Durch kurze Wiedergabe der beiden 1. Teile kann noch Herkules der schwarzen Berge sich anzusehen. Heute Montag letztmals„Goliath Armstrong“ 3. u. 4. Teil 3. Jeil:„Das Haus der 1000 Gefahren“. 4. eil:„Den Fluten preisgegeben“ jedermann das ganze Stück verfolgen.— Versäumen Sie nicht Elmo Linègin, der Ab nächsten Freitag 5. und 6. Tell E Wirtſchaſ zumſchau. Die Wirtſchaft und das Regierungsprogramm.— Neue Bahnen der Kartellpolitit.— Verſtärkter Schutz ves Mit⸗ telſtandes.— Irreführende Wirtſchaftsſtatiſtit.— Kein Geld unter den Leuten? Es iſt nicht zu leugnen, daß ſelbſt in den Kreiſen der Parteien, die den gegenwärtigen Miniſtern naheſtehen, gewiſſe Beſorgniſſe hinſichtlich der wirtſchgftspolitiſchen Einſtellung des neuen Kabinetts beſtanden. War das alte Kabinett wirtſchaftspolitiſch faſt ganz und gar auf die Intereſſen der Schwerinduſtrie und des Großgrundbeſitzes eingeſchworen, ſo fürchtete man, daß die neue Regierung mit ihrem ſozialiſtiſchen Arbeitsminiſter ſehr leicht in das andre Extrem verfallen und gewiſſe Dogmen über die rationelle und praktiſche Erfahrung ſtellen könne. Die außerordentlich klare und gerade in den wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Punkten ſehr eindeutige Erklärung der Regierung hat alle derartigen Beſorgniſſe gegenſtands⸗ los gemacht. Bei aller Beſtimmtheit der Abſichten zeigt dieſes Programm doch eine kluge Mäßigung und eine außerordentlich ſtarke Berückſichtig ung der In⸗ tereſſen des bürgerlichen und bäuerlichen Mit⸗ telſtandes und der Konſumenten. Das große Problem, das durch die bekannten Aus⸗ führungen Profeſſors Schmalenbachs vor wenigen Wochen in den Vordergrund des öffentlichen Intereſſes gerückt wurde, nämlich die fortſchreitende Bindung der Wirtſchaft durch Kartelle, Truſts uſw. nimmt im Wirt⸗ ſchaftsprogramm der neuen Regierung einen ziemlich brei⸗ ten Raum ein. Es werden geſetzgeberiſche Maßnahmen gegen die ungeſunden Erſcheinungen der Entwicklung an⸗ gekündigt, andererſeits aber betont, daß die in den Kar⸗ tellen, Truſts uſw. wirkenden nützlichen und die Lei⸗ ſtung ſteigernden Kräfte gefördert werden ſollen. Alſo lein blindes Zerſchlagen wirtſchaftlicher Gebilde um des Beifall der Straße willen, aber andererſeits doch eine zielbewußte und nötigenfalls zu Eingriffen entſchloſſene' Ueberwachung dieſer Dinge. 105 in vem bie Soziawdemotraten doch ſehr ſrart vertreten ſind. „ Die Erklärungen des Kabinetts zur Wirtſchaftspoli⸗ tik ſind um ſo wertvoller, als wir offenſichtlich ſchon ſehr raſch in die Wirtſchaftskriſe hineingleiten. Die bisher veröffentlichten Ziffern über den Stand der Ar⸗ beitsloſigkeit rſchienen immer noch ziemlich günſtig, doch iſt dabei in der Oeffentlichkeit vollkommen über⸗ ſehen worden, daß ſeit dem Inkrafttreten des neuen Ge⸗ 99 über die Arbeitsloſenverſicherung die Friſten für ie Auszahlung von AUnterſtützungen, auch diejenigen aus der Kriſenfürſorge, ganz weſentlich verkürzt wurden, ſo daß ein großer Teil der Arbeitsloſigkeit für dieſe Art der Statiſtik nicht mehr erfaßbar iſt. Dieſe Arbeits⸗ loſen fallen bekanntlich den ſtädtiſchen Wohlfahrtsämtern zur Laſt. Sie erſcheinen in der Arbeitsloſenſtatiſtik nicht mehr, obwohl gerade ſie am längſten arbeitslos ſind. Da unſere Wirtſchaftsſtatiſtit auch auf anderen Gebieten derartige erhebliche Mängel aufweiſt, ſind die Konjunk⸗ turprognoſen, die ſich auf ſolchem Ziffernmaterial auf⸗ bauen, mit größter Vorſicht aufzunehmen. 1 N An den Weltbörſen haben ſich die Stürme etwas ge⸗ legt, die ſchwerſten Erſchütterungen dürften überſtanden 0 von einem Tendenzumſchwung kann jedoch weder, m Auslande noch in Deutſchland die Rede ſein. Die deutſchen Börſen nehmen hier und da einen leich⸗ ten Anlauf zur Beſſerung, fallen aber immer wieder ſehr raſch in die alte Lethargie zurück, es fehlt eben doch an einem ausreichenden Inlandskapital. der Zeichnung auf die ſechsprozentige Preußenanleihe läßt darauf ſchließen, daß augenblicklich ſehr wenig Geld unter den Leuten iſt. Auch der Ausgang 0 n i Die amtliche Mitteilung, daß dieſe An⸗ leihe befriedigend gezeichnet ſei, darf nicht darüber hin⸗ wegtäuſchen, daß die Banken auf erheblichen Summen feſtſitzen oder auch beträchtliche Pakete ins Ausland ver⸗ lauft haben. Unſer Anleihemarkt iſt doch noch zu lee um derartig große Emiſſionen in beliebig raſcher, olge ſchlucken und verdauen zu können. 164 0 1 Liebesjagd bei ben Arbe et. häufig vorkommenden Falle— im wahren Sinne des die Freier, weicher als undeſchoften im Stamme giſt, ie Jagd freiſteht, und wer ſie fängt und zuerſt mit ſeinem Arme ihre Taille umſchlingt, dem muß ſie als Weib folgen, gern oder ungern. 1. Nach einer kurzen Zögerung, die wohl keinem Mädchen bei einer ſolchen Gelegenheit verdacht werden kann, wendet ſie endlich ihr Roß, wirft ihrem Auserwählten noch einen vielſagenden Blick zu und ſprengt aus dem Kreiſe ihrer Angehörigen eine Strecke weit in die offene Wüſte, um Vorſprung und freien Raum für ihre Bewegungen zu ge⸗ winnen. Sobald ſie mit ihrer Stellung zufrieden iſt, ſtreckt ſie beide Arme aus, der Vater der Braut gibt den ungeduldigen Freiern ein Zeichen, und dahin brauſen ſie, um den ſchönen Preis zu erjagen. Bald ſind ihr die Ver⸗ folger auf den Hufen, das Mädchen wirft einen einzigen Blick zurück und fällt ſo plötzlich rechts ab, wo ſie den Geliebten bemerkt, daß ein Teil der zu eifrieen Freier vorbeiſchießt, ohne den Kniff in dem aufwirbein u Staub nur zu bemerken. Schon iſt ſie in der neuen Richtung einem Teile ihrer Verfolger aus den Augen; nux wenige derſelben, darunter voran er, für den ſie das Manöver ausgeführt, haben ſich nicht irre machen laſſen. Durch allerlei ſchlaue und kühne Evolutionen und Schwenkungen zu richtiger Zeit hat ſie die weiteren Wettbewerber der⸗ artig verwirrt, daß ſie meiſt aufeinander losreiten oder in übergroßem Eifer ſo heftig gegeneinander prallen, daß die Pferde ſich halb überſchlagen und die Reiter in den Sand rollen. Dem Geliebten iſt es jetzt leicht gemacht, ſich ihr 10 nähern und ſeinen Arm um ihre Taille ſchlingen zu önnen, ö So hat ſich denn die Braut— wenigſtens in dieſem Wortes ihren Mann erjagt, denn die meiſten arabiſchen Mädchen ſind ungemein gewandt zu Pferde, und an Liſt, ſowie Ränken fehlt es ihnen bei einer ſolchen„Liebesjagd“ durchaus nicht, ſo daß ſie faſt immer mit dem vorher ſchon Auserwählten heimkebren, um den Bräutigam ihren Eltern vorzuführen. Vermiſchtes. * man dem breiten Paſſus der Regierungserklärung über Schutz und Förderung der in ſchwerer wirtſchaftlicher Not⸗ lage e Kreiſe des Mittelſtandes in Hand⸗ werk, ſeln. Auch die Entſchloſſenheit„einer durch die Bedürf⸗ niſſe der Bevölkerung nicht gebotenen Ausdehnung der Betätigung der öffentlichen Hand angemeſſene Grenzen zu Aeußerung e 5 berwuchern. Das Bekenntnis zum Schutze eines freten ſelbſtändigen Unternehmerkums wiegt un l als es ausgebt vom Wirtſchaftsminiſter eines Kabinetts, In den Kreiſen des deutſchen Mittelſtandes wird Handel und Gewerbe ſicher nicht abhold ſetzen“, iſt endlich einmal eine klare unzweideutige, gesen Bestrebungen, die leider nur allzu ſehr um ſo ſchwerer, Unter einigen Stämmen der Araber findet eine ganz beſondere Art von Brautwerbung ſtatt, worüber der eng⸗ liſche Reiſende Henry James Thorley wie folgt berichtet: Die ſämtlichen Bewerber um ein Mädchen verſammeln ſich an einem dazu außerhalb des Lagers, alle unbewaffnet, beſten Pferden, die ſie auftreiben konnen. Die Braut, auf einer windſchnellen, prachtvollen Stute, hält, umgeben von ihren e e 9 dapon t e unt e ge hl ihrer Freier. Ei ist r⸗ 1 e 99 05 5 5 i e le den uh e ae die 815 4 tattet läuft, während man in Ohio ſolange nicht für betrunſen ihr nicht. die einfache Wahl. Sie iſt das Wild. na ö Wann iſt man in Amerika betrunken? Trotz des Alkoholverbots iſt kein Land der Welt ſo ſehr intereſſiert an der Feſtſtellung betrunkener Automobiliſten wie die Vereinigten Staaten. Die mediziniſchen Autoritäten den⸗ ken fortwährend über Methoden nach, um die Anfähig⸗ keit eines durch Trunk benebelten Perſon zur Führung eines Autos zu beweiſen. Da in den Vereinigten Staaten hinſichtlich der Trunkenheit keine Bundesgeſetzgehung be⸗ ſteht, iſt die Veiuctelaug ung Beurteilung von Trunken⸗ heitsfällen in letzter Juſtanz den einzelnen Staaten über⸗ laſſen. In Peunhlvanen iſt man z. B. der Meinung, daß ein Mann betrunken ſein kann, obwohl er noch ſenkrecht Die Liſt der Braut. Zunkt den beſtimmten Tage an einem aber au 10 05 gilt, als die Gehwerkzeuge ihren Dienſt nicht verklagen, 8 1. 