Aus Heſſen. Darmſtadt.(Ein Unhold unſchädlich macht.) Auf zei Frauen, die ſich nach ihren Woh⸗ nungen auf dem Exerzierplatz begeben wollten, in der Eſchollbrüclerſtraße ein roher Ueberfall verübt. Der in der Dragonerkaſerne wohnende 30 jährige verhei⸗ ratete Friedrich Wolf drang auf die Frauen ein, warf die eine der beiden, die kurz vor der Niederkunft ſteht, bru⸗ tal zu Boden und verſuchte, ſie zu vergewaltigen. Das Jammern der hilfloſen Frau rief eine Schupopatrouille herbei, der es gelang, den Rohling festzunehmen. Dieburg.(Poſtamtsneubau.) Der Neubau des Poſtgebäudes, der in der Marienſtraße errichtet wird, iſt im Re⸗hbau ferliggeſtellt worden. Man rechnet damit, daß das neue Poſtamt in dieſem Jahre nicht mehr be⸗ triebsfertig wird, ſondern erſt im neuen Jahre bezogen werden kann. Von der Vergſtraße.(Jubiläumsgeſchenk.) Der Verwaltungsrat des Gemeinnützigen Vereins in Weinheim genehmigte den Entwurf des Stadtbaurates Eberhardt betreffend Errichtung eines hiſtoriſchen Markt⸗ brunnens, Der Brunnen wird von einer Statur, die Juſtitia“ darſtellend, gekrönt werden und im Barock⸗ fil gehalten ſein. Der Verwaltungsrat will dieſen Brun⸗ nen, der 6000 Mark koſtet, im Oktober als Jubiläusas⸗ geſchenk anläßlich des 60 jährigen Beſtehens an die Stadt⸗ verwaltung übergeben. Lahr.(Ein Wohnhaus abgebrannt.) Auf dem ſogenannten Langenhard brannte ein zur Wirtſchaft „Zur ſchönen Ausſicht“ gehöriges Wohnhaus bis auf die Grundmauern nieder. Die herbeieilenden Löſchmannſchaf⸗ ten konnten das Gebäude nicht mehr retten. Radolfzell.(Ein Hoteldieb verhaftet.) Der Gendarmerie gelang es, im Hotel Sonne-Poſt einen be⸗ rüchtigten Hoteldieb feſtzunehmen, der kurz zuvor in einem Hotel in Singen einen namhaften Geldbetrag ſtahl und auch in anderen Hotels in der Bodenſeegegend Diebſtähle verübte. Er war es auch, der vor einiger Zeit die Kaſſe des Hotels Helvetia in Konſtanz vollſtändig ausgeplündert hat. Auch einige Schwarzwaldorte hat er heimgeſucht. Achern.(Waghalſige Burſchen.) Zbwiſchen den Stationen Achern und Oensbach ſprangen aus dem in voller Fahrt befindlichen Zug Nr. 9122 zwei junge Bürſch⸗ ſchen herab und verſchwanden im nahen Wald. Sie ſind anſcheinend unverletzt geblieben. Die ſofort verſtändigte Gendarmerie nahm die Verfolgung auf. Oſſenbar hat es ſich um zwei Burſchen gehandelt, die ihre Endſtation. Achern überfahren haben. j i Rheinweiler(Amt Müllheim).(Notlandung.) Ein Waſſerflugzeug der Lufthanſa— ein Dornier-Wal — wurde infolge Motordefekts gezwungen, auf dem Rhein niederzugehen. Es kam vom Bodenſee und war auf dem Wege nach Travemünde, wo es den Flugdienſt nach Ko⸗ penhagen verſehen ſollte. Tags darauf flog das Flug⸗ zeug wieder nach dem Bodenſee zurück, wo es endgültig repariert werden muß. g f e Aug der Falz. Ludwigshafen.(Eiſenbahnunfall.) In Otter⸗ berg entgleiſte auf der Ausfahrt des Perſonenzuges 1317 nach Lampertsmühle— Otterbach der Packwagen und ein Perſonenwagen. Ein Reiſender wurde leicht verletzt. Der Betrieb erlitt keine Störung. Die Entgleiſungsurſache konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Neuſtadt a. d. Hdt.(Einbruch.) In dem Hauſe des Pfarrers Lorentz in der Römerſtraße(Branchweiler⸗ hof) wurde eingebrochen und Geld, ſowie zwei goldene Trauringe, gez. A. S. und E. Sch. ſowie zwei ſilberne Damenuhren, davon eine E. S. gezeichnet, geſtohlen. Der ö * 90 würde Gſchsent en, Je f, Ii Hol, n los fe ub fſcci jo,“? Weißt du das? Geſunbheitsratſchläge für die Frau und Mutter. Haltet Hals und Kopf frei. — und Hals mit dicken Tüchern fürſorglich einhüllen und beſonders manche Mütter können nicht genug darin tun, ihren Kindern dicke Wollſchals um den Hals zu würgen. Das iſt aber gerade verkehrt. Die Erkältung der Füße und des Unterleibes iſt gefährlich; Kopf und Hals aber, die zeitlebens mit Luft, Wind und Wetter in Berührung kommen, dürfen nicht verwöhnt werden. Ein Halstuch zu tragen iſt eine üble Gewohnheit, man verhindert damit die Ausſtrömung der erwärmten Luft von Bruſt und Rücken, erhöht die Temperatur derſelben unnötiger Weiſe, erzeugt Schweiß und verwöhnt den Hals, der von Natur dazu nicht neigt. Beſchwerden in den Wechſeljahren. Gegen Hitzwallungen nach dem Kopfe, fliegende Röte, Schweißausbrüche, Ohnmacht, Schwindelgefühl, Flim⸗ mern vor den Augen, Ohrenſauſen, welche Beſchwerden äußerſt ſtörend und faſt unträglich werden können, wer⸗ den alle möglichen Medizinen verſucht. In den letzten Jahren hat man ſogar den vergeſſenen und lange ver⸗ pönten Aderlaß wieder angewendet. Hufland empfahl ihn während der Wechſeljahre alle zwei Monate einmal zu machen und dieſer gute und kluge Beobachter hätte das nicht getan, wenn die Erfolge ihm nicht recht gegeben hätten. Auch heute berichtet man von guten Erfolgen. Der hohe Blutdruck ſinkt und die Frauen ſind der Be— ſchwerden auf längere Zeit ledig. Wir wiſſen aus Er⸗ fahrung, daß wir das Gleiche durch ein oder zwei Faſt⸗ Täter iſt noch nicht bekannt. N 0 odere Oiogeb Ses 9 N 15 I. „Kopf kühl, Füße warm, macht den reichſten Doktor arm“, ſo lautet ein uraltes deutſches Wahrwort, das viel zu wenig beachtet wird. Viele glauben, in naſſen Früh⸗ lingstagen vor Erkältung geſchützt zu ſein, wenn ſie Kopf tage erreichen, Diele, Faſttage, lind einfacher, ang fährlicher bequemer und vulger, als ein Aderlaß. Jede Frau, welche durch den Wechſel zu leiden hat, ſollte je nach der Stärke der Beſchwerde einen oder zwei Faſttage im Monate hal⸗ ten, alſo etwa 36 bis 60 Stunden nacheinander nichts genießen und nur bei Durſt etwas warmen Kräutertee oder Waſſer trinken. Wie ſchnell wachſen wir? 5 N Das Kind iſt bei ſeiner 50 Zentimeter lang und wächſt während des erſten Le⸗ bensjahres 20 Zentimeter. Wenn das Neugeborene dieſes Tempo bis zu ſeinem 70. Lebensjahre behalten würde, dann würde es ſich zu einem Rieſen von 14 Metern ent⸗ wickeln. Aber in Wirklichkeit nimmt die Geſchwindigkeit des Wachstums nach dem erſten Jahre ganz bedeutend ab, Zwiſchen dem Alter von ein und zwei Jahren wächſt das Kind im Durchſchgitt nur noch neun Zentimeter, während des dritten Jahres nur noch ſechs Zentimeter. Von dann an beträgt die durchſchnittliche Längenzunahme nach den Berechnungen eines engliſchen Anthropologen nur noch 3,5 Zentimeter. Der junge Mann erreicht im allgemeinen ſeine volle Länge nicht vor dem 25. Lebensjahre, aber in den fünf letzten Jahren wächſt er nur noch ganz wenig, durchſchnittlich im Jahre einen halben Zentimeter. Kna⸗ ben und Mädchen ſind in dem Tempo ihres Wachstums verſchieden. Angeſehen von dem erſten Jahre iſt das Wachstum des Knaben gewöhnlich vom 16. bis 