kaufen. während meines sollten Sie nur in guten, echtfarbhigen Qualitäten Sle erhalten: in groger AuS Wah! Näumungs⸗ Ausverkauf wegen Umbau wosontlich herabgesetzten Preisen! MANNHEIM gegenüber dem alten Rathaus Odenwald ⸗Klub Sterahefa) Mittwoch, den 27. Juni 1928, abends halb 9 Uhr g K 0* ö 03 N 2 wichtiger Morgen Donnerstag N 0 5 K * Mit lubabend. Abend im Kettelerſälchen 2 Jersammung Der Vorſtand. mit Vortrag. depers faden-Leflan 0 Es wird um vollzählig. IEtrſcheinen gebeten. 5 Der Vorſtand. S888 zu haben in der SSS Heute Mittwoch von nachm. 3 Uhr ab 1a hausgemachte zu haben bei Peter Heack 8. Ludwigſtraße 89 Miernheimer Anzeiger f Jonger Stemm- und Ringhlub ids zönders 5 5 Mittwoch Abend 8 Uhr 75 mannſchafts⸗Verſamm⸗ lung im Lokal, wozu ſämt⸗ liche Stemmer und Ringer zu erſcheinen haben, betreffs Kreis⸗Meiſterſchaft am Sonntag, den 1. Juli in Offenbach und Städte⸗ kampf am 29. Juli in Viernheim. NB. Jeden Mittwoch und Samstag von 7—8 Uhr Uebungsſtunde für die Schüler Preis im Pyramidenbau. Auch können ſich noch Schüler in der Uebungsſtunde beim Ju⸗ gendleiter anmelden. Reues Rheinlieder-HIhum 43 der ſchönſten alten u. neuen Rhein- lieder zum Singen und Spielen eingerichtet von Paul Mania. 7farbiges Titelbild; Föticher» Sommernacht am Rhein«. pfäachwolle 1 be 0 0% Feſtgelohenk. Zu beziehen durch jede Buch- U. HMusttallennalg. vorlag von P. I. Tonger, Köln a. Rh. Der Vorſtand russgE cin am Achielutes Bir Kken stocks Fuß bef ges gesch. ui. . 2 N Seegarten ſtraße 10 Ehrliches, fleißiges Mädchen in Haushaltarbeit be⸗ wandert(nicht zu jung) tagsüber geſucht Näheres im Verlag. Todles-Anzeige. Der Herr hat in seiner Vatergüte unseren lieben Bruder, Schwager und herzensguten, allzeit hilfsbe- reiten Onkel, Herr Ah Georg Hoch fl. plötzlich zu sich in die ewige Heimat abgerufen. Wir bitten alle Gläubigen, besonders die Mit- glieder der Sakramentalischen Bruderschaft und des 3. Ordens, seiner im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 27. Juni 1928. Ile trauernden Hinterhievenen. Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag 6 Uhr vom Trauerhause, Weinheimerstrabe 8, aus statt. Rathausſtraße 50 5 Lorſcherſtraße 8 Nachruf. Ein edler, wertvoller Mensch, unser lieber Herr mußte nach einer schweren Operation sein junges Talelbl Leben lassen. Liter 1 8 Erst 21 Jahre alt, vielseitig gebildet, stets 1.10, 1.20 553 fleißig und absolut zuverlässig, 815 er mir in 1.30, 1.50 meinem Geschäft eine gute Stütze gewesen und hat sich während seiner 3jährigen Tätigkeit die 181. Talelbl Sympathie und Hochachtung aller erworben, die mit ihm zu tun hatten. Marke Joh. Schreiber ö Herr Carl Tubach war das Vorbild eines J! Flaſche 1.40 jungen Mannes; meine Firma wird ihm ein gutes % Flaſche 85 3 Andenken bewahren. Opens Friedrich Maufmann. / Flaſche 1.75 Saal Tall Zur Galatzeit Welnessige 905 Essl- Essenz in 200 gr. Flaſchen 65 Pfennig blog Flaſche 2.25 Ullronon Stück 7 und 9 5% Rabat 3 — 21 7 5 — 56751 nn 4 85 N 5 unn, 7661111 unn 1 Juseetete , Inſerieren hat Erfolg — FörlIg. Herrn Burschen- Ind dungungs-Anzüge Damen⸗Sommer⸗ Mäntel Herren⸗ Gummi Mäntel Windiacken, Lüſterſaeeos ſowie Arbeits ⸗ Kleidung empfiehlt ganz beſonders billig Kob. Steiert, Weinheimerſtraße 62 cddler Ibach! 185 ou der BUHNEN-TOTTERIE GROSSE-WOHFAARTS-W ERH lO TER ziehung am. Joli in NHannheim lose för 50 Pf ber al, auch im Strossenhanclel era lien Seschs fte stelle: Mann heim G S. 16 ſel. 2206 Blitzblanke Gefunden Frauen tag ben auch blitblauke e d e 1 ittel band enen a. Welnheinerzraße 64 1 dlanshatek. 20 * Zeta Mezuheimer Nachrichten) rſceint taglich mit Ausnahme der Sonn- und tags blatt„Slerne und Blumen“, halbjährlich einen . Feiertage.— Mezngspreis monatl. Mr. frei ins Haus gebracht.— Gratis beilagen: wöchentl. bas achtſeitige illustrierte 1 ahrplan ſowie einen Wanb⸗ — Uunahme von Abonnements täglich in der Weſchäfteſtelle m. beim Zeitungs träger Ges, alleßes 1. erſokgreicſtes Lötal⸗Auzeigeblalt in Blexuheis unſprecher 111.— Telegvomme: Anzeiger, Viernheim— Voſtſchecktonto Nr. 21577 Amt furt a. N.— Gchriftleitung, Druck n. Verlag: Joh, Martin, Geſchüftsſtelle Rathaus ſtr. Viernheimer Tageblatt mittags 8 i e fter Rabatt Annahmeſchluß für bei ederholung abgeſtufter Rabatt.— Ann eſchlu he, 115 Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeres Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Aunoncen⸗Expeditionen Dentſchlands und des Aus lands. Amlablett der Heßiſchen Bürgermeisterei und des Polizeianis Plabvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit c— Fit die 2 an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht (Biernhetmer Bärger- Bi. Sternz. Beuebteed Ota etuſpaltige Petitzeile koſtet 2⁵ 1 5 ae e 8 24 übernommen weren* Nr. 149 —*—. a 2 f Donnerstag, den 28. Juni 1928 45. Jahrgang Neues in Kürze. ö ꝛ: In der Frage der Regierungsbildung hat das Zentrum auf die Beſetzung des Reichsarbeitsminiſtertums verzichtet, und es dem Abgeordneten Müller⸗Franken frei⸗ geſtellt, welche Miniſterien er dem Zentrum überlaſſen wolle. 27.1 Der Reichspräſident hat den von Berlin ſcheiden⸗ den engliſchen Outſchafter Sir Sorald Lindſay in Ab⸗ ſchiedsaudienz empfangen. ö 2: In Genf wurde die dritte des Sicher beits⸗ ausſchuſſes des Völkerbundes erb 25 Die Stellung des öſter ichiſchen Fuſtizminiſters, Dr. Dinggofer, iſt durch ſein Verhalten im Bela Khun⸗ Prozeß ſchwer erſchüttert. 2: Das Kabinett Wilſudſk: iſt zurückgetreten und an ſeine Stelle ein Kabinett Bartel mit ſaſt der gleichen Zu⸗ ſammenſetzung ernannt worden. 50 0 Nach einer Darſtetlung General Nobiles wurde beim Nievergehen der„Italia⸗ auf dem Eiſe ein Mechani⸗ ker getötet und die Luftſchiffhülle abgetrieben. 1: Von den amerikaniſchen Demokraten hat Gonver⸗ neur Smith die meiſten Aus ſichten als Präſiventſchaſts⸗ kaudidat nominiert zu werden. 