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Um zahlreſche Betellgung wird gebeten. die von den bas hervorragende Prachtprogramm möchte sich jeder an- Liedtke und Kenia Desni in einem Programm, das sagt 3 brotze Aintler- Vorstellung f 2 enk Zeitung— Sternheimer Nachrichten) 22 Fenmtagsblatt„Sterne ünd Blumen“, halbjährlich einen 1„ Nr. 139 Neues in Kürze. ö ꝛs: Der Reichspräſident empfing am Freitag vormittag das neugewählte Reichstagspräſidium. 2: Im Hin und Her um die Regierungsbildung iſt kein Fortſchritt zu vermelden. ie: In Pariſer polniſchen Kreiſen verlautet, daß Za⸗ leſki die Zuſtimmung Poincares und Briands für ein Oſt⸗ locarno erhalten hat. 1: Durch Abſturz und Beſchädigung von 17 Flug⸗ zeugen erlitt die franzöſiſche Militärluftſchiffahrt einen ſchweren Schlag. 2 Der republikaniſche Parteikonvent in Kanſas⸗Citn wählte Hoover mit großer Mehrheit zum Präſidentſchafts⸗ kandidaten. ö 1: Auf Grund gefälſchter anitlicher Anordnungen wurden in der mexikaniſchen Stadt Huatia neun ſtädtſſche Beamte hingerichtet. :: In China iſt der Kampf zwiſchen den beiden Haupt⸗ rivalen um vie Präſidentſchaft, Tſchiangkaiſchet und Feng, entbrannt. Amneſtieanträge im Neichstag Das Siegelsdorfer Eiſenbahnunglück. 5 8 Berlin, 16. Juni. i Präſident Loebe eröffnete die Sitzung um 15 Uhr und teilte mit, daß der Abg. Grgef⸗Thüringen(Dn.) das Amt des Vizepräſidenten des Reichstages angenommen habe(Zurufe links). Er gab weiter das Ergebnis der Schriftführerwahl bekannt. Darnach ſind gewählt: vier Sozialdemokraten, zwei Zentrumsabgeordnete, zwei Deutſchnationale, und je ein Mitglied der Bayeriſchen Volkspartei, der Demokraten und der Wirtſchaftspartei. Der Abg. Höllein(K.), der vom Reichstagsvorſtand gleichfalls vorgeſchlagen war, hat nicht die genügende Stimmenzahl erhalten. 5 Es folgte die erſte Beratung der von den Kommuni⸗ ſten, Deutſchnationalen und Nationalſozialiſten eingebrach⸗ ten Amneſtiegeſetzentwürfe. 15 Abg. Höllein(K.) begründete den kommuniſtiſchen Antrag. Nichts charakteriſiere mehr die Republik, als daß jede Reichstagstagung mit dem Schrei nach Amneſtie. für die Opfer der Klaſſenjuſtiz beginne. 5 Abg. Everling(Du.) empfiehlt den deutſchnatio⸗ nalen Amneſtieantrag zur Annahme, hinter dem das ganze nationale Deutſchland ſtehe. Unter lebhafter Unruhe auf der Linken und ſtarkem Beifall bei den Deutſchnatio⸗ nalen erklärt der Redner dann, es ſei ihm eine Ehren⸗ pflicht, am heutigen Tage in Liebe und Verehrung des Kaiſers zu gedenken.(Abg. Kuhnt(S.) erhält wegen des Zurufes„Fürſtenknecht“ einen Ordnungsruf.). Abg. Landsberg(S.) fragt die Deutſchnatio⸗ nalen, wie ſich mit ihrem Amneſtieverlangen das Ver⸗ langen des deutſchnationalen Miniſters v. Keudell nach Verbot des Roten Frontkämpferbundes vertrage,(Abg. Straſſer(N.⸗S.) ruft wiederholt„Judenlümmel!“ und wird zweimal zur Ordnung gerufen.) Mord und Tot⸗ ſchlag müſſen aber von einer Amneſtie ausgenommen ſein, da wir nicht die Verantwortung dafür übernehmen wol⸗ 15 daß der Meuchelmord ein politiſches Kampfmittel wird. Die Amneſtieanträge werden der Ausſchußberatung überwieſen. 1 . Es folgt die Beratung des Jentrumsantrages für Behebung der Notlage in den weſtlichen und öſtlichen Grenzgebieten. i Abg. Eſſer(Z.) erſucht um ſofortige Annahme des Antrages. g Nach längerer Debatte, an der ſich Vertreter aller Parteien beteiligten, wurden ſämtliche Anträge dem Haus⸗ haltsgusſchuß überwieſen. g Abg. Frau Dr. Lüders(D.) regte an, daß ſich der Verkehrsausſchuß des Reichstages möglichſt bald mit den Vorkommniſſen bei dem Eiſenbahnunglück bei Sie⸗ gelsdorf befaſſe. Nach Preſſemeldungen ſoll es unmög⸗ lich geweſen ſein, die Schlafwagen für die Verwundeten freizubekommen, ja ſelbſt Hilfsmaterial, wie Gläſer uſw., aus den Schlafwagen herauszubekommen. Der Hilfszug mit den Verwundeten ſoll noch lange Zeit herumrangiert worden ſein, um die Smufſe fat anhängen zu köngen. Der mig enen müſſe feſtſtellen, ob dieſe Dinge den Tatſachen entſprechen und wie die Verträge der Reichs⸗ bahn mit der Mitropa ſind, damit derartigen unerhörten Zuſtänden abgeholfen werden kann. Auf Vorſchlag des W eben Loebe ſtimmte das Haus dieſer Anxegi g zu. Präſident Loebe ſchlug dann vor, ihm die Anbaus umung der nächſten Sitzung des a zu überlaſſen. Auf der Tagesordnung der nächſten Reichstagsſitzung ſoll die Erklärung der neuen Reichsregierung ſtehen. Schluß 18.15 Uhr. Eine ſozialdemokratiſche Entſchließung. Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion hielt am Donne zstag Abend in Anweſenheit des 1 Mini⸗ erpräfidenten Braun eine Sitzung ab, die mehrere Stun⸗ en dauerte. Ueber den Verlauf wurde von der Fraktion eint glich mit Ausnahme der Gonn⸗ und Felertage.— Bezugspreis monatl. f. frei ins Haus gebracht.— Grstisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte . ahrplan ſowie einen Wand⸗ — Uanahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erfles, älleßes u. erfolsteichtes Lohal⸗Anzeigeslau in Bieruheln ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Bernheim— Voſtſchecktonto Rr. 21577 Amt Hurt a. N.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Samstag, den 16. Juni 1928 Viernheimer Tageblatt mittags 8 . folgender Bericht ausgegeben: „Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraltion nahm den Bericht ihrer Unterhändler über die Verhandlungen mit den Parteiführern entgegen. Im Lau der Verlen. lungen wurde die Mitteilung gemacht, daß die Frattion Ver Deutſchen Volkspartei nach wie vor auf der gleich⸗ deitigen Umbildung der preußiſchen Regierung beſteht⸗ Die ſozialdemokratiſche Fraſtion faßte einſtimmig folgen⸗ den Beſchluß: Die ſozialdemokratiſche Reichstagsfraktion lehnt es aus ſtaatsrechtlichen Gründen ab, auf die preu⸗ ßiſche Regierung und die preußiichen Parteien einen Druck zur Umbildung der preußiſchen Regierung auszuüben.“ Das Zentrum iſt ebenfalls einmütig der Auffaſſung, daß die Regierungsneubildung im Reiche nicht abhängig, gemacht oder in Verbindung gebracht werden könne mit der Regierungserweiterung in Preußen. 