor Schreck neben ihm ſtand—„habt ihr nichts mehr zu ſchaffen; er iſt bereits ſeit geſtern ſeines Dienſtes enthoben, und euer künftiger Vorgeſetzter ſteht hier: der frühere Verwalter, Herr Baumann, iſt es!“ „Hurra! Hurra!— Hurra!“ Ein endloſes Hochrufen und Mützenſchwenken ließ Konrad einen Augenblick innehalten, dann winkte er, Schweigen gebietend, mit der Hand, und ſogleich wurde es wieder mäuschenſtill. „Der Herr hier wird heute noch Tworrau verlaſſen und wehe demjenigen, der ihn nicht unbehelligt ziehen läßt! Der hat es mit mir, dem Hern von Tworrau, zu tun!“ „Hoch Graf Konrad. unſer gnädiger Herr!“ Wieder ging es begeiſtert durch die Menge. Konrad winkte freundlich aber energiſch ab und verließ den Schloßhof. Keller hielt es nun für geratener, ſich auch ſtillſchweigend zurückzuziehen, obgleich er nichts mehr zu befürchten hatte. Die Menſchen hingen ja mit fanatiſcher Liebe an ihren Herrn, und ſeinem Gebot würde niemand zu trotzen wagen. Hinter einem Fenſter des Schloſſes ſtand die Grüfin mit wutverzerrtem, bleichen Antlitz. Sie hatte die ganze Szene beobachtet und ſah jetzt, wie die Leute Baumann die Hand schüttelten und dann endlich friedlich und freudig abzogen. 5 1 0 Verſchwörung hatte der Verrückte angezettelt gegen ſie.„Dieſer Intrigant, dieſer—“ „Sie ſank auf einen e und barg ihr Geſicht in beiden 1 i 2 fh et 110 6 g s dauerte lange, bis ſie ſich einigermaßen gefaßt hatte. Dann ſchickte ſie ſchnell zu Keller und ließ ihn 1 1 Keller kam, einen Stoß Wirtſchafts bücher unter dem Arm. Die Türen wurden abgeſchloſſen, und niemand wußte, was dahinter verbandelt worden wax. Erſt nach etzung des Geſandtſchaftsgebäudes in Berlin 6000 Mark; Die Suche nach Nobile. aus Spitzbergen gemeldet wird, iſt der Dam⸗ pfer Höhby am Sonntag morgen in Advents⸗Bay ein⸗ getroffen. Die Hobby hatte infolge ſtarker Gegenwinde eine Verſpätung von etwa 24 Stunden. Nachdem ſich die Expeditſonsführer Tandberg und Nöis mit ihren Hunden und der nötigen Ausrüſtung an Bord begeben hatten, ſetzte der Dampfer ſeinen Kurs nach Kingsbay fort, wo er aller Wahrſcheinlichleſt nach am Montag früh ein⸗ Wetroffen iſt. Au, Spitzbergen herrſcht augenblicklich klares und ſon⸗ niges Wetter. Wenn die Witterung ſo gut bleibt, will Leutnant Lützow Holm, der ſich zuſammen mit ſeinem Flugzeug auf dem Dampfer Hobby befindet, am Montag vormittag bereits einen kurzen Erkundungsflug vornehmen. Später wird dann die Hobby verſuchen, nach Norden und Nordoſte: vorzudringen. —— Tokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 5. Juni. Aeber Mitteleuropa iſt der Druck gefallen. Das jchmale Hochdruckgebiet, das ſich noch von England in ſüd⸗ öſtlicher Richtung nach dem Balkan erſtreckte, iſt daher be⸗ reits in zwei Teilhochs zerfallen. Zwiſchen beiden iſt eine Tiefdruckrinne erkennbar, die das ſkandinaviſche Tiefdrus“ gebiet mit einem Teil über der Biskaja verbindet. Da wir auf der Vorderſeite der Rinne liegen, ſteht bei uns mit dem Aufkommen ſüdlicher Winde wieder ſtärkere Erwärmung bevor. Es wird nun beſonders im Gebirge zu örtlicher Gewitterbildung kommen. Vorausſichtliche mite Wärmer, zeitweiſe heiter und trocken, örtliche Ge⸗ witter: 5 0 