16 78 2 eee rsk kene Bede 0 lich ait Ausnahme der Bon- und Getertage. 1 d 8 54 gebracht.— Gratis eilagen: wöchentl. Zsblatt„Sterne und Blumen“, G einen Fahrplan Gternhetmer Würfter- Aid. ern— . Viernheimer Tageblatt igenpreiſer Dis einſpaltige Petitzelle koſtet 28 Pg, die meklamezelle 60 Pf 21 eber olung e Rabatt.— Aan iu Neſerate und Notizen baus mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— nuahme von Anzeigen 2 51 Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annoncen⸗Erpebitienen Deutſchlands und bes 5 — Deng preis menatl. das achtſeitige uſtrierte wie einen Wand⸗ m Zeitungs träger 4 5 5 2 85 3 5 85 3 5 2 2. n 3 —̃... — — Uunahme von Abonnements täglich in des Geſchaſts telle v. bites, Alledtes 1. enetgreichpes Wöbel⸗Anzeilgeslatt in ternbein .— 8 2.— Pofſchecktente Rr. 21577 Amt EH r eee W alen ads Gescheſts gelt Rathaus ſtr. Aulsblatt der Heſſiſchen Bürgermeisterei and iften dei Anzeigen werben nach Möglichkeit serückfichtigt.— Für die Au 0 e Pesgeſch bebe Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen 6 des Pilteieng 3— Dienstag, den 3. Juli 1928 ö 6: Unter ungeheurer Begeiſterung fand in Heidelbertz die viesjährige Saartagung ſtatt unter der Deviſe:„Ba⸗ terland! Saardeutſchland ruft Dich!“ g: Der frühere Finanzminiſter Caillaur hielt eine Rede, in der er für die Annäherung der Völker eintrat. 28: Gelegentlich des Schachtyprozeſſes mahnt Deutſch⸗ land die Sowjetleute zu beſonnener Beurteilung der deutſchen Fälle. 2e: Die Angriſſe gegen General Nobile mehren ſich, 838 gänzliche Unfähigkeit bei eitler Arroganz vorgeworfen wird. 18: In einer vor der Warſchauer Preſſe gehaltenen Rede leiſtete ſich Marſchall Pilſudſti maßloſe Angriſſe ge⸗ gen den Sejm. ze: General Dbregon wurde zum Präſidenten der Ver⸗ einigten Stagten von Mexiko gewählt. Vor der Negierungserklärung Das neue abinett Hermann Müller hat eifrig gearbeitet, um die Regierungserklärung fertigzuſtellen, mit der das Kabinett vor den Reichstag treten wird. Man kann wohl annehmen, daß dieſe Negierungserklärung keine allzu großen Ueberraſchungen bringt. Sie wird einige Verſprechungen enthalten, von denen am ſchnellſten, offenbar auf ſozialdemokratiſches Betreiben hin, die der Senkung der Lohnſteuer verwirklicht werden dürfte. Wenigſtens weiß der ſozialdemokratiſche„Vorwärts“, der ja jetzt beinahe als zegierungsoffiziös anzuſpre⸗ chen iſt, zu berichten, daß eine Prüfung des Lohnſteuer⸗ problems im Reichsfinanzminiſterium ergeben habe, daß in der Tat der Ertrag der Lohnſteuer ſo weſentlich üher den Voranſchlag hinausgeht, daß eine Senkung dieſer Steuer, wenigſtens bei Einkommen bis zu 3000 Mark jährlich, gerechtfertigt iſt. Man wird ſich im Reichstag die Verſprechungen der Regierung aufmerlſam anhören, es wird ſodann eine etwa zweitägige Ausſprache über die Regierungserklärung geben, doch kann das Kabinett Müller dieſen Verhandlungen mit Ruhe entgegenſehen, is wird nichts Unvorhergeſehenes paſſieren, vor den Som⸗ merferien ſtürzt man keine Regierungen, am allerwenig⸗ ſten, wenn eben nach rund dreiwöchigen Verhandlungen mit unendlicher Mühe ein Kabinett zuſtande ge⸗ bracht wurde. Das neue Kabinett hofft über dieſe Ver⸗ Handlungen hinaus offenbar mit einer recht langen Le⸗ bensdauer. 199 wenigſtens geht aus 5 Rede hervor, die der Reichsinnenminiſter Severing auf der Jahres⸗ tagung der Vereinigung Republikaniſche Preſſe hielt, und die die erſte öffentliche Kundgebung eines Mit⸗ gliedes der neuen Regierung war. Zwar verſchließt ſich auch Severing nicht der Nokwendigkeit, daß man in eini⸗ gen Monaten einen Umbau vollziehen, daß man neue Tragweiten unterziehen müſſe, doch will Severing das Wort Ferienkabinett nur ſo verſtanden wiſſen, daß man vier Jahre lang Ferien nehmen wolle, nämlich Ferien von der Regierungskriſe, und daß man vier Jahre lang praltiſche Arbeit zu leiſten beabſichtige. Man ſieht, der neue Inenminiſter geht mit ſchönem Optimismus an das Werk, ex iſt offenbar auch gewillt, in ſeinem Reſſart eifrig zu arbeiten. Denn, wenn Severing auch in dieſer Rede nichts von ſeinen eigentlichen Plänen verriet, ſo unterſtrich er doch, daß er entſchloſſen ſei, mit aller Ener⸗ gie aus ſeinem Amt„ein aktives Verfaſſungs⸗ miniſterium“ zu machen. Das Echo auf der Rechten blieb denn auch nicht aus, es beweiſt, daß die Rechte dem neuen Innenminiſter, den ſie ja ſeinerzeit ſchon in Preußen ſtark bekämpft hat, mit ſehr wachem Mißtrauen gegenüberſteht. Nun bat aber die Regierung zweifellos nicht nur mit den Angriſſen von rechts, ſondern auch von links zu rechnen, hatten doch die Berliner Kommuniſten nichts eiligeres zu tun, als un⸗ mittelbar nach der Kabinettsbildung Maſſenkundgebungen einzuberufen, die ſich, wie es in der kommuniſtiſchen Ausdrudsweiſe heißt,„gegen die Truſtregierung der Hro⸗ ßen Koalftion“ richteten, weil dieſe Koalitionsregierung den Verſuch der Niederſchlagung der wieder anſteigenden 225 e mit Hilfe der Sozialdemokraten be⸗ deute. Im übrigen aher fehlt es den Parteien ſelbſt auch nicht an Sorgen. Im deutſchnationalen Lager gehen die durch einen Artikel des Abg. Lambach eingelei⸗ teten Auseſnanderſetzungen über den Monarchis⸗ mus weiter, wobei ſich immer wieder Stimmen verneh⸗ me laſſen, die Lambach in ſeiner Ablehnung des Monar⸗ ſchfsmus durchaus recht geben und ſehr nachdrücklich davor warnen, den Antrag der Hamburgischen Deu ſch za ſonalen, Lampach wegen ſeiner antimonarchiſtiſchen Einſtellung aus der Pakteſ auszuſchließen, in die Tat umzuſetzen. Da diele Stimmen beſonders auch aus dem Lager des Deutſch⸗ nale alen Handlungsgehilfenverbandes kommen, alſo aus 105 en bare die für die Partei von Wichtigkeit ſind, ſo ist es begreiflich, 1 nationalen Paxteileſtung nicht eben ſonderlich angenehm ſſt. Sie fann ſich damit kröſten, daß auch die Demokra⸗ ien ähnliche Schmerzen haben. Hier handelt es ſich um die von der Liberalen Vereiniaung nachdrüclichſt geförderten daß 1 Ge