1 Vertrauen zur Preußenregierung. Alle Mißtrauensanträge abgelehnt. Berlin, 15. Juni. Der preußiſch: Landtag iſt ſchon lebhaft an der Ar⸗ beit. Als die Donnerstag⸗Sitzung begann, lagen auf den änken der Abgeordneten ganze Stöße von Anträgen, ranträgen, Kleinen Anfragen und Interpellationen. Wieder einmal verlangten die Nationalſozialiſten die Auf⸗ hebung des Redeverbots für Adolf Oitler in Preußen. Ihr Wunſch, daß ihr Antrag ſofort an den Hauptausſchuß überwieſen wird, ſcheiterte am Widerſpruch der Sozial⸗ demokraten, was die Nationalſozialiſten zu dem Eutſchluß deranlaßte, von ihrem Widerſpruchsrecht künftighin bei ſeder Gelegenheit Gebrauch zu machen. Alsdann wurde die Beratung der Anträge über die Bergarbeiterentlaſ⸗ fungen und die Stillegung von Zechen unter geringer Anteilnahme des Hauſes fortgeſetzt und beendet. Der Sitzungsſaal füllte ſich aber ſehr ſchnell wieder, als die Abstimmungen über die Mißtrauensanträge der Oppo⸗ fition vorgenommen wurden. Der dommuniſtiſche Mißtrauensantrag wurde mit 222 gegen 168 Stimmen bei 33 Enthaltungen der Deutſchen Volkspartei abgelehnt. Mit noch größeren Mehrheiten wurde ſo⸗ wohl der erſte, wie der zweite Teil des deut ſchnatio⸗ nalen Mißtrauensantrages zurückgewiesen. Auch die Kommuniſten hatten kein Glück mit ihrem An⸗ ſrag, den Miniſterpräſidenten Braun ſoſort herbeizuruſen und zu veranlaſſen, ſich über den Termin der Regie⸗ rungserweiterung in Preußen auszuſprechen. Die Regie⸗ tungsparteien lehnten den kommuniſtiſchen Antrag ge— ſchloſſen ab. f N ö Im Anſchluß an dieſe Abſtimmungen wurde die unterbrochene Ausſprache über die Bergarbeiteranträge fortgeſetzt und geſchloſſen. Einige kleinere Anträge wan⸗ derten in die Ausſchüſſe, ſoweit ſie nicht abgelehnt wur⸗ den. Nämſte Sitzung am Dienstag, den 10 Juli 13 Uhr. Der geſchäſtige Herr Zaleſti. Frankreich ſichert Polen ein Oſtlocarno zu. Paris, 16. Juni. Pariſer polniſche diplomatiſche Kreiſe beſtätigen nun⸗ mehr, daß Zaleſki in ſeinen Unterredungen, die er mil Poincare und Briand hatte, die Anſchauung vertrat, daß die Beſetzung der Rheinlande eine allgemeine Garantie des territorialen ſtatus quo in Europa bilde und zwar nicht nur für den Weſten, ſondern auch für den Oſten Europas. Die polniſche Regierung ſei aus dieſem Grunde an der Rheinlandräumung in gleicher Weiſe intereſſiert wie Frankreich und Belgien. Nach der Auffaſſung der polniſchen Regierung dürfte einer Räumung des Rheinlandes nur dann zugeſtimmt werden, wenn Deutſchland einer Sicherung der deutſch⸗vol⸗ niſchen Grenze in gleich feierlicher Weiſe zuſtimme, wie dies durch den Locarnovertrag für die Grenzen zwiſchen Deutſchland einerſeits und Frankreich und Belgien ande⸗ rerſeits geſchehen ſei. 1 s Wie hierzu behauptet wird, hat Zaleſti für ſeine Auffaſſung die Zuſtimmung Briands und Poincares er⸗ hallen. Wie weiter verſichert wird, hat der polnische Außenminister in Brüſſel die gleiche Anſchauung erfolgreich vertreten. Dieſe Meldung beſtätigt, daß zwiſchen Polen und Frankreich Verhandlungen in der Rheinlandfrage ſtattge⸗ funden haben, die der Verhinderung einer Rheinland⸗ räumung vor Abſchluß eines Oſtlocarnos galten. Men. „wird allerdings wohl abwarten müſſen, ob Frankreich nun; auch die bei der Unterhaltung mit Zaleſki gegebenen Ju⸗ ſicherungen einhalten wird. An ſich beſteht leine Urſache, an dieſer Abſicht der franzöſiſchen Regierung zu zweifeln. —ä———— Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Das neugewählte Bräſidium des Reichstanes Unzeigenpreiſe: Dis einſpaltige Petitzells koſtet 25 5, die Reklame bei 1515 olung abgeſtufter Rabatt.— n für Ja hr, größere Artikel einen Tag vorher.— An Geſchäftsſtelle und den ſümtlichen Aunoncen⸗Expeditionen Deutſchlanbs und des Außlands. Aulsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei and des Polizeianls latzvorſchriften dei An i 105 e vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nich! übernommen we (Sternheimen Mürger- tg:—. Slerng. Velze bla le 83 Pfz, erate und Notizen ver- nahme von Anzeigen in unſeres eigen werben nach Moglichkeit bertäckſichtigt.— Für die Aufnahme 1 ieee 45. Jahrgan der Heſſiſchen Kommunalen Gasfernverſorgung hat ich zum teichsprufwenten von Hinvenvpurg vegeven, um ſich vorzuſtellen. Paris. Das franzöſiſche Arbeitsminiſterium veröffent⸗ licht eine Statiſtik über die Geburten, Sterbefälle uſw. des Jahres 1927, aus der hervorgeht, daß die Zahl der Ge⸗ durten und Scheidungen im Wachſen begriffen iſt, wäh⸗ rend die Eheſchließungen und Sterbefälle abnehmen. London. Nach Mitteilungen des Arbeitsminiſteriums beteug die Zahl der Arbeitsloſen in Großbritannien in der vergangenen Woche 1660 000, was gegenüber dem Stande vor 14 Tagen eine Steigerung um 58 974 bedeutet. London. Die Ablehnung des revidierten Gebeſbuches geſtaltete ſich zu einer der aufregendſten Szenen, die das engliſche Unterhaus ſeit längerer Zeit ſah. f 17 franzöſiſche Flugzeuge verunglückt. Ein ſchwerer Tag der Militärflieger. Berlin, 15. Juni. Von 21 franzöſiſchen Bombenflugzeugen. die Mitt⸗ woch abend 9 Uhr in Nancy zu einem Geſchwaderflug, nach Le Bourget aufgeſtiegen waren, haben Donnerstag morgen nur vier ihr Ziel erreicht. Ein Flugzeug wurde bei einer Notlandung bei Meaur ſaſt völlig zerſtört, während die Inſaſſen mit leichteren Verletzungen davonkamen. Ein Doppeldecker ſtürzte in der Nähe von Luzarches auf freiem Felde ab. Der Be⸗ obachter wurde getötet, der Pilot konnte ſich durch Fall⸗ ſchirmabſprung retten. Fünf weitere Flugzeuge wurden bei Notlandungen, die ſie unterwegs vornehmen mußten, ſchwer beſchädigt. Ueber die anderen zehn Apparate fehlt jede Nachricht. Das Mißlingen des Geſchwaderfluges wird auf die ungünſtigen atmoſphäriſchen Verhältniſſe im Oſten von Paris und auf die infolge einer Störung der Strom⸗ verſorgung ungenügende Beleuchtung des Flugplatzes Le Bourget zurückgeführt. Aus dem In⸗ und Auslanbe. Ausgabe einer neuen preußiſchen