Waöthseile, Wolnolsseſns Jol. hole Künstler-UDruck, Waschmousseline Dis bisherige Ungunst dor Witterung ermöglicht uns schon Jetzt, Lager-Posten unter Press anzubleton N idanthrenſatbig, erstklassige Fabrikate Mtr. 1. 10, o. 80, 90.78 Künstler- Druck Wasch-NMouseline echtfarbig, viele Dessins Mtr. 0.58, 0. 48, 0.38 Uaschechte Herren-Hemden-Stofke indanthren Mtr. 0.78, 9.65 Mengenabgabe vorbehalten D L g f 1 1 Waschseide echtfarbig votherrschend moderne Tupfen Mtr. 1.20, 90.90 Voll-Vole helle Blumen- und Fantasle-Dessins Wo Mauswodte neue Dessins, auch Tupfen Reine Wolle regulärer Preis 2.50 bis 3.50 1 4438 1.45 Mit 9.95 aof, 1.35 N* 1 5. taglich uit Unene he der Sonn⸗ und 1 Heute Dienstag Abend ½9 Uhr Versammlung 5 im„Freiſchütz“. 1. Vortrag des H. H. Kpl. Walter aus Mann⸗ heim⸗Neckarſtadt, über Okkultismus, Spiritismus, Hellſehen etc. Um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, ehem. Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen Ortsgruppe Viernheim r Amftur- la Freitag, den 29. Junt 1928, abends ½9 Uhr im Gaſthaus zum Elchbaum Altglieberverſaamlung mit Vortrag Gauſekretär Deuſſer, Darmſtadt ſpricht über: „Soziale Forderungen der Krlegsopfer“. Zu diefer Verſammlung werden hiermit alle Mitglieder herzl. eingeladen und um zahlreiches Erſcheinen gebeten. Der Vorſtand. Vollschor Viernheim Mitglied des Deutſchen Arbeiter⸗Sängerbundes Heute Abend 9 Uhr Gingſtunde des Frauenchors Alls Sängerinnen müſſen Ferſcheinen. Der Vorſtand. N. B. Samstag abend Männerchor. Reichs banner Schwarz ⸗Rot⸗Gold Die Ortsgruppe beteiligt ſich am nächſten Sonntag, den 1. Jali am 4. Pfälzer Republikanertag in Ludwigshafen offiglell. N Der Bundes präfident, Kamerad Hörſing uimmt teil. Es wird erwartet, daß alle Kameraden ſich dieſen Tag freihalten. An; meldung an Kamerabſchaftsführer Deng. Zeit ber Abfahrt wird noch bekannt gegeben Der Vorſtand. . Aurngenoſſenſchaft Heute Dlenstag Abend Training der 1. Jugendmannſchaft e Der Spielausſchuß. SSessessssssssssese Gesangverein„Sängerbund“. P. Heute Dienstag abend halb J Cingſunde. Der Drrferd. Odenwald ⸗Klub Sternheim) Mittwoch, den 27. Juni 1928, 1 2 abends halb 9 Uhr wichtiger 8 Klubabend. Mit Wandergruß„Friſch auf“ 0 Der Vorſt and. Turnerbund 1 betr Einteilung für Neck 0 0 ae im Lokal. oc een rainieren ſämtlicher Leichtathleten auf dem Sport⸗ platz, zugleich Einteilung der Ju Neckarhauſen. 9 Jugendturner für Donnerstag abend von 8 Uhr ab haben fämt⸗ 2 besser! 1 fHeænko macht 750 börtesfe. ch ich! 5 löst beim Ein weichen spielend 943 800, 1 Hlenłko ist beim Putz en und Scheuern billig und leistet sehr vief? mutz von der Wäsche! liche Turner zum arbeiten auf dem Sport⸗ fh. erſcheinen. Erſcheinen eines Jed 10 15 Der Turnausſſchuß. K. u. S. Verein Teutonia Sonntag, den 1. Juli be⸗ teillgt ſich unſer Verein am 50jährigen Stiftungsſeſt des Kriegervereins Rei⸗ chenbach bei Bensheim. Ab⸗ h fahrt 11,43 Uhr Oéch. Sonn⸗ tagskarte 1.30 Mark.— Die 2. Schützenabieilung beteiligt ſich am Gauſchießen in Sandhofen Der Vorſtand. ecco; — 7 sind mehrere, wenig gebrauchte gut empfohlene „eeriag' fanmaschinen sehr billig zu verkaufen Georg Stumpf Schmiedemeister D οο Radfahrerverein„Eintracht“. . Freitag, den 29. Jun, Mlbends 9 Uhr in der Wirt- ſchaft zur Eintracht, B ſtaudsſitzung zu dieſer [Sitzung ißt auch der Ver⸗ llenüsungsausſchuß freundl. eingeladen. Um vollzähliges Erſcheinen bittet. 0 Der Vorſitzende, Mittwoch und Freitag letzte Turnſtunde far das Bezirksturnfeſt in Hemsbach am nüchſten Empfehle Maffee Sonntag, verbunden mit Familienausflug. Don; nerstag Abend 9 Uhr im Lokal Mitglteberver⸗ fammlung. Reſtloſes Erſcheinen Allen mit Spiel⸗ lenten erwartet Der Vorland. Nemm- und Ringklub 1896 Mittwoch Abend 8 Uhr Mannſchafts⸗Berſamm⸗ lung im Lokal, wozu ſämt⸗ liche Stemmer und Ringer zu erſcheinen haben, betreffs Krels- Meiſterſchaft an Seuntag, den 1. Juli in Offenbach und Stödte⸗ nampf am 20. Juli in Viernheim. tz. Jeden Mittwech und Samstag don 7—8 Uhr Uebungsſtunde für die Schuler im Shramibenben. uch lonnen ſich noch Schäler in der Nebun nde bei Keaplelen age. 13 ſtets friſch gebrannt und 14 Qualität ½ Pfd. 70, 80, 90, 100 und 120 Pfg. feinſte Eier⸗Malharoni loſe u. in Paketen, 1 Pd von 60% an Gemüſenndel, Suppeheinlagen in vielen Sorten und Preislagen 14 Miſchobſt fünſſrucht das beſte was ei gibt. Pfd. 90 Pfg. Große boſn. Pflaumen fd. 55 u. 80 Pa · Croße Auswahl in: Els- Feinkoſt- und Poddingy lber, Branswürfel, Sinbeerſaſt en und in Flaſchen u. f. w. Telefon 83 Lorscherstr. 10 n Prezent Rabatt Von heute ab verkaufe ſämtliche Spratt's Futtermittel zum Einkaufspreis und zwar: Spratt's Kücko Pfd. 26. „ Fleiſchfaſer Pfd. 27 Flora-Drogerie Tel. 108 Emil Richter. Zur 0 Sonmmer-Sals og cggghgggggggaaa halte mein Lager in allen Artikeln bestens empfohlen zu allerbilligsten Preisen Tel. 108 ſoiche Apparate baut man mi dem ⸗Seutſchen Rundfunk „Der Oeutſche Rundfunk⸗, lim roten Umſchlag ei] die Funkzelt⸗ ſchrift für alle Borer, ringt aber nicht nur Schaltungen und Bau⸗ anweſſungen, ſondern auch intet⸗ eſſante Aufſatze, Sende ⸗ Rritit, Roman, Schach, Katſel⸗ und Humoreckqund die ausführlichen rogramme aller europäalſchen d, Sender lauch dle wichtigſten amerſkanſſchen Statlonenl. Be⸗ 2 ſtellen Sle bel Aßrem poſtamt, Brleſtraͤger oder Buchhan Monate bezug R.- probeheft gern koſtenlos vom Vene Sieben Gülſe zu verkaufen Rlauehulstr. 30 wird gebeten Jos. Schmitt l Pandurengaſſe 3 Verloren am Sonntag nachm. 