Die Gewitierfurcht. Mit der warmen Witterung und ihren Begleiter⸗ ſcheinungen, den Gewittern, kommt für viele Leute wied⸗ eine ſchlimme Zeit. Unzählige Menſchen, große und kleine, fürchten ſich ſehr vor Gewittern, jeder Blitzſtrahl und ieder Donnerſchlag fährt ihnen durch Mark und Bein. ohne daß die Betreſſenden ſich ſelbſt darüber einig ſind, woher dies kommt und ob die Furcht ſo berechtigt iſt. Solche Leute haben keinen Genuß von der herrlichen Sommerzeit und können ihre Segnungen nicht genießen, weil jedes Wölklein am Himmel ihnen Schrecken einjagt, Iſt ein Gewitter eingezogen, ſo ſind ſie wie ſinnlos, ſie verſtecken ſich in den Häuſern, in den Kellern, nachts wühlen ſie den Kopf unter die Bettdecken und halten ſich die Ohren zu, als ſtünde der Weltuntergang bevor. Sonder— barerweiſe iſt der Donner der größte Furchterreger, 6. wohl nicht er, ſondern der Blitz Schaden anrichten kann. In den meiſten Fällen haben wir es bei den Aengſtlichen vor dem Gewitter mit Nervenkranken zu tun, wobei ältere, weniger energiſche Leute, davon nicht mehr zu heilen ſind. Anders verhält es ſich bei Kindern. Dort läßt ſich die Gewitterfurcht noch leicht abgewöhnen, und jede auf die Geſundheit ihrer Kinder bedachte Mutter ſollte ihre Kinder von früheſter Kindheit an ſchon auf das Sinnloſe der Gewitterfurcht aufmerkſam machen. Be Gewitter hüte man ſich, ſich da aufzuhalten. wo irgend zwei Stunden verließ der Verwalter das Zimmer der Gräfin und ging, ſich zur Abreiſe zu rüſten. Am Abend dieſes ereignisreichen Tages ſaß Baumann in Graf Konrads Zimmer. Beide ſtudierten in den Wirt⸗ ſchaftsbüchern, rechneten, verglichen, aber es wollte und wollte nicht ſtimmen. Wo waren die bedeutenden Ein⸗ nahmen von Getreide und Vieh geblieben? Wo waren die Summen hingekommen? Sie fragten es ſich und wagten nicht. ihren Verdacht und ihre Vermutungen laut werden zu laſſen.. ö Konrad klagte nur ſich ſelbſt an. Warum hatte er ſein Gut ſo unverantwortlich vernachläſſigt?— „Baumann, Sie müſſen alles wieder ins rechte Gleis bringen. Ich vertraue Ihnen vollkommen.“ Eine Ausſprache mit ſeiner Stiefmutter vermied er, und ſie ſchien auch nicht danach zu verlangen. Sie ſchloß ſich in ihr Zimmer ein, und ſelbſt die Mittagsmahlzeit ließ ſie ſich allein ſervieren. 0 f * 3* Eine Woche war ſo vorübergegangen, als eine neue Aufregung Graf Konrads wartete. Er erhielt einen Brief von Horſt, in dem ſich die Verzweiflung eines Menſchen, dem das Meſſer an der Kehle ſitzt, ausſprach.„Hilfſt du mir nicht, ſo bin ich verloren!“ ſchrieb er. Ein Geldverleiher, der die verſprochenen Bäume nicht erhalten hat, droht mit einer Anzeige bei dem Oberſt, und du wirſt wiſſen, was 10 05 mich bedeutet: Mir bleibt dann nur noch die ugel.“ Mit tiefſter Verachtung ſchleuderte Konrad den Brief auf den Tiſch, und eine Sekunde durchzuckte ihn die Frage, was wohl die Welt an einem ſolchen Menſchen verlieren würde. Im nächſten Augenblick ſchon ſchalt er ſich. Hatte 10 dee gar nichts für den Bruder, den Sohn ſeines Vaters, übrig?