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N 1 4 9 Neuss in Kürze. ö 26: Die neuerlichen Verhauvlungen über die Regie⸗ rungsbildung haben zu einer Einigung zwiſchen Zentrum und Sozialdemokraten auf der Grunvlage eines proviſori⸗ ſchen Kabinetts bis zum Herbſt geführt. f 5 Der Aelteſtenrat des Reichstages hat beſchloſſen, die nächſte Reichstagsſitzung für den 3. Juli zur Eutgegen⸗ nahme einer Erklärung der Reichsregierung einzuberufen. f 26: Das Kabinett Marx trat am Donnerstag nach⸗ mittag zu ſeiner letzten formalen Sitzung zuſammen. ö e: In Berlin begann der Prozeß wegen der Befreinng des Kommuniſten Otto Braun aus dem Bernehmungs⸗ Anmer des Unterſuchungsrichters beim Kriminalgericht in Moabit. 1: Die Neubildung der polniſchen Regierung wurde durch den erunſten Geſundheitszuſtand des Marſchalls Pil⸗ ſupfki bedingt. Verhandlungen mit dem Sohne 18: Da Tſchaugto⸗ lins ſich zerſchlugen, beabſichtigt die Nankingregterung den Bormarſch nach der Maubpſchurei. i 5 Der Geiſt von Löwen. 2 Am 4. Juli, dem Nationalfeiertag der Amerika⸗ ner, ſoll die neue Aniverſitätsbibliothek in Löwen feier⸗ lich ihrer Beſtimmung übergeben werden, die an die Stelle der im Auguſt 1914 während des Weltkrieges nieder⸗ gebrannten alten Bibliothek dank großzügiger amerika⸗ niſcher Geldſpenden errichtef wurde. Für den Geiſt. der an der Univerſität Löwen herrſcht 4iſt bezeichnend, daß jeder deutſche Student, der in wen immatrikuliert werden will, vor ſeiner Immatrikulation eine vorgeſchrie⸗ bene und ihm vorgelegte ſchriftliche Erklärung zu unter⸗ zeichnen hat, in der er„die von deutſchen Truppen im Jahre 1914 begangenen Verbrechen, insbeſondere die In⸗ brandfteckung der Bibliothek von Löwen“ mißbilligt und verurteilt. Die neue Bibliothek iſt nach den Plänen des ame⸗ ritaniſchen Archite“.: Whitney Marren und unter ſeiner Oberaufſicht erbaut und fertiggeſtellt worden. Auf ſeinen Wunſch hin entwarf der in:wiſchen verſtorbene Kardinal Mercier von Mecheln eine Inſchrift, die an dem Giebel des neuen Univerſitätsgebäudes angebracht werden ſollte. Sie lautet wörtlich:„Detruite var la fureur germani⸗ que, reſtauree grace g la genersoſite americaine“, zu deulſch:„Zerſtört durch deutſche Barbarei, bauk dank amerikaniſchen Edelmutes“, N Der gegenwärtige Rektor der fatholiſchen Univer— ſität in Löwen, Monſianore Ladeuze. beſtimmte nun zur allgemeinen Ueberraſchung des amerikaniſchen Bauherrn, daß dieſe Inſchrift nicht an der Vorderfront oder am Gie⸗ bel des neuen Pißliotheksgebändes angebracht merden dürfte da ſie mit dem neuen Geiſt von Locarno ſich in Wiperſpruch befände. Die Mehrheit der Uninerſitäts⸗ profeſſoren ſtand hinter ihrem Rektor, eine Minderheit ſetzte ſich aber ſcharf für das Anbringen dieſer Inſchrift 15 Auch die amerikaniſchen Geldgeber waren in ihren Anſichten nicht einmütig, aber der Präſfdent des amerika⸗ niſchen Komitees in Löwen, M. Bufler, und der ame⸗ rikaniſche Staafsſekretär Hooner ſelbſt sprachen ſich gegen die Anbringung der heißumſtrittenen Inſchrift aus. Den ameritaniſchen Architekten Whitney Warren kümmerten alle Gegenvorſtellungen nicht. Er erklärte friſchmeg, daß er der Schöpfer des Univerſitätsgebäudes iſt und es in vollendeter Form nach ſeinen Plänen und den Wünſchen des Kardinals Mercier den belgiſchen Be⸗ hörden am 4. Juli zu ſbergeben hätte. gabe ſtünde es den kirchen Behörden, auch der Löwe⸗ ner Univerſität völlia f die Inſchrift ſtehenzulaſſen oder wegzumeißeln. Weitere ſie meren ergebnislos Darauſhin machte Rektor Ladeuze einen Verſtändi⸗ gungsvorſchlag. Die Inſchrift ſollte lauten:„Detruite Veudant la guerre, reſtauree pendant la pair“, zu deutſch: Im Kriege zerſtört, im Frfeden wiederaufgebaut“. Dieſe Formel fand aber bei Whitney Warren und ſeinen ameri⸗ aniſchen und belgiſchen Freunden keinerlei Anklang, Sie wurde rundweg abgelehnt. Daraufhin entſchied Mgr. Ladeuze daß an der Front des Univerſitätsgebäudes überbaut keine Inſchrift angebracht werden dürfte, worauf Whitney Warren erklärte daß er die Inſchrift des Kardinals Mercier gleichwohl in Stein gemeißelt am Hiebei der Univerſſtälsbibliothek erſcheinen würde. Die neue Biblioſhek war vor wenigen Tagen fertig⸗ neſtellt bis auf die Giebelfaſſade, die eine Lücke zeigte ür die Steine, die mit der Inſchrift verſehen werden ſollten, die Kardinal Mercler entworfen hatte. Aber am letzten Freitag wurde dicſe Lücke auf den Befehl des Unf⸗ berſitätsrostors Ladeuze ausgefüllt, da er den Bauarbei⸗ lern die Anweiſung gab, ſie mit entſprechenden großen Steinen auszumauern. Jetzt enthält das neue Univerſi⸗ ätsgebäude keinerlei Inſchrift. Am Samstag brachte iber der Zug von B ſel unter Führung des belgiſchen Bildhauers Pierre de Soele die Quadern mit der omi⸗ töſen Inſchrift nach Zöwen. Die pon 10 95 0 e inzwi⸗ eingemauerten Skeine wieder auszubrechen und die wiederaufge⸗ Nach der Ueber⸗ Gegenvorſtellungen folgten. Auch Viernheimer Tageblatt Wand⸗ mittags 8 6% ung abgetnfter Rabatt.— Annahmeſ hr, größere Artikel einen Tag vorher. Annahme von Anzeigen in Geſchäfte telle und von ſüämtlichen Annoncen⸗Erpebitionen Deutſchlands und des Auslands. Anlsblatt der Heſiſcen Bärgerneiſeret und des Polizeiants Wlatvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Moͤglichkett berückſichtigt.