Erörterung der deutſch⸗ n Bemühungen, die auf Sammlung aller lberalen Kräfte hinzielen, Beſtrebungen, die gewiſſen Linksdemokraten außerordentlich unangenehm ſind, und die auch von der demolratiſchen Berliner Preſſe alles andere als wohlwol⸗ lend behandelt werden. Die Liberale Vereinigung wieder hat ſich durch derartige Ablehnungen nicht irre machen laſſen, ſie hat den angekündigten„Liberalen Tag“ abgehalten und hat damit erneut bekundet, daß dies Thema zunächſt nicht von der Tagesordnung verſchwin⸗ den wird. Allerdings dürften die Sommerferien überall die großen Probleme in den Hintergrund treten laſſen, doch kann man ſicher ſein, daß die Kämpfe im Herbſt in allen Lagern erneut aufleben werden. ö Das neue Reichskabinett. — Von links nach rechts ſtehend: Reichsernährungsmini⸗ ſter Dietrich⸗Baden(D.), Reichsfinanzminiſter Dr. Hil⸗ ferding(S.), Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius(D. Vp.), Reichsinnenminiſter Severing(S.), Reichsminiſter der beſetzten Gebiete v. Guerard(Z.), Reichspoſtmini⸗ Zſter Dr. Schätzel(B. Vp.). Von links nach rechts ſitzend: Reichsfjuſtizminiſter Koch⸗Weſer(D.), Reichskanzler Mül⸗ ler⸗Franken(S.), Reichswehrminiſter Groener(parteilos), Reichsarbeitsminiſter Wiſell(S.). 1 2 9 9 9 74 „Heim ins Reich“. Die Heidelberger Saartagung. 7 D Heidelberg, 2. Juli. Nachdem bereits der Freitag die erſten Teilnehmer zut diesjährigen achten Bundestagung des Bundes der Saarvereine nach Heidelberg gebracht hatte, trafen am Samstagvormittag etwa 200 Junggruppen der vaterlän⸗ diſchen Frauen: ine im Saargebiet unter Führung der Freifrau v. Vopelius ein, während erſt gegen Abend zwei Sonderzüge die etwa 1200 Saarſänger brachten, die von der Röchlingſchen Hüttenkapelle(Völklingen⸗ Saar) am Bahnhof empfangen und in ihre Quartiere geleitet wurden. Nachmittags um 5 Uhr hatte inzwi⸗ ſchen die geſchäftliche Tagung begonnen, die unter dem Vorſitz von Senatspräſidenten Dr. Andres⸗Frankfurt a. M. einen flotten Verlauf nahm. Nachdem ein Vertreter die beſten Grüße der Reichsregierung überbracht hatte, begrüßte der Regierungspräſidenk von Unterfranken, Frei⸗ herr von Henle⸗Mürzburg die Erſchienenen und wünſchte der Tagung des Bundes der Saarpereine vollen Erfolg. Er ſtreifte den heldenmütigen Kampf der Saarbepölkerung um ihr Deutſchtum und bekannte ſich zu der Auffaſſung, daß alle einmütig helfen müßten, den Brüdern an der ſeher in dieſem Kampfe zu helfen, über dem das Wort ehe: „Deutſch ift die Saar und deutſch muß ſie bleiben!“ Es folgte die Verleſung eines Begrüßungstelegrammes des Reichskanzlers Müller, indem dieſer dem Bunde der Saarvereine zu ſeiner diesjährigen Tagung ſeine herz⸗ lichen. Wünſche entbietet und ausdrückt, möge ſeine vater⸗ ländiſchen Beſtrehungen ein voller Erfolg beſchieden ſein. Kommerzienrat Röchling nahm dann Stellung zu der neuen franzöſiſchen Gründung, der Aſſociation francaise de la Sarre. Es wurde ſchließlich zu dieſem Punkte eine Entſchließung einmütig gefaßt, in der es heißk: „Die Bevölkerung des Saargebietes hat ſeit ihrer auf Grundlage des Verſaſller Vertrages erfolgten Ab⸗ trennung vom deutſchen Reich durch unzählige Kund⸗ gebungen in Wort und Schrift zum Ausdruck gebracht, daß ſie deutſch it und deutſch bleiben will. Aus wirt⸗ ſchaftlichen, natſonalen und aus Gründen der Gerechtigkeit haf ſie unter Berufung auf das Selbſtbeſtimmungsrecht die baldige Nüdkehr zum deutſchen Vaterland verkgugt. Um ſo ſträflicher iſt ſene ſeſt kurzem von der Aſſocſa⸗ tion francaſſe de la Sartre und dem Comite Dupleir in Paris mit dem Motto„Das Saargebiet muß Frank⸗ keich gehören“ geſchürte Bewegung, die die von Dr. Stre⸗ ſemann und Priand zwiſchen Deutſchland und Frankreich 45. Jahrgang angevaynte Werſtandigungspolitik aufs ernſteſte zu ge⸗ fährden in der Lage iſt.“ i Abends 8 Uhr ſchloß ſich dann in der Heidelberger Stadthalle ein Feſtlonzert der 1200 Saarſänger. Der Sonntagmorgen brachte in zwei Sonderzügen wieder mehr denn kauſend Saardeutſche und in den Stra⸗ ßen Heidelbergs herrſchte bei herrlichſtem Sommerwetter ein buntbewegtes Bild. Bereits um 8,30 Uhr vereinten ſich die Teilnehmer an der politiſchen Arbeitstagung im Bürgerausſchußſaal des Heidelberger Nathauſes, in der alle Redner die Zugehörigkeit zum Reiche in velitiſcher kultureller und wirtſchaftlicher Beziehung betonten. Sie klang aus in dem Rufe: Vaterland! Saardeutſchland ruft dich!— Deutſch⸗ land aber höre! Nachmittags fand im altehrwürdigen Schloß zu Hei⸗ delberg eine große Kundgebung ſtatt. Anſtelle des leider verhinderten Prälaten Kaas hatte Reichsminiſter a. D. Dr. Bell die Feſtrede übernommen. Alle Redner fan⸗ den großen Beifall und auch die Sänger ernteten Dank für ihr Bekenntns zum deutſchen Vaterland. Den Ab⸗ ſchluß der geſamten Tagung bildete abends eine Schloß⸗ beleuchtung, bei der die Saarländer begeiſtert in das Deutſchlandlied einſtimmten. Ein Danktelegramm an Hindenburg. Anläßlich des Glückwunſchtelegramms des Reichs⸗ präſidenten von Hindenburg ſandte der Bund der Saar⸗ vereine folgendes Danktelegramm ab: „Ew. Exz. Ueber 2000 Kämpfer von der Saar ſind mit mehreren tauſend Mitſtreitenden und Mithelfern aus Heidelberg und dem Reich verſammelt, um zu beteuern, daß ſie mit allen Kräften eintreten wollen für Einigkeit, für Recht und Freiheit auch an der Saar. Möge in der Welt die Ueberzeugung ſich durchſetzen, daß ohne ge⸗ rechte, baldige Regelung der Saarfrage der von allen er⸗ wünſchte Friede in Europa undenkbar iſt. Mit f em⸗ pf denen Dank grien wir Ew. Exz. mit de Wir wollen ſein ein einig Volk von Brübe⸗⸗ Obregon, Präſident von Mexiko. Das Ergebnis der Wahl. I Mexiko, 2. Juli. Zum Präſidenten von Mexiko wurde General Obregon gewählt. Seine Amtszeit beginnt am 1. Dezem⸗ beer 1928 und wird ſechs Jahre dauern. General Obregon hat angekündigt, er werde in der Hauptſache die Politik des gegenwärtigen Präſidenten Calles fortſetzen. Der Wahlkampf verlief ruhig. Es wa⸗ ren ſorgfältige Vorſichtsmaßregeln zur Aufrechterhaltung der Ordnung getroffen worden. 