1 Kuhdecke Um gefl. Rückgabe . i N 0 mit Hornſpitze zum Aus⸗ zum Ausſuchen per Stück 50 1 Marl Tabalke in reicher Auswahl August Specht Nathausſtraße Nr. 68. Glas auch in b. hartnäckigſten von einer Krotten⸗ ällen werden ineinigen wieſe hat zu verkauf. GEUCN 100 febfkl chwabenpulver„Poudre NMarfal“ Nodiholtmitel verfügt Schwaben ami Relehels 8 Stärkestes ae le 70 Wickie. Beblgt 30. Zu haben in ber wußas dgele neu, agen lokann Lammer 3. unter Garantie Neuhäuſerſtraße 6 durch das echte unſchädl. Telntverſchönerungs⸗ mittel Empfehle: Kirſchen, Aunanas, Bananen, „Menus“ Stärke B (geſezlich geſchützt) beseitigt. Keine Schälkur, ö Orangen, Zitronen, Oelnüſſe Tomaten, Eiben, Gelberäben, Salatzurken, Mettich, Wirſingkraut Neue und alte Kartoffeln Preis 2.75 Mt, Alleinverkauf Liebensmittelhaus Flora. Dreg. Emi Renter Rathausſtraße 18. Heute Dienstag Abend 5 Uhr Schülerturnſtunde auf dem 41515 platz, alle Schüler müſſen erſcheinen Mittwoch abend 7 frei ius Haus gebracht.— Gratis beilagen: ölatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen — UMunahme von Abennements tägli ö 8 15— d e— Druck u. Verlag: Joh. Marti, Neues in Kürze. 28: Man rechnet in politiſchen Kreiſen damit, daß die on Müller⸗Franken dem Reichspräſiventen eingereichte iniſterliſte deſſen Beſtätigung finden wird. is: Der Reichstag wird vorausſichtlich auf Monta den 2. Juli einberufen. ü 0 1 z: Zum Nürnberger Eiſenbahnunglück and den Preſſe⸗ Außerungen der Reichsbahndirektion hat nun auch der Staatsanwalt Stellung genommen. : Das öſterreichiſche Juſtizminiſterium beabſichtigt, die Auslieferung Bela Khuns aus Ungarn abzulehnen. 6: Von Oslo aus wird eine Rettungsexpeditiou für Amundſen und ſeine Begleiter unternommen. f ze: Die radikalſozialiſtiſche Partet in Frankreich hal beſchloſſen, gegen die Regierung zu ſtimmen. Hierdurch iſt das Kabinett Poincare erneut gefährdet. 8: Die Lage in Serbien iſt immer noch ſetzr kritiſch. Man rechnet ſtündlich mit dem Rücktritt der Regierung Bukitſchewitſch. 17 Krieg dem Kriege. 2 Tie neue Note des amerikaniſchen Staatsſekretärs ellogg über den Kriegsächtungspakt iſt der Oeffent⸗ ichkeit zugänglich gemacht worden. Mit einigem Erſtau⸗ en ſtellt man bei der Lektüre feſt, daß der eigentliche Vertrag völlig unverändert geblieben iſt. Das edeutet allerdings nicht, daß Kellogg die verſchiedenen Geſichtspunkte, die in den Antworten vor allem Frank⸗ reichs und Englands auf die erſte Note hin hervorge⸗ oben worden waren, völlig beiſeite gelaſſen hätte. Die ogenannte Präambel iſt nämlich dazu benutzt worden, um auf verſchiedene, von den anderen Mächten in den Vor⸗ dergrund geſchobene Punkte einzugehen. So wird in der Präambel ausdrücklich anerkannt, daß, wenn in Zukunft ein Staat unter Verletzung des Vertrages zum bee ſchreitet, die anderen vertragſchließenden Parteien adurch dieſem Staate gegenüber von ihren Ver⸗ pflichtungen aus dem Vertrag entbunden ſind. Im ganzen wird man ſagen können, daß die Präambel jetzt präziſer gefaßt iſt. Sie bringt Frankreich gegen⸗ über inſofern ein Zugeſtändnis, als nunmehr zu den Mächten, die den Vertrag ſofort unterzeichnen ſollen — der ſpätere Beitritt ſteht bekanntlich allen übrigen Staaten frei— auch Belgien, die Tſchechoflowakei und Polen hinzugerechnet werden. Da in dem jetzt veröffent⸗ lichten Notenwechſel außerdem ausdrücklich die Rede, die Staatsſekretär Kellog am 28. April por der amerikani⸗ ſchen Geſellſchaft für internationales Recht gehalten hat mit angeführt wird, ſo wird damit zugleich eine amtliche amerikaniſche Auslegung zu den Beſtimmungen des Kel⸗ logg⸗Paktes gegeben, eine Auslegung, die bekanntlich mit der deutſchen Antwort in allen meſentlichen Punkten völlig übereinſtimmt. Es bleibt mithin feſtzuſtellen, daß Kellogg an ſeiner urſprünglichen Ab⸗ ſicht unverändert feſthält, daß ſein Entwurf eines Kriegs- verzichtvertrages keine Aenderungen erfahren hat und 190 weder die franzöſiſchen Vorbehalte noch die engliſchen berücksichtigt worden ſind. 8 1 Wie ſich die Dinge weiter entwickeln werden, läßt ſich im Augenblick noch nicht völlig überſehen. Zum gro⸗ ßen Teil wird das naturgemäß von der Haltung Frank- reichs abhängen. Es fragt ſich, ob man ſich in Paris ohne weiteres damit abfindet, daß die franzöſiſchen Vor⸗ behalte unberückſichtigt geblieben ſind, oder ob man er⸗ neut den Verſuch unternehmen will, dieſe Vorbehalte in den Vertrag hineinzuarbeiten. In England begrüßt man die neuen Kellogg'ſchen Aeußerungen im allgemeinen mit Sympathie, doch wird verſchiedenklich in der engliſchen Preſſe auch darauf verwieſen, daß die neue Kellogg Note mit keinem Wort auf die ſogenannte engliſche Mon⸗ roe⸗Doktrin eingeht. Man muß ſich dazu daran er⸗ innern, daß England in ſeiner Antwort an Amerika ſei⸗ nerzeit erklärt hat, daß es gewiſſe Regionen der Welt gebe, deren Wohlbefinden und Integrität ein beſonderes febenswichtiges Intereſſe für den Frieden und die Sicher⸗ heit Englands bedeuten und daß der Schutz dieſer Re⸗ gionen gegen Angriffe für das engliſche Weltreich eine Angelegenheit der Selbſtverteidigung ſei. Es iſt damals ſchon darauf verwieſen, daß England hier auf Aegypten, den Suez⸗Kanal und Indien hinzeigl. Deutſchland hat ſeinerzeit bekanntlich der Kellogg⸗ Note vorbehaltlos zugeſtimmt und da überdies, wie ſchon betont wurde, als amtliche Interpretation für die Beſtim⸗ mungen des Kellogg⸗Paktes die Kellogg⸗Rede vom 28, April angezogen wird, die mit der deutſchen Antwort weitgehend übereinſtimmt, ſo ergibt ſich Deulſchlands Hal. tung für die weiteren Verhandlungen ohne weiteres. An milicher deutſcher Stelle unterſtreicht man denn auch die edeutung des Kellogg'ſchen Vorſchlages, wobei man, hnlich, wie es bereits in der deutſchen Antwortnote ge. h, darauf hinweist, daß bei dem Zuftandekommen des en dethollung des Friedens ſelbſt⸗ 5 rantie für die erflündiſch die Beſtrehunaen mieder in den Vor⸗ — Dezugs preis monatl. bas achtſeitige Uuſtrierte plan in der ftsſtelle u. beim Zeitnygs träger Erfes, Alepes 1. erfokzreichßes Lo bal⸗Aazeigeblett in Sierubein ——.. ˙—rt t ˙Ü—jßv! Wirkſamwerden dieſer J r VVieruheimer Tageblatt Anzeigenprelſe: De einſpaltige E ſomie einen Wand⸗ mittags 8 ente Rr. 21577 Amt cüftsgtelle Rathaus ſtr. „ 3825 Latte einen Tag 4 5 ben ſürtlichen Aunenben-Erpebitienen Deutschlands und des Auslands. Antsblatt der Heſiſchen Vürgermeitetel und des Polizeianis 5— Für bie Au Plaz vorschriften dei Anzeigen werben Loan Möglichkeit berückfichtigt 7— Geſchäftsſtelle und von en deſtimmt vorgeſchriebenen Tag etitzetle 1 W g., die Reklamezetle 60. att.