— Für die Aufnahme an Nen vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werban, (Sternhgetmen Bürger- ltd.. Slernh. Lenin An e rie: Dis einſpaltige Petitzeile 5 28 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. uß fü Inſerate und Notizen ven- . unſeres nnen 45. Jahrgang neue Inſchrift einzumauern, als Mgr. Ladeuze perſön⸗ lich au! dem Bauplatz erſchien, die Polizei aufbot und die Weiterarbeit zu verhindern wußte. Die angegangenen Schutzleute wußten in ibrer Ratloſigkeit zunächſt nicht, was ſie zu tun hätten und fragten deshalb bei dem Ortskom⸗ mandanten an. Dieſer machte kurzen Prozeß, oerbot die Durchführung der, Pläne Whitney Warrens und nahm ven Bildhauer Pierre de Soete kurzweg in Haft, aller- dings nur für kurze Zeit. Whitney Warren erklärte die⸗ ſes Eingreifen des Rektors und Polizeipräſidenten für ge⸗ ſetzwidrig und proteſtiert dagegen in aller Oeffentlichkeit. Damit nicht genug, kündete er an, daß er die Entſcheidung der belgiſchen Gerichtshöfe herbeizuführen wiſſen werde, um ſeinen Plan reſtlos durchzuführen. Der Löwener Ma⸗ giſtrat hat inzwiſchen die Steine des Anſtoſſes in den Keller des Löwener Rathauſes ſchaffen laſſen. Hier ruhen ſie einſtweilen in Frieden. Endloſe Verhandlungen. Ein Aebergangskabinett für den Sommer. Berlin, 28. Juni. Hermann Müller-Franken konnte nicht, wie allgemein ingenommen wurde, dem Herrn Reichspräſidenten v. Hindenburg ſein neues Kabinett unterbreiten, denn die Lage wechſelt von Stunde zu Stunde, von Fraktions⸗ itzung zu Fraktionsſitzung, von Kanzlerbeſprechung zu Kanzlerbeſprechung. Zwei Gründe lagen vor für die Verſchiebung der Beſprechung Müller⸗Frankens mit dem Herrn Reichspräſidenten. Einmal wünſchte Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Dr. Curtius, daß der Beauftragte des Herrn Reichspräſidenten das Ergebnis der Fraktions⸗ ſitzung der Deutſchen Volkspartei abwarten möchte, ſodann waren die Perſönlichkeiten aus dem Zentrumslager noch nicht beſtimmt, die in das neue Kabinett eintreten ſoll⸗ ken. Der Streit um den Vizekanzlerpoſten konnte nicht beigelegt werden. Die Fraktionssitzung der Deutſchen Volkspartei ver⸗ 577 tief überaus bewegt. Allgemein verlautete in den Wan⸗ zelhallen des Reichstages, daß Dr. Scholz ſein Amt als Fraltionsvorſitzender niederlegte, weil er den Brief des Farteivorſitzenden an Müller⸗Franken nicht billigte. Tak ache iſt aber, daß Dr. Scholz den Fraktionsvorſitz nicht ziederlegte. Die deutſchvolksparteiliche detrachtete die geführten Verhandlungen mit Müller⸗ Franken als abgeſchloſſen und behielt ſich dem künf⸗ igen Kabinett gegenüber ihre Stellung vor. Gegen den eintritt Dr. Streſemanns und Dr. Curtius hatte ſie nach her Entſcheidung des Parteivorſitzenden nichts einzu⸗ wenden. Dunkel ſind die Wege des Zentrums. Gegen die Vizekanzlerſchaft Dr. Wirths wurde in den letzten zwei Tagen mit äußerſter Energie gearbeitet. Man weiß, daß ſowohl Müller⸗Franken, wie Reichspräſident von Hin⸗ denburg, wie auch andere namhafte Parteiführer gegen die Vizekanzlerſchaft Dr. Wirths ſich ausſprachen. Das Zentrum dagegen glaubte an ihr feſthalten zu müſſen, wenn es durch die Uebernahme des Reichsarbeitsminiſte⸗ riums zu einer ſtärkeren Regierungsbeteiligung genötigt ſein würde. Nachmittags 3 Uhr erklärten ſeine Unter⸗ händler Hermann Müller, wenn das Zentrum die Vize⸗ kanzlerſchaft nicht erhält, dann möge er ſich ſeine Mini⸗ ſterkandidaten aus dem Zentrum ſelber ausſuchen, aber dabei bedenken, daß das Zentrum keine Perſönlichkeiten für die Reichsminiſterien der Juſtiz, der Finanzen und der Arbeit ſtellen würde. Der Hauptfehler war, wie immer wieder betont werden muß, daß Müller den Fraktionen Rechte ein⸗ räumte, die ihnen nach der Reichsverfaſſung gar nicht zu⸗ ſtehen. Jetzt bekommen wir anſtelle des„Kabinetts der Perſönlichkeiten“ ein Uebergangskabinett, das naturge⸗ mäß durch ſeinen Charakter gehemmt alles andere als lei⸗ ſtungsfähig ſein wird. Mit der ſleten und feſten Polttik auf weite Sicht iſt es wieder mal nichts, und das nur durch die Schuld der Parteien im Reichstag, die ihre Macht glauben zeigen zu müſſen, durch die Schuld der Fraktionen, deren Mißwirtſchaft uns dieſes Vild des Jammers und der Blamage beſchert hat. Zentrum und Sozialdemokraten. Der Kompromiß⸗Vorſchlag für die Neubidung der Negierung ſieht vor, daß das Zentrum in dem propiſori⸗ Abgeordneten v. Guerard der das Reichsverkehrsminiſterium über⸗ ſchen Kabinett nur durch den vertreten ſein ſoll, und das Miniſterium für die beſetzten Gebiete nehmen ſoll. Herr von Guerard wäre in dieſem Kabinett ſozu⸗ ſagen nur der Verbindungsmann des Zentrums. Das Arbeitsminiſterium ſoll durch den Abgeordneten Wiſſel (S.) beſetzt werden, während das Juſtizminiſterium durch den Abgeordneten Sänger(S.) beſetzt werden ſoll. Die⸗ ſer Kompromiß gilt nur bis zum Herbſt. Abg. Koch⸗Weſer Juſtizminiſter? In den Mittagsſtunden hatte der Abg. Müller⸗Fran⸗ ken eine Beſprechuna mit dem demokratischen Aba. Koch⸗ Reichstagsfraktion * ö arniſon, Oberſtleutnant Obel, der Weſer, vem er vas melchsfuſttzmimiſterium anbok. Abg. Koch⸗Weſer hat noch keine endgültige Zuſage gegeben, ſondern die Entſcheidung ſeiner Fraktion überlaſſen. Einberufung des Reichstages zum 3. Juli. Der Aelteſtenrat des Reichstages hielt eine Sitzung ab, in der beſchloſſen wurde, die nächſte Reichstagsſitzung für Dienstag, den 3. Juli, 3 Uhe nachmittags, einzube⸗ rufen, mit der Tagesordnung: Entgegennahme einer Er⸗ Härung der Reichsregierung. Nach der vom Reichskanzle vorgetragenen Regierungserklärung wird die Sitzung au Mittwoch vertagt werden. 5 Das neue Kabinett ernannt. Müller⸗Franken beim Reichspräſidenten. de Berlin, 28. Juni. Der Reichspräſident hat den mit der Neubildung der Reichsregierung beauftragten Abg. Hermann Müller zum Reichskanzler, ſowie die von ihm vorgeſchlagenen Per⸗ ſönlichkeiten zu Reichsminiſtern ernannt. Das Kabinett Müller iſt mit dieſer amtlichen Cenennung endgüllig zu⸗ tandegekommen. Die Miniſterliſte für das Aebergangskabinett. 