Staatsanleihe. Berlin, 15. Juni. Wie die Preußiſche Staatsbank Seehandlung) mitteilt, hat das bekannte unter ihrer Führung ſtehende Preußenkonſortium vom preußiſchen Staat 50 Millionen Reichsmark 6prozentige, mit 110 Prozent auslosbare preußiſche Staat segeihe feſt über⸗ nommen. Die Anleihe lautet auf Feingocobaſis. Die Aus⸗ loſungen finden vom Jahre 1934 ab in zehn gleichen jährlichen Raten ſtatt. Es iſt in Ausſicht genommen, die Anleihe noch im Laufe des Juni zur öffentlichen Zeich⸗ nung aufzulegen. Wie Polen Haager Schiedsſprüche achtet. Königshil te, 15. Juni. Vor der hieſigen Strafkam⸗ mer hatte ſich ein deutſcher Arbeiter wegen Nichtanmel⸗ dung ſeines Kindes zur polniſchen Schule zu verant⸗ worten. Der Arbeiter bemerkte zu ſeiner Verteidigung, daß das Kind nicht Polniſch könne und daher nach dem Haager Schiedsspruch in die Minderheitsſchule gehöre. Der Richter erklärte darauf, daß ihn die Genfer Beſtim⸗ mungen nic, angingen und daß die deutſche Preſſe die Eltern nur irreführe. Im weiteren Verlauf der Ver⸗ handlungen bemerkte der Richter, daß der Arbeiter jen⸗ ſeits der Grenze gut verdiene und daher auch die Schul⸗ ſtrafe bezahlen muͤſſe, ſelbſt wenn man ihm die letzte Hoſe vom Leibe ziehen müſſe. Als der Arbeiter ſich gegen dieſe Auffaſſung wandte, wurde er wegen ungebührlichen Be⸗ nehmens zu drei Tagen Haft verurteilt.„Außerdem er⸗ hielt er für die Schulverſäumnis ſeines Kindes 22 Tage Gefänanis. die in hohe Geldſtrafe umgewandelt wurde. Aus Heſſen. Heſſiſche Kommunale Gasfernverſorgung. Darmſtadt, 15. Juni. Die erſte Aufſichtsratsſitzung der 0(Heſoga) hat in Darmſtadt ſtattgefunden. Als Vorſitzender des Auf⸗ ſichtsrats wurde Herr Geheimrat Dr. Uſinger, Provin⸗ zialdirektor in Mainz gewählt, als Vorſtand wurden die Herren Staatsrat Dr. Reitz, Miniſterium des Innern in Darmſtadt, Bürgermeiſter Ritzert, Darmſtadt. Bei⸗ geordneter Hiemenz, Mainz, und Provinzialrat Wolf, Gießen, beſtellt. Es fand eine eingehende Aussprache über die ſeitherigen Arbeiten des Vorſtandes ſtatt. Der Auf⸗ ſichtsrat erſuchte hierbei den Vorſtand, die ſchwebenden Verhandlungen wegen Sicherſtellung der bei der Hekoga benötigten Gasmengen beſchleunigt zum Abſchluß zu brin⸗ gen. Des weiteren beſchloß der Aufſichtsrat, daß nunmehr auch die Arbeiten der Gasverſorgung innerhalb des Ver⸗ ſorgungsgebiets der Hekoga nachdrücklich gefördert wer⸗ den ſollen. Bei den Verhandlungen fand die Bedeutung der ſeinerzeit vollzogenen Gründung, ihre Ausſtrahlung in die benachbarten Gebiete wiederholte Beſtätigung. Die heſſiſche Gasfernverſorgung iſt auf dem Marſch und wird den Erwartungen, die ſich an ihre Gründung knüpfen, in vollem Maße gerecht werden. 1 Fragen der Eleltrizitätswirtſchaft. Darmſtadt, 15. Juni. Unter dem Vorſitz der heſſi⸗ n Miniſter des Innern und der Finanzen fand im iniſterium des Innern in Darmſtadt eine Verhandlung andel und 0 lektrizitäts⸗ irtſchaft und der Preußiſchen Elektrizitäts⸗Aktiengeſell⸗ aft(Preag) über Fragen der Elektrizitätswirtſchaft ſtatt. Es wurden hierbei die verſchiedenen Fragen, wie ſie durch 5 Abſichten der Aktiengeſellſchaft für deutſche Elektrizi⸗ it Vertretern des gesellen Miniſters für ewerbe, der Aktiengeſellſchaft für deutſche ätswirtſchaft gegebenenfalls auch für Heſſen und in einer des 0 der oberheſſiſchen Stromverſorgung it der and auch die Frage der Gasfernverſorgung, insbeſondere ie etwaige Beteiligung der Saar an der Gaslieferung, ffür das Wirtſchaftsgebiet der Hekoga Behandlung. Darmſtadt.(Unvorſichtigkeit beim Baden.) eim Baden im Müllerteich bei Darmſtadt iſt der 22⸗ jährige Lackierer H. Heckmann infolge eines Herzſchlages ertrunken. Heckmann war ein guter Schwimmer. Er iſt nach einem Dauerlauf unmittelbar ins Waſſer geſtiegen, was auch die Urſache des Herzſchlages ſein dürfte. Von der Bergſtraße.(Tödlicher Unfall.) Im Doſſenheimer Porphyrwerk löſten ſich beim Laden eines Beine einige Steine und Geröll und trafen den dabei beſchäftigten Schießmeiſter Georg Kettner ſo unglücklich, Er hinterläßt Frau und drei kleine Kinder. Seeheim.(Obſt⸗ und Gemüſemarkt.) Der hier neu eröffnete Markt, welcher zur vollſten Zufrieden⸗ heit der Händler und Erzeuger mit allen Obſt⸗ und Ge⸗ müſeſorten beſchickt wird, insbeſondere Spargeln, Kirſchen, Erdbeeren und Johannisbeeren, erfreut ſich einer guten Entwicklung, wo den auswärtigen Händlern beſonders günſtige Aufkaufs⸗ und Abtransportmöglichkeit gegeben iſt. Es wäre deshalb zu wünſchen, daß unſerem Markte, dem täglich friſches, gut ſortiertes Obſt zugeführt wird, ein guter Beſuch von Händlern abgeſtattet wird. Nierſtein.(Heuwurm.) Da das Erſcheinen des Heuwurms in Kürze zu erwarten iſt, dürfte deſſen Be⸗ kämpfung gleichzeitig mit der erſten Kupferung der Wein⸗ berge vorgenommen werden. Ober⸗Ingelheim.(Verletzung durch herabfal⸗ lendes Geſtein.) Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich in einem Steinbruch von Joh. Maas. Seine beiden Söhne arbeiteten dort, als Geſteinsmaſſen herabfielen und dem jüngeren, 15 Jahre alten Knaben ſchwere Kopf⸗ daß er ſofort tot war. und innere Verletzungen beibrachten. Er mußte ins Kran⸗ kenhaus überführt werden, während ſein um ein Jahr älterer Bruder mit leichteren Verletzungen davonkam. Guntersblum.(Ehrung.) Durch den Bezirks⸗ vertreter des 9. Kreiſes der D. T. wurden durch Ueber⸗ reichung von Kreisehrenbriefen für ihre Verdienſte um den hieſigen Turnverein gefeiert: Rektor i. R. Martin Beſt, Maurermeiſter Valentin Manz ſen. und Küfermei⸗ ſter Georg Jakob Straub. Die Veranſtaltung war um⸗ rahmt durch turneriſche und muſikaliſche Darbietungen. Nieder⸗Kainsbach. Grund einer Wette mit Herren aus Darmſtadt vertilgte ein hieſiger Einwohner in kurzer Zeit 24 Eier(Ochſen⸗ Er gewann ſeine Wette und will bei der nächſten augen). Gelegenheit mit 40 abſchließen. Hirſchhorn a. Nm.(Weidmannsheil.) ler zu erlegen. ſten Schaden in den Feldern angerichtet. N Friedberg.