0 Eine neue Entgleiſung Pilſudſtis. Eine Rede gegen den„Seim der Dirnen“. 4 2 Warſchau, 2. Juli. Marſchall Pilſibſti hel aus Anlaß ſeines Rücktritts vom Miniſterpräſidium zum erſtes del der Preſſe eine Unterredung gewährt. Dieſe ſollte der Oeffentlichkeit die Gründe ſeiſtes Rücktritts darlegen. Pilſudſki betonte, nicht ſein Geſundheitszuſtand, der ſich durch eine Reiſe nach dem Süden weiter beſſern e, ſei ſein Rücktrittsgruno. Die unmöglichen küferpolftiſchen Verhältniſſe, vor allem die jede planbofle und energiſche Arbeit det Re⸗ gierung hindernden Verfoſfungsbeſtimmungen zwängen ihn dazu, einem anderen Mann es zu überlaſſen, ſich mit dem „Seim der Dirnen“ auseinanderzuſetzen. Die für das Schickſal des Staates verantwortlichen Miniſter müßten für Groſchen arbeiten. während die Abgeordneten, die„Lumpen und Schweine“, nut an ihre Privatintereſſen dächten. Wenn er nicht durch die äußere Form gezwungen wäre, ſo würde er täglich nichts anderes tun, als die Abgeordneten zu prü⸗ geln und mit Füßen zu treten.. Nur ſeinein Mitarbeiter Bartel ſei es zu verdanken. daß in den zwei Jahren ſeiner Regierung Großes und Vieles habe für Polen getan werden können. Das ſei aber auch nur wieder möglich geweſen, weil er den größ⸗ ten Teil der Macht des Sejm vernichtet habe. Er habe ſich für den Fall künftiger Schwierigkeiten ſchon jetzt dem Staatspräſidenten zur Verfügung geſtellt, wenn et gerufen werde. werde er Polens Schickſal rückſichtslos und kühn zu entſcheiden wiſſen. f 1 a Pilſudſtis Rede hat in Warſchau ein großes Rälſel⸗ raten ausgelöſt. Man fragt ſich, ob Pſüdſti ernſt zu nehmen iſt oder die Aerzte, die ihm in Anbetracht eines Geſundheſtszuſtandes jede künftige Regierungstätigkeit ab⸗ ſprechen. Der Marſchall iſt in der Nacht mit ſeinen bei⸗ 17 Töchtern nach Gdingen zu einer Dampfertaufe abge⸗ roiſt. Während die Pilſudſki⸗Preſſe die Rede des Mar⸗ ſchalis ohne weiteres erhlelt, wurde den anderen Blät⸗ lern die Rede nur gegen Geld und die Verſicherung, paß die Rede auch mit allen kraſſen Ausdencken gebracht wird. zusaehändiat. 275 1 —— 4 165 5 Jort mit den Schranken zwiſchen den Nationen! Eine Rede Caillaux. 8 Paris, 2. Juli. Auf einem Feſteſſen in Chatelleraul hielt der frü⸗ here Finanzminister aillaur eine Rede, in der er be⸗ ſonders zu den Finanz. und Wirtſchaftsftagen Stellung nahm Er begeſßte es, daß die Regſerüng ſich von den Gefahren der Ae e des Franken überzeugt c und gab der Meinung Ausdruck, daß ſich die Rücwan⸗ derung der mer auf dem frapofſee Wertpapier⸗ markt ohne merkliche Störungen vollziehen werde. Im Verſailler Vertrag ſeien die franzöſiſchen Finanzintereſſen 5 verkannt worden, indem man die Zahlungen Deutſch⸗ ands hinausgeſchoben habe. Der deutſchen und engliſchen Sozialgeſetzgebung ſtellte Caillaur die Anvollſtändigkeſt der franzöſiſchen Geſetzge⸗ bung gegenüber. Ferner verlangte er eine geſetzliche Re⸗ gelung des Zwangsweſens wie in England. In Amerſka entwickle ſich der Kapitalismus, Frankreich und Europa dürften nicht abſeits von dieſer Bewegung ſtehen. Man müßſſe die Produftionskräfte rationaliſteren und die Schranlen zwiſchen den Nationen niederlegen, ſowie der Arheſt einen Anteil an der Leitung und Kontrolle der Geſchäfte einräumen. ———— Aus dem In⸗ und Auslande. Beneſch und das öſterreichiſche Volk. Wien, 2. Juli. Der Vorſtand des öſterreichiſch⸗ deutſchen Volksbundes veröffentlicht eine Kundgebung, die ſich gegen die Erklärung des eiten Dr. Beneſch wendet, daß es für ihn eine Anſchlußfrage überhaupt nicht gebe. Der öſterreichiſch⸗deutſche Volksbund, ſo heißt es in der Kundgebung, ſei nicht der Meinung, daß das öſterreſchiſche Selbſtheſtimmungsrecht der Beglaubigung durch den tſchechoflowakiſchen Außenminiſter bedürfe. Als Vertreter der überparteilichen öſterreichiſchen Anſchlußbe⸗ Wegung begnüge ſich der Bund damit, feſtzuſtellen, daß Dr. Beneſch gegen das öſterreichiſche Volk eine unfreund⸗ liche Handlung begangen habe. Die Angſt vor dem Alkohol. London, 2. Juli. Nach Berichten des Berichterſtat⸗ ters des Daily Chronicle aus Newnork hat die Erklärung des demokratiſchen Präſidentſchaftskandidaten Smiths über ſeine Haltung gegenüber dem Prohihitionsgeſetz zu einem Druc innerhalb der demokratiſchen Partei Amerikas ge⸗ führt. Am Schluß der demokratiſchen Tagung in Houſton hielten einige Prohibitionsführer, die über die Erklränug von Smith beſonders ungehalten waren, eine Verſamm⸗ lung ab, auf der beſchloſſen wurde, die Demokraten der trockenen Südſtaaten zur Einberufung einer Sonderta⸗ gung in Aſheville im Staate Nord⸗Karolina am 11. Juli zwecks Aufſtellung einer Gegenkandidatur gegen Smiths aufzufordern. Die Regierungskriſe in Griechenland. 4 Athen, 2. Juli. In gutunterrichteten politiſchen Krei⸗ ſen verlautet, daß Venizelos im Hinblick auf eine mög⸗ liche Betrauung mit der Bildung der neuen Regierung bereits die Mitarbeit von Kondylis ſich geſichert habe, der das Außenminiſterium übernehmen ſoll. Nichts deſto we⸗ niger werde man mit einem ſcharfen Wahllampf rech⸗ nen müſſen. Die Royalisten würden verſuchen, die Re⸗ publik zu ſtürzen; doch ſeien Venizelos und Kondylis die⸗ ſer Gefahr gewachſen. Der Gouverneur der Bank von Griechenland wird zum Rücktritt gezwungen werden. — Kleine politiſche Meldungen. Koblenz. Nach den Mitteilungen des Reichskommiſſars für die beſetzten rheiniſchen Gebiete hat die Rheinland⸗ kommiſſion auch den zweiten Teil des Filmes„Weltkrieg“ für die beſetzten Gebiete verboten. Berlin. Das italteniſche a e r c e das jich zurzeit in England aufhält, wird in Ber in⸗Tempelhof landen und ſich vorausſichtlich zwei bis drei Tage Berlin aufhalten. Berlin. Der Reichspräſident empfing den Maharadſcha von Patiala, ſowie den früheren amerikaniſchen Staats⸗ retär Hughes. 2 CERIDLD MXCITOD SOH ANL ARNO FRA N Zz ek fü ECHTTS SCHUH GHH WHN AES OSHAf Neige WEU 5 (3. Fortſetzung.) „Wer ſonſt, Scholemer!