Iarie-Verelniaung iernhelm Todes⸗ Anzeige. Unſer lieber Kollege, Herr „Franz Georgi 1. iſt geſtern früh geſtorben, wovon wir hiermit gezlemend Kenntnis geben. Die Beerdigung findet heute Dienstag Abend um 6 Uhr, vom„Fürſt Alexander“ aus ſtatt. Alle Kollegen werden gebeten, ſich hieran zu beteiligen. Zuſammen kunft um halb 6 Uhr im Storchen Der Vorſtand. Hauke pure Viernheim Jungbauern Verſammlung. Der Vorſtand etwas früher. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Morgen Miktwoch Abend 9 Uhr in der„Stadt Der Vorfitzende. Gegen Gchwaben Tod und Teufel Reichels Schwabenpulver„Poudre Martial“ vertilgt Schwaben ſamt Brut reſtlos. Wir⸗ kung berheerend. Spritzdoſe Mk. 0.60, Ori⸗ ginalpackung M. 0.50, 1.20, 2.25. Nur echt mit der berühmten Marke„Tod und Teufel“. Zu haben in der Für —— — Geiſtlichkeit Grosse uswahl in erſtklaͤſſigen Qualttäten moderner Die eingeſchriebenen Mitglieder der Zentrumspartei werden hlermit zu einer Generalverſammlung eingeladen, weſche am Honnerstag, den 12. Juli, abds. 8 ½ Uhr im„Freiſchütz“ ſtattfindet. Tagesordnung: 1. Kaſſenbericht 2. Vorſtandswahl 3. Bericht des Herrn Abg. Keller. Um zahlreiches Erſcheinen wird herzlich gebeten. Der Porſtand der Zentrumsparlei. zu äußerſt billigen Preiſen, ſowie Schwarzes Drape für Hochzeitsanzüge kaufen Sie bei ferner für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruheſtätte und die große Kranzſpende ſagen wir unſeren tiefge⸗ fühlten Dank. agung. die vielen wohlt enden Beweiſe inniger Anteilnahme wührend der Krankheit und beim Hin⸗ ſcheidan meiner lieben Gattin, unferer guten, treübe⸗ ſorgten Mutter, Großmutter, Schwiegermutter u. Tante 5 An Maria Helbig geb. Fleiſchmann Ganz beſonderen Dank der hochw. für den troſtreichen Beiſtand, din ehrw. barmh Schweſtern für die liebevolle Pflege und den Stiftern von Seelenmeſſen, Viernheim, den 10, Juli 1928. Die tleſtrauernd Hinterbliebenen. .——̃—.—— 55 5————P—T—T—T—T—-B—————————— Johannisbeeren Bohnen Kohlräbchen, Man gold, Rot- u. 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Anguſt als Nationalfeiertag (Biernheimer Zeitung— Biernheimer Nachrichten) scheint täglich mit Ausnahme der Bonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.0 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Voenntagsblatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen N lender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungsträger Eiſtes, älteſtes n. erfolgreichſtes Lokal⸗Auzeigeblatt in Viernheim ernſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonte Nr. 21577 Amt Drankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh, Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. ahrplan ſswie einen Wand⸗ Viernheimer Tageblatt mittags 8 Anzeigenpreife: 0 bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für ö hr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen i unſerer Geſchäftsſtelle und von sämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands und des Aus lanbe. Amtsblatt der Heſſiſchen Bürgermeiſtlerei und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an 1 vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden. g 1 7 (Biernheimer Bürger- Ztg.— Biernh. Lee Hie einſpaltige Petitzeile koſtet 25 8 5 Reklamezeile 60 fs. In erate und Notizen ven cent 2 9 v Neues in Kürze. 2%: Im Reichstag begann mit einer Rede des Innen⸗ ziſters Severing die große Ausſprache wegen des Na⸗ 16: Der Staatsgerichtshof hat im Potsdamer Flaggen⸗ z6: Zwiſchen Gruppen des Roten Frontkämpferbundes d der Polizei kam es in Saarbrücken zu heftigen Zu⸗ menſtößen. ö : Als gänzlich hoffnungslos wird die Lage der ſtalia“⸗Mannſchaft geſchildert, deren Rettung nur mehr rch Eisbrecher möglich ſein ſoll. g :s: Der Mord an dem Präſidenten der dulgariſchen Imitatſchi bringt die mazedoniſche Frage erneut in den ittelpunkt des politiſchen Jutereſſes. 