— Inſerate und Nomzen. eee Na eee Anzeigen im unseres jedoch eine Wewähr nicht übernommen Mittwoch, den 27. Juni 1928 ——— rr 45. Jahrgang vergrund treten müſſen, die auf eine Abrüſtung hinzielen. Hier liegt in der Tat das entſcheidende Problem, denn erſt aus den weiteren Verhandlungen über die Ab⸗ rüſtung wird ſich erkennen laſſen, ob tatſächlich der Wile zur Friedens erhaltung bei all den Nationen vor⸗ handen iſt, die ſich jetzt anſchicken, weiter über den Kriegs⸗ verzichtsvorſchlag Kelloggs zu verhandeln. In dieſem Sinne hat auch zweifellos Lloyd George durchaus vecht, wenn er erklärte, daß man durch Kriegsächtung erklärungen allein nie den Frieden werde herbeiführen kön⸗ nen. Das weſentlich iſt und bleibt nun einmal der Frie⸗ denswille und gerade in dieſer Frage ſcheinen Zweifel leider noch immer am Platze zu ſein. Das bedeutet natür⸗ lich nicht, daß der Kriegsverzichtsvorſchlag Kelloggs wert⸗ los iſt, nur ſcheint es nötig, auch auf dieſe Dinge hinzu⸗ weiſen, um vor einer Ueberſchätzung der amerikaniſchen Bemühungen zu warnen. pariſer RNegierungskriſe nicht behoben. Die innerpolitiſche Lage im franzöſiſchen Kabinettsrat Paris, 26. Juni. Der Kabinettsrat dürfte ſich in der Hauptſache mit der innerpolitiſchen Lage beſchäftigen. Man glaubt zwar, daß die Ausſprache über die Interpellationen in der Kammer am Freitag erneut eine große Mehrheit für die Politik Poincares bringen werde, aber die radikalſoziali⸗ ſtiſche Gruppe ſoll ſich nicht dazu entſchließen können, der Regierungserklärung ihre Zuſtimmung zu geben, da ſie beſonders an der Haltung der Regierung gegenüber dem Beamtenrecht, in der elſaß⸗lothringiſchen Frage und zur nationalen Union Kritik übt. Die Zuschgder: Bſavo, ans Ur, Sie Selbst aber auch so festsfehen? Der Rücktritt der der radikalſozialiſtiſchen Partei an⸗ gehörigen Mitglieder würde den Rücktritt des Geſamt⸗ labinetts zur Folge haben. Die Mitglieder der republi⸗ kaniſch⸗demokratiſchen Anion, die Marin⸗Gruppe, haben beſchloſſen, ſich geſchloſſen hinter die Regierung zu ſtellen. Kommt Müller jezt zum Ziel? Vor dem Abſchluß der Regierungsbildung. eee N d Berlin, 26. Juni. Es iſt zu erwarten, daß das Kabinett der Perſönlich⸗ keiten jetzt gebildet wird. Es ſteht bereits die Beſetzung folgender Neſſorts feſt: Kanzleramt Hermann Müller, Innenministerium Severing, Finanzminſſterium Hilfer⸗ bing, Poſtminiſterium Schätzl, Wehrminiſterium Gröner, Außenm'iniſterium Dr. rium Dr. Curtius, über die Beſetzung des Juſtizminiſte⸗ Streſemann, Wirtſchaftsminiſte⸗ riums, des Arbeitsminiſteriums, des Verkehrs miniſtes⸗ riums, des Ernährungsminiſteriums und des Miniſters für die beſetzten Gebiete iſt die letzte Entſcheidung noch nicht gefallen. 4 Dias Juſtiminiſterium it dem Abgeordneten Koch⸗ Weſer angeboten worden, das Arbeitsminiſterjum ſoll de Abgeordnete Dr. Brauns behalten. Das Verkehrsmini⸗ ſterſium ſoll der Abgeordnete Dr. Wirth erhalten und 0 das Miniſterium für die beſetzten Gebiete iſt der Abgeord⸗ nete v. Guerard in Ausſicht genommen. Nur das Er⸗ nährungsminiſterium iſt noch umſtritten. Hermann Mül⸗ ler hat dem Zentrum das Ernährungsminiſterium ange⸗ boten. Sollte das Zentrum ſich mit der Beſetzung dieſes Miniſteriums einverſtanden erklären, ſo würde es auf das Reichsarbeitsminiſterium verzichten, andererſeits iſt es mög⸗ lich, daß das Ernährungsminiſterium auch von den De⸗ mokraten beſetzt werden wird. Hierfür käme der Abg. Dietrich⸗Baden in Frage. In dieſem Falle wäre die Beſetzung des Juſtizminiſteriums mit dem Abgeordneten Koch in Frage geſtellt. N Die nationalliberale Korreſpondenz nimmt zu dem Verſuch der Bildung eines Kabinetts der Perſönlichleiten Stellung. Sie lehnt dieſen Verſuch nicht ab. ſchreibt aber,„das Kabinett der Perſönlichkeiten“ müßte tatſäch⸗ lich und vollſtändig auf ſein eigenes Programm geſtellt ſein, ſeine Miniſter mögen zwar als Vertrauensleute ihrer Fraktionen erſcheinen, dieſe ſelbſt würden ſedoch der Regierung ohne Bindungen gegenüberſtehen. Es kommt zunächſt auf das Negierungsprogramm eines ſolchen Ka⸗ binetts an. Wie ſich von ſelbſt verſteht, wird es darin auf beſondere parteipolitiſche Wünſche verzichten müſſen. ö Die nationalliberale Korreſpondenz gibt der Anſicht Ausdruck, daß die Löſung doch nur als eine proviſoriſche anzuſehen ſei, in abſehbarer Zeit dürfte ſich von ſelber der Zwang ergeben, die neue Kombination zu einer feſten Bindung umzugeſtalten. Wenn die Deutſche Volksparkeß dazu die Hand bieten ſolle, dann könne kein Zweifel darüber beſtehen, daß vorher die preußiſche Frage eine friedigende Regelung erfahren müſſe. Es beſtehe Grund zu der Annahme, daß bei den maßgebenden Männern der anderen Parteien dieſe Sachlage erkannt ſei. Die endgültige Miniſterliſte. Das neue Reichskabinett ſoll folgende Zuſammen⸗ ſetzung erhalten: Reichskanzler Beſetzte Gebiete und Vizelanz HMeußeres Irneres Arbeit Wirtſcheft Winanzen Juſtiz Meichswehr 2. De 1 Hermam Müller 8) ler Dr. Wirth(3.) ö Dr. Streſemann(D. Vp.) Severing(S.) Dr. Brauns(Z.) Dr. Curtius(D. Vp.) Dr. Hilferding(S.) Sänger(S.) Gröner(—) Varkehr v. Guerard(3.) Errährung Dietrich⸗Baden(D.) Poft Dr. Schätzel(B. Vp.) Hermann Mialler bat die Ahſicht. das Staatsſekre⸗ dariat in der Reichskanzlei umzubeſetzen, da er bereits mit Dr. Brecht verhandelt haben ſoll.. Nach dem Wunſch des Abg. v. Guerard ſoll aus dem Miniſterium für die beſetzten Gebiete ein Miniſterinm der bedrängten Grenzgebiete werden, ſodaß auch d. Grenzgebiete im Oſten einbezogen werden, ſchon damit die in der