— Kurz und bündig: Wollen Sle oder wollen Sie nicht?“ Das klang ungeduldig und drohend und deshalb lenkte Scholemet ein. Vorſichtig frug er zurück:„Wie immer, Herr Hauptmann?“— Und der ſagte:„Meinetwegen.“ Da zog Scholemer ein Papier aus der Taſche, zückte den Füllhalter ſchrieb und reichte beides dem Hauptmann hin. Der las flüchtig und nur, um noch einen Schein von Ge⸗ miſſenhaftigkeit anzudeuten:„Zweitauſend Gulden per 31. 12 1894“ und ſchrieb ſeinen Namen quer. Es war ihm ja ſo gleichgültig, was er unterſchrieb. Scholemer zählte tauſend Gulden auf, dann ging er. Et machte tatſächlich das Geld ſelbſt. Auf der Treppe rief ihm Mac Leod noch nach:„Schole⸗ mer! Im Vorbeigehen bitte, ſagen Sie Steenbrint, er möchte zwei Flaſchen Pommery herüberſchicken, aber ſofort. Verſtanden?“ „Jawohl, Herr Hauptmann,“ öffnete die Haustür. Um ein Haar wär er mit einer Dame zuſammengeſtoßen, die die Hand eben nach dem Klingelknopf hob. Scholemer machte ihr grüßend Platz, ließ ſie eintreten und ſchloß die Tür. „Armes Mädle,“ dachte er,„du wirſt viel Tränen weinen müſſen an ſeiner Seite. Er hat noch jede zugrunde gerich⸗ tet, der Herr Hauptmann.“ Dann ging er zu Steenbrink hinüber und beſtellte die zwei Flaſchen Pommery——— Leichtfüßig ſprang Gertrud Zelle dle Treppe hinauf. Die Füße berührten kaum die Stufen. An der Flurtür empfing ſie Leod. f „Verſpätet,“ 110 ſie ihm zu,„aber da bin ich doch“— und ſchmiegte ſich an ihn. Mac Leod umfing ſie, — bog ihren Kopf zurück, in antwortete Scholemer und hob ſie empor, wirbelte ſie herum hart und unzart— küßte ſie wild Nach der Dauerrede Krylenkos. Die Verteidiger beantragen Freiſpruch. 5 Moskau, 2. Juli. Verteidigungsrede, Er fü h lopaſes Lerhaft zeigt habe. Die belaſtenden Ausſagen 2 Badſtieber ſeien wertlos, angeſichts der Minderwerkig⸗ keit Baſchkins. Obgleich ſich Badſtieber Beſtechungen kan⸗ desüblicher Art habe zuſchulden kommen laſſen, ſei dieſes Vorgehen nicht ſo ſtreng aufzufaſſen. 1 rte aus, daß ſtieber ſtets Baſchkins gegen Oberſtaatsanwalt Krylenko. Der Verteidiger Ottos beſtand ebenfalls auf Frei⸗ ſpruch und erklärte, daß das Gericht den Angeklagten Otto mit einem gewiſſen Vogelſang verwechſelt habe, der bei einer Firma Otto arbeite. Der Verteidiger Meyers, 157 1 beantragte für ſeinen Klienten gleichfalls Frei⸗ pruch. Deutſchland mahnt zur Beſonnenheit. Berlin, 2. Juli. Zu den Strafanträgen des Staats⸗ anwaltes Krylenkos gegen die deutſchen Angeklagten wird von maßgebender deutſcher Seite erklärt, daß das gegen die deutſchen Angeklagten vorliegende Material eine ſolche Strafe unter ſolchen Umſtänden nicht gerechtfertigt er⸗ ſcheinen laſſe. Es ſei zu hoffen, daß das Sowietgericht zu einer maßvolleren und beſonneren Beurteilung und Schlußfol⸗ gerung kommt, als der Staatsanwalt. Die deutſche öf⸗ fentliche Meinung würde jedenfalls kein Verſtänd nis dafür aufbringen, wenn den Strafanträgen ſtattgegeben würde. — Schwere Angriffe gegen Nobile. Noch keine ausſichtsreichen Hilfsmaßnahmen. Oslo, 2. Juli. Es beſteht noch keine Hoffnung, daß die auf der Scholle treibende Mannſchaft in abſehbarer Zeit gerettet mird. Im übrigen iſt die Erregung gegen die unzurei⸗ chende Vorbereitung der Expedition Nobiles in ſtarkem Anwachſen begriffen. Von verſchiedenen Seiten wird darauf hingewieſen, daß Norwegen in Zukunft ausländiſchen Polarerpeditio⸗ nen nur dann geſtatten ſolle norwegiſches Gebiet als Ausgangspunkt zu benutzen, wenn ſie ſich einer norwegi⸗ ſchen Kontrolle unterwerfen. Sehr ſtark wird es No⸗ bile verdacht, daß er ſich vor ſeiner Mannſchaft hat ret⸗ ten laſſen. Die Stimmung iſt zum Teil ſo verbittert, daß man in Oslo auf dem Standpunkt ſteht, daß Noblle gut daran tun würde, nicht über Norwegen zurückzureiſen. .. Wie aus Spitzberge. gemeldet wird, 115 die beiden italieniſchen Flugzeuge, das große ſchwediſche aſſer⸗ flugzeug und die kleine finniſche Maſchine zu einer erneu⸗ ten Rettungsaktion geſtartet. Die Witterungsverhält⸗ niſſe haben ſich ſo weft gebeſſert, daß nach Mitteilung von Lundborg jetzt die Möglichkeit beſteht, an der nordöſtlichen Seite des Lagers zu landen. Auch ein däniſcher Polarforſcher gegen Nobile. Kopenhagen, 2. Juli. Der däniſche Polarforſcher Peter Freuchen äußeres zu der geſcheiterten Nobile⸗Ex⸗ auf Augen und Mund— faßte dann ihre Handgelenke und zwang die Atemloſe in die Knie. „Bitte ab, ſchwarze Canaille,“ herrſchte er ſie an, halb ſcherzend, halb im Ernſte,„bitte ab!— Wie kannſt du mich warten laſſen, verbrennen laſſen nach— nach deinen Augen, deinen Lippen— deinem Körper— du— du?“ Das flüſterte er, kaum hörbar nur, tief über ſie gebeugt, ganz nahe ihrem Geſicht Dann riß er ſie wieder hoch und küßte ſie wilder noch wie vordem und nahm ſie auf die Arme und trug ſie zum Divan, wo er ſie in einen Berg weicher Kiſſen niedergleiten ließ. Er ſah ſie lange an mit a die Blicken. Wüſte und verbotene Gedanken jagten ihm durchs Hirn. In ſeinem Blute war Rauſch. „Flamme“— hauchte Gertrud, ſchloß die Augen und ſtreckte verlangend und bittend die Hände nach ihm aus. Zwiſchen den brennenden Lippen leuchteten die feſten weißen Zähne, die wie die ſeinen waren und wie die eines Raubtleres. Beider Atem Schwüle. „Flamme— lodernde Flamme,“ den Lippen zum anderen Male un weiche Frauenhände ſtrichen dem Geliebten unendlich zart über das ſchon leicht⸗ ergraute Haar.„Du biſt wie Feuer, Mac— heiß und ver⸗ zehrend und doch— liegt— ſchon— Schnee auf deinem Haupte O Mac, wie hab ich dich lieb.“ Die Flurglocke ſchrillte die Liebenden aus ihren Himmeln. Steenbrink ſchickte den Sekt und der Mann, der in einer einzigen Minute bitten, küſſen, ſtreicheln, fluchen und ſchlagen konnte, ſtampfte den Teppich mit Füßen und ſchrie in Jähzorn und kaum denkbarer Unbeherrſchtheit die Worte heraus:„Aasknochen, verfluchte!“ Wie ins Geſicht geſchlagen taumelte Gertrud zurück. „Mac,“ rief ſie dem Wütenden zu,„du vergißt dich!