12 Verein der Hundefreunde früher vollzählig, die anderen Mitglieder zur feſt⸗ geſetzten Zeit ſich recht zahlreich einfinden. Von der Dreſſur abteilung darf keiner fehlen, Einmach⸗ kirſchen Johanpisbeexen Bohnen Kohlräbchen, Man gold, Rot- u. 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Solange die amerikanischen Konsulate in Deutschland Anträge auf Erteilung des Sidtvermerles zur Einwanderung in die Vereinigten Staaten Varſtand. nicht wieder unmittelbar entgegennehmen, sind wir und unsere Ver- tretungen bereit, Vormerkungen zu sammeln und sachgemäſze Beratung über Konsulats- und Visums angelegenheiten zu erteilen. HAMBURG-AM ERIKA LINIE HANMHURG vertreten durch: Johann Schweikart, Viernheim, Rathausstr. 16. Gegründet 1847 Sehr vorteilhaft Fſt. Vierfruchtkonfitüren aus friſchen Früchten mit Kriſtallzucker hergeſtellt loſe Pfund 60 Pfg. 5 Pfund Eimer 2.40 „Zum Rebſtock“ rodes-Anzeige- Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen, heute früh, unseren lieben, treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwa- ger und Onkel, Herrn f franz Georgi 1. Metzgermeister nach langem schweren Leiden, wohlvorbereitet durch den Empfang der hi Sterbesakramenten, im Alter von 65 Jahren, zu sich zu nehmen. Erdbeergelee in 1 Pfund Gläſer Cittonenſaft Orangeſaft Flaſche 65 3 bs Dur ſiſtiller Brauſewülfel Alois Walter Viernheim, Mainz, den 9. Juli 1928. hn rbraubrnüen Anterbüsbenen. Neue und alte 7 5 1 7 aus statt.. 0 J Lebensmſttelhaus„ ä ſpielt in Rolle, nachdem durch die Regierungserklärung Hermann Müllers die deutſchen Anſprüche erneut angemeldet worden ind. a mit dieſem Problem beſchäftigt, ſo kann man vorerſt leider einerlei Fortſchritte feſtſtellen. lle Per Gegenſeite ſind mit ihren Aeußerungen außerordentlich peter Roſchauer ta dnis für die deutſchen leben. (eternheimer Zeitung— Blernheimer Nachrichten) erſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugepreis monatl. 1.86 Mf. frei ius Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Bonntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Eiſles, ältetes u. erfolgreichſtes Lobal⸗Anzeigeblatt in Viernhein a echer 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Fran 90 l. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. rankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Viernheimer Tageblatt Dienstag, den 10. Juli 1928 5 Anzeigenpreife: Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfg. bei Wieberhe ung ane Rabatt.— Annahmeſchluß für uſerate und Notizen voi⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer Lasche ene 105 von ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Auslands. Antsblatt der Heſiſchen Bärgermeiſterei und des Polizeiants eigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme i latzvorſchriften bei An 4 enen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben. an beſtimmt vorgeſchrie (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh, Volksblatt) 465. Jahrgang —— 7 v Neues in Kürze. zu: Reichstag und preußiſcher Landtag treten zu ihrer orausſichtlich lezten Tagung vor den Sommerferien zu⸗ zs: Die Geſamtſumme der im vierten Annnitätsjahre is 30. Juli an Reparationen geleiſteten Ueberweiſungen trägt 732 Millionen Reichsmark. 16: Die in Berlin tagende Reichsvertretung der deutſchuationalen Volkspartei billigte die Haltung der eichstagsfraktion im Falle Lambach und die Dppoſitions⸗ ellung der Partei. 16: In Friedrichshafen wurde in Gegenwart der Be⸗ Pörden und zahlreicher Gäſte das neue Luftſchiff auf den tamen„Zeppelin“ getauft. ze: Mit dem an der chileniſchen Küſte untergegangenen dampfer„Augamos“ ſind 210 Mitglieder der Beſatzung nd ſämtliche 80 Paſſagiere untergegangen. Fort mit der Beſetzung! . Die Frage der fru eren Räumung der Rheinlande der großen Politik wieder eine erhebliche Wenn ſich aber auch die Weltpreſſe wieder ſtärker Die amtlichen Stellen zurückhaltend, und begnügen ſich meiſt mit Hinweiſen auf frühere Ausführungen zu dieſem Problem, wie es auch der helgiſche Außenminiſter in der belgiſchen Kammer tat. Hier ſetzte ſich allerdings der frühere belgiſche Außenmini⸗ ter Vandervelde in der belgiſchen Kammer mit be⸗ wundernswertem Freimut für die Räumung der beſetzten, rheiniſchen Gebiete ein. Die Beſetzung bedeutet für Bel⸗ ien, wie er zutreffend ausführte, eine Laſt und eine Ge⸗ ahr und kommt für das Land weder als Pfand für Kriegsentſchädigungszahlungen, noch als Sicherheitsfaktor in Frage. In dem Falle Vandervelde muß man ſich fragen. ogrum dieſer erſt heute und nicht als er noch im Außen⸗ iniſterium mächtig war, ſo energiſch für die Räumung eintrat, der Effekt wäre ſicherlich eindrucksvoller, der Nu⸗ en für uns größer geweſen. Ebenſo wie in England Llond George und Macdonald als Rufer erſt auftraten, achdem ſie mit dem Amte auch der Verantwortung ledig geworden waren. Das Vorgehen dieſer Männer erſcheint daher, wenn wir auch die verſpätete Einſicht durchaus an⸗ erkennen und begrüßen, etwas unehrlich und ſtark auf den engliſchen„Cant“ abgeſtimmt. Aber ſchon die Tatſache an und für ſich, daß die Debatte immer lebhafter ſich geſtaltet, dünkt uns wert, als gutes Zeichen gebucht zu werden, beſonders da auch in Frankreich ſich die zuſtimmenden Aeußerungen mehren, wo ſelbſt ein Guſtave Herve, ein radikaler Nationa⸗ iſt während des Weltkrieges, ſich in der„Victoire“ für ie ſofortige Räumung der Rheinlande mit folgenden, [Worten einſetzt:„Wenn in dieſem Augenblick das repu⸗ blikaniſche Frankreich den Mut und die Klugheit beſitzen ürde, zugunſten des republikaniſchen Deulſchland die oße Vertrauensgeſte zu machen, die einen ungeheuren, Widerhall in ganz Deutſchland finden und die moraliſche Stellung Frankreichs in der geſamten Welt vergrößern würde, dann würde die politiſche Atmoſphäre in Europa ſofort gereinigt werden. Man vergrößert unſere Sicher⸗ heit und die Sicherheit unſerer Zahlungen, indem man dieſe Geſte der Befriedung und Entſpannung unternimmt.