letzten Zeit immer ſtärker hervortretenden Ge⸗ dealdhe bei der ſtaatlichen Unterſtützung der weſtlichen und öſtlichen Grentgebiete einen beſſeren Ausgleich finden unten. Kritiſche Stimmung gegen Rußland. Kundgebung vor der Sowjiet⸗Geſandtſchaft in Toko. J Tolio, 26. Juni. Botſchaft ſuielte lich ein volitiſcher Zwiſchenfall ab, wie er ſeit der Aufnahme der ruſſiſch⸗ javaniſchen Beziehungen noch nicht vorgekommen iſt⸗ Starkes Polizejaufgebot umzingelte das Gebäude der ruſſt⸗ ſchen Votſchaft in Tokio, In dem Augenblick rückten Ab⸗ keflungen javaniſcher nationaler Verbände an, die erklär⸗ ten, daf, ſie den Botſchafter Trojanowſti zu ſehen wünſchten.. N Trojanowſki weigerte ſich die nde zu em⸗ pfangen und ließ ihnen ſagen, er könne nur eine ſchrift⸗ liche Erklärung von ihnen entgegennehmen. In der darauf überreichten Erklärung verlangten die Verſammelten die Einftellung der kommunſſtiſchen Propaganda in Japan und Koreg ſowie die Erfüllung der japaniſchen Forde⸗ rungen über Amur. Vor der ruſſiſchen Die Wirren in China. 0 Der Terror im Tangſchan⸗Gebiet. N S London, 26. Juni. entlang der Peking— Mukden⸗ 1 Die ganze Gegend Eiſenbahn, an der ſich das Tängſchan⸗Kohlengehiet an⸗ chließt, iſt von Truppen des Generals Men beſetzt wor⸗ iet Twantſchau bis Malden e 0 e gehalten wird. Lediglich anſchau und Tangſchau ſind undiſzipli⸗ nierte Truppenteile des Generals Tſchangt⸗tſun⸗tſchangs 1075 15 1 Tſchang⸗tſun⸗tſchang ſelbſt befindet ſich durch Truppen General in der öſtlichen in Keiping, dem Zentrum Seinem Unterführer des Kohlengebietes. merilaniſchen Dollar von den Mehl an die unber b Drohungen durchgeſetzl. daß er ſchen Handelskammer ſolange Wünschen nachgekommen wurde. bereits erſchoſſen und 17 hingerichtet worden. Aus Nah und Fern. Hioöchſt a. M.(Der Tod zwiſchen zwei Kraß t wagen.) Von einem furchtbaren Geſchick wurde der 30. jährige, frühere Gerichtsbeamte Georg Martini aus Diel ereilt. In der Hauptſtraße verſuchte er mit ſeinem Mo⸗ torrad einen ſtädtiſchen Sprengwagen zu überholen. Da⸗ bei ſtieß jedoch der Beiwagen des Motorrades gegen ein von der anderen Seite kommendes Automobil. Martini urde von ſeinem Rade geſchleudert und fiel vor den ur ee deſſen Hinterrad ihm über Kopf und Schul⸗ ern ging und den ſofortigen Tod des jungen Mannes Werbeiführte. f 1. g Saarbrücken.(Schweres Benzinunglück) In deem benachbarten Ort Herrenſohr war in einer ODelilateh warenhandlung eine Frau Kunkel damit beſchäftigt; Klei⸗ der mit Benzin zu reinigen. Dabei entzündete ſich das Benzin und verurſachte eine Exploſion, die ſo ſtark war,; daß die Schaufenſter auf die Straße flogen. Frau Kunkel urde ſchwer verletzt und iſt bald darauf geſtorben. Ihr 6jähriger Sohn, der ſie aus den Flammen retten wollte, erlitt ſchwere Brandwunden und wird wahrſcheinlich er⸗ linden. Ein 16 Monate altes Kind trug ebenfalls Brand, nden davon. 2. Ebſſen.(Verſuchtes Eiſenbahnattentat.) Der Lokomotivführer eines Perſonenzuges bemerkte einen gro⸗ en Baſaltſtein und ein ſchweres Betonſtück auf den Schie⸗ en. Er brachte den Zug noch rechtzeitig zum Halten und ernte mit Hilfe des Zugperſonals das Hindernis. München.(Großer Pelzdiebſtahl.) In einem auſe in der inneren Stadt drangen vermutlich die glei⸗ n Einbrecher, die in den letzten Tagen mehrere Ein⸗ rüche in Goldwaren⸗ und Optikergeſchäften verübt haben, in ein Pelzgeſchäft ein und ſtahlen Pelze, darunter Her⸗ elin⸗ und Skunksfelle, Fuchsfelle uſw. Die Einbrecher rangen vom erſten Stock aus in den Laden, in dem ſie die Decke durchbrachen. Am Tatort ließen die Diebe mehrere Einbruchswerkzeuge zurück. ö Berlin.(Eine Greiſin überfallen und be⸗ mau bt.) Im Schulzendorfer Forſt bei Tegel wurde die 75jährige Witwe Glow von einem unbekannten Mann zu oden geſchlagen und ihrer Handtaſche beraubt. Der aäter konnte in den Wald entfliehen. Berlin.(Ueberfall im Stadtbahnzug.) In einem Stadtbahnzug wurde ein frecher Ueberfall auf eine 40 jährige Schneiderin verübt, die allein in einem Nicht⸗ raucherabteil von Weſtend nach. Bahnhof Friedrichſtraße fuhr. Unterwegs kam plötzlich ein junger Burſche herein, würdte die Frau und ſchlua auf ſie ein. Die Hilferufe Wangtſchi, dem berüchtigten Kommandeue der Pekinger ee iſt es 10000 ſei orderung au ahlung von e 5 Tangſchauer Behörden und 2 ng durchzuſetzen, die 7000 Tonnen F 10 balbverzungerten Soldaten ⸗tſun⸗ uslieferten. Wangtſchi hat ſeine ee f die Mitglieder der chineſi⸗ gefangen hielt, bis ſeinen Die Schanſi⸗Truppen haben einige Verhaftungen vorgenommen., 50 Mann ſind eee, e* 2 „ue, der Ueberſallenen wurden von einem Arbeiter im Neben⸗ abteil gehört, der ſofort die Notbremſe zog, da die Ver⸗ bindungstür zwiſchen beiden Abteilen geſchloſſen war. Der Verbrecher verſuchte, im Dunkeln zu entkommen, wurde aber von Streckenarbeitern verfolgt und feſtgenommen. Berlin.(Voie Frau am Steuer.) Auf der Chauſ⸗ ſee Waltersdorf—Rudow verunglückte ein Privatauto, das von einer Dame geſteuert wurde. Der Wagen fuhr mit 80 Kilometer Geſchwindigkeit gegen einen Baum. Die Führerin flog mit dem Kopf durch die Vorderſcheibe und zog ſich ſo ſchwere Verletzungen zu, daß ſie nach wenigen 1 7 8 ſtarb. Die drei übrigen Inſaſſen wurden ſchwer verletzt. Naugard.(Eine Diakoniſſin verbrannt.) Ein entſetzliches Brandunglück ereignete ſich in Külz. Die 22⸗ jährige Diakoniſſin Marie⸗Luſſe Lübke wollte das Herd⸗ feuer mit Spiritus anfachen, als plötzlich die Flaſche erplo⸗ dierte. Dabei gerieten die Kleider in Brand. Die Diako⸗ niſſin wurde in bewußtloſem Zuſtande ins Krankenhaus gebracht, wo ſie kurz nach der Einlieferung ſtarb. Leipzig.(Unmenſchlicher Vater.) Im benach⸗ barten Klein⸗Zſchocher ſchnitt ein 27jähriger Dekorations⸗ maler ſeinem vierjährigen Töchterchen mit einem Raſier⸗ meſſer die Kehle durch und verſuchte ſich dann ſelbſt zu töten. Die Tat wurde anſcheinend in einem Anfall von geiſtiger Umnachtung begangen. Liegnitz.