“ „Quatſch, vergißt dich! Dieſe Bande iſt immer da, wenn ſie nicht nötig ſſt aber nie ſind dieſe— Krämer da, wenn man ſie 1 i N „Das aber iſt doch kein Grund zu 7 1— Sei lieb, Mac“— ſie war dicht zu ihm getreten—„ſei lieb.— Wer kommt zu dir Mac? Erwarteſt du Beſuch?“ Da ſchob et ſie brüsk zur Seſte. ging heiß und über ihnen lag eine drückende lüſterten die brennen⸗ * Der Verteſdiger Spee Deunatge hielt ſeine a 8 es Verhalten der Somſetregſerung gegenüber ge⸗ bunke 1 d 50 5 0 P Zen iſt. Nobile habe in techniſcher wie inſicht eine Niederlage 17 50 5 n m brſchung mit dem Luftschiff in Mi ge e e. Borken 198 beſäße, überhört. Auch Amundſen und Riiſer Larſen ſeien dieſer Meinung. Freuchen begibt Ebenfalls zu bete ien. Wirtiſchaftsumſchau. Diskontermäßigung in Sichtdv— 8 leppender Jahlungs⸗ eingang.— Wann. 1 enſchaftliche Einheits⸗ . Wie immer in Kriſenzeiten, reiht ſich für die Börſe eine Enttäuſchung an die andere, ſo daß die mungsluſt der Berufsſpekulation ſchon auf den zurückgeht, ganz zu Sine vom Privatpublikum, das zur Zeit faſt ausſchließlich als Verkäufer am Aktien⸗ markte in Frage kommt. eine baldige Ermäßigung verſpricht 5 davon auch eine günſtige Wirkung für das Effektengeſchäft. Es iſt wohl richtig., daß die Reichsbank⸗ leitung etwa Mitte Juli auf Grund des dann vorliegen⸗ den Ausweiſes für Ultimo Juni die Frage einer Diskont⸗ Prenland, um ſich an der„Italia“⸗Suche g ö Interneh⸗ ullpunkt In Banikreiſen hofft man auf des Reichsbankdiskonts und veränderung erneut prüfen wird. Im günſtigſten Falle wird man aber nur mit einer Ermäßigung um ein hal⸗ bes Prozent rechnen dürfen, bleibt, ihre Diskontpolitik nach Möglichkeit ſo einzurich⸗ ten, daß ſie nicht durch eine überraſchende Wendung am Geldmarkt nachträg ich desavoujert werden kann. In dem Maße, wie die bisher noch recht anſehnlichen Auftragsbeſtände der Induſtrie aufgearbeitet und nicht in vollem Umfange durch neue erfetzt werden, wird man natürlich von dieſer Seite her mit einer geringeren In⸗ anſpruchnahme des Wechſelkredits rechnen dürfen. Auf der anderen Seite wird aber die bevorſtehende Ernte den Bedarf der Landwirtſchaft an flüfſigen Mitteln ſtei⸗ gern.. Die Klagen der Geſchäftswelt über Verſchlechterung der Zahlungseingänge und Zunahme der Zahlungsſtok⸗ kungen häufen ſich 60 erſchreckender Weiſe. Es macht ſich auch bei Beginn dleſer Kriſe, die durch Inflation und Zwangs wirtſchaft in früheren Jahren hervorgerufene De⸗ moraliſierung gewiſſer Geſchäftskreiſe wieder peinlich be⸗ merkbar. So mancher der Privaten, der noch auf gro⸗ ßem Fuße lebt, und glaubt, daß er ohne ſein eigenes Auto und koſtſpielige Badereiſen einfach nicht exiſtieren kann, macht ſich kein Gewiſſen daraus, Wechſel zu Proteſt gehen zu laſſen, und ſeinen Gläubigern einfach zu erklären, daß er zur Zeit nicht in der Lage ſei, zu zahlen. Gewiß iſt dabei zu berückſichtigen, daß auch mancher in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten geraten kann, weil die Steuern und Ab⸗ gaben, die heute vom Geſchäftsmann gefordert werden, weit über das tragbare Maß hinausgehen. Es iſt aber doch zu beachten, daß auch unter ſchwierigen Verhältniſ⸗ ſen ſeriöſe Firmen bemüht bleiben, ihren Verpflichtun⸗ gen nachzukommen. 1 Für die geſamte Geſchäftswelt Deutſchlands iſt natür⸗ lich die Frage von ausſchlaggebender Bedeutung, ob die recht beträchtlichen, in der Landwirtſchaft eingefrorenen Kredit ein abſehbarer Zeit flüſſig gemacht werden können. Das hängt naturgemäß weitgehend davon ab, daß die ganze Organiſation des Kredit- und Zahlungsverkehrs der Landwirtſchaft durch eine Sanierung und Vereinheik⸗ lichung des ländlichen Genoſſenſchaftsweſens wieder auf eine geſundere Baſis geſtellt wird. Leider ſcheinen ſich hier erneute Schwierigkeiten zu ergeben. Die beiden füh⸗ renden Organiſationen des deutſchen Genoſſenſchaftswe⸗ ſens, der Reſchsverhand landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaf⸗ ten und der Raiffeiſenverband, haben vor wenigen Tagen ihre diesjährige Hauptverſammlung in München bzw. Königsberg abgehalten, ohne daß dort ein Work über die im Gange befindliche Verſchmelzung zu einem großen genoſſenſchaftlichen Einheitsverbande verlautete. Dieſe Verhandlungen dauern nun ſchon geraume Zeit an, Sie 1 unter einem gewiſſen Druck der großen Inſtitute ür den Agrarkredit, wie zum Beiſpiel Preußenkaſſe, Rentenbank⸗Kredit⸗Anſtalt uſw., Auch die Reichsbank iſt an dieſen Dingen ſtark intereſſiert. „Beſuch?— Iſt ein Krämer Beſuch? Empfang ich Domeſtiken?“ f 95 „„Die Hauptſchwierigkeit liegt aber anſcheinend nicht Tränen ſtiegen in Gertruds Augen auf. Ihr Vater war auch ein Krämer, denn er war Kaufmann. Und alle ihre Angeh rigen waren dasſelbe. Verſchüchtert ſtammelte ſie: „Ich wußte doch nicht———“ Da ſchellte es wieder. „Geh— fertige den Kerl ab. Bezahl ihn! Ich mag ihn nicht ſehen.“ Und Gertrud ging und tat wie ihr befohlen war. Mac Leod ſah ihr nach, wie ſie widerſpruchslos und demütig das Zimmer verließ. Duldſam und beſcheiden, ſo wollte er die Frauen und nut bei ſolchem Verhalten und Sichgeben unter Dazutun des nötigen Vermögens, beſtand die Ausſicht, daß einmal doch aus einer Liebelei eine Ehe wurde. i Et war ſonſt ſelten berelt. Zugeſtändiniſſe zu machen, nahm ſich aber doch vor, Gertrud in Zukunft anders zu be⸗ gegnen, als das ſoeben geſchehen war. Wenn er ihrer auch gewiß ſein durfte, ſo war die ſchlanke, braune Traute doch immerhin eine Dame und kein Dämchen. da die Reichsbank beſtrebt 4 „ Er kannte ſie bereits drei volle Monate und noch immer war er ihrer nicht überdrüſſig, war ſie ihm neu mit ſedem Tage. Seit er denken konnte, war das bei keiner Frau noch der Fall geweſen. Des alten Zelle 120 000 Florinen waren eine beachtliche Sache, banden ihn aber kaum, derartige Summen hatte er ſchon in einer einzigen Nacht im Spiele gewonnen und wieder verloren, es waren mehr Traute's unberührte ſechzehn Lebensfahre, war ihr keuſcher und gertenſchlanker Körper, ihr aufſehenerregendes fremd⸗ ländiſches Geſicht und der Blick ihrer tiefen, ſanften, nacht⸗ ſchwarzen Augen, die ihn reizten. Es waren das zwar nur Aeußerlichkeiten und körperliche Vorzüge, aber die waren doch ſo groß und ſo mannigfaltig, daß ſie ſeinen Sinnen täglich neu ſchmeichelten. a Als Gertrud zurückkam, nahm er ihr die Flaſchen ab. „Dank dir, Traute,“ ſagte er.