17. Jahre am ſtärkſten. Während dieſes Jahres nimmt er am meiſten an Gewicht zu. Bei den Mädchen aher liegt dieſer Höhe⸗ punkt des Wachſens im 14. Jahr. Mädchen erreichen ihre volle Länge gewöhnlich ſchon im 16. Jahr, und ihr volles Gewicht um das 20. Die Männer wachſen ſehr viel länger und entwickeln ſich langſamer. Knaben ſind ſtärker als Mädchen von der Geburt bis zum 2. Lehens⸗ jahr, dann ſind ihnen die Mädchen bis zum 17. Jahr überlegen, von da an iſt es wieder umgekehrt. Vom No⸗ vember bis zum April nehmen die Kinder verhältnismäßig wenig zu, ſowohl an Gewicht, wie an Länge, vom April bis zum Juli wachſen ſie, werden aber nicht ſchwerer, da⸗ gegen nehmen ſie in der Zeit vom Juli bis November mehr an Gewicht als an Länge zu. Die verſchiedenen Teile des Körpers wachſen in ver⸗ ſchiedenem Tempo. Die Beine ſind am Ende des dritten Jahres doppelt ſo lang und am Ende des zwölften Jahres dreimal ſo lang. Wenn der Menſch zu wachſen aufhört, dann ſind ſie fünfmal ſo lang als bei der Geburt. Vor dem zehnten Jahre ſind Fuß und Kopf gleich, nach dem zehnten Jahre iſt der Fuß länger als der Kopf. Das Haar wächſt mit einer Schnelligkeit von 0,04 Zentimeter am Tage, aber die Lebensdauer jedes Haares iſt durch⸗ ſchnittlich höchſtens ſechs Jahre, dann fällt es aus. Nä⸗ gel wachſen ſehr viel ſchneller, als man gewöhnlich an⸗ nimmt. Die Fingernägel erneuern ſich in weniger als vier Monaten. Das Gehirn eines erwachſenen Menſchen wiegt zegen drei Pfund, das einer erwachſenen Frau gegen ztocidreiriertel Pfund. YSeepefs e eufscher ,* 5 90 a. N 197 WW D Dee 1921 bbb ü, Ins fen., 1922 EKH] ‚¾¾ZJẽ s br fi, Ins Hi, B Wants erskege nnn. we. u feng b Am kommenden Donnerstag, d. 21. Juni 1928, nachm. 3 Uhr fündet in Viernheim in dem Anweſen der Firma Joh. Adam Adler 2., Rat- hausſtraße, zwangsweise Verſteigerung eines Preſto⸗Laſtkraftwagen⸗ zum Teil auseinandergenommen, gegen Barzahlung ſtatt. Der Wagen kann an obengenannter Stelle vor der Verſteigerung beſichtigt werden. Anſchließend um 4 Uhr werden im Saale zum Karpfen, folgende Gegenſtände, zwangs⸗ mitzubringen. im Schieß buch eingetragen iſt. Schreiben? Heute Mittwoch Abend halb 9 Uhr Verſammlung im Lokal zum„Schützenhof“. Am Gauſchießen(1. Juli in Sandhofen) kann nur teil- nehmen, wer ſeine Bedingungen erfüllt hat und das Reſultat Schießbücher ſind Der Vorſtand. Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 Einge⸗ troffen: Eine ſehr Ich bin in einem Band dein Freund in allen Lagen und„Kleiner Herder“ genannt. Der Kleine Herder ist ein Lexikon in einem Bande: menste und brauchbarste. Uber 50000 Artikel. 4000 ider a Karten. Gründlich. Praktisch. Handlich. Jedermann verständlich 30 Mark. 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Juni 1928 Neues in Kürze. te: Hermann Müller hat ein Regierungsprogramm zu⸗ ſammengeſtellt, das eine Zuſammenfaſſung der Ergebuiſſe der interfraktionellen Beſprechungen darſtellt. 2 2: Zn Hamburg und Verlin war die Segeiſterung beim Empfang der Ozeanuflieger geradezu beiſpiellos. :: In Gegenwart des Reichspräſivdenten von Hinden⸗ burg wurde die FTeilſtrecke Hannover— Peine— Hildesheim des Mittellandkaunals feierlich eröffnet. 1 1: Trotz der Suche mehrerer Flugzeuge, Eisbrecher und Hundeexpeditionen nach der„Italia“⸗Mannſchaft ſind alle Rettungsaktionen bisher ergebnislos verlaufen. :: Im Schachtyprozeß erlitt die Staatsanwaltſchaft durch den Widerruf der Hauptbelaſtungszeugen eine ſchwere Niederlage. a 1: Das Kaſſationsgericht hat die Freilaſſung Ricklins und Roſſes wider alles Erwarten abgelehnt. ꝛ6: Woldemaras hat eine kriegeriſche Rede gehalten, worin er die Hoffnung auf die Wiedereroberung Wilnas ausſpricht. 28 1 Parlamentsdämmerung. t Es it 5 05 701 e denen 0 menkariſche Regierungsſyſtem irlig in ee Kriſe befindet. Wer aufmerkſam die Welt⸗ reſſe verfolgt, begegnet allwöchentlich einer großen An⸗ ahl von Abhandlungen über dieſen Gegenſtand und 118 icht nur im bolſchewiſtiſchen Rußland und in faſchiſti⸗ chen Italien, ſondern auch in den weſtlichen Ländern mit, hrer alten Demokratie. Selbſt die engliſche Preſſe iſt in den letzten Tagen trotz der hervorragenden, Aus⸗ ſprache über das Gebetbuch auf den„Verfall des, Parla⸗ ee eingehend zu ſprechen gekommen. „Morning⸗Poſt“ konnte man dieſer Tage eben zahlreichen anderen Gründen vornehmlich drei Saupturſachen für die beſtehende Kriſis des parla-⸗ entariſchen Syſtems zu nennen ſind, nämlich die wach⸗ ende Macht der Preſſe, das Erſtarken der Verwaltung egenüber den Sprach- und Beſchlußparlamenten, ſowie die Erſtarrung unſerer gebundenen Parteien. 7 0 55 1% in Köln Wer einigermaßen aufmerkſam die Preſſa in Kö Maden de kennt die 1 inden dar deunſche gei⸗ die im letzten Vierteljahrhundert das deitſeze Jer ugs, f Die Preſſe aller Völker trägt Die volitiſchen Vordergrund. ungsweſen durchmachte. D bllen Bedürfniſſen ihrer Leſer Rechnung. Belange ſtehen heute längſt nicht mehr im 5. Trotz dieſer Erſcheinung iſt die politiſche Bedeu⸗ kung der Preſſe mittelbar und unmittelbar gewaltig geſtiegen. Das iſt in einem parlamentariſch regierten Lande natürlich. Jedenfalls ſteht feſt, daß das geſchriebene Wort eine ungleich weitere Verbreiterungsbaſis Heſitt, als das geſprochene Wort der Parlamentarier im ieichs⸗ tage und in den Parteiverſammlungen. Der ſteigende Einfluß der Verwaltung iſt im eiche ſowohl wie in den Ländern nicht zu verken⸗ en. Einen geradezu kypiſchen Beweis für dieſe Behaup⸗ tung liefert der letzte Zwiſchenbericht des Entſchädigungs⸗ genen Parker Gilbert, der nachweiſt, daß ch die änder um die Beſtimmungen des vorläufigen Finauz⸗ ausgleiches vom 9. April 1927, die eine„Herabſetzung er Realſteuern in den Ländern und Gemeinden verlau⸗ en, ſo wenig kümmerten, daß im letzten Haushalts- ahr die Länder und Gemeinden ihre erhöhten Steuer⸗ innahmen zu rund 22 Prozent, in der Höhe von 210 Millionen Mark, durch eine ſchärfere Anſpannung der Realſteuern erzielten. Die Finanzverwaltung kümmerte ſich alſo ſchlechthin nicht um die Beſchlüſſe des Parlaments. Das hat ſeine tieferen Gründe. Früher wurden in, den Saushalten des Reiches und der Bundesſtaaten die Aus⸗ gaben eingehend geſchätzt und mit den Einnahmen pein⸗ lich in Einklang gebracht, Das war jedesmal für die Kenner des Reichshaushaltes eine Gelegenheit, den gan⸗ en Reichshaushalt bis ins Einzelne zu durchleuchten und dem Volte zu ſagen, ob und wie mit ſeinem Gelde offeut⸗ lich gewirtſchaftet wurde. Das iſt jetzt leider zum Schaden es Parlamentarismus und des ganzen Syſtems gründlich nders geworden. Der Rechnungshof des deutſchen Reiches erſcheint als eine geheime Beamtenhierarchie 1115 Abhängigleit von den parlamentariſchen Führern, die ſich ihrerſeits in der Führung der Reichsgeſchäfte und der Be⸗ einflurng des Reichsfinanzminiſteriums ablöſen. Hierin iann Wandel geſchafſen werden, wenn wir, ahnlich wie in Großbritannien, aber mit noch größerem Pflicht⸗ bewußtſein, in allen unſeren Parlamenten des Reiches, der Länder und der Gemeinden Oppoſitions va epo. rhalten, die ſich ihrer Pflichten gegenüber dem Polke voll⸗ auf verantwortungsbewußt ſind. f jeſe Forderung ist bei der Erſtarrung und er kaltung unſeres gebundenen Partei weſens nur ſchwer einzulöſen. Die, Theorie iſt freflich glänzend. Nach Artikel 21 unferer Reichsvorfaſſung ſind die Abgeordneten Vertreter des ganzen e 977 ind nur 19 Gewiſſen unterworfen und an Aufträge hnicht gebunden.