(Meineids verfahren wegen eines Kuſſes.) In dem Scheidungsprozeß des Formers Ro⸗ bert Grund hatte ein 23jähriges Mädchen, Gertrud Klein, fußt pal daß Grund ſie bei einem Tanzvergnügen ge⸗ küßt habe. Durch Zeugen wurde nachgewieſen, daß dieſe Angabe unrichtig war und der Staatsanwalt leitete gegen das etwas beſchränkte Mädchen ein Meineidsverfahren ein. Hierbei ergab ſich, daß ſie von Grund veranlaßt wor⸗ den war, im Scheidungstermin nichts von dem Kuß zu erwähnen. Das Mädchen wurde wegen Meineids unter Zubilligung mildernder Umſtände zu viereinhalb Monaten Gefängnis verurteilt, dagegen erhielt Grund zwei Jahre Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Wilbelmsbapen.(Selbſtmord eines Beam⸗ Zz Muütterchen, er iſt da!“ jubelte Ilſe, aber Frau Römer verſtand nicht, bis Konrad fetzt vor ihr ſtand und ſich, tief vor 15. vorſtellte: „Graf Konrad⸗Limar⸗Twortau, gnädi rau, ich bitte Sie um Ihre Tochter.“ e 1 „Herr Graf“, ſagte Frau Römer, zweifelnd von einem zum anderen ſehend,„ſo verſtehe ich recht?— Sie wären gekommen—“ „Um Ilſe von Ihnen fortzuholen— ja, liebe Kuſine“, 3 5 1125 an gef r hatte ihre Hand ergriffen und ſei i N bebte griff ſeine Lippen darauf „Da ging ein Leuchten über Frau Römers Geſicht: „Graf Limar— die alte Schuld ift vergeben und ver⸗ Wolle— nehmen Sie Ilſe und machen Sie ſie glücklich. 1 75 wunderbare Sühne das Schickſal ſich ae hat! Die Enkelin der Verſtoßenen ſoll das Andenken ihrer Groß⸗ mutter auf Schloß Tworrau wieder zu Ehren bringen.“ Es war ein froher Abend, der heute im engſten Fa⸗ milienkreiſe in der Villa Römer gefeiert wurde, und ihm folgten noch e lige ebenſo glückliche. Graf Konrad blieb über eine Woche in Berlin, ehe er nach Tworrau zurückfuhr. Graf Konrad hatte einen letzten, ſchweren Kampf zu beſtehen, aber er ſie te auch diesmal wieder. Die Gräfin war über ſeine Verlobung an ſich und mit Römer im beſonderen empört, aber Konrad ſchnitt r alle Einwendungen kurz ab: Niemand habe ihm Vor⸗ e zu machen, er ſei ſein eigener Herr. „Verlange nicht, daß ich unter dieſen Amſtänden in Tworrau bleibe“, hatte ſie ihm hochmütig 1 .„So, ſtelle ich dir mein Schloß in Kreuzort zur Ver⸗ fügung“, hatte Konrad darauf ruhig erwidert. „Danke—“ gage ſie verächtlich,„es paßt mir nicht, von deiner Gnade abhängig zu 5565 ich werde mit meinen Kin⸗ dern nach Breslau ziehen. Die Koſten der Wohnung müſſen natürlich von dir beſtritten werden, da mir der Wohnſitz von deinem Vater teſtamentariſch in Tworrau zu⸗ gewieſen war.“ 5 Konrad bewilligte ohne Zögern die ſehr hohe Summe ür die Wohnung u ete erleichtert 110 415 5 Gräfin chon nach wenigen Michen den Umzug bewerkſtelligte. Nun erſt konnte er ſeiner zukünftigen Gattin ein frohes, glückliches Heim vieren. Nur der Abſchied von Lotti wurde ihm ſowohl als auch dem Kinde ſchwer. In der letzten Zeit waren die Geſchwiſter mehr denn je zuſammen 6 da die Gräfin zu ſehr beſchäftigt war, um dem Verkehr Einhalt gebieten zu kön⸗ nen. Sie ſprachen zuſammen am liebſten von Ilſe, und Lotti ſchmerzte es, daß ſie nicht mehr in Tworrau ſei, daß ſie Ilſe als Konrads Frau nicht ſehen ſollte. „Du mußt uns recht oft beſuchen“, hatte Konrad ſie getröſtet. „Ach, wenn es Mama nur erlaubte“, hatte Lotti unter Belſch tüm pf erwidert.„Aber ich kämpfe darum, Konrad — ich kämpfe.“ Wieden einige Wochen ſpäter führte Graf Konrad ſein lunge ſchönes Weib in ſein Schloß. ie Guts⸗ und Dorfbewohner hatten einen feſtlichen Empfang vorbereitet. An ihrer 6 ſtand der alte treue Baumann, der ſeiner neuen jungen Herrin voller Rührung die Hand küßte. Alles jubelte und jauchzte Ilſe entgegen. Man kannte und liebte ſie ja ſchon von früher her, wo ſie, eine einfache Erzieherin, jedem wohlzutun und zu helfen ſuchte. Wie viel mehr würde ſie als Herrin des Gutes ein offenes Herz und eine offene Hand haben, wie anders würde ſie ſchalten und walten als die hochmütige, adelsſtolze Gräfin, die es unter ihrer Würde hielt, einem ihrer Untergebenen ein freund⸗ liches Wort zu gönnen. So urteilte und dachte man und brachte ſeine Gefühle zu ſtürmiſchem Ausdruck. Ilſe aber ſchritt an der Seite ihres Gatten durch die Räume des Schloſſes, die ihr ſo bekannt und vertraut waren, und die dennoch für ſie ge⸗ ändert, geſchmückt und geziert waren. „Fortan deine Heimat, geliebtes Weib,“ ſagte Graf Limar und zog ſie an ſein Herz. „Meine Heimat an deinem Herzen, Geliebter— wo du mich auch hinführen magſt.“ Es war Ende Mai, „Sechs Jahre waren vergangen. ein Tag, der die d onnemonat rechtfertigte, voller Sonnenſchein, Blumenduft und Vogelzwitſchern. „Gräfin Ilſe Limar uh auf der Terraſſe und hielt ein ſüßes, zweijähriges Mädchen, mie dem ſte lachte und plau⸗ derte, im Schoß. Zu ihren Füßen ſpielten zwei prächtige, geſunde, ſchöne Knaben im Alter von vier und j nf Jah⸗ 56 deren Jauchzen oft in die Stille des Parks hinein⸗ rang. Ab und zu warf Ilſe einen Blick in den Park und hob lauſchend den Kopf, doch alles blieb ſtill; von dorther kam kein Laut. Aber 1254 ging eine Tür, die vom Schloſſe nach der Terraſſe führte. und Graf Limar trat heraus. ſtörungen weitere verbreitete Gewitter bringen wird. Hier⸗ N ten ver uartnewerft), Em seamter ger Marme⸗ werft hat zuſammen mi feine Frau Selbſtmord ver⸗ übt. In einem hinterlaſſenen Briefe teilt er n zönne es nicht überwinden, daß ſeine Untergebenen au 10 Werft Unterſchlagungen verübt hätten, für die er veran wortlich gemacht werden ſolle. g LU Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 26. 8 6 Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. g. London 20,386 10 20,426; Newyork 4,1785.—. 4,186 j Amſterdam 168,29— 1 8,63; Brüſſel 58,37— 58,49 Danzig 81,54— 81,70; Italien 21,965— 22,005; Jugo⸗ ſtawien 7,364— 7,378: Kopenhagen 111,97— 112,19 Liſſabon 18,83— 18,87; Oslo 111,84— 112,06; Paris 16,495— 16,465; Prag 12,388—. 