“ Wir könnten hier noch eine Reihe von weiteren, Stimmen aus den Lagern der Linken in Frankreich und England erwähnen. Von beſonderer Bedeutung iſt das Eintreten der führenden liberalen engliſchen Zeitung „Daily Chronicle“ für ein Entgegenkommen der alfterten Regierungen in dieſer Frage, ſowie die Jorde⸗ rung der unabhängigen britiſchen Wochenzeitſchrift Ne w Statesman“, endlich einmal die Endſumme für die ſeutſchen Entſchädigungszahlungen feſtzuſetzen. MWiie ſchon geſagt, alles gute Anzeichen! Und doch ſind bei ihnen Einſchraͤnkungen notwendig, die die Erwagtungen nicht allzu hoch ſpannen laſſen. Man darf bei den Worten anderveldes nicht vergeſſen, daß ſeine Partei nicht am Ruder, ſondern ſich in der Oppoſition befindet, wodurch die Bedeutung dieſer Ausführungen genau wie bei denen der engliſchen liberalen Preſſe weſentlich herab⸗ Un wird. Auch in Paris äußern ſich die amtlichen Stellen zum Räumungsproblem faſt gar nicht, was nicht uletzt darauf zurückzuführen iſt, daß das franzöſiſche Kabl⸗ nett zu diefer Frage noch nicht abſchließend Stellung ge⸗ nommen hat. Man wird ſich aber kaum der Erkenntnis verſchließen können, daß das I elch Auswärtige Amt bei etwafgen Forderungen nach deutſchen Gegenleiſtungen ſich in weitgehender Uebereinſtimmung mit der öffentlichen einung Frankreichs befinden würde. Auch in den Krei⸗ der farsdie en Linken, in denen man durchaus Ver⸗ Forderungen auf frühere Räu⸗ g hat, will man dach gewiſſe Vorausſetzungen erfüllt 1 enia haffnunasfreudſa ſtimmt nun. mas die Re⸗ gterungspreſſe in Paris und wohl wie die„Times“ zu ſagen haben. Beide Regie⸗ rungsorgane wiſſen wohlwollende Sätze zur zu ſchreiben, beide kommen auf ſeine Forderun der Räumung der rheiniſchen Gebiete zurück, ſie führen auch Müller⸗Frankens Gründe an, Uebereinſtimmung, daß dieſe Gründe von den Regierun⸗ gen der„Entente“ nicht anerkannt werden. Das genügt uns. Im übrigen waren wir bei Abſchluß der Verträge von Locarno der Auffaſſung, daß die Zeit der Entente vorüber wäre. Die Londoner„Times“ belehren uns des belleren. Das Arbeitsprogramm vor den Ferien. Wiederzuſammentritt von Reichstag und pr. Landtag. g e Berlin, 9. Juli. Nach der Pauſe treten am Dienstag der Reichstag und der Preußiſche Landtag zu ihrem vorausſichtlich letz⸗ ten Tagungsabſchnitt vor den Sommerferien zuſammen. Auf der Tagesordnung der Reichstagsſitzung, die um 3 Uhr nachmittags beginnt, ſteht in erſter Linie der Geſetzentwurf über den Nationalfeiertag, ferner ſoll die erſte Beratung des Strafgeſetzbuchentwurfes vorgenom⸗ men werden, der erneut einem beſonderen Ausſchuß über⸗ wieſen werden ſoll. Fragen, die noch der Erledigung har⸗ ren, ſind außerdem im Reich vor allem die Amneſtie und die Einkommenſteuerſenkung. Ueber dieſe Fragen werden die Beſprechungen mit den Parteiführern wiedex aufgenommen. Bezüglich der Amifeſtie werden ſich die Besprechungen vor allem auf die Länder erſtrecken, da für eine Reichsamneſtie die Zu⸗ ſtimmung der Länder notwendig iſt. Um 11 Uhr vormit⸗ tags tritt dann der Nechtsausſchuß des Reichstages zu— ſammen, um die Beratung der Amneſtiefrage zu begin— nen. Ferner hält der Auswärtige Ausſchuß eine Sitzung ab, die ſich außer mit dem Kelloggpakt mit dem Sicher⸗ heitskomitee und der Völkerbundsratsſitzung beſchäftigen wird. Im Sozialausſchuß ſteht die Beratung der Kri— ſenunterſtützung zur Beratung. Die Sitzung des Preußiſchen Landtages beginnt um 1 Uhr nachmittags. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die endgültige Wahl des Präſidiums, dann der Geſetz⸗ entwurf über die Vereinigung Waldecks an Preußen, die Ausſchußanträge zur Flaggenfrage, über Unwetterſchäden und über die Amneſtie. Preußen und die Amneſtie. Eine verzwickte Rechtslage. Berlin, 9. Juli. Im preußiſchen Staatsminiſterium fand en Sams⸗ tag eine Miniſterbeſprechung über die Amneſtie ſtakt. Ein Beſchluß iſt jedoch nicht gefaßt worden, da der preußi⸗ ſche Miniſterpräſident, der zur Zeit verreiſt iſt, an der Sitzung nicht teilnahm. Im Hinblick auf die Rechts⸗ lage wird von preußiſcher Seite der Standpunkt vertre— ten, daß die Amneſtie ein Ausfluß des Gnadenrechtes ſef. dem Inhaber der Juſtizhoheit als dem Träger des Gna⸗ denrechtes zu. Strittig ſei, ob neben den Ländern das Reich für eine Amneſtie auch bezüglich ſolcher Straf⸗ taten zuſtändig ſei, die von Ländergerichten abgeurteilt worden ſind. Artikel 49 der Reichsverfaſſung ſchreibe für eine Reichsamneſtie ein Reichsgeſetz vor. Daraus ſei eine allgemeine Kompetenz des Reiches für Amneſtien, 1 auch bezüglich der Ländergerichte, geſchloſſen worden. Im Hinblick auf die Rechtslage werde auf preußiſcher Seile dieſer Standpunkt nicht geteilt. Dieſer Standpunkt der preußiſchen Regierung werde von den übrigen Länder⸗ regierung einhellig geteilt. Werde alſo eine Reichsamne⸗ ſtie nicht mit der für Verfaſſungsänderungen vorgeſchrie⸗ benen Mehrheit angenommen, ſo ſei zumindeſtens zwef⸗ felhaft, ob die Gerichte die 1 0 1 bejahen würden. Es fe deshalb, wenn es nicht zu Vereinbarungen mit den Ländern kamme, ein verfaſſungsänderndes Geſetz nötig. Es werde allerdings nicht daran gezweifelt, daß dieſe Vereinbarungen tatſächlich zuſtandekommen würden. ——— Reichswehr und Potemkin⸗Film. Ein Zwiſchenfall in Berlin. 6 8 Berlin, 9. Juli. Ein Reichswehrſoldat, der im Tauentzien⸗Palaſt den dort laufenden Potemkin⸗Film beſuchen wollte, iſt daran von zwei anderen Reichswehrſoldaten, die ſich in Zivil befanden, gehindert worden. Das Lichtſpielhaus befand 15 unter der Beobachtung eines Doppelpoſtens, der vor em Eingang Aufſtellung genommen hatte. Die Direktion des Lichtſpielhauſes veranlaßte einen Schutzpoliziſten die beiden Reichswehrſoldaten um ihre Ausweiſe u bitten. Beauf⸗ Per eina nau ihnen mies ſich als Gefreiter un London, der„Temps“ ſo⸗ 9 0 Regierungs⸗ erklärung des neuen Reichskanzlers Müller⸗Fran 98 l erklären aber in auffallender Die Kompelenz ſtehe alſo nach dieſer Auffaſſung! ttagter des Grüppenkommandos aus, und erklärte, dit Weiſung erhalten zu haben, den Beſuch der Vorſtellung burch Reichswehrangehörige zu verhindern, bezw. deren Namen feſtzuſtellen. a 15 Wie erinnerlich iſt ſeinerzeit allen Reichswehrange⸗ hörigen der Beſuch des Potemkin⸗FJilms verboten worden. Zweiſelhaft iſt im Augenblick nur die Frage, ob der be⸗ 9 Reichswehrpoſten zweckmäßig gehandelt hat oder cut. Eine Erklärung des RNeichswehrminiſters. In der Angelegenheit des Verbotes des Beſuches des Potenmkinfilms durch Neichswehrſoldaten hat der Reichswehrminiſter Groener eine Erklärung wee e ben, wonach er das Verhalten der zuſtändigen Stellen in der Angelegenheit billigt und ſich für die Aufrechter⸗ haltung des Verbotes des Beſuches des Potemkinfilms, das im Intereſſe der Diſziplin erlaſſen worden war, ein⸗ ſetzt. Er betonte jedoch, daß die Durchführung dieſer Beaufſichtigung der Reichswehr ſich ſelbſtverſtändlich im Rahmen der Geſetze zu halten habe. Ob dies in dem Falle vor dem Tauentzien⸗Palaſt zutreffend geweſen iſt, wird zur Zeit noch nachgeprüft. Lambach⸗Ausſprache der D. N. B. P. Billigung der Oppoſitionsſtellung. Berlin, 9. Juli. Nachdem die Reichstagsfraktion der Deutſchnationalen Volkspartei ſich mit dem Fall Lambach beſchäftigt und den umſtrittenen Artikel„Monarchie“, den Lambach in einer politiſchen Wochenzeitſchrift veröffentlichte, nach Form und Inhalt mißbilligt hatte, ſind auch Parteivorſtand und die Parteivertretungen in Berlin zuſammengetreten. Ueber das 8 der Tagung wurde folgender Bericht aus⸗ gegeben: Die Parteivertretung der Deutſchnationalen Volks⸗ partei beriet über die durch die Wahlen geſchaffenen po⸗ litiſchen Lage in Verbindung mit einer Ausſprache über die Angelegenheit Lambach. Hierzu wurde folgender Be— ſchluß gefaßt: ö „Die Parteivertretung tritt der dem Herrn Abge⸗ ordnet Lambach ſeitens der deutſchnationalen Reichs⸗ tagsfraktion ausgeſprochenen Mißbilligung in vollem Um fange bei Die weitere Entſcheidung bleibt den ſatzungs⸗ gemäß zuftändigen Stellen vorbehalten. Deshalb wer den die geſtellten Ausſchlußanträge dem zuſtändigen Landesverband als Material überwieſen. Aus dieſei Anlaß bekennt die Deutſchnationale Volkspartei ſich ernen zu dem monarchiſtiſchen Grundſatze ihres Parteipro⸗ grammes.