(Gegen eine Tariferhöhung der Reichsbahn.) Die Induſtrie- und Handels- kammer Friedberg hat ſich in ihrer letzten Sitzung auch mit den Beſtrebungen der Reichsbahngeſellſchaft auf Er⸗ höhung der Eiſenbahntarife befaßt und iſt dabei zu der Ueberzeugung gekommen, daß eine Tariferhöhung aus den verſchiedenſten wirtſchafts- und ſozialpolitiſchen Grün⸗ den vermieden werden muß. Eppertshauſen bei Dieburg.(Groß feuer.) Der Ziegeleibetrieb der Firma O. D. Blaſcheck wurde von einem verheerenden Schadenfeuer heimgeſucht. Insbeſon— dere fielen der Dachſtuhl des Maſchinenhauſes, die Trok- lenhalle und angrenzende Räume den Flammen zum Opfer. Die Feuerwehr Eppertshauſen hatte viele Mühe, des Feuers, das in größeren Holz⸗ und Kohlenvorräten reichliche Nahrung fand, Herr zu werden. Der angerich⸗ tete Sachſchaden iſt beträchtlich. 1 1 „„Noch ein Weilchen habe Geduld, Großmütterchen,“ bat Ilſe. ade will die Mutter erſt herholen, denn was ich gu hu en habe, geht ſie am meiſten an. Hier, nimm au noch das Taſchentuch— ich bin ſogleich wieder hier!“ Nach einer Weile kam Ilſe mit ihrer Mutter zurück; te ſetzten ſich zur Seite der alten Dame, und dieſe zeigte tau Römer das Bild ihrer Mutter. Nachdem Frau Römer ſich vom erſten Schreck und Staunen erholt hatte, drang ſie mit fieberhafter Ungeduld in Ilſe, zu erzählen. Und Ilſe erzählte von den alten Schäfersleuten, die 1 mit Gräfin Giſela verwechſelt hät⸗ len, von der Geſchichte 0 Konrads im Ahnenſaal, von dem Sänger Hollmann und dem Grafen Egon, Giſelas Bruder und Konrads Vater, von deſſen Grauſamkeit und Gewiſſenspein und endlich von dem Teſtament, das eine Sühne ſeiner Schuld ſein ſollte. Lange ſaßen die drei in dem traulichen Stübchen der gen foſen Frau Römers. Ueber Frau Römers Wan⸗ gen floſſen Tränen, und oft mußte Ilſe innehalten vor dem 55 55 Aufſchluchzen der Mutter. Als ſie geendet hatte, ſchlang ſie beide Arme um der Mutter Leib:„Sei ruhig, Mütterchen, das Geheimnis deiner Geburt iſt nun 1 0 du weißt, wo ſie einſt als Mädchen gewandelt iſt und glückliche Tage geſehen hat. Deine Ilſe kennt alle Stätten; ein ſeltſames Verhängnis führte die Enkelin an den Geburtsort der Großmutter. 10 nie 1 e Der furchtbare j guf meiner Mutter haftete, hätte ſi i nicht erfüllen können!“ i f. 1 1 Fluch, dem Geſchle Ja beklommen. 5 s dem Geſchle er ö e füße. chlech mar dir ein Leid „Nein, nein, Mutter!“ In Ilſes Augen leuchtete es auf.„Er hat mir nur Güte und Freun — ick aflein fchuf mir das Ai Freundlüchkelt erwiesen reag vorliegen, beſprochen. Im Anſchluß hieran Blutige Zuſammenſtöße mit ſtreikenden Tabakarbeitern. Athen, 15. Juni. In Kavalla und Drama kam es u ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen ſtreikenden Tabak⸗ een 1 Gendarmerie. In Kavalla verwehrte be⸗ rittene Gendarmerie den Streikenden das Betreten des Stadtgebietes, was zu einer förmlichen Schlacht führte, bei der 20 Waben ſchwer verletzt wurden. In Kavalla wurden 10 Ta aklager angezündet. Gegenwärtig ſind in Mazedonien und Thrazien 50000 Arbeiter im Ausſtand. Man rechnet mit der Möglichkeit eines Generalſtreikes. Neun ungerechtfertigte Hinrichtungen. Diewyork, 15. Juni, Wie aus Mexiko Stadt ge⸗ meldet wird, ſind auf Grund falſcher amtlicher Unter⸗ ſchriften der Bürgermeiſter und acht Beamte der Stadt Huatla hingerichtet worden. Präſident Calles hat eine ſtrenge Unterſuchung eingeleitet und den Kommandeur der Garniſon verhaften laſſen. Ber eler in Güddeulſchland? Eine Ska are beim FV. Wacker München. Aus zuverläſſiger ſüddeutſcher Quelle wird gemeldet, daß ſich ſozuſagen über Nacht ein neuer deutſcher Berufs⸗ ſpieler⸗Fall entwickelt hat. Das Finanzamt München hat, offenbar auf Anzeige irgend eines Intereſſierten, die Bücher des FV. Wacker München angefordert und kon⸗ trolljert. Hierbei ſoll einwandfrei feſtgeſtellt worden ſein, daß der Verein an einige ſeiner Spieler laufend Gehälter ausgezahlt hat. Das Ergebnis dieſer Feſtſtellungen wurde an den Süddeutſchen Fußball⸗ und Leichtathletikver band weitergegeben, der ſofort in eine ſtrenge Anterſuchung des Falles eingetreten iſt. Man darf überzeugt ſein, daß der Verband, wenn ihm das Finanzamt die nötigen Anterlagen gibt, ſofort zugreift und den FV. Wacker München von dem Ent⸗ ſcheidungsſpiel um den dritten Platz in der ſüddeutſchen Meiſterſchaft und um die Teilnahmeberechtigung an der deutſchen Meiſterſchaft ſuſpendieren wird. Sollte das Fi⸗ nanzamt unter Rückſicht auf die Wahrung des Amts⸗ geheimniſſes ſeine Feſtſtellungen nicht zur Verfügung ſtel⸗ les, ſo wird der Verband die Anterſuchung ſelbſt üher⸗ nehmen, die ſich dann natürlich in die Länge ziehen wird. Auf alle Fälle hat aber der ſüddeutſche Verband die Ab⸗ ſicht, mit aller Strenge durchzugreifen, ohne Rückſicht auf die Folgen, die ſich evtl. aus dieſem neuen Fall er⸗ geben werden. (Unſinnige Wette.) Auf Dem Forſtwart und Jagdaufſeher Adam Sauter gelang es, beim Mondſchein in der Gemarkung Brombach einen Kei Das Wildſchwein hatte bereits den ſchwer⸗ N nover 1 und 2 verbotswidrig die Fahrt im Stapel. Da⸗ Wie wir weiter erfahren, wird das am Sonntag zum Austrag kommende Entſcheidungsſpiel zwiſchen geſchilderten Vorkommniſſe ſtattfinden. Aus Nah und Fern. Weimar.(Neun Gehöfte niedergebrannt.) In dem thüringiſchen Dorfe Reinholterode brannten neun Gehöfte nieder. Auch der Kirchturm wurde vom Feuer ſehr ſchwer beſchädigt. Aachen.(Todesſtrafe für einen Mörder.) Das Schwurgericht verurteilte den Arbeiter Johann Nüſ⸗ ſer wegen Ermordung des Cornelius Lynen aus Kirch⸗ rath zum Tode und die Mitangeklagte Ehefrau Ly⸗ nen wegen Beihilfe zum Mord zu zehn Jahren Zucht⸗ haus. Der Staatsanwalt hatte für beide die Todes⸗ ſtrafe beantragt. Bochum.(Der Tod im Schacht.) Ein Berg⸗ mann aus Röchlinghauſen benutzte auf der Zeche Han⸗ bei geriet er unter die Seilſcheibe und wurde durch Ge⸗ nickbruch getötet. Auf Schacht 3 und 4 derſelben Zeche würde der Bergmann Karl Lege von herabſtürzenden Ge⸗ ſteinsmaſſen erſchlagen. Saarbrücken.