19 2 8 A 35 F 5* Das ſiebzehnte Reichskabinetl. Die letzten Stunden vor ſeiner Geburt.— Unſer viel⸗ geläſterter Außenminiſter.— Das Ringen um den Vize⸗ kanzler.— Heinrich XIII. und die Fraktionen. 2 Es iſt ein ſchweres Ningen, bis das ſiebzehnte Reichskabinett das Licht der Welt erblicken kann. Auch als ſich der Beauftragte des Herrn Reichspräſidenten. Müller⸗Franken, ſchon längſt entſchloſſen hatte, eine Reichsregierung der Perſönlichkeiten zu erſtellen, verzich⸗ teten die Fraktionen längſt noch nicht auf ihr be⸗ reits eingebürgertes Recht, bei feder Regie- rungsbildung mitzureden. Die Folge davon war, daß auch am Dienstag wieder eine ganze Reihe von Frak⸗ tionsſitzungen ſtattfand. Den Rekord hat dieſesmal die Zentrumsfraktion des Reichstages erzielt. Die Deutſche Volkspartei dagegen hatte es ſehr gut. Sie brauchte ſich nach den Entſcheidungen ihres um das werdende Parteiführers Dr. Streſemann Kabinett der Köpfe wahrlich nicht zu kümmern. Deshalb war von dem Fraktionsführer Dr. Schol: auch die erſte Fraktionsſitzung in dieſer Woche erſt auf Mittwoch anbe⸗ raumt worden. Man nimmt in deutſchyolksparteilichen Kreiſen an, daß bis dahin ſich die Mißſtimmung, die in einem Teil der Fraktion nicht unbeträchtlich war, einiger⸗ maßen wenigſtens fegte. Für die Fraktion kam die Ent⸗ ſcheidung Dr. Streſemanns aus dem ſchönen Bühlertal im mittleren Schwarzwald denn doch recht überraſchend. Der Dienstagnachmittag war ausgefüllt oon einem heißen Ringen um die Vizekanzlerſchaft. Mül⸗ ler⸗ranken, der Beauftragte des Herrn Reichspräſidenten v. Hindenburg, wünſchte auf einmal, daß kein Vizekanzler Kabinett erſcheint. Der Stellvertreter des Reichskanzlers Müller⸗Franken wäre dann der dienſt⸗ älteſte Reichsminiſter geweſen, nämlich Dr. Heinrich Brauns. Unſer Neichsarbeitsminiſter beging nämlich am 27. Juni ein eigenartiges Jubiläum. Er iſt nämlich ge⸗ rade acht Jahre Reichsarbeitsminiſter. Von den ſieb⸗ zehn Neichskabinetten, die wir jetzt in der deutſchen Re⸗ publik hatten, gehörte Dr. Brauns nicht weniger als dreizehn an. Schelmiſche Freunde nennen ihn deshalb in vertraulichen Zirkeln gern„Heinrich den Wert⸗ im neuen beſtändigen“. Andere ſprechen von„Heinrich XIII.“ und künden boshafterweiſe an, daß emſprechend der Zahl, wie wir ſie vor dem Kriege in kleineren thüringiſchen Fürſtenhäuſern kannten, unſer neuer Reichsarbeitsminiſter noch zahlreichen Kabinetten angehören wird. 0 auch ſein und wie man auch im einzelnen ſich zu manchen Taten des Reichsarbeitsminiſteriums ſtellen mag, im gan en genommen hat ſich Dr. Heinrich Brauns Hleibende Verpienſte um die deutſche Arbeiterſchaft und Volkswirt⸗ ſchaft erworben. ö 0 4 Während nun Müller⸗Franken ſich gegen einen Vize⸗ kanzler ausſprach, wünſchte die Zentrumsfraktion des Reichstages, daß ein Vizekanzler im neuen Reichskabinelt erſcheint und zwar in der Perſon des früheren Reichs⸗ kanzlers Dr. Wirth. Dieſer lehnte das ihm angebotene Reichsverkehrsminiſterium ab und die Fraktion des Zen⸗ trums ſtimmte mit ihm darin überein, daß er zweckmmäßi⸗ gerweiſe als Vizekanzler das Miniſterium für die beſetzten Gebiete übernehmen ſollte, deſſen Arheitsgebiet dahin zu erweitern wäre, daß ſich ſein Miniſter auch um die Grenzgebiete des Oſtens und Weſtens zu kümmern hätte. Es entzieht ſich der n Kenntnis, weshalb Müller⸗Franken zuguterletzt ſich gegen den Vize lamz⸗ fer Dr, Wirth zur Wehr ſetzte eine ron ſachliche Wür⸗ digung des Tatheſtandes legt aber die Vermutung nahe, daß der gemütliche Kanzler Müller⸗Franken Beſoronſſſe hegte, daß der allzu rührige Vizekanzler Dr. Wirth ihn mit ber Zeit vielleicht zu ſtark ſeine politiſchen Konzepte erriaieren könnte b 1 1 Wie dem Der neue Kanzler Müller⸗Franken hat ſich ir parlamentariſchen Kreiſen durch die ruhige und gediegene Art, in der er während der letzten 14 Tage die Verhand⸗ lungen führte, erneut viele Sympathie erworben. Es bekundete in der Tat einen ſtaatsmänniſchen Zug, daß er nie die Selbſtbeherrſchung verlor, kein unbeſonnenes Wort ſprach und all die Möglichkeiten erſchöpfte, die unter den gegebenen Verhältniſſen nach ſeiner Aeberzeugung „ berückſichtigen waren. Schon in früher Jugend ſaß! er Kampf ums Daſein ihn ſcharf an. Nichtproletariſchen, Nerhältniſſen entſproſſen, verſuchte Müller-Franfen zu nächſt als Kaufmann ſein Brot zu verdienen. Witzbolde behaupten jetzt, daß er in Porzellan reiſte, wes halb er zeitlebens ein überaus vorſichtiger Politiker ge— blieben iſt. Richtiger mag ſein, daß er zu den Lieblingen des alten Bebel zählte und in deſſen Schule Servor— ragendes lernte und leiſtete. Um Verwechſelungen vor— zubeugen erhielt er zur Unterſcheidung von dem alten hayeriſchen Abgeordneten der Fortſchrittspartei Müller⸗ Meiningen den Beinamen Müller⸗Franken, der ihm auch im neuen Reichstage geblieben iſt. 290 40 5 Immer neue Schwierigkeiten. Das Zentrum verzichtet Berlin, 27. Juni. Wie von Zentrumsſeite mitgeteilt wird, ſuchten im Anſchluß an die Sitzung des Fraktionsvorſtandes des Zentrums die Abgeordneten Stegerwald und Eſſer den Abg Müller⸗Franken auf und teilten ihm mit, daß durch den Widerſtand gegen die Vizekanzlerſchaft Dr. Wirths für das Zentrum eine völlig neue Lage entſtanden ſei. Zentrum ſei, trotz mancher Bedenken, urſprüng⸗ lich berein geweſen, in der Regierung das Arbeitsmini⸗ ſterium zu übernehmen, aber nur unter der Porausſetzung, baß es zugleich mit der Vizekanzlerſchaft auch eine ſtarke olitiſche Stellung im Kabinett erhalte. Da dieſe Vor⸗ alsſctzuno wegfalle, müſſe es die Uebernahme des Ar⸗ beitsminiſterſums in der Regierung ablehnen. Es wolle aber an der Vizekanzlerſchaft das Zuſtandekommen der Neglerung nicht ſcheitern laſſen. Das Zentrum werde daher für die Folge keinerlei Beſchlüſſe