5 Reichskanzler: Hermann Müller(S.), Beſetzte Gebiete und Verkehr: v. Guerard(Z.). Aeußeres: Dr. Streſemann(D. Vyp.), Inneres: Severing(S.), Arbeit: Wiſſel(S.), Wirtſchaft: Dr. Curtius(D. Vp.) Finanzen: Dr. Hilferding(S.), Juſtiz: Koch⸗Weſer(D.), Reichswehr: Gröner(9, Ernährung: Dietrich-Baden Poſt: Schätzel(B. Pp.). Bayern ehrt die Ozeanfliege!. Empfang in München. B München, 28. Juni. Bei trüber, aber trockener Witterung trafen, einge⸗ holt von drei Geſchwadern pon insgeſamt 23 Flugzeugen, die Ozeanflieger mit dem Flugzeug„Europa“ pon Berlin über Koburg kommend auf dem Flugplatz Oberwieſen⸗ feld an, wo mit den offiziellen Perſönlichkeiten ſchon ſeit Stunden ein viel tauſendköpfiges Publikum auf die An⸗ kunft der Flieger wartete. Nach der glücklichen Landung und dem begeiſterten Empfangsjubel der Menge fand die Begrüßung durch die Anſprachen des Staatsſekretärs Freiherr von Welſer vom Handelsminiſterium und dem Oberbürgermeiſter Scharnagl ſtatt, wobei der Regierungs⸗ vertreter beſonders freudig den„Landsmann Köhl“ be⸗ grüßte. Nach kurzer Dankesrede der Flieger ſpielte die Muſik die Nationalhymnen, worauf dann eine Rundfahrt entlang der Zuſchauermenge, dann mit Autos die Fahrt in die feſtlich geſchmückte Stadt angetreten wurde. Hier hatten ſich in den Einzugsſtraßen ſchon ſeit Stunden er⸗ hebliche Me: benmaſſen angeſammelt, die ebenfalls den Fliegern ſtü, iſch zujubelten. Gegen halb 7 Uhr kreiſten dann die 23 Flugzeuge, die die Ozeanflieger eingeholt hatten, über der Stadt und gaben dem Einzug in der Luft das Geleite. Der Zug bewegte ſich bis zum Regina⸗ Palaſt⸗Hotel, wo die Ozeanflieger mit ihren Angehörigen Wohnung nahmen. (D)), England am Rhein. Chamberlain über die Frage der Näumung. 0 N„ 28. Juni. Außenminiſter Chamberlain wurde um Unterhaus ge⸗ fragt, ob angeſichts der, Erklärung des polniſchen Außen⸗ niniſters Verhandlungen über weitere Garantien not⸗ vendig ſeien, bevor das Rheinland geräumt würde. Chamberlain antwortete, die britiſche Regierung habe viederholt erklärt, daß Großbritannien leine weitere Ga⸗ tantien übernehmen oder ſeine Verpflichtungen aus dem Verſailler Vertrag erweitern könne. Die britiſche Re gie⸗ tung beſitze vollſtändig freie Hand hinſichtlich der Räu⸗ mung des Mheinlandes und ſei keinen Verpflichtungen ſrgend welcher Art irgend jemand gegenüber eingegan⸗ zen. Verhandlungen über die Räumung ſeſen gegenwär⸗ lig nicht im Gange. Vernehmung Lembourns in Berlin. Däniſche Ablenkungsmanöver. Kopenhagen, 28. Jun. Im Zusammenhang mit der Verhaftung des däni. ſchen Kapitäns Lembourn hat der Chef der Tondernſchen „Berlinske Tidende“ zedenüber erklärt. dan Lembourn außer ſeinen dienſtlichen n ſeyr ſtarre nattonale Intereſſen entwickelk häbe. t habe er um einen vierzehntägi⸗ gen Urlaub nachgeſucht, den er angeblich mit ſeinem Va⸗ ker, einem Kopenhagener Großkaufmann, in Berlin ver⸗ eben wollte. Der Miniſterialdirektor im däniſchen Kriegs⸗ iniſterium Wilkenſchildt und ebenſo der Sekretär des äniſchen Grenzkorps„Süd ländiſche Wehr“, Leutnant Ger⸗ d haben erklärt, daß das genannte Grenzkorps nur als ein Ausbildungskorps zu betrachten ſei, das keinerlei nach⸗ richtendienſtliche Aufgaben hätte. Die Angelegenheit des Kapitäns Lembourn könne in keinerlei Zuſammenhang mit em Grenzkorps ſtehen. Inkere Dieſe Aeußerungen ſind zweifellos ein Verſuch, Ka⸗ itän Lembourn als nicht zu einer militäriſchen Organi⸗ tion gehörig, ſondern ſeine Taten gewiſſermaßen als Privatunternehmen hinzuſtellen. Ob dieſer Verſuch ge⸗ ingen A muß die in Berlin ſtattfindende Vernehmung ng ergeben. ——— Dem Verdienſt ſeine Krone. Sowjetrußlands Dank an Badſtieber. O Warſchau, 28. Juni. Wie aus Charkow gegebene Mitteilungen beſagen, geht dort das bisher unbeſtätigte Gerücht um, daß der m Donezprozeß angeklagte Badſtieber, der bekanntlich zu⸗ gleich als Hauptbelaſtungszeuge gilt, nach Abſchluß des Fear für einen hohen Verwaltungspoſten in den Donezwerken auserſehen iſt. 0 Dieſe Meldung wird hier um ſo wahrſcheinlicher ge⸗ r als eine Zuſammenarbeit zwiſchen Badſtieber und er ſowjetruſſiſchen Staatsanwaltſchaft in dem bisherigen Verlauf des Prozeſſes erſichtlich geweſen iſt. 8 Eine Beſtätigung dieſer Nachricht war von den zu⸗ 11 ruſſiſchen Stellen nicht zu erhalten. Dagegen iſt es wahrſcheinlich, daß man von ruſſiſcher Seite dieſes Gerücht in Abrede zu ſtellen verſuchen wird. Deshalb kann ſchon jetzt darauf hingewieſen werden, daß die ſow⸗ een Behörden eine derartige Abſicht vor Abſchluß es Prozeſſes natürlich nicht bekanntgeben werden. Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Das Kabinett Marx trat am Donnerstag nach⸗ mittag zu ſeiner letzten formalen Sitzung zuſammen. ö Berlin. Die Verhandlungen gegen den Schlächter Karl Philipp und den Gelegenheitsarbeiter Arthur Seifert we⸗ en Waben des Kommuniſten Otto Braun in Moabit aben begonnen. ö Madrid. Die Strafkammer zu Almeria verurteilte den iii Vizekonſul wegen Körperverletzung mit einer wo zu ſechs Monaten Gefängnis und Schaden⸗ rſatz. Kairo. Mohammed Mahaud Paſcha iſt die Bildung der neuen Regierung gelungen. Der Miniſterpräſident hat auch das Innenminiſterium übernommen. ö Waſhington. Von offizieller Seite wird der bevor⸗ ſtehende Rücktritt Staatsſekretärs Hoovers von dem Poſten des Handelsminiſters angekündigt. Chicago. Der amerikaniſche Arbeiterführer Murphy iſt von unbekannten Tätern erſchoſſen worden. Die Verbrecher konnten im Automobil entkommen. Der Krieg in China. Die Kuomintang rüſtet gegen die Mandſchurei. ih Peking, 28. Juni. Die Verhandlungen, die in Mukden zwiſchen Ver⸗ tretern der Nankingregierung und dem Sohne Tſchang⸗ tſolins, Tſchanghueliang, geführt werden, nehmen einen ungünſtigen Verlauf. Obwohl die Verhandlungen noch Fü rtdauern, bereitet ſich die Südarmee zu einem Vormar') s len