“ Man beſchäftigte ſich des weiteren mit der Haltung der Reichstagsfraktion und die einzuſchlagende Politik der Regierung Müller gegenüber und nahm einſtimmig fol⸗ gende Entſchließung an: „Die Parteivertretung billigt einmütig die Oppo⸗ ſitſonsſtellung der Reichstagsftaktion, wie ſie in den letz⸗ ten Reden der Parteivertreter zum Ausdruck gebracht worden iſt und erſucht die Fraktion die Politik der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei auf dieſer Baſis weiterzuführen.“ ——— Wie ſie uns ſchröpfen! Neparatjfonsleiſtungen im Junj. e Berlin, 9. Jull. Der Bericht des Reparationsagenten für den Monat Juni weiſt an verfügbaren Geldern insgeſamt 122 Millionen Reichsmark aus. Ueberweiſungen in auslän⸗ diſcher Währung ergaben 77,3 Millionen, davon an Re⸗ paration Recovery Acts 28,5 Millionen und an Var⸗ überweiſungen 38,8 Millionen Reichsmark. Die Geſamiſumme der vorgenommenen Ueberwel⸗ ſungen in ausländiſcher Währung bis zum 30. Jun im vierten Annnuitätsjahre erhöht ſich ſomit auf 732 Mil⸗ lionen Reichsmark, davon Neparatſon Recovery Aets und Barüberweiſungen 289 bzw. 335 Millionen Neichs⸗ marl. Durch Zahlungen in Reichsmark ſind insgeſamt 54 Millionen Reichsmark en ehen worden, davon an Sachlieferungen 49 Millionen Reichsmark und an Koſten für Beſatzungstruppen 4,8 Millionen Reichsmark. Damit hat ſich die Geſamtſumme bis zum 30. Jun! im vierten Annuſtätsjahr an Zahlungen in Neichemarf auf insgeſamt 651 Millionen erhöht, davon Sachlſeſe⸗ rungen 590,7 und die Koſten für Beſatzungstruppen 55,4 Millionen Reichsmark. a f Die vorgenommenen Ueberweiſungen ſind nach dem Bericht an 1 a. folgendermaßen verteilt wor⸗ den: Frankreich erhielt 70,9, das britiſche Reich 25, Ita⸗ lien 8,4, Belgien 6,2, Südflawien 4,2 und die Vereſnig⸗ ten Staaten 5,7 Millionen Reichsmark. 5 „Haltet den Dieb!“ Die„Isweſtija“ und die deutſchsruſſiſchen Beziehungen. Kowno, 9. Juli. Die„ Isweſtija“ gibt in einem Artikel über die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen ihrer Unzufriedenheit mit der Stellungnahme der deutſchen Preſſe zum Schachty⸗ Urteil Ausdruck. Das Blatt ſchreibt, das Verlangen der deutſchen Preſſe nach Sicherheit der Reichsangehörigen in Ruß⸗ land ſei nicht notwendig, da dieſe Frage durch den deutſch⸗ ruſſiſchen Handelsvertrag gelöſt ſel. Nur durch die falſche Beurteilung des Schachty⸗Prozeſſes habe die deutſche Preſſe ſolche Ausführungen bringen können. Für elne Beſſerung der deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen ſei es ſchon die 12. Stunde f f Das Blatt hofft, daß auch von deutſcher Seite Schritte unternommen würden, um die deutſch⸗ruſſiſchen politiſchen und Handelsbeziehungen zu verbeſſern. Daß der Schachty⸗Prozeß und das Verhalten der politiſchen Behörden in Rußland während desſelben eine ſchwere Belaſtung für die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen bedeutete, war auch dem politiſch gänzlich Ahnungsloſen ohne weiteres klar. Der Artikel der„Isweſtija“ bedeutet daher den Gipfel der Heuchelef und es wird nach den Vorkommniſſen des letzten Jahres ſchwer halten, ein Vertrauensverhältnis wiederherzuſtellen. Die Nuſſen ſoll⸗ ten ſich vor allem merken, daß ihre innenpolitiſchen Dinge das Ausland nicht berühren, daß es ſich aber auch ruſ⸗ 10 e Einmiſchung in die eigenen Verhältniſſe nicht ge⸗ fallen laſſen kann, wie das häufig durch ſkrupelloſe Pro⸗ e geſchieht. Deutſche Firmen werden berechtigter⸗ aßen Sicherheiten verlangen dürfen, ehe ſie ihre Leute, aſchinen und Materialien nach Rußland gehen laſſen, m Schwierigkeiten wie im Donezbecken zu vermeiden. Die e Methoden paſſen nicht für weſteuro⸗ väiſche Kulturbegriffe. Die Taufe des neuen Zeppelins. Große Feierlichkeiten in Friedrichshafen. D Friedrichshafen a. B., 9. Juli. In der großen Luftſchiffhalle zu Friedrichshafen, die im Tannengrün und Fähnchenſchmuck prangte, verſammel⸗ ten ſich zahlreiche Gäſte, um der Tauffeierlichkeit des neuen Luftſchiffes beizuwohnen. Ueber ihnen thronte das Nieſenluftſchiff, deſſen Führergondel am Bug ein aus Kornblumen gebundenes„Z.“ tragt. Neben der Führer⸗ gondel war die Taufkanzel aufgebaut worden. In ſeiner Begrüßungsanſprache feierte Dr. Eckener das neue Luftſchiff als eine Brücke des Friedens zwiſchen den Na⸗ lionen. Der Name des neuen Luftſchiffes ſolle eine pietät⸗ volle Ehrung für den geiſtigen Schöpfer des lenkbaren Luftſchiffes ſein. Im Namen der e des Gea⸗ ſen Zeppelin. der Stadt Konſto 3, wünſchte Oberbür⸗ germeiſter, Dr. Möricke, dem neuen Zeppelin eine glückliche Zukunft. Die Glückwünſche der Reichsregierung überbrachte Miniſterialrat Dr. Wegert. Für die würt⸗ tembergiſche Regierung verſicherte Miniſterialrat Dr. Gei⸗ ſchnt daß Württemberg mit ſtolzer Freude und uner⸗ ſchütterlicher Treue den Zeppelingedanken pflegen wolle. Darauf vollzog Gräfin Brandenſtein⸗Zeppekin mit dem Rufe:„Mit Gott, Graf Zeppelin“ den Taufakt unter den Klängen des Niederländiſchen Dankgebetes. — Aus dem In⸗ und Auslande. Erklärung der Kölner Stadtverwaltung zum Beſuch der f Ozeanflieger. Zum Nichtempfang der Ozeanflieger Hünefeld erklärt die Kölner, Stadtver⸗ waltung, daß die Flieger die Einladung zu einem Früh⸗ ſtück im Rathaus annahmen, aber dringend darum baten, pon allen weiteren Veranſtaltungen für den Abend abzu⸗ 10 0 da ſie vollkommen erſchöpft ſeien und der Ruhe bedürften. Da die Abſage der fflieger im letzten Augen⸗ blick erfolgte, war für die ſtädtiſchen Behörden keine Möglichkeit mehr vorhanden, weitere Vorbereitungen zu lrefſen, zumal mit Nückſicht auf den Wunſch der Flieger ſelbſt von weiteren Veranſtaltungen abzuſehen war. Köln, 9. Juli. Köhl und v. Die Prüfung der Gnadengeſuche im Schachty⸗Prozeß. „ Kowno, 9. Juli. findet eine Sitzung des Praſidiums des Zentralvollzugs⸗ ausſchuſſes der Sowjetunion über die Prüfung der Gnaden⸗ geſuche im Schachty⸗Prozeß ſtatt. Es heißt, daß die vom Gericht empfohlenen Angeklagten begnadigt werden ollen, während dem Reſt d en dürfte. Die Deutſchen Otto und Meyer verlaſſen am Donnerstag Moskau, um nach Deutſchland zurück⸗ zukehren. Die ruſſiſchen Gewerkſchaften und ein Teil der kuſſiſchen Arbeiterſchaft ſprechen ſich gegen die ausnahms⸗ loſe Begnadigung der Angeklagten aus, mit dem Hinweis, ch mit dem Urteil im Schachtyprozeß die geſamte ruf⸗ ſiſche Gegenrevolution getroffen werden müſſe. Ergebnisloſe Beſprechungen zwiſchen den chineſiſchen Generälen. Peling, 9. Juli. Die Beſprechungen zwiſchen den Generälen Tſchiangkaiſchek, Feng und Nen ſind ergebnislos verlaufen. Die Verſuche Tſchiangkaiſcheks, die Fragen der kinheitlichen Kommandos über die chinefiſchen Armeen zu löſen, ſind geſcheitert. Tſchiangkaiſchek hat ſich außerdem 155 den Feldzug nach Mulden ausgeſprochen, während ie beiden anderen auf einen ſolchen beſtehen. Dieſe N werden ſich zweifelsohne auf die gegenſeiti⸗ gen 1 er zwiſchen den einzelnen Gruppierungen IAswirken. Die Nankingregierung hat ſich daher für die Ankern aberufung einer neuen Beſprechung eniſchloſſen. Der Antergang der„Angamos“. Keine Spur des Schiffes aufzufinden. . Newyork, 9. Juli. aus Santiago de Chile eingetrof⸗ fenen Meldungen ſind mit der ſinkenden„Angamos“ ins⸗ geſamt 