“ Das ſind wahrhaftig erleuchtete Grund⸗ ſitze! Es ſoll nur niemand nach der n und „agen. Wenn man ſo fabrelana im Reſchstage ſitzt und In der leſen, daß; von der Preſſetribüne herunter den Reden der einzelnen Fraktionsſprechern lauſcht, ſo drängt ſich doch oft die Frage auf: Wozu die Rede? Läßt ſich auch nur ein Par⸗ lamentarier dadurch beeinfluſſen? Wird er anderer Mei⸗ nung werden? Läßt er ſich überhaupt überzeugen? Ganz ausgeſchloſſen! Die Entſcheidung iſt ja längſt vorher im dunklen Schoße der Fraktionen gefallen und was in ö fentlicher Reichstagsſizung geſprochen wurde, war bisher in der Regel eine zumeiſt wenig eindrucksvolle Borle⸗ leſung eines Fraktionskompriſſes, der häu⸗ fig recht faul wa.* Der Präſident des Reichstages, Herr Loebe, lennt dieſe und andere Urſachen des Parlamentsverfalls ſehr wohl, wie ſeine Rede nach der Wiederwahl zum Reichs⸗ tagspräſidenten jedem deuflich genug zeigte, der die par⸗ lamentariſchen Verhältniſſe kennt. Präſident Loebe hat aus eigener Machtvollkommenheit vor dem Zuſammen⸗ tritt dieſes Reichstages die„Eſelsbrücke“ entfernen laſſen, die bisher auf dem Rednerpult des hohen Hau⸗ ſes ſtand und von dem die meiſten Abgeordneten ihre Reden abzuleſen pflegten. Auch eine Einſchränkung der Redetätigkeit in den Vollſitzungen unſerer Parlamente iſt unerläßlich, denn es gehört ſchon in das Gebiet gro⸗ ben Unfugs, daß die gleichen Fraktionsſprecher die gleiche Rede bei der erſten, zweiten und dritten Leſung der gleichen Regierungsvorlage halten. Hätten wir mehr Männer von Format im Reichstage, dann wären die beſtehenden Verhältniſſe ſchlechterdings unmögkkeh. Eine Aenderung iſt aber ſchwerlich zu erzielen, ſolange e erdrückende Mehrheit unſerer Parlamentarier ſich* aus Werkzeugen der Parteimaſchinen zuſammenſetzt, aus Parteitypen und Parteiſchemen, und nicht aus oolitiſchen Köpfen. Eine gründliche Wahlrechtsreform iſt des⸗ halb unbedingt erforderlich. Es iſt ureigenſte Aufgabe dieſes Reichstages, dafür zu ſorgen, daß die beſtehenden Mißſtände beſeitigt werden. Die Tatſache, daß am 20. Mai ein rundes Viertel aller wahlberechtigten Männer und Frauen nicht zur Wahlurne ging, ſollte allen ge⸗ wählten Parlamentariern zu denken geben. 9 4 b Das Regierungsprogramm. Braun gibt nicht nach. de Berlin, 20. Juni. Das Regierungetragramm des Abg. Müller⸗Fran⸗ ken, das vorläufig der Oeſſentlichkeit noch nicht übergehen wird, enthält, wie man aus parlamentariſchen Kreiſen erfährt, 17 verſchiedene Punkte, darunter einige, die bis⸗ her in den interfraktionellen Beſprechungen noch nicht be⸗ handelt worden ſind. Es ſtellt im weſentlichen eine Zu⸗ ſammenfaſſung des Ergebniſſes der bisher gepflogenen Erörterungen dar. Einige ſtrittige Punkte ſind nicht darin enthalten, unter anderem die Frage des Panzer⸗ kreuzers A. Die Fraktionsſitzungen des Zentrums und der Deut⸗ ſchen Volkspartei, die ſich mit dem Programm beſchäf⸗ tigten, zogen ſich ziemlich lange hin. Mährend der Sitzung der Reichstagsfrattion der Deutſchen Vollspartei erſchie⸗ nen die preußiſchen Unterhändler der, Deutſchen Volks⸗ pareti, um über ihre Unterredung mit dem preußiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Braun zu berichten, der erklärt haben ſoll, daß er an ſeinem bisherigen Standpunkte ſeſt⸗ halte und von ſich aus keine Möglichkeit ſehe, vor dem Herbſt eine Aenderung in der Zuſammenfaſſung der breu⸗ ßiſchen Regierung herbeizuführen. Es bleibe gun der Weg offen, daß die Fraktionen unter ſich eine Verständigung herbeiführen. Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volks⸗ partei unterbrach darauf ihre Sitzung. Inzwiſchen ſollen die preußiſchen Unterhändler auf Grund des geſtrigen Be⸗ ſchluſſes der Zentrumsfraktion des Reichstages mit dieſer Fühlung nehmen. Weitere Vernehmungen im Schachty⸗ Prozeß. Eine ſchwere Niederlage der Staatsanwaltſchaft. M Kowno, 20. Juni. Wie aus Moskau gemeldet wird, wurde in der Pro⸗ zeßverhandlungn der Angeklagte Juſſewitſch vernommen. Der Staatsanwalt hat angeordnet, daß dem Aggeklag⸗ ten Juſſewitſch andere Angeklagte, wie z. B. Kaſarinow, gegenüber geſtellt werden, um ſeine Ausſagen zu über⸗ prüfen. Die Frage über die franzöſiſche Spionage wird auf einer geſchloſſenen Sitzung erörtert werden. Auch wurde der noch nicht aufgetretene Angellagte Krſchy⸗ Nabe vernommen, der von polniſchen Behörden 5000 ubel erhalten haben ſoll. Die Staatsanwaltſchaft erlitt die empfindlichſte Nie⸗ derlage während des ganzen Prozeſſes, als Walowfki und Juſſewitſch beteuerten, daß ſie ſich heute garnicht vor⸗ ſtellen könnten, wie ſie ſolche belaſtende Ausſagen haben ehates deutſches Entlaſtungsmaterial. Sg Der Schachty⸗Gerichtshof beſchloß, die überreichten ttlit Ausſagen deutſcher Stellen zum Fall und Köſter dem Staatsanwalt zu Uber⸗ eiſung, dieſe Dokumente den Vorunter⸗ fügen. Damit hat der Gerichtshof 0 smaterial für die ſchwer beſchuldigten Knapp⸗Angeſtellen abgelehnt. 