die Mandſchurei vor. Tſchiangkaiſchek, der über »Hankau nach Peking reiſt, wird ſich von dort in das neue Hauptquartier der Südtruppen weiterbegeben, um eine Neuorganiſierung ſeiner Armee durchzuführen. Der weſentlichſte Streitpunkt zwiſchen der Kuomin⸗ tang und Tſchanabueliana iſt. daß Letzterer ſich der Ein⸗ e l 5 e ROMAN YO ARNO FE R AN Z BE FRFECAHTfS SOUL OURCH VHR. AG OSHAH MENTEFt WENN SA. Es war im Auguſt 1894. Am Weiher im Haag, einem kleinen See, der mitten in der holländiſchen Reſidenzſtadt liegt, und von liebevoll ge⸗ pflegten Alleen und prächtigen alten Paläſten umgeben iſt, ſtand eine junge, ſchlanke Dame. Sie war ganz in Weiß gekleidet. Einen Florentiner trug ſie am Arm. Sie ſchien auf jemand zu warten, denn ſie trippelte hin und her und ſchickte ihre nachtſchwarzen Augen ſuchend wegauf und wegab. Zwei Herren gingen an ihr vorüber. „Sieh das Haar“, ſagte der eine zum anderen,„ſo ſchwarz, daß es im Sonnenſchein ſtahlblau ſchimmert!— Hab' ich auch noch nicht geſehen.“ „Faktiſch,“ ſtimmte der andere bei,„das iſt Hinduhaar. Uebrigens, wie alt ſchätzt du die Dame?“ Der 11165 ſah noch einmal ſcharf zu, zuckte die Schul⸗ tern und ſagte:„Sechszehn— vielleicht“. „Nang— bißchen wenig“, zweifelte der Frager, wendete ſich im Weiterſchreiten ebenfalls nach der Wartenden um und fuhr dann fort:„Scheint Ueberſee zu ſein— Typus Indien! Wahrſcheinlich das Döchtig von einem Maha⸗ radſcha, zum mindeſten aber von einem Nabob.“ „Das iſt doch unſchwer zu ergründen.“ „Wleſo?— Willſt du ſie fragen?“ „Nein, das nicht. Hier ſtehen Bänke. Setzen wollen wir uns und warten. Ewig kann ſie dort nicht auf⸗ und abgehen. Und dann, mein Lieber, wo ein Weiblein iſt, iſt auch ein Männlein oder geſellt ſich dazu. Und an den Federn er⸗ kennt man den Vogel.— Ich habe noch zwei Stunden Zeit zur Zuge.“ S858— alsdann nimm Platz. Orcheſterloge auf Frei⸗ billett!— Du mußt zugeben, daß dir im Haag allerhand geboten wird.“ Die beiden Herren— Pieter Caliſch hieß der eine, war in Amſterdam zu Hauſe und nur Geſchäfte halber auf einen Sprung herübergerutſcht und Allan van der Velde, der Faun einer poniuſchen Kuomintangrommmnon l die! andſchurei widerſetzt. Die milltärſſchen Vorbereitungen der Nankingregierung bedeuten zunächſt nur eine Dro⸗ hung, können jedoch zu neuen Kampfhandlungen führen wodurch auch internationale Verwicklungen in den 05 der Möglichkeit liegen. 0 Neue Verſchwörungen in China. Wie aus Nanking gemeldet wird, hat die chineſiſche politiſche Polizei in Swatau und Kanton eine 1005 fun muniſtiſche Verſchwörung aufgedeckt. Es wurden 211 Per⸗ ſonen, darunter auch ausländiſche Kommuniſten, verhaf⸗ tet, die bei den Garniſontruppen eine Meuterei angezet⸗ telt haben ſollen. Der Führer der Organiſation, das Mitglied der Komintern Pen Ko Tzy, iſt in einem Auto⸗ mobil ſchlangkaf Die Kommuniſten beabſichtigten, den Zug Tſchiangkaiſcheks in die Luft zu ſprengen. Sie ſollen vor ein Kriegsgericht geſtellt werden. Aus Nah und Fern. Koblenz.(Ein Attentat auf das Görres⸗ Denkmal.) Auf das neue Görres⸗Denkmal in den Rheinanlagen iſt in der Nacht ein Anſchlag verübt wor⸗ den. Irgend ein Fanatiker hat eine mit einer ätzenden Flüſſigkeit gefüllte Flaſche nach der auf dem Denkmal ſtehenden Figur geworfen. Ein Schaden iſt nicht entſtanden. ſund Flaſche wurde zerſchellt am Fuße des Denkmals ge⸗ unden, Saarbrücken.(Schweres Unwetter im Saar⸗ gebiet.) In der Umgebung von Saarburg gingen ſchwere Gewitter mit heftigem Dauerregen nieder, die ſchwere Schäden anrichteten. Taubeneiergroße Hagelkörner vernich⸗ teten an verſchiedenen Stellen vollſtändig die Ernte. Köln.(Vom 14. Deutſchen Turnfeſt.) Für das 14. Deutſche Turnfeſt in Köln vom 21. bis 30. Juli hat die Kölner Bevölkerung rund 50 000 Bürgerquartiere bereitgeſtellt. vom Turnfahrtenausſchuß ſind über die Zeit des Feſtes 173 Turnfahrten ausgearbeitet und zuſammen⸗ geſtellt worden. Für das Feſt ſelbſt wurde ein eigens ge⸗ dichteter und komponierter Feſtmarſch des Kölner Dr. Gühmann erworben.. Nürnberg.(Die Kinder und ſich vergiftet.) Infolge ehelicher Zwiſtigkeiten, die durch wirtſchaftliche Not hervorgerufen wurden, hat eine Ehefrau in Abweſen⸗ heit ihres Mannes ihre zwei Kinder im Alter von 1 und 6 Jahren und ſich ſelbſt durch Gas vergiftet. Als der Ehemann nach Hauſe kam, mußte er die Tür zur Küche aufbrechen. Seine Angehörigen waren bereits tot. München.(Der Rabe als Verkehrs hinder⸗ nis.) Daß ein Eiſenbahnzug wegen eines Raben eine zweiſtündige Verſpätung bekommt, wird es auch nicht alle Tage geben. Ein Nabe war auf die Speiſeleitung der Bahn geflogen und kam mit einem Flügel mit einem zur Erde führenden Ständer in Berührung. Der Vogel 1105 dadurch Kurzſchluß her. Die Ausbeſſerung des Scha⸗ ens nahm zwei Stunden in Anſpruch, die ſich an dieſem Tage auf alle Züge dieſer Strecke auswirkten. Altona.(Raubüberfall auf einen Bankfi⸗ lialvorſteher.) In. Branfeld, Bezirk Hamburg, wurd der Vorſteher der Filiale der Weſtholſteiniſchen Bank überfallen, niedergeſchoſſen und die Bank beraubt. Als Täter kommen zwei junge Leute in Frage, von denen einer mit einem Fahrrad angekommen iſt. Die Täter ſind entkommen. Soweit bis jetzt feſtgeſtellt wurde, ſind un⸗ gefähr 6000 Reichsmark in Papieren geraubt worden. Reichenbach(Schſel.)(Schweres Unwetter in Schleſien.) Die Ortſchaften Obermittelprilau und Mit⸗ telprilau wurden von einem etwa 15 Minuten anhalten⸗ den Hagelwetter heimgeſucht. In einer Breite von etwa 3 Klm. wurde alles vom Hagel, der die Größe von Hüh⸗ nereiern hatte, zerſchlagen. Die Ernte auf den Feldern iſt bis zu 90 Prozent vernichtet. Auch die Obſtbäume ſind ſo ſchwer mitgenommen, daß eine völlige Mißernte erwartet werden muß. Ein Arbeiter, der ſich nicht raſch genug in Sicherheit bringen konnte, hat ſchwere Verletzungen da⸗ vongetragen und mußte ins Krankenhaus geſchafft werden. Königsberg.