132 223 Ausländer leben in Berlin. ö beyon entfellen eu- Franxpelch 7 egen 0 ee unter N 2500 Brühe durch em Siev uver em vierte 5 Pfund Reis, der vorher dreimal gebrüht gut ab⸗ gequirlt iſt. Dann läßt man den Reis noch eine 19 7 Stunde ganz langſam in der Suppe kochen, 1 6 in⸗ zwiſchen das Huhn in hübſche Stücke und richtet es mit dem ſertig gekochten Reis an. Ebenſo gut ſchmecken zu dem Huhn auch Nudeln, die man aber nur eine Viertel⸗ Stunde in der Hühnerbrühe kochen läßt. 8 Kalbsgehirn: Man legt das Hirn in kaltes Waſ⸗ ſer, das man laugſam erwärmt, bis alles Blut heraus⸗ gezogen iſt und man die äußeren Häutchen leicht entfernen kaun. Dann kocht man es in Waſſer mit Salz und etwas Eſſig etwa 20 Minuten, läßt es in der Brühe verkühlen, damit es weiß bleibt, und legt es dann auf ein reines Tuch zum Abſtopfen. Sobald das Gehirn trocken iſt, schneidet man es in fingerdicke Scheiben, wendet dieſe in Ei und geriebener Semmel um und bäckt ſie in Butter goldbraun. „Kalbsmilch: Dieſe wäſſert man erſt einige Zeit in lauem Waſſer, kocht ſie dann einmal auf, legt ſie gleich darauf in kaltes Waſſer, noch einmal in das kochende und E Urkeſ Danemepk Schweden „nlitauen] Amepite 2798 Stagtenlos 6765 Feiger (Giernhetmer Bürger- Atte.—. Biernh. Volksblargz iernheimer Viernheimer Tageblatt 0—— Binn. Bternheimer Nachrichten) Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 1 14420 wazlich mit Ausnahme ber Son- unb Belerrage.— Pezngahzeis en lederholung abgeſtuſter Rabatt.— Annahmeſchluß für Anſerate und Nonzen ves kt ken i Paus gezege eeee 1 e e 8— 8 en 8 Uhr, größere Artikel emen Tag vorher.— Unnahme von Anzeigen in unſeren die Reklamezeils 60 ie. Rest umer 1000 2 5 188 A 558 0 ich Polen, 5 0 Ungarn Scr 288 28 25/6 185 3936 37/77 Nach einer dem bevölkerungspolitiſchen Ausſchuß des Reichstages vorliegenden Statiſtik waren am 31. Dezem⸗ ber 1927 in Berliner Privatwohnungen 132273 Aus⸗ länder polizeilich gemeldet. Die größte Zahl entfällt auf Oeſterreich mit 26 218, es folgen Polen mit 26176, die Tſchechoſlowakei mit 16 155, dann Ungarn mit 5998, die Schweiz mit 3777. Dann ſtehen in der Reihenfolge Ru⸗ mänien, England, Holland, Italien, Lettland, Danzig, die Türkei, Dänemark, Schweden und Litauen. Die übri⸗ gen europäiſchen Länder ſtellen ſämtlich eine Perſonen⸗ zahl, die unter 1000 liegt, wovon Frankreich mit 958 Perſonen genannt ſei. Der amerikaniſche Anteil beträgt insgeſamt 2798 Perſonen. Krankenkoſt. Wenn bei der Ernährung von Kranken zwar vor allem die Vorſchrift des Arztes gilt, ſo iſt doch auch auf Seiten der Köchin einiges Verſtändnis dafür unbedingt erforderlich, Mit der peinlichen Genauigkeit eines Apo⸗ thekers ſoll ſie hier ihres Amtes walten und ihre ganze Nufmerkſamkeit verwenden. Nicht allein auf tadelloſe Zu⸗ Vecreitung, ſondern auch auf mancherlei kleine Aeußer⸗ lichkeiten, denen ſie ſonſt weniger Wert beimißt. Eine jerlich angerichtete Speiſe, mit freundlichen, ermunternden Worten gereicht, wird leicht den mangelnden Appetit des Kranken anregen. Selbſtverſtändlich dürfen Zutaten von beſter Qualität Verwendung finden. Scharfe Gewürze ſind zu vermeiden. Die Speiſen für den Patien⸗ ten bringe man ſtets ſo ins Zimmer, daß er ſie ſofort genießen kann. Leichtverdaulich nd reizlos ſoll Krankenkoſt ſein, ba⸗ hei wohlſchmeckend: räftigend. Dies alles zu vereinen, iſt nicht ganz leicht, zumal wenn bei längerer Krankheit die nötige A wechslung gefordert wird. Wir bringen einige Rezepte, die eigens für das Krankenzimmer zuſammen⸗ geſtellt ſind:. Tinfache Semmelſuppe: Man ſchneidet in einen Suppenteller einige Semmeln in Scheiben, gibt etwas Solz und eine gute Meſſerſpitze friſche zerpflückte Butter darauf und gießt kochendes Waſſer darüber. Mehlſuppe: Ein halbes Liter Waſſer, gut ge ſalzen, wird zum Kochen gebracht. In ein halbes Liter Milch quirlt man drei Eßlöffel Mehl gut durch, gibt dies in das kochende Waſſer und läßt es unter beſtändi⸗ 1 ſämig kochen. Zuletzt rührt man eine reich⸗ iche Meſſerſpitze friſche Butter daran. Kraftſuppe: In ein viertel Liter kräftiger Fleiſch⸗ brühe gibt man zehn Gramm Perlſago, läßt ihn etwa zehn Minuten kochen, bis er gläſern erſcheint. Dann verquirlt man ein Eigelb mit einem Eßlöffel voll Rot⸗ wein und einem Teelöffel ſüßer Sahne recht gut und zieht f die Suppe damit ab. Grießſuppe mit Kalbfleiſch: Ein halb Pfund Kalbfleiſch legt man in ungefähr ein halb Liter kochendes, leicht geſalzenes Waſſer und laſſe es ſolange kochen, bis es auch in ſeinen inneren Teilen gar iſt. Dann nehme man die Hälfte des Fleiſches heraus und wiege es fein. Die andere Hälfte laſſe man noch eine Weile tüchtig wei⸗ terkochen, nehme dann das Fleiſch aus dem Topfe, quirle 3; i: einen Eßlöffel Grieß in die Fleiſchbrühe und laſſe ſie da. been aße dealrend deo dgelperleberung in pan deſen⸗ mit noch 15 Minuten langſam kochen. Dann ziehe man die Suppe mit einem Eidotter ab, ſalze ſie noch, wenn nötig, und richte ſie über dem anfangs gewiegten Fleiſch f an. f „ Gräupchenſuppe mit Taubenbruſt: Einen Eßlöffel voll Gräupchen kocht man, nachdem ſie gut ab⸗ 110 00 ſind, mit etwas Butter, einen halben Teelöffel ö ale einen Teelöffel Waſſer ganz weich und ö gut vorgerichtete junge Taube halbiert und mit Salz, etwas Suppengrün und dem nötigen Waſſer weichgekocht und darnach das ausgelöſte Bruſtfleiſch in feine Würfel geſchnitten. Nun ſeiht man die Taubenbrühe zu den Gräupchen, verrührt alles und richtet die Suppe über den Fleiſchwürfeln an. 5 Suppe von Haferflocken mit Obſt. In reich⸗ lich einem halben Liter Waſſer werden 25 Gramm Ha⸗ ferflocken und 35 Gramm getrocknete Aepfel oder Hage⸗ butten zuſammen weichgekocht, dann durch ein Sieb ge⸗ rührt und mit etwas geriebenem Ingwer, Salz und Zucker gewürzt. 5 Für Kranke und Geneſende beſonders geeignet iſt das junge Hähnchen, deſſen Fleiſch durch ſeinen Wohlgeſchmack n Appetit anregt und ſo die nötige Nahrungszufuhr unterſtützt, jedoch nur bei entſprechender Zubereitung. Bei dem gewöhnlichen Braten der Hähnchen geht zu viel Male in die Brühe. Deshalb umbinde man das ierchen, nachdem es leicht geſalzen iſt, mit Speckscheiben oder tränke einen Bogen weißes Briefpapier mit Pro⸗ venceröl und wickle das Hühnchen hinein. So läßt man es in Butter drei Viertel Stunden braten, entfernt dann Speck oder Papier und läßt es noch eine Viertel⸗Stunde leicht bräunen. 4 a Ebenſo bratet man auch junge Täubchen. Ein 4 Huhn kocht man am heſten, gut zugedeckt, mit 1 und Salz ſolange. bis es weich iſt, und gießt daue die nur friſche 1157 Milch, etwas Salz und ämig. Inzwiſchen hat man eine dann wieder in das kalte Waſſer, Darnach entfernt man alle Häutchen und Sehnen und legt die Milch auf ein Tuch zum Trocknen. Nun ſchneidet man ſie in nicht zu dünne Stücle, ſalzt dieſe, wälzt ſie in Ei und geriebener Semmel und bäckt ſie in Butter hellbraun. . chaumomelette: Drei Eidotter rührt man mit 15 Gramm Mehl ſchaumig, gibt unter fortwährendem Rühren ein achtel Liter halb Milch, halb kochendes Waf⸗ er dazu und zieht zuletzt den Schnee der drei Eiweiß arunter. In einer Omelettenpfanne zerläßt man nun Butter, gießt die Maſſe hinein und bäckt ſie langſam auf mes Teite braun ö Geſundheitsfragen. Der Kampf gegen das Rheuma. Man war gewohnt, Krankheiten nach ihrer Sterb⸗ lichleitsziffer zu bewerten und die Beſtrebungen und Maß⸗ nahmen zu ihrer Bekämpfung in erſter Linie auf diejeni⸗ gen zu richten, die raſch zum Tode führten und gleich⸗ zeitig eine erhebliche Verbreitung hatten. Allmählich ha⸗ ben ſich aber dieſe Maßſtäbe verſchoben. Dies iſt einmal nuf das Sinken der Sterblichleitsziffer und die allgemei⸗ nen Fortſchritte der Volkshygiene zurückzuführen, zum anderen aber auch dadurch, daß die Fortſchritte der ſozia⸗ ſen Verſicherung eine andere Bewertung ergaben: Man ſah die Krankheiten auch unter dem Geſichtswinkel der Arbeitsunfähigleit