5 neben mit der ſuchnt Berlins großer Freudentag. Die Ausſchmückung des Flugplatzes. Berlin, 20. Juni. Während man in den Berliner Straßen im Gegenſatz zu Newyork und anderen großen amerikaniſchen Städten. wo man beim Empfang der deutſchen Ozeanflieger reich⸗ ſten Schmuck entfaltet hatte, wenig oder gar nichts ſieht, werden in Tempelhof die eifrigſten letzten Vorbereſtungen zum Empfang Köhls, v. Hüneſelds und des Majors Fitzmaurices getroffen. Die Umrandung der für das Publikum beſtimmten Plätze hat einen wirkungsvollen Flaggenſchmuck in den Farben des Reiches, Englands und Amerikas erhalten. In dem Empfangsraum des Aero⸗Klubs und der Luft⸗ hanſa ſind rieſige Blumenarrangements und Lorbeer⸗ bäume aufgeſtellt worden. Auch der Weg zu den Em⸗ pfangsgebäuden iſt geſchmückt und überall ſieht man Fähn⸗ chen und Flaggen der drei Länder, die durch die Fahrt der deutſchen Flieger beſonders berührt worden ſind. Die Luſthanſa hat auch das Arbeitszimmer, in dem Köhl früher tätig war, ganz beſonders geſchmückt und das Fen⸗ ſter, von dem aus er den Nachtflugverkehr kontrollierte, iſt mit Tannengrün und Lorbeer eingerahmt. Die Maſchi⸗ nen der Lufthanſa werden am Donnerstag zu Ehren der Ankunft der drei Flieger in Paradeaufſtellung vor dem Schuppen ſtehen und ferner dürften nach der Lan⸗ dung das Fliegergeſchwader der Fliegerſchule aus Staaken an den Heimgekehrten vorüberfliegen. Die Zwiſchenlandung in Hamburg. Hamburg, 20. Juni. Die Ozeanflieger ſind auf ihrer Fahrt von Bremen nach Berlin um 11 Uhr in Hamburg zu einer Zwiſchenlandung eingetroffen. Unter den Hoch⸗ rufen der Menge, entſtiegen die Flieger dem Flugzeug. Im Namen des Senats begrüßte ſie Bürgermeiſter Roß mit einer Anſprache, in der er darauf hinwies, daß es der Tatkraft dieſer Männer gelungen ſei, eine neue Ver⸗ bindung zwiſchen der alten und der neuen Welt zu ſchaf⸗ fen. Im Namen ſeiner Kameraden ſprach Hermann Köhl kurze Dankesworte. Direktor Böger richtete ebenfalls herz⸗ liche Willkommensgrüße an die Flieger. 45 Nach einigen Dankesworten des Freiherrn von Hüne⸗ feld durchbrach die Menge die Abſperrung. Die Flieger wurden von den begeiſterten Zuſchauern auf die Schultern gehoben und ſtürmiſch gefeiert. Die Ankunft der Bremenflieger. Mit Feldſtechern und Operngläſern wird der Himmel abgeſucht, bis plötzlich ein Schrei der Begeiſterung durch die Menge hallt:„Sie kommen!“ Majeſtätiſch ſchwebt die„Europa“, das Schweſterflugzeug der„Bremen da⸗ hin, gefolgt von etwa 50 Flugzeugen, unter denen ez der Namensvetter unſeres Ozeanhelden, die„Hermann Köhl beſonders ſchön und wuchtig ausnimmt. Punkt 14,15 Uhr landen die Ozeanflieger unter Böllerſchüſſen auf dem Feld und die Kinooperateure ent⸗ falten eine fieberhafte Tätigkeit. Hauptmann Köhl ent⸗ ſteigt unter dem brauſenden Jubel der Bevölkerung und während die Menge das Deutſchlandlied anſtimmt als erſter in ſeiner grauen Regenjacke dem Flugzeug. Er nimmt die Mütze und grüßt zu den Zuſchauern hing über. Dann entſteigt Fitzmaurice dem Flugzeug. Frei herr von Hünefeld, der auf der anderen Seite ausgeſtie⸗ gen iſt, kommt um das Flugzeug herum. Die Flieger müſſen dann noch dem Anſturm der Kinooperateure ſtand⸗ halten, die Aufnahmen von den Fliegern am Flugzeug machen. Darauf werden die Flieger zu dem Jeſtpodium geleitet, wo ein kleines Mädchen ihnen Blumenſträuße überreicht und ſie mit einem Gedicht begrüßt. Begrüßungsreden. Darauf begrüßte Vizekanzler Hergt die Flieger im Namen der Reichsregierung und zugleich im Namen der preußiſchen, bayeriſchen und württembergiſchen Regierung. Der Minister überbringt den Fliegern die Glückwünſche und Grüße des ganzen deutſchen Volkes, insbeſondere die ihrer Heimatländer. l ee „In atemloſer Spannung iſt das deutſche Bolk Ihrem Flug gefolgt, a deſſen Bahn ſchon ſo viele kühne Män⸗ ner ihr Leben gelaſſen haben. Mit Stolz und Freude er⸗ machen können, die in der Anllageſchriſt verzeichnet ſeien und wideriefen alles. 1 7000 17 leben wir nun die Heimkehr unſerer Landsleute und — . „ Beſuch ſhres vorrreffuchen triſchen Gefährten, der it ihnen die Stunden höchſter Gefahr i 5 höch 105 lücks zum Kameraden auf Tod und Leben verwa ſen , Hergt gedachte dann der Flieger, die in weſtöſtlicher ichtung den Weg über das Meer gefunden hatten und er gedachte des Erbauers der Bremen. Profeſſor Junkers. Dem Vizekanzler ſchloß ſich Oberbürgermeiſter Böß it kurzen Willtommensworten an. Sodann ſprach Bot⸗ chafter Schurmann, der die Piloten feierte, die als erſte Ozean in Oſt⸗Weſt⸗Richtung überflogen und die ein es Band zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten staaten geknüpft haben. Der Botſchafter Großbritan⸗ ziens, Lindſey, ſprach gl den Dank aus für den fang, den Fitzmaurice in Bremen und auch jetzt in erlin gefunden hat. Nach dem Vortrag der engliſchen und amerikaniſchen Nationalhymne folgten die Antworten der Flieger. f Hauptmann Köhl, umbrauſt von nicht enden⸗ wollenden Hurra⸗Rufen, gab der Freude Ausdruck, daß er wieder auf dem Platz weile, auf dem er jahrelang eine Tätigkeit ausgeübt habe. Er liebe die große deutſche auptſtadt Berlin, deren Lichtmeer ihn ſo oft in der kacht berauſcht habe. Heute erfahre er eine ungeahnte und icht verdiente Ehre. Für den unerwarteten begeiſterten mpfang danke er innig. Das, was ſie vollendet hätten, en Flug von Oſten nach Weſten, hätten die Flieger im rtrauen auf die gründliche deutſche Arbeit und im rtrauen auf das deutſche Vaterland, ſowie aus Liebe und Hingabe für die geheiligte Heimaterde unternommen. ie überbrächten Grüße vom großen mächtigen neuen ika. Nachdem er nochmals in wärmſten orten dem amerikaniſchen Botſchafter den Dank für lle Auszeichnungen ausgeſprochen hatte, die ſie in Ame⸗ ika empfangen hätten, ſprach Major Fitzmaurite in Engliſch. Fitzmaurice gab dem Bedauern Ausdruck, daß er kein Deutſch könne und bedankte ſich dann für den überaus warmen Empfang, den man ihm bereitet habe. Er nehme an, daß das Sachliche ſein Kamerad Köhl ausgeſprochen habe. Nachdem die iriſche National⸗ hymne geſpielt worden war, ſprach dann Freiherr v. Hünefeld, daß es faſt zu viel ſei, was für ihn und ſeine Kamera⸗ den geſchehe, denn ſo ein kleiner Sprung über das Waſ⸗ ſer, darin ſtimme er mit ſeinem Freunde Köhl überein, der müſſe nur mal riskiert werden. Nachdem er ſodann in begeiſterten Worten den Empfang der Flieger durch die Amerikaner geſchildert hatte und die Gefühle, die ſie damals erfüllt hätten, betonte er, daß doch nichts dem Gefühle gleiche, als ſie wieder deutſchen Boden betre⸗ ten hätten. Genau ſo, wie es der Amerikaner vor ſeinem Vaterlande tue, beugten ſie ſich auch in Ehrfurcht und Liebe vor Deutſchland. Er ſchloß mit dem Rufe„Hoch Deutſchland“, in den die Menge begeiſtert einſtimmte. Die Nundfahrt auf dem Tempelhofer Feld. Nach Beendigung der Anſprachen begaben ſich die lieger zu dem Auto, um die Rundfahrt über dam Tem⸗ pelhofer Feld anzutreten. Während der Rundfahrt wurden 100 japaniſche Bomben mit Flaggenketten, Flugzeugen, Zeppelinen, allſchirmen, Rauchſchlangen und Rauchſternen in die Luft geſchoſſen. Ueber 3000 Schulkinder begrüßten die lieger mit Geſangsvorträgen. Die Flieger wurden über⸗ all mit brauſenden Hurra⸗Rufen und ſtürmiſchen Bei⸗ ee empfangen, die immer wieder durch das Deutſchlandlied unterbrochen wurden. Triumphzug durch die Reichshauptiſtadt. Um 16,15 Uhr ſetzte ſich der aus 15 Kraftwagen beſtehende Ehrenzug unter brauſendem Jubel der Menge zu der Fahrt zur Reichskanzlei