12,408; Schweiz 80,583 — 80,748; Spanien 69,21— 69,35 112,33; Wien 58,865— 58,985. Berliner Eſfektennotierungen. 1 05 270,25; Commerz⸗ und K 160,25; Darm⸗ ſtädter⸗ und Nationalbank 276; Deutſche Bank 166,25; Diskonto⸗Komm. 163,75; Dresdner Bank 1 Hamburg⸗ Amerikg⸗Paketfahrt 164; Nordd. Lloyd 157; Allg. Elektri⸗ gitätsge iſchalt 176,75; Daimler⸗Benz 112 95 G. Far⸗ ßenindeaſtrie 270,25; Ges. für elektr. Untern. 262,50; Jh. Geldſchmidt 198, Ph. Holzmann 150,75; Karſtadt 238,25 Phönix 97,50; Polhphonwerke 523 Rhein. Braunkohle und 296; Schult 50 350; Ver. Stah 98,501 Weſteregeln 254,50; Zellſtoff Waldhof 302. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 27. Juni. 9 Der Verfall des flachen Weſtlandhochs iſt durch dem großen Sturmwirbel vorauseilende Randtief 15 ſchleunigt worden. Dies brachte ſchon in der Nacht Ge⸗ witter, in deren Folge es zunächſt ſchwül bleibt. Vom Zentrum des Hauptwirbels über die iriſche Küſte verläuft eine Böenfront ſüdwärts, die neben den übrigen Rand⸗ mit iſt böenartiger Einbruch von Kaltluft zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ Inerstag: Noch verbreitete Gewitter, böige Südweſt⸗ weitere Gewitterregen. 7 0 Lohn der Arbeit. i Wenn ſpäter einmal unſere Jetztzeit beſonders charak teriſiert wird, dann kann man von ihr ſagen: Die Zeit de großen Arbeitsloſigkeit. And dann wird irgendwo ei Kind fragen: Wer hat denn da die Menſchen ernährt, wenn ſie kein Geld verdienten?— Und ſie wird lauten müſſen: Sie lebten von Almoſen! And nach einigem Ueberlegen, wie Kinder es tun, wenn ſie einer Sache auf den Grund kommen wollen, wird es wieder fragen: Haben da ſo viele gar nicht mehr gearbeitet und dann alles verlernt— und ihnen iſt die Zeit nicht lang geworden, oder was haben ſie dann gemacht?—— b Und dieſe Frage tun heute ſo viele eben auch. Die Arbeitsloſenunterſtützung wird meiſt ſo aufgefaßt, daß der Betroffene ſich nun auch vollständig auf die Ruhebank ſetzen müſſe und das Wort„Arbeit“ wird mit größter Vor⸗ ſicht ausgeſprochen. Beſonders ſieht man die Jugendlichen unter den Erwerbsloſen ihre Zeit auf Plätzen. Straßen und wind, wolkig, zunächſt 0 0 E fe ae die eigne Auskunftei.“ „Ja, haben Sie“, ſagt Förder, „denn leinen Kleinen Herder? Der Kleine Herder ist ein Lexikon in einem Bande: das vollkom- te. Uber 50000 Artikel. 4000 Bilder und 8 5 e. ich. Jedermann verständlich. fark. Teilzahlungen. Probehefte mit E. 0 5 t e 00e e Verlag Herder in Freiburg im Breisgau. „Papa fauchzten die Knaven und nefen dem Vater entgegen. Graf Limar fing ſie auf und hob ſte nacheinander hoch in die Luft und ſegte ſie wieder auf die Erde. Dann trat er f. Ilſe. Die kleine Giſela ſtreckte 9 die Aexmchen entgegen. Er nahm ſie von der Mutter Schoß und ſetzte ſich mit der Kleinen an Ilſes Seite. „So allein, mein Lieb?“ fragte er, indem er den freien Arm um ihre Schultern legte und ſie ein 1 an ſich zog. 6 Ilſe ſah ihn an und eine Welt von Liebe lag in ihrem lick. l 77 0 du das allein, wenn ich die Kinder um mich habe? Und nun du gar gekommen biſt— doch nein, ſetzte ſte lächelnd hinzu,„du biſt ſchon verwöhnt genug, ich will nichts weiter ſagen.— Ich 1 auch, was du mit dieſem„Allein“ meinteſt und wollte ich vorher nur ein wenig ärgern.“ 5 „So? Na, 105 das brauchſt du dir doch nicht erſt beſonders vorzunehmen,“ neckte Konrad. „Geh, Konrad, du biſt gar nicht nett,“ ſchmollte Ilſe. „Tut mir leid— warum haſt du dir einen ſolchen Gemahl erwählt?“ 1 N. „Warte nur, von fetzt ab ärgere ich dich aber gewiß einmal, das ſollſt du ſehen.“ „Ja? Soll ich?“ Er ſah ſie an. Da ſprang Ilſe mit einem Satz auf, trat hinter ſeinen Stuhl, legte beide Arme um ſeinen Hals und ſchmiegte ihre Wange an die ſeine. Mit einer 5008 Bewegung wandte der Graf ſich um, og Ilſe 0 ſich hernieder auf das rechte Knie— uf dem fiken ſan ſein Töchterchen— und küßte ſie ſtü ⸗ ich. Das ſei deine Strafe,“ ſagte er leiſe. 1 File war glutrot geworden, ſie ſprang 5 nahm die kleine Giſelu auf den Arm und barg ihren Kopf in den blonden Locken des Kindes. So ging ſie ſchweigend an ihren Platz zurück und be⸗ 1 0 die Kleine auf ihrem Schoß. Nach einer Weile wandte ie ihr Geſicht wieder Konrad zu: 8 Siren dert dich, wo Lotti und Heinz ſtecken, gelt, iebſter?“ 1 F waren ſie nicht zuerſt auf der Terraſſe e 1 10 „Ja, aber plötzlich— ich weiß ſelbſt nicht mehr, wie es kam— waren ſie die Treppe Ange an den Teich 1 und dann mit einem Male ſpurlos verſchwunden. eine Ahnung ſcheint mich nicht zu trügen.— 90475 1 es wahr würde— wie glücklich würde es mich e Stockholm 112,11- Berliner Handelsgeſell⸗ 9 1 ROS HUS gen und ihre Kraft in Nupeleten vergeuden. Is, daß einer ſeine Zeit nüt ausfüllt. ewiß Bibliotheken mit Lehr⸗ und auch Menſchenfreunde, die es ab⸗ wech ernehmen, koſtenloſe Abendkurſe und Anregung zu erteilen, wie der Tag in nutzbringender Weiſe verwen⸗ det werden kann. Aber eins tut not: Die heranwachſende Jugend zu beſchäftigen. Leicht verliert der Menſch das ſtolze Bewußtſein getaner Pflicht und Arbeit, und gefällt ich im Nichtstum, um lieber einen Biſſen weniger zu eſſen. . kargen Pfennigen zu rechnen, als die Hände zu rühren. f. f Aber es iſt ja nicht ſo um das Wort„Erwerb“ als um das Wort„Arbeit“ zu tun, Das Arbeiten macht die Men⸗ ſchen froh, aber nicht die Arbeit. Das Arbeiten mit dem Sinne des Schaffenden, Neugeſtaltenden, Schöpferiſchen. Schon die Freude am werdenden Werk gibt den Lohn. Denn nicht das kann man Lohn nennen, das in einigen Mark dem Schaffenden in die Hand gelegt wird, das iſt nur der karge Entgelt für geopferte Stunden, und der macht nicht froh. Darum lehrt nicht den Wert des Erwerbes, ſondern den des Arbeitens. In der Arbeit entwickelt der Menſch ſeine Fähigkeiten, und der Erwerb drückt dieſe Entwicklung herunter und hindert ſie um der Ausbeutung willen, zu der die Arbeit reizt. — Gefährliche Kirſchkerne. In