— Sein Entſchluß war bald gefaßt. Noch denſelben Abend reiſte er nach Breslau, übernachtete im Hotel und ſuchte am anderen Morgen den Bruder auf. Trotzdem es ſchon zehn Uhr vorüber war, ſagte ihm der Burſche, der Herr Graf ſchliefe noch, da er geſtern ſehr ſpät von einem Liebesmahl heimgekehrt wäre. Konrads Stirn rötete ſich unmutig: Alſo dazu hatte man doch noch Luſt und Gedanken, trotzdem einem das Meſſer an der Kehle ſaß. War Horſt ſeines Bruders 0 ſo ſicher?— Er befahl dem Burſchen, den Grafen 15 wecken, denn er Witterung bis Mitt eine meꝛauiſche verrung lich vefinder, durch die der Blitz ſeinen Weg ins Haus nehmen könnte. Man hüte ſich ferner vor dem Anterſtellen unter hängende Lampen, und meide auch die Nähe des Ofens, des Fenſters oder einer geöffneten, ſtark zugigen Hausflur, wie den Durch⸗ zug Überhaupt. Die Fenſter gegen die Gewitterſeite können geſchloſſen bleiben, die auf der andern Seite aber ſind offen zu halten, um nicht die herrſchende Schwüle zu vermehren. Auf der Straße iſt man in der Nähe von Häuſern, Mauern uſw., die keinen Blitzableiter haben, mehr gefährdet, als au der offenen Straße. Auch ver⸗ meide man die Stellen, wo das Waſſer von den Dächern in ſtarken Güſſen niederkommt. Im Freien iſt man unter Eichen, Weiden, Pappeln, Ulmen ſtark gefährdet, weniger unter Nadelhölzer und Birken. Am wenigſten werden die Linden vom Blitze getroffen, ſo auch die Birn⸗ bäume und Buchen. Man ſuche beim Gewitter lieber nied⸗ rige Baumgruppen auf, wo die Gefahr beim Anterſtehen kleiner iſt, als bei einzelnen Bäumen. Auch im Walde iſt man unter Baumgruppen am ſicherſten, nie aber am Waldesrande, ſowie unter einzelnen Bäumen, da hier die Gefahr des Getroffenwerdens ungleich größer iſt. Wird man im Freien von einem Gewitter überraſcht, ſo lege man ſofort alle blitzanziehenden Geräte(vor allem Senſe und Sicheln) und Waffen ab. Auch ſchnelles Laufen er⸗ höht die Gefahr. Sichern Schutz im Freien gewähren nur Brücken, Gräben, Eiſenbahntörper wie auch Eiſen⸗ ba züge. Im allgemeinen kann noch geſagt werden, daß alle Blitze, von denen man den Donner Fört, uns nich! mehr treffen können, und daß auch alle Blitze, die man iht, für uns nicht gefährlich ſind. 5 Mannyerimer Wochenmarkt. Nac den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts delt auf Neid heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln, alte 8,5; Salatkartof⸗ jeln 22 bis 30; Kartoffeln, ausl. 15 bis 22: Malta 30 bis 32. Wirſing 15 bis 20; Blumenkohl, Stück 50 bis 450 Karotten, Büſchel 10 bis 50; Gelbe Rüben 45; Rote Rüben, Büſchel 35: Spinat 15 bis 25; Mangold 15 bis 18; Zwiebeln 15 bis 18; Grüne Erbſen 40 bis 50; Kopfſalat, Stück 5 bis 20; Kohlraben, Stück 12 bis 20: Rhabarber 22 bis 25; Tomaten 80 bis 120: Radieschen Büſchel 7 bis 10; Rettich, Büſchel 7 bis 10; Rettich, Stu. 5 bis 20; Spargeln, 1. Sorte 75 bis 85: Gurken, Stück 60 bis 80; Aepfel, inl. 40 bis 60; Aepfel, ausl. 80 bis 20, Kirſchen 70 bis 100; Erdbeeren(Ananas) 120 bis 160: Süßrahmbutter 200 bis 230; Landbutter 180: Weißer Käſe 50 bis 55; Eier, Stück 9 bis 16; Hahn, geſchlachtet, S t 200 bis 800; Huhn, geſchlachtet, Stück 250 bis 700: Tau⸗ ben, geſchlachtet, Stück 80 bis 150; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1000 bis 1200; Rindfleiſch 110; Kalbfleiſch 140: Schweinefleiſch 110: Gefrierfleiſch 68: Bicklein 100. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtoiehmark 915 Montag waren zugetrieben: 219 Ochſen⸗ 140 Bullen, 26 Kühe, 419 Färſen, 615 Kälber, 12 Schafe, 2917 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht 1 Reichsmark: Ochſen 60 bis 61, 48 bis 52, 48 bis 50, 45 975 40, 32 bis 35, 30 bis 32; Bullen 50 bis 52, 555 5 455 36 bis 40, 30 bis 34; Kühe 48 bis 50, 40 55 32,28 bis 30, 16 bis 22 Färſen 00 bis 62, 48 bis 93 56 bis 40 Kälber—, 82 bis 84, 76 bis 80, 60 bis 62 5910 bis 54: Schafe—, 44 bis 50; Schweine 60 bis 62, . b ga, 6 bis 67, 67 bis 68, 62 bis 64, 56 bis 60, Kalbe a elan mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern lebhaft, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueber- 0 7. Bene Eee leeren A r der Burſche ihn eintreten ließ, ſah es nicht gerade peinlich ordentlich aus Auf Stühlen und Tiſchen lagen allerhand Toilettengegenſtände, die geſtern Abend wohl in der Eile dorthin geworfen worden waren. Konrad machte einen Stuhl frei, ließ ſich darauf nieder und wartete. Es dauerte eine gute Weile, ehe Horſt eintrat. Er ſah übernächtigt und verſchwommen aus, und unter den Augen lagen tiefe Ränder. Den Bruder begrüßte er mi einer Herzlichkeit, als wenn die letzte Szene in Tworrau gänzlich aus ſeinem Gedächtnis geſchwunden wäre, aber Konrad blieb gemeſſen ernſt und zurückhaltend. „Ich komme auf deinen Brief“, ſagte er,„aber es muß wohl nicht ſo ſchlimm mit dir ſtehen, da du noch Luſt und Geld hatteſt, eine ganze Nacht hindurch zu ſchlemmen.“ „Es war ein Liebesmahl, von dem ich mich nicht zurück⸗ ziehen konnte— es war alles Pump— ich bin am letzten, und hilfſt du mir nicht, dann bleibt mir nur die Piſtole. Dort liegt ſie ſchon geladen auf dem Schreibtiſch.“ Wieder überkam Konrad ein Ekel.„Soll das eine Drohung ſein?“ „Konrad, es iſt mir wahrlich bitterer Ernſt!“ „Aber du haſt kein Recht, deinem Leben freventlich ein Ende zu machen, denn du haſt auf der Erde noch große, heilige Pflichten zu erfüllen.“ Horſt ſah ihn erſtaunt an. Vielleicht gebrach es ihm heute in der Katerſtimmung an der nötigen Faſſungskraft. Er verſtand Konrads Worte ganz und gar nicht. Konrad ließ ihm auch nicht lange Zeit zum Ueberlegen. „Höre, Horſt, noch ein letztes Mal will ich dir helfen, aber nur unter einer Bedingung.“ „Gut“, fiel Horſt ein,„ich verſpreche hiermit feierlichſt, mich in Zukunft zu beſſern.“ „Ein Verſprechen, das du ebenſo leichtſinnig gibſt wie brichſt! Diesmal iſt es jedoch etwas anderes, was vielleicht zu deiner Beſſerung beitragen könnte.“ Er ſah ihn ſcharf 0 durchdringend an:„Du wirſt Cilly Baumann hei⸗ raten.“ Die Wirkung dieſer Worte war eine außerordentliche. Hoe verfärbte ſich und taumelte einige Schritte zurück. ann rief er zornig aus:. „Was fällt dir ein, Konrad? Du biſt nicht bei Troſt! bin vollkommen bei 11 wenn das Gegenteil auch ſei ſein Bruder und habe Wichtiges mit ihm zu beſprechen. In dem kleinen. ſebr elegant ausgeſtatteten Salon. in dem gelle t— doch ſchweigen wir hierüber. Was ich forderte ilt mir beiliaer Ernſt“(Fortſetzung folgt). 11449 abends 7 Uhr Propaganda- Schauschwimmen, 0 1 2 7 Nen 17 E 5 2 15. 1 e . 