in Bewegung. Der Wa⸗ enzug wurde mit einem von Schupo beſetzten Wagen röffnet. Darauf folaten im reich mit Blumen und 9 1 en Hauptmann Köhl, v. feld 115 maurice, deren Angehörige im drit⸗ und vierten Wagen folgten. In den nächſten Wa⸗ en hatten die Vertreter der Reichs⸗ und fer en Re⸗ f der bayeriſchen und der württembergſſchen Re⸗ latz genommen. Den Abſchluß bildete wie⸗ i Wagen der Polizei. In den Straßen wurden enden von der Menge ſtürmiſch begrüßt. Am Brandenburger Tor hörte man ſchon von weitem die rauſenden Hochrufe der Menge und endlich kamen die en mit den Fliegern mu der Tor. Die Flieger nkten durch fortwährendes Winken für die ihnen dar⸗ ebrachten Huldigungen. In langſamer Fahrt fuhren die agen über den Mittelweg der Linden und bogen dann in die Wilhelmſtraße ein. Die Menge war ſchließlich nicht mehr zu halten. Sie urchbrach die Poſtenkette und unringte den Wagen der deanflieger. der nur mit Mühe ron ommen konnte. Am 16.47 Uhr traf der Wagen mit den Deeau⸗ fliegern an der Reichskanzlei ein. In Dirndlgewälldern gekleidete Bayerinnen kredenzten den Fliegern Maßkrüg⸗ bayeriſchem Bier. Hierauf rollte der Wagen in den Vor⸗ hof der Reichskanzlei, wo die Flieger, ehe ſie ausſteigen konnten, noch einen Anſturm der Photographen über ſich ergehen laſſen und Händedrücke mit den ſie Begrüßenden austauſchen mußten. Die Flieger und die mit ihnen ge⸗ kommenen Feſtgäſte wurden dann in die Feſträume der Neichskanzlei geleitet, wohin ſie Reichskanzler Marx und Frau zu einem Tee gebeten hatten. Die Eröffnung des Mittelland⸗Kanals Das Feſtmahl im„Tiergarten“ in Hannover. D Hannover, 20. Juni. In Gegenwart des Reichspräſidenten v. Hindenburg wurde die Teilſtrecke Hannover— Peine— Hildesheim des Mittellandkanals feierlich eröffnet. Bei einem Frühſtück dankte Oberpräſident Noske dem Reichspräſidenten von Hindenburg für ſein Erſcheinen und würdigte in einer kurzen Anſprache die Bedeutung des Werkes. Hierauf nahm Reichspräſident von Hindenburg das Wort, um ſeinen Dank auszuſprechen für die Geſin⸗ nung, die ihm gezeigt worden ſei. „Das, was wir geſehen haben,“ ſagte Hindenburg, ift ein Meiſterwerk und es bleibt nur Anerkennung und Dank allen zu ſagen, die daran mitgewirkt haben, den⸗ jenigen, die die geiſtige Arbeit getan und denen, die durch praktiſche Arbeit ſich hervorgetan haben. Ich hoffe, das Werk wird von Segen begleitet ſein. Ich habe die Ueberzeugung, daß das deutſche Reich ſich ſchon im Aufſtieg befindet. Wir wollen einig ſein in der Liebe zum Vaterland, um dadurch ſeinen weiteren Auf⸗ ſtieg zu erleichtern.“ Reichspräſident Hindenburg ſchloß mit einem noch⸗ maligen Dank für die ihm bereitete Ehrung. Jum Steuerbudget. Die Reichseinnahmen im Mai 1923. Berlin, 20. Juni. Die Reichseinnahmen an Steuern, Zöllen und Ab⸗ gaben betrugen im Mai 1928 rund 647,2 Millionen Reichsmark, davon entfielen 418,6 auf die Beſitz⸗ und Verkehrsſteuer und 228,5 Millionen Reichsmark auf die Zölle und Verbrauchsabgaben. Gegenüber dem Jahres⸗ anſchlag von 8862 Millionen Reichsmark im Reichshaus⸗ haltsplan ſind an Einnahmen in den erſten beiden Mo⸗ naten 1531,4 Millionen Reichsmark aufgekommen, das iſt etwas mehr als ein Sechſtel des Jahresſoll. Hieraus können jedoch wegen der Zahlungstermine für die haupt⸗ ſächlichſten Steuerarten in den beiden abgelaufenen Mo⸗ naten keine Schlüſſe auf eine etwaige Ueberſchreitung des Geſamtjahresſolls gezogen werden. Schüſſe in der Skuptſchina. Ein Neffe Stephan Naditſch's getötet. Belgrad, 20. Juni. In der Skuptſchina ſette die Oppoſition ihre Ob⸗ 1 ſtrurtton ſorr. Vabet ram es 1 dem Abg, Raditſch und der Bauernpartei einerſeits und der Mehrheit ande⸗ rerſeits e Aue e Als Stephan ditſch der Mehrheit zurief:„Sie benehmen ſich wie Rind⸗ vicher,“ zog der Abg. Race von der radikalen Partei einen Revolver und gab mehrere Schüſſe in der Richtung der Raditſchpartei ab. i Der erſte Schuß traf den Abg. Paul Naditſch, einen Neffen Stephan Raditſch', tödlich. Durch die Re⸗ volverſchüſſe wurden ferner die Abgeordneten Dr. Per⸗ nar und Dr. Baſaritſchek ſchwer verletzt. Endlich lonnte man dem wie irrſinnig hin⸗ und herſchießenden Abgeord⸗ neten Ratſchitſch den Revolver entreißen und ihn abfüh⸗ ren. Welche politiſchen Folgen dieſe blutige Tat nach ſich ziehen wird, iſt im Augenblick noch nicht abzuſehen. Kleine politiſche Meldungen. München. Die bayeriſche Regierung iſt anläßlich des 1 des neuen Landtags zurückgetreten. Die Regierung wird bis zur Bildung eines neuen Miniſteriums die Geſchäfte weiterführen. Kowno. Der Rätekongreß der wolgadeutſchen Republik beſchloß, die Wolgarepublik unter Beibehaltung der auto⸗ a Rechte der Republik dem Niederwolgagebie! anzu⸗ eßen. 10 Paris. Der Senat lehnte das Wahlrecht und die Wähl⸗ barkeit der Frauen erneut ab, indem er einen Antrag auf Pen i cheſeg eines Termins zur Beratung eines dahingehen⸗ n Geſetzentwurfes verwarf. — Keine Jortſchritte zur Rettung Nobiles. Maddalena unverrichteter Sache zurückgekehrt. 0 Rom, 20. Juni. Ein Funkſpruch der„Citta di Milano“ meldet, daß Maddalena zur Suche nach Nobile geſtartet und unver⸗ ſteter Dinge wieder zurückgekehrt ſei. Er habe Nobile ktotz eifrigem Suchen nicht finden können. ö Wo iſt Amundſen? Da in Kingsbay noch keinerlei Nachrichten über das franzöſiſche Flugzeug„Latham“ mit Amundſen nd ſeinen Begleitern an Bord, eingetroffen ſind, nimmt man an, daß ſich die Expedition direkt nach dem Nordoſtland begeben hat. i Die Flugverſuche Lützow⸗Holms ſind durch dich⸗ tem Nebel ſehr behindert geweſen. Wie mitgeteilt wird, hat der ruſſiſche Eisbrecher Kraſſin Korſe auf dem Wege nach Norden paſſiert. Der norwegiſche Gelehrte Hoel wird vermutlich an der Spitzbergen⸗Expedition des Eis⸗ brechers teilnehmen. Aus Nah und Fern. „Breslau.(Raubmord aufder Landſtraß e.) In den frühen Morgenſtunden lief bei der Ohlauer Poli⸗ zei die Meldung von einem Mord auf der Landſtraße nach Weißnitz ein. Dort hatten Ausflügler die 36fährige Händlersfrau Martha Ende auf ihrem Wagen erſchoſſen aufgefunden. Die Polizei rechnet mit einem Raubmord. Die Täter ſind unbekannt. „Rybnif.(Mit den Haaren in eine Trans⸗ miſſion, geraten.) In einer Rybniker Kohlenſäure⸗ fabrik geriet eine 16jährige Arbeiterin bei Aufräumungs⸗ arbeiten mit den Haaren in eine Transmiſſion. Das Mädchen wurde herumgeſchleudert und gegen die Wand geſchlagen. Das Haar wurde ihr ſamt der Kopfhaut abgeriſſen. Die Verunglückte wurde in hoffnungsloſem Zuſtande ins Krankenhaus geſchafft. Marienwerder.