8 Begeſſterter Empfang auf dem Flugplatz. D Mannheim, 10. Juli. In ſpäter Nachmittagsſtunde um 6 Uhr erſchien die Alles drängte überwältigendem Anſturm zum Flugzeug, wo ſich in⸗ piſchen die behördlichen Vertreter eingefunden hatten. igeordneter Dr. Bartſch begrüßte, nachdem die in der ſalz wohnhaften Verwandten Hauptmann Köhls ver⸗ indtſchaftliche Grüße überbracht hatten, namens der adt die Ozenanbezwinger. Ein begeiſtertes Hoch auf Flughelden beſchloß die anerkennenden Ausführun⸗ Im Nibelungenſaal des Roſengartens ach abends zunächſt Hauptmann Köhl vor etwa 2300 hörern. Beifallsſturm über Beifallsſturm erfüllte den hal, wenn beſonders eindringliche Sätze über die uner⸗ tile Herzlichkeit der Iren, über den begeiſterten Will⸗ imm der Amerikaner zum Ausdruck kamen. Baron v. ünefeld ſprach dann über die organiſatoriſchen, menſch⸗ chen und auch politiſchen Seiten dieſes Fluges. Köhl d Hünefeld mußten ſich dann viele Male den Zuhö⸗ zeigen. Unzählige Blumenſträuße wurden beiden rreicht. Es dauerte lange, bis ſich der große Saal rte. Anſchließend fand im Weinzimmer des Roſengar⸗ s ein von der Stadtverwaltung Mannheim zu Ehren Ozeanflieger gegebenes Abendeſſen ſtatt. Am Diens⸗ Das Programm in Frankfurt. Frankfurt a. M., 10. Juli. Die Flieger landeten Flughafen Nebſtock. Der Eintritt in den Flughafen ar vollſtändig frei, nur die Tribünen und die Kaffee⸗ kaſſe blieben für geladene Gäſte reſerviert. Oberbür⸗ rmeiſter Dr. Landmann begrüßte die Flieger, worauf eſe das Wort zu einer kurzen Anſprache nahmen. Es thaus, wo ſich die Flieger in das Goldene Buch der ladt Frankfurt eintrugen. Abends hielten Köhl und nefeld im Hippodrom einen Vortrag. Hitze⸗ und Anwetterkataſtrophen. Zahlreiche Todesopfer eber amerikaniſchen Hitzewelle. Die amerikani⸗ e Hitzewelle, der am Sonntag im Mittelweſten etwa, Perſonen zum Opfer fielen, dauert an. In Newyork ben Montag 28 Perſonen und in Chicago 30 Perſonen Hitzſchlag. des Unwetters in Polen. Bei dem letzten Un⸗ ter in Raon find„„ 62 Morſonen ums Lehe! kommen. Mehr als 700 Häuſer ſind teilweiſe abge⸗ ännt, teilweiſe eingeſtürzt. e des Taifuns in China. Bei dem Taifun, der kzlich Schanghai, Swatau und Kanton heimſuchte, ſind ba 40 Fiſcherboote und fünf Schiffe untergegangen. 400 erſonen ſind ums Leben gekommen. eines Eiſenbahnunglücks bei Kalkutta. Wie aus Akuttg gemeldet wird, ſind bei einem Eiſenbahnunglück der Nähe von Belur bei Kalkutta 18 Perſonen gelötet d 45 verletzt worden. 5 Geverings große Rede. f Berlin, 10. Juli. 15 15 5 Loe be eröffnet die Sitzung um drei Uhr. b. Stöcker(K.) proteſtiert gegen die Nichteinberu⸗ ug des Haushaltsausſchuſſes zur Beratung des kommu⸗ ſſchen Antrags, den Panzerkreuzer nicht zu bauen. Auf u Schreiben der kommuniſtiſchen Fraktion habe der Vor⸗ hende des Ausſchuſſes, Abg. Heimann, geantwortet, er nne ee en 0 nicht nachkommen, da daneben aß Ausſchuſſes ſi n habe gegen die Einberufung dern n keien Nation und nach dem g. Heimann(S.) verwahrt ſich dagegen, daß e itzenden der Aus mals kommun 11 cler e Hor 11 n Jef n 1 5 Mittwoch, den 11. Juli 1928 45. Jahrgang „ulle ber wiehrhem ves Ausſchuſſes, lich gegen die Einberufung ausgeſprochen habe. Auf der Tagesordnung ſteht dann der Geſetzentwurf, wonach der 11. Auguſt als Verfaſſungstag zum National- ſeiertag erklärt werden ſoll. Mit der Beratung ver⸗ bunden werden Anträge der Kommuniſten über den 1. Mai und der Deutſchnationglen über den 18. Januar und über die Regelung der chriſtlichen Feiertage. Bei der