und Invalidiſjerung. Durch dieſe Ver⸗ ſchiebungen traten die rheumatiſchen Erkrankungen ſtärker in den Vordergrund. All die Erkrankungen, die man unter dem Begriff Rheuma zuſammenzufaſſen pflegt, haben ja die Erſcheinung, daß ſie zunächſt kam merklich einſetzen und ganz allmählich ſchleichend fortſchreiten, bis ſie einen typi⸗ ſchen Charakter angenommen haben und langfriſtige Ar⸗ beitsunfähigkeit oder frühzeitige Invalidität hervorrufen. Die volkswirtſchaſtlichen. Schäden dieſer Erkrankungen wirken ſich daher heute in ſtärkerem Maße aus, als die⸗ jenigen der Erkrankungen, in deren Bekämpfung man bereits erhebliche Fortſchritte gemacht hat, in erſter Linie der Tuberkuloſe. Die Sozialverſicherungen mußten daher die rheumgtiſchen Erkrankungen als immer drückender em⸗ veinden. Ihre Bekämpfung wird aber erheblich dadurch erſchwert, daß dieſe Krankheiten in ihren Anfangsſtadien niche leicht zu erkennen ſind. Es iſt daher durchaus ver⸗ tändlich daß ſich Organiſationen zur ſyſtematiſchen Be⸗ kämpfung gebilde! haben, die zum Teil ſchon interna⸗ tionalen Charakter angenommen haben. Die Zah, der Rheumatiker, die der Allgemeinheit zur Laſt ſielen, erſchien in England beſonders groß. Dies veranlaßte ſührende Kreiſe Englands und beſonders das Geſundheitsminiſterium, ſich mit den Fragen der rheuma⸗ tiſchen Erkrankungen und ihrer Bekämpfung zu befaſſen. Den engliſchen Beſtrebungen waren die Arbeiten zur Er⸗ forſchung und Bekämpfung des Rheumas in Deutſchland nicht entgangen, und ſo ergab ſich aus einer zunächſt loſen Fühlungnahme eine gewiſſe Arbeitsgemeinſchaft, der ſich auch bald andere Länder anſchloſſen, ſo vor allem Holland und die ſtandinaviſchen Länder. Erſcheinen auch in den Küſtenländern die rheumgtiſchen Erfrankungen beſonders zahlreich und hartnäckig, ſo iſt ihre Verbreitung und Be⸗ deutung auch in Deutſchland durchaus nicht gering an⸗ zuſchlagen. a Für die Bekämpfung der rhenmatiſchen Erkrankun⸗ gen hatte die Erfahrung gezeigt, aß den erſten Platz die Heilmittel der Kurorte beanſpruchen. Ehe es gelungen war, wiſſenſchaftliche Erklärungen für den Heilwert der N ee ee Sichetze gegen rheamatiſche Erkrankungen Nei finden, war die Tatſache ihrey Wirkſamkeit ſchon all⸗ gemein bekannt und dyn dieſer Kenntnis wurde aus⸗ giehig Gebrauch gemacht. In erſter Vinie geschah dies derem Maße während des Krieges und nach dem Kriege, als Scharen von Rheumatikern in die Heimat zurück⸗ ene Das Reichsarbeitsminiſterium hatte für dieſe ee eat ar d eingerichtet, auch die Reichsver⸗ erungsanſtalt für Angeſtellte trägt für die Unterbrin⸗ gung der theumatiſch Kranken in Kurorten Sorge, wie auch die Krankenkaſſen ihren Rheumatikern Badekuren exmöglichen. Entſprechend dieſen Maßnahmen befaßte man ſich ſchließlic auch damit, die durch die Erfahrung gewon⸗ nenen Kenntniſſe der Bäderkuren wiſſenſchaftlich zu ergrün⸗ den. Den Hauptanteil 1 dabei die Balneologiſche Geſellſchaft, die ſich auf ihren Kongreſſen in den letzten Jahren mi den Fragen der rheumatiſchen Erkrankungen eingehend befaßte. Hierbei wurde auch die volkswirt⸗ ſchaftliche Pedeutung der Erkrankungen durch Statiſtiken der Arbeitsunfähigkeit und der verlorenen Arbeitstage zu erfaſſen und ins rechte Licht zu rücken verſucht. Dieſe Arbeiten führten dazu, daß der Vorſtand der Balneologiſch Geſellſchaft in Berlin von England aus aufgefordert wurde dafür Sorge zu tragen, daß Deutſch⸗ land ſich de internationalen Rheuma⸗Bekämpfung an⸗ ſchließe. Dieſen. Ruf wurde auch von Deutſchland Folge geleiſtet. Im ganzen haben ſich inzwiſchen 24 Länder zu einer feſtgefügten Organiſation„Internationales Ko⸗ mitee zur Erforſchung und Bekämpfung des Rheuma“ zu⸗ face ie deutſche Sektion konſtituierte 0 int Januar 1927 in Schreiberhau. Dieſe Organiſation wurde weſentlich erleichtert durch das Intereſſe und die praltiſche Unter babe die Reichs⸗ und Landesbehörden ſowie die Träger der ſozialen Fürſorge und Verſicherung entgegenbrachten. Aus allgemeinen volkswirtſchaftlichen Intereſſen wurde die 170 0 e Sektion ſchließlich zu einer eigenen„Deuſſchen Geſelſſchaft für Rh ng“ ausgebaut, die gleichzeitig Komitees blieb 0 L Das holländiſche Ehepaar Heeſer, das zu einer Rad⸗ tour um die Welt unterwegs war und augenblicklich in Berlin weilt tiſchen Ertranxungen zu ergrunden. Als Grundlage ſoll dazu zunächſt die Schaffung einer einheitlichen Bezeichnung der verſchiedenen rheumatiſchen Erkrankungen und ihre Abgrenzung untereinander ſowie gegenüber anderen Krankheiten dienen. Darüber hinaus wird der Ausbau heumabekämpfung“ ktion des 1 08 erſtreckk dle blieb, Die wichtigſte Aufgabe, mit der fi ie deutſche G. 1 At chſt zu befaſſen hat, erſtre Jes daran vez gen und ble Ver zan ber 5 27 ſchon nach kurzer Zeit ſchläft der Fuß ein, ein daß die Zirkulation in erheblichem Maße geſtört iſt. Es Banbwudeln in den und Aufbau wiſenſchaftlicher Forſchungsſtellen erſtrebt. Bisger iſt der Ausbau der Station für rheumatiſche Er⸗ krankungen auf der chirurgiſchen Univerſitätsklinik in Ber⸗ lin erreicht, für die Preußen bereits Mittel bewilligt hat. Weiterhin werden in einer Reihe von deutſchen Bädern mit Unterſtützung von mediziniſchen Fakultäten und Neichs⸗ und Landesbehörden ſowie der Verſicherungsanſtalten be⸗ ſondere Rheumaſtationen geſchaffen werden, die auf dem Gebicte der Erkennung und Behandlung beſonderes Rüſt⸗ zeug vermitteln len. Beſeitigung von Splittern aus der Haut. Selbſt wenn ſie weit hineingeſtoßen ſind, iſt eine ganz leichte Sache. Man fülle eine weithalſige Flaſche mit. kochendem Waſſer und preſſe den Teil der Hand etc., wo der Splitter ſteckt, feſt auf die Oeffnung der Flaſche. Der Dampf wird in ein bis zwei Minuten den Splitter ſamt der Entzündung hinausziehen. Das Beinübereinanderſchlagen geſundheitsſchädlich. Eine Anſitte, die beſonders für Frauen von unan⸗ genehmer Wirkung ſein kann, iſt das Uebereinanderſchlagen der Beine beim Sitzen. Unterleibsleidende Frauen ſollten ſich davor hüten, denn durch den Druck, den das über⸗ geſchlagene Bein ausübt, werden Störungen im Blut⸗ lauf herbeigeführt: das Blut kann dann im Unterleib nicht ordentlich ab⸗ und zufließen, und das iſt bei ohne⸗ hin unterleibskranken Frauen ein ſchlimmer Nachteil und ſelbſt bei Geſunden können mit der Zeit ernſte Störungen hervorgerufen werden. Daß das Ueberſchlagen der Beine nicht unbedenklich iſt, erſieht man ſchon bei 1 eichen, ſollte von allen Frauen beim Sitzen die Fußbank als Stütze genommen werden, um das Aebereinanderſchlagen zu vermeiden. Welche Waſſeranwendungen helfen bei Schlafloſigleit? Manch nehmen vor dem Schlafengehen ein warmes Bad oder legen ſich eine heiße Kompreſſe auf die Stirn. Viele Patienten können aber warme Anwendungen oder anſteigende Bäder abends vor dem Schlafengehen gar nicht vertragen. Der Schlaf wird ihnen dadurch oft ge⸗ nommen. Bei ſolchen Patienten wirken mehr ſchlafer⸗ zeugend kalte Beinwaſchungen, kalte Wadenwickel, Leib⸗ umſchlag, heiße Fußhäder mit nachfolgendem kalten Knie⸗ oder Schenkelguß. Kalte Füße bilden oft die Urſache der Fenn oder des Nichtſchlafenkönnens. In vielen Fällen genügt eine Erwärmung des Fußendes durch vorheriges Einlegen einer Wärmeflaſche, ſodaß das Fuß⸗ ende gut dutchwärmt iſt. Winke und Naiſchlaͤge. „ Sahnenbaiſers, 6 Eiweis werden zu recht feſtem Schnee geſchlagen und ein halbes Pfund feingeſiebter Zucker dazu gerührt, nun ſetzt man mit einem Eßlöffel ober noch beſſer mit dem Spritzbeutel gleich große recht glatte Häufchen auf ein mit Butter ausgeſtrichenes und mit Mahl beſtäuptes Backblech, man überſtäubt die Häuf⸗ chen. 921 ein Haarſieb mit Puderzucker und bäckt die Waters ei gelinder Hitze leicht gelblich. Die Baiſers zuliſſen nun kalt werden; um ſie zu füllen, nimmt man ſie ſehr vorſichtig in die hohle Hand, drückt die Unter⸗ eite init einem Löffel ein und füllt ſie unmittelbar vor been Servieren mit focbaleſch legt zwei Baiſers aufeinander und gibt ſie ſo zu Tiſch. Wenn die Baiſer me ſrüh mit Schlagſahne gefüllt werden, werden ſie weich und pappig und laſſen ſich ſchlecht eſſen. f * MNudeleier kuchen. Für fünf Perſonen macht man Gn einfachen, ziemlich dünnen Eierkuchenteig von drei „rührt überiggebliebene oder vorher abgekochte eig und bäckt davon dann Eierkuchen 1 5 ae Wes*. ben c 1 5 fee chan zustankäſe oder feingewiegtem rohen Schinken beſtreut und det nächſte daraufgeklappt. 