mehr faſſen. Auf⸗ gabe des Abg. Müller⸗Franken werde es ſein, zu ent⸗ ſcheiden, w“ Miniſterien er dem Zentrum überlaſſen wolle Der Abg Müller⸗Franken hat darauf die Abg. p. Guerard und Dr. Wirth gefragt, ob ſie zur Ueber⸗ nahme eines Miniſteriums in der Regierung bereit ſeien. Beide haben dieſe Frage grundſätzlich bejaht. Der Abg. v. Guerard hat ſich auf die weitere Frage, ob er das Verkehrsminiſterium übernehmen wolle, dazu bereit erklärt. Dagegen hat Dr. Wirth, dem der Abg. Müller-Franken das Miniſterium für die beſetzten Ge— biete anbot, erklärt, er müſſe ſeine Zuſtimmung davon abbängig machen, daß dem Zentrum entweder die Vize⸗ kanzlerſchaft oder ein anderes politiſches Miniſterium zu⸗ geſtanden werde. Die Sozialdemokraten hielten nur eine kurze Fraktionsſitzung ab, in der Abg. Müller-Franken über ſeine Perhandlungen Bericht erſtattete. In einer Aussprache ermächtigte die Fraktion den Abg. Müller⸗ Franken weiter zu verhandeln. Die OY. B. P. erklärt ſich nicht für gebunden. Die Sitzung der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei dauerte fünf Stunden, in deren Veclauf dem Abg. Scholz das Vertrauen ausgeſprochen wurde. Am Schluſſe der Sitzung wurde folgende Entſchließung ange— nommen: „Die Fraktion will, um das Zuſtandekommen der Regierung nicht ihrerſeits zu verzögern, gegen eine Be⸗ teiligung ihrer beiden Miniſter an einer nicht fraktions⸗ mäßig gebundenen Regierung keine Einwendungen erheben. Sie ſtellt jedoch ausdrücklich feſt, daß ihre Haltung zu etwaigen Vertrauens⸗ und Mißtrauensvoten dadurch in keiner Weiſe gebunden und insbeſondere von dem In⸗ halt der Regierungserklärung abhängig ſein wird.“ Die Negierungsbildung in Bayern. Erſte Fühlungnahme der Parteien. München, 27. Juni. Die im baneriſchen Landtag zwiſchen den Vertretern ber Bayeriſchen Volkspartei und der Deutſchnationalen Lanblagsfraktion ſtattgefundenen Beſprechungen ſtellten nur eine Vorbeſprechung der zur Orientierung der politi⸗ ſchen Lage dar. Wie verlautet, werden die Unterhändler der Bayeri⸗ ſchen Volkspartei zunächſt mit der Fraktion des Bayeriſchen Bauern- und Mittelſtandsbundes Fühlung nehmen. Im Anſchluß ſoll eine Sitzung ſtattfinden, an der neben der Bayeriſchen Volkspartei und Bauernbund aach die Deutſch⸗ nationalen, alſo die bisherigen Koalitionsgenoſſen, teil⸗ nehmen werden. Der Bauernbund will ſich nur be⸗ teiligen, wenn er das Landwirtſchaftsminiſterium wie⸗ der bekommt. 5 Einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen Eine neue Partei. Berlin, 27. Juni. Eine neue, die Deutſche Republikaniſche Partei hat ſich geg unde Sie 7 00 ſich mit folgendem Programm an die politiſche Oeffentlichkeit: 4 „Unter dem Eindruck des Wahlergebniſſes vom 20. Mai wurde in Berlin die Deutſche Republikaniſche Par⸗ Beteiligt an dieſer Gründung ſind füh⸗ rende Verſonen aus liberalen und demokratiſchen Krei⸗ ſen. Die Parteirichtlinien fordern wahre Vollsherr⸗ ſchaft und Nationalſinn, ernſthaften und entſchloſſenen ſo⸗ zialen Geſtaltungswillen und freudige Staats bejahung. Wirtſchaftspolitiſch fordert die Partei eine ausgeprägte Individualwirtſchaft mit ſtar ker Verantwortung gegen⸗ über der Geſamtheit.“ tei gegründet. — Weitere Silfsmaßnnahme für die Verſchollenen Nebel behindert die Aktionen. Oslo, 27. Juni. Wie aus Neu⸗Oleſund gemeldet wird, hat ſich einer der ſchwediſchen Mechaniter bereit erklärt, ſich mit dem Fallſchirm ins Lager Nobiles hinabzulaſſen, um Leut⸗ iand Lundborg bei der Reparatur ſeines Flugzeuges be⸗ hilflich zu ſein. Die zu dieſem Zweck notwendigen Re⸗ ſerveteile ſollen mitgenommen werden. Zur Zeit herrſcht ſtarker Nebel, ſobald das Wetter ich beſſert, wollen die ſchwediſchen Flieger ſtarten, um weitere Rettungsverſuche zu unternehmen. Außerdem be⸗ ſteht die Abſicht, mit dem großen ſchwediſchen Junkers⸗ flugzeug die Suche nach dem Wrack der„Italia“ aufzu⸗ nehmen. An dieſer Expedition werden ſich auch die Dor⸗ gnier⸗Wal⸗ und die Savoja⸗Maſchinen beteiligen. Falls die Expedition ergebnislos verläuft, wird man die Beſatzung der„Italia“ vermutlich verloren geben müfſen. Auch bezüglich der Rettung der Malmgreen⸗ Gruppe beſteht nur noch wenig Hoffnung. Da Amundſen jetzt ſchon über eine Woche vermißt wird, glaubt man, daß er im ſtürmiſchen Meer umgekommen iſt. Im No⸗ bilelager ſind in der letzten Zeit mehrere Eisbären ge⸗ ſchoſſen worden. Hundeſchlitten zu Nobiles Gruppe unterwegs. Es erſcheint vorläufig ausgeſchloſſen, den in Nobiles Lager Verbliebenen Hilfe zu bringen. Wie die ſchwedi⸗ ſchen Flieger mitteilen, haben ſie in der Gegend von No⸗ biles Lager etwa in einer Entfernung von 16 Kilometer auf dem Eiſe eine Hundeſchlitten-Expedition, die ſich auf das Lager zu bewegte, geſehen. Das franzöſiſche Flug⸗ zeug„Quentin Rooſevelt“ ſowie das norwegiſche Pan⸗ zerſchiff„Tordenskjold“ ſind in Tromſö eingetroffen. Am das Schickſal Amundſens. Nach Meldungen aus Kingsbay ſoll Amundſen an⸗ geblich ſüdöſtlich von Spitzbergen auf dem Eiſe beobachtet worden ſein. Das bisher unbeſtätigte Gerücht will ferner wiſſen, daß die franzöſiſchen Mechaniker an der Unfall⸗ ſtelle damit beſchäftigt ſeien, die beſchädigte Latham ⸗Ma⸗ ſchine zu reparieren. Leutnant Amundſen, ein Neffe des Polarforſchers, hat ſich an die Spitze einer Expedition geſtellt, die das Fahrwaſſer öſtlich der Bäreninſel abſuchen will. Die ame⸗ rikaniſche Millionärstochter Fräulein Boyd hat die von ihr gemietete„Hobby“ koſtenlos für eine Hilfsaktion zu⸗ gunſten Amundſens zur Verfügung geſtellt. Amundſen verloren? Stockholm, 27. Juni. Die vierte ſchwediſche Hilfs⸗ expedition unter Führung des Hauptmanns Pallin iſt nach Spitzbergen abgegangen. Sie führt ein Junkersflugzeug und ein Sportflugzeug ſowie Hundegeſpanne mit ſich Wie „Stockholm Dagbladet“ mitteilt, iſt Nobiles Krantheſts⸗ zuſtand ſehr bedenklich. Er hat ſehr hohes Fieber. Ueber den Hinlopen liegt dichter Nebel. Das ſchwediſche Flug⸗ zeug Uypland iſt trotzdem wieder aufgeſtiegen, um Amundſen zu ſuchen. Der Flugzeugführer Nielſen iſt der Anſicht, daß Amundſens Flugzeug bei der Bären⸗Inſel untergegangen iſt. Nobile berichtet. Arntlich werden die erſten Einzelheiten bekanntgegeben, die Nobile über den Niedergang des Luftſchiſſes auf dem Eiſe mitteilt. Daraus geht hervor, daß zuerſt die Motor⸗ condel, in der lig der Mechaniker Tomella befand, guf das Eis aufgeſchlagen hat, wobei der Mechaniker den Tod ſand. Seine Leiche wurde unweit der Stelle gefunden, wo die Jag rergondel in Stücke ging Tomella wurde von der Lob le⸗Hruppe dort begraben. Von der Luftſchiffhülle er⸗ klärt obpile, daß ſie in einem Umkreis von etwa 50 Klm. zu when iſt. Die Hülle ſei abgetrieben worden. Er habe in ever Entfernung von etwa 10. Klm. eine kleine Rauch⸗ ſaule bemerkt, die vorausſichtlich davan herrührt. daß ein 112 Veitant, der von der Hulle gefallen iſt, in riet. eber die Gruppe In vor. Aus Nobiles 9 i 1 die Gruppe mit Lebensmitteln aulgerüſtet iſt. Sie beſaß Karten un Vagerbeſtimmung, jedoch keine Zelte u Waffen. Der ſchwediſche Meterologe Malmgreen, der ſich bekanntlich in die⸗ ſer Gruppe befindet, glaubte a 10 Klm. zurücklegen 0 190 55 während der Marſchweg vom Standort der Rodl pee bis zur Inſel Foyn, die von den Zurück⸗ ebliebense erfolgt werden könnte, zeigt, daß die täg⸗ che eee der Gruppe Malmgreen nur etwa 5 Klm. le önnte. Als die Gruppe Malmgreen den Stand⸗ t der Nobile⸗Gruppe verließ, war die kleine Radio- Fi in der Lage, zu empfangen. Sie konnte aber nicht Martiant liegen noch keine Mel⸗ Mitteilung muß zu erſehen ſein, ür etwa 10 Tage e zur n etragen nden. Hierdurch war der Gruppe Malmgreen bekannt, in elche Gegenden die Erveditionen geſchickt worden waren Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Der däniſche Hauptmann Lembourn wurde verhaftet, weil ein Vermittlungsverfahren des Oberreichs⸗ uͤnwalts wegen Spionageverdacht gegen ihn ſchwebt. Koburg. Die„Bremen“⸗Flieger haben auf ihrem Flug nach München in Koburg eine Zwiſchenlandung vorge⸗ nommen. Straßburg. Der unterelſäſſiſche Lehrerverein, der etwa 15 000 Lehrer umfaßt, hat den Abgeordneten Roſſe erneur zum Vorſitzenden gewählt und zwar mit allen gegen zwen Stimmen. N Belgrad. Der Belgrader Berichterſtatter des Berliner Dokalanzeigers, Hans Pröbſt, wurde über die Grenze nach Deſterreich abgeſchoben, weil Pröbſt aus Agram alarmie⸗ rene Nachrichten über die Ereigniſſe in Jugoſlawien be⸗ richtet hat. Kabul. Der deutſche Major Chriſten iſt in Kabul unter, Militärbewachung geſtellt worden, weil er mit einem afgha⸗ niſchen Offizier einen ſcharfen Zuſammenſtoß gehabt haben ſoll. Der Afghane ſoll in Lebensgefahr ſchweben. Kairo. Die Affäre des ſeinerzeit aus einem engliſchen rrengaus entflohenen Prinzen Seif Eddin ſpielt in der igyvtiſchen Kriſe eine weſentliche Rolle. Aus Nah und Fern. Saarbrücken.(Der„Eiſerne Guſtav“ wieder auf deutſchem Boden.) Der ſich, auf der Rückreiſe von Paris nach Berlin befindliche„Eiſerne Guſtav“ be⸗ rat mit ſeiner Pferdedroſchke in der kleinen Grenzgemeinde Naßweiler zum erſten Male wieder deutſchen Boden. Die pda Bevölkerung bereitete ihm einen herzlichen Empfang. Anter Vorantritt zweier Muſik-⸗Kapellen bahnte ſich Guſtav einen Weg durch die überfüllten Straßen zum Rathausplatz, wo die Begrüßung ſtattfand. In einer längeren Rede gab der„Eiſerne Guſtav“ dann ſſeiner Freude über den herzlichen Empfang Ausdruck. Fulds.(Die verirrte Kugel.) Bei einem Hoch⸗ zeifsſchießen in Oberleichtersbach in der Rhön verirrte ſich ein Infanteriegeſchoß bis zu dem etwa eine ganze Stunde entfernten Schondra. Die Kugel drang hier dem in dem räterlichen Garten arbeitenden Leo Vogler in den Rücken, Der junge Mann mußte ſofort dem Krankenhaus zugeführt pirden⸗ wo ihm die Kugel durch eine Oneration entfernt Würde. Nheine.(Schwere Bluttat aus verſchmäh⸗ ter Lie be.) Ein Bäcker drang in die elterliche Wohn eines Mädchens, deſſen Bekanntſchaft er ſeit langem ge⸗ lacht hatte, ein. Er ſchlug im Schlafzimmer mit einem Beil auf die im Bett liegenden beiden Schweſtern ein, die er durch Kopfhiebe ſo ſchwer verletzte, daß ſie lebens⸗ buulften. Anschein 95 1 ber eingeliefert werden ten. einend hatte der Täte a tur ſei e 0 15 äter geglaubt, nur ſeine ſſen. Verhafteter Mörder.) Das alte Mitalied Karl Lotter des Eſſener Nase une Schon bei Ilſes letzten Worten war die Bonne der Kinder auf die Terraſſe getreten. Ilſe wandte ſich an die Knaben: „Karl Egon— Archibald— eure Zeit zum Spazieren⸗ gehen iſt gekommen. Geht zu Fräulein Hanſen!“ Die Knaben, die ſich wohl ungern von ihrem eben be⸗ gonnenen Spiel trennen mochten, ſahen unwillig auf, und Karl Egon, der ältere, ein ſtrammes Bürſchchen, erwi⸗ derte keck: „Wir möchten viel lieber hier bleiben.“ Jaſt zufällig hatte er dabei den Vater angeſehen, und deſſen Blick mußte ihn wohl ſchnell eines anderen belehrt haben, denn er ging jetzt artig und ohne weiteren Wider⸗ ſpruch, Archibald an der Hand mitziehend, zur Bonne hin. Die Kinder kannten dieſen Blick nur zu genau, und ſie wußten, daß der Vater nicht viele Worte zu machen pflegte. Darum war es geratener, ſchweigend zu gehorchen. Man mußte froh ſein, wenn der Widerſpruch diesmal noch ſo glimpflich ablief. Die Bonne hatte Ilſe unterdeſſen die Kleine ab⸗ genommen. „Haben gnädigſte Gräfin ſonſt noch Befehle für mich?“ fragte das junge Mädchen beſcheiden. „Nein, Fräulein Hanſen,“ antwortete Ilſe freundlich. 1101 wiſſen ja, wann es Zeit iſt, ins Schloß zurückzu⸗ ehren.