Beratung über den Nationalfeiertag bittet Reichsinnenminiſter Severing als Mittler zwiſchen Reichsrat und Reichstag um die Zuſtimmung des Reichstags zu der Vorlage. Er gibt einen hiſtoriſchen Ueberblick über die Forderung des Ver⸗ ſaſſungstages und erinnert daran, daß vor genau ſechs Jahren die Reichstagsfraktionen der Sozialdemokraten, des Zentrums und der Demokraten einen Initiativantrag zur Frage des Verfaſſungstages einbrachten, daß aber die politiſchen und wirtſchaftlichen Zeitumſtände der Jahre 1923 und 1924 es nicht zuließen, den Antrag weiter zu verfolgen. Auch private Organiſationen hätten jetzt die Verfaſſungsfeier in einem ſolchem Umfange begangen, daß der Reichstag nur noch dieſen Feiern die gebührende Form zu gehen und den bereits eingetretenen Zuſtand geſetzlich zu ſanktionieren habe. Gewiß ſei es mißlich, daß der 11. Auguſt in den meiſten deutſchen Ländern in die Zeit der Schulferien falle und daß dieſer Tag in landwirtſchaftlichen Gegenden, da er in die Erntezeit falle, ſtörend wirken könne. Wenn auch dieſe Einwände an ſich gewiß berechtigt ſeien, ſo liege doch die Möglichkeit vor, durch polizeiliche Vorſchriflen für Erntemaßnahmen Ausnahmebeſtimmungen zu erlaſſen. Der 11. Auguſt habe den Rechtsboden geſchaffen, auf dem heute im Sinne des Fortſchritts auf politiſchem und ſozia⸗ lem und kulturellem Gebiete weitergearbeitet werden könne. Der Miniſter hebt hervor, daß die Verfafſung eine ganze Reihe von Vorzügen enthalte, die bisher keine Verfaſſung enthalten habe. Er verweiſt beſonders darauf, daß das allgemeine, gleiche, ge⸗ heime und direkte Wahlrecht nicht nur für das Reich, ſon⸗ dern auch für die Länder und Gemeinden vorgeſchrieben werde und daß dadurch eine alle Bürger zuſammenſchlie⸗ ßende Wand gegoſſen ſei. Ueber viele Schwierigkeiten habe uns die Verfaſſung ſchon hinweggeholfen. Der Miniſter erinnert an den Kapp⸗Putſch, wo Hunderttau⸗ ſende von Beamten, Angeſtellten und Arbeiter ſich bereit gefunden hätten, Gut und Blut für die Verfaſſung herzu⸗ gehen.(Stürmiſche Zwiſchenrufe bei den Kommuniſten.) Auch Kommuniſten ſeſen darunter geweſen. Der Miniſter verweiſt weiter auf die Separatiſtenbewegung, auf die Abſtimmungen in der Nordmark und in Weſtpreußen, auf die Polenaufſtände in Oberſchleſien und auf den paſſiven Widerſtand. Die Frage, ob nicht der Tag der endgültigen Rheinlandräumung als Nationalfeiertag einzuſetzen ſei, verneint der Miniſter. Er wendet ſich auch gegen den 18. Januar, deſſen große geſchichtkiche Bedeutung der Reichsgründung er nicht verkenne, dieſer Tag werde aber um des Willen niemals populär und ein Nationalfeiertag der Maſſen werden können. Auch der 9. November eignet ſich nicht als Nationalfeiertag. Dieſer Tag ſei kein Baſtillenſturm gemeſen, ſondern er habe den Zuſammenbruch des alten Syſtems gebracht. Der 11. Auguſt aber ſei der Tag des deutſchen Zukunftsglaubens und des nationalen Selbſt⸗ vertrauens. Ein Volk, das ſeine Verfaſſung ehrt, ehrt dami, auch ſich ſelbſt.(Beifall bei den Sozialdemokraten.) Aba Sollmann(S) weiſt darauf hin. daß die dynagſtiſche Zerriſſenheit des Kaiſerreiches keinen nationa⸗ len Feiertag zugelaſſen habe. Der 18. Januar als Tag der Reichsgründung, der von manchen Seiten als Natio⸗ nalfeiertag gewünſcht werde, ſei für dieſen Zweck unmög⸗ lich und würde der geſchichtlichen Logik widerſprechen. Selbſt Monarchiſten hätten in dem halben Jahrhundert Kaiſerreich nie ſeine Feier gefordert. Der 11. Auguſt ſei Ole zroßz ſller Finmände Richtungen ſehne ſich nicht nach Opexettenprinzen mus. Der . ein großer Tag in der deutſchen Geſchichte. f Das deutſche Volk habe ſich zum erſten Male aus freiem, igenem Willen ein Grundgeſetz