5 5 ona und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan n e e e in der Geſchäſtsſtenle u. beim Zeitungöträger eres, illeßes 1. erfolgreiches Lebal⸗Auzelgeblatt in Viernheim 5 Bt m— Poſiſcheckkente Nr. 21577 Amt N 4. N.— Schriftleitung, Druck A. Belax: 38 Martin, Geſchäfts telle Rathaus ſtr. recher 117.— Telegramme: Anzeige Weſchäftsſtelle und von ſümtlichen Unnoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Auslands. Ausblett der Heſſiſchen Büörgermeiſterei und des Polizeianis N— die Aufna latvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt. Für ö e Pes eich rie Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben ———— Rr. 130 4% — Montag, den 18. Juni 128 45. Jahrgang ———— Neues in Kürze. 25: In den interfraktionellen Veſprechungen unter Lei⸗ zung Hermann Müllers, iſt man auf keine unüberwinv⸗ lſchen Schwierigkeiten geſtoßen, ſodaß mit günſtigen Fort⸗ ſchritten gerechnet wird. 1: Nobile verlangt, da ſeine Gruppe von Eisbären bedroht wird, Gewehre und Munition. Im Schachtyprozeß, der ſich immer mehr zu einer Juſttz⸗ jarce auswächſt, werden wieder haltloſe Beſchuldigungen ge⸗ zen deutſche Firmen vorgebracht. 16: Auch in England werden in politiſchen Kreiſen die Anmaßungen des polniſchen Außenminiſters als ungehörig zurückgewieſen. ꝛ6: Die ſüdafrikaniſche Union hat ebenfalls ihre Be⸗ reitſchaft erklärt, mit Waſhington wegen des Kriegsver⸗ zichtspaktes in Verhandlungen zu treten. Neue Fronten. Ee Ungleich mehr als im Lager des Neichsbanners herrscht in den nationalen Verbänden und Bünden An⸗ zufrſedenheit gegen den neuen Reichstag. Allgemein hertſcht das Gefühl und die Ueberzeugung, daß die Par⸗ eim Fe er böttäſiden, das junge Geſchlecht von der Führung der Geſchäfte im Reichstage fernzuhalten. Di Führer des Stahlhelms, des Jungdeut⸗ ſchen Ordens und anderer Organiſationen kennen dieſe Stimmung ſehr genau. Sie tragen ihr in ihren Vereins⸗ vrganen und Tageszeitungen Rechnung. Die Organiſalion des Stahlhelms begnügte ſich damit aber nicht, ſon⸗ dern ging z. z erſtenmal in unſerer deutſchen Parlaments- geſchichte dazu über, mit Erklärungen in die Re⸗ gierungsbildung im Reiche einzugreifen. Die politiſche Abteilung des Bundesamtes hat ſchon vor eini⸗ der Zeit erklärt, daß alle Stahlhelm Kameraden, die Reichstagsabgeordnete ſind, es ſich verſagen werden, für eine Regierungskoalition mit der Sozialdemokratie ein⸗ zutreten. Insgeſamt befinden ſich 45 Mitaolieder des Stahlhelms im Reichstag. Von ihnen gehören 9. der Fraktion der Deutſchen Volkspartei an. Der Fraktions⸗ vorſitzende Dr. Scholz iſt ſelber Stahlhelm ⸗Mitglied. Als nun vor einigen Tagen die deutſchvoltspartei⸗ liche Reichstagsfraktion ſich grundſätzlich für die Große Koalition im Reiche und in Preußen ausſpräch erfolgte eine zweite Erklärung der politiſchen Abteilung des Stahlhelm⸗Bundesamtes, die erneut die Verpflich- tung herausſtellte, daß die Mitglieder des Stahlhelms in ihrer parlamentariſchen Betätigung die politiſchen Grundanſchauungen des Bundes als einer politiſchen Frei⸗ heitsbewegung zum Ausdruck zu bringen haben. Sie wurden im Hinblick auf die gegenwärtige politiſche Lage im einzelnen formuliert und liefen auf eine glatte Ab⸗ lehnung der Großen Koalition hinaus. In⸗ folgedeſſen war die Spannung groß, wie ſich Dr. Schols zu dieſen Beſchlüſſen ſeines Bundes ſtellen würde. Dieſer war der Auffaſſung, daß die Erklärungen des Stahlt ims nicht ernſt genommen werden ön⸗ nen. Solſte der Stahlhelm aus dem Verhalten der Bun⸗ desmitglieder die Folgerung ziehen, daß er die deutſch⸗ volksparteilichen Mitglieder des Stahlhelms aus ſeinen Reihen ausſchließt, daun könnte das von varlamentariſcher Seite wi derholt gewünſchte allgemeine Verbot aller Ver⸗ bände erneut zur Erörterung geſtellt werden, Dieſe un⸗ verhülſte Drohung, die„Der Jungdeutſche“ der Oeffent⸗ lichkeit übergab, erregte in allen Kreiſen der Verbände und Bünde ſofort lebhaftes Aufſehen. Allgemein, wurde ein umgehendes Dementi dieſer Meldung erwartet. Es blieb aber au Die Reichstagsfraktion und preußiſche Landtagsfrak⸗ tion der Deutſchen Volkspaxtei beſchäftigte ſich aber ein⸗ gehend mit den Erklärungen der politiſchen Abteilung des Stahlhelm⸗Bundesamtes und kam zu dem Schluß, mit ihm in Verhandlungen einzutreten. In der gleichen Sitzung der vereinigten deutſchvolksparteilichen Fraktion Wurde beſchloſſen, die gleichzeitige Errichtung der Großen Koalition im Reiche und in Preußen zu fordern. In dieſem Zuſammenhang iſt von entſcheidender Be⸗ deutung die näͤchſte Entwicllung im deutſch⸗ nationalen Lager. Die deutſchnationale Reichslags⸗ fraktion hat die Wahl des Fraktionsvorſitzenden bis zur Erledigung organiſatoriſcher Fragen auf Wochen hinaus⸗ geſchoben. Hier ſcheinen politiſche Entwicklungen im Gange zu ſein, die verdienen, beachtet zu werden. 1 g Ein weiteres kommt hinzu. Vor einigen Tagen iſt ein „Bloc der Arbeiter, Bauern und Sol⸗ aten“ ins Leben getreten, in deſſen Kundgebung zu leſen ſſt:„Die Bewegung beab⸗ c als ein Sammelbecken aller na⸗ tionalen Widerſtandskräfte der deutſchen Republik— auch im Parlament— aufzu⸗ kreten. Die Probleme der ſtandesmäßigen Ein⸗ ggliederung des Arbeiters in das Gefüge der Nation und die Rettung der deutſchen Landwirtſchaft ſtehen zunächſt im Vordergrunde der Aufgaben dieſer Be⸗ ſweguna. Auhenvolitiſch wird der Block für die N wahre Freihen ver Wolter Europas auf der Grundlage Age Polke a lchen Ueberlieferung und geſchichtlichen Be⸗ ſtimmung ſich einſetzen.“ Der erſte Parteitag, der Klarheit über den Block der Arbeiter, Bau⸗ ſern und Soldaten bringen dürfte, wird dem nächſt in Berlin ſtattfinden. Vorläufig nicht erſichtlich, wer hinter ihm ſteht, ob ſeine Hintenr⸗ männer Namen von Klang beſitzen, ſowie Kräfte und Hilfsmittel, die ihm in der deutſchen Geſellſchaft die Durch. ſchlagskraft verleihen, die er benötigt, wenn er ſein Ziel erreichen ſoll. Für heute genügt es, mitzuteilen, daß man in deutſchnationaſen Kreiſen über dieſe Entwicklung der Dinge keineswegs erbaut iſt und offen erklärt, daß man dieſen Block ſcharf bekämpfen werde. 5 Die asjdemme N f 1 N 2 f 1 7 7 Al unf,& larpissdin, Sr, a. Heerlen. 9 e 4 5. ——— Kommt man ſich näher? Fortſchritte in den fraktionellen Beſprechungen. be Berlin, 17. Juni. Im Reichstag fanden beim Abgeordneten Müller⸗ Franken interfraktionelle Beſprechungen ſtatt, an denen die Fraktionsführer und Spezialreferenten für die einzel⸗ nen politiſchen Gebiete teilnahmen. Vertreten waren: die Sozialdemokraten, Zentrum, Deutſche Volkspartei, De⸗ molraten und die Bayeriſche Volkspartei. Außerdem la⸗ gen von der Wirtſchaftspartei ſchriftlich eingereichte Mit⸗ felſtandsforderungen vor. Die Verhandlungen beſchränk⸗ ten ſich auf die materiellen Forderungen zum Regierungs⸗ programm. Die grundſätzliche Frage einer Angleichung der preußiſchen Staatsregierung an die Reichsregierung wurde heute nicht berührt. Zunächſt wurden außenpolitiſche Fragen beſpronen und es wurde im Zuſammenhang damit feſt⸗ geſ! aß auf dieſem Gebiet keinerlei Schwierigkeiten vorhanden ſind. In der Ausſprache wurde ausdrücklich betont, daß Reparationsfrage und Räumungsfrage auch in Zukunft getrennt behandelt werden müßten. Die Aus⸗ ſprache über das Verhältnis des Reiches zu den LEändern läßt erwarten, daß auch hier eine gemeinſame Linie unden werden kann. Dabei wurde von ver⸗ ſchiedenen Parteien