17 Bietet Ihnen ganz Besondere Vorteile angebot Liegenschalts-bersteigerung. Am Mittwoch, den 6. Juni 1928, vormittags 9 Uhr laſſen die Erben der Adam Bergmann 1. Eheleute v. Viernheim die nachſtehend näher genannten in der Gemarkung Viernheim gelegenen Grund⸗ ſtücke als: Flur 1 Nr. 862/10, Hofraite, Pfarrgaſſe — Holzſtraße 25— Qumtr. 240. Bettstelle 90/190 mit Messingring, 1 9 Zugkedermatratze, 1 27 mm Stablrohr, 1 weib lackiert Beitstelle 90/190 15 mit Messingverzierg. Zugfedermatratze, Z3Zmm Stahlrohr, weiß lackiert, 90190 Stahlrohr, wei lackiert matratze mit Keil Z eilige Seeg:as- — U 3 teilige Wol- matratze mit Keil 1 Jeckbeit 3 teil. 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Specht, Uhimacherneifler 550 A. * Angezeigt wurden in den letzten Tagen bei dem hieſigen Polizeiamt 7 Perſonen wegen Ruheſtörung 2 Per · ſonen wegen nicht richtigem Fahren und 1 Perſon wegen Sachbeſchädtgung.. 0 1 Gewitter. Die Reihe von ſchönen ſonnigen Tagen, die uns in letzter Zeit erfreuten, wur⸗ den geſtern nachmittag von einem ſchweren Gewitter un⸗ terbrochen. Schon kurz vor 3 Uhr ſammelten ſich ſchwere drohende Wolken am Hortzont und drohten bei ganz leichtem Regen mit Sturm jeden Augenblick loszubrechen Doch erſt um 6 Uhr herum ſetzte bet zuckenden Blitzen u. grollendem Donnerrollen ein heftiger Regen ein, der ſchon nach kurzer Zeit die bekannten Straßenſtellen, Waſſer⸗ ſtraße, Bismarck⸗ und Seegartenſtraße u. ſ. w. in kleine Seen verwandelte. Doch bereits nach einer halben Stunde war die größte Macht des Gewitters gebrochen und der Regen drohte in einen Landregen auszuarten, doch hat es bis jetzt noch nur in kurzen Interrallen geregnet. Die angenehme Kühle nach dem Regen wird wohl Menſch, Tier und Pflanze willkommen geweſen fein. Vom Blitz erſchlagen! getder hat das heftige Gewitter auch ein junges blühendes Menſchenopfer gefordert. Der 20 Jahre alte Jakob Pfenning, S. v. Jak. Pfenning 2. Wtw. in der Frledrichſtraße 8, der mit feinem Fahrrad in Mannheim⸗ Sandhofen um Arbeit nachgeſucht hatte, wur⸗ de dort mit noch einer Gruppe von Radfahrern vom Wewitter äberraſcht und aus deren Mitte vom Blitze er⸗ ſchlagen. Einer der noch Mitfahrenden ſoll an der Seite verletzt ſein während die anderen vom Rade geſchleudert wurden, jedoch unverletzt blieben. Die Leiche des ſo jäh ums Leben gekommenen wurde in Sandhofen beſchlag⸗ nahmt und iſt in der dortigen Leichenhalle aufgebahrt. Der von dieſem Schickſalsſchlag hart betroffenen Familie Pfenning wendet ſich allgemeine Anteilnahme zu. Ein Flugzeug notgelandet. Geſtern Vor⸗ mittag um halb 12 Uhr iſt auf einer Wieſe hinter der Reutzenlache ein Flieger d. Lufthanſa Frankfurt, m. ſeinem Flugzeng notgelandet. Der Flieger der noch eine Dame als Begleiterin an Bord hatte, mußte, infolge einem kleinen Defekt am Motor, unfreiwillig die höheren Regionen verlaſſen und in die graue Wirklichkeit, zur Erde, zurück⸗ kehren. Nach Bekanntwerden dieſes Ereigniſſes iſt eine große Anzahl hieſiger Einwohner jung und alt an die andungsſtelle gepilgert um die für Biernheim fehr ſeltene Selegenheit, ein Flugzeug aus der Nähe beſichtigen zu können, wahrzunehmen. Die kleine Reparatur wurde D nachm. durch Herrn Hans Knapp angefangen. er Flieger lonnte jedoch wegen des heftigen Gewitters und den durch den Regen verurſachten ſchlechten Boden verhältniſſe nicht aufſteigen und mußte die Nacht in Viernheim verweilen. Das Flugzeug wurde während der Nacht polizellich bewacht. Wie wir heute Nachmittag * Uhr) noch erfahren iſt die Reparatur noch nich beendet. 73 wird deshalb wohl ſehr fraglich ſein, ob der Flieger noch heute ſtarten. 0 Volkschor. Die Singſtunde des Frauenchors findet des Feiertages wegen bereits morgen Mittwoch abend 30 900 Uhr ſtatt. Jede Sängerin muß erſchelnen.(Siehe Inſerat). g Die Schweinezwiſchenzählung, die am 1. Junt rch das hieſige Polizeiamt hien ſtattgefunden Der Auftakt zu den Kreismeiſterſchaftsſpielen ihren erſten Rwalen um die Kreismeiſterſchaft. Anſcheinend hat die Sturmrelhe auzz den Spiel gegen Germaaia 99 Köln eine gute Lehre gezogen. Was hier nicht fertiggebracht werden D. J. K.⸗ Sport. Viernheim ſchlägt Fulda 11:1(7.1) Unerwartet hoch beſtegten die Blauweißen Viernheimer konnte, geſchah ig den Eröffaungsſpiele in doppeltem Maße. Fulda, 10 90 Südheſſen bis zum Spiele vollſtändig un⸗ bekannt war, ſah ſich ſchon in den erſten Minuten überrum⸗ pelt. Berelts in der 2. Minute eröffnete Kaſpar Hofmann von dem linken Flügel aus durch prächtigen Schrügſchuß den Torreigen. Es hat ſich heute wieder erneut bewieſen, daß ſich das angewandte Zick Zack Spiel mit weiten Vorlagen ſehr gur bewährt Fuldas Innentrie der Sturmreihe war wohl als die beſte Partie der Gäste dieſem Spiele zu be⸗ zeichnen. Die beiden Außenſtürmer und die zogend angreifende Himtermaunſchaft müſſen ihr Können noch um eine betrücht⸗ liches vermehren, wenn ſie gegen die Viernheimer Kampf⸗ mannſchaft mit Erfolg antreten will. Das Spiel zeigte zahlreiche intereſſante Momente, ließ aber auch erkennen, daß die drückende Hitze nicht ohne Wirkung auf die Spieler war. Gleich von Anſang an nahmen die Einheimiſchen das Heft feſt in die Hand. Nur ſelten lonnte der Gaſt gefährliche Angrlffe einleiten, der Baſalt im Tor mit ſeiner gewohnten Ruhe und Sicherhelt meiſterte. Das von den Gäſten ge⸗ ſchoſſene Ehrentor, als die Partie bereits 4:0 ſtand, 7 J D De le 9* ECC „Wormſer Ribelungen⸗Woche. Vom 9. bis 17. Juni ſteht Worms im Zeichen der Nibelungen⸗Woche. Ein gut gewühltes reiches Programm verheißt einen glänzenden Berlauf. Den Reigen d. Veranſtaltungen er⸗ öffnet am Samstag im Cornellanum die Ausſtellung des Stadtarchivs:„Wormſer Urkunden aus 1000 Jahren“. Sonntag, den 10 Inni vormittags Er⸗ öffnung der Ausſtellung:„Der Odenwald im Bild“, nachmittags 3 Uhr: Große Wormſer Regatta unter Beteiligung v. 16 Vereinen mit 236 Ruderern. Abends 8 Uhr in ſämtlichen Räumen des ſtädtiſchen Spiel⸗ und Feſthauſes Roſenfeſt, Tanz, Gartenkonzert, Tombola, Verkaufsſtände, Rofenpolonaiſe, Krönung der erſten Worm⸗ ſer Roſenkönigin. Montag, 11. Juni, nachmittags 6 Uhr Feſtaufführung„Siegfried“ von Richard Wagner, Gaſtſpiel des heſſiſchen Landestheaters, Darmſtadt. Ende 9,30 Uhr. Kartenbeſtellung durch Verkehrsoerein Worms, Telefon 660. Dienstag, 12. Juni, Nachmittags 6,30 Uhr Wormatia, Fußball⸗Wettſpiel. Mittwoch, 13. Juni, Nachmittag 3 Uhr