(Segelboot⸗Anfall auf der Oſtſee.) Eine Jacht aus Elbing verließ den hieſigen Ha⸗ fen zur Fahrt nach Danzig, mit drei Herren an Bord. Die Jacht wurde bei Kahlberg in beſchädigtem Zuſtande ohne Mannſchaft an den Strand getrieben. Ueber den Verbleib der drei Herren. fehlt jede Nachricht. — andere— ſetzten ſich unweit der Dame auf eine Bank. Sie blickten ungeniert zu ihr hinüber. In ſolchen Dingen legen ſich die Holländer keine Reſerven auf. Die ſind nicht anders. In ihrem Benehmen den Frauen gegenüber liegt meiſt eine gewiſſe Naivität mit einem herzhaften Strich ins Dreiſte. Das, was die Fran⸗ zöſin einen Kavalier, die Britin einen Gentlemen, die Ruſſin Duſchka und die Deutſche einen lieben Kerl nennt, kennt die Holländerin kaum. Dort iſt der Mann eben der Mann und den Frauen gegenüber nur mit wenig Aus⸗ nahmen wie aus Holz gehackt. Pieter Caliſch war der ältere von beiden, war auch erſt dreißig und im Gegenſatz zu van der Velde groß und hager. In einem waren ſie gleich: in ihren Vätern. Die waren Großkaufleute und verfügten über beträchtliche Vermögen Das kam den Söhnen zugute und davon machten ſie aus⸗ giebig Gebrauch. Pieter Caliſch brannte ſich eine Carel an ſehnte ſich auf ſeinem Sitze zurück und ſah mit zuſammengekniffenen Augen zu der immer noch mit kurzen Schritten auf⸗ und abwandelnden Dame hinüber Allan beobachtete ihn oon der Sefte und ſah ein ſcharfes Aufmerken in Pieters Zügen. das ſich von Sekunde zu Sekunde verſchärfte. Dieſes Beobachten dauerte ein ziemliches Weſſchen, dann Ge Allan:„Du ſcheinſt ſehr intereſſiert zu ſein, mein Junge. Pieter richtete ſich auf. „Ich bin dem Mädel beſtimmt ſchon über den Weg zge⸗ laufen oder es mir, kann aber nicht finden wol Ich erkenne es wieder. Es iſt etwas an ihm, das mich——“ „Warum ſchweigſt du?— Ich habe deine Empfindungen immer noch zu reſpektferen gewußt!— Sprich es ſchan aus: feſſeſt wollteſt du ſagen.“ „Warum ſoll ich leugnen?“ „Das heißt alſo: es ſitzt tiefer und langt für mehr als eine ſuſtige Nacht.“ ö In Pieters Stirn ſtanden zwei Falten.„Sei nicht fri⸗ pol.“ verwies er den Freund„Das Mädel iſt ſchön und jung und— viel zu ſauber für einen Flirt.“ i Pieter hatte recht Die Dame in Weiß war tafſfächlich ſchön. Groß und ſchlank war ihre Geſtalt. Der ſchmieg⸗ ſame Hals trug einen feingeformten Kopf mit einem ovalen Geſicht von weichem Ausdruck und dunklem Tempre. Ueber dem üppig roten Munde ſtand eine ſchmale, gerade babe mir erzählen laſſen, daß es——. ewyork— 4,187 Danzig 81,54— 81,70; Italien 21,985— 22,025; Jugo⸗ flawien 7,361— 7,875; ale 111,96— 1 Liſſabon 18,83— 18,87; Oslo 1 J 16,42— 16,46; Prag 12,386— 12,406; Schweiz 80,56 80,72; Spanien 69, ah 02— 69,16; Stockholm 112,12— 112,34; Wien 58,86— 58,98 Berliner Effekten notierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 274,50; Commerz⸗ und Privatbank 192; Darmſt.⸗ und Nationalbank 281; Deutſche Bank 167; Diskonto⸗ Komm. 164,75; Dresdner Bank 167,50; Hamburg ⸗Amerk.⸗ Pak. 167,875; Nordd. Lloyd 159 Allg. abe de ſchaft 181,125; Daimler⸗Benz 113; J. G. Farbeninduſtrie 274, 75: Geſ. für elektr. Untern. 267; Th. Gold ſchmidt 101; R. Karſtadt 248; Phönix 96,25; Polyphonwerke 635; Rhein. Braunkohlen und Br. 304,50; Rhein. Elektrizität 158,50; Rhein. Stahlwerke 159,50; Schu. 355,50; Siemens und Halske 363,125; L. Tietz 297,25: Ver. Glanzſtoffe Elberfeld 703,50: Ver. Stahlwerke 98; Weſteregeln 272; Zellſtoff Waldhof 315. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln, alte 8 bis 8,5; Kartoffeln, neue 12 bis 15; Wirſing 12 bis 15; Weißkraut 10 bis 18; Rotkraut 35; Blumenkohl, Stück 20 bis 80; Karotten, Büſchel 7 bis 10; Gelbe Rüben 5 bis 10; Rote Rüben, Büſchel 12 bis 15; Spinat 28 bis 30; Mangold 10 bis 12: Zwiebeln 15 bis 18; Grüne Bohnen 45 bis 150; Grüne Erbſen 15 bis 25; Kopfſalat, Stück 12 bis 20; Endivien⸗ ſalat, Stück 12 bis 20; Kohlraben, Stück 6 bis 15; Rha⸗ barber 15 bis 18; Tomaten 35 bis 100; Radieschen, Bü⸗ ſchel 5 bis 10; Rettich, Stück 10 bis 20; Meerrettich, Stück 70 bis 80; Spargeln, 1. Sorte 80 bis 100; Gurken, Stüch 30 bis 80; Aepfel 65 bis 90; Birnen 60; Kirſchen 40 bis 65; Erdbeeren(Ananas) 40 bis 70; Heidelbeeren 60 bis 651 Stachelbeeren 25 bis 45: Johannisbeeren 25 bis 30; Aprikoſen 90 bis 100; Süßrahmbutter 200 bis 220; Land⸗ butter 160 bis 180; Eier, Stück 9 bis 15; Hahn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 200 bis 700; Huhn, geſchlachtet, Stück 250 bis 700; Enten, geſchlachtet, Stück 900 bis 1100; Tauben, geſchlachtet, Stück 80 bis 120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 900 bis 1200; Rindfleiſch 110; Kuhfleiſch 70 bis 80; Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweinefleiſch 120; Gefrierfleiſch 900 Rehragout 100; Rehbug 150; Rehrücken und Keule 30. Mannheimer Produkten börſe. Auf billigere Angebote vom Auslande und Zurückhaltung des Konſums verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung. Die Preiſe ſind teilweiſe etwas ermäßigt. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr: Weizen, inl. mit 27,50 bis 28 ausl. mit 28,50 bis 30,503 Roggen, inl. mit 29; ausl. ohne Angebot; Hafer, ausl. mit 27,75 bis 28,50; ausl. mit 27,50 bis 28,75; Brau⸗ Meat ausl. mit 31 bis 35; Futtergerſte mit 24 bis 255 ais mit Sack 24,50 bis 24,75; Weizenmehl, Spezial Null mit 36,25 bis 37; Roggenmehl mit 38 bis 40 Weizenkleie mit 14,25 und Biertreber mit Sack mit 17,75 dis 18,50; alles in Reichsmark per 100 Kilogramm, wag⸗ gonfrei Mannheim. Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugeführt: 115 Kälber, 3 Schaſe, 134 Schweine, 658 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber—, 72 bis 75, 66 bis 70, 56 bis 60; Schafe 46 bis 50; Schweine —, 64 bis 66, 69 bis 70, 70 bis 71, 66 bis 681 Ferkel und Läufer 12 bis 32 Rm. pro Stück.— Marktverlauf: mit Kälbern ruhig, Ueberſtand; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und Läufern ruhig. Frankfurter Getreivebörſe. An der heutigen Ge⸗ treidebörſe notierten bei ruhiger Tendenz: Weizen, inl. 26,75; Roggen, inl. 28,50; Hafer, inl. 2775 bis 28,25; Mais 24 bis 24,25; Weizenmehl, Spezial Null 36,50 bis 37: Roggenmehl 38 bis 39; Weizenkleie 13,85; Roggen ⸗ kleie 16,25 bis 16,50; alles in Reichsmark per 100 Kiln. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Dem deutigen Schlacht⸗ viehmarkt waren zugeführt: 1017 Kälber; 108 Schafe, 335 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebend⸗ ewicht in Rm.: Kälber—, 72 bis 77, 65 bis 71, 54 is 64; Schafe 50 bis 54, 44 bis 49: Schweine 64 bis 68. 66 bis 70, 68 bis 72, 68 bis 72, 65 bis 70.— Markt⸗ vertan Kälber und Schafe bei ſehr ruhigem Handel aus⸗ norkanft: Schweine ſchlenvend geräumt. Naſe. Grübchen lächelten in Wangen und Kinn. Große Augen, überſchattet von langen Wimpern, träumten unter einer edelgeformten Stirn. Sie waren genau ſo tiefſchwarz wir das glattgeſcheitelte, in einem Knoten gehaltene Haar. Pieter Caliſch trat die erſt halbgerauchte Zigarette mit dem Abſatz ſeines Schuhes aus. Dabei trat er unſanft auf und einmal mehr als nötig war. „Zum Kuckuck,“ fuhr er aus Nachdenken auf,„wo hab ich das Mädchen geſehen?— und ſchnippte mit Daumen und Zeigefinger—„irgendwo iſt es geweſen?“ Da kam 11 plötzlich die Erinnerung.„Ich hab's,“ rief er faſt fröh⸗ „Na und?“ „Im Kloſtergarten von Camingha State.“ 0 1— Erlaube! Wie kommſt du denn ahin „Meine Schweſter wurde dort erzogen. Jene Dame auch. Ich war zu Beſuch da.“ „Wann denn?“ „Im vorigen Jahre.“ i „Und biſt du ihr nicht vorgeſtellt worden?“ „Leider nicht. Ich entſinne mich aber, daß meine Schweſter geſprächsweiſe ſhren Namen erwähnte.“— Pieter be⸗ deckte mit der Hand die Augen.—„Wart' mal“, ſagte er, „wie war das doch?—— Ah ja— Margueritta Gertrud Zelle aus Leeuwarden.“ Allan lachte ſchallend auf.„Glänzend! Ganz ausge⸗ zeichnet! Mademoiſelle Zelle und ausgerechnet aus—— Leeuwarden.“— Er konnte ſich gar nicht beruhigen und pluſterte heraus:„Liegt'in bißchen weſt weg von Indien das ſchöne Städtchen Leeuwarden Findeſt du nicht auch?“ „Hm“. machte Pieter 7 1 „Und daß es dort Maharadſchas gibt, möchte ich be⸗ zweifeln. Was iſt denn der Herr Papa?“ i „Bürgermeiſter, wenn ſch nicht irre.“ „Alſo doch Herrſcher! Wenn auch nicht über— weiße Elefanten, ſo doch über——. Reden wir nicht d'rüber.“ — Er ſchlug dem Freund übermütig auf die Schulter. FIroniſch, enttäuſcht und ermutigend zugleich klang ſein Vor ⸗ wurf:„Und da ſitzſt du noch hier. Pieter Caliſch? Ran an die Rampe. Mut, Junge! Eine Margueritta Gertrud elle aus Leeuwarden gibt dir beſtimmt keinen Korb. Ich 1 28. Sun. ner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Vomb. 8 v. H. London 20,378— 20,418; 15 451700 1 Amſterdam 168,34— 168,68; Brüſſel 58,37— 58,49 ö 12,183 1,85— 112,07; Paris Gortſehung folgt) 1 5 Eeein Weg zur Kraft. Ein altes Sprichwort ſagt:„Es führen viele Wege 5 0 Rom“, aber viele Sprichwörter ſind Wegweiſer zur Heſundheit, und eines davon heißt:„Vergeude deine kraft und deine Geſundheit nicht.“ Paſſe deine Lebens⸗ ührung deinen Umſtänden an? Beſonders was unſere Jugend betrifft, wollen wir ins merken, daß ſie am glücklichſten in beſcheidenen Ver⸗ fältniſſen aufwacht; Dabei bleibt ſie geſund und leiſtungs⸗ fähig. Die Kulturführer der Menſchheit ſind mit ganz eltenen Ausnahmen nicht aufgewachſen in den Paläſten des Reichrums, meiſt ſogar unter ſehr heſcheidenen Ver⸗ hältniſſen, vielleicht ſogar in Armut. Man leſe nur die Lebersgeſchichte der großen Männer. Erſt im Kampfe mit dem Leben hat ſich ihre innere und äußere Kraft und Widerſtandsfähigkeit entwickelt. Sie wurden ſo für die Schwierigkeiten des tatkräftigen Lebens gewappnet. Auf dieſe Weiſe werden wir unſern Kindern den beſten Dienſt leiſten, wenn wir ihnen die beſtmögliche Erztehung geben und ſie dann wohlausgerüſtet in den Kampf des Lebens ziehen laſſen. Mit piel Geld entbehren ſie des Spornes für die eigene Anſtrengung und finden ſo den richtigen Weg nicht. Wir ſind, ſagen wir, als Volk arm geworden, und doch iſt es der größte Vorzug, mit dem einer das Leben beginnen kann, arm zu ſein, zu wiſſen, daß es nur ſchwimmen heißt oder untergehen! Iſt der junge Menſch noch Zeuge des Lebenskampfes ſeiner Eltern geweſen und zu dem Entſchluß gereift, den Hunger von der Schwelle des Hauſes zu treiben, ſo hat er damit den ſtärkſten aller Ankriebe zum Erfolge gewonnen, Derart erzogene und im Leben geſtählte Menſchen ſind der wirk⸗ liche Rohſtoff, aus dem die großen Führer der Menſchen gemacht wurden. 