betont, daß auf die lebensfähigen Länder ein Zwang im Sinne der Vereinheitlichung nicht aus⸗ geübt werden dürfe. Ferner wurden die Fragen der Wahlreform und des Schulgeſetzes beraten. Ueber letztere Frage wird nochmals in den Fraktionen bezw. in den Fraktionsvorſtänden, was die Einzelheiten anbelangt, verhandelt werden. Ferner wurde auf Wunſch der Sozialdemokratie auch der im Reichsrat beſchloſſene Verfaſſungstag erörtert. Auch hier dürften ſich irgendwelche Schwierigkeiten kaum zeigen. Neben ande⸗ ren untergeordneten Fragen wurden dann auch noch ſozlalpolitiſche Fragen trörtert. Bezüglich dieſer brachten die ſozialdemokratiſchen Vertraut eine Reihe von Wunſchen vor uber die im Großen und Ganzen mit den übrigen Parteien Einmütig⸗ keit erzie werden konnte. Sodann wurde auch noch die Frage der Strafrechtsreform und die Abſchaf⸗ ung der Todesſtrafe angeſchnitten. D. Geſamteindruck der bisherigen Verhandlungen kann dahin zuſammengefaßt werden, daß ſie die Bemühun⸗ gen der Abgeordneten Müller⸗Franken einen weſentlichen Schritt vorwärts gebracht ba ben N Spuren ſollten ſchrecken! Eine falſche Methode. Die ſchon mehrere Male ausgeſprochene Befürchtung. daß die Regierungsbildung in dem Augenblick in enn Stadium der Verſchleppung gelangen müſſe, wenn die für eine Koalition in Frage kommenden Par⸗ teien als ſolche in die Verhandlungen eingreifen würden, hat ſich leider beſtätigt. Man hätte doch aus den frühe⸗ ren Vorbildern lernen müſſen, wie man es. fe t ma⸗ chen ſoll. Hätte Hermann M üller ſich die Miniſter⸗ kandidaten aus dem Kreiſe der regierungsfähigen Par⸗ teien ausgeſucht und mit ihnen verhandelt, dann konn⸗ ten dieſe mit ihren Fraktionen die Lage beſprechen ge⸗ gebenenfalls auch Richtlinien vorſchlagen, nach 1 regiert werden ſollte. Aus ſolchen Vorausſetzungen uf e⸗ gen dann Programmerklärungen zu entſtehen. mit denen in Kabinett vor das Parlament tritt, das ſein Vertrauen oder Mißtrauen ausſpricht. So hätte Nen parlamentariſch richtig gehandelt und die Zeit genützt. b a Jetzt wird in interfraktionellen Beſprechungen im gro⸗ zen Kreiſe über Dinge verhandelt, die doch jeder 5 zelne ſeit langem kennt, über grundſätzliche Standpunkte des langen und breiten geredet, von denen jeder weiß, daß nur ein Kompromiß die Gegenſätze überbrüden kann. Alſo wozu der Lärm? Es wird Herrn Müller nicht ge lingen, die Intereſſen des rechten Flügels der Dutſchen Volkspartei mit denen des linken Flügels ſeiner Fraktion zu vereinigen, ader es muß ihm gelingen, nachdem er ein⸗ mal die Betrauung mit der Regierungsbildung vom Reichs⸗ präſidenten angenommen hat, diejenigen. Männer— 1 Auswahl iſt ja leider an führenden Köpfen nicht allzu groß— herauszufinden, die gewillt ſind mit ihm gerne ſam das Regierungsſchiff einen enen ſtetigen Kurs zu ſteuern. Er muß aus dem unſi her taſtenden und zögernden Hin⸗ und Herlavieren. heraus und handeln, handeln auch auf die Gefahr hin, Par⸗ teidoktrinäre in den einzelnen Lagern zu verſchnupfen. Die große Maſſe des Volkes wird es ihm dan⸗ ken! ——— Die Negierungsbildung in franzöſiſchem Licht. Eine Auslaſſung des„Temps“. Paris, 17. Juni. Bei Beſprechung der Regierungsbildung in Deutſch⸗ land führt der„Temps“ u. a. aus, es ſei anzunehmen, daß Streſemann ſeinen ganzen Einfluß geltend machen werde, um ſeine Freunde von der Volkspartei zum Nach⸗ geben zu bewegen. Der Reichsaußenminiſter hätte per⸗ ſönlich das größte Intereſſe an einem Erfolg der Bemü⸗ hungen Hermann Müllers und dem Erfolg der Entſpan⸗ nungspolitik, deren Urheber er ſei. Andererſeits ſtänden zu wichtige Fragen auf dem Spiele, um die Bildung des Kabinetts der großen Koalition an dem Feilſchen der einzelnen Parteien ſcheitern zu laſſen. 32 Man dürfe ſich allerdings nicht einbilden, daß die Berufung eines Sozialiſten auf den Kanzlerpoſten und die Beibehaltung Dr. Streſemanns in der Wilhelm⸗ Straße genüge, um die Alliierten zu veranlaſſen. Deutſch⸗ land alle von ihm verlangten Zugeſtändniſſe zu machen. ohne von ihm ſolide Garantien ſowohl auf finanziellem als auf dem Gebiet der Sicherheit zu verlangen. Die deutſche öffentliche Meinung würde einen ge⸗ fährlichen Irrwe, beſchreiten, wenn ſie glaube, daß eine Neuregelung der Reparationsfrage von der Regelung der tütetuttmetten Schulden abphange, ver der Frantreich bukch⸗ aus nicht ausſchlaggebend ſei. Auch die vorzeitige Räu⸗ mung des Rheinſandes könne nicht eher praktiſch be⸗ handelt werden, als bis das Reich alle ſeine Verpflichtun⸗ gen erfüllt habe. Deuſchland nimmt an der Konferenz in Verſailles nicht teil. Reichstagspräſident Loebe hat in einem Schreiben an den Vorſitzenden der interparlamentariſchen Handels⸗ konferenz in Verſailles dieſem ſein Bedauern ausgeſpro⸗ chen, daß es den deutſchen Parlamentariern nicht mi glich iſt, an dieſer Konferenz teilzunehmen, weil zur Zeit die Frage der Regierungsbildung die Abgeordneten als unab⸗ fömmlich erſcheinen läßt und gerade wirtſchaftliche Fragen auf die Zufammenſetzung der neuen NReaierung von aro⸗ ein Einfucz seien. er wunſche der Konferenz ſeinen beſten rfolg. Der nächſte Kongreß für internationale Han⸗ lsfragen wird bekanntlich in Berlin ſtattfinden. Dieſe rklärung iſt durch die Tatſachen bedingt und ift nicht Ausdruck einer politiſchen Verſtimmung in Deutſchland. Von Eisbären bedroht. Ein neuer Funkſpruch Nobiles. Oslo, 17. Juni. Wie aus Kingsbay gemeldet wird, bricht das Eis im kordoſten Spitzbergens auf. Nobiles letzter Funkſpruch rllärt, daß er und ſeine Begleiter fürchten müſſen, durch das Aufgehen des Eiſes vollkommen vom Lande abge⸗ ſchnitten zu werden. Seine Gruppe werde durch den Sturm immer weiter nach Oſten getrieben. Ein finländi⸗ ſches Hilfsflugzeug iſt aus Helſingfors nach Spitzbergen 0 8 Major Maddalena hat Vadſö erreicht und ſt wieder in Richtung auf Spitzbergen geſtartet. Er hat mit ungünſtiger Witterung zu kämpfen. Die Gruppe Nobile, die ſich 15 Kilometer öſtlich der Karl XII-⸗Inſel befindet, verlangt dringend Gewehre und Munition, da Eisbären in ihre Nähe gekommen ſind und ſie ernſtlich bedrohen. UA Hütze Angriffe auf die deutſche Luftharcn. Verlin, 17. Juni. Die franzöſiſche Preſſe hat be⸗ hauptet, daß eine deutſche Rettungsaktion für Nobile nur aus dem Grunde nicht erfolgte, weil die Lufthanſa eine zu hohe Preisforderung für die Zurverfügungſtellung eines Flugzeuges geſtellt habe. Wie hierzu erklärt wird, iſt die deutſche Regierung jederzeit bereit, eine Hilfserxpedition für Nobile auszu⸗ rüſten, ſoweit die italieniſche Regierung einen derartigen Wunſch äußert. Dies iſt jedoch bisher nicht geſchehen. Be⸗ kanntlich hat die italieniſche Regierung Angebote auf Hilfserzpeditionen fremder Mächte bereits einmal ab⸗ gelehnt. Mit der deutſchen Lufthanſa iſt von der italieniſchen Regierung über die Zurverfügungſtellung eines Flugzeu— ges überhaupt nicht verhandelt worden. Dagegen hat Amun dſen, das heißt, ſein norwegiſcher Vertreter, bei der Lufthanſa eine Anfrage geſtellt, was ein Flugzeug für eine Hilfsexpedition für Nobile koſten würde. Dies iſt ihm mitgeteilt worden. Amundſen hat hierauf bisher noch nicht geantwortet. Die Angriffe auf die deutſchen Hillen uthahvon daher jeder Begründu ne Die„Freundſchaft⸗ geſtartet. Das Flugzeug auf dem Wege nach Europa. O Newyork, 17. Juni. Nach fünfmaligem Startverſuch iſt das amerikaniſche Flugzeug„Freundſchaft“ um 12.21 Uhr amerikaniſche kaniſcher Zeit in Trepaſſey bei günſtigem Winde zum Europaflug geſtartet. Zum Etreik in der Nheinſchiffahrt. Perbindlichleitserklärung des Schiedsſpruches. * Duisburg, 17. Juni. Der Reichsarbeitsminiſter hat den gefällten Schieds⸗ wruch in der Rheinſchiffahrt für verbindlich erklärt. Der Schiedsſpruch ſah bekanntlich die Aufnahme der Arbeit zu den alten Löhnen vor, jedoch ſollte eine Prü⸗ ungslommiſſion die Lage der Rheinſchiffahrt unterſuchen und auf Grund dieſer Ergebniſſe ſoll im Oktober