(Kokain⸗ Schieber.) Eine auf⸗ kregende Jagd nach zwei Koram⸗ Sc untern Saarbrücker Kriminalpolizei. Die Schieber wa Auto geflüchtet und wurden von Saarbrücken nach Kai⸗ f und quer durch das Saargebiet bis an die 0 e Grenze verfolgt, wo ſie von den Beamten geſtellt wurden, 1 das Kokain abzuſetzen verſuchten. Hierbei wurde einer der Schieber angeſchoſſen und feſtge⸗ nommen, während der andere entkam. Ein großer Vor⸗ rat Kokain wurde beſchlagnahmt. Bad Lauterberg.(Eine Fabrik niederge⸗ brannt.) In der„Spajmühle“ der deutſchen Baryt⸗ induſtrie bei Schwarzfeld brach nachts wahrſcheinlich in⸗ folge Kurzſchluſſes Feuer aus, durch das die Maſchinen⸗ räume vollkommen eingeäſchert wurden. Nur die Grund⸗ mauern blieben ſtehen. Der geſamte Maſchinenpark wurde vernichtet. Das Werk mußte ſtillgelegt werden. Der Schaden iſt ſehr groß. Waltershauſen(Thüringen).(Der Tod im brennenden Auto.) Einen ſchrecklichen Tod fand ein hieſiger Einwohner, der in ſeinem Auto vom Großen In⸗ ſelsberg nach Waltershauſen zurückfuhr. Eine im Wagen befindliche Lackkanne fing plötzlich Feuer und im Nu ſtand das Auto in hellen Flammen. Der Fahrer verſuchte durch Einſchlagen der Scheibe ins Freie zu gelangen, ver⸗ mochte ſich aber ſo nicht zu retten und verbrannte in ſei⸗ nem Auto bei lebendigem Leibe. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 15. Junt. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. London 20,406— 20,446; Newyork 4,180— 4,188; Amſterdam 168,65— 168,99; Brüſſel 58,395— 58,515; Danzig 81,55— 81,71; Italien 22— 22,04; Jugo⸗ ſlawien 7,356— 7,370; Kopenhagen 112,14— 112,36; Liſſabon 18,98— 19,02; Oslo 111,97— 112,19; Paris 16,415— 16,455; Prag 12,395— 12,415; Schweiz 80,57 — 380,73; Spanien 69,25— 69,39; Stockholm 112,17— 112,39: Wien 58,805— 58, 925. 5 Berliner Effektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 272; Commerz⸗ und Privatbank 195,75; Darmſt.⸗ und Nationalbank 281; Deutſche Bank 168,50; Diskonto⸗ Komm. 166,50; Dresdner Bank 166,75; Hamvurg⸗Amerk.⸗ Pak. 170,875; Nordd. Lloyd 160,875; Allg. Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft 182,50; Daimler⸗Benz 116,75; J. G. Farben⸗ induſtrie 275,375; Th. Goldſchmidt 98,25; Ph. Holzmann 154; R. Karſtadt 251,50; Metallbank 152,25; Phönix Bergbau 96,875; Rhein. Braunkohlen und Br. 308,50; Rhein. Elektrizität 169; Rhein, Stahlwerke 162,50; Schult⸗ heiß⸗Patzenhofer 365; L. Tietz 315; Ver. Glanzſtoffe Elber⸗ feld 710; Ver. Stahlwerke 98,625; Weſteregeln 247; Zell⸗ Wacker München und FSpV. Frankfurt ohne Rückſſcht auf die ſtoff Waldhof 312. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 16. Juni. Die Kaltluftmaſſen von der Rückſeite des bis nach der Oſtſee weitergezogenen Wirbels haben uns erreicht und böiges, wechſelnd wolkiges Wetter gebracht. Die Morgen⸗ temperaturen lagen 4—7 Grad unter den geſtrigen. Von Weſten rückt hoher Druck nach ſodaß bei abflauenden Winden wieder zeitweiſe Aufheiterung bevorſteht. Die Temperaturen werden jedoch vorausſichtlich wieder lang⸗ ſam anſteigen, ſodaß ganz Weſt⸗ und Mitteleuropa mit Kaltluft überflutet iſt. Vorausſlichtliche Witterung bis Sonn⸗ tag: Zeitweiſe aufheiternd und vorwiegend trocken, bei abflauenden Winden, geringe Erwärmung. — Statiſtit der Bauvorhaben im Mal. Im Bauten⸗ nachweis der„Bauwelt“ wurden im Mai 1928 7370 Wohn⸗ häuſer und 1287 ſonſtige Bauten(Kirchen, Schulen, Ge⸗ meindehäuſer, Verwaltungsgebäude, Krematorien, Fabrik⸗ gebäude, Badeanſtalten, Gas⸗ und Waſſerwerke, Brücken uſw.) veröffentlicht, gegenüber 5513 Wohnhäusern und 1100 Nutzbauten im Vormonat. Danach hat ſich die Bau⸗ luſt im letzten Monat weſentlich geſteigert. Die Zahl der »Und du ſagſt, ſie ſuchten nach den Erben der Verſtoße⸗ nen, um ihre Haxtherzigkeit und Grauſamkeit zu ſühnen?“ „Ja, Mutter.“ „Was könnte die ſchreiende Ungerechtigkeit, was die Grauſamkeit des Bruders, der das Kind der Verſöhnung mit den Eltern entzog, ſühnen?— Nichts, kein Geld, kein Gut wäſcht die Seele von dieſer Schuld rein. Meine arme, 15 1 he 8 R f 5 dauerte lange, ehe Frau Römer ſi efaßt hatte. Endlich raffte ſie ſich empor. 1 „Sie brauchen's nicht zu wiſſen, die ſtolzen Limar— oder ja, ſchleudern wir es denen, die die Sünde mit Geld nicht, eh möchten, ins Geſicht: Ich will das Schuldgeld nicht, ſeht zu, wie ihr mit eurem Gewiſſen fertig werdet!“ So leidenſchaftlich hatte Frau Römer noch nie ge⸗ ſprochen, ihr Side fi Körper bebte vor Erregung. Da ſchloß Ilſe ſie in ihre Arme: e „Nein, Mutter, wir wollen das Geld und die Güter nicht, ſie mögen an Tworrau zurückfallen, doch— dieſe Entdeckung muß ich ihm mitteilen, ich bin's ihm ſchuldig. Sieh, Mutter, er ſucht und forſcht, er möchte des Vaters Schuld ſühnen, ſeinen Wunſch erfüllen und grämt ſich, daß keine Spur ihn richtig leitet. Wenigſtens darüber ſoll er beruhigt werden: die Erbin lebt.“ „Und was weiter?“ „Ich werde dem Rechtsanwalt in Breslau, Wagner iſt 1000 Name, den Sachverhalt mitteilen und die Argumente, en Trauring und die Wäſche ſchicken. Er ma forſchen, ob wir recht haben, denn er iſt, wie mir 91 Konrad ſelbſt mitteilte, von ihm mit der Nachforſchung betraut worden. Ach, ſchon damals ſtieg in mir eine Ahhung auf aber ich drängte ſie als abenteuerlich zurück.“ Noch eine Weile berieten ſie hin und her. Endlich ſuchte lſe 11 e 290 um die nötigen Dinge zu erledigen. ie ſchrieb an den Rechtsanwalt und legte ihm von vorn⸗ herein klar, daß ſie in ſedem Fall auf das ausgeſetzte Erbe wiſſen e und nur die Abkunft ihrer Mutter feſtgeſtellt wiſſen wolle. Als Antwort hierauf traf Mee Wagner ſchon nach wenigen Tagen perſönlich in Berlin ein, um aus dem Munde der alten Frau Sanitätsrat Mernet dle näbeden k Umſtande zu erfahren. Er brachte den Trauſchein und den Ehering Hollmanns mit, der dem Giſelas auf ein Haar lich: jeder trug wie die Wäſche und das Taſchentuch das⸗ elbe verſchnörkelte Zeichen. Es war für Wagner, einem älteren, freundlichen Herrn, bald kein Zweifel mehr, und er berichtete ſeine Erfolge freudeſtrahlend nach Tworrau. Graf Konrad ſchrieb umgehend zurück, und Rechtsan⸗ walt Wagner konnte nicht umhin, Ilſe einen Teil dieſes Briefes vorzuleſen. Er ahnte nicht, welche Folterqualen ſte dabei litt.