“ Ilſe behandelte das Mädchen, dem ſie das Wohl und Wehe ihres höchſten ee ihrer Kinder, anvertraute, mit aller nur möglichen Rückſicht und Freundlichkeit. Sie hatte es einſt ſelbſt bitter empfunden, wie weh einem ſo armen, abhängigen Weſen Hochmut und Geringſchätzung tun, und ſie ſuchte an anderen gutzumachen, was an ihr ſelbft gefündigt worden war. Dafür erntete ſie aber nicht allein Dank, ſondern auch Liebe und Aufopferung, und ſie konnte ihre Kinder in keinen beſſeren Händen wiſſen. Als die Bonne mit den Kindern die Terraſſe verla 100 hatte, kam Ilſe auf das vorher erwähnte Geſpräch zurück. 1 11 u, Konrad— es war eigentlich doch recht merkwürdig, daß Lotti uns ihre Bekanntſchaft mit Heinz verheimlichte. Sie hat doch ſonſt kein Geheimnis vor uns.“ „Hm, ja,“ machte Konrad nachdenklich.„Lotti hatte zwar, wie du weißt, ſeine Bekanntſchaft ſchon vor ſechs Jahren gemacht, als ſie noch ein Kind war, aber— die Wen derſelben ſcheint mir auch neueren Datums zu ſein. „Ohne Zweifel. Sie iſt ihm in Breslau begegnet— das Wie und Wo müſſen wir 85 noch erfahren— und nun kommt ſie auf einmal zu Oſtern àzu uns und bittet f ret A.-, uu 559 wegen Ermordung des, nationalſozialiſtiſchen Ing. Thomae verfolgt wurde, iſt in Berlin verhaftet worden. Berlin.(Mordanſchlag auf einen Berliner Armenvorſteher.) Auf den Armenvorſteher Alfred Springer wurde in ſeiner Wohnung in der Wienerſtraße ein Mordanſchlag verübt. Der 31jährige Techniker Wohl⸗ rath ſchlug den Vorſteher mit einem großen Hackbeil zu Boden und ergriff die Flucht. Der Täter konnte ergriffen aw. Der Schwerverletzte wurde ins Krankenhaus ge⸗ racht. ö Berlin.(Ein Berliner in Pommern ver⸗ ſchwunden.) Der 20jährige Bankangeſtellte H. Henſchel aus Berlin, Sohn eines Polizeioberwachtmeiſters, der ſich auf der Reiſe von Berlin nach der Oberförſterei Zer⸗ rin, Kreis Bütow, befand, um Verwandte zu beſuchen, iſt in den dortigen Wäldern ſpurlos verſchwunden. Hen⸗ ſchel wurde von einem Fuhrwerk vom Bahnhof Bütow bis in die Nähe der Oberförſterei mitgenommen, wo er aber nicht eingetroffen iſt. Berlin.(Verbrennungstod einer Nerpen⸗ kranken.) Auf furchtbare Weiſe verübte die 56 Jahre alte Ehefrau Anna Lange in ihrer Wohnung Selbſt⸗ mord. Die nervenkranke Frau übergoß ſich mit Spiritus und zündete die Kleider an. Brennend ſtürzte ſie zum Fenſter und rief um Hilfe. Dort brach ſie bewußtlos zu⸗ ſammen. Sie gab nur noch ſchwache Lebenszeichen von ſich und verſtarb kurz darauf. i Potsdam.(Große Unterſchlagungen beider Stern⸗Geſellſchaft.) Bei der Dampfſchiffahrts⸗Ge⸗ ſellſchaft Stern wurden Unterſchlagungen in Höhe von etwa 50 000, Rm. aufgedeckt. Es handelt ſich um Be⸗ trügereien, die beim Verkauf von Fahrſcheinen verübt wurden. Die Potsdamer Kriminalpolizei verhaftete aus dieſem Anlaß neun Angeſtellte der Geſellſchaft. Bautzen.(Die Feuerwehr als Brandſtifter.) Das hieſige Gericht verurteilte drei Mitalieder der Ba⸗ uns, Heinz einzuladen. Sondervar— findeſt du nicht auch?“ „Allerdings, Ilſe, und ich wünſchte, du hätteſt— wie eigentlich ſonſt immer— recht.“ „Aber Konrad!“ warf Ilſe lachend ein. „Was willſt du?“ fragte Konrad, ſich ſtellend, als ver⸗ ſtehe er ihren Einwurf nicht; aber Ilſe ging jetzt auf den gewohnten Neckton nicht weiter ein. Die zur Sprache ge⸗ kommene Angelegenheit beſchäftigte ſie viel zu ſehr. „Ich würde mich in dieſem Falle über alles freuen, wenn ich recht hätte,“ ſagte ſie jetzt;„das arme Kind hätte dann doch eine Heimat. Seitdem Gerda mit dem Grafen Königsegg verheiratet und die Mutter ganz zu dieſer, ihrer Lieblingstochter, gezogen iſt, hat Lotti kein leichtes Leben. Sie iſt immer ſo herumgeſtoßen worden.“ „Ich hätte ſie gern ganz zu uns nach Tworrau ge⸗ nommen“, verſetzte Konrad,„aber meine Stiefmutter wollte davon ja nichts wiſſen. Es iſt ſchon alles Mögliche, daß ſie Lottis Beſuche bei uns geſtattet.— Und du meinſt wirklich, daß— Heinz—“ „Ja, ganz gewiß. Iſt es nicht ſchon ein ſehr wichtiger Umſtand, daß er unſere Einladung annahm?“ fragte ſie. „So glaubteſt du, er würde ſie zurückweiſen?“ Ilſe wurde ein wenig rot, aber ſie ſah ihrem Gatten offen in die Augen. 0 „Ich bin gewiß nicht eitel, Konrad, und habe auch nie angenommen, daß er mir ſeine Neigung noch immer be⸗ wahrt hat. Aber ſiehſt du— einer ſolchen Begegnung— geht man doch aus dem Wege— und Heinz kenne ich zu enau, um nicht zu wiſſen, daß er nicht nach Tworrau ge⸗ ſommen wäre. wenn ihn nicht etwas mit aller Macht ber⸗ gezogen hätte.— Wie unbefangen und herzlich er mir gegenübertrat— wie er uns dankte, daß wir ihn— doch ſieh, Konrad, ſieh, kommt da nicht Lotti in raſendem Lauf und allein— ganz allein?— Was ſoll das—“ „Sie kam nicht weiter. Lotti war die Stufen zur Terraſſe e ſtürzte auf Ilſe zu und barg den Kopf in deren choß. Ganz erſchrocken beugte ſich Ilſe zu der Knienden herab: „Lotti, einziges Kind, was haſt du? Was iſt geſchehen?“ Da ſah Lotti endlich auf und lachte unter Tränen: , „Er hat ſich den Wildfang eingefangen, um ihn nie wieder von ſich zu laſſen,“ antwortete eine klangvolle Stimme hinter ihr. Heinz Waldow hob das kniende Mädchen empor an ſeine Bruſt und führte ſie zu Konrad. „Herr 1 von Ihnen erbitte ich mir die Schweſter — aus Ihrer Hand mein Glück.“ Konrad war aufgeſtanden und reichte dem Profeſſor die Hand. Durch ſeine Stimme klang eine 1415 Bewegung: „Wem gäbe ich meine Lotti lieber als Ihnen, Herr Profeſſor! Nehmen Sie ſie und werden Sie beide glücklich und froh. Leider habe ich nicht das alleinige Beſtimmungs⸗ rocht üher dieies Kind: aber deswegen ſollen Sie nsch —————— ruther freiwinigen Feuerwehr, die vor einiger Zeit eine Reihe von Brandſtiftungen begangen hatten. Wegen fler meinſchaftlicher Brandſtiftung erhielten der Bauarbeiter Lorenz ein Jahr drei Monate und der Schmied Wacler ein Jahr ſechs Monate Gefängnis. Beiden wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. 0„ Enzweihingen.