der jetzt wieder ein⸗ 0 0 Kirſchenzeit ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß 8 Faun Wee Wegwerfen von Kirſchkernen auf Fußſteigen ſchon zu manchem Unfall geführt hat. Gefährlich iſt es, unmit⸗ telbar nach dem Genuß von Kirſchen Waſſer zu trinken. Auch ſoll man die Kerne nicht verſchlucken. — Keine Vergebung von Lotterieeinnehmerſtellen mehr. Fortgeſetzt laufen bei den beteiligten Behörden und bei den bisher im Verwaltungsrat der Preußiſchen General⸗ Lotteriedirektion tätig geweſenen Abgeordneten noch Ge⸗ ſuche um Zuteilung einer Lotterieeinnehmerſtelle ein. Dem Amtlichen Preußiſchen Preſſedienſt wird demgegenüber von zuſtändiger Seite mitgeteilt, daß die von der General⸗ Lotteriedirektion im Einvernehmen mit dem Verwaltungs⸗ rat aufgeſtellten Liſten der anzuſtellenden Einnehmer, deren Zahl im Verhältnis zu den eingegangenen Bewer⸗ bungen äußerſt gering ſein mußte, bis auf weiteres ab⸗ geeſchloſſen ſind. Weitere Anträge können daher nicht mehr berückſichtigt werden, weshalb Geſuche vor der Hand zwecklos ſind. 5 — Leichenüberführung im Luftfahrzeug. Durch einen Runderlaß des Miniſteriums für Handel und Gewerbe, des Miniſteriums für Volkswohlfahrt und des Miniſte⸗ riums des Innern vom 23. März d. J. ſind beſondere Beſtimmungen für die Ueberführung und den Transport pon Leichen in Luftfahrzeugen getroffen worden. Darnach beſtehen gegen die Beförderung in Luftfahrzeugen des öffentlichen Verkehrs, die gleichzeitig der Perſonenbeförde⸗ rung dienen, keine Bedenken, wenn die Ueberführung unter entsprechender Beobachtung der ſanitären Maßnahmen, wie ſie für den Transport auf Eiſenbahnen und auf dem See⸗ wege beſteben. erfolat. 5 Die Suche nach Amundſen. Hilfe für Lundborg. 21 Oslo, 26. Juni. In Oslo iſt der Beſchluß gefaßt worden, eine Ret⸗ iungsattion für Amundſen und ſeine Begleiter zu unter⸗ nehmen. Die Regierung har o Loſicht, ein Eismeerfahr⸗ zeug unter dem Kommando des Polarforſchers Sver⸗ drur des Maſors Trygve Gran auszurüsten. Das Schiff ſoll ein Hundegeſpann mit an Bord nehmen und öſtlich von der Linie Tromſö⸗Nordoſtland Nachſuche nach den. Amundſen⸗Flugzeug halten. Wie die Sachverſtändigen bemerken, iſt das verſchwundene franzöſiſche Flugzeug in der Lage, etwa 14 Tage auf dem Waſſer zu bleiben. Roald Amundſen Mus Wlkteeilungen des ſchwediſchen Expedilionschefs, Kapitän Tornberg, geht hervor, daß das Fokkerflugzeug, mit dem Leutnant Lundborg ſeine Rettertat vollbrachte, vollkommen zerſtört worden iſt. Auf Bitte des Kopitäns will die ſchwediſche Regierung in einem Kabinettsrat ſich mit der Frage befaſſen, welche Maßnahmen von ſchwedi⸗ ſcher Seite getroffen werden müſſen, um dem verunglückten Fliegerleutnant und den Italienern Hilfe zu bringen. Schwierige Bergung der Nobilegruppe. Nach einer Mitteilung des Leiters der ſchwediſchen Hilfsexpedition an das Krſegsminiſterium wird eine Ber⸗ gung der Nobilegruppe, ſowie des Fliegers Lundborg 10 . bafkurs n n eee de Klee 8 kk H en. ONO MURANO ee dordosf Ted de insel, 0b Ser doofe gefunden wurgel! n 1 1 nen hat, möglich ſein. Die Eisſcholle, auf der die Schiſſ⸗ üchigen ſitzen, iſt 300 Meter lang und 200 Meter breit. Eine Flugzeuglandung kann nur um Mitternacht erfol⸗ gen, wenn der Schnee gefroren iſt. Kleine politiſche Meldungen. Serlin. Der Reichsarbeitsminiſter Dr. h. c. Brauns 92 60 0 am Mittwoch, den 27. Juni das Jubiläum ſeiner 8 jährigen Miniſtertätigkeit. Berlin. Der bisherige engliſche Botſchafter in Berlin, Sir Ronald Lindſay, wird am Mittwoch vom Reichspräſt⸗ denten zur Abſchiedsaudienz empfangen werden. Der Reichspräſident wird ihm zu Ehren ein Frühſtück geben. Berlin. Der Tibet⸗ und Polarforſcher Dr. Wilhelm Filchner iſt in Berlin eingetroffen. Bekanntlich wurde Filch⸗ ner längere Zeit tot geglaubt. Konſtantinopel. Die Regierung hat die e Sta⸗ biliſierung der türkiſchen Währung beſchloſſen. Man er⸗ wartet im Zuſammenhang damit die ſeit langem geplante Gründung einer Staatsbank. Kairo. König Fuad hat den Auftrag zur Kabinetts⸗ neubildung an Ismail Sidky Paſcha erteilt. ba mit einem leichten Flugzeug, das Platz für zwei Per⸗ * Die Exploſion des Naketenwagens. Bei den Verſuchen auf der Eiſenbahn⸗Verſuchsſtrecke Burgwinckekel⸗Celle bei Hannover mit dem neuen Opel⸗ Raketen⸗Eiſenbahnwagen. Der Wagen ſprang bei der zweiten Fahrt aus den Schienen und explodierte. Der Opelwagen in 256 Kilometer Geſchwindigkeit auf der Strecke. ö Fritz von Opel und der Nafketen⸗Konſtrukteur San⸗ ders neben dem Wagen beim erſten Start. ———— 1 * Evangeliſche Gemeinde. Am Sonntag, den 1. Juli l. J. wird der Superintendent der Provinz Star⸗ kendurg, Herr Geheimrat Dr. D. Flöring der Gemein ⸗ de einen Beſuch abstatten. Es iſt derſelbe Herr der Kir ⸗ chenregierung, welcher einſt unſere Kirche geweiht hat. Er wird im Gottesdienſt die Gemeinde begrüßen Die Gemeindemitglieder werden zu dieſem Gottesdienſt herz⸗ lichſt eingeladen und dringend gebeten, recht vollzählig zu erſcheinen. „ Harmſtadt macht den Krebsgang. Nach ſta⸗ tiſtiſchen Feſiſtellungen hat die Einwohnerzahl der heſſiſchen Hauptſtadt einen Rückgang zu verzeichnen gehabt. Es ſind im letzten Monat mehr geſtorben als junge Erden⸗ bürger das Licht der Welt erblickten. Nach neueren Mit⸗ teilungen iſt der Geburtenrückgang auch in anderen Städ⸗ ten in Erſcheinung getreten. D. *Die heiße Zeit bringt wieder Leben am Bade ⸗ ſtrand. Jung und alt tummeln ſich im Waſſer und erfri⸗ ſchen den durch die Hitze erſchlafften Körper. Nur ſollte niemals die notwendige Vorſicht beim Baden außer Acht gelaſſen werden; doch geſchieht das leider zu oft. Es mehren ſich ſchon wieder die Fälle, wo ſolche unvorſichtig Badende den Tod durch ertrinken finden. Bei einiger⸗ maßen geübter Vorſicht kann man ſich ruhig dem Vergnügen des Badens hingeben. H. Gemeinderatsſitzungsbericht vom Dienstag, den 26. Juni 1928 Kurz nach 8 Uhr war das Plenum beſchlußfähig. Es fehlen für 4 Gemeinderäte und der Beigeordnete. 