„Biſt wohl recht erſchrocken über mich ungeratenen Patron?— Ja, Kleines, du mußt manches an mir ändern. n 0 rauh und was uns in Jahrzehnten anerzogen wurde, legen wir heute und morgen nicht ab. Das 1 iſt gut, Tlautlieb und deshalb dürfen Geduld und kiebevolles Eln⸗ Pe nicht atten nicht. Wir Soldaten ſind barſch und N 7. ee werden— auch an deinem künftigen Gorſlebung zol) 3 cghtieien uu ver ll 9 Ahe 5 eee ſehr er cher l Raiffeeſſenbank, ſondern vor allem in der Be⸗ r maßgebenden Poſten des zu 10 Ein⸗ eftsver bandes. Es liegt ſa auf der Hand, daß eine der⸗ rtige Organiſation, wenn ſie von vornherein auf eine geſunde finanzielle Baſis geſtellt wird, und wenn an ihrer Spitze energiſche und wirtſchaftspolitiſch gut oxrſentierte Perſönlichkeiten ſtehen, ſehr wohl in der Lage iſt, einen 5 ſterlen Eunflaſ nicht nur auf die Landwirtſchaft, ſondern auch auf die großen Kreditinſtitute auszuüben. Dem entſprechend gewinnt ja dieſe Perſonalfrage auch einen ftarl politiſchen Charakter. Die finanzielle Seite, insbeſon⸗ bre die Aufteilung der Verpflichtungen der Raiffeiſen⸗ Halt, dürfte wohl in der Weiſe erfolgen, daß Renten⸗ Verpflichtungen übernehmen, und Millionen⸗Fonds und dur bis 47, 92 64 bis 68, 7 8 3 1 Ausläufer über der Biskaya, während über dem ganzen kienklapitals der Raiffeiſenbank erfolgt. 1 Börſe und Handel. Berliner Dehiſen. Diskontſätze: London 20,389— 1 168,6 1 f 1280 Wien 58,915— 59,03 bank und Preußenkaſſe zuſammen etwa die Hälfte dieſer daß die andere Hälfte urch Inanſpruchnahme des 5 die Rationaliſierung des Benoſſenſchaftsweſens im Notprogramm vorgeſehenen 25⸗ f ch eine Verminderung des Ak⸗ Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. 20,429; Newyork 4,1820— 4,1900; 168,90; Brüſſel 58,395— 58,515; anzig 81,53— 81,69; Italien 21,985— 22,025; Jugo⸗ lawien 7,365—. 7,379; Kopenhagen 112,08— 112,30; Liſſabon 18,83— 18,87; Oslo 111,92— 112,14; Paris 16,42— 16,46 Prag 12,394— 12,414: Schweiz 80,61 80,77; Spanien 68,96 69,10; Stockholm 112,18— 30 „ 0 Berliner Effektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 278,50: Commerz⸗ und Privatbank 190,50; Darm⸗ ſtädter und Nationalbank 281,50; Deutſche Bank 168,50; Diskonto⸗Geſellſchaft 164,25; Dresdner Bank 167,50; Ham⸗ burg⸗Amerika Paketfahrt 166,75; Nordd. Lloyd 158: Allg. Glektrizitäts⸗Geſellſchaft 183; Daimler⸗Benz 111: Deutſche Erdöl 143,76; J. G. Farben 273,50: Gef. für elektr. Untern. 269,50; Th. Goldschmidt 199: Ph. Holzmann 155,0: Karſtadt 243,375: Phönix 96,50; Polyphonwerke 529,50: Rhein. Braunkohlen und Br. 303; Rhein. Elektri⸗ zität 158; Rhein Stahl 157; Schultheitz⸗Patzenhofer 366,50; V. Tietz 285,25: Ver. Stahl 97,75; Weſteregeln 275: Gellſtoff Waldhof 315,25. Manuheimer Produktenbörſe. Angeregt durch die er⸗ höhten Offerten des Auslandes nahm die Börſe heute einen e Verlauf. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr: Beizen, inl. mit 27,50 bis 28; Weizen, ausl. mit 28,50 bis 30,50; Roggen, inl. mit 29: Roggen, ausl. mit 29,25: Hafer, inl. mit 27,75 bis 28,50; Hafer, ausl. mit 27,50 bis 28,75; pp ausl. mit 31 bis 35; Futtergerſte mit 24 bis 25; Mais mit Sack mit 24,25 bis 24,50; Weizenmehl, Spezial Null mit 36,75 bis 37,25; Roggen⸗ mehl mit 38 bis 39,75; Weizenkleie mit 13,75 bis 14; Biertreber mit Sack mit 17,75 bis 18: alles in Reichs⸗ mark per 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtviehmarkt am Montag waren zugeführt: 196 Ochſen, 209 Bullen, 342 Kühe, 324 Färſen, 374 Kälber, 36 Schafe, 2547 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendge⸗ wicht in Rm. Ochſen 61 bis 62, 48 bis 30, 50 bis 52, 40 bis 42, 32 bis 36, 30 bis 32; Bullen 52 bis 33, (42 bis 43, 36 bis 40, 30 bis 34: Kühe 52 bis 53, 44 bis 36, 20 bis 26; Färſen 62 bis 63, 52 bis 44; Kälber—, 78 bis 80, 74 bis 76, 58 bis 62; Schafe 46 bis 52; Schweine 62 bis 68, 68 bis 70, 74 bis 74, 74 bis 76, 70 bis 725 64 bis 66, 60 bis 62.— Marktverlauf: mit Großvieh mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern mittelmäßig, ausver⸗ auft: mit Schweinen lebhaft. geräumt. bis 54, 40 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 3. Juli. i Der Einbruch kühlerer Luft war in der Nacht von Samstag auf Sonntag vorerſt von Gewittern begleitet. Die Höchſtwärme betrug geſtern in der Ebene nur 24 Grad gegenüber 28 am Vortage, Die heutige Welterkarte zeigt ein neues Tief nordweſtlich Englands mit einem Feſtlande hoher Druck mit wolkenloſem Himmel über Frankreich, Deutſchland und den Alpenvorländern ſich aus⸗ Preitet. Das Wetter wird bei uns zunächſt noch heiter bleiben und ſehr heiß werden. Der Vorüberzug der Bis⸗ kTaya Störung ſtellt jedoch für morgen neue Gewitterbil⸗ dußg mit nachfolgender Abkühlung in Ausſicht. Vorausſichtliche Witterung bis Mitt⸗ woch: Vorerſt noch vorwiegend heiter und warm, ſpäter Gemwitterbildung mit nachfolgender Abkühlung. Der Juli. Im raſend ſchnellen Ablauf des flüchtig dahineilen⸗ den Jahres iſt nun ſchon der Höhepunkt erreicht. Und in dſeſe Volltraft, dieſe Reife des Jahres, dieſes Erfüllen und Badezeit. tsübe gepfercht war in die Steinge 190 (Städte, das ſtrebt jetzt hinaus und 8 der Erholung und des Nakurgenuſſes, der Lebensfreude und Vollenden miſcht ſich leis und langſam ſchon das Altern. Der Juli tut, bedächtig und widerſprechend zwar, den erſten Schritt zum Abſtieg, bringt er uns doch eine Verkürzung des Tageslichts um beinahe eine Stunde. Noch merken wir den Verlust nicht, aber langſam und unab⸗ läſſig, von Tag zu Tag wird das Jahr tiefer ſteigen, wird die ſchöne Jahreszeit mit den langen Tagen und dem reichen Sonnenlicht entſchwinden. 