eine endgültige Regelung erfolgen. ——— Kundgebung der Auslandsgeſchädigten Schwire Anwürfe gegen das Reichs finanzminiſterium. b Berlin, 17. Juni. In der Berliner Stadthalle fand eine vom Reichs⸗ verband der geſchädiaten Auslandsdeutſchen. dem kfolo⸗ niglen Zentralverband und der Intekeſſenverkretung 1 Selbſthilfe“ einberufenen Verſammlung der Verdräng⸗ ten und Geſchädigten aus ganz Deutschland ſtatt. Nach nme Referaten wurde folgende Entſchließung ange⸗ ommen: 0 „Die Geſchädigten klagen öffentlich an, die Herren Referenten des Reichsfinanzminiſteriums, die mit der Ent⸗ Me betraut ſind, des Betruges an den Ge⸗ gten 1. wegen Nichtbeachtung der Reichsgeſetze, Bruch der Verfec g(eichsgeſetz vom 16. Juli 1919, Reichs⸗ Reſetzblatt 140, Seite 687, Paragraph 297); 2. wegen bewußter Falſchorientierung der Behörden unnd der Oeffentlichkeit über den wahren Sachverhalt der Geſchädigtenanſprüche; 3. wegen Mißbrauch der Geſetze(Artikel 105 und 109 der Reichs verfaſſung). Wir verlangen ſofortige Einleitung eines Diszipli⸗ narverfahrens gegen genannte Herren und vorläufige Su⸗ ſpendierung vom Amte, Einſetzung eines Unterſuchungs⸗ ausſchuſſes, in dem die Geſchädigten⸗Verbände ſelbſt und die ven ihnen zu benennenden Volksvertreter Stimme haben.“ Etſter Willkommgruß in Europa. Die Ozeauflieger in Cherbourg. Cherbourg, 17. Juni. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag iſt der „Columbus“ des Norddeutſchen Lloyd mit den Aeber⸗ fliegern Köhl, Hünefeld und Fitzmaurice ſowie ihren Gebzinen im Hafen von Cherbourg zum halbſtündigen Aufenthalt eingetroffen. Einige Preſſevertreter hatten ſich eingefunden, um vol, Flieger in Europa willkommen zu heißen. Legasions⸗ rat Schaumburg von der deutſchen Botſchaft in Paris überbrachte die Grüße der deutſchen Regierung auf dem europäiſchen Feſtlande. Nach kurzer Begrüßung des Ge⸗ heimrats Stimming vom Norddeutſchen Lloyd, der mit einem Hoch auf die drei Flieger ſchloß, erſchienen dieſelben beg! von ihren Gattinnen. Es folgte eine kurze An⸗ ſprache der Preſſevertreter, worauf die mitgebrachten Blu⸗ men den Damen überreicht wurden. Die Flieger erzählten ſodann allerlei Intereſſantes über Amerika und ihre Reiſe. Baron p. Hünefeld ſprach von Deutſchland, nach dem die Flieger ſich nach ihrer langen Abweſenheit ſehn⸗ ten und ihrem Wunſch, für das Vaterland weiterhin ar⸗ beiten zu können. Scherzend erzählte Hünefeld von der getroffenen Arbeitsteilung:„Köhl und Fitzmaurice müſ⸗ ſen fliegen, das können ſie beſſer als ich. Ich dagegen rede“. Köhl beteuerte, daß er auch nach dem Ozeanflug nicht einmal ſo richtig müde war, auch die Damen beteilig⸗ ten ſich lebhaft an der Unterhaltung. Die Vertreter der Preſſe berichteten kurz von den Vorbereitungen, die in Bremen für den Empfang bereits getroffen ſind. Vor einer Geſamt⸗Ausſperrung in der ſüdweſtfäliſchen Metallinduſtrie? Iſerlohn, 17. Juni. Zu den Nachrichten über eine bevorſtehende Geſamtausſperrung in der Metallinduſtrie Süd⸗Weſtfalens wird von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß bereits ſeit dem 1. April für die Metallinduſtrie in Lüdenſcheid und Schwerte Verhandlungen wegen der Norlängerung der bis dahin wirkſamen Lohntarife ſchrve⸗ beg. Die Arbeitgeber ſind nicht in der Lage, die ſehr er- heblichen Forderungen der Arbeiter anzunehmen. Da für den Lüdenſcheider Bezirk nicht die Schlichtungsbehörde an⸗ gerufen wurde, ergaben ſich bei einzelnen Betrieben Schwierigkeiten, die zu Streiks und Ausſperrungen führ⸗ ten. Dieſer Tage iſt nun für den Lüdenſcheider Bezirk die der fte dee für den 23. Juni angekündigt worden. „Die Kampflage in Bozen und der F iede von Meran“. nN Aber die Erknnerung verfolgte Jiſe auch vis in die Einſamkeit. Mitten im Studium, mitten im Leſen eines intereſſanten Buches ertappte ſie ſich oft darauf, daß ſie an Konrad gedacht hatte. Ihre Gedanken waren durch die Entdeckung, daß ſie aus dem Geſchlecht der Limar ſtammte, mehr denn je bei allen ſeinen Bewohnern, zumeiſt bei demjenigen, dem ihr Herz gehörte.„Du biſt ihm ver⸗ wandt,“ ſagte ſie ſich dann,„dasſelbe Blut der Limar fließt auch in deinen Adern,“ und dabei erfüllte es ſie oft mit wonnigem Schauer. Aber ſie ſchüttelte ihn kraftvoll ab. Sie durfte ſich nicht verlieren in unwahrſcheinlichen Traumgebilden, die nie zur Wahrheit und Wirklichkeit werden konnten— nie. 16. Kapitel. Vorfrühling war es. Keine berauſchende Pracht des Lenzes, kein ſattes Grün, kein Blumenduften, und doch ein 508 75 ſeln in der Natur: Der Befreier naht— er wird ie Feſſeln ſprengen, die dich jetzt noch gefangen halte und du wirſt frei werden eil e e Auf dem Wege von der Bahnſtation Tworrau nach dem Schloſſe wanderte ein junger, kräftiger, elegant ge— kleideter Mann mit ſchnellen Schritten ſeinem Ziele zu. Er war noch jung, kaum ſiebenundzwanzig Jahre alt, aber in ſeinem Geſicht lag nichts von Jugendluſt und Taten⸗ drang. Düſter blickten die Augen, grimmig ballten ſich zuweilen ſeine Hände zu Fäuſten. Heute war der Tag endlich erſchienen, wo er mit jenem andern abrechnen konnte: Hie Welf— hie Waibling— ſiegen oder ſterben! Anſer Kampf iſt noch nicht zu Ende, Feet Waibling! Noch ſteht der Gegner aufrecht und ſtark vor dir— aber heute handelt es ſich um einen höheren, den höchſten Preis! Mit ſolch düſteren Gedanken verfolgte er ohne Auf⸗ enthalt ſeinen Weg, denſelben Weg, den einſt Ilſe voll froher Zuverſicht und Hoffnung gewandert war. Es war noch zu früher Nachmittagsſtunde und die Märzſonne brannte ſchon ziemlich heiß und küßte mit ihren Strahlen die kleinen, grünen Knospen an den Sträu⸗ chern und Bäumen, als wolle ſie ſie zu Leben und Kraft erwecken. 1 0 17. Juni. Der faſchiſtiſche Südtirol, Giaxratana, hielt vor Faſchiſten aus eine Rede, in der er ihnen den Vorwurf machte, be Italieniſierung der Stadt nicht energf e= gehen. Er führte als Beiſpiel einige Fälle an, die geduldet werden 8 Meran ſeine Rundſchreiben ausſchließlich in deutſcher Sprache verfaßt. Ferner laſſe man ſich in Meran mit Vorliebe Muſiker aus Innsbruck kommen. Bei der Ver⸗ anſtaltung von Sportkämpfen lade man Radfahrer und Motorradfahrer von jenſeits der Grenze ein. Giarratana erklärte, daß ihm die Kampflage in Bozen bedeutend ſympathiſcher ſei, als der Friede von Meran. Die Zeit ſet gekommen, auch in Meran die Italieniſierung ſtärker borwärts zu kreiben. Wieder ein Tekrorakt in Oſtoberſchleſien. Kattowitz, 17. Juni. In einem Gaſthaus in Gieral⸗ towitz haben Aufſtändiſche eine vom Vorſitzenden des Aufſtändiſchenverbandes unterzeichnete Bekanntmachung ausgehängt, in der das Singen von deutſchen Liedern in dem Lokal perboten wird. Der Gaſtwirt mußte ſich dieſe exan der widerrechtlichen Eingriffe der„Nebenregierung“ gefallen laſſen, da ihm im Weigerungsfalle mit Konzeſſionsent⸗ ziehung gedroht wurde. Die Polizeiſtunde für ſein Lokal iſt erſt vor einer Woche wegen Singens deutſcher Lieder beſchränkt worden. Der polniſche Staatshaushalt vom Seim angenommen. Warſchau. 17. Juni. Im polniſchen Seim wurde der Stagtshaushalt in Höhe von 2208 Millionen Zloty in der Schlußabſtimmung bei Stimmenthaltung der So⸗ zialiſten und der Nationaldemokraten mit 219 gegen 83 Stimmen angenommen. Zu der Abſtimmung waren die in Warſchau anweſenden Regierungsmitglieder mit dem Vizepremier Barthels an der Spitze erſchienen. Mar⸗ ſchall Pilſudſki, deſſen Zuſtand nach zuverläſſigen Angaben ſich noch nicht im geringſten gebeſſert haben ſoll, war der Sitzung ferngeblieben. Die Annahme der Vorlage wurde von der Regierungspartei nur mit mäßigem Bei⸗ fall begrüßt. — Kleine politiſche Meldungen. Berlin. In einer Interpellation der deutſchnationa⸗ len Reichstagsfraktion wird die Reichs gierung gefragt, wie ſie der Notlage der Landwirtſchaft und des Weinbaues im beſetzten Gebiet abzuhelfen gedenke und ob ſie insbeſon⸗ dere bereit ſei, die an die Winzer gegebenen Kredite nieder⸗ zuſchlagen. a i München. Die Arbeitnehmer in der bayertſchen Me⸗ tallinduſtrie haben den ſeit 1. Juni 1927 laufenden Ta⸗ rifvertrag zu Ende Auguſt gekündigt. Rom. Das Gericht zum Schutze des Staates hat zwei Kommuniſten wegen Hochverrats zu 20 bezw. 15 Jahren Gefängnis verurteilt.. Wiriſchaftsumſchan. Ungünſtige Geſtaltung der Wirtſchaſtslage.