290 Perſonen ums Leben gekommen. Von der 215 Kopf ſtarken Beſatzung konnten nur ünf Mann gerettet werden, außerdem ertranken alle 80 Paſſagiere, unter denen ſich zahlreiche Frauen und Kin⸗ der befanden, Der Zerſtörer„Williams“ und der Kreu⸗ zer„Venteno“ ſind an der Anfallſtelle eingetroffen, ohne jedoch eine Spur des Schiffes aufzufinden. Ueber die Urſache der Kataſtrophe ſind bis jetzt noch wenig Einzelheiten bekannt geworden, da die fünf geretteten Matroſen ſich in einem Zuſtand befinden, der ein län⸗ geres Verhör nicht zuläßt. Aus ihren Aeußerungen iſt zu entnehmen, daß das plötzliche Eintreten des Un⸗ glücks dem Kapitän es nicht mehr ermöglichte, diejeni⸗ gen Maßnahmen zu ergreifen, die die Rettung minde⸗ ſtens eines Teiles der Reiſenden und der Beſatzung ge⸗ ſichert hätten. Vor dem Marineminiſterium in Santiago de Chile, vor dem ſich die Familien der Matroſen und der an Bord der„Angamos“ befindlichen Reiſenden eingefunden hat⸗ ten, um Nachrichten über ihre Angehörigen zu erlangen, ſpielten ſich ergreifende Szenen ab. 0 Der Marineattachee der chileniſchen Geſandtſchaft in Paris erklärte einem Vertreter des„Paris Soir“ u. a., daß die„Angamos“ ein aktes Schiff geweſen ſei, das zur Beförderung der für das Geſchwader nötigen Kohle und Lebensmittel diente. Sein Ladevermögen habe 4500 Tonnen betragen. Im Golf von Arauco hät⸗ ten ſich ſchon zahlreiche Schiffbrüche ereignet, da die⸗ Fahrlinie ſehr ſchlecht und voller Felſen und Klippen ſei und dort ein faſt ununterbrochener Sturm herrſche. Aus Nah und Fern. „Frankfurt a. M.(Exploſion in einer Che⸗ mite ect de Auf dem Gelände einer Che⸗ mikalienhandlung in der Intzeſtraße entſtand durch Platzen von Salpeterſäureballons eine ſchwere Exploſion. Ins⸗ geſamt flogen fünf Ballons Salpeterſäure in die Luft. Die Feuerwehr mußte mit Rauchmasken und Sauer⸗ ſtoffapparaten den Flammen zu Leibe gehen. Erſt nach drei Stunden gelang es, des Brandes Herr zu werden. Frankfurt a. M.(Ein Perſonenomnibus umgeſtürzt.— Zwanzig Verletzte.) Ein fol⸗ genſchweres Autounglück trug ſich am Ausgang des Stadtteils Soſſenheim zu. Ein mit mehr als 20 Per⸗ ſonen beſetzter Perſonenomnibus begegnete einem ande⸗ ren Omnibus der gleichen Linie. Dabei ſtreifte der eine Wagen den anderen etwas ſcharf am Vorderrad. Der Wagen geriet ins Schwanken, riß einen Straßen ⸗ Nach den letzten, ie aus Moskau gemeldet wird, ie Begnadigung verſagt wer⸗ 0 feſtgeſtellt. auf Selbſtmord ec 0 eine ſchmale Kurve. überfallen und niedergeſchoſſen worden war, wurde na porpſtein um und fiei oie erwa none D- lea hinab in ein Kaxtoffelfeld. Es entſtand 1 en verunglückten Fahrgäſten eine f axe Panik, di aber bald durch beſonnene Fahrga oben wurde. Von den Fahrgäſten ſind etwa 20 1 mehr oder minder verletzt. Größtenteils hatten ſie Hautabſchürfun⸗ en und Verſtauchungen erlitten. Einige Verleßungen ind indes auch ernſterer Natur. Der Führer und der Schaffner des verunglückten Wagens kamen ohne Ver. letzungen davon. 1 f Frandurt a. M. iſe Duwisch den Stationen Eſchersheim und Bonames wurde der Eiſenbahnarbeiter Auguſt Schöppner, der auf den Gleiſen mit Ausbeſſerungsarbeiten beſchäftigt war, von einem Leerzuge überraſchk, überfahren und derart ſchwer perletzt, daß er bereits auf dem Wege nach dem Bürger hoſpikal verſtarb. 5 9 St. Goarshauſen.(Burg beleuchtung guf beiden Seiten des 1 1 7 Zum erſten Male nach dem Kriege werden am 15. Juli d. J. wieder die Burgen der Städte St. Goar und St. Goarshauſen, näm ich das große Schloß Rheinfels und die Burg Katz, be. leuchtet. Mährend der Beleuchtungen wird auf der Lo⸗ reley ein Bläſerorcheſter Heines„Ich weiß nicht 5 0 oll es bedeuten“ blaſen. Sonderzüge, Dampfer, orbopte und Autobusextrafahrten ſind eingerichtet. Wiesbaden.(93 Jahre alt geworden.) Einer der älteſten Einwohner in Naſſaul, der Gaſtwirt Heinrich Kaiſer in Eſchhofen, iſt im 83. Lebensjahre geſtorben. Wetzlar.(Durch einen Hufkritt gekötet.) Im Stalle eines Landwirts kam ein kung 5 0 ie Hand aus tellter einem Ackergaul zu nahe. Als er treckte, um das Tier zu ſtreicheln, ſchlug dieſes nach hin⸗ ten aus und traf den fungen Mann ſo unglüclich vor die (Eiſenbahners End 2. 4 4 1 W 5 London 20,382— 20,422 Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom b. Juli. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. 8 Newyork 4,184— 4, 192; umſterdam 168,57— 168,91: Brüſſel 58,38— 58,50; Danzig 81,47— 81,63; Italien 21,955— 21,955 Jugo⸗ 1600 en 7,363— 7,377; Kopenhagen 112,02— 112,24; iſſabon 18,78— 18,82; Oslo 111,97— 112,19; Paris 16,41— 16,45; Prag 12,401— 12,421; Schweiz 80,62 — 30,78; Spanien 69,07— 69,21; Stockholm 112,17— 112,39; Wien 59— 59,12. Berliner Eſſektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ chaft 164; Allg. Deutſche Kredit⸗Anſtalt 139,75; Barner ankverein 146 Bayr. Hypoth. 282; Commerz⸗ und Pri⸗ vatbank 187,50; Darmſtädter⸗ und Nationalbank 276; Deutſche Bank 167; Diskonto⸗Komm. 162; Mitteldeutſche Kreditbank 205; Hamburg⸗Amerika⸗Pak. 165,625; Nordd. Lloyd 155,25; Al 95 Elektrizitäts⸗Geſellſchaft 177; Daim⸗ ler⸗Benz 168,25; Deutſche Erdöl 392; mühle Linoleum 140,75: J. G. Farbeninduſtrie 277; Feldmühle 266; Gel⸗ ſſenkirchener Bergwerke 138,75; Th. Goldſchmidt 98; Har⸗ pener Bergbau 156,50; R. Karſtadt 23/25; Metallbank Bruſt, daß er ſofort nach Gießen in die Klinik über führt werden mußte. N ſtarb der Bedauernswerte an einer ö Tier.(Mord oder Selbſtmord.) Seit vori. gem Dienstag wird ein Metzgermeiſter aus Conz bei Trier vermißt, der zum Vieheinkauf fortgegangen war und deſ“ Nähe des Ortes en Kragen und Krawatte man in der iltingen in einer Rinderblutlache aufgefunden Nunmehr wurde die Leiche des Vermißten aus der geländet. gebunden. 0 Am Kopf wurden friſche Schußverletzungen Nach den Umſtänden des Sachverhaltes f. Brück a. d. A.(Ein Reichsmarineſoldat im beſetzten Gebiet verhaftet.) marineſoldat in dem Augenblick feſtgenommen, als er auf einem Motorrad den Ort durchfuhr. 9 91(Sieg).(Vom 8 n tot gefahren.) Ein ſchwerer Unglücksfall trug ſich im be“ nachbarten Neunkirchen zu. Dort Schneiderlehrling auf ſeinem Fahrrad ſtraße hinab und ſelben Augenblick der Betzdorf— Siegener Poſtomnibus dieſe Stelle. Der Junge rannte gegen den Wagen, ſtürzte vom Rad und kam, bevor der Fahrer den zum Halten bringen konnte, unter die Räder zu liegen, 195 5 ihn derart verletzten, daß der Tod auf der Stelle eintrat 5 Meſſeritz.(Der Kanadier Ecoff verhaftet.) Der Kanadier Alexander Eckoff, der vor kurzen in 1 i Nähe von Meſſeritz von unbekannten Räubern angebli 1 feiner Entlaſſung aus dem Meſſeritzer Krankenhaus ver ke ene e ee ieee Gechs Todesopfer einer Keſſelexploſior f Kaſſel, 9. Juli, In Altmorſchen bei Kaſſel ereignete 11 ein furchtbares Exploſionsunglück, das ſechs Menſchen⸗ In der Fabrik K. Georgen explodierte eben forderte. 5 aus bisher noch ungeklärten Urſachen der Dampfkeſſel des Werkes, wobei der Keſſelwärter durch Stichflammen ſo⸗ fort getötet wurde, während fünf weitere Arbeiter ſchwere Verbrühungen und Berne durch ane e erlitten. Die fünf Verunglückten wurden in das Mel⸗ ſunger Krankenhaus überführt, doch war jede ärztliche Hilfe vergebens. Zwei Arbeiter verſtarben kurz nach ihrer Einlieferung, während die drei übrigen am nächſten Tag ihren Verletzungen erlagen. Der in dem We angerichtete Materialſchaden iſt beträchtlich. CE Mod ROMAN VON ARNO FE RA N 2 e fUCTHTSS CU fz CON MfHAS OSNAN Neffe WENN SA. (9. Fortſetzung.) Sie wär ja ſo gern mit ihm allein geweſen! Der aber überſah dieſen Blick. Ihm kam die Frage der Fürſtin gelegen. Für Abwechſelungen, Vergnügungen und Geſelligkeit— mochten ſie kommen, woher ſie wollten— war er immer empfänglich. a „Ich glaube, den Damen eine Ueberraſchung bieten zu können. Wir erhalten Beſuch.