5 Auch durch das Unglück und die Prüfungen ſollen uns die Augen aufgehen. Manche Niederlagen bedeuten die Schwelle zum Siege. Die Stürme des Mißgeſchickes ſtacheln, wie die des Meeres, die Fähigkeiten an. Gott weiß, wo die reichſten Melodien unſeres Lebens liegen und welche Diſziplin dazu nötig iſt, um ſie herauszu⸗ bringen. Froſt, Schnee, Gewitterſtürme und Blitze ſind die rauhen Lehrer, die aus der winzigen Eichel eine inorrige Eiche machen. Grimme ſind notwendig dafür, wie lange Sommer. So ſind Hinderniſſe und Entbehrungen, Meißel und Hammer, die ein ſtarkes Herz zum Kunſt⸗ werk geſtalten. Tauſende von Menſchen mit der größten Begabung ſind der Welt verloren gegangen, weil ſie licht mit Hinderniſſen zu kämpfen und mit Schwierig⸗ keiten zu ringen hatten. Keine Anſtrengung iſt zu teuer 15 0 0 die uns im Leben vorwärts und aufwärts bringt. Vermiſchtes. Der„Köhl⸗Hut“ der Newyorkerin. Eine New⸗ vorker Putzmacherin hat mit den Ozeanfliegern einen hüb⸗ ſchen Batzen Geld verdient. Sie hat das Anſehen, deſſen ſich die drei Flieger, Köhl, v. Hünefeld und Fitzmaurice erfreuen, für ihr Geſchäft nutzbringend verwertet, indem ſie einen„Köhl⸗Hüt“ ſchuf. Es handelt ſich dabei um einen ganz einfachen Strohhelm, der aber an Stelle der ſonſt üblichen Schleife einen— Propeller trägt; der Propel⸗ ler zeigt in der Mitte das Bild Köhls, zu beiden Seiten die Bilder von Hünefelds und Fitzmaurices in Email⸗ photo. Ueber den Geſchmack ſoll nicht geſtritten werden. Blutgruppenſorſchung vor 700 Jahren. Es ſcheint das Schicksal auch der welterſchütterndſten Entdeckungen zu ſein, jeweils nach einer kurzen Zeit des Ruhms durch die alte Weisheit degradiert zu werden, daß alles ſchon einmal dageweſen iſt. So pries man die Feſtſtellungen der Blutgruppenforſcher allgemein als etwas ganz Unerhörtes. Schon jetzt aber wird bekannt, daß im Jahre 124 in China ein aus vier Bänden beſtehendes Werk mit dem Titel„Auf⸗ klärung falſcher Anschuldigungen“ erſchienen iſt, in dem die Blutgruppendiagnoſe nach ganz modern anmutenden Prin- zipien erwähnt und beſprochen wird. Auch ſpäter, im 14. Jahrhundert, erſchienen in Ching und Japan gerichts⸗ mediziniſche Werke, die auf die Blutgruppentheorie ein⸗ gingen. Uebrigens beſaß in Oſtaſien die Anwendung der auf die Blutgruppentheorie zurückgehende Blutprobe eine das Gerichtsweſen in vielen wichtigen Fällen beherrſchende Bedeutung. Man glaubte ſogar, imſtande zu ſein, durch ein beſtimmtes Verfahren Tote als Vorfahren Lebenden feſtſtellen 0 können.. 0 8 Mehr als einen Strick verdient! Der ſächſiſche Miniſter Brühl hatte einmal das Mißgeſchick, daß ihm bei der Durchfahrt durch ein kleines Städtchen ein Riemen am Wagen ſprang. Der Bürgermeiſter kam herbei, um den. Schaden zu heilen und erſetzte den Riemen durch einen kräftigen Strick. Auf die Frage des Miniſters, was er ſchuldig wäre, erwiderte der Bürgermeiſter lächelnd:„Ach, Euer Exzellenz haben um unſer Land wohl mehr als einen Strick verdient!“ —— Wüſtenromantik. Seit dem Vormarſch der engliſchen Politik im nahen Oſten iſt bekanntlich auf der Strecke zwiſchen Damaskus und Bagdad ein verhältnismäßig normaler Automobilver⸗ kehr eingerichtet worden. Daß dieſe moderne Art des Ver⸗ kehrs noch mancherlei recht zweifelhafte Romantit birgt, iſt aus verſchiedenen ſchweren Unfällen der letzten N ich bekannt geworden. Einer der ſchrecklichſten ereignete ſi kürzlich, und wenn er auch nicht ſo ſchlimm war, wie nach den erſten Meldungen ſchien, die von 20 toten Reiſenden ſprachen, ſo iſt der folgende Bericht des Jeruſalemer Kor⸗ reſpondenten des Berner„Bund“ doch noch erſchütternd genug. In dieſem Falle führ— entgegen dem ſonſtigen Gebrauch, wonach die Automobile durchweg in Karawanen, d. h. zu mehreren gleichzeitig, fahren— ein großes Auto mit 25 Pafſagieren allein von Damaskus ab. Während der Fahrt wurde der Chauffeur, ein Araber, der die Fahrt ſchon mehrere Male gemacht hatte und die Route genau kannte, plötzlich krank. Es überfiel ihn ein Art Schlaf⸗ krankheit, ſo daß er unfähig war, den Wagen zu ſteuern. (Vermutlich handelte es ſich um einen Sonnenstich, da die chlafkrantheiten in dieſer Gegend unbekannt iſt.) Sein Ge⸗ hilfe, ein Armenier, mußte daher die Steuerung des Wa⸗ gens übernehmen. Da dieſer aber zum erſten Male die Strecke befuhr, ſtellte es ſich bald heraus, daß das Auto ſich verirrt hatte. Mit Mühe und Not brachte man den Chauffeur wieder zur Beſinnung, doch konnte er den Weg nicht wieder finden, ſondern fuhr, wie es ſich herausſtellte, immer tiefer in die Wüſte hinein. Mehrere Tage fuhr das Auto kreuz und quer, ohne auf eine Oaſe oder auf einen Brunnen zu ſtoßen, ſo daß das Waſſer ausging und die Neiſenden dem Verdurſtungstod Motorrider Jegl. Stärke führerſcheinfrel, wöchentl. Teilz. 6.75, Fahrräder Gramophene, Kin⸗ derwagen billig zu 7 7 5 Sie sparen viel Geld, wenn Sie ohne Z0gern Ihren Bedarf bei mir decken! 5 Bedenken Sie:— 3 Gelegenheitskäufel 2 Jahr, dreſſiert, aur in deute Hände billig, abzugeben Georg Beutl, Maunh u, Elfengr: 53,3. Herren- Hosen und höher Herren-Anzige 2u Hk. 25.— 32. 45. 59. 69. 0 1 14 Verhaulen g zu Mk. 2.90, 4,50, 6.90, 8.50 Leinen- und Lüster-Joppen zu Mk. 3.90, 5.50, 6.50, 8.-, 12,, 16. een 1 Käſereiein U Fleiste 1 1 W. 5 Ke Sa! 5 Motorbetr.), verſchied. An 88 1⁰ 5 20 ltr. Miichtkannen, wech d 1 Auto ⸗ Sitzuiſſen .(neuwertig) mir ſtackem 8 Rinblederde zug, 145 cm mal 50 em Luisenstr. 15 — Steinbach Das Heugras von einer Krottan-⸗ wiese(Nr. 48 Acker) und von, einer Brüekenwiese hat zu verkaufen Mikolaus Adler 10. Blauehutstraße 41 652 Eckhaus Breitesirasse Ein neues Rechengenie. N In der Berliner pſychologiſchen Geſellſchaft wurde bor einigen Tagen durch Dr. Paul Plaut, ein junger Mann, Helmuth Oſſig aus Breslau vorgeſtellt, der als neues Rechengenie angeſprochen wird und z. B. aus den A Zahlen 913, 867, 587, 432, 367, mit Leichtigkeit die Quadratwurzel zog. Er war bereits auf der Schule der beſte Mathematiter und verſteht es, ſich zur rechten Zeit auf die geſtellte mathematiſche Aufgabe zu konzentrieren, die er durch ſeine viſionelle Veranlagung leicht löſt. ö entgegengingen. Du ver großen pcor erboren lich Dre ber Paſſagiere, einen Brunnen oder ziehende Beduinen zu ſu⸗ chen, die den Reiſenden Rettung brngen könnten. In höch⸗ ſter Angſt, halb tot vor Durſt, warteten die Zurückgeblie⸗ benen einen Tag und eine Nacht, der unbarmherzigen Sonne des Tages und der Kälte der Nacht ausgeſetzt, ohne