5 Mit dem Juli treten wir in den Hochſommer ein. Moſen und Jasmin ſtehen an ſeiner Pforte, die Linde öffnet freudig ihr Herz und 191 5 ſüße Wohlgerüͤche be⸗ Jeligt in die Lüfte. In den Wäldern reifen im Sonnen⸗ brand köſtliche Beeren, von den Wieſen duften die Schwa⸗ den des Heues, auf den Kornäckern ſtehen die Aehren in voller Kraft und harren des Tages glücklicher Ernte, Seltener wird das Vogellied. Schon iſt Meiſter Kuk⸗ d verſtummt und bald wird auch das Lied unſerer ingpögel seltener, ſpärlicher werden. Es iſt Ferien-, Reiſe⸗ f Alles, was ſahrsüber eingesperrt und ein⸗ ſe, in den Dunſt der ehnt ſich nach Tagen * und Kräfteerneuerung und es iſt in der Tat wunderbar, wie erquickend und wohltätig für Leib und Seele des due Berufsmenſchen ſchon ein paar Wilk Wochen des Ausſpannens im Wundergarten der Mukter Natur wirken. Eine jahreszeitliche Beſonderheit des Juli ſind ie Hundstage, die uns die größte 11 des Sommers ringen. Im allgemeinen ſind dieſe 1 5 age nicht ſonder⸗ lich beliebt. weil wir an mehr kühles, raſch wechselndes Wetter Ae nd cg große Hitze auf längere Dauer als 1700 läſtig 0 ü e N 25 ie Herrſchaft der Hundstage aber gar nicht ſo lange, ebene ange zu machen brächte und in manchem hr haben ſich erer Weiſe, näm kum und ge Dunvstage„nen unv rar, denn vas zeigr an ein gures in einem anderen Spruch heißt: Jahr“, wie es ja au ſhe braten, was im September ſoll Im Juli muß vor geraten. = Steinwürſe auf fahrende Züge. In der letzten Zeit wird wieder häufig mit Steinen nach fahrenden Zü⸗ gen geworfen. Die Werfer ſind meist Kinder und halb⸗ wüchſige junge Leute. Durch dieſe Steinwürfe kann gro⸗ zes Unheil entſtehen. So wurde kürzlich von einem Stein⸗ wurf, der in eine Scheibe traf, durch den Stein und Glas⸗ ſplitter ein Lokomotivbeamter erheblich am Kopfe ver⸗ letzt. Verletzungen von Reiſenden ſind auch ſchon häufig vorgekommen. Die Reichsbahn muß gegen die Steinwer⸗ fer energiſch vorgehen. Die Eltern werden darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß ſie für die Taten ihrer Kinder voll verantwortlich gemacht werden. Warnung für Amerila⸗Aus wanderer. Ueber der Deutſchen Geſellſchaft von Chicago vor, um nach Arbeit zu fragen, während die Zahl der Stellen, die durch die Organiſation in der gleichen Zeit vermittelt wurde, nur 1206 betrug. Zu dieſen Zahlen bemerkt die Deutſche Geſellſchaft in ihrem letzten Tätigkeitsbericht, daß die von ihr nachgewieſenen Beſchäftigungsmöglichkeiten zumeiſt nur zeitweilſger Natur ſind und einen niedrigen Lohn gewäh⸗ ren. Die Hilfsbedürftigkeit der Bittſteller ſoll zudem er⸗ heblich ſchwerer zutage getreten ſein, als dies während der letzten 20 Jahre der Fall war. In nahezu 9000 Fällen ſah ſich die Geſellſchaft genötigt, durch Gewährung pon freier Unterkunft, Verpflegung, ärztlicher Behand⸗ lung oder ſonſtiger Maßnahmen unterſtützend einzugreifen Der 1. Juliſonntag wurde wirklich zu elnem Sonnentag und machte ſeinem Namen alle Ehre. Alles zog ins Freie und ſchon am frühen Morgen ſah man ein Heer von Ausflüglern. Bber auch an Veranſtaltungen fehlte es am Sonntag nicht. So brteiligte ſich der hieſige Tur⸗ nerbund am Gaujagendtreffen in Neckar hauſen, dle Turn⸗ genoſſenſchaft am Bezüksturnfeſt in Hemsbach, der Männer⸗ geſangverein am Geſangswettſtreit in Heidesheim, der Mili⸗ täktiegerverein„Haſſta“ machte einen Ausflug nach Jugen⸗ heim an der ſchönen Bergſtraße, das Reichsbanner„Schwarz⸗ Rot Gold“ beteiligte ſich am 4. Pfälzer Republikanertag in Ludwigshafen, der Radfahrerverein„Vorwärts“ kam zu einem gemütlichen Beiſammenſein in den„Rarpfen“ zu⸗ ſammen, in verſchtedenen Lokalen wurde dem Tanz gehul⸗ digt, und im Central Theater fand ſich das thaaterliebende Publikum in großer Anzahl ein. * Die Wanfabrer von Maria-Einſiedel kehrten geſtern Abend wieder wohlbehalten von der Gnadenſtätte zurück Zu ihrem Empfang hatten ſich viele Einwohner eingefunden. * Todesfall. Herr Jakob Simon, ein ehr⸗ ſamer Handwerker und Kriegsteilnehmer von 1870/71, iſt zur großen Armee abberufen worden. Seine Bei⸗ ſetzung findet in Mannheim, woſelbſt eine Tochter ver⸗ heiratet iſt, morgen Mittwoch ſtatt. Der Krieger⸗ und Soldatenverein„Teutonta“, der das ehrenvolle Ver⸗ mächtuis der Beſtatrung der 1870 er Krieger übernommen, wird ihm die letzte Ehre erweiſen.(Siehe Anzeige). » Polizeibericht. In der letzten Woche wurden beim hieſigen Polizetamt folgende Anzeigen eingebracht: 1 wegen Betrug, 2 wegen Diebſtahl, 1 wegen Sachbe⸗ ſchädigung und 3 wegen Ruheſtörung. Ferner wurde eine in Lampertheim gefundene Granate, die mit Gelb. gas gefüllt war, am Samstag nachm. am Tambourwäld⸗ chen zur Exploſion gebracht. * Wieſenheu wird von der Fleſtgen Gemelnde an⸗ gekauft und wollen Offerten über 200 Zestner bis nächten Freltag mittag 12 Uhr auf Zimmer Ne. 27 abgegeben werden. „ Geſchüftsverlegung. Herr Kurt Lauth, der ſeither ſeine Zahnpraxis im Hauſe Metzgerei Kempf, Lorſcherſtraße innehatte, hat dieſe in die Behaufung des Heren Bäckermeiſters Geier verlegt.