— Internatio⸗ nales Börſengewitter.— Berechtigte und nuberechtigte Spekulation.— Zahlung der türkiſchen Schuld. Die allgemeine Wirtſchaftslage hat ſich in Deutſch⸗ land in den letzten Wochen zuſehends ungünſtiger ge⸗ ſtaltet, was allerdings in den meiſten Branchen viel ſtär⸗ ker im Nachlaſſen der Auftragseingänge als in der Be⸗ wegung der Beſchäftigtenziffern zum Ausdruck kommt. Le⸗ diglich im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Steinkohlenbergbau und im Tertilgewerbe beobachtet man Betriebseinſchränkungen und Arbeiterentlaſſungen in auffälligerem Umfange. In zahlreichen anderen Branchen allerdings kündigt ſich die Kriſe auch ſchon im Fortfall von Ueberſtunden und in der Einführung von Kurzarbeit, der Vorläuferin weiter⸗ gehender Einſchränkungen, an. Die an der Börſe auftretenden Symptome einer rück⸗ läufigen Konjunktur hängen nicht ſo ſehr mit der Wirt⸗ ſchaftslage im Inlande als vielmehr mit gewiſſen Vorgän⸗ gen an den Auslandsbörſen zuſammen. Ausgehend von Newyork, wo die Baiſſe in dieſer Woche verſchiedentlich die Form einer Deroute annahm, breitet ſich das Börſen⸗ gewitter auch nach Europa hin aus. Sehr kritiſch war die Situation an einigen Tagen der vergangenen Woche in Brüſſel. wo nur durch Einareifen der arößeren Ban⸗ Endltch näherte ſich der Wanderer Schloß Tworrau. Einen Augenblick blieb er ſtehen und muſterte das mäch⸗ tige, altertümliche Gebäude aus der Ferne, und ſeltſam träumende Gedanken drängten ſich ihm auf. Er ſchloß die Augen und ſchritt ſchnell vorwärts, bis er den Vorplatz, welcher von dem eigentlichen Schloßhof durch ein hohes eiſernes Gitter getrennt war, erreicht hatte. Zwei krie⸗ geriſche Kanonen waren zu beiden Seiten des Tores auf⸗ gepflanzt und ſtreckten ihre Mündung dem Ankömmling entgegen:„Was willſt du, vorwitziger Füngling? Kommſt du zum Kampf?— Eine Kugel aus unſerem Rohre ſtreckt dich nieder und du biſt nicht mehr.“ Schnell zog der Frembe an der Klingel, und ihr Ton hallte laut durch die Stille. Nach wenigen Minuten näherten ſich Schritte— der Haushofmeiſter ſchloß das Tor auf, ließ den fremden Herrn eintreten und fragte nach ſeinem Begehr. „Ich möchte den Prafen Limar, den Majoratsherrn von Tworrau, ſprechen. Hier iſt meine Karte; ich bin der Profeſſor Waldow aus Breslau.“ Höflich forderte ber Haushofmeiſter den Profeſſor auf, näherzutreten, rief einen Diener herbei und gab ihm die Wale die Karte ſofort zu dem gnädigen Herrn zu n. ährend dieſer davoneilte, ging Profeſſor Waldow langſamen Schrittes auf den Eingang des Schloſſes zu. Der Haushofmeiſter geleitete ihn, ohne jedoch zu wagen, den fremden Herrn, ber ſo wortkarg ſchien, anzureden. Heinz Waldow bemerkte die Gegenwart des anderen kaum. In ſeinem Kopfe und ſeinem Herzen ſtürmte und wogte es. ler auf demſelben Fleck war ſie einſt gewandelt, hier atte ſie gelebt und geatmet. Eine heilige Stätte, wenn ie nicht auch jenen anderen trüge, der—— Er dachte nicht weiter, denn ſchon kam der Diener zurück und brachte die Meldung, daß der Herr Graf den Herrn Profeſſor bitten laſſe, näherzutreten. f Heinz folgte dem Diener die Treppen hinauf durch einen langen Gang, bis dieſer die Tür vor ihm öffnete und bat, einzutreten. 13 Einen Augenblick zögerte Heinz, denn das Herz ſchlug ihm bis zum Halſe herauf; dann aber trat er ſchnell über die Schwelle, und der Diener dog von außen die Tür sch Es war ein ſchönes, geräumiges Zimmer, in dem er ſich befand, ein echtes Gelehrtenheim mit 0 hohen Bücher⸗ tedalen. mit den Schrünken von altertümlicher Vaſen mit Urnen und anderen Dingen mehr und dem mit papieren bedeckten Schreibtiſch. Eben von dieſem Schreibtiſch her kam Graf Konrad ſeinem Gaſt entgegen. „Was verſchafft mir die Ehre Ihres Beſuches, Herr Profeſſor?“ Freundlich und gewinnend klang es, aber Heinz fand kein Wort der Erwiderung, wenn er auch höflichkeitshalber die 1 Hand mit flüchtigem Druck ergriff. Steif und förmlich verbeugte er ſich und murmelte einige Worte, die nur leere Form und von keiner tieferen Bedeutung waren. Deſto ſchärfer muſterte er ſein Gegenüber, und ſein Staunen wuchs mehr und mehr. War das der Mann, den Ilſe ihm vorziehen konnte, dieſer hagere Gelehrte mit dem einfachen Weſen? Hatte er doch falſch gerechnet und elne hatte ſein blinder Haß ihn auf eine ſolche Fährte gelockt? Schon dachte er über einen paſſenden Vorwand für ſeinen Beſuch nach, als der Graf ſich jetzt der Mitte des Zimmers zuwandte und ihn mit einladender Handbewe⸗ gung bat, Platz zu nehmen. Sie hatten ſich dem Fenſter genähert, und das helle Tageslicht fiel auf ein edel ge⸗ ſchnittenes Geſicht, eine hohe Denkerſtirn und kluge, faſt jugendlich blitzende Augen. Das Kinn umgab ein kurz gehaltener, dunkelblonder Vollbart, und unter der feinen ariſtokratiſchen Naſe wuchs ein Schnurrbart, der die Ober⸗ lippe etwas frei ließ. ie der Graf ſo freundlich lächelnd und doch in ſo e ſtolzer und gebietender Haltung vor ihm ſtand, da erkannte Heinz in ihm ſeinen mächtigen Gegner wieder. Das Blut kochte in ſeinen Adern, die Pulſe flogen, und ſein Blick loderte heiß in den des an⸗ deren hinüber. „Herr Graf, eine wichtige Angelegenheit führt mich hierher— ich ſchicke voraus: Ich komme lch als Freund, ſondern als— Feind.“ b „O,“ machte Graf Konrad bedauernd, indem er ſich neben ſeinen Gaſt niederließ,„das betrübt eleh aufrichtig. Ich glaubte, mit der Beendigung des Gelehrtenſtreites wäre jede Feindſchaft 15 chen uns für immer getil Wenigſtens ſollte der al 0 erwähnt werden.“ „Das iſt leicht e Zankapfel fernerhin nicht me t. 1 Die Gemüter haben ſich 11. 190 beruhigt; es gärt und wühlt 9 trotzdem es längſt U geſagt. trtum lag.“-R und wir alle find dem ausge⸗ tren iſt menſchli Laue onrad freundlich. „erwiderte Graf nt Ireen iſt, auf 7 Seite der ſont.“ . dürften. So habe der Tennisklub in ken ehr ſchweres Unheil perhutet wurde und in warte. e Effektenmärkte, die ſeit Monaten durch die ätigkei' einiger ausländiſcher, insbeſondere belgiſcher roßſpekulanten, ſtark beeinflußt worden waren, konnten ſich zunächſt der erflauung der Weltbörſen gegenüber ligch ziemlich widerſtandsfähig erweiſen, gerieten aber ſchließlich auch in den internationalen Baiſſeſtrudel hinein, da die ausländiſchen Spekulanten gezwungen waren, ihre Engagements in Berlin und Frankfurt zu löſen. Es iſt 525 bezeichnend für die Gefahren, die mit der Börſen⸗ gelulation verbunden ſind, daß bei dem Zuſammenbruch einer kleineren Leipziger Bank, nämlich des Leipziger Bankverein A.⸗G., Spargelder in Höhe von rund einer Million Rm. gefährdet wurden. Wie berichtet wird, han⸗ delt es ſich um die Erſparniſſe von überwiegend kleineren Leuten. Dieſe Tatſache zeigt, daß die Annahme von Spargeldern durch Bankinſtitute nicht immer unbedenklich gut zu heißen iſt, vor allem dann nicht, wenn anzunehmen üſt, daß die Herren Direktoren ſtarke perſönliche Speku⸗ lalionsintereſſen haben. 5 5 5 Wer darf und ſoll eigentlich nicht ſpekulieren? Zu den Kategorien der Perſonen, denen das Spekulieren an der Börſe grundſätzlich nicht zukommt, gehören in erſter Linie die vereideten Kursmakler. Einer geſunden ge⸗ ſchäftlichen Moral würde es auch entſprechen, wenn die Bankdirektoren die Finger von der Spekulation ließen und ſich mit ihrem regulären Einkommen begnügten. Leider wird aber gerade hier ſehr viel geſündigt und es iſt mehr als bloßes Gerede, wenn oft behauptet wird, daß tüch⸗ tige Bankdirektoren ſehr gute Geſchäfte zum eigenen Vor⸗ teil auf dem Rücken ihres Bankkapitals machen. Eine ſelbſtverſtändliche Forderung iſt es übrigens, daß auch der Handelsredakteur, der in Börſen⸗ und Finanzfragen ge⸗ wiſſermaßen Treuhänder zwiſchen den Parteien iſt, ſeine Objektipität nicht durch eine Beteiligung an Börſenſpe⸗ kulationen gefährdet. Dieſer Grundſatz iſt nicht neu, ſon⸗ dern in der ſeriöſen Handelspreſſe längſt allgemein aner⸗ kannt. 