im Feſthausgarten Kinderfeſt, abends turneriſche Vorführungen, Volkstänze, Propagan⸗ da⸗Schauſchwimmen. Donnerstag, 14. Juni, 3 Uhr Allemaunis Sportplatz: Tennisſpiel, Handball. Fuß ball, 7 Uhr Waſſerballfpiel. Freitag, 15. Juni abds. 1 Uhr Roſenfeſt, Ballett und Orcheſter des heſſiſchen Landestheaters Darmſtabt. Samstag, 16. Juni, abds. 7 und 9 Uhr zwei Feſtfilmauffübrungen„Die Nibe⸗ lungen“ und„Siegfried“ 1. Teil. Sonntag, 17. Juni. 1 Uhr abends„Die Nibelungen“ und Krim dilds Nache“, nachmittags 3 Uhr„Feſtzug des Oden⸗ walbhlnbs“. Soviel aus dem reichhaltigen Programm, das natürlich durch Konzerte und ſonſtige Veranſtaltungen noch erweitert wird. Wer vieles bringt, wird jedem etwas bringen. Auf jeden ſden dürfte die Woche vom 9. bis t als die Mannſchaften den dos Verdtenſt des Halbrechten, der frei vor dem Tore ent⸗ e d it Zufrieden⸗ öhnlich hoch ausfiel, ſo konnte man doch m e daß das erſcgmene Publikum voll und ganz auf ſeine Rechnung kam. Es rechnen, daß 18 von Aufang bis zum b immer intereſſant geſtalteten. Wle wir nd ſcharf einſandte Wenn auch das Reſultat ſt den Gäſten 55 3 der ſichtlichen Nlederlage ihren Eiſen 0 Schluß beibehtelten und ſo das Spiel d das Reſultat 1 7 Rückspiele lauten. Sicherlich wird Fulda auf eigenen Klas ſic 40 anſtrengen, ein günſtigeres Reſultat her⸗ zuſtellen, als in dem Vorſpiele. Warten wir ruhlg ab, bis der Tag kommt. Die Sportvereinigung kaun auc in Ediagen nicht ſiesen! Unverdient verloren U wenig Siegeswillen gingen die Viernheimer am Nine nach ede zum 8 15 0 15 Spie ˖. itze lager ſtiegsſerie. Ungeheuere His 125 gal 5 mierte in der 1. Halbzeit zum größten Teil, doch der Sine iu zu zeleb erden los um ernſtlich gefährlich zu werden. Gölz ſchoß ein Tor das aber nicht 5 8 5 wurde. Nach der Pauſe beherrſchten auch welterhin die Grünen das Feld, trotzdem kann der Platzbefitzer durch einen von Kiß 2. verurſachten Handelfmeter in San gehen. Umgekehrt gab der ſehr ſchlecht amtierende 0 1 ein Hände im Edinger Strafraum nicht. Kurz nor Schluß erhöhte Edingen auf 2:0 Mit dieſem Spiele hat 50 Teil der bisherigen Mannſchaft ihre Pflicht getan 3 wird nun jüngeren Kräften Platz machen müſſen. 1 2. Mannſchaft ſpielte 1:1, während die e 1 gewannen. Die Schüler⸗Mannſchaft konnten in 97 heim gegen„Phönix“ 1:1 ſpielen. 1 — Bekanntmachung. : ebung der Gat⸗, Strom- und Waſſerzelder. 50 h a Wee aufmerkſam, daß Reklamationen hiaſichtlich des Gas ⸗, Waſſer⸗ und Strom Verbrauchs 19 15 lich bei der Bürgermeiſterei⸗ Zimmer 23.. 1 1 Mündliche Mittellungen an unſere Ableſer oder an die Ge⸗ kaſſe bitten wir zu unterlaſſen. wen e ſind Um⸗ oder Abmeldungen mindeſtens 3 Ta⸗ dem Ein⸗ bezw. Auszug der Hürgermeiſterei zu er⸗ es, damit eine rechtzeitige Meßerſtandsaufnahme möglich 5 Bleinhelm, den 4. Junt 1928. Heſſiſche eee Viernheim. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 403 1 Berkauft: 351 Stü eee wurden verkauft das Stck. v. 12—20 Läufer das Stück von 21-36 Mark. ſeſ ü winn U. II d Js. du 5 und ſtatiſtiſchen Zwecken dient, erbrachte in unſerer Gemeinde die ſtattliche Zahl von 2 730 Stück, J 1 1 4* i 5 17. Juni in der alten Nibelungen⸗Stadt Worms ein vielbevegtes Bild zeigen.