daß die Ausgezogenen zurückkehrten. Endlich kam die Rettung. Ein Flugzeug, das in Am⸗ man, in Transjordanien aufgeſtiegen war, entdeckte das als verloren gemeldete Auto und verſtändigte das Flieger⸗ kommando in Amman. Sofort wurden zwei Autos von dort ausgeſchickt, die mit großer Mühe durch die Wüſte weiterkamen. Zuerſt fanden ſie die drei, die auf Rettung ausgezogen waren. Zwei von ihnen waren bereits tot. während der dritte in Agonie lag. Bei dem einen der To⸗ ten, dem armeniſchen Gehilfen des Chauffeurs, fand man ein Notizbuch, in das er bis zum letzten Augenblick Notizen gemacht hatte. Auf Grund dieſer Aufzeichnungen gelang es den Rettern, das Auto zu entdecken. Es bot ſich ihnen ein ſchauerlicher Anblick dar. Wie leblos lag eine Anzahl Paſſagiere um den Wagen, während die anderen ſich in ſchweren Krämpfen wanden. Die Unterſuchung der Leute ergab, daß ſie in ihrer Not, als der Durſt aufs höchſte geſtiegen war, den geſamten Benzinvorrat des Autos ausgettunien hat⸗ ten. Als nun inzwiſchen auch aus Bagdad Hilfe herbei⸗ gekommen war, gelang, die Toten und die zwanzig Ver⸗ gifteten nach Bagdad zu bringen, wo die letzteren mehrere Tage zwiſchen Tod und Leben ſchwebten. 5 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 29. Inni. Meerbuſen abgezogenen Sturmwirbels hat uns ſtärker, Abkühlung mit böigen Weſtwinden 19 0 Die 15 701 mittel der Temperaturen lagen 5—7 Grad unter den Wer⸗ ten des Vortages. Ueber dem weſtlichen Feſtla⸗id liegt hoher Druck, unter deſſen Einfluß bei uns wieder Auf⸗ e 10 0. 1 0 0 5 noch anhalten wird. . er Erwärmung ſte Bewitterbil⸗ ung 0 e 6 q ſtehen neue Gewitterbil o raus tliche Witterung bis Sams⸗ tag: Zunächſt noch heiter und warm, ſpä. Bewölkung, vereinzelt Gewitter. ee e „ Unſer neuer Roman, der in heutiger Nummer beginnt, iſt ein Werk von außerordentlicher Wucht und Schönheit. Wir werden mit der Veröffentlichung dieſes ſpannenden Romans unſeren geſchätzten Leſern ſicherlich Freude und einen guten Genuß beretten. »Verunglückt. Der 26 Jahre alte Maurer Gg. Herberth iſt auf einer Bauſtelle in Mannheim von einem 4 Meter hohen Gerüſt, wohl infolge eines Fehl⸗ trittes, heruntergefallen und hat ſich einen Schädelbruch . 2 0 zu begießen. Die Rückſeite des inzwiſchen nach dem bottniſchen zugezogen. Der Verunglückte wurde in das Städtifche Krankenhaus in Mannheim verbracht. e RNeichsbauner Schwarz⸗Rot⸗Gold. Am Sam- tag, den 30. Juni, anläßlich des Gautreffens Pfalz in Ludtwgshafen, wird Bundespräsident Hörſing in Mannheim abends halb 8 Uhr an der U 2⸗ Schule einen Genrralappell des Jungbanners des Kreiſes Mannhelm und um halb 9 Uhr einen Vorbeimarſch des Geſamtreichsbanners des Kreiſes Mannhelm am Marktplatz abnehmen. * Propagaada⸗Berkauf. Die Firma Reinolb Veiter, Filiale in der Lamperthelmſtraße 3(Jak. felee) hat enen großen Propaganda Verkauf eröffnet. durch den für Konfekttonswaren bis zu 20 Prozent Rabatt gewäßrt werden. Unſere Leſer werden auf dleſe günſtige Einkaufsgelegenhelt hingewleſen. „Der Evangeliſche Bund in Oanzig. s geht uns hierüber folgender Artikel zu: Zum erſten Male in feiner Geſchichte war der Evangeliſche Bund, die größte evangeliſche Organkfatlon, über die Grenzen des Reiches gegangen. Er hlelt ſeine Generalverſammlung vom 9. bis 11. Junt in Danzig ab.„Das Govangeltum, die eiulgeude Kraft für Bolk und Menſchhelt“, Aber dieſes Ge⸗ ſamtthema der Tagung ſptach vor mehr als 6000 Men ſchen ber Berliner Generalſuperintendent Dibellus. Noch dreimal ſo groß war die gewaltige Menſchenmenge, die ſich am lezten Sonntag in Oltoa dem Villenvorort Danzigs, zu einer macht⸗ vollen evangeliſchen Kundgebung für Glanbe und Vaterland verelulgten. Die Programmrede hielt Geheimrat Konſtſtortal⸗ rat Profiſſor D. Dr. Scholz, Berlin über„Der Evangeliſche Bund im Kampf der Gelſter“. Der Heſſiſche Hauptverein war mit 7 Vertretern, darunter zwei aus dem Arbeiterſtande, erſchienen. Die wundervolle alte Hanſaſtadt mit ihrer eirgig⸗ ortigen Marienkirche war Zeuge davon, wie der evangeliſche Glaube als G.iſtesgemeinſchaft die Menſchen aufs ſtärkfte auch dort verbindet, wo ein widriges Geſchick andere Brücken abgebrochen hat.—8 » Obſtgeoßmarkt in Weinheim. Matkibericht vom 27. Junt 1928. Anfuhr an Kirſchen 3 Ztr., Preis 34—50 Pfg., Erdbeeren 2 Ztr., Preis 43—47 Pfg., Jo- hannisbeeten 60 Zti, Preis 19—21 Pfa., Stachelbeeren 12 Str., Preis 10—12 Pfg. für das Pfund. Für halb⸗ relfe Stachelbeeren kein Bedarf. Dagegen it dle Aufuhr von reifen Stachelbeeren und von Johannlsbeeren ditagend erwünſcht. Bekanntmachung. Betreffend: Die Reinhaltung und Wegſamkeit der Orts⸗ ſtrazen. Wir weſſen auf die im Betreff genannte Pollzei⸗ verordnung vom 3. Januar 1898 insbeſendere auf 8 4 dieſer Verordnung hin, die den Elgentümer und Verwal⸗ fer von Hofreiten die Verpflichtungen auferlegt, bel heißer und trockener Witterung die Straßen vor ihrer Hofreiten täglich zwelmal und zwar Morgens und Abends Um der die Allgemeinheit ſo ſehr ſchͤͤ⸗ digenden Staubentwickerung wirkſam entgegenzutreten, for⸗ dern wir die Eigentümer und Verwalter von Hofreiten zum ſtrikten Befolg obiger Verordnung hinſichtlich det Gießens der Straßen Morgens um 8 Uhr und Abends um 8 Uhr beendet ſein muß. Unſere Beamten ſind an⸗ gewieſen, den Befolg ſtreng zu äberwachen und die Säu⸗ migen unnachſichtlich zur Anzeige zu bringen. Wir hoffen aber, daß jeder der Berpflichteten ſoviel Gemeinſinn beſitzt und die im Intereſſe der Allgemeinheit liegende Anordnung befolgt, ſodaß wir mit Strafanzeigen nicht vorzugehen brauchen. Viernheim, den 28. Junt 1928. Heſſiſches Polizeiamt: Ludwig. Heute neuer Roman, den wir allen am 1. Juli neu hinzukommenden Abonnenten g atis nachliefern.