(Schwere Bluttat.) Der Be⸗ ſitzersſohn Flindt aus Mareeſe(Kreis Marienwerder) gab auf den Sohn des Beſitzers Glitza und die Hausdame Paetſch mehrere Revolverſchüſſe ab. Glitza wurde von einem Schuß in die Lunge getroffen, während Fräulein Paetſch durch einen Kopfſchuß lebensgefährlich verletzt wurde. Der Täter hat ſich dann in einem Garten eines Nachbarortes erſchoſſen. Gleiwit. Das Opfer eines üblen Scher⸗ zes.) Auf der Domäne Ziemientzitz machten ſich Bauarbei⸗ ter den Scherz, einen ſchadhaften Lichtſchalter mit einer Türklinke durch einen Rlumendraht au verbinden. Sie CCPCCCCCCooCoCCCCCGGGbCbGbCbCbPbPbPbPPoPPPPPbGPCCbCTCbCCCbbCbbbbb 0 7 . 4 17 145 4 0 8 0 — b ö „Und wenn ich dieſe Großmut nicht annehmen wollte?“ „So haben Sie es allein vor Ihrem Gewiſſen zu ver⸗ antworten; denn Ilſes Glück ſteht auf dem Spiele. Und nun Herr Graf, leben Sie wohl— vergeben Sie dem Störenfried!—“ „Wie, Sie wollen gehen— ſo von mir gehen?“ Kon⸗ rad griff nach Heinz' Arm und hielt ihn zurück.„Ich bitte Sie, Ihr Gast der was Sie mein Gaſt!“ „Ihr Gaſt? Der Gaſt meines Feindes?“ fragte Hein mit leiſer Stimme. 8 krazke Heinz „Würde es Ihnen ſchwer werden, in dem Feinde fort⸗ an den— Freund zu ſehen?“ Heinz antwortete nicht ſogleich; ſeine Bruſt hob und ſenkte ſich in ungeſtümen Atemzügen, dann drang es plötzlich aus ihm hervor wie ein Strom, der, zurückgedrängt, ſich endlich Bahn ſchaffen konnte: „Hier nehmen Sie meine Hand, Graf Limar, und mich dazu. Was auch kommen mag, wie ſich die Verhältniſſe auch ſpäter geſtalten, und ob ſie uns für immer aus⸗ einander führen mögen, für kurze Zeit will ich vergeſſen, was den en uns ſteht— für kurze Zeit will ich ſtolz ſein, n en Freund eines ſolchen Mannes nennen zu dürfen.“ ief erſchüttert zog Graf Limar den Profeſſor an ſein klopfendes Herz. „Mein junger Freund— können Sie mir vergeben, was ich ahnungslos an Ihnen ſündigte?“ „Kismet!“ erwiderte Heinz Waldow bewegt.„Laſſen Sie die Sache für uns abgetan ſein.“ Und ſie war abgetan. Lange ſaßen die beiden Männer noch zuſammen und kauſchten bei einem Glaſe Wein ihre Erlebniſſe aus, be⸗ richteten von ihren Forſchungen und ihren Reiſen. Sie rückten ſich innerlich immer näher, und Heinz er⸗ kannte, wenn auch innerlich dagegen kämpfend, die Ober⸗ 51 77 des Anderen, Aelteren, an, und je weniger Graf imar i dieſe Oberhoheit, die Reife ſeines Verſtandes und Geiſtes fühlen ließ, um 17 mehr wurde Heinz von ſeiner ganzen Perſönlichkeit beſtochen und fer pee genom⸗ men. Nur, wenn er daran dachte, daß Ilſe dieſen Mann liebe, dann packte ihn der Schmerz und die Eiferſucht von neuem, aber er ſuchte dieſe Gedanken zu bannen ſo gut nicht verborgen, daß man ſie als den Ausgan es ging. Graf Konrad hatte ſeinen Gaſt gebeten, ihn zu ſeiner Stiefmutter zu begleiten und ihr einen Beſuch zu machen. Trotz allem, was ſie ihm angetan hatte, ließ er es doch nie an äußerem Reſpekt und an Rückſicht fehlen. Die Gräfin empfing ihren Stiefſohn und deſſen Freund, als welchen Konrad den Profeſſor Waldow ihr vorgeſtellt hatte, ziemlich gnädig. Sie hatte natürlich keine Ahnung, in welcher Beziehung der junge Gelehrte zu der ehemaligen Erzieherin ihrer Tochter geſtanden hatte, und niemand 18 Fish f auch darüber auf. e Römer war für ſie, nachdem es ſich herausgeſtellt hatte, daß das Blut der Limar in ihren Adern fließe, end⸗ gültig abgetan. Für die Enkelin der„Dirne“, wie ſie ihre unglückliche Schwägerin nannte und ſtets genannt hatte, empfand ſie keine Sympathie, nicht einmal ein Gedenken mehr. Ilſes Ablehnung des Erbes bezeichnete ſie mit gelte und war doch froh, daß ſie es verſchmäht hatte. Hoffte ſie 9985 für ihre eigenen Kinder daraus Kapital zu ſchlagen. war Horſt ſchien abgefunden zu ſein, das reiche Rittergut Reinwalden in Oeſterreich, das er jetzt verwaltete, wurde nach Ablauf von drei Jahren ſein Eigentum. So hatte es Konrad beſtimmt und urkundlich feſtgeſetzt. Sie hatte ſeit Horſts Verlobung mit der Tochter des Inſpektors jeden Verkehr mit ihm abgebrochen. Nie⸗ mand wußte, was das Mutterherz dabei litt, aber ihr Stolz ſiegte hier wie überall. Sie war nicht zur Hochzeit, die bald nach Weihnachten ſtattgefunden hatte, erſchienen, aber ſie hatte es nicht verhindern können, daß Konrad zur Trauung, nach Pawlowit fuhr. Niemals wurde der Name Horſt zwiſchen ihnen erwähnt, ſie wußte nicht einmal, daß er mit ihrem Stiefſohn in Briefwechſel ſtand. Dieſer aber war über die Nachrichten aus Reinwalden ſehr befriedigt. Horſts Briefe atmeten ein tiefempfundenes Glück, und die Art, wie er von ſeiner Frau ſprach, tat Konrad unbeſchreib⸗ lich wohl. Vielleicht machte ſie noch einen beſſeren Menſchen aus ihm. Die Gräfin konnte es ihrem Stiefſohn nicht vergeben, daß er den Anlaß zu der Heirat ihres Lieblingsſohnes ge⸗ eben hatte, aber ſie hielt es für klüger, ihren Haß zu ver⸗ ergen. Konrad beſaß, als ſich ſeine vollſtändige Geiſtes⸗ klarheit erwieſen, und ſeitdem er mit energiſcher Hand die 90 101 1 15 05 ſein 9 fie n cal 1 5 n Guts⸗ und Dorfbewohnerſchaft un auch der Nachbarn und Freunde. Es blieb der e spunkt de früheren Gerüchtes von ſeiner Unzurechnumasiihlateit 175 Profeſſor— auch mich e die ſeltſame Aehnlt fre zeichnete, obgleich niemand es wagte, ſeine Meinung laut werden zu laſſen. Sie hütete ſich darum, dieſen Meinungen und Mutmaßungen Nahrung zu geben, und behandelte den Stiefſohn, beſonders in Gegenwart Fremder, mit aus⸗ geſuchter Freundlichkeit. Und es war ihr kein Leichtes ge⸗ weſen, ihre Rolle als unumſchränkte Gutsherrin aufgeben zu müſſen. Dem Freunde Konrads, Profeſſor Waldow, kam ſie mit einer Höflichkeit und Liebenswürdigkeit entgegen, die ſie ſonſt keinem Bürgerlichen zu erweiſen pflegte, ja, zu der ihr Hochmut ſich überhaupt ſelten aufraffte. Vielleicht tru dazu auch Heinz Waldows einnehmendes Weſen, ſein Ru als bedeutender Gelehrter bei. Der Beſuch endete damit, daß die Gräfin die beiden Herren zum nächſten Tage zur Mittagstafel einlud. In der Nacht war ein warmer Regen gefallen, und als am Morgen die Sonne heraufkam und die naſſen, ſchwel⸗ lenden Knoſpen beſchien, da ſprangen ſie auf und entfal⸗ teten ſich. Wie ein lichter, grüner Schleier lag es über dem Park von Tworrau. Es war über Nacht Frühling geworden. „Heinz Waldow hatte eigentlich ſchon heute früh ab⸗ reiſen wollen, aber Graf Konrad hatte mit der ihm eigenen warmen Herzlichkeit gebeten, ſeinen Beſuch wenigſtens noch um einen Tag auszudehnen; 11 verſchob er ſeine Abreiſe auf morgen. Er war viel zu ſehr Fachmann und Gelehrter, als daß ihm die Ausſicht auf eine Beſichtigung von Graf Limars archäglogiſchen Schätzen nicht gereizt hätte. Heute wollte man fun ſogieich damit veginnen und das Gartenhaus im Park aufſuchen. Um von dem linken Flügel aus bequemer auf die Terraſſe gelangen zu können, 51 05 Graf Konrad ſeinen Gaſt durch den Ahnenſaal. Heinz lickte ſich beim Durchſchreiten intereſſtert um. Hier war ja auch ein Stück Altertum. Plötzlich ſtieß er einen leiſen Schrei aus und deutete, bleich werdend, auf das Bild der Gräfin 1 das wieder ſeinen alten Platz an der Wand gefunden hatte: „Was iſt das?