“ Dieſe Ueberraſchung war allerdings gelungen. „Beſuch,“ klang es erſtaunt zurück und Mac beſtätigte: „Lieben Veſuch ſogar. Einen Freund. Einen charmanten netten Jungen, ſchlank, luſtig und vornehm. Zwar iſt er weder van noch von, aber dafür iſt er der vollendetſte Ka⸗ valter Hollands. Daß er reich iſt, dürfte kein Nachteil ſein“ — und ſich an Traute weydend, frug er:„Wer iſt der ſo Gezeichnete, ma chere?“ „Pieter Caliſch.“ Ohne Beſinnen antwortete ſie: „Erraten!“ „Das war nicht ſchwer, Mac.— Holland hat viele Pieter aber nur einen Caliſch.— Frau Fürſtin werden das be⸗ ſtätigt finden“ 5 „Wenn es Frau Mac Leod ſagt, die nur Augen für einen einzigen hat, darf ich es glauben.“ „Sie dürfen es Frau Fürſtin.“ Das klang wie ein Bekenntnis, warm und aufrichtig und die Fürſtin drohte ſcherzend mit dem Finger. Ihr„Schau, ſchau.“ das ſie lächelnd zu Traute hinüberſchickte, klang aller⸗ liebſt. Aber Traute perſtand ſie nicht und Mac neckte infolge⸗ deſſen:„Frau Fürſtin meint, du habeſt ein Faible für 0 „Nichts meine ich,“ ſchnitt ihm die Fürſtſn das Wort ab, als ſie Trautes erſchreckte Augen 11„nichts Liebſte! Be⸗ ſtimmt nichts, das Ihnen weh tun ſollte. machte nur eine deplaclerte Bemerkung. Nicht böſe ſein, Kleinchen!— Aedenfalla empfangen wir zu dritt dieſen fellenen Mann. Er muß es wert ſein, wenn ihm ſelbſt ein Mac Leod ein Loblied ſingt.—— Wann kommt er? „Zehn Uhr dreißig.“ „Allons— Herrſchaften, es iſt nicht mehr viel Zeit zu ver⸗ lieren. Wir gehen doch zu Fuß?“ 1 „Ja, wollen wir denn den Herrn vom Zuge abholen, fragte Mac verwundert. „Was ſonſt!— Sie meinen, es ſchicke ſich nicht für mich? — Erlauben Sie, wem bin ich denn Rechenſchaft ſchuldig? Die Malakow tat immer noch, was ſie wollte. Wenn Sie nicht mögen. Herr Hauptmann, bleiben Sie hier. Wir ingen ihn ſchon, den vollendeten Kavalier Ihres Vater ſandes Nicht wahr, Kleines?“——— Mae Leod trottete hinter den Frauen her. die Arm in Irm den Saal verließen— nicht etwa unzufrieden und ver ſimmt am Gegenteil— er war bei ausgezeichneter Larne Und ſieß es ſich nicht merken. Die Malakom kat immer noch was ſie woſſte Nett war nas von ihr und gut, daß man es wußte. Solche Frauen ſeffelen ihm. Er hatte den Freund nicht ihretwegen gerufen O nein eo menſchenfreundſich mar er nicht Mieter ſollte für Traute da ſeſn, nichf für die Fürſtin Er ſollt⸗ ihn ſelbſt entlaſten ndem er ſich ſeier Gattin widmete. Die flatterte ſa unbe⸗ affen wie ein unflüages Nögeſchen zwiſchen den Damen und Herren herum die ſich während des zwar erſt furzen Wfes⸗ hadener Aufenthaltes aber doch zu ihnen gefunden hatten Nach und nach konnte einem Trautes mpfindſichkeit und stilles Sehnen nach Nffeinſein auf die Nerpen fallen Ein mohrer Segen nur daß ſie in Geſeffſchoften(aktvoll und ku zu ſchweſgen verſtand ha— wo ſie nicht miffannte Mas ffir ein Unſinn! Als ob mon dazu nach Wieabaden ſſihre Und als ab man in der Hungen⸗Straat nicht oft genug alſein geweſen wäre Jetzt war man verheiratet— Hon achl Tage. f f Es war gut und höchſte Zeit. daß Vieter Caliſch kam Mit dem konnte man ſein⸗ Gattin unbeſorat auf die Kirchweih ſchicken der würde Vertrauen nie mißbrauchen.——— f* 89. Dem 6 ern · d⸗ u Hollond.—-göln-M en l in Wiesbaden ein ſe 1 gekleideter dert Luang bree Er den Hut aus der Stirn geſchoben. Einen Moment blieb- ſtehen, blickte den Bahnſteig entlang und ſchritt auf zwei Domen zu, die am Ausgang warteten. ſam machte. komme, ſchicken Sie mich noch— es iſt noch Zeit! Begrüßung zur So empfängt man doch keinen Beſuch. Mein Mann wird ſich freuen! Ein Zugeſtändnis hätte ſie ſchon machen können. geſetzter Richtung abgegangen war und den deſſen verpaßt hatte. Bedrängnis. fangen. lich ſo kram nicht etwa eſſen! Iſi ubhaft? 485 10„ e 5 trug den Ueberzieher über dem Arm und hatte Trotz einer Jae Operation chweren Verblutung. Die Füße waren auf Schrittlänge ee 5 f Von einer franzöſiſchen Gendarmerie⸗Patrouille wurde ein Reichs Wagen 6 7 fuhr ein 16jähriger Fahrrad die abſchüſſige Dorf. nahm mit ziemlicher Geſchwindigkeit Anglücklicherweiſe paſſierte in dem ſtereſſiert, größeres Intereſſe. und Metallurg, 143,125; Phönix Bergbau 33,50; Polp⸗ bhonwerke 575; Rhein. Braunkohlen und Br. 292,50; Uh Elektrizität 152,50; Rhein. Stahlwerke 151,625 uckert und Co. 206; Ver. Stahlwerke 96,50; Zell⸗ ſtoff Waldhof 312. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahet: Kartoffeln, alte 8 bis 8,5; Kartoffeln, eue 10 bis 15; Wirſing 12 bis 18; Weißkraut 15 bis 18; Rotkraut 30 bis 40; Blumenkohl, Stück 30 bis 140; Karotten, Büſchel 5 bis 10; Gelbe Rüben, Büſchel 7 bis 12 Rote Rüben 10 bis 12; Spinat 30; Mangold 123 Zwiebeln 13 bis 15; Grüne Bohnen 80 bis 90; Grüne Erbſen 15 bis 25; Kopfſalat, Stück 10 bis 18; Endivien⸗ ad Stück 10 bis 15, Kohlraben, Stück 5 bis 12; Rha⸗ arber 15; Tomaten 50 bis 100: Radieschen, Büſchel d bis 10; Rettich, Stück 10 bis 20; Meerrettich, Stück 50 bis 70 Gurken, Stück, große 30 bis 70; Aepfel 60; Birnen 30 bis 60; Kirſchen 40 bis 65; Erdbeeren(Ananas) 45 bis 75; Himbeeren 66 bis 90; Pfirſiche 80 bis 100; Hei⸗ delbeeren 55 bis 663 cachelbeeren 25 bis 55: Johannis beeren 26 bis 28;, koſen 100 bis 120; Süßrahmbutter 200 bis 220; Landbutter 160 bis 1805 Weißer Käſe 50 Eier, Stück 9 bis 15; Hahn, geſchlachtet, Stück 250 bis 7001 Huhn, geſchlachtet, Stück 300 bis 650; Tauben, geſchlach⸗ tet, Stück 100 bis 120; Gänſe, geſchlachtet, Stück 1200 bis 1700 Rindfleiſch 110; Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweinefleiſch 120 bis 130; Gefrierfleiſch 68; Rehragont 100; Rehbug 150; Rehrücken und Keule 250. Mannheimer Produktenbörſe. Die Berichte von den Golfſtaaten über Qualität und Naturalgewicht des Hart⸗ winters 2 lauten günſtig und die Angebote finden, da man ſich für dieſe Weizenſorte in Süddeutſchland mehr in⸗ Die Börſe verlief im all⸗ emeinen ruhig. Man nannte im nichtofftziellen Verkehr: i inl, mit 27,25 bis 27,75; Weizen, ausl. mit 28,75 bis 31; Roggen, inl. mit 29; Roggen, ausl. mit 291 Pole inl, mit 27,75 bis 28,25; Hafer, ausl. mit 27,50 bis 28,50; Braugerſte, ausl. mit 31 bis 35; Futter⸗ gerſte mit 24 bis 25; Mais mit Sack mit 24,50; Weizen⸗ mehl, Spezial Null, mit 36,75 bis 37,25 Roggenmehl mit 38 bis 39; Weizenkleie mit 13,50 bis 13,75 und Biertreber mit Sack mit 17,75 bis 18; alles per 100 Kilo, waggonfrei Mannheim. i N Mannheimer Schlachtviehmarkt, Dem Schlachtviehmarkt am Montag wurden zugetrieben: 181 Ochſen, 198 Bullen, 358 Kühe, 452 Färſen, 673 Kälber, 62 Schafe, 3227 Schweine, 12 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reiche mark: Ochſen 60 bis 61, 46 bis 48, 49 bis 51, 38 bis 40, 32 bis 34, 30 bis 323 Bullen 52 bis 53, 42 bis 44, 36 bis 40, 30 bis 34; Kühe 51 bis 53, 44 bis 46, 32 bis 36, 20 bis 24; Färſen 61 bis 62, 51 bis 53, 40 bis 42; Kälber 76 bis 78, 72 bis 74, 60 bis 66, 46 bis 56; Schafe 46 bis 52; Schweine, 6% bis 66, 66 bis 67, 68 bis 70, 70 bis 71, 65 bis 67, 62 bis 64, 55 bis 58.— Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand, mit Kälbern ruhig, Ueberſtand, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand. Mannheimer Pferdemarkt. Am Montag waren dem Pferdemarkt zugetrieben: 115 Arbeitspferde und 82 Schlacht⸗ pferde. Bezahlt wurden pro Stück in Rm.: Arbeitspferde 350 bis 17090; Schlachtpferde 60 bis 160. Der Handel war in Arbeitspferden ruhig, in Schlachtpferden lebhaft. Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Ge⸗ treidebörſe notierten bei ruhiger Tendenz: Weizen, inl. 26,50; Roggen, inl. 28,50; Hafer, inl. 27,75 bis 50 Mais 24,25 bis 24,75; Weizenmehl, Spezial Null 36,5 Eben wendete ihm die eine ihr Geſicht zu und ſtleß die 3 andere unauffällig an. „Da iſt er, der Freund,“ flüſterte ſie,„hinter Ihnen 3 kommt er.“ 1 Es war die Fürſtin, die Gertrud auf den Beſuch aufmerk- Wahrhaftig,“ rief Traute und war auf- 5 brhaftig 6 15 hatten ſich drei Deutſche zu verantworten, die angeklagt „Herr Caliſch! richtig 1 08 ihn zu ſehen und nicht minder aufrichtig war Caliſchs Freude. Wenn ich ungelegen „Herzlich gegrüßt, nadie Frau! „O“— ſagte ſie nur und ſchwieg. Dann kam es zögernd von ihren Lippen:„Mein Mann— wird ſich ſehr freuen.“ ebaſtian, dachte die Fürſtin, die während der Heiliger eite getreten war, ſie iſt wirklich ein Kind! Sie blickte nach Leod aus, der den Zug in entgegen⸗ reund infolge⸗ Endlich erſpähte ſie ihn. N „Leod.“ rief ſie,„kommen Sie! Ihre kleine Frau iſt in Sie weiß mit Ihrem Freund nichts anzu⸗ Mac Leod war au enblicklich zur Stelle. i Was Gertrud zurückhaltend war, war er aufgeräumt. Er begrüßte, machte bekannt, dirigierte den Gepäckfräger, kurz ⸗ um, bannte die Verlegenheit, Cal zu ruhen pflegt. Endlich wendete er ſich an aliſch. ö ie faſt immer auf ſolch einer „Sagen Sie mal, mein Lieber, was halten Sie da eigent⸗ haft unter 1 Ueberzleher verborgen, doch all ſülbe Nene klang auf.„Tatſächlich ver ⸗ 5 auf.„ een fl dog gie 18— 30 ble tauſendmal um „ en itte weg. Dort ſteht der Jug b bis 37; Roggenmehl 38 bis 39; Weizenkleie 13,50; Rog⸗ Jenkleie 16,25; alles in Reichsmark pro 100 Kilogramm, Frankfurter Schlachtviehmarkt. Dem heutigen Schlacht. viehmarkt waren zugeführt: 409 Ochſen, 95 Bullen, 712 Kühe, 392 Färſen, 608 Kälber, 55 Schafe, 6194 Schweine, ezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendgewicht in Rm. Ochſen 59 bis 62, 54 bis 58, 48 bis 53,— Bullen 51 is 35, 48 bis 50,—,— Kube 47 bis 51, 42 bis 40, 35 bis 41, 25 bis 34; Färſen 58 bis 62, 54 bis 57. 48 bis 53; Kälber—, 72 bis 75, 65 bis 71, 55 bits 64 chafe nicht notiert; Schweine 65 bis 68, 66 bis 69, 7 bis 70. 67 bis 70, 62 bis 66,—. 56— 62. 5 Aus Heſſen. Ein neues Kriegsgerichtsurteil im beſetzten Gebiet. Mainz, 9. Juli. Vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht waren, vor einiger Zeit in einer Wirtſchaft franzöſiſche Soldaten mißhandelt zu haben. Zwei der Deutſchen ſind geflüchtet; der dritte, ein gewiſſer Leiſtner, konnte in Haft genommen werden. Vor dem Kriegsgericht ſagte er Aus, er habe die franzöſiſchen Soldaten vor den Angriffen der anderen Deutſchen ſchützen wollen, Das habe man fälſchlich auch als Angriff angeſehen. Der Staatsanwalt der 8 eantragte gegen alle drei wegen gemeinſamer Körper⸗ erletzung ſechs Monate Gefängnis. Das Gericht verur⸗ 10 eilte die beiden Flüchtlinge zu ſe ſechs Monaten Gefäng⸗ nis. 1* Mainz.(Ein neuer Zuckmayer.) Wie wir gaben. hat Gari Zuckmayer, der Dichter des Fröhlichen 5 nbergs und 2 9 e ce ein neues Werk ur Aufführung bereit. f Geschichte einer Zirkusfamilie. Das Stück wird den Titel „Familie Knie“ tragen. ö 5 Bingen.(Deutſche cle Arend te 1190 Det etwa 15 000 Mit kder 115 ende deutſche 1 bund. Sitz in Berlin, hält in ieſem 510 ſeine Haupt⸗ e ö des vom 1. bis 4. September hier a b ngen.(Vater und Tochter im 10 0 ertrunken.) Auf dem Rhein bei 1 ſtieß ei Kahn, in weſchem der Winzer Heſler aus Bingen mit ſeiner Tochter über den Strom fahren wollte, mit dem e e„Cologne 2“. jerbei geriel Kahn mit dem Nadfaſten des Da murde umaemarfen. Schan nor s handelt ſich diesmal um die eiſcher⸗ 5 B die ſich mpfers in Berührung 140 Aulammenſtoß Wichtig für Männer! Wichtig für Frauen! Wichtig für jeden Beſteller! 1. Unterſchreibe nichts, was Du nicht vorher genau durch⸗ geleſen und in allen Punkten verſtanden haſt. Erſt leſen und dann erſt unterſchreiben. 2. Achte beſonders auf die klein gedruckten Stellen, ſie ſind meiſt die Wichtigſten. 3. Steht etwas im Beſtellſchein von Erfüllungsort, oder Gerichtsſtand, daun lehne die Unterzeichnung ab, denn die täglich einlaufenden gerichtlichen Zahlungs befehle, beweiſen, mit welcher Unkenntnis Beſtellſcheine unter⸗ ſchrieben werden. Alſo Vorſicht in jeder Hinſicht! Adler. war der Vater des Mädchens aus dem Kahn geſprun⸗ gen, weil er ſeine Tochter retten wollte, doch ſank er ſo⸗ fort unter, da er allem Anſchein nach von einem Herz⸗ ſchlag getroffen worden war. Die Tochter ſelbſt kam bei dem Umkippen des Kahnes unter dieſen zu liegen und konnte nicht mehr gerettet werden. a Alsheim.(Aufgehobene Straßenſperre.) Die durch Bekanntmachung vom 22. v. M. angeordnete Sperre der Provinziallandſtraße Mainz Worms(von der. Abzweigung nach Alsheim bis zur Abzweigung nach Mettenheim) wird mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. Eein prozeß um 100 Militonen. In der nächſten Zeit wird die Gerichte ein Prozeß beſchäftigen, der ſeine Anfänge zu Beginn des 18. Jahr⸗ hunderts hat und bei dem ein Kampf um das Erbe einer Hofdame Friedrich Wilhelms J. angefochten wird. Ein einfacher Mann, ein gewiſſer Klingſport v. Win⸗ ter führt dieſen Kampf. Nach ſeinen Angaben, die ſein Rechtsanwalt beſtätigt, habe die Hofdame 1617 ein Kind geboren, das auf den Namen Chrſſtian Klingſporn getauft wurde und auf„höhere“ Anordnung den Beinamen von Winter erhielt. Kurz nach der Geburt des Knaben wurde die Ehe geſchieden, es ſcheint alſo, daß ihr Gatte nicht der Vater ihres Jungen geweſen iſt, ſondern man ver⸗ mutet vielmehr, daß ein Fürſt Reuß dafür in Frage kommt. Jedenfalls hat dieſer ſpäter der Mutter und dem Kind große Güter und ein beträchtliches Barvermögen ver⸗ macht, über das als Verwalter ein Oberamtmann Sydow angeſetzt un de. Angeblich ſoll ein Nachkomme dieſes Sydow durch eine Teſtamentsfälſchung verſucht haben, ſeine Erben in den Beſitz des Winterſchen Vermögens zu ſetzen. „ Klingſporn von Winter will nun im Namen ſeiner Fa⸗ milie verſuchen, nachzuweisen, daß er der rechtmäßige Be⸗ itzer des Erben ſei; er hat ſich bereits umfangreiches Ma⸗ terial verſchafft. Nur war es ihm bisher nicht möglich, das Teſtament des Fürſten aufzufinden; die Behörden behaupten, es ſei verloren gegangen. Lokales und Allgemeines. f Wetterbericht vom 10. Jul. Mitteleuropa befindet ſich zur Zelt am Südrande einer ziemlich kräftigen Depreſſion, deren Kern über Nord⸗ eilvopa liegt. Dieſe weſtöſtlich wandernden Randſtörungen werden vornehmlich in Nord⸗ und im nördlichen Mittel- deutſchland Schauern, zum Teil unter Gewittern, mit nachfolgender Abkühlung bringen. Es iſt jedoch bald wie⸗ der mit Aufheiterung und Erwärmung zu rechnen. Vorausſichtliche Witterung bis Milt woch: Nach Schauern, zum Teil unter Gewittern, Ab⸗ kühlung, beſonders nördlich der Mainlinie, aufheiternd, wieder wärmer, weſtliche Winde. —— 2 Eine Mahnung zur Obſtzeit Wenn die warme Jahreszeit uns die Fülle der ver⸗ ſchiedenſten ſchönen Früchte aus Wald und Garten dar⸗ bietet, wenn an allen Straßenecken der Handel mit Kir⸗ ſchen, Stachelbeeren und anderen Obſtſorten einſetzt, dann zeigt ſich auch bald die gefährliche Unſitte, Schalen und Kerne rückſichtslos auf Bürgerſteig und Fahrſtraße zu werfen, ohne daß die gedankenloſen Obſteſſer ſich dar⸗ über klar