„Ich freue mich,“ ſchrieb er,„daß meine eigentlich immer nur dunkel empfundene Ahnung ſich nun beſtätigt hat und ich in Fräulein Römer die Enkelin meiner armen, unglücklichen Tante ſehen darf. Bieten Sie alles auf, lieber Wagner, um die junge Dame und deren Mutter zur Annahme des Erbes zu bewegen. Meines Vaters heißeſter 19 8 bliebe ſonſt ja d und unge⸗ ſühnt, und der Sohn dieſes Vaters muß die Schuld weiter tragen ſein Leben lang.“ b lſe biß die Zähne feſt zuſammen, aber ſie blieb feſt, trotz aller Ueberredungsverſuche Wagners. Endlich reiſte dieſer wieder nach Breslau zurück; er war nicht ſonderlich befriedigt, denn wenn auch das Geheimnis gelüftet war, der Zweck war verfehlt, und es war nichts neee, dem Grafen Limar das Neſultat ſeiner Bemühungen mit⸗ teilen zu müſſen. Dennoch führte ihn ſein erſter Weg nach Tworrau. Nachdem auch e i ee geordnet war, ſchien wieder alles in der Villa Römer ſeinen gewohnten Gang u gehen. Niemand ſprach von den Erlebniſſen der letzten eit, niemand ale welche Entdeckungen man in der Wozu auch? Die Welt iſt böſe; amilie gemacht hatte. ſie benutzt alles zum Schaden ihrer Mitmenſchen; man im engen, trauten Famillenkreiſe ſprach man zuweilen von den letzten Ereigniſſen. Ilſe mußte der Mutter von Twor⸗ rau, von der alten Marianka und überhaupt alles erzählen, was ſie von Gräfin Giſela gehört hatte; es war erklärlich, g e ar achte, wie Ilſes Herz bei jeder Erinne a an die in Tworrau verlebte Zeit e Muße, 10 5 mußte ihr die 4 dazu nicht in die Hand geben. Nur Anmerdungen im wrar erreich jaſt die Dochmzamen der in en ehe Jahren monatlich gemeldeten Bauten. Nur im Mai 1922(8346 Wohnhäuſer) und im März 1927 7644 Wohnhauſer) wurden noch höhere Ziffern ermittelt. Im Mai des Vorſahres 1927 wurden 5506 Wohnhäuſer und 1171 Bauten gemeldet. Sport am Sonntag. Der kommende Sonntag wartet wieder einmal mit einem ſehr reichhaltigen Sportprogramm alf. Der Fuß⸗ ballbetrieb rückt ſo langſam wieder in den Vordergrund, aber die zahlreichſten Veranſtaltungen ſind die leicht⸗ athletiſchen Meiſterſchaften der Bezirke, von denen in Süddeutſchland die Veranſtaltungen des Bezirks Baden in Baden⸗Baden und des Bezirks Rhein⸗Main⸗ Saar in Speyer hauptſächlich intereſſieren. Ferner ſind zu nen⸗ nen, das Tennis⸗Turnier in Frankfurt a. M, im Waf⸗ ſerſport die Große Grünauer Regatta als Olympiapor⸗ rüfung, verſchiedene Motor⸗ und Radrennen und ſchließ⸗ lich der Beginn des Derby in Hamburg. ö Schwimmen. In Leipzig findet am Sonntag ein vom SB. Neptun peranſtaltetes verbandsoffenes Schwimmfeſt ſtatt und in Berlin veranſtaltet der SV. 96 verhandsoffenes Lang⸗ e Ferner iſt noch das Kreisſtromſchwimmen es Kleiſes Mitteldeutſchland in Hameln zu erwähnen und einige kreisoffene Schwimmfeſte in Herne und in Joachimsthal. Neben dieſen Veranſtaltungen intereſſiert vor allem das Gauſchwimmfeſt in Ludwigshaßen, das am Samstag und Sonntag vom Weſtgau des Krei⸗ ſes Süddeutſchland des Deutſchen Schwimmverbandes ver⸗ anſtaltet wird und mit deſſen Durchführung der Lud⸗ wigshaſener SV. 07 beauftragt wurde. Etwa 20 Vereine haben ihre Meldungen bereits abgegeben; aus Kaiſerslau⸗ tern, Neuſtadt a. d. H., Zweibrücken, Worms, Franken⸗ thal, Nied, Höchſt, Mainz, Wiesbaden und Frankfurt a. M 5 Aus der Kulturgeſchichte der Brille. Wie mit ſo manchem, das im Zeitenlaufe ein Segen für die Menſchen wurde, deſſen Erfinder aber dem Ver⸗ geſſen anheim fiel, während andere ſich den Lorbeerkranz und laſt not leaſt die pekuniären Vorteile aneigneten, ſo ſt es auch mit der heute unentbehrlich gewordenen Brille: Der Erfinder iſt unbekannt. Es ſind einige Namen in den Vordergrund geſchoben worden, doch haftet dieſen nur die Mutmaßung an, nicht aber die unleugbare Gewißheit. In Europa läßt ſich der Gebrauch der Augengläſer, die das Sehen verbeſſern, bis in die Zeit vor 2000 Jahren zurück, nachweiſen. Schon Nero trug, um die Spiele der Gladiatoren beſſer ſehen zu können, konkav geſchliffene Augengläſer. Bis zum 13. Jahrhundert waren aber nur Einzelgläſer in der Form der Leſegläſer in Gebrauch. Die Erfindung der jetzigen aus zwei Gläſer beſtehenden Brille fand um das Jahr 1290 ſtatt. In einer Grabſchrift zu Florenz wird ein gewiſſer Salvino Degli Armati als der Erfinder genannt, während eine alte Chronik des Do⸗ minikanerkloſters St. Catering zu Piſa einen Mönch dieſes Ordens, den in vielen Künſten erfahrenen und geſchick⸗ ten Alleſſandro de Spina zwar nicht als erſter Entdecker, doch aber als Wiedererſinder bezeichnet. Dieſem Mönch, der gegen Ende des 13. Jahrhunderts lebte und im Jahre 1313 ſtarb, glückte es, die Augengläſer, die ein anderer er⸗ funden hatte, ohne die geringſte Andeutung über die Herſtellungsweiſe nach einem, Muſter anzufertigen. Auf dieſe Angaben der Chronik hin wurde natürlich nach dem eigentlichen Erfinder eifrig geſucht und dieſer anſcheinend in verſchiedenen Perſonen auch gefunden. Die einen nann⸗ ten den einen obenerwähnten Florentiner, andere ſuchten ihn in der Perſon eines berühmten Mönches Roger Baron, der vermöge ſeiner wiſſenſchaftlichen Ausbildung wohl HND Gaſt!— Brillanten⸗Jim.— Trotz Technik bleiben wir Zwerge.— Der Duce im Lichte—— der andern. Die Schönheitspflege iſt ſeit Jahrtauſende darum be⸗ müht, den Teint des zarten Geſchlechts durch die verſchie⸗ denſten Bäder, Salben und Maſſagen ſchöner und immer ſchöner zu machen, Das verſtand man ſchon im alten Rom mit erſtaunlicher Sachkenntnis. Allerlei Eliriere aus Milch und Kräutern, wohltiechende Fette und Oele wurden ge⸗ rührt und wandelten leichter ihre Namen als ihre Beſtand⸗ teile. Als neu kann höchſtens in der Gegenwart der Ver⸗ juch gelten, der jungen Schildkröte einen Drüſenſtoff zu entziehen, der„Wunder“ wirken ſoll, natürlich wieder in Verb endung mit irgendwelchen Parfüms. Doch nun will eine berühmte Spezialiſtin für Kosmetik in Paris ein ganz unfehlbar wirkendes Mittel erfunden haben, das den Vor⸗ zug hat— nichts, alſo wirklich nicht einen Kupferpfegnig, zu koſten. Es iſt eine Maſſage, wie ſie bisher nicht üblich war in den Ateliers der Verſchönerungsräte: die Ohrfeige. bir aber dieſe Behandlung von ſeiten o bezahle gleiches mit gleichem, denn dein Ohrfeige dich ſelbſt, und du wirft blühen in roſiger Schön⸗ bell. 5 1 rn, ches Heniüt wird es nicht dulden, e Mitmenſch dich 0 um deiner Schönheit willen bene e. Dieſe neuartige, recht a wolle Maſſage läßt erkennen, wie viel natür⸗ khr dle Men 19 i150 115 et des Sports geworden Tünche. Die Fürſtin von Beaufort N m a ell 10* U* f We d.