1 Ein Ereignis von größerer Bedeutung auch für Deutſchland iſt die am Mittwoch in Paris erfolgte Un⸗ terzeichnung des türkiſchen Schuldenabkommens. Vor dem Kriege ſind recht erhebliche Summen deutſchen Spar⸗ kapitals in türkiſchen und Bagdad⸗Anleihen angelegt wor⸗ den. Infolgedeſſen iſt auch in Deutſchland der Kreis der Intereſſenten an der türkiſchen Schuldenregelung ziem⸗ lich groß. Die Einzelheiten des Abkommens werden erſt gegen Ende dieſer Woche veröffentlicht. Immerhin weiß man bereits ſo viel, daß es gelungen iſt, den Gläubigern der Türkei Abfindungen bezw. Zinszahlungen zu ſichern. Aus dem badiſchen Lande. Mannheimer Theaterſchau. Im Nationaltheater: dienstag, 19. Juni: Keine Vorſtellung. Mittwoch 20. Juni, 19,30 Uhr: Zum Boris Godunow, Oper von M. Mouſſorgſe, Hohe Preiſe. donnerstag, 21. Juni, 21,45 Uhr: Oktobertag, S i i i leine Preiſe. Schauspiel von Georg Kaiſer. Miete C. K ei Freitag, 22. Juni, 19,30 Uhr: Der fliegende Hollän⸗ der, Oper von R. Wagner. Für die Theatergemeinde Freie Volksbühne, Gruppen A, E, F und K. samstag, 23. Juni, 19,30 Uhr: Jubiläum und 1157 ſchied von Karl Neumann⸗Hoditz: Haſemanns 17 17 1 von Adolph L'Arronge. Miete Mittlere Preiſe. 5 Sonntag, 24. Juni, 19,30 Uhr: Boris Godunow Oper von M. Mouſſorgſky. Miete ee 19 8 0„25. Juni, 20 Uhr: Don Juan und Jau, . Tragödie von Ch. D. Grabbe. Miete F. Kleine Preiſe Im neuen e fan en ittwoch, 20. Juni, 19,30 Uhr: Die fünf. Frant⸗ 1 Luftſpiel von Carl Roeßler. Für die Theator⸗ gemeinde des Bühnenvolksbundes, Abteilung 17, 110 41 bis 53, 70, 81, 98, 211 bis 213, 236, 411 bis 416, 431, 481, 491 bis 492, 901 bis 903. n f Sonntag, 24. Juni, 19,30 Uhr: Wer gewinnt Li⸗ ſette? Komödie von K. Heynicke. Male: »tiete E. idelberg.(Oberbürgermeiſter Dr. Walz m 1 ud 2 Wie jetzt feſtſteht, wird Oberbürgermeiſter brofeſſor Dr. Walz mit Ende Juni ſein Amt nieder⸗ egen. Die Frage der Neuwahl eines Oberbürgermeiſters oll bis jetzt noch ungeklärt ſein. jdelberg.(Der Liliputanerprinz— ein 1 Ang Auf der diesjährigen Frühlahrs⸗ neſſe fand eine Liliputanerſchau ſtatt. Bei der 68 zolizeilichen Ueberwachung wurde vom Jugendamt be⸗ weifelt, ob es ſich tatſächlich um Zwergmenſchen, ſoge⸗ tannten Liliputanern handle, und die Polizeidirektion er⸗ nicht, durch Erhebung der Geburtsdaten der auftretender Rünſtler zu ermitteln, ob nicht, entgegen den Beſtimmun⸗ zen des Kinderſchutzgeſetzes und der feed Kinder bei dieſen Darbietungen verwendet. die Polizei hat daraufhin, wie das„Heidelberger Tag Flatt“ berichtet, feſtgeſtellt, daß tatſächlich ein 12jähriger zeiſtig zurückgebliebener Junge als Liliputaner⸗Prinz 985 kat. Wegen des Wegzugs des Unternehmens nach den Karlsruher Meſſe konnte die Angelegenheit hier nicht meh! verfolgt werden. Das Stadtjugendamt Karlsruhe 9 zun auf Erſuchen des hieſigen Jugendamtes das gewer K lich ausgenützte Kind, das auch keine Schule beſucht kurzerhand dem Unternehmer weggenommen und Mito ſtädtiſches 9 f ic Fa e wl 5 1 ktanerprinz wehrte ſich dagegen ganz l der 1 0 Fürſorgeſchweſter in gut Berliner Mund- art:„Ick haue dir alle Knochen zuſammen. Karlsruhe.(Stiftung für den Scheffel“ bund.) Der Byotſchafter der Vereinigten 1165 85 Ehrendoktor der Heidelberger Univerſität, Profeſſor 1 Schurmann hat dem Deutſchen Scheffelbund für 11 5 Deutſche Scheffelmuſeum die Handſchrift ſeiner. 1 67555 ſetzung von Scheffels Alt⸗Heidelberg⸗Lied gewidme 5 Baden⸗Baden.(Wünſche der mittelbad 5 ſchen Verkehrsgemeinſchaft.) Die in, e telbadiſchen e ee e J zuſemmengeſecheſkach Städte Bruchfal, Bretten, Pforzheim, Karlsruhe, Durla 0 Ettlingen, Raſtatt, Baden⸗Baden, Bühl und Achern hiel⸗ ten hier eine Verſammlung ab, wobei u. a. Einreise, erleichterungen aus dem Elſaß und die Beförderung von Obſt und Gemüſe nach 105 e Weschatat durch Kraftwagen angeregt wurden. 0 15 Virlehes cher t mit der e ſübweſldeutſcher Städte und mit der Elektrifßßzierung der babdiſchen Eiſenbahn linen. i e „ Granger. g 0 f rl U Winder, Mannheim) ei⸗ Aus Nah und Fern d de danktaſt eg pen 0 l ö Tröſel und Loſung um den 4. und 5. Preis, den 4. Preis. Sieben Arbeiter vom Eiſenbahnzug getötet. Kattowitz, 16. Juni. Auf der Eiſenbahnſtrecke zwi⸗ ſchen Bendzin und Dombrowa hat ſich ein ſchweres An⸗ glück ei et. Dort fuhr ein Eilgüterzug mit voller Ge⸗ ſchwindigkeit in eine Bahnarbeitergruppe hinein. Sechs Arbeiter wurden auf der Stelle getötet. Ein weiterer Ar⸗ beiter, der die Geiſtesgegenwart beſaß, ſich neben das Gleis zu werfen, wurde ſo ſchwer verletzt, daß er auf dem Transport zum Krankenhauſe verſtarb. Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß den Lokomotivführer keine Schuld trifft, da die Strecke an der Anglücksſtelle ſehr unüber⸗ ſichtlich iſt. Die Schuld dürfte den Kolonnenführer tref⸗ fen, der allem Anſchein nach nicht die nötigen Vorſichts⸗ maßnahmen getroffen haben. Marburg.(Tumulte im Marburger Ge⸗ fängnis.) Ein aus dem Marburger Gefängnis enk⸗ laſſener Strafgefangener verſuchte vor dem Gefängnis die Sträflinge durch Zurufe zu einer Revolte aufzuhetzen. Die Gefangenen erhoben daraufhin ein mächtiges Ge⸗ ſchrei und wollten die in den Zellen befindlichen Ein⸗ richtungsgegenſtände zerſchlagen. Polizeiliche Hilfe mußte herbeigerufen werden. Der Ruheſtörer wurde feſt⸗ genommen und wieder in das Gefängnis eingeliefert. Köln.(Eine 16jährige Raben mutter.) Ein 16jähriges Mädchen wurde hier auf Veranlaſſung von Spaziergängern durch die Polizei feſtgenommen, ge⸗ rade als es ein blutgetränktes Paket in die Brenneſſeln der Anlagen werfen wollte. Es ſtellte ſich heraus, daß in dem Paket die zerſtückelte Leiche eines neugeborenen Kindes war. Das Mädchen gab auf Befragen zu, das Kind am Tage vorher ohne jede Hilfe im elterlichen Gabe während der Abweſenheit der Eltern geboren zu aben. Aus Heſſen. Bingen.(Leichenfledderer.) Auf dem Bahn⸗ hof wurde einem ſchlafenden Reiſenden der Geldbeutel aus der Taſche geſtohlen und das Geld entwendet. Die Anzeige führte zur Feſtnahme der Diebe durch die Bahn⸗ polizei in Niederheimbach. Rüſſelsheim.(Kurzarbeit auf den Opelwer⸗ ken.) Um Maſſenentlaſſungen von Arbeitern in den Opel⸗ werken vorzubeugen, wird bis auf weiteres die Geſamt⸗ arbeiterbelegſchaft nur fünf Tage in der Woche beſchäf⸗ ligt. An Samstagen ruht der Betrieb für die Arbeiter⸗ ſchaft, nicht aber für die Angeſtellten. Die Arbeiter⸗ ſonderzüge fallen bis auf weiteres an Samstagen aus. Nieder⸗Olm.(Neues Volksbad.) In letzter Zeit wurde oft der Wunſch nach einem größeren Volks⸗ dad als das jetzige laut. Der Gemeinderat befaßte ſich mit der Angelegenheit und beſchloß, auf Koſten der Ge⸗ meinde ein ſolches zu errichten, das bis nächſtes Jahr fertig ſein ſoll. Der Entwurf ſtammt von Herrn Bau⸗ ingenieur Klos, Nieder-Olm. Vorige Woche hat eine Gemeindevertretung die für die Badeanſtalt in Frage kommende Gegend beſichtigt, um einen geeigneten Plat zu finden. g Grolsheim.(Verlore nes Augenlicht.) Das Auge eingebüßt hat ein junges Mädchen, dem beim Hak⸗ ken im Weinberg ein Stahlſplitter von der Haue ins Auge ſprang. 