zu ſein ſcheinen, welche ernſte Gefahr durch ihr unſoziales Tun für ihre Mitmenſchen, und letzren Endes auch für ſich ſelbſt heraufbeſchwören. Die Polizeiberichte aller Orte bringen genug Mitteilungen über Unfälle, die 1 95 Ausgleiten über hingeworfene Obſtreſte ihre Ur⸗ ſache haben. Ueberall findet man jetzt kauende und ſpuk— fende Zeitgenoſſen, die im Eifer der erftiſchenden Genüſſe den Erdboden zur Abfallſchale herabwürdigen. Das iſt eine Unerzogenheit ohnegleichen, die, abge⸗ ſehen von dem wenig äſthetiſchen Anblick, geradezu eine Maſſengefahr bedeutet. Wenn man aber dieſe Herrſchaf⸗ ten höflich auf das Schädliche ihres Tuns aufmerkſam macht, ſo werden ſie meiſt noch grob und— faſſen ſich durchaus nicht ſtören. Sind es Kinder, ſo kann man wohl mal dieſes oder jenes beim Kragen nehmen und ihm in etwas nachdrücklicher Form ſeine Unerzogenheiten zu Gemüte führen, was aber ſoll man mit großen Leuten machen, die doch ſchon, wenigſtens ihrem Alter nach, genügend Verſtand und Verantwortlichkeitsgefühl für 11 Handlungen beſitzen müſſen? Freundliche Belehrung hilft da ſelten, aber vielleicht wäre es wirkſamer, ſcharfe Po⸗ lizeiverordnungen zu erlaſſen, die ſolche, gegen die Si⸗ cherheit ihrer ira verſtoßenden Einſichtsloſen, mit empfindlichen Strafen drohen. Beſſer wäre es ja, Eltern und 15 ſorgten ſchon bei den Heranwachſenden dafür, daß in ihnen das Gefühl für die Verantwortung für Leben und Gesundheit der Gemeinſchaft ſo nachdrücklich wachgerufen würde, daß ein ſolches Benehmen unmög⸗ lich wird. Das leichtſinnige Herumſtreuen der Obſtabfälle iſt nicht der einzige Punkt, der Veranlaſſung bietet, unſern Mitlebenden das Gewiſſen zu ſchärfen für die Pflchten, die ſſe der Allgemeinheit gegenüber beſitzen, es iſt aber außerorbentlich charalteniſtiſch für die gedankenloſe Uner⸗ noch immer in weiten Kreiſen der evölkerung breit macht und die, falls gute Worte nichts nützen, letzten Endes mit dem Polizeilnüppel ee werden müſſen. 0„ e Generalverſammlung der Zentrumspartei. Auf dle am nächſten Donnerstag abend im Freiſchäz ſtatz⸗ findende Generalverſammlung wird auch an bieſer Stelle hingewieſen. Nach Lage der Verhältniſſe konnte leber die Verſammlung auf keinen andern günſtigeren Tag verletzt werben Trotzdem wird ein zahlreicher Beſuch der einge⸗ ſchriebenen Mitglieder erwartet, zumal auch der Herr Abg. Keller erſchelnen und über den neueſten Stand ber Verhand⸗ lunge n üder den Rezeßbaufonds, die Doppelbeſtenerung der Allende und über andere aktuslle Fragen berichten wirb. Polizei⸗Bericht. In der letzten Woche wurden beim hieſigen Pollzelamt folgende Anzeigen eingebracht: 4 wegen Ruhe ſtörung; 1 wegen Verſtoß gegen die Gewerbe⸗ Ordaung und 1 wegen Dlebſtahl. f * Der heſſiſche Geflügelzüchterver band hat be⸗ ſchleſſen, eiue große Landes ſchau Mlite Januar 1929 in Offenbach abzuhalten. * Fällige Steuern. Aus der Bekanntmachung der Untererhebſtelle iſt erſichtlich, welche Steuern zur Zeit fäͤl⸗ lig ſiad Ortsgewerbe verein. Die Gewinuliſte der NRüſſels heimer Gewerbelstterie iſt eingetroffen und kann bei Herrn Rechner Zöller eingeſehen werden. “ Fleiſchertagung in Bingen. Der etwa 15000 Mitglieder zählende deutſche Fleiſcherbund, Sitz Berlin, hält u dieſem Jahre ſelne Hauptverſammlung in der Binger Feſthalle vom 1. bis 4. September ab. Ein Schlager war es wiederum für den Saft⸗ laden z. grünen Laub, anläßl. der Eröffnung u. Neuausſtat⸗ tung der Gartenwirtſchaft, angezogen durch die gute Qualität der Haller Löwenbräu waren außer der Garten⸗ wirtſchaft ebenſo ſämtliche Räume überfüllt Alle Gäſte ohne Ausnahme waren durch die gute Bedlenung wie auch durch die gute Qualität der Speiſen und Getränke über⸗ aus befriedigt. Jür eine gute Stimmung ſorgte, wie immer, die Hauskapelle ſowle die anweſenden Sänger⸗ freunde u. Humoriſten Durch all dieſe Tatſachen wurde von ſämtlichen Gäſten der Wunſch laut, am Samstag und Sonntag den 14. u. 15. Jult die ſchön gelungene Ver⸗ anſtaltung nachmals zu wiederholen. Gleichzeitig können wir noch verraten, daß mit der lommenden Beranſtaltung eine feenhafte Beleuchtung verbunden iſt. Deshalb, wer bei Spaß und Humor will ſein, der gehe am Samstag und Sonntag in dem Saftladen rein. Der Kenner bleibt ſtets treu dem Haller Löwen⸗Bräu. Näheres in der Sams⸗ tags⸗Nummer. “Die zielbewußte Zuſammenfaffung aller Mit⸗ arbeiter eines großen Werkes nach ihrer perſönlichen Ber anlagung ſchafft erſt den rechten Gemeinſchaftsgeiſt. Un⸗ trennbar davon iſt das Gefühl der Mitverantwortung am Wohlfahrtsbeſtreben des engeren Heimat- und Arbeits⸗ bezirkes. Bei dem unlängſt gefeierten 100. jährigen Ju⸗ blläum des weltbekannten Hauſes Heinrich Franck Söhne G. m. b. H., Ludwigsburg/ Berlin, fand dieſes Gemein⸗ ſchaftsgefühl durch beachtliche Stiftungen an ſtaat liche, kommunale und ſonſtige Körperſchaften, ſowte an ſämtliche Betriebsangehörige einen erfreulichen Ausdruck. Se ſchuf das Beſtreben, über die Fertigung eines vor⸗ bildlichen Erzeugniſſes hinaus mit altehrbarem, deutſchem Kaufmannsgeiſt in die ſozialen Nöte der Zeit freudig helfend einzugreifen, auch am Ehrentage des Hauſes Franck weihevolle und fröhliche Stunden, die allen Be⸗ teiligten eine wertvolle Erinnerung bleiben werden.— Möge ein gleicher Zuſammenhalt in recht vielen deutſchen Handelshäuſern Nachahmung und Weiterpflege finden, Sport und Spiel. Die Sportvereinigung ſiegt in Pfungſtadt mit 4: 0. Die junge Sportveretnigungself ſetzte am vorgeſtrigen Sonntage in dem Rückſpiele gegen Germania Pfungſtadt ihren Siegeszug fort, indem ſie mit nicht weniger als 40 von dorten als Steger nach Hauſe kehrten. Pfung⸗ ſtadt, das in den letzten Spielen nur Erfolge buchen konnte u. erſt am dort letzten Sonntage gegen den Sportverein Darmſtadt mit 3: 2 Sieger blieb, konnte gegen das tech⸗ niſch hochſtehende Spiel der Viernheimer nicht aufkommen, trotzdem der Platz ſich für ein flaches Kombinationsſpiel uicht eignete. Auch die neugegründete Handballmann⸗ ſchaft konnte ihr erſtes Privatfreundſchaftſptel gegen den hieſigen Turnerbund mit 321 ſiegrelch geſtalten. Sehr wahrſcheinlich haben die Turner allzu ſiegek ſicher den Plat betreten und erſt das am Sonntag anläßlich der Orts⸗ meſſterſchaſten um ½11 Uhr angeſetze Spiel wird hier Aufſchluß bringen Wochenplan der Sportvereinigung. Heute Dienstag adend und Donnerstag und Freita Lauf⸗ training und Leichtathletik aller Aktiven. Alle Eyteles ſämtlicher Mannſchaften und auch derjenigen Mitglieder, die bet den Ortsmeiſterſchaften mitwirken wollen tſt es Ehrenpflicht, im Sportdreß zu erſcheinen. Mitwoch abend ½7 Uhr ab nut Handballtraning u. Fußballtraining der 1. Mannſchaft anläßlich des Spieles gegen den Nheinbe⸗ ztrtomſt. B. f. L. Neckarau am Sonntag abend um 6 Uhr als Abſchluß der Ortsmeiſterſchaften. An alle Paſſiven Mitglieder gilt die letzte Mahnung ſich jeden Abend zur Erſtellung des Bereinsklubhauſes zur Verfügung zu ſtellen. Sonntag den 15. Jult Ortemeiſterſchaſten mit Som- mernachtsfeſt u. Feuerwerk.(Siehe Inſerat und Plakate.) Die Sportlettung. N. B. Freitag abend 9 Uhr Vorſtand⸗ und Verwaltungs⸗ ſitzung. Untererhebſtelle. Nüchſten Donners tag den 12, Freltag den 18. und Montag den 16. Juli Abgabe der Boranmelbungen und Zahlung der Umſaz⸗ und Einkommen ſteuet für das 8. Wiertelf 1928, ſowie der Abſchlußzahlungen für 1027 der vorgenannten Sbenern. Gleichzeitig wird an Baßlung ber rücſtäubigen Mirchenſteuer 1937 und des 1. Sleles für 1928 aechmals erinnert. Kleine.