20 Herrn waren erſchtenen. Vor dem Eintritt in die Tagesordnung gab der Herr Bürgermeiſter einige Kom⸗ miſſlons beſchläſſe bekannt von welchen wir hier die Wich⸗ tigſten anfzhren: An den Engl. Fräulein in der Wein⸗ heimerſtraße wird ein Stück Kanal eingebaut, Koſten 1500 RM. e Behebung der Wohnungsnot 45 e 5 das Baubüro Koſtenvoranſchläge vorlegen um feſtzuſt wle am Billigſten der Not geſteuert werben kann.— Die Herſtellung eines Kanals in der Ludwigſtraße(Haus Metz zer Heckmann) Koſten 3 600 Rik. wird bis 1929 zurück geſtellt.— Bei der Fa. Rheinelektra wurden 100 Elektr. Zähler beſtellt.— Einige Anträge auf Erlaß des Kirſchen⸗ ſteigerungspreiſes, wegen Starenfraß, wurden abgelehnt. — Für den Jugendtag wurden 1600 Brezeln geſtiftet.— Zur Tages ordnung: Punkt 1, Verteilung der Baudarlehen pro 1928. Der Gemeinde wurden nachträglich nochmals 50 000— RM. für Baudarlehen überwieſen, mit dem Anfügen des Miniſters für Arbeit und Wirtſchaft, daß 30 000.— RM. die Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft und 20 000.— RM. Privatbauende erhalten ſollen. Die Ge⸗ meinnützige Baugenoſſenſchaft verzichtet auf 2000.— RM., ſodaß an Privatbauende 22 000.— MM. und an die Baugenoſſenſchaft 28 000.— RM. vergeben wenden können Es erhalten Bauzuſchüße a 4000 RM.: Nik. Helbig 8., Jakob Faltermann 8., Johann Michelhans, Adam 05 Hoock 1., Steffan Schmitt 1., Karl Herder 1., die Erz. Sax 2. Wtw. verzichtet hierfür ein anderes Mitglied der Genoſſenſchaft, Fr. Bender, Keller Ludwig, Alex Müller 2, Behrenkamp, Friedr., und Schmitt Phil., ſowle der Phil. Heckmann 1., 2000.— RM. Falls einer der vorſtehenden verzichtet, ſoll der Phil. Babylon 4, berückſichtigt werden. Punkt 2, Antrag des Heinr. Eufinger 1., Gg. Helbig 17., ſowle Phil. Babylon 4., um Ueberlaſſung eines Bauplatzes am Tivoli. Die Dringlichkeit, Finanzierung sverhültniſſe u. ſ. w. riefen eine große und breite Diskuſſion hervor, die damit endete, daß mit 18 gegen 2 Stimmen die Abgabe der Bauplätze genehmigt wurde, mit dem Anfügen, daß Hilfeleiſtung durch Gewährung von Zuſchüſſen vorerſt nicht bewilligt werden und die Bauten aus eigener Kraft zu erſtellen ſind. Es ſind nun noch ca. 20 Bauplätze am Tivoli ab⸗ zugeben(Qumtr. 30 Pfg.), die diefenigen erhalten können. die eben ohne Zuſchuß in der Lage ſind, ein Haus zu erſtellen. N Punkt 3, Ein Antrag auf Bewilligung der Aus⸗ nahmegenehmigung des G.⸗R. Neff betr. Erkeranbau an ſeinem Neubau in der Ringſtraße wird genehmigt. Jugendturnfeſt in Neckarhauſen. Am Sonntag, den 1. Jult ruft der bad. Neckar ⸗Turn⸗ gau ſeine Jugend in Neckarhauſen bei Ladenburg auf den Plan. Von allen Gauvereinen treffen ſich dort unter muſtergültiger Führung und Aufſicht die Jugendabteilungen zum frohen Feſtſpiel und Wettkampf. Nach einſtündiger Fußwanderung von Heddesheim aus iſt um 9 Uhr An⸗ kunft der Teilnehmer an dem Feſtort. Auſchließend findet für beide Konfeſſtonen ein Feſtgottesdienſt ſtatt, an dem ſich alle Teilnehmer betetligen müſſen. Die einzelnen Jugendführer haben von ſeiten der Gauleltung und den Bereinsleitungen aus die ſtrengſte Anweiſung erhalten, die reſtloſe Beteiligung am Feſtgottes dienſt zu überwachen und durchzuführen. Nach Beendigung des Gottesdienſtes gemeinſames Frühſtück. Alsdann werden in verſchiedenen Altersklaſſen mehrere Einzel⸗ und Mannſchaftskämpfe aus getragen. Als Uebungsſtoff kommt in Frage: Wettläufe und Staffelläuſe, verſchiedene Wurf-, Stoß und Sprung ⸗ Uebungen ſowie ſcherzhafte Spiele und Mannſchaftskämpfe Zugelaſſen werden nur jugendliche Turner unter 18 Jahren. Anſchließend an die Kampfſpiele findet ein gemeinſames Mittagseſſen ſtatt. Um 3 Uhr nachmittags marſchteren ſämtliche Jugendturner zu allgemeinen Frelübungen auf Das ganze Jugendfeſt, an dem ſich auch die ſtramme Jugendabteilung des biefigen Turnerbundes betelligt, ver⸗ ſpricht eine ſchöne Veranſtaltung zu werden, die ihren guten Zweck ſicherlich nicht verfehlen wird. Es wird dort auch gleichzeitig Zeugnis davon abgelegt werden, daß der Jugendturnſport nicht nur zum Wohl der Körperbildung ſondern auch dazu dienlich und geeignet ift, unſere Jugend die zur Volksgeſundheit notwendige Disziplin, Ordnung und Unterordnung zu lehren. Wie ſchon oftmals be⸗ wieſen, ſteht die dem Biernheimer Turnerbund anver⸗ traute Jugend unter beſonders ſcharfer Aufſicht und Ueber⸗ wachung, ſodaß bet den betr. Eltern keine Bedenken auf⸗ zukommen brauchen. In Anbetracht der guten edlen Turnſache und des idylliſch gelegenen Treffpunktes am ſchönen Neckarſtrande wäre es den Eltern der Jugend⸗ turner ſehr zu empfehlen, ihre Jugend zum Feſtort zu begleiten, damit ſich das Alter mit der zukunftbildenden Jugend und die Jugend mir dem ehrbaren Alter ſo recht herzlich freuen zann. Ueber den Zeitpunkt der Abfahrt wird in der Samstagsnummer noch näheres berichtet. Bekanntmachung. Stromverſorgung. Bei bet zur Zelt durchgeführten Streichung der Dach⸗ ſtänder wird vorübergehend eine öftere Stromabſtellung not⸗ wendig. Die Abstellung erfolgt daher nicht nur an den fiir Hausanſchlüſſe vorgeſehenen Tagen, ſondern auch an den norigen Werktagen von mittags 12 bis 1 Uhr. An den Samstagen wird eine Stromabſtellung nach Möglichkelt vermieden. In den meiſten Füllen wird ſich die Strom⸗ abſtellung auf einzelne Ortstelle beſchränken. Betr. Betr.: Erhebung von Wiegegebühren für Benutzung des Brückenwagen. Die für Bepützung der gemein. Drückenmagen zn zahlenden Mlegegebühren bringen wit nachſtehend wiederholt zur öff mil. Renntnis: Für die erſten 20 Zentner 20 Pfg. Fur jeden weiteren Zentner 2„ Für auswärtige Fuhren 50 Prozent mehr Vorwlegungen nach 6 Uhr abends werden zu den doppelten Sätzen berechnet. Vlernheim, den 26. Juni 1928. Heffiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth.