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Freitag abend Abfahrt der Teilnehmer zum erſten Deutſchen Arbeiterſänger⸗ bundesfeſt in Hannover. Samstag abend Zuſammenkunft des Männer⸗ chor im Hereinslokal zur Darbringung eines Hochzeitsſtändchens. Turngenoſſenſchaft 1893 405 Jeden Dienstag ab 6 „Uhr Training für ſämtl. Turner und. Sportler. 1 Der Sportleiter. 85 NB. Jeden Abend ab 5 Uhr Arbelten auf dem ö Sportplatze. Die Mitzlie⸗ * der werden, erſucht zahl⸗ reich zu erſcheinen. Der Vorffand. Freitag Abend 9 Uhr im gr. Baum Vorſtandsſitzung. Um vollzähliges Er ⸗ ſcheinen bittet Der Vorſitzende. Sesangverein„Sängerbund“ 8* 0 7* + . Mittwoch abend ¼9 Uhr Fingſtunde. Vollzäbliges 1 er⸗ — Stück 65 Pf. Damasthandtücher, weiß, „ IA tr. jetzt 4.35, 3.90, 3.50, 46/100 em groß Inlett, 180 em breit Stück 1.15 Matlatzen-Drell. 120 em breit 2 75 1 30 2.90, 4 48 100 em groß, la Halbleinen St. 4. 1205 5 Heute Dienstag abend 5 Uhr 5 im Freiſchütz. i Abends 8 Uhr Turnſtunde Schülerturnstunde Gleichzeitig Anmeldungen für das Schülerturnfeſt in Neckarhauſen. betr. Waldfeſt Der Turnaus ſchuß. Turnerbund Viernheim. Nlsgewerbe⸗ Verein Viernheim u cage: Gltederreißen, Gicht und Nervenſchmerzen dann nur Reichels Ebelrtcum Einladung. Kommenden Donnerstag, d. 14. Junt, abends ½9 Uhr findet im„Fürſten Alexander“ bei Mit⸗ glied Klee die ordentliche General⸗Berſammlung 8255555525 „Chinoſol“ zuſetzen. Stets zu haben in der Flora- Drogerie % Emil Richter 2 7585888855 88688 A inhel, Manng. feueruen 5 M krlegt die Kränk'— man weiß nicht wie Sie können ſich aber davor ſchützen, wenn Ste dem Trinkwaſſer immer 1 Tablett athausſtraße SMS SCacbaace e Fl. 1.25 upd 2.— die ſchnell 5 ſchmerzſtillende * Einreibung ſtatt. 1. Rechnungsablage 2. Neuwahl. 3. Verſchiedene Angelegenheiten. zu haben in der Wir bitten, daß alle Mitglieder des Vereins, 45 ſowie der Innungen vollzählig erſcheinen. Rathaus- Drogerie Der Vorſtand. Peter Moskopp. M. G. V. Harmonie Heute Dienstag abend 9 Uhr im Lokal zur Harmonle vorletzte Chorprobe für den Wettſtreit Großſachſen Tagesordnung: Ne herein der RHungelreusde. Dienstag, den 12. Junt, abös. 9 Ur Monatsverſammlung 9 1. 8 eſtlegun es Programms zur am nächſten Sonntag. Kein i Früfung 9 und ess ver⸗ Sänger darf fehlen! 2 E führung Die Mitglieder werden Der Vorſtand. gebeten, zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſtand. — — —. 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Verlag: Viernheimer Tageblatt ſowie einen Wand⸗ — Annahmeſchluß für bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt. eee e f Artikel einen Tag vorher. nn 5 7 ee ſümtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Aus lan Amtablatt der Heſſiſchen Pürgermeiſterei und des Polizeismnis tigt.— Für die Aufnahme Alas vorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfich mmen werben. n boese been Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht bern (Bternhetmer Bürger- Zig.—. Biernh. en ile 60 Anzeigenpreife: Hie einſpaltige Petitzelle koſtet 25 1 65 105 Reklameze Pfg. erate und Notizen vor⸗ Anzeigen in unſeren — . TTT—TTTTTbTbTTbTTTbTbTPPPPTPPTPTTTPPTPTPPTPPTPTPTTTPTPPPPGGGG(TT——T—T——————— e Nr. 136 — Mittwoch, den 13. Juni 192 45. Jahrgang Neues in Nürze. 2: Das Reichskabinett iſt programmäßig zurückgetreten und vom Reichspräſidenten gebeten worden, die Geſchäfte vorläufig weiter zu führen. ꝛ: Mit der Beauftragung des ſozialdemokratiſchen Abg. Müller⸗Franken zur Negierungsbildung haben die Koali⸗ tionsverhandlungen begonnen. Die für die Große Koali⸗ tion in Frage kommenden Parteien, haben ihre Bereit⸗ willigkeit zur Mitarbeit erklärt. ꝛs: Im preußziſchen Landtag ſtimmten die Koalitions⸗ parteien der Regierungserklärung zu, während die Deutſche Volkspartei ſich für nicht voll befriedigt erklärte, und die Deutſchnationalen ſowie die Kommuniſten ſie heftig be⸗ kämpften. 1: Ein Dampfer iſt mit den letzten Hamburger Phos⸗ genbeſtänden, die au einer 4000 Meter tieſen Stelle des Ozeans verſenkt werden ſollen, in See gegangen. ꝛ6: Die Nankingregferung hat den Mächten eine Note zugehen laſſen, worin ſie verlangt, daß die aubtändiſchen Truppen aus Ching zurückgezogen werden. 1 Stabile Regierung! 4 Das Ende des Kabinetts Marx iſt gekommen, das 16. deutſche Nachkriegskabinett hat aufe gr e ren, es macht dem 17. Kabinett, das aller 5 nach ein Kabinett Müller ſein wird, Plaz. ode greiflich, daß in einem ſolchen Augenblick die r nach einer ſtabilen Regierung wieder mit 1 195 hoben wird. In der Tat iſt der Verbrauch an 8 in der deutſchen Republik nicht klein geweſen. 5 9 09 man ſich vor Augen hält, daß die erſte e ce Regierung der Nachkriegszeit, nämlich das Ka 5 Schei⸗ demann, am 13. Februar 1919 Aae wn e. ae langt man zu der Feſtſtellung, daß in e deen Jahren nicht weniger als 16, Kabin ette din en 7 ſchen Volk beſchert wurden. Allerdings Rögtt 8881 95 nicht ganz ſo ungünſtig, wie es auf c 2 lic 115 ſcheinen mag, es iſt zu berückſichtigen, daß das ee Kabinett Streſemann ſich vom e chats nur durch die Umbeſetzung des Finanz⸗ eie ale das miniſteriums unterſchied und daß das Kabine 0 i ateiche dem Kabinett Luther folgte, im weſentlichen 11 0 Nane Kabinett nur unter einer neuen Leitung Wu amade auch weiter nicht an der Tatſache Fastens bda⸗ Zeiten zum mindeſten bis zur iintenteichn a pie yr 15 wesplanes alles andere als normal waren, daß Wahren der Unterzeichnung des Friedenspertrages, die. 11 755 nung Oberſchleſiens und mancherlei eee 10 0 zierungswechſel herbeiführten, die ſonſt vermie 0 10 0 pären. Es iſt auch kein Wunder, daß ein ſo wg bolles Jahr, wie es das Jahr 1923 mit dem Ru e marſch, der Auflehnung Sachſens und Baperns, gecen. 