„ eh L. d. Erkünſtelte fällt ab wie brüchig gewordene e e. d ellich eber einen ammle aus alter adliger(Ports 1214) ſtu⸗ erte an der Ünfoerſſtäk Orford und Paris neben Theo⸗ logie auch Mathematik und Phyſik und beſchäftigte ſich eingehend mit Optik. In einer ſeiner Schriften weiſt er ausführlich auf die Verwertbarkeit eines gläſernen Kugel⸗ ſegmentes, die konkave Seite dem Auge zugekehrt, als auch ein Hilfsmittel hin, das geeignet ſei, alten Leuten das Sehen in der Nähe, alſo hauptſächlich das Leſen, zu erleichtern. Er hat demnach wohl die Erfindung voraus⸗ geahnt, aber ſie ſicher nicht ſelbſt gemacht. 5 Zwei franzöſiſche Geſchichtsſchreiber wollen beweiſen, daß es die Chineſen waren, die der Erfindung der Augen⸗ brille näher ſtanden, doch läßt ſie ſich nur bis auf das Mittelalter mit Beſtimmtheit zurückführen, denn ſie iſt weder den Griechen noch den Römern bekannt geweſen, jedenfalls wird ihrer vor dem Jahre 1270 nicht erwähnt. Aus dem 14. Jahrhundert ſind mehrere glaubwürdige Zeugniſſe für den Gebrauch von Altersbrillen vorhanden, die zeigen, daß die Brille ſich nach und nach Eingang ver⸗ ſchafft hatte und in weiteren Kreiſen bekannt geworden war. e beegeinigen Errmdung fang geweſen ware. er f Aae Ein Bericht des Profeſſors der Medizin in Piſa, Franzesco Redi(16261694) von einer alten Hand⸗ ſchrift aus dem Jahre 1299, die die Brille als kürz⸗ lich gemachte Erfindung anführt. Auch Petrarca ſchreibt 1304, daß er, nachdem er ſich lange Zeit beſter Sehkraft erfreut habe, nach dem 60. Jaßre doch zum Okularium unwillig ſeine Zuflucht habe nehmen müſſen. f Eine Brille war früher für ihren Beſitzer ein koſt⸗ bares Stüc und um Erbſtreitigleiten ihretwegen zu ver⸗ meiden, wurde ſie teſtamentariſch den Erben vermacht. Sogar der heilige Antonius von Padua, der den Fiſchen predigte, da ihn die Menſchen nicht hören wollten, hat nach der Legende nicht allein ſeine Kleider, ſondern ſogar ſeine Brille an Bedürftige verſchenkt. In älteren Zeiten wurde nicht ſelten ſtatt Glas eine Art Smaragd, den man Berylt nannte, zu Brillen verwendet, und vielfach wird der Name hiervon abgeleitet. g Anfänglich waren die Brillen ſehr koſtſpielig und wurden zuerſt in Italien verfertigt, ſoäter in Mideelberg in Holland, bald aber auch in Deutſchland. Schon im Jahre 1842 werden Brillenmacher in Nürnberg erwähnt, und in det Mark Brandenburg behauptet bekanntlich Rathenow ſchon ſeit Urväterzeiten ſchon den Ruhm, ein: berühmte Brillenſtadt zu ſein. Die Brille blieb lange Zeit ihrer uiſprünglichen Beſtimmung treu, eine Helferin der leidenden Menſchheit zu ſein, bis ſie in Spanien zu einem Gegenſtand der Mode gemacht wurde und die ſpaniſchen Stutzer das Tragen einer Brille für die höchſte Eleganz hielten. 5 Die Wifi mußte eine Zeit lang dem Kneifer Platz machen, doch erfreut ſie ſich heute wieder einer reſtloſen Beliebtheit und ſo manchen Menſchen muß ſie erſt „machen“. Sie ſoll neben ihrer Haupt⸗ und vornehmſten Beſchäftigung, dem Auge das Sehvermögen zu ſtärken, dem Geſicht jene Inteligenz geben, die ihm ſo häufig mangelt. Und tatſächlich gibt es Leute, die vor ein paar Brillengläſer einen ungemeinen Reſpekt haben. Liebloſe Geſchenke. Zur Kultur des Schenkens. a Wie das Gute in der Menſchennalur von jeher le⸗ bendig geweſen iſt, ſo hat auch das Schenken noch nie⸗ mals aufgehört, denn im tiefſten Sinne iſt jedes Geſchent inmer ein Ausdruck der Liebe. Wenn es auch einzelne egoiſtiſche Naturen gibt, die von dem erfreuenden Heben nichts wiſten wollen, ſo denkt doch gottlob die Mehrzahl der Menichen völlig anders: Man will nicht nur beſchenkt erden, ſondern auch wieder geben. ge 51 alies Gute nicht gedankenlos vollbracht, ſondern mit Ueberlegung getan ſein will, ſo wollen auch beim Schenſen Kopf und Herz mitreden. Es will alfo als ein' feine Kunſt ausgeübt ſein. Gar mancher übt ſie und vetſteht ſie doch nicht und bringt dadurch ſich ſelber und den Empfänger um den Segen der Gabe. g Schon wenn wir die Frage auſwerfen: was ſoll ich ichenlen? Dann merken wir. daß es mit dem Griff in die gelle Borse noch lange nicht getan, dak bie klingende Münze beim Schenken überhaupt nicht die Haupt⸗ ache ist. Es kommt vielmehr in erſter Linie darauf an, was fi dem Empfänger für ſein Leben ſein kann. So kann das Geſchenk zur feinen Brücke von einer Seele zur an⸗ deren werden. Die eine gibt etwas von ihrem eigenen Selbſt mit daran und bereichert die andere damit in ſhrem Weſen. Wo ein Geſchenk nicht zum äußeren Aus, druck dieſer ſeeliſchen Beziehung wird, da paßt der ſchön Name nicht auf die Gabe, da ſinkt ſie in ihrem mneren Werte gar ſehr herab, und wird zum Almoſen, zur Entlohnung, zur Abfindung,„„ Die Kulkur des Schenkens weiſt oft einen bedauer⸗ lichen Tiefſtand auf, der gehoben werden könnte, wenn Herz und Geist dabei mehr zur Sprache kämen. Und einen gewiſſen Herzenstakt beſitzt ein jeder. Es handel ſich nur darum, den leiſen Impuls nicht zu übertäuben oder zu überhören und ein klein wenig nachzudenken. Schon darin beſteht ein großer Teil des Wertes der Gabe, die wir dem anderen darbringen, der doch das Geſchenk gerne empfangen und dadurch an uns in angenehmer Weiſe er⸗ innert werden ſoll. Er muß unſer Selbſt in den Gaben mit verſpüren, wir müſſen dadurch in ſeiner Seele le⸗ bendig werden. Das alles läßt ſich aber dadurch nur er⸗ reichen, wenn wir uns in die Eigenart