5 4 e e Lokales und Allgemeines. „— Verſchwiegenheit gegen die Steuerbehörde. Die Verſchwiegenheit des Steuerpflichtigen betrifft ein bemer⸗ kenswertes Urteil des Reichsfinanzhofs. Glaubt ein Steuerpflichtiger, beſtimmte tatſächliche Vorgänge den Fi⸗ nanzbehörden nicht offen legen zu können, weil er die Schweigepfloht einem Dritten gegenüber übernommen hat, iſt Schätung auch dem Grunde nach geboten. Auf das Anerbieten zur Tidesleiſtung braucht ſich Die Finanzde⸗ zörde in ſo chem Falle nicht einzufaſſen. In dem Fall war ein Erfinder im Auftrage eines Schweizer Unter⸗ ſehmens tätig. Gewiſſe Beträge hatte der Steuerpflich⸗ ige nicht als Einkommen, 95 als Darlehen be⸗ eichnet, aber nähere Auskunft unter Berufung auf die Berpflichtung zur Geheimhaltung der abgeſchloſſenen Ver⸗ räge verweigert. ee e Aenderung in der Gostesdienſtordnung. Donnerstag ¼6 Uhr Amt für Valt Hofmann 4., beid⸗ Ehefrauen und Angehörige und für Joh. Lahres 1., delde Ehefrauen, Schwisgerſohn Georg Weidner 10. und Ehefrau Auna Marta. «Polizeibericht. Belm Poltzetamt wurden in letzter Woche folgende Anzeigen eingebracht: 2 wegen Kör⸗ perverletzung; 3 wegen Ue bertretung der Baupolſzei Verord⸗ nung; 4 wegen Nuheſtörung und groben Unfugs und eine wegen Beirugs. * Der geſtrige Sonntag hatte unter der Unzunſt des Wetters wieder ſehr zu leiden. Auſtait der Sommer⸗ klelder mußte man die Winterkleidung herausholen, ſo emp; findlich kähl war es geſtern. Aus dem Odenwald wird be. richtet, daß die Landſchaft einen weißen Schleler angelegt halte, was im Juni gewiß zur Seltenheit gehört. Es war daher begreiflich, wenn den Sonntagsveranſtaltungen der übliche Zuſpruch fehlte. Das Waldfeſt des Turner⸗ bun des, welches immer gern beſucht wird, fiel ſo gut wie aus. Maum, als das Feſt ſeinen Anfang nehmen ſollte, öffneten ſich dle Schleußen und zwar berart, daß ſelbſt die Väume am Ochſenbrunnen keinen Schutz mehr boten. War es vorher ſchon recht kühl, ſo wurde die Natur nach dem Regen noch friſcher, ſobaß der Betrieb auf dem Feſtplatz racht ſpärlich war.— Unter den gleichen Verhaltniſſen litt auch die Veranſtaltung des Vereins der Hundefreunde. * Die Jüngliugs⸗Sobalität kehrte geſtern vom kath. Jugendfeſt in Feudenheim fioggektönt zurück. Belm Kotſogehen errang ſie unter den Land vereinen den 1. Preis, Gbenſo konnte beim Stoffettenlauf eln guter Erfolg gebucht werben. Der Korſozug felbſt bot ein prächtiges Bild. »Die D. J. K. wieder ſiegreich. Die erſte Mann ſchaft der ſieggewohnten D. J. K ler lonnte auch das 3. Rteismelſterſchafts treffen gezen Fulda mit 7 zu 1 Toren ſür ſich entſchelden. D. J. K. Heil! Vom Geſangswettſtreit in Großſachſen. Bet dem geſtern in Großfachſen ſtastzehabten Preisſingen ertang ſich der M. G. 8. Harmonie(Dirigent Herr Georg Straße. Weinheimer Straße ein recht betrübender Unglücksfall zuge⸗ tragen. 50) in der 1. Landklaſſe den 2. Preis; der Geſaugverein Wir beglückwünſchen beide Vereine, die ſich ſchen immer um die Pflege des deutſchen Liedes und des deutſchen Männer ⸗ geſangs verdient gemacht haben, recht herzlich zu dieſen ſchönen Erfolgen. Sieg der Sportvereinigung. Wie wir aus Sportkreiſen erfahren, konnte bei dem geſtrigen Fußballtreffen obiger Verein einen Sieg mit 0: 2 Toten erringen. Wir kralnlieren! «„ Die Fuchsjagd des Auto⸗ und Motorradklub b nahm am geſtrigen Sonntag einen ſchönen Verlauf. 15 Motorradfahrer und 3 Autos hatten den Fuchs(Herrn Franz Schmitt) auf folgender Stricke zu ſuchen: Viernheim Huttenſeld, Hemsbach, Weinheim, Großſachſen, Heddesheim, Wallſtadt, Käfertal, Sandhofen, Lampertheim. Dem Steger Herrn Metzgermeiſter Georg Adler, gelang es den Fuchs bet Weinheim zu finden und feſtzunehmen. Wir beglück⸗ wünſchen Herrn Adler zu dieſem ſchönen Sieg. * Ein Motorradunglück in der Weinheimer Am Samstag nachmiitag hat ſich hier auf der Die Frau Mich. Faltermann 3. Witwe wurde von einem Motorradfahrer, als ſie den Fahrweg öberſchreiten wollte, angefahren, zu Boden geworfen und ſchwer verletzt. Sie mußte tus hleſige Krankenhaus überführt werden, wo⸗ ſelbſt ihr ein Bein unterhalb am Kate amputiert werden mußte. An dem Aufkommen der 70ſährtgen Frau wird ge⸗ zweif⸗lt. Wie ein Wunder blieb der Motorrabfahrer, der aus Kocherbach ſein ſoll und hier Verwandte hat, unverletzt. Dteſer ſoll, wie polizeilich mitgeteilt wird, keine Schuld an dem Unglück tragen. Dieſer Vorfall dient wieder zur War⸗ nung, auf öffentlicher Straße die beſtehenden Vorſchriften nicht außer Acht zu laſſen. »Die Brillantenſchmuggler von New Vork. Heute wird zum letzten male das aktuelle Großſtadtpro⸗ gramm im Central⸗ Theater in einer Sonder⸗Vorſtellung gezeigt. Zwei Filmwerke von Qualität die man geſehen haben muß. Taß recht viele das hervorragende Pro⸗ gramm ſehen können, gilt eine Karte für 2 Perſonen. Die Maſſe muß es bringen.(Siehe Juſerat.) * Zigarettenverbrauch. In Deutſchland wurden im Jahre 1925 32 Milltonen Zigaretten verbraucht gegen⸗ über 16 Miltoneu im Jahre 1914. Auf den Kopf der Be⸗ völkerung entſtelen 1925 an Zigaretten in Schweden: 184. Frankreich 249, Italien 284, Belglen 513, Deutſchland 5691 * Einreichung der Belege über den Steuer⸗ abzug vom Arbeitslohn für das Kalenderjahr 1928. Der Herr Reicheminiſter der Finanzen has in einer Verordnung vom 31. März 1928 die Anordnungen über dle Einteſchung der Belege über den Steuerabzug vom Arbeits lohn für das Kalenderjahr 1928 getroffen. Hiernach find die Arbeitgeber, die den Steuerabzug im Ueberwelſungsver⸗ fahren bewirken, verpflichtet, für die am 31. Dezember 1928 bei ihnen in einen Dienſtverhältnis ſtehenden Arbeitnehmer Lohnſteuer Beſchelnigungen und für die im Kalenderjahr 1928 vor dem 31. Dezember 1928 außſchelden⸗ den Arbettnehmer Lohn feuer Ueber welſungs⸗ blätter avszuſchrelben. Die Einſendung der Belege hat ſpäteſtens bis zum 15. Januar 1929 an das zuſtändige Finanzamt zu erfolgen. Es empfiehlt ſich jedoch, die Lohn⸗ ſteuer Ueberweiſangsblätter ſchon tm Laufe des Jahres 1928 auszuſchreiben und ſte jeweils nach dem Auaſchelden von Arbeitnehmern oder innerhald gewiſſer Zeitabſchnitte monatl., vlerteljährl. dem Flnanzamt abzullefern. Vordrucke zu den Loknſteuer⸗Beſchelnigungen und Lohnſteuer Ueberwei ⸗ fungsblättern werden von dem Finanzamt koſtenlos abgegeben. Auch erteilt das Finanzamt jede weitere Aus kunft. *Caritas⸗Sterbevorſorge. Die Caritas⸗Ster⸗ bevorſorge erſtreckt ſich durch die einzelnen Dtözeſan⸗Cari⸗ tasverbände über ganz Deutſchland und insgeſamt über 500 000 Mitglieder. Die Caritas Sterbevorſorge will allen, arm wie reich, die Mittel für ein chriſtlich es Erbbegräbnis ja ſogar einige Notpfennige für die Familie, die ihren Ernährer verloren, aufbringen. Gleich⸗ zeitig nimmt ſie den Kampf auf gegen manche ungeeignete Zeitſchriften und Sterbeverſicherungen, die durch Eintritt in die Caritas Sterbevorſorge zum größten Tell entbehr⸗ lich werden. Ferner will ſie in jeder Weiſe die Feuerbe⸗ ſtattung bekämpfen und allen Kabhollken, die ſich verſi⸗ chern bei den billigſten Prämien die größten Leiſtungen durch die Verſicherungsgeſellſchaft und vor allem die größte Sicherheit garantieren. Die Caritas. Sterbevorſorge ga⸗ rantiert bei einer Zahlung von 50 Pfg. im Monat den Angehörigen die Auszahlung eines Sterbgeldess, deſſen Höhe ſich nach dem Eintrittsalter richtet. Den Familien mit Kindern, beſonders den Kinderreichen ſind die weit⸗ gehendſten Vergünſtigungen geboten. Wenn Mann oder Frau verſichert ſind, ſind die Kinder vom vollendeten 2. bis zum vollendeten 16. Lebensjahre beitragsfrei mitver⸗ ſichert. Bei einem Sterbefall wird den Angehörigen das Sterbegeld ohne jede Wartezeit durch den Caritasverband ausbezahlt Das Sterbegeld wird auch ausbezahlt, wenn vor dem Tode nur ein einziger Monatsbeitrag ent⸗ richtet worden wäre Bei dem Tod durch Unfall wird die doppelte Verſicherungsſumme ausbezahlt. Die Sterbe⸗ geldſumme ſteigen von Juhr zu Jahr um die Gewtnnanteile und deren Zinſen. Die Caritas⸗Sterbevorſorge iſt von dem biſchhoͤflichen Ordinariat empfohlen und bitten wir alle, die ihren Angehörigen ein chriſtliches Erbbegräbnis ſichern wollen, der Caritas⸗Sterbevorſorge des Carttas⸗ verbandes der Dlözeſe Mainz beizutreten. 0 Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 367 Stück Berkauft: 293 Stück. Milchſchweine wurden verkauft das Stck. v. 8—24 Läufer das Stück von 16—40 Mark.