“ fragte er bebend. b Konrad lächelte:„Ihnen geht es, wie mir einſt, 5 eit 9 65 meiner Tante G un fact mit— einet anderen. lich iſt die Sache au geklärt.“ „Aufgeklärt? Wie meinen Sie das?“ fragte Heinz 30 ö fremdet. ü f „So 15075 Sie nichts?“)? N„ ie ſoflte ich? Sie müſſen Keen i galbes Jahr im Auslande ſebte und ohne jeden Br. chſel mit mir zu erkfä ren der Heimat blieb. Aber fetzt, Herr Graf, bitte ich Sie, beluſtigten ſich dann, wenn Ankömmlinge, die den Tur⸗ griff berührten, einen elektriſchen Schlag erhielten. Als nun ein Maurer die Türklinke berührte, fiel er ſofort um und verſtarb nach wenigen Minuten. Leipzig.(zu der Verhaftung des Bahn⸗ räu bers.) Der Bahnräuber auf der Strecke Halle Leipzig wurde als der 31 Jahre alte Gärtner Paul Spieß aus Dieburg ermittelt. Er wurde bei einem erneuten Ver⸗ ſuch von Bahnüberwachungsbeamten überraſcht. Als der Räuber merkte, daß er entdeckt war, verſuchte er zu flüch⸗ e nach ihm geſchoſſen und er im Rücken verletzt wurde. Koblenz.(Er dſtöße im Mittelrheingebiet.) Im geſamten Gebiet des Mittelrheins wurden zwei hef⸗ tige Erdſtöße verſpürt. Der erſte Stoß dauert; etwa 20 Sekunden, dem nach einer halben Minute ein weitecer Stoß von kürzerer Dauer folgte. Nach bisher vorliegen⸗ den Meldungen wurden dieſe Erdſtöße am ſtärkſten in den am Rhein liegenden Städten und Dörfer und in der Vordereifel verſpürt. Berlin.(Hat er ſeine Frau aus dem Fenſter geworfen?) Im Totſchlagsprozeß Vogler wurde der Angeklagte zu fünf Jahren Gefängnis und fünf Jahcen Ehrverluſt verurteilt. Der Beweis konnte nicht erbracht werden, daß Vogler ſeine Frau aus dem Fenſter ge⸗ ſtürzt hat. München.(Für 40000 Mark Iaàawelen ge⸗ ſtohlen.) In der Nacht brachen internationale Einbre⸗ cher in das Juwelengeſchäft von Alban Scharner in der Dienerſtraße ein und erbeuteten Brillantringe, Armbänder und andere Schmuckſachen im Geſamtwerte von über 40 000 Mark. Sie hatten von einem Zimmer im erſten Stock aus die Decke durchbrochen und waren ſo in den Laden gelanat. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 20. Junt. b Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 59. 2 7 Pondon 20,394— 20,434; Newyork 4,179— Amſterdam 168,61— 168,95; Brüſſel 58,365— 58,485: Pali 81,49— 81,65: Italien 21,965— 22,005 Jugo⸗ lawien 7,363— 7,377; Kopenhagen 112,06— 112,28; giſſabon 18,78— 18,82; Oslo 111,92— 112,14; Paris 16,425— 16,465; Prag 12,388— 12,408; Schweiz 80,58 — 80,74; Spanien 68,33— 68,45; Stockholm 112,15— 112,37: Wien 58,835— 58,955. Berliner Efſektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 271,75; Barmer Bankverein 146,50; Commerz⸗ und Privatbank 190,25; Darmſtädter⸗ und Nationalbank 279,25; Deutſche Bank 166,50; Diskonto⸗Komm. 164,50; Dresdner Bank 166; Mitteldeutſche Kreditbank 207 Norddeutſcher dloyd 158,125; Allg. Elektrizitäts⸗Geſellſchaft 176,50; Daimler⸗Benz 114,50; Deutſche Erdöl 135,50; J. G. 11 77 deninduſtrie 270,75; Th. Goldſchmidt 199,50; Hoeſch 140; Ph. Holzmann 148,25; Karſtadt 239,25; Nat. Automob. 89; Phönir 8,50; Polyphonwerke 531: Rhein. Elektri⸗ zität 167 zültheiß⸗Patzenhofer 350,50; Leonhard Tietz 308,25; Ve. Glanzſtoffe Elberfeld 674; Ver.„Stahlwerke 98,125; Weſteregeln 256; Zellſtoff Waldhof 303,50. Nur das noch Das iſt der Unterſchied zwiſchen Jugend und den rei⸗ feren Menſchen, daß jene noch an ihrer Entwicklung arbeie ten und zur Höhe ſtreben, während dieſe ſchon die Luft des Tales atmen, die ihnen Kunde gibt, daß der Weg berg⸗ abwärts geht, dem Ruhelande zu. Die Wünſche haben nicht mehr die begehrende, aufflammende Form, es heißt nicht mehr: Das und das und das will ich erreichen, ſon⸗ dern man ſagt nur noch: Wenn es möglich wäre, ſo möchte ich wohl„das eine oder andere“ wenigſtens noch erleben. Es hat jeder ſein„Ich⸗möchte⸗noch“. Der eine hat noch ein Werk zu vollenden, der andere will noch einmal ſeine Geſchwiſter ſehen, und wieder einer will den Gefährten ſei⸗ nes Lebens nicht allein laſſen und nur noch erleben, daß er in treuer Obhut und ſorglos geborgen iſt. Eltern aber, die erwachſene 5 92 00 0 gern noch Enkeln in die erwachenden Kinderaugen ſchauen—.—. 1 Wen wird der Sohn als Lebensgefährtin finden? fragt die bange Mutter, denn ſie weiß, daß die Frau die eigent⸗ liche Seele des Hauſes iſt. Daß es in ihrer Hand gegeben iſt, den Mann auf des Lebens Höhen und Tiefen zu füh⸗ ren, und daß ein hohles, oberflächliches Geſchöpf ſeinem Leben keinen Inhalt zu geben vermag. Nicht Gelehrſam⸗ keit ſoll ſie haben, aber eine leicht pibrierende Seele, um die Klänge, die in des Lebens Sinfonien klingen, zu ver⸗ ſtehen und mit ihm in Worten zu erleben. Und wenn mein Mädel doch erſt einen Mann gefunden hätte, den ich kennenlernen kann, bevor ſie in eine vielleicht unglückliche Ehe geht! ſo ſagt der Vaker. Er kennt ſein Geſchlecht, weiß, daß der Mann vielem im Leben ausge⸗ ſetzt iſt, von dem die Frau keine Ahnung hat. Daß es Mo⸗ mente gibt, die geeignet ſind, einem Mann, deſſen Hem⸗ mungen ſchwach ſind, in Grund und Boden zu verderben, und daß geſellſchaftliche Unterſchiede dabei gar keine Rolle ſpielen—— f b 5 5 Raten und helfen wollen, und immer wieder verhin⸗ dern, daß die Kinder falſche Wege gehen, das iſt die letzte große So nge der Eltern. Wie ſchwer hören zitternde Her zen nicht oft auf zu ſchlagen, weil ſie ewig die ſorgende Liebe beſchwert: Was wird aus den meinen? Gäbe es eine Verſtändigung aus jener Welt in die unſrige, ſo wür⸗ den die Verſtorbenen ſicher ihre Lieben vor allem Ueblem bewahren wollen und ſich ihnen schützend und fördernd nahen, mit ſegnenden Händen. So aber bleibt es imme der letzte Wunſch: Das oder jenes möchte ich noch erleben. meine Augen möchten noch ſehen, wie die Kinder ſich im Leben gebettet haben. Lokales und Allgemeines. 5 abc de al N 0 0 e ie Teilwirbel haben ſich als Randwir em über dem Baltikum fegen Tiefdruckgebiet angeſchloſſen, ſo⸗ daß ganz Europa nunmehr unter Tiefdruckeinfluß ſteht, 10 1 Beſſerung ſteht jedoch vorläufig nicht 1 ene tliche Witterung bis Frei tag 0 Gauge er naßkalten Witterung, nur vorüber ⸗ gehende Aufheiterung. g 3— Eine kleine Hbnnnoer malen bringt die Aen. verung der Poſtordnung, dſe die Neuerungen beim Päck ſchen nötig gemacht haben. Die Gebühr von 10 Pfeimig für die Beſchein gung der Einlieferung eines gewöhnlichen bbateis wird bei Sammelbeſcheinigungen, Ue 18 un für mehrere Empfänger nach wie vor mit 10 Pfennig fur jeden Empfänger berechnet. Im ganzen werden aber 35 7 ens nur 1 Pfennig erhoben. Dasſelbe gilt, wie catch für äche an, Bible e UPFERMANN 8 billige Schlafzimmer- Tage Verkauf zu Sonderpreisen. 