9 Reichsverſaſſung und den ſepaxatiſtiſchen ond 1 nicht weniger als vier Kabinette ſah. Mig peng darf man ferner an der Tatſache, daß verſchiedeng 191 0 niſter ihre Aemter in mehreren Kabinetten ae 10 haben, wodurch der allzu häufige eee ſel A ſeinen üblen Folgen weſentlich gemildert wur 05 80 leitet belanntlich Dr. Streſema un, das 7 0 miniſterium ſeit dem Auguſt 1923, das Nechs⸗ arbeitsminiſterium iſt ſeit dem Kabinett Fehren⸗ bach, d. h. ſeit dem 28. Juni 1920, in den Händen von Dr. Brauns, das Reichswehrminiſteriuſn hat erſt ſei⸗ gen driften Miniſter, da nach Noske Geßler die 0 dieſes Miniſteriums übernahm, der bekanntlich ers 15 Januar d. J. durch den General Groener erſetzt wurde. Auch das Verkehrsminiſterium eee ee 10 gig unter dem Kabinettswechſel gelitten, es 50 5 190 Zeit von Dr. Bell, dann von dem jetzigen ee miniſter Groener, ſpäter von dem verſtorhenen 1 bahndirektor Oeſer und ſchließlich von dem 1 eiler Dr. Krohne geleitet, ehe es mit dem Kabinett Marx 19 deutſchnationale Hände über ing. Auch die Zahl der 1992 miniſter iſt nicht allzu groß, bis Ende des 1 war dies Amt dem Zentrumsabgeordneten Gies rds, 10 vertraut, es folgte der bayeriſche Volksparteiler Stingl, der ſpäter das Miniſterium erneut übernahm, t inzwiſchen durch das verſtorbene Mitalied 10 80 10 1 Hoefle abgelöſt worden war, Erſt mit dem 26 15 5 binett Marx ging das Miniſterium auf das Mitglied dei Bayeriſchen Volkspartei Schätzel über. Trotzdem erhebt ſich naturgemäß die Frage ob cs nicht möglich itt, dem häufigen Regierungswechſe! 1 gegenzuarbeiten. Von deutſchnationaler Seite wird be⸗ kanntlich befürwortet, den Artikel 54 der Nen ſung zu beſeitigen, der beſagt, daß der Kanzler und 995 Reichsminiſter zu ihrer Amtsführung des Vertrauens des Reichstages bedürfen und zurücktreten müſſen, wenn ihnen der Reichstag durch ausdrücklichen Beſchluß ſein Vertrauen entzieht. Demgegenüber wollen die Deutſchnationalen die Macht des Reichspräſidenten geſtärkt wiſ⸗ ſen, ſo daß der Reichspräſidenk in der Lage wäre, das Kabinett auch gegen den Willen des Reichstages iin Amte zu halten, Dieſer Weg erscheint ungaugbar, er ſſt. wie die„Kölniſche Zeitung“ dieſer Tage mit Nacht aus⸗ ſührte, für alte, die dem 33 lamentarfsmüs nicht eßbige Fehde geſchworen haben, und ttabel. Anders verhält es ſich mit einem ſchon früher erörterten und etzt wieder von der„Kölniſchen Zeitung“ aufgegziſfenen Gedanten, nämlich der Sicherung gegen reine Zufallsmißtrauens⸗ voten. Genau wie für Verfaſſungsänderungen eine Zwe drittelmehrheit vorgeſchrieben wird, könnte der Artit „ der Reichsverfaſſung dahin abgeändert werden, ur Entziehung des gie einer ung Vertrauens Reichstkag mit Mehrheit beſtätigten Reg Zweidrittelmehrheit erforderlich iſt. den Mißtrauensvoten bis zu einem gewiſſen geſchränkt, doch helfen auch derarlige Beſii N turgemäß nicht mehr dann, wenn eine Negierungs tion bereits in ſich zerfallen iſt und nicht mehr den len zu gemeinſamer Arbeit hat. 1 77 0 7 28 5 Hermann Müllers Bemüßunget Die vorausſichtliche a vom eine Dam Grade ein⸗ mungen na⸗ 1. All. Seitdem nach den Beſprechungen des Reichspräſden⸗ ten von Hindenburg mit der Parführern feſtſtand, daß 5 ſozialdemokratiſche Führer Hermann Mül er mit der Re⸗ gierungsbildung betraut werden würde, werden natuür⸗ gemäß in allen poltiſchen Lagern die Ausſichten für diese czemühungen eifrig erörtert. Es iſt la bekannt, der Kanzlerkandidat verſuchen wird, ein Nabteit Hroßen Koalition zu bilden. Die Verteilung der rohen be 8 1„. zun zietkt Riniſterien wird aber, ſelbſt wenn man rausſetzt, die Aufſtellung des tbeitsprogram! ſich nicht ganz leicht geſtalten. Miniſterien. eit bisher beanſpruchen die zialdemokrate nächſ Zentrum drei, die Vol i zwei, die spartei einen, die Demce einen und aernpartei eb 1. Sis, macht in 0 chtigen iſt, daß Generals müßte niniſterium im 4 1111 ter lain Aird zminiſter bleiben wird. ire Ned Müller⸗Franken Severing hon eine Partei auf einen Sitz verzichten, oder abet We 915 beſonderes Reparationsm 5 flerium geſchaffen werden, von dem berees eine! der ſprochen wurde. Alles, was. über die 1 Miniſterien geäußert würde, iſt zunächſt a 3. Kön 10 nation zu bewerten, da die Verhandlungen 0. i e nicht gediehen ſind. Immerhin kann man As nee ſicher annehmen, daß das Junen min iſter in Waal früheren preußiſchen Innenminiſter Seveiring en, len wird, und man kann als ſicher weiterhin ai en, daß neben dem Neichswehrminiſter Groener 1 55 9 Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann und der eee ſchaftsminiſter Dr. Curtius ihre Aemter beweg tenden bie beiden volksparteilichen Miniſter; die, 0 e or. wärts“ feſtſtellte, der ſozialdemokratiſchen 7 75 allerwenigſten Gelegenheit zu Angriffen gegeen ee 1 Umſtritten iſt das Finanzminister zn hie wird als Kandidat der Sozialdemokrat a e aber auch der Demokrat Reinhold genann hon man andererſeits auch mit der Möglichkeit Tach das dies Amt dem Zentrum zufällt. Für das e ö ministerium wird der Führer der Deutſchen danennbar tei Dr. Fehr, der dies * * Miniſterium ſchon, emal im zweiten Kabinett Wirth inne hatte. genannt. Rücktritt des Neichskabinetts. Müller⸗Franken empfängt den Auftrag zur Regierungs⸗ bildung. Berlin, 12. 1 ird mitgeteilt: Reichskanzler Dr. arx b vormittag zum Reichspräſidenten und überbrachte ihm die Demiſſion des geſamten Kabinetts. Der Reichspräſident nahm die Demiſſion entgegen, er⸗ juchte aber das Kabinett. bis zun Aufammentreten der 2 sregiernt je Geſchäfte weiterzuführen. Im neuen Reichsregierung die Geſchäfte weiterzuf i e Anſchluß hieran empfing der Neichspräſident den Abgeord⸗ neten Müller⸗Franken und erteilte ihm den dluftrag er Bildung der Regierung. Abgeordneter Müller⸗Franken hat dieſen Auftrag angenommen. e 4 1 Am die Ambildung der Preußenregierung. Volkspartei für Große Koalition. 1 5 de Berlin, 12. Juni. preußiſchen Landtag begann die allgemeine über die vorliegende Regierungserklärung. Die i gen durch den Gent arab der e Herold eine gemeinſame Erklärung abgehen, in Zer ſie dle Möge rung erllarung des Miniſterpräſidenten Braun billigen und ſich bereit erklären,„zu gegebener Zeit. in eine Beratung über die Exweiterung der Regierungshaſt⸗ unter den vom Staatsminiſterium dafür angegebenen Vor⸗ ausſetzungen einzutreten. Im volksparteilichen Lager hat dieſe Erklärung nicht voll befriedigt, die Volkspar⸗ tei ließ durch den Abg. Eichhoff ie e 5115 leſen, aß nach ihrer Anſicht nach jeder e 5 5 Regierung zurücktreten müſſe. Die Volkspartei halte 10 ihrer Anſchauung feſt, daß im Reich und in Preußen im Intereſſe einer reibungsloſen Zuſammaenarbeit gleichartige Regierungen zu bilden ſeien. Die Erklärungen der Mi⸗ niſterpräſidenten über ſeine zukünftige Politik ſeien ſo a 0 gemein geſaßt, daß ihre politiſche Mera nur gon e praktiſchen Ausführung adhängig. gemacht werden. 