(Dienſt jubiläum.) Loſomotiv⸗ führer Karl Reinhardt kann auf eine 25jährige Tätigkeit bei der württembergiſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft zurück⸗ blicken. Aus dieſem Anlaß erhielt er eine Urkunde der Handwerlskammer. Außerdem ließ ihm die Leitung der Geſellſchaft mit ihren Glückwünſchen ein namhaftes Geld⸗ geſchenk überreichen. Meſſel.(Spar⸗ und Leihkaſſe.) Im abge⸗ laufenen Geſchäſtsſahr hat ſich der Mitgliederſtand der Spar⸗ und Leihkaſſe Meſſel(e. G. m. b. H.) auf 113 er⸗ höht. Die Geſchäftsguthaben vermehrten ſich um 180 Reichsmark und die Haftſumme um 1200 Reichsmark, ſo daß die Geſamtſumme Ende des Geſchäftsjahres 1927 22 600 Reichsmark betrug. Der Kaſſenumſatz ſtellte ſich im abgelaufenen Jahre auf 31g 657 75 Reichsmark. Der Reingewinn wird mit 783,75 Reichsmark angegeben. ä—— Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 27. Junt. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H Wondon 20,382— 20,422; Newyork 4,1795— 4,1875 Amſterdam 168,34— 168,68; Brüſſel 58,365— 58,485 Danzig 81,52— 81,68: Italien 21,985— 22,025; Jugo⸗ flawien 7,363— 7,377; Kopenhagen 111,95— 112,17; Liſſabon 18,83— 18,87; Oslo 111,85— 112,07; Paris 16,435— 16,475; Prag 12,388— 12,408; Schweiz 80,61 — 80,77; Spanien 69,15— 69,29; Stockholm 112,11— 112,33; Wien 58,865— 58,985. Berliner Eſſettennotiernugen. Berliner Handelsgeſell⸗ 5 ſchaft 272; Commerz⸗ und Privatbank 191; Darmſtädter⸗ und Nationalbank 277,50; Diskonto⸗Komm. 164; Dresd⸗ ner Bank 166,50; Hamburg⸗Amerika⸗Pak. 166; Nordd. Lloyd 158,625: Allg. Elektrizitäts⸗Geſellſchaft 178; Darm⸗ ler⸗Benz 112; Deutſche Erdöl 138,50; J. G. Farbeninduſtrie 274; Geſ. für elektr. Untern. 264; Th. Goldſchmidt 198,50; Ph. Holzmann 148,25; Karſtadt 245; Phönix 97 Poly⸗ phonwerke 529; Rhein. Braunkohlen und Br. 296,25: Rhein. Stahl 160,25; Schultheiß⸗Patzenhofer 355; L. Tietz 301: Ver. Glanzſtoffe Elberfeld 691; Ver. Stahlwerke 98,125: Weſteregeln 263,75; Zellſtoff Waldhof 310. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 28. Juni. ö In unſerem Gebiet iſt die weſtlich vordringende Ueber ⸗ wärmung durch lebhafte Luftzufuhr und die damit ver⸗ bundene gleichmäßige Durchziehung der Luftſchichten ver⸗ drängt worden, ſodaß Gewitterbildungen nur in geringem Umfange eingetreten ſind. Der Sturmpirbel iſt mit 50 Klm. Stundengeſchwindigkeit über die Nordſee bis zum Skagerak gezogen, auf deſſen Rückſeite dringt bis zu 8 Grad Kaltluft ein. Der von Weſten nachrückende hohe Druck wird baldige Aufheiterung und damit auch wieder Erwärmung herbeiführen. Vorausſichtliche Witterung bis Frei ⸗ tag: Abflauende Winde, aufheiternd, wieder wärmer. Mildes Abführmiftel apOTM. RICH. BRANDT Schweizer pillen Schachrer Ak: 150 id ATEN Aer Rr ra: ſorgen. Ich will, wenn es ſein muß, Lotti für Sie er⸗ b 6 otti hatte ſich von Heinz losgemacht und fiel dem Bruder um den Hals, aber Heinz 1 105 „Wenn wir einen ſolchen Streiter für uns haben, wird uns der Sieg nicht fehlen.— Und nun zu dir, Ilſe!“ Ilſe kam ihm ſchon mit ausgeſtreckten Händen entgegen. In ihren Augen glänzten Tränen: „Heinz, du weißt nicht, daß dieſe Stunde erſt mein Glück vollſtändig macht.“ Heinz küßte ihre Hand.„Und ich werde dennoch glück⸗ lich durch— dich. Denn wie hätte ich ohne dich meine Lotti finden ſollen!“ Fan i. er ihr zu. Lotti aber hatte ſich an Ilſes Arm gehängt. „Komm, Ilſe, komm, mir ſprengt es die Bruſt, wenn ich dir nicht ſogleich erzählen darf, wie alles gekommen iſt.“ Lächelnd folgte Ilſe dem ſchlanken, jungen Mädchen ins Schloß, und hier ſchüttelte Lotti der älteren, geliebten Freun⸗ din ihr Herz aus. Hier erzählte ſie, wie ſie Heinz einige Male in Breslau auf der Straße getroffen habe, wie ſie ſich dann öfter begegnet waren, nicht mehr ganz zufällig. und wie ſie es geſchmerzt hatte, daß ſie auf einmal von Breslau fort mußte und daß ihre einzige Hoffnung Tworrau geblieben war. „Und ihr Lieben, Guten“, ſchloß ſie begeiſtert,„ihr habt ihn eingeladen und nun bin ich ſo ſelig und glücklich und 12 von ganzem Herzen dankbar.“ Sie 4 0 ſich an Ilſes Schulter und dieſe ſtreichelte ſie ſanft. Da dei glitt ein prüfender Blick über die Geſtalt des jungen Mädchens. Wahrlich Heinz hatte keinen ſchlechten Tauſch gemacht. Lotti war zu lieblicher, vornehmer Schön⸗ heit herangeblüht, der ganze Zauber 55 achtzehn Jahre leuchtete aus ihren Augen, lag über ihrer ganzen Geſtalt ausgebreitet.. „Ilſe“, nahm Lotti nach einer kurzen Pauſe wieder das Wort,„er hat mir auch geſtanden, daß er dich einſt geliebt hat, aber ich bin nicht eiferſüchtig. Wer kann dich denn kennen, ohne dich zu lieben?“ „Schmeichelkäßchen!“ „Nein, nein, ich will nicht ſchmeicheln. Ich bin dir nur ſo dankbar, daß du ihn damals um Konrads willen aufgabſt, ſonſt hätte er ja nicht mein werden können— mein!“ Konrad und Ilſe überließen das Brautpaar nun vor⸗ läufig ſich ſelbſt. Sie gingen ins 10 0 und berieten, wie ſie den heutigen Tag am beſten feiern könnten. Vor allen Dingen ſandte Konrad einen Wagen nach Pawlowitz, um Ilſes Mutter und Großmutter zu holen. Frau Profeſſor Römer wohnke mit ihrer jetzt ſechsund⸗ ſtebzigjährigen Pflegemutter ſchon ſeit mehreren Jahren auf Pawlowitz. f Anfangs hatte ſie ſich zu einer Ueberſiedelung nicht entſchließen können, ſo ſehr Konrad und Ilſe auch baten und drängten. Es wurde ihr unendlich 20 die ihr lieb. gewordene Villa in Berlin. darin ſie kaſt die aanze Zeit „Boliath Armstrong“ ge In der Hauptrolle„EImo Lincoln. 