(Siehe Inferat). * Beim Baden ertrunken. Es vergeht jetzt faſt kein Tag, an dem man leſen kann, daß da oder dort je⸗ mand beim Baden ertrunken iſt. Die heiße Jahreszeit bringt es mit ſich, f e manche des Schwimmens unkundige Perſonen ins Waſſer ſteigen. Es ſei davor gewarnt, im erhitzten Zuſtande zu baden, und nur dort zu baden, wo man ſeſn Leben nicht leichtfertig aufs Spiel ſetzt Am Sonntag iſt ein 19jähr. Junge aus Bürſtadt im Altrhein ertrunken. Alſo, Vorſicht! » Feſtgeuommen wurde in Weinheim ein funger Mann aus Vlernheim, welcher auf dem Weinheimer Bahnhof das Publikum durch Beiteln beläſttgte. ö„Der Wert der dentſchen Milchpeoduktion wird von ſachverſtändiger Seite auf 3,6 Milliarden Mark angenommen. Als Trinkmilch finden ungefähr 40 Prozent Verwendung, 50 Prozent werden verbuttert, 1 Prozent zur Kälberzucht verbraucht und 3 Prozent verkäſt.. ält am nächſten Sonntag, den 8. Jult in ſeinem Ver⸗ 1 im Saale zur Vorſtadt, anläßlich einer Bezirks fahrt der D. R. U., eine radſportliche Veranſtaltung, Vorgeſehen iſt am Vormittag eln Vereinsrennen und am Nachmittag und Abends eine Tanzunter haltung, die zur gemütlichen Unterhaltung beitragen ſoll. Freunde und Gönner des Vereins ſowſe das tanzllebende Publikum ſelen hlermit auf dieſe Beranſtaltung aufmerkſam gemacht, tyers Lexinon in 13 Bänden, Siedente, vönlig neu e 1 Reber 160 000 Artikel nud Berwelſ⸗ ungen auf etwa 21 Spalten Text mit rund 50 beſondere Bildertafeln(darunter über 100 farbige) und eee und Stadtplans ſowle 200 Text- Und ie Hundstage ſogar ſchon in ganz nlich Kälte, S 5 in Halbleder gebunden 30 Rm. Verlag des Bibltograp ichen Infſltals in Lelp)ig. 5 Mit dem 8. Banbe, ef auf 1658 Spalten ble wörter Matut(Schar indiſcher Sturmgb let) bis Oneldfum Sandes zusachf feſſelt, 44.000 Perſonen ſprachen 1927 auf der Geſchäftsſtelle 1 e. Nit 29 55 7 a (eine Orchibeenatt) umfaßt, liegen unn en Drittel des neuen„Weper“ vor. Was beim Durchblättern des Man 5 a ſtud die zahlreichen Tafel und Karten⸗ beigaben. Es fad 9 farbige, 54 ſchwarze Tafeln, 26 Karten und Pläne, 17 illuſtrierte Textbeilagen. Von bunten Tafeln fallen beſenders die zarten„Moose“, die prächtig leuchtenden „Mineralien und Geſtelne“, die ſtimmungsvslle Tafel„Tief⸗ ſeefapna“ auf. Vortrefflich wirkt die in Offfetdruck hergeſtenlte Tafel„Autzyölzer. Was alles führen dem Beſchauer ble Tafeln„Möbel,(vom römiſchen Tiſch bis zum Klub ſeſſel aus Stahlioht),„Motorboote“,„Milchverwertung“,„Muſil⸗ weike“„Nüähmaſchinen“,„Obflorrwertung“ vor Augen! 23 felaſte Reproduk ionen von Gemälden erläutern die 4 Tafeln„Niedetländiſche Malerei“. Muſtergültig find auch wieder die Stabtpläne und Karten, von denen die Pläne von Moskau und New Pork, dle Mondlarte und die Karte der Nordpolarländer b ſonders genannt feien. Alle dieſe und die vielen andern Beilagen find ja aber nur Grzün⸗ zungen zu den Texten der Artikel, die in bekannter Bol ſtändigkeit noch notwendiges Altes und lebensnahes Neues bringen. Aus letzteren greifen wir aufs Geratewohl heraus die Artikel über Metaphyfik, Mieterſchutz, Mlitell and kanal, Memelgeblet, Oberſchlema, Mlicum, Novemberrevolutlon, über die Politiker Maſaryk, Maleotti, Moſſoltni, Muſtara Kemal Paſcha, Karl Marx, Wilhelm Marx, über die Künſt⸗ ler Matiſſe, Edvard Munch, Nolde, über die Dichter Mey⸗ rink, K. Miegel, E. Mühſam, über die Ruſſen Mereſchkowſti und Mlchaflomſkif. Die Liſte der Nobelpreisträger iſt bis 1927 durchgeſührt, die Nahrungsmittelüberſicht bis zu den Bitaminen, dle Menſcheuraſſen nach dim neueſten Stand der Wiſſenſchaft gegeben. Die Geſchichte der Muſfik iſt bis zu Theiemins Aether wellen vervollſtändigt. Bel den Mufik⸗ inſtrumenten fehlt nicht das Saxophon. Eine Uederſcht der Gold- und Silbermünzen aller wichtigen Staaten nach dem Stande von 1928 nötigt beſondere Anerkennung ab. Die neueſten Forſchungen über die Milz ſind ebenſo berück⸗ ſichtigt wie die volkommen veränderten Auſchauungen Aber Mimikry. Von naturtolſſenſchaftlichen, techniſchen und che⸗ miſchen Artikeln, die allein de Hunderte gehen, erwähnen wir nur bie über Metalle und Mikroſkob, Natriumſalze und Nickel legterung, Molybdän und Naphthalin So fließt auch aus dem neuen Myer⸗Baud wieder eine hochergleblge Quelle von Aufklärung, Belehrung und Anregung; er wud dem Wer⸗ ke zu den alten Freunden viele neue hiazuführen. H. N nnn Dunkle Leidesgaſſen! In die dunklen Leidesgaſſen Wollte ich das Leuchten tragen Von den lichten Himmelsſternen. Allen Müden, Freudefernen Wollt ich von der Sonne ſagen— Und nun hab ich in den Gaſſen, Was mir Sonne gab, gelaſſen. In den dunklen Leidesgaſſen Senkte ſich auf meine Tleder Von drei düſteren Geſtalten Leid und Schmerz und Gram gehalten, Schwarz und ſchwer ein Bartuch nieder.— Lied und Licht hab ich gelaſſen In den dunklen Leidesgaſſen. Willy Lieſer. MRA — „Vg. Amicitia 1— Olympia Lampertheim 2 + 50 7 7 5 „„ I. Jug.— Leutershauſen 1. Jug. 7„ Schüler— 75 Schüler Eniſcheidung um die 8 Meifterſchaft Schriesheim— Sp.⸗Club Gartenſtadt 2:3 Zu dem vorgeſtrigen Rückſptele gegen Lampertheim trat die Sportvereinigung zum erſtenmale mit ihrer ſtark verjüngten Mannſchaft ins Feld, die fich glänzend bewähr⸗ te. Ein teſchnich hochſtehendes Spiel wurde gezeigt ge⸗ gen das ſich der Gegner machtlos wehrte. Die Tore fielen in zlemlich gleichmäßigen Abſtänden und waren die Sp. 6 ee„Verein Eintracht. Der Verein verſchönert durch einige Geſanssvorträge und Tanz ab. Abbildungen, Karten und Plänen im Text; dazu gtwa 755 ſtatiſtiſche Ueberlichten. Band 8(Maut bis Or elbium) der Redakteur des Stadtblattes Erfolge einer flachkombinierenden Fußballmaſchine. Alles in Allem die Sportvereinigung iſt wieder im Kommen. Zwei weitere ſchöne Siege konnten unſere tapferen Sch⸗ ler und Jugend in Leutershauſen erzielen Die Schüler konnten 5:0 und die erſte Jugend ſogar mit 6:0 Sleger bletben. Vereins nachrichten der Sportvereinigung Heute Dienstag Abend und Freitag Abend von ½7 Uhr Lauftraining aller Mannſchaften im Sport⸗ dreß, zwecks Zuſammenſtellung der Staffetten zu hen „Ortsmetſterſchaften, Jeder Spleler muß erſcheinen, Mittwoch ½7 Uuhr 1. Handdalltes ining und Fußball tralning der 1. Jugend und Schülerma unſchaffen. Donnerstag ½ Uhr Fuß balltrafning der erſten Mannſchaft(Leitung Gölz, nur im Sport), ebenſo 2. und Juniorenmannſchaft. Freitag Abend ½7 Uhr Lauftraining. a 1. Abends 9 Uhr Vorſtand⸗ und Verwaltungsausſchuß⸗ ſitzung. g 8 5 Sonntag, den 8. Jult 1. Mannſchaft in Pfungſtadt. Dle Sportleitung. Humoriſtiſche Ecke. Ein bͤſer Bericht. Der Vühnenvereln dez Städtchens hat Bal. . anch gehörig in die Zeitung kommt, w* bie Sache auch gehbeig in die Zeitung kom 1— elngeladen. E bt: . ſchminkien Geſichter und ſchrei „ ſo viele—„Farbige waren ba.