10 2 05 Die Deutſc nationalen wie die Kommuniſten bekämpften die Regierungserklärung im Gegenſaß zu den zurüdtalten⸗ den vollsparteilichen. Aeußerungen ſehr ri cklich. Die Abſtimmung über die Mißtrauensaugngſt 55 fo ſichtlich am Donners'ag, worauf man ſich bis zum Bull veriag n dür fte, an welchem Tage die endgültige Wahl des Präſidiums erfolgen ſoll. erreichen. Slo, 12. Juni. feſt, daß die Mann⸗ Landung in drei Gruppen hlt ſowohl an Brennuſtoff als ders bemerkbar macht ſich der Ob die Schiffbrüchigen über Hewehre und Munition verſügen, iſt nicht bekannt. Je⸗ denfalls verſuchen ſie mit allen Mitteln.. Fuß a Land zu erreichen, doch iſt ihr Vordringen mit den ſurchtbarſten Strapazen verbunden. Nobile weigert ſich, die Namen der Vermißten und der Verwundeten zu nennen. Die letzten Meldungen laſſen klar erkennen, aß „Italia“ ſich losgeriſſen hat und in unbekannter Gegend vor dem Winde treiben muß. Der größte Teil der ace rungsmittel und der Ausrüſtungsgegenſtande befinden. ich auf dem Luftſchiff, ſo daß alle drei Gruppen auf dem Eiſe notleiden müſſen. 9 Leeutnan! Lunzow Holm befindet Lagerplatz ar der Moſſel⸗-Bay, wo mehrere fänger überwintert haben und wartet darauf, neuer Benzin⸗ und Oelvorrat gebracht wird.. „Hobby“ aus ſoll eine Hundeſchlitten⸗Expedition Moſſel⸗Bay geſchickt werden. Nobile umgetehrt. Die„Citta di Milano“ hat von der Mannſchaft der „Italia“ weitere Signale aufgefangen, die jeboch äußerſt ſchwach waren. Soweit ſie gedeutet werden konnten, hat Nobile mit drei ſeiner Landsleute es aufgegeben, weiter dir das Packeis nach Weſten vorzudringen und it na der Nadioſtation zurn“ lehrt. Die drei anderen 1 aber haben den Marſch fortgeſetzt. Dies iſt ein ungeheurer Leichtſinn, da die Vieſer Leute ſo e 19 5 möglich ſein wird. In Ningsbay iſt man der 0 0 15 diejenigel. Expedition(nehmer, die mit der 1 hülle weitergetrieben ſind,. nicht mit den andeten in Ver bindung ſtehen. Die Fortgetriebenen ſind ſpurlos ver⸗ ſchwunden. I Aufnahme des Gilbertberichis. Die Meinung der Berliner Preſſe. Berlin, 13. Juni. Die Berliner Preſſe beſchäftigt ſich eingehend Wit dem neuctten Zwiſchenbericht des Reparationsagenten. Die „Germania“ hebt als bedeutungsvoll hervor, daß der Bericht des Reparationsagenten erneut für die Ende uns nr.. Nußerdem ſtellt das Blatt feſt, daß ſich Parz. pilhert ſtreng im Nahmen ſeiner Aufgabe mit einer Teſe⸗ ſtellung der Tatſachen der deutſchen Finanz: und Mir ſchaftslage begnübe ohne den Ehrgeiz, entſcheidend in die innere Polilit eingreifen zu wollen. Die Tägliche Kundſchau“ betont, daß der Bericht bezüglich der Auk⸗ bringung der Standard⸗Jahreszahlung viel zu opti ſtiſch ſei. Der„Lofalanteiger“ ſtellt ebenfalls feſt. dan 5 ch an Proviant. Mangel an Medika daß die 94 8 ſich jetzt auf r große Opnmismus, mit dem Paxter Gilbert die zeitere Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft betrachtet, icht rechtfertigen laſſe. Die„Berliner Börſenzeitung“ eint, daß im diesmaligen Bericht des Repargtionsagen⸗ en Lob und Tadel gleichmäßig verteilt ſeien. Der eichsfinanzminiſter ſchneide darin am eſten ab. Unter Hinweis auf das Eingehen Parker Hilberts auf die Frage der Erhöhung der Eiſenbahnta⸗ ife ſtellt das Blakt feſt, es ſei bedauerlich, daß der Re⸗ arationsagent zum zweiten Male zu innerdeutſchen irtſchafts⸗ und Finanzproblemen Stellung ehmen müſſe und zwar in einer Weiſe, daß ſeine Kritik Is berechtigt angeſehen werden müſſe. Nach der„D. A. :, kommt die ſtärkſte Beachtung den knappen aber hoch⸗ wichtigen Ausführungen zu, die der Agent zur Repara⸗ tionsfrage macht. Parler Gilbert halte offenbar den Zeitpunkt für nahe, wo es notwendig wäre, ſich über eine endgültige Regelung des Reparationsproblems auszuſprechen und zu verſtändigen. Dieſe Reviſionsbereitſchaft eines An⸗ arteſiſchen und durch ſeine Stellung mit der Materie be⸗ onders vertrauten Mannes hätten wir allen Grund zu begrüßen und anzuerkennen. Denn die Summe von min⸗ deſtens 2,5 Milliarden bedeute eine ruinöſe Laſt für unſere Kapitalwirtſchaft und eine ſchwere Beeintrüchti⸗ gung der Lebenshaltung. Das„Berliner Tageblatt“ ſtellt ebenfalls feſt, daß der diesmalige Reparationsbericht ein Dokument von höch⸗ ſter politiſcher Bedeutung ſei, weil Parker Gil⸗ bert ſeinen Bericht ähnlich, wie er es ſchon im Vorjahre getan habe, mit der Feſtſtellung ſchließe, daß eine end⸗ gültige Feſtſetzung der deutſchen Reparationsver⸗ pflichtungen notwendig ſei. Auch der„Börſenkurier“ hebt als bedeutungsvoll die Forderung des Reparationsagenten nach einer baldigen Endlöſung hervor.. Die„Deutſche Tageszeitung“ ſagt, aus dem Bericht gehe hervor, daß der Reparationsagent gewillt ſei, die gleiche Linje der Re⸗ parationspolitik wie bisher zu verfolgen. Der„Vor wärts“ ſtellt feſt, daß auch der neue Bericht in jeder Zeile die Beſtätigung dafür gebe, daß ſich der Reparationsagen ausſchließlich als Anwalt der interalliierten Gläubiger Deutſchland gegenüber fühle, der nichts zu tun habe, als ſeine Kritik der energiſchen Sicherung der interalliierter Reparationsforderungen wahr zu machen. Der Nepara⸗ tionsagent habe in ſeinem neuen Bericht über ſeine be⸗ greiflicherweiſe einſeitige Einſtellung noch weniger Zwei⸗ fel als in ſeinem vorigen Bericht gelaſſen, indem er die Notwendigkeit der endgültigen Feſtſetzung der Repara⸗ tionsſumme mit dem Intereſſe begründete, das der Kapi⸗ talgeber der deutſchen Auslandsanleihen an dieſer end— gültigen Feſtſetzung habe. China den Chineſen! Die ausländiſchen Truppen ſollen China verlaſſen O London, 13. Juni. Der von der Nanking⸗Regierung veröffentlichte Ent⸗ ne einer Kundgebung an die ausländiſchen Mächte ent⸗ hält einige überraſchende Forderungen. Die Nanking⸗Re⸗ gierung verlangt darin die Zurückziehung aller auslän⸗ diſchen Truppen von chineſiſchem Boden, weil dadurch allein die Mißverſtändniſſe und das gegenſeitige Miß⸗ trauen zwiſchen China und den ausländiſchen Mächten beſeitigt werden könnten. Außerdem müßten neue Verträge auf der Grund— lage voller Gleichberechtigung und gegenſeitiger Achtung abgeſchloſſen werden, da die verletzenden Beſtimmungen der alten Verträge weder für die Ausländer noch für die Thineſen befriedigend ſeien. Die Forderung auf Zurück- iehung allce ausländiſchen Truppen von chineſiſchem Bo⸗ n wird mit der Verſicherung begründet, daß 5 die wichtigſte Garantie 1 den Frieden die für die Sicherheit und das Eigentum er Ausländer nur in einer gegenſertigen Ver⸗ ſtändigu ng liege. Der Zwiſchenfall in Tſinanfu wird als Beweis für die Anſinwjakeit und Gefährlichkeit der Anweſenheit ausländiſcher Truppen in China herangezo⸗ gen. Die Beibehaltung des gegenwärtigen Brauches nach allen Teilen Chinas Truppen zu entſenden, wo Aus⸗ länder ſich niederließen, werde die nationaliſſiſche Regie⸗ rung dazu zwingen. 