2 Nachsten Freitag 3. und 4. Tell a Dentral- Theater 1 Froltag udd Samstag kommt der gröste ee ee gem in 6 Tolle, 36 Akten Central- Theater 1* nannt„Der Herkules der schwarzen Berge“ Dleser Mame sagt alles. Freltag und Samstag 1. Tell„Der Schrecken der scohwarzen Berge und 2. Tell„Ruf Leben und Tod. Sonntag und Montag:„Bankhaus Pat und Patachon“ und„Hotelratten“ „ Elmo der Herkules. Endlich ſind mal wleder Elmo⸗Filme in Viernheim im Central⸗Theater zu ſehen. Elmo Lincoln, ein Goliath, der immer in Viernheim gern geſehen wurde, wird auch dleſermal ſeine Beſucher ins Staunen verſetzen. Denn vas man vom Elmo bis fetzt geſehen hat war ſehr gut und die Parole lautet Freitag und Samstag: tas Central⸗Theater. * 2 Große Fußballtreffen auf dem Wald⸗ ſportplatz! Kommenden Sonntag fällt auf dem Wald⸗ ſportplatz zwiſchen Schriesheim und Gartenſtadt Waldhof die Eatſcheidung um die B⸗Meiſterſchaft. Da auch aaſchlie⸗ ßend die Sportvereinigung gegen O ympia Lampertheim kämpft, werden 2 intereſſante Spiele zu erwarten ſeln. Auf zum Waldſportplatz. Billiger Koks. Wie die Bürgermelſterel bekannt nibt, gelten die bedeutend ermäßigten Kokspreiſe nur noch bis Ende dieſer Woche. Die Jatereſſenten werden daher uuch an dieſer Stelle nochmals auf dieſe günſtige Gelegen- heit aufmerkſam gemacht. Im Juli tritt bereiis eine Er⸗ höhung von 20 Pfg. pro Zentner ein. Wir brauchen nicht noch beſonders zu erwähnen, daß Gaskoks nicht allein rationeller, ſondern bedeutend billiger iſt als Zechenkols, was anhaud amtlicher Verſuche feſtgeſtellt iſt. Geben Ste daher ſofort Ihre Beſtellung auf, damit die Lieferung dleſe Woche noch erfolgen kann. D. J. K.⸗Sport Viernheim 1.— Frankfurt⸗ Niederrad 1.(1:1— 1:0). Unſere hieſige erſte Elf abſolvierte am vergangenen Sonntag ihr letztes Spiel um die Kreismeiſterſchaft und konnte dabei mit aller Anſtreng⸗ ung nur ein Unentſchieden herausbringen. Hart auf hart ging der Kampf, aber mit einem Siege unſerer Einheimt⸗ ſchen rechnete man doch. Daß man die Freude dennoch nicht erlebte, auch das letzte Spiel ſiegend zu beenden, lag größtenteils an der recht harten Spielwelſe der Gäſte, die keilwelſe mit Kraft ſich Korteile zu verſchaffen ſuchten Aber immerhin bot das Treffen den Zuſchauern derart intereſ⸗ ſantes, wie es das Ende einer Meiſterſchaftsrunde ver⸗ langt. Ein Entſcheidungsſpiel iſt nicht mehr notwendig da ſich Viernheim erkämpfte, was es zu der Kreismeiſter⸗ ſchaft brauchte. Zu dem ganzen Verlauf der Meiſterſpiele wird nach dem Gauſporttag in beſonderer Weiſe berichtet werden. Aber heute ſchon ſei der ſiegenden Elf Lob und Dank für ihre vollbrachte Tat ausgeſprochen und nicht zuletzt anch denen, die uns bel den Spielen mit einem Beſuche beehrten. Hoffentlich werden es immer mehr, die dem Sport der D. J. K. ihr Intereſſe ſchenken, denn was die D. J. K. an Sportlichem heute bietet, darf auch das weiteſte Intereſſe bet der Einwohnerſchaft in An⸗ ſpruch nehmen. Mit elnem dreifachen Jugendkraft Heil weiter den Zielen entgegen. FEFEFEEPEPCPPõõͤõõ]ðùQny Juſerieren bringt Gewinn Der Autor unſeres neuen Romanes ſchreibt: Verehrter Herr Verleger! Sie verlangen von mit einen hiſtoriſchen Roman, der „alle Leſer in Stadt und Land gleichviel ob Mann oder Frau“(ſo ſchreiben Sie wörtlich) gleichermaßen intereſſiert. Sie ſtellen fern die Aufgabe, dieſen Roman ſo zu geſtalten, daß er bilde und unterhalte. Hier iſt er! Oder richtiger ge⸗ ſagt: hier ſind ſie, denn es ſind drei! Ob ich meine Aufgabe reſtlos gelöſt habe, können weder Sie noch ich entſcheiden. Das muß der Leſer tun. Ich habe in dieſen drei Romanen, die folgende Titel tragen: Gertrud Mae Leod Oas lächelnde Java Mata Hari und von denen jeder in ſich abgeſchloſſen iſt, das Schickſal einer Frau zu ſchildern verſucht, die unſerem Vaterlande während des Krieges unſchätzbare Dienſte geleistet hat. Ueber dieſe Frau: Mata Hari oder wie ſie wirklich hieß: Gertrud Mac Leod iſt viel geſchrieben worden Nicht nur in Deutſch⸗ land, ſondern mehr noch in Frankreich, Belgien, Holland, England und Spanien. Ihr tragiſches Ende dürfte noch in allgemeiner Erinnerung ſein. Sie wurde am 15. Oktober 1917 in Vincennes bei Paris als deutſche Spionin erſchoſſen. Das franzöſiſche Kriegsgericht verurteilte ſie zum Tode mit der Begründung, daß ſie Frankreich mehr als eine Diviſion gekoſtet habe. Sie müſſe zweimal füſiliert werden. Die drei Romane ſind auf Grund eingehender Studien geſchrieben. Manches in Wirklichkeit Häßliche habe ich zu mildern geſucht. Die handelnden Perſonen wurden lebenswahr gezeichnet, alſo o, wie ſie waren und nicht, wie ſie ſich mancher Leſer vielleicht gewünſcht hätte. Im Roman, der das Leben zur Baſis hat, darf es nur eins geben, das iſt Wahrheit! Wenn es mir gelungen ſein ſollte.„dieſe rätſelvolle Frau“ dem allgemeinen Empfinden näherzubringen. ihr ein bleibendes Gedenken zu ſichern und ihr in dieſem Romane ein be · ſcheidenes Denkmal zu errichten, iſt meine Aufgabe erfüllt. In beſonderer Hochachtung ergebenſter —— Arno Franz. Bekanntmachung. Betr.: Anſchlußgebühten für Gas und Waſſer. Die Gas-, Waſſer⸗ und Elektrtzitäte⸗Kommiſſion hat die Anſchlußgebühren für Gas und Waſſer ad 1. Juni 1928 wie folgt feſtgeſetzt: 1 Anſchluß bis Grundſtücksgrenze 15.— R. Ml. 18.— R.⸗Mk. 1/4„ 7 5 i 2 Ab Grundſtücksgrenze werden die Selbſtkoſten mit einem Unkoſtenzuſchlag von 25 Prozent erhoben. Bezügllich der Waſſeranſchlüſſe gelten die obigen Ge⸗ bühren jedoch nur für Neubauten, deren Anſchluß beim Bau der Waſſerleitung nicht möglich war. Für die üb⸗ rigen Anſchlüſſe werden die ganzen Herſtellungskoſten berechnet. Betr.: Abgabe von Gaekoks. 430 Nur noch bis Ende dieſer Woche gelten die ermäßig⸗ ten Kokspreiſe. auf die günſtige Gelegenheit aufmerkſam gemacht, Die Preiſe betragen: für 1. Sorte 1,40 RM. bezw. 1,60 RM.(frei Haus) 2. 1,50 4 5* 7* 7* 4* 15 3. 1 1,40 71„1 1,60 1. 4 1+ Viernheim, den 28. Juni 1928. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lamberth. Betreffend: Die Reinhaltung und Wegſamkeit der Orts⸗ ſtraßen. Wir weiſen auf die im Betreff genannte Polizei⸗ verordnung vom 3. Januar 1898 insbeſondere auf 8 4 dieſer Verordnung hin, die den Eigentümer und Verwal⸗ ter von Hofreiten die Verpflichtungen auferlegt, bei heißer und trockener Witterung die Straßen vor ihrer Hofreiten täglich zweltmal und zwar Morgens und Abends zu begießen. Um der die Allgemeinheit ſo ſehr ſchä⸗ digenden Staubentwickelung wirkſam entgegenzutreten, for⸗ dern wir die Eigentümer und Verwalter von Hofreiten zum ſtrikten Befolg obiger Verordnung hinſichtlich des Gießens der Straßen Morgens um 8 Uhr und Abends um 8 Uhr beendet ſein muß. Unſere Beamten ſind an⸗ gewieſen, den Befolg ſtreng zu überwachen und die Säu⸗ migen unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Wir hoffen aber, daß jeder der Verpflichteten ſoviel Gemeinfinn beſitzt und die im Intereſſe der Allgemeinheit liegende Anordnung befolgt, ſodaß wir mit Strafanzeigen nicht vorzugehen brauchen. Viernheim, den 28. Juni 1928. Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig. Steuerterminkalender für Monat Juli 1928. 30. Juni: Ablauf der Friſt für Abgabe der Vermögenſteuer⸗ erklärungen, ſoweit nicht befriſtet. Lohnſteuer für dle Zeit vom 16— 30. Junk, ſo⸗ wie Abgabe der Beſcheinigung über die Jeſant⸗ ſumme der im Monat Junk einbehaltenen Lohn⸗ ſteue beiträge. Reine Schonfriſt. mſatzflencrvorasmeldung und Amſatzſteuervoraus⸗ zahlung für das 2. fealenderviertelfahr 1928 Schonfriſt bis 16. Juli. Einkommenſteuervorauszahlung(ausgenommen Jandwirte) für das 2. Kalenderviertelſahr 1928 in Höhe von einem Biertel der im letzten Steuer⸗ beſcheid feſtgeſetzten Steuerſchuld. Keine Schonfriſt. Körperſchaftsſteuervorauszahlung für das 2 Kalen⸗ derviertelfahr 1928 in Höhe von einem Bier tel der im letzten Steuerbeſcheid feſtgeſetzten Steuer⸗ 5 Juli: 10. Juli: 10. Juli: 10. Jult: Die Intereſſenten ſeien daher nochmals ſchuld. Keine Schonfriſt. ihrer glücklichen Ehe verbracht hatte, zu verlaſſen oder gar zu verkaufen. Endlich kam es aber doch dazu. Die Nähe der geliebten Tochter, die ſie ſo ſchmerzlich in Berlin vermißte, lockte zu mächtig, und außerdem zog es ſie in jene Gegend. an jenen Ort., wo ihre Mutter geboren war und ihr kurzes Erdendaſein verbracht hatte. Sie beſaß la jetzt ihr Bild und konnte ſich eine Vorſtellung von ihr machen und durch die traurige Geſchichte war ſie ihr doppelt nahe gerückt. So war denn die Ueberſiedlung vor ungefähr vier Jah⸗ ren erfolgt und Frau Römer hatte es noch nicht einen Augenblick bereut, um ſo weniger, als die alte, treue Mutter ſie begleitet hatte. Frau Nömer war mit ihren ſiebenund⸗ vierzig Jahren eine noch immer ſtattliche Erſcheinung und ſie fühlte ſich ſo geſund und tatkräftig, daß ſie ſich mit Freude und Eifer ihren neuen Pflichten als Gutsherrin hingab. Zwar wollte ſie nichts davon wiſſen, in dem Gute Pawlowitz ihr Eigentum zu ſehen, aber ſie betrachtete es als ein Lehen, das ſpäter wieder an den künftigen Beſitzer von Tworrau, an ihren Enkel zurückfiel. 1 Dieſe Pflichten, dieſe ihr bald liebgewordene Beſchäf⸗ tigung und nicht zum mindeſten die Beſuche bei den Kindern und Enkeln in Tworrau bannten alle trüben Erinnerungen aus ſhrem Gemüt. Nur ſelten kehrten ihre Gedanken zu Oswald Römer, dem geflüchteten Bankier, zurück. Sie fragte ſich dann wahl, ob er noch am Leben ſei und ob er je wiederkommen würde, aber dieſe Exinnerung war nicht mehr bitter und vermochte nicht, ihr Glück zu trüben. Was konnte ſie ſich beſſeres wünſchen, als ihr einſtiges Eheglück in dem der einzigen Tochter neu aufblühen zu ſehen. Seit einigen Tagen war Frau Römer nicht in Tworrau geweſen; es hatte gerade einige wichtige Gutsangelegen⸗ heiten zu ordnen gegeben. Als nun der Magen von Tworrau plötzlich vor dem Herrenhauſe in Pawlowitz hielt und der Diener die Einladung Graf Limars brachte, erſchrak Frau Römer zuerſt, aber der fürſorgliche Schwiegerſohn hatte hinzufügen laſſen, daß eine freudige Ueberraſchung ihrer harre, und ſo hatten ſich die beiden Damen denn ſogleich bereit gemacht und waren nach Tworrau gefahren. 8 Allerdings wartete ihrer eine Ueberraſchung die ſie ſich wohl nie hätten träumen laſſen. Sie fanden ihren treuen und nie vergeſſenen Heinz im Schloß und an ſeiner Seite, in ſeinen Arm geſchmiegt, Lotti, Konrads Wucher Schweſter. Das wurde ein frohes, glückliches Wiederſehen, ein Jubel ohne Ende. i 1 Auf der Terraſſe war eine feſtlich geſchmückte Tafel. gedeckt und ſie vereinigte alle zu einer fröhlichen Ver⸗ Hobungsfeier, die ſich bis tief in die herrliche Maiennacht ausdehnte. Als Graf Konrad Limar und Heinz Waldow, die bei einem Glaſe Champagner Brüderſchaft getrunken hatten, ſich zum Abſchied für dieſen Abend die Hand reich⸗ ten, ſchimmerte es feucht in Heinz Waldows Augen: „Hie Welf— hie Waibling, Konrad—— aber es iſt Friede geworden.“ 7905 7 1 i ee eee kin groſi bedeutet i die Eröffnung meiner neuen, erweiterten Geschäftsräume für das kaufende Publikum. Einen Massenzustrem wird es geben, wenn Sie die Preise an meinem Eröffnungstage sehen und hören. er Fortichritt . Die wunderbarsten, neuesten und schönsten Anzüge für Herren, Burschen und Knaben, werden zu den fabelhaft billigsten Preisen verkauft. 9133 Lade deshalb alle Freunde u. Kunden aus Mannheim-Ludwigshafen u. Umgebung herzlich ein. Die Hauptschlagkraſt für Herren und Burschen finden Sie in den Preislagen 35.55. 75.95. Für Minderbemittelte und Arme sind Anzüge für 10.93, 15.95, 25.—, teils mit kleinen Schönheitsfehlern, teils zurückgesetzt, bereitgestellt. Ferner bringe ich einige tausend Hosen für Arbeits-, Sport- und Sonntagszwecke ganz enorm billig 1.85, 3.93, 5.93, 7. 95, 9.75 und höher. Sämtliche Zommerkleidung wle Sommerloppen, Lüstersakkos, Windlacken, Gummi- u. Trench- coat- Mäntel werden enorm billig verkauft. Bitte kommen Sie. ſeder Kauf eine Freude. Während der Eröffnungs- tage erhält jeder K ufer eines Anzuges ein prachtv. Geschenk. 113-1