3 Poſlun Lilo zimni(3⸗lůuiiy 1 Spiegelschrank, 180 em, Kopfstück mit Schnitzerei, 437 4 % Kleider-, Wäschefach, Hutfach, Messingstange, 3 Schub- 2 kasten, Kugelfüge, 1 Waschkommode mit Spiegelaufsatz, ſasc., ö 2 Bettstellen mit ge- 492. weis marmor. Platte, 2 Nachttische, schweiftem Kopfstück. Kugelfügen. 2 Rohrstühle, 1 Handtuchhalter Brautpaare, eilen Sie! Ausnahmepreise RM. 324. Wir erwarten Sie! Weiteres Ausnahme-Angebot aus günstigen Abschlüssen: 1 Birke und nubb liert, Eiche und Eiche imit. Schlafzimmer 1225. 1025.— 945. 818. 775. 645. 590. 545. 445. 345. 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Für die Knaben⸗ und Mädchenberufsſchule fälln der Jugendtag aug. „Das Volksfeſt am Tivoli iſt von dem„Club der Gemüͤtlichen“ infolge der ungönſtigen Witterung bis auf weiteres verlegt, näheres bringen wir in 10 Zeit. W. * Was iſt mit Ihren Füßen? Vom Schuhhaus Pfenning, Seegarkenſtraße, liegt in heutiger Num mer ein Proſpelt bei, der ſeines wichtigen Inhaltes wegen beſonderer Beachtung empfohlen wird. L. R. * Sportvereinigung Amicitia 09 Viernheim Morgen Freitagabend ½7 Uhr findet auf dem Waldſport⸗ platze ein Training sſpiel der Jugendauswahlmann ⸗ ſchaft des Kreiſes Unterbaden gegen die verſtärkte Juni⸗ orenmannſchaft ſtatt. Die Auswahlmannſchaft ſetzt ſich zuſammen aus Spieler von Viernheim, Weinheim und Lentershauſen und ſpielt am Sonntag auf dem Jugend- werbetag in Neckarau gegen die Mannheimer Städtemann ⸗ ſchaft. Am Sonntag geht die geſamte Jugend geſchloſſen nach Neckarau. „» Wahlen zum Verwaltungsrat der Ange⸗ ſtellteuverſicherung. Die Ende vor.. Is. gewählten Vertauensmänner haben in der Zeit vom 1. bis 15. Jun die Wahlen zum Verwaltungsrat vorgenommen. Zwet Liſten waren eingereicht. Elne Liſte vom Hauptausſchuß, in dem alle auf chriſtlich⸗nationaler Grundlage ſtehenden Angeſtelltenverbände vereinigt ſind, die für die Erhaltung der ſelbſtändigen Angeſtelltenverficherung und deren zweck⸗ mͤßigen Ausbau eintreten. Eine andere vom ſozialiſtiſchen Allgemeinen freien Angeſtelltenbund. Die Wahlbeteiligung betrug 97½ Proz. Insgeſamt wurden 9558 Stimmen abgegeben. Der Hauptausſchuß erhielt 6223 Stimmen. Der Afabund 1735 Simmen. Die Sitze verteilen ſich wie ſolgt: bügerlichen Angeſtellten⸗ verbände 10 Sitze und 18 Erſatzſitze ſozialiſtiſche Ange ⸗ ſtelltenverb. 2 Sitze und 6 Erſatzſitze. Der Ausgang dieſer letzten Angeſtelltenwahlen bedeutet einen erneuten überwältigenden Sieg der nichtſozialiſtiſchen Angeſtellten⸗ verbände. Die Angeſtellten wählen nicht rot. H. Bekanntmachung. Betr.: Relrſchenverſteigerung. ö AmfFreltag, den 22, ds Mts. vormittags 11 Uhr werden im Sitzungsſaal des Rathauſes 2 Loſe Rirſchen von den Etlen an die Meiſtbietenden perſtelgert. Beitr.: Elurichtung von Steuerſprechtagen. Der nüchme Sprechtag des Fisaazamts Heppenheim wird am 3. Juli 1928 auf dem hieſigen Rathauſe ſtatt⸗ finden. Diejenigen Steuerpflichtigen. die an dieſem Tage votſprechen wollen, müſſen ſich 518 ſpätestens Donnerstag, den 28. Juni 1928, vormittags 11 Ahe bei uns anmelden und genau angeben, in welcher Sache die Be⸗ ſperchung mit dem Fluanzamt gewünscht wird. Spater e können auf Eiledigung lhrer Steusr⸗ Angelegenheiten nicht rechnen. 1 88 ö ternheim, den 20. Jani 1928 Heſſiſche Bürgetmeiſtetei Viernheim. Ja mberth. , 10 Sehnſucht! 1. O Schwarzwald, o Heimat wie biſt du ſo ſchön, deine lieblichen Täler und ſonnizen Höhen, o kennt ich ſie ſchauen— faſſen, mein Herz wäre dir, nie könnt ich dich laſſen, ich ſchwöre es dir. 2. Deine berauſchenden Wälder, mit aromigem Duft, die ſprudelnden Bächlein, durch Wieſen und Schlucht, fle rufen dem ſcheidenden Jünglinge zu:„O Wandrer kehr wieder, hier findeſt du deine Ruß.“ 3. Er kehrt nicht mehr wieder, er ſieht nicht mahr hin, ſein Aug iſt gebrochen,—— iſt längſt ſchon verblüht. Er kann nicht mehr ſchauen ſeine liebliche Welt, kann nim⸗ mermehr gehen durch Fluren und Feld. 4. Doch ſteht es geſchrieben, wird nimmer vergehn gleich Flammen die Worte:„O Heimat, o Schwarzwald wie biſt du ſo ſchön!“ Viernheim, Steinſtraße. Chriſtian Eppel. D. J. K.⸗ Sport. Fulda 1— Viernheim 1 1:2(1:1) Au verfloſſenen Sonntag zogen unſere Blauweiſen zum letzten mal aus, um in der alter Blſchofsſtadt Fulda das letzte auswärtige Spiel um die Hreismeiſterſchaft aus⸗ zutragen. Unerwartet mußte die Mannſchaft mit nur 10 Mann die Reiſe antreten. In der ehrwürdigen Stadt an⸗ gekommen, widmete man zuerſt einige Zeit den Sehens⸗ würdigkeiten der Stadt um dann pünktlich um 2¼ Uhr dem Kurheſſenmeiſter im Kampfe gegenüberzuſtehen. Ful⸗ da war in dieſem Spiele nicht wieder zu erkennen. An⸗ ſcheinend hat et ſich die hohe Niederlage in Viernheim ſehr zu Herzen genommen. Unſere Einheimiſchen hatten große Arbeit, den Sieg auf dem Fuldaer Boden ſicher zu ſtellen. Intereſſantes aus dem Sptele ſelbſt. Fulda ſpielt den Ball an, trug ihn vor das Bternheimer Tor und ohne daß einer unſerer Leute ſich dem Angriff ſtellen konnte, ſaß auch ſchon das erſte Tor. Ein Ereignts, das der Biernheimer Mannſchaft bis dato noch nicht vorkam. Aber unſere Leute erkannten um was es ging. Unaufhaltſam drängte B. konnte dabei auch zu einem Tore kommen, das Kiß aus demGedränge ſchoß, aber vom Unparteitſchen nicht gegeben wurde. Weiter bleibt Biernheim im Angriff. Man ſah den Ausgleich bereits in der Luft hängen, aber ſtets konnten die Hintermänner Fuldas noch retten. Die 25. Minute ließ doch eine Wendung eintreten. Bet einer ſchͤn hereingegebenen Ecke täuſchte Hofmann geſchlckt und W. ſchoß unhaltbar ein. Es ſollen diesmal anſcheinend nicht viel Tore fallen. Und ſo war es auch. Man wechſelte mit dem Stand 1: 1 die Plätze. Die letzte Sptelhälfte war von Anfang bis zum Schluß ſehr anſtrengend. Es ſchien als ſollte das Spiel mit einem Unentſchteden enden. Doch nein. Viernheim liegt im Angriff, ſchleßt aufs Tor, der Hüter hält den Ball momentan feſt, lie ß ihn jede durch die Beine gleiten und Winkler wat es, der dle Situa- tion aus nutzte und den Ball ins beere Tor ſchoß. Noch eine kurze Zelt Feldſpiel, das nicht mehr gerade als offen zu bezeichnen war und das Spiel hat ſein Ende erreicht. Untererhebſtelle. ird Is an bie Abholung bezw. Verrechnung der be de erſanett. Kirchner.