1 0 0 5 das Innere Chinas i den e e it den China⸗freundlich geſinnten Mächten zu- arbeiten, weil ſie glaube, bac nach We eee 0 t n de nde eine neue ö er » Chinas einbrechen werde. ee ee g In einer zweiten Kundgebung wendet ſich die Nan⸗ 5 king⸗Regierung an die chineſiſche Bevölkerung in der die 8 Unterdrückung des Bandenunweſens, die Abſchaffung der zu hohen Steuern und die Auflöſung der überflüſſigen Truppenverbände zugeſagt wird. —— * Denn die Elemente haſſen Hagelwetter über Oberbayern. Hochebene heimgeſucht. Ganze Dörfer ſind wie unter einem Bombardement verwüſtet worden. geldächer wurden durchlöchert. In Markt⸗Ilſen wurde die Kirchenuhr von Hagelſtücken, die bis zu 200 Gramm wogen, zertrümmert und zum Stehen gebracht. Gänſe wurden auf dem Felde erſchlagen. Viele Menſchen ſind verwundet worden. Der Schaden iſt unabſehbar. Schweres Unwetter in der Grenzmark Poſen und 115 Weſtpreußen. eber große Teile der Grenzmark Poſen⸗Weſlpreu⸗ ßen gingen heftige Gewitter mit eng e e gen und Hagelſchlag nieder, die ſehr großen Schaden an⸗ richteten, Beſonders ſchwer wurden der Netze⸗Kreis und der Kreis Deutſch⸗Krone getroffen. Das Getreide wurde vom Hagel bis zu 90 Prozent niedergelegt. Auch die Schäden an Gemüſe und Obſt ſind bedeutend. Zahl⸗ reiches Federvieh wurde von den Hagelſtücken, die durch⸗ weg die Größe von Taubeneiern hatten, erſchlagen. Sehr groß iſt auch der Gebäudeſchaden. Durch Windhoſen wurden Scheunen niedergeriſſen, ſowie Häuſer und Ställe abgedeckt. Der Schaden geht in die Hunderttaufende. Verheerendes Unwetter in Nordböhmen. Ueber Teile Nordböhmens ging ein verheerendes Anwetter nieder, das ſchweren Schaden in Feldkulturen, Gärten und Häuſern anrichtete. Anter Blitz und Donner entlud ſich ein wolkenbruchartiger Regen, dem ein ſtarker Hagelſchlag folgte. Es fielen Hagelkörner in der Größe von Hagelnüſſen. Teilweiſe waren die Wege über und über weiß bedeckt, und viele Roggenfelder wurden ver⸗ nichtet. In Warnsdorf ſind durch eine in Verbindung mit dem Unwetter auftretende Windhoſe zahlreiche Bäume zerſplittert und von mehreren Häuſern die Dächer abge⸗ deckt worden. Sturmkataſtrophen in Spanien. In vielen Gegenden Spaniens haben ſchwere Sturm⸗ kataſtrophen ſtattgefunden. In Sanluacr de Barrameda in Andaluſien wurden mehrere Gebäude vom Winde niedergeriſſen und Bäume entwurzelt. In mehrere Häu⸗ ſer ſchlugen die Blitze ein. In Segoria wurden einige Perſonen vom Blitz erſchlagen. In anderen Gegenden wurde durch Sturm und Hagel die Ernte vernichtet. ö Aus dem In⸗ und Auslande. in See gegangen. Hamburg, 12. Juni. Die letzten in Keſſeln befind⸗ lichen Phosgenbeſtände ſind von einem für den Abtrans— port gecharterten Dampfer nach der Unterelbe gebracht worden, wo auch die bereits in der vorigen Woche mit einem Leichter abtransportierten Phosgenflaſchen über⸗ nommen wurden. Der Dampfer iſt in See gegangen. Unter Aufſicht Hamburger Beamten wird dann das Phos⸗ gen an einer 4000 Meter tiefen Stelle des Atlantiſchen Ozeans verſenkt werden, wo Schädigungen der Schiffahrt und des Fiſchbeſtandes völlig ausgeſchloſſen ſind. Eine engliſche Regierungserllärung zum Hamburger Gift⸗ gasunglück. London, 12. Juni. Im Unterhauſe erklärte Unter⸗ ſtaalsſekretär Locker Lampſon, daß die Herſtellung und Aufbewahrung, ſowie die Ein⸗ und Ausfuhr von Phos⸗ gengas für Kriegszwecke im Deutſchen Reiche nach den Be⸗ ſtimmungen des Verſailler Vertrages verboten ſei. Die ſchließen. Die Regierung ſei bereit, Ein furchtbares Hagelwetter hat die Oberbayeriſche Starke Zie⸗ Herſteuung dieſes Waſes für induſtrieue Zwe erlaubt. 10 6 Lampſon wandte ſi N i die Behauptungen, als ob es die 17 ung al Beobachtung der Bedingungen des Verſafller Vertrages habe fehlen laſſen. Die 1 Regierung habe ſich nicht veranlaßt geſehen, irgendwelche Schritte zu ergreifen, da bereits eine amtliche Unterſuchung der Urſache des Ham⸗ burger Giftgasunglückes von der deutſchen Regierung an⸗ geordnet worden ſei. Harte Strafen für ſüdtiroler Spaßmacher. Bozen, 12. Juni. Die Unterdrückung des deutſchen Schulweſens in Südtirol hat dazu geführt, daß in der ſüdtiroler Bevölkerung ein Witz herumgeht, nach dem ſämtliche deutſche Kinder ſich tätowieren faſſen müſſen und italieniſches Blut eingeimpft bekommen. Nunmehr wird amtlich mitgeteilt, daß die Präfektur ſtrenge An⸗ meiſung zur Verfolgung der Verbreiler dieſes Scherzwortes angeordnet hat. Es ſind bereits in dieſer Sache einige Perſonen verhaftet worden. Sie werden wahrſcheinlich verbannt werden. Frankreich beſteht auf ſeinen Vorbehalten in der Kriegs⸗ verzichts frage. Paris, 12. Juni. Zu der aus amerikaniſcher Quelle ſtammenden Meldung, Frankreich habe dem Staatedepar⸗ tement ein Memorandum in der Kriegsverzichtsfrage über⸗ mittelt, ſtellt der Matin halbamtlich fact der Qua dOrſay habe vor einigen Tagen durch Botſchafter Claudel Kellogg gegenüber erneut den Wunſch zum Ausdruck brin⸗ gen laſſen, daß in dem Vertrag alle Vorbehalte Frank⸗ reichs aufgenommen würden. Auch andere Möchte hätten die Vorbehalte aufgegriffen. Es ſei jetzt Aufgabe des Washingtoner Kabinetts eine Formel zu finden, die den i der in Frage kommenden Regierungen ent preche. Kleine politiſche Meloͤungen. Berlin. Der Reichspräſident ewpfing den Staats. ſekretär des Auswärtigen Amtes v. Schubert zum Beeſcht über den Verlauf der letzten 90 des Völkerbundrates, Straßburg. Baron Zorn von Bulach gat an Montag ſeine ſchon mehrfach verſchobene Gefängnksſtrate angetreten. Paris. In Amerika wurde eine erste Ladung von zwölf Millionen Dollar Gold, der ſieben andere folgen ſollen, für die Bank von Frankreich eingeſchiſſt. London. Unterſtaatsſekretür Locker Lampſon beſtätigte im Unterhaus, daß keine formelle Anerlennung der Nan⸗ kinger Regierung durch die britiſche Regterung erfolgt ſet. Belgrad. Das Kultusminiſterium gat guf die Anfrage der bdeutſchen Abgeordneten Rolh, Mälſer und Hendrich, das Oeffentlichkeitsrecht für die deutſchen Schulen in Sie⸗ benbürgen gewährt. Vukareſt. Zwiſchen Miniſterpräftdent Bratianu und dem engliſchen Geſandten in Bukareſt, Gregg. dat eine Zuſammenkunft ſtattgefunden, bei welcher Gelzzenheit die Anleihefrage erörtert wurde. Aus Nah und Fern. Münſter i W.(Schweres Anwelter im Münſterland.) Ueber Münſter ging em Gewltten nieder, das für das Stadtgebiet ſelbſt nur kurzen Rege pPrachte, in der Amgebung aber ſchwere Folgen hatte. In 5 der Gemeinde Gelmer entwickelte ſich ei rti Ein Dampfer zur Verſenkung der letzten Phosgenbeſtände bchaten 0 e e e Sturm. In kurzer Zeit waren 20 bis 25 Bau eme vor einem Meter Umfang glatt vom Erdboden abgedreht Von vielen Häuſern wurden die Dächer abgedeckt und 1 5 Schaden angerichtet. In den Ortſchaften Gimbte rakel und Coerde wurde die Kornfrucht niedergeſchla nen und Obſtbäume entwurzelt und fortgeſchleudert. Dortmund.(Wieder zwei Bergleute ver⸗ ang lückt.) In dem Schacht 1 und 2 der Zeche Sachſen in Heeſen bei Hamm verunglückten zwei Bergleute. Einer von ihnen war ſofort tot, während der andere ſchwer verletzt wurde, ſo daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Der tötlich Verunglückte namens Lowitz hinter⸗ läßt Frau und mehrere unmündige Kinder. Herbede.(Ein Laſtauto den Abhang hin⸗ untergeſtürzt.) Ein mit Bergleuten beſetztes Laſt⸗ auto ſtürzte, als es einem Hundegefährt ausweichen wollte, den Abhang hinunter. Vier Bergleute wurden ſchwer, acht leicht verletzt. Nach Anlegung von Notverbänden brachte man die Verletzten ins Wittener Krankenhaus. Was fonte nun werden? Udevermorgen rerſte ſte nach Berlin, und wie ein Troſt erſchien ihr dieſe Ausſicht. Sie wußte aber, daß ſie nie, nie wieder nach Tworrau zurück⸗ kehren würde, und ihr Herz brach dabei. Sie durfte ihn nich. wiederſehen, nie mehr— vielleicht, daß ſie daheim den Frieden wiederfand, daß ſie an Heinz Seite— mein Gott, konnte ſie denn noch an eine Verbindung mit Heinz denken, mit der Liebe für einen andern im Herzen? Wäre das. nicht eine Sünde, für die es kein Verzeihen gab? So zermarterten ſie die quälenden Gedanken und ver⸗ folgten ſie bis in die Nacht. Sie fand keinen Schlaf, und als ſie ſich am nächſten Morgen erhob, waren ihre Augen⸗ lider rot und geſchwollen, und ihr Kopf ſchmerzte zum Zerſpringen. Glücklicherweiſe war ſie vom Unterricht ent⸗ bunden. Die Gräfin hatte ihr den Tag freigegeben, damit ſie packen könne. Mechaniſch legte ſie Stück um Stück in ihren Koffer. Die Mamſell, die ihr ſeit ihrem erſten Eintritt auf Tworrau ſtets freundlich begegnet war und für ihr leib⸗ liches Wohl Sorge getragen hatte, kam auch heute, um ihr perſönlich ihre fein und ſauber gewaſchene und geplättete Wäſche zu bringen. Als ſie in Ilſes bleiches, übernächtigtes Antlitz ſah, erſchrak ſie. „Mein Himmel, Fräulein Nömer, wie ſchaun's denn aus? Sie werden halt doch nicht krank werden?“ Ilſe beruhigte ſie und ſagte, ſie habe nut heftige Kopf⸗ ſchmerzen, die bald beſſer werden würden. „Hier im Zimmer gewiß nicht“, erwiderte die Mamſell. „Sie ſollten ein biſſel ſpazieren gehen! Die Sonne ſcheint 0 ſchön, und der Sturm von geſtern hat nachgelaſſen!“ Ilſe nickte freundlich:„Sie haben recht, ich werde eine Stunde in dem Park ſpazieren gehen.“ Sie zog ihr Winterfackett, das ſie ſchon für die Reiſe Filehn elegt hatte, an, ſetzte den Reiſehut, ein engliſches ilzhütchen, auf und ging die Treppe hinunter, ganz leiſe, daß niemand ſie hö xe. Die kräftige. kühle Luft erfriſchte ſie in der Tat etwas. und immer weiter beynte ie ihren Spaztergang aus. Da— plötzlich ſtockte ihr Fuß— wie gelähmt ſanken die Hände am Körper herab, und das Blut in ihren Adern hemmte ſeinen Lauf. Aus einem Seitenwege, den ſie gerade kreuzte, trat ſoeben, ohne daß ſie ihn vorher bemerken konnte, Fraf Konrad. Einen Augenblick dachte ſie an Flucht, aber es war zu ſpät. Er blieb ſchon mit kurzem Gruß vor ihr ſtehen. Nur einen einzigen Blick hatte ſie auf ihn ge⸗ 1 dann ſenkten ſich ihre Lider jäh auf die Augen herab. Er trug denſelben Wettermantel wie geſtern. Sein Ge⸗ ſicht war bleich, und die dunklen Ränder unter den Augen zeugten von einer durchwachten Nacht. Er ſtreckte ihr beide Hände entgegen und ſah ſie an: „Ilſe, hat mein geſtriges Ungeſtüm Sie erſchreckt? Zürnen Sie mir?“ Dieſer weiche Klang ſtahl ſich in ihre Seele und ließ jede Saite darin ertönen, jeden Nerv erbeben. Sie fürchtete bch⸗ in ſeine Augen zu ſehen und ſeine Hände zu berühren, arum tat ſie, als ob ſie ſie nicht ſähe. „Nein, Herr Graf— wie ſollte ich Ihnen zürnen?“ Da trat er ganz nahe an ſie heran und beugte ſich zu ihr herab. f „So darf ich weiter ſprechen— ſo darf ich ſagen, was mir ſchon geſtern auf den Lippen lag. und was auszu— e e Ihre grauſame Flucht verhinderten. Itſe e ee, ü „Um Gotteswillen, nicht weiter!“ Mit angſtverzerrten Zügen und abwehren enpol⸗ gehobenen Armen ſtand ſie ihm gegenüber. In ihren Augen lag die furchtbarſte Qual und Verzweiflung—„Herr Graf, ich bin— eines anderen Braut.“ Graf Konrad taumelte, wie vom Schlage getrofſen, einige Schritte zurück, er war leichenblaß geworben. Ge⸗ kundenlang verharrte er, ohne ein Wort zu ſprechen, und als er endlich die Sprache wiederfand, da klang ſeine Stimme fremd und ſo rauh und ſchrill, als wenn eine Saite in ſeinem Innern geſprungen ware „Sie— Gie, die Braut eines— anderen?— und das ſagen Sie mit— erſt jetzt?“ f war am Rand ihrer Faſſung. Seine vorwurfs⸗ halhem Moa mieder umgokohrt. lſe volle fa ſchnitt ihr wie ein Meſſer ins Herz. Nein, er ſollte hie nicht verachten— ſie ertrun es niht ö 1 „Ein veſonderer umſtand zwang mich, zu ſchweige. Herr Graf, laſſen Sie mich Ihnen erklären—“ N Er winkte abwehrend mit der Hand und ſchüttelte müde den 1000 „Nein, nein, erklären Sie mir nichts! Wozu auch— Leben Sie wohl!“ f f 5 Wie verſteinert ſtand Ilſe und ſah dem eilig Davon⸗ ſchreitenden nach. Ihr Mund öffnete ſich, ſie wollte ihm nachrufen:„Konrad, Konrad— einzig und allein Ge⸗ liebter— gehe nicht ſo von mir, nicht mit dieſer ſchwei⸗ genden und um ſo furchtbareren Verachtung—“ Aber nur ein dumpfer Schmerzenslaut entrang ſich ihrer Bruſt. Ihr wurde ſo ſeltſam zu Mute, ſo ſtarr und kalt, wie einer Toten; ein prickelndes Gefühl rann durch ihre Glieder— die Sinne fingen an zu ſchwinden, und taſtend griff ſie nach einer Stütze. Aber ſie biß die Zähne auf die Lippen, daß ſie bluteten, ſie krampfte die Hände ineinander, daß ſie ate Nur nicht dem Ohnmachtsgefühl nach⸗ geben, nur nicht ſchwach werden.— Und ihre ſtarke Natur ſiegte. Langſam, aber ſicher ging ſie dem Schloſſe zu. Am nächſten Morgen, ftüh um acht Uhr, ſtand der elegante Landauer vor dem Schloßportal. Der Wagen mit dem Gepäck war ſchon vorausgefahren. Bald trat denn auch die Gräfin, von den Kindern, Ilſe und einigen Dienern fe heraus. Die Gräfin nahm mit Gerda den Vorder⸗ itz ein, während Lotti und Ilſe rückwärts ſaßen. Ein leiſer daf 1 Kutſchers, die Pferde zogen an, und fort rollte agen. Einen langen, ernſten Blick warf Ilſe auf das Schloß, das ſie nicht mehr wiederſehen wollte.. 000 b Teuerſte, was ſie beſaß, den Geliebten, von dem ſie ohne Abſchied und für immer ſchied. Etwas Heißes, Naſſes ſtieg in i te Augen, aber ſie zwang den Schmerz nieder. Was ſollte die Gräfin, die mit ſo ernſtem, unbewegtem Geſicht ihr gegenüber ſaß, denken und was die Kinder? Nur Lotti würde ſie wohl verſtanden haben, wenn ſie ihren Kummer gekannt hätte. f Denſelben Weg, den ſie einſt ſchweren Herzens allein zu Fuß gewandert war, 609 5 jetzt der Wagen, aber in ent⸗ hegengeſetzter Richtung Wenn ſie damals geahnt hatte, was ihrer in den Mauern Tworraus wartete, ſie wäre noch auf 15 OSGiortſehung folg). Beoörſe und Handel. ſind bis 29 in mit einem Kennwort verſehen einzureichen. D vuffaeräuſchen und dem ——— Amtliche Notierungen vom 12, Junt. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb, 8 v. H. London 20,411— 20,451; Newyork 4,18— 4,1901 Amſterdam 168,70— 169,04; Brüſſel 58,40 51 58,52 anden 81,56— 81,72; Italien 21,985— 22,025; Jugo⸗ flawien 7,358— 7,372; Kopenhagen 112,19 750 112,41. Liſſabon 18,58— 18,62; Oslo 112,01— 112,23; Paris 16,44— 16,48; 100 12,392— 12,412; Schweiz 30,56 80,72; Spanien 69,40— 69,54; Stockholm 112,20,— 112,42; Wien 58,825— 53,945. Berliner Effektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 276 Commerz⸗ und Privatbank 193,375; Darmſt.⸗ und Nationalbank 283; Deutſche Bank 189; Diskonto⸗ Komm. 166,50; Dresdner Bank 166; Hamburg⸗Amerika⸗ aketf. 167; Nordd. Lloyd 157,50; Allg. Elektrtzitäts⸗ Gesel 19 10 186; J. G. Farbeninduſtrie 276,50; Th. Gold⸗ ſchmidt 100; Ph. Holzmann 153,25; Karſtadt 443,25; Metallbank 154,50; Phönix 97,75; Polyphonwerke 534 Rhein. Braunkohlen und Br. 306; Rhein. Elektrizität 170; Rhein. Stahl 168,75; Schultheiß⸗Patzenhofer 324 Ver. Glanzſtoffe Elberfeld 735; Ver. Stahl 100; Zell⸗ ſtoff Waldhof 310. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 13. Juni. Auf der Rückseite des nach Norden abgezogenen Tief druckgebietes ſtrömte auch geſtern noch Kaltluft nach dem Feſtlande ein und brachte weitere Regenfälle. Mit Anter⸗ brechungen heiterte es auf. Die Temperaturen blieben unter normal. Inzwiſchen iſt das Hoch von Weſten weiter herangerückt, ſodaß wir ganz unter ſeinem Einfluß ſtehen, Die weitere Zufuhr von Kaltluft hat damit aufgehört. Da das Hoch ſich über dem Feſtlande bis zu 770 mm. verſtärkt hat, werden wir vorausſichtlich einige Tage hei⸗ teres Wetter behalten. ö 5 Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Heiter, trocken und wärmer. — Beſchleunigung der Ferienſachen. Die ſortgeſetz ſchwierige Wirtſchaftslage macht die Beſchleunigung den Zivilprozeſſe zu einer volkswirtſchaftlichen Notwendigkeit Wie der amtliche preußiſche Preſſedienſt mitteilt. drück daher der Juſtizminiſter in einer allgemeinen Verfügung ſein Vertrauen aus, daß die Gerichte den Wünſchen der Parteien auf Beſchleunigung der Rechtsverfolgung auch während der Gerichtsferien, ſoweit ſie irgend möglich iſt entgegenkommen werden. b 1 — Goeologiſche Karten für den Landwirt. Geologilche Karten können durch Vermittlung der Landwirtſchafts, ämter auch für den nicht wiſſenſchaftlich gebildeten Land, wirt nutzbar gemacht werden und ſollten in keiner land⸗ wirtſchaftlichen Fortbildungsſchule fehlen. Durch klein Bohrungen, Grabungen uſw. kann jeder Landwirt da; Bodenprofil ermitteln, bevor er z. B. rodet. Obſt oder Wald anpflanzt; den Kalkgehalt kann er mit einfacher Mitteln(3. B. Salzſäure) feſtſtellen. Alles in allem gib die geologiſche Karte(insbeſondere die Blätter 1:25 000 dem Praktiker Ratſchläge in Einzelfällen und Unterlagen für Projekte. So auch im Hinblick auf Wege- und Ver kehrsverhältniſſe und Beſiedlungsfragen.. — Der beſegte Platz. Auch in der 4. Wagenklaſſe iſt das Belegen eines Platzes zuläſſig. Es muß aber der Platz ſelbſt mit einem Hut oder ſonſtigen Kleidungsſtücken, einer Reiſetaſche uſw., belegt werden, die Unterbringung eines Gepäckſtückes oberhalb des Platzes im Netz genügt nicht, um ſich das Recht auf den Platz zu ſichern. In der gleichen Weiſe muß auch ein Platz in den D Zügen belegt werden. Die an der Nummerntafel neben der Abteiltür als„belegt“ kenntlich gemachten Plätze werden den In⸗ habern der dazugehörigen Platzkarten, die 50 Pfennig in der 3., und 1 Mark in der 2. Klaſſe koſten, nur bis zur Abfahrt des Zuges freigehalten. Auch hier muß alſo der Reiſende ſeinen Platz in der oben beſchriebenen Art belegen, um den Auſpruch nicht zu verlieren.— Aus der Welt der Technik. Die Veegnügungsbombe des Amerjlanecs. Das iſt ein Geſchreie und Getue mit der Mondralete, As wäre noch nie etwas ähnliches dageweſen. Doch brau⸗ ben wir nur um ungefähr 26 Jahre zurückblättern in dem Buche der Erfindungen, dann leſen wir von einem ame⸗ rikoniſchen Ingenieur Namens Carxron, der in Form einer Bombe eine Art Käfig konſtruiert hat, der ein Zimmer von drei Meter Durchmeſſer und vier Meter Höhe ent⸗ hält. Dieſer Raum faßt 45 Perſonen, die ſich auf ge⸗ polſterten Seſſeln niederlaſſen können. Nachdem dies ge⸗ ſchehen iſt, wird die Türe des insgeſamt 10 Meter hohen und 80 Zentner ſchweren Gehäuſes geſchloſſen und das⸗ ſelbe dreihundert Meter hoch geſchleudert. Nun ſollte man glauben, daß dies zu dem Zwecke geſchieht, die Inſaſſen der Bombe ins Jenſeits zu befördern. Aber Herr Carron war nicht ſo grauſam und hatte ſeine Bombe nicht für Lebenzüberdrüſſige ſondern bloß zu Vergnügungsfahrten mit 77 Meler Geſchwindigkeit in der Sekunde hergeſtellt, und ließ ſie deshalb nicht etwa zur Erde, ſondern in ein weites, mit Waſſer gefülltes Baſſin fallen, das die Form eines rieſigen Kelches mit dem oberen Durchmeſſer von 50 und eine Tiefe von 58 Meter hatte. Dieſer Waſſer⸗ lelch, der bei einer Tiefe von 28 Meter noch immer fünf Meter Durchmeſſer hatte, war dazu beſtimmt, das herab⸗ fallende Geſchoß aufzunehmen und dadurch, daß die Bombe bei ihrem Einſturz 30 Tonnen Waſſer verdrängte, jede Stoßwirkung auf die Inſaſſen um ſo mehr aufzuheben, als den Boden des Geſchoſſes eine mit 50 Zentimeter hohen mit Sprungfedern verſehenen Matraze bedeckte.— Hoffentlich iſt das heutige Projekt zu Größerem berufen, als ins Waſſer zu fallen. Fernübertragung von Farben. ö Durch eine neue Erfindung, die im technologiſchen Inſtitut von Maſſachuſetts gemacht worden iſt, iſt es mög⸗ lich, Farben durch Draht oder Radio zu übertragen. Da⸗ bei wird die Farbprobe in einen Halter geſteckt, der ſich dicht an einer hochkerzigen elektriſchen Lampe befindet. Das von der Farbprobe ſowie von einem Stück Mag⸗ neſiumkarbonat rellecktierte Licht wirkt auf eine Photo⸗ zelle ein, und die Fernübertragung erfolgt durch elektriſche Impulſe. Im Kampf mit dem Straßenlärm. Für die Abſchwächung des immer ſtärker werdenden Straßenlärms hat der Verein deutſcher Ingenieure aus der Zeitler's e ac e für die beſte Löſung eiten Preis von 800 Mart ausgeſetzt. Die Bewerbungen zum 1. Dezember 1928 in 177 Mun r Kampf gilt vor allem den Straßen bahngeräuſchen, dim Lärm 10. 190 10 en, den Aus⸗ 5 an! und 15 d * Preisgekrönt. Der Rad, Renn⸗ und Teuren⸗ klub„Staubwolke“ beteiligte ſich am vergangenen Sonn⸗ tag am 25 Jährigen Stiftungsfeſt des Bruder⸗Bereins Rad⸗ fahrer⸗ Bereinigung Bürſtadt, und errang im Korſofahren, der Klaſſe C den erſten Preis. Wir gratulieren, dem noch jungen und rührigen Verein zu ſeinem Erfolg, und wün⸗ ſchen ein ferneres Blühen und Gedeihen.„All Heil.“ Weinheimer Obſtgroßm arkt Am Montag waren ca. 200 Ztr. Kirſchen zuge⸗ führt. Prets! für gute Ware 20—25 Pfg., geringere Sorten unter dieſem Preis, Erdbeeren 50—60 Pfg. Gemeinderatsſitzungs⸗ Bericht vom 12. Juni 1928. Das Kollegium war faſt vollzählig. Der Herr Bür⸗ germeiſter begrüßt die Herren und dankt für ihr Erſchei⸗ nen. Das Protokoll führte Herr Verw.⸗Sekr. Pfützer. Vor Eintritt in die Tagesordnung wurden diverſe Be⸗ ſchlüße aus den Kommiſſionen zur Kenntnis gebracht wovon wir hier die Wichtigſten wiederholen: Die Ueber⸗ nahme der Bürgſchaft für ein Baudarlehen von 900 Mk. für Jak. Krämer wurde bewilligt.— Der Firma Levinger & Feibel wurde auf 10 Jahre die Grundſteuer erlaſſen, falls eine entfprechende Mehrproduktion bezw. eine ver⸗ mehrte Arbeiterinnen⸗Einſtellung ſtattfindet.— Die BVer⸗ gnügungsſteuer für die beiden Kinos wurde in einer Pau⸗ chale feſtgelegt und zwar das Zentral⸗Theater 1650 Mk. und das Unfon⸗Theater 1350 Mk.— Dem M. G.-V. „Harmonie“ und der„Marianiſchen Jünglingsſodalität“ wurde die Luſtbarkeitsſteuer für die gehabten Theater⸗ Aufführungen erlaſſen.— Ein Antrag der Evangel. Kirche auf Befreiung der Koſten für Herſtellung des Fußſteiges wurde erneut abgelehat.— Für Baudarlehen ſind noch 50 000 RM ein Ausſicht geſtellt. Die Berteilung erfolgt nach definitiver Zuſage.— Am Tivoli(Moltkeſtraße) wur⸗ den 6 Bauplätze 30 Pfg. pro qm abgegeben.— Den Gemeinde⸗Fuhrleuten wurde für die Beſprengung der Orts⸗ ſtraßen an Sonntagen 2.— RM. Extra⸗Vergütung gewährt. Das Befahren der Seegartenſtr. m. Laſtauto wurde verboten. — In der Jägerſtraße ſollen die Vorgärten weggelaſſen werden.— Die Ausnahme⸗ Genehmigung für die Firma Gebr. Brechtel zwecks Erſtellung eines Vorbaues in der Ringstraße wurde verſagt.— Die Heilmann'ſche Scheuer in der Neubauſtraße wird, da fie ſehr gefahrdrohend iſt, niedergelegt.— Die Ausführung von Hausinſtallationen dürfen nur von zugelaſſenen Inſtallateuren ausgeführt werden andere werden nicht zum Ortsnetz zugelaſſen.— Die Anſchlußkoſten für Gas und Waſſer werden auf je 15.— RM. feſigeſetzt.— Der Peter Buſalt 2. in der Bertholdus Pfennighſtraße hat die Wirtſchaftskonzeſſion erhalten; er muß deshalb für ſein Baugelände 2.50 Mk. pro qm bezahlen.— Die Beſchaffung von 2 Näh⸗ maſchinen wird ausgeſchrieben. Zur Tagesordnung: Punkt 1, Bildung von Kommiſſionen. Es wird beſchloſſen, daß im Falle einer Krankheit eines Kommiſſionsmitgliedes dasſelbe einen Vertreter bezw. einen Vertrauensmann ans den Reihen ſeiner Fraktion zu den Kommiſſtons Sitzungen entſenden kann, damit die Frak⸗ tionen auch dann über alle Vorkommniſſe gehörig orien⸗ tiert ſind. Punkt 2, Die Waſſerverſorgung; hier Inſtandſetzung der Ortsſtraßen. Die Ler⸗ Nee D Safes unter Waſſer will man neuerdings in Amerika einführen, da dork das Räuberunweſen beſonders in Chicago ſich ſehr verbreitet hat. Größere Sicherheit als wie Mauer und Stahlplatten ſollen geräumige, mit kaltem Waſſer gefüllte, 4 Meter tiefe Baſſins bieten. Die waſſerdicht abgeſchloſſenen Geld⸗ ſchränke werden durch ein ſinnreiches Hebelwerk leicht an die Oberfläche gebracht. Einbrecher, die dieſes Gewölbe einigten Maurermeiſter wollen von ihren Garantie⸗Ber⸗ 16 7 von 2 Jahren für die Ortsſtraßen befreit ein as Kulturbauamt hat aus dieſem Anlaße eine Beſichtigung der Ortsſtraßen vorgenommen und noch ver⸗ ſchiedene Mängel feſtgeſtellt. Der Gemeinderat beſchließt einer Entbindung der Unternehmer von ihren Verpflich⸗ tungen vorerſt noch nicht ſtattzugeben und dieſelben zu veranlaſſen die feſtgeſtellten Mängel bis 1. Oktober 1928 zu beſeitigen, was bis dahin noch nicht gemacht iſt, wird durch die Wemeinde auf Koſten der Unternehmer ausgeführt Punkt 3, Die Reinigung und Unter⸗ haltung des Bannholzgra benz; hier An⸗ trag der Gemeinde Heddesheim auf Entbindung von dem Vertrage. Am 5. Junt wurde durch die beiden Partelen in dieſer Sache ein neuer Vertrag entworfen, wonach dle Gemeinde Heddesheim die Koſten für die Errichtung für die 4 Brücken und die Gemeinde Viernheim künftig die Aufſicht und die Reinigungs verpflichtungen übernimmt. Die Gemeinde Viernheim ſoll die Erſtellung der Brücken, die mit Rohren von 1 Meter lichte Weite unterführt werden ſollen, übernehmen und beauftragt das Baubüro einen Koſtenvoranſchlag zu machen und den⸗ ſelben der Gemeinde Heddesheim zur Anerkennung zu⸗ ehen zu laſſen. 