des anderen tief verſenken, und ihr unſer Geſchenk völlig anpaſſen. Win müſſen zu erfahren ſuchen, was da den andern wirklich erfreut, was ihn in ſeiner Perſönlichkeit wirklich bereichert damit beim Sb Gabe irgendwie ein Aufleuchten durch ſeine Seele geht. 9 855 5 ef ſind doch die Menſchen, die ſich gegenſeitig be ſchenken, auch einander gut bekannt, ſodaß ein groben Fehlgriff kaum vorkommen könnte, wenn man ſich eini germaßen Mühe gibt. Freilich iſt es nicht richtig, erſt in letzten Moment die Frage nach dem Was zu erledigen Wo Liebe gibt, wird ſie ja wohl auch ſchon eher auf. tauchen, Es gilt eigentlich, jeder Zeit und bei jeder Ge⸗ legenheit zu erlauſchen, wodurch ſich der andere beglüc fühlen könnte, und das im Herzen zu bewahren, bis de iechte Tag gekommen iſt. Wächſt damit nicht auch unſer Vorfreude, und wird das Geſchenk nicht ſo zum Kapital von bent unſere eigene Seele zehrt? Heute hat fich eine beſondere Induſtrie für Geſchenk⸗ artitel herausgebildet. Sie trägt vor allen Dingen einen zusgeprägten Zug unſerer Zeit, äußere Effekthaſcherei zur Schau. Unſere ganze Lebensführung iſt in den jetzigen Tagen zu ſehr auf den äußeren Schein geſtellt, und auch unſere Geſchenke weiſen dieſe Eigentümlichkeit auf. Für nöglichſt wenig Geld ſoll etwas erſtanden werden, das tach viel ausſieht. Das iſt natürlich eine Unmöglichkeit, und ſo begnügt man ſich ſchließlich mit dem bloßen, Schein. Die Geſchenkwerke werden mit allerlei Schnpeck überladen, ſodaß dieſer zur Hauptſache wird und 0) mals ein ganz unſinniges Ornament abgibt. Dadurch wird die Ware zu wertloſem Tand, der einmal das äſthetiſche Empfinden des Empfängers nur beleidigt, und ſodann je⸗ den praktiſchen Gebrauch ausſchließt, weil er gar bald ver⸗ ſagt. Wir ſollten uns hüten und ſchämen, wertloſe Ramſch⸗ ware, die immer nur äußerlich täuſcht, andern zu ſchen⸗ ken und uns damit nur ſelbſt blamieren. Was wir weg⸗ ſchenken wollen, das ſei in ſeiner Art gediegen, echt und haltbar, wenn auch noch ſo ſchlicht und gering. Es wird dann auch immer einen gewiſſen Wert haben und ſeinen Zweck voll und ganz erfüllen. 77 S RNeuhinzutretende Abonennten erhalten den „Viernheimer Anzelger“ bis Ende dieſes Monats Gratis! großen Saale gieidt, und hat ort lange, damaſtgedeckte Tafeln aufbauen laſſen, die mit den zum Feſtmahi erfor⸗ derlichen Speiſen im Rohzuſtand; mit ungerupften Faſa⸗ en, lebenden Hummern, ungeſch“ ben Kartoffeln uſw. be⸗ iegt ſind. Gaſtgeberin und Gäſte gehen nun, mit weißen Schürzen angetan, ſelber an die Arbeit, ſchälen, rupfen, waſchen, klopfen, putzen, backen, röſten und rühren um die Wette. Vielleicht aber iſt dieſer Drang zur Natürlichkeit doch nichts anderes als Ueberſättigung. Man will um je⸗ den Preis etwas Neues haben, das Abwechslung bringt; etwas, von dem man in der Geſellſchaft ſpricht; denn dar⸗ auf kommt es in der Hauptsache an. Da hat ſich eine ſplee⸗ nige Amerikanerin Fanny Hurſt, die nebenbei bemerkt die höchſtbezahlteſte Romanſchriftſtellerin ihres Landes iſt, denn ſie verdient alljährlich eine Million Mark, eine ganz kurioſe Spielerei erſonnen. Irgendwie muß ſie ihr Geld doch verpulvern; und ſo hat ſie ſich als„Schoßhündchen“ eine Schildkröte zugelegt, deren Hornpanzer, ſie ſtark ver⸗ golden und mit Brillanten beſetzen ließ, Dies koſtbare Schoßkrötchen hat ſie ſogar nach Paris mitgenommen, und dort bildet ſie und ihr„Brillanten⸗Jim“ den Gegenſtand allfeitiger Bewunderung; aft ſo— möchte man ſagen wie der„Eſſerne Gustav“, der nun die Tore Seine⸗Babels wieder hinter ſich gelaſſen hat, um mit ſeinem getreuen „Grasmus“ nach Berlin⸗Wannſee heimzuzockela. Es war alles in allem eine anſtändige Tour! Guſtav Hartmann hätte— wenn er ſein eigener 19 1 5 geweſen wäre das hübſche Fahrgeld von 2000 Mark von Berlin nach Pa⸗ tis zahlen dürfen. Ein Biedermeierſcherz im. ter des Kaletenautos. Aus jenem 10 075 iſt der Verkehr nun och herausgewachſen. Vielleicht nicht 40 Segen der Menschheit, wenn auch immerhin zu ihrer Annehmſich⸗ g nentwegter Statistiker bat ausgerechnet, daß die 115 der Berliner trabenbahnwanen— wenn man ſie in eier Richtung Strecke fur Strecke aneinander⸗ reihte— täglich zehnmal um die Erde führen würden. Das ſoll einem nicht Reſpekt einflößen? Leider laſſen ſich mit all dieſen Errungenſchaften der Technik die Natargewalten noch lange nicht bändigen. Das Luftſchiff ſtrandet an Eisgebirgen, der Schnellzug entgleiſt auf unterſpültem Damm, der Blitz fragt nicht immer nach Blitzableitern. Der Regen, den man mancherorts ſehnſüchtig herbeifleht, überſchwemmt andere Gegenden. Der Hagel zerſchlägt die At weinen Leuten vec- Kehte ich picht d me hr Ernten. In Vidourle in Südfrankreich hagelte es Eis⸗ broden im Gewicht von über 450 Gramm, die Menſchen und Tiere verletzten. Der Weinbau iſt dort aufs ſchwerſte geſchädigt, denn die Kulturen der berühmteſten Weinberge, die den koſtbaren Burgunder hervorbringen, ſind bis zu 90 Prozent vernichtet. Gegen Wetterſchäden iſt noch nichts erfunden worden. Und ſo lange der Menſch nur immer auf Sache des Verkehrs ſinnt, bleibt er ein Krämer. Schnelligtleit des Verkehrs hat mit Kultur nichts zu tun, und die alten Römer bauten nicht nur ewige Chauſſeen, ſondern auch Waſſerleitungen bis tief in die Wüſten Nord⸗ afrikas hinein. An ihnen ſollte ſich Herr Muſſolini ein Beſſpiel nehmen, wenn er den Ueberſchuß an Landeskin⸗ dern unterbringen will, ohne fremde Völker zu beläſtigen, Den Franzoſen iſt er mit ſeinem Expanſionsdrang nicht minder unheimlich als den Dalmatinern. Das geht ſogar ſo weit, daß in dem kleinen franzöſiſchen Ort Francaſtel ein Gemeinderat zu ſechs Monater Gefängnis verurteilt wurde, weil er den Bürgermeiſter öffentlicher Sitzung „Muffolini“ genannt hatte. Nur de. Amerikanern impo⸗ niert er, die weit weg vom Schuß ſitzen. Denn bei einer Rundfrage einer Newnorker Monatsſchrift, wer von un⸗ ſern lebenden Zeitgenoſſen das Attribut„groß“ verdiene, wurden Sale an erster Stelle: Edifon, an zweſter Stelle: Mulſolini. 0