5 Aa Baugeſuch des G. R. Neff, das⸗ elbe wurde zurückgezogen. J Punkt 8, Belgevrbnetenwahl. Die Wahl des Beigeordneten wurde beſtätigt und derſelbe mit Be⸗ zug auf feinen bereits geleiſteten Eid weiter verpflichtet. Punkt 6, Entwäſſerung an der Ze p⸗ pentränke. Ein dies bezügl. Antrag des Volks blocks wurde zwecks weiterer Bearbeitung an die Baukommiſſton verwieſen. Punkt 7, Bekämpfung der Wohnungs- not. Der Herr Bürgermeiſter gab einige kraſſe Fälle der noch herrſchenden Wohnungsnot bekannt. Es wurde die unbedingte Notwendigkeit, hier Abhilfe zu ſchaffen, an⸗ erkannt und die Baukommiſſton mit der Ausarbeitung eeigneter Vorſchläge betraut. 0 Punkt 3 p eite rung des Qetsnetzes für Gas und Slektrizität. Die Ringſtr. von der Ev. Kirche bis zum Hauſe Maier ſoll mit Gas⸗ leitung etc. verſehen werden. Koſten ca. 1 000 R.⸗Mk. Die Arbeiten werden im Submiſſtonswege vergeben wer⸗ den. Hiermit war die Sitzung beendet. Bekanntmachung. Betr.: Mieterunterflützung für 1928 Ri. Bedürftigen Mietern und Hausbeſttzern ſollen auch für das Nj. 1928 Mteterunterſiötzungen gewährt werden, Eine Antragſtellung iſt jedoch zur Zeit noch nicht möglich, da die gielbeträge für Staat⸗, Kreis⸗ und Gemeiudeſonbetſteuer noch nicht fenſtehen. Es iſt daher vorerſt zwecklos, wegen Mletunterſtützung bei uns vorzuſprechen. Zur gegebenen Zelt, werden wir die hier in Frage kommenden Perſonen durch örtsübliche Bekanntmachung zur Antragſtellung auffordern. Blernhelm, den 11. Juni 1928. Heſſiſche Bürgermeiſteret Miernheim. Lamberth. Ins e r infolge der Kauleimilagerung dieſe Ruheform als weißes Pünktchen im roten Muskel mit bloßem Auge eben ſicht⸗ bar iſt. 1840 ſah man dann zum erſten Mal in Deutſch⸗ land in der Heidelberger Anatomie eine Leiche mit ver⸗ kapſelten Muskeltrichinen, die beiden Anatomen gingen der Sache aber nicht weiter nach, ſondern ſtritten ſich nur lange in Wort und Schrift darüber, wer ſie zuerſt ge⸗ ſehen habe. Erſt 1860 gelang es dem Profeſſor Friedrich Albert Zenker, damals in Dresden, die entkapſelte, wer⸗ öffnen wollen, müſſen mit einer Taucherausrüſtung aus⸗ geſtattet ſein, andererſeits iſt es ſehr ſchwierig, mit Sauer⸗ beiten. Der Panzertaucher. In der letzten Zeit hat man öſter gehört, daß aus dem Ausland deutſche Taucher zu Hilfe gerufen worden ſind. vor allen Dingen aus England. Das liegt daran, daß in Deutſchland eine neue Art von Tauchapparaten aus⸗ gebildet worden iſt, ein Panzerfaucher. Mit dem viel ge⸗ brauchten Gumm'apparat konnte man nur Tiefen bis zu etwa 30 Meter erreichen. Der deutſche Apparat iſt als Panzer ausgebildet, in den druckſeſte bewegliche Glied⸗ maßen mit Gelenken eingeſetzt ſind. Gliedmaßen und an⸗ gebaute Arbeitsgeräte, ſind natürlich vollkommen waſſer⸗ dicht ausgebildet und trotz des hohen Druckes leicht be⸗ weglich. Auch die Aufgabe der Atmung iſt neuartig ge⸗ löſt. Der Taucher atmet mit Hilfe einer Mund und Naſe einſchließenden Maske in eine Patrone hinein, die die vom Körper erzeugte Kohlenſäure abſorbiert. Von dieſen Pa⸗ tronen, die etwa eine bis eineinhalb Stunden ausreichen, kann der Taucher mehrere mitnehmen und ſie leicht aus⸗ wechſeln, ſo daß ein Aufenthalt bis zu ſechs Stunden auf dem Meeresboden möglich iſt. Das Panzergehäuſe erlaubt ein Tiefgehen bis auf 150 Meter unter den Meeresſpiegel. Der Innenraum des Apparates iſt ſo groß, daß der Taucher auch, falls es nötig iſt, die Arme aus den künſt⸗ lichen Gliedmaßen herausziehen kann. Das Hinabgehen und Heraufſteigen dauert nur wenige Minuten. Weſent⸗ lich iſt eine betriebsſichere Telephonverhindung zwiſchen dem Taucher und Arbeitsſchiff. Mit Hilfe dieſes neuen Gerätes wurden vor kurzem im Hafen von Genua Wrack⸗ teile aus einer Tiefe von 85 Meter durch einen Taucher heraufgebracht. Intereſſant iſt, daß neuerdings auch in großer Tiefe günſtig ausgefallene Verſuche mit künſtlichem Licht gemacht worden ſind. N Die Trichinenkrankheit. Die Trichinenkrankheit beim Menſchen und vei Tie⸗ ren war vor 65 Jahren noch völlig unbekannt. Ihre Urſache, d. h. die Trichinen in ihrer verkapſelten Ruhe⸗ form iſt zum erſten Male im Jahre 1828 und dann öfter üllabfubrlärm. in Enaland gefoßen worden. was daher kommt. daß ſtoffgebläſe und Einbrecherwerkzeug unter Waſſer zu ar⸗ dende Trichine als Erreger einer typiſchen Menſchenkrank⸗ heit, die wir ſeitdem Trichinoſe nennen, zu ermitteln und ihre Entwicklung genquer zu erforſchen. Die Trichine be⸗ darf zu ihrer Entwicklung eines Wirtswechſels. Der Menſch nimmt verkapeelte Trichinen meiſtens mit Schwei⸗ nefleiſch auf. Im menſchlichen Darm entkapſeln und be⸗ fruchten ſie ſich und jedes Weibchen gebiert dann bis zu 1500 lebendige Junge. Dieſe wandern auf der Blutbahn in die Muskel und erzeugen dabei ſchweres Krankheitsge⸗ fühl und ſchwere Kraykheitserſcheinungen, die(mitunter 1 33 Prozent der Fälle) zum Tode führen können. Die Jahl der wandernden Trichinen im Menſchen iſt oft un⸗ geheuer groß. In einem Kubikzentimeter Blut hat man bis zu 100 Stück gefunden, die Geſamtzahl im menſch⸗ lichen Körper iſt in einzelnen Fällen auf 1009 900 000 (hundert Millionen) geſchätzt worden. Eine ſpezifiſche Be⸗ handlung der Trichinoſe gibt es auch heute noch nicht, man muß ſich auf vorbeugende Maßnahmen beſchränken. Tri⸗ chinenhaltiges Schweinefleiſch wird nach zweieinhalbſtün⸗ digem Kochen in zehn Zentimeter dünnen Streifen auf der Freibank verkauft. Jede Hausfrau ſollte wiſſen, daß bei dicken Fleiſchſtücken trotz langen Kochens oder Bratens in die mittleren Stellen des Fleiſchſtückes nicht genug Hitze dringt, um die Trichinen ſicher abzutöten. In Deutſch⸗ land werden alle geſchlachteten Schweine ſorgfältig auf Trichinen unterſucht. Zum Glück wird die Erkrankung der Schweine bei uns immer ſeltener. Ein Statiſtiker hat ausgerechnet, daß das Auffinden eines einzigen Falles dem Staate heute 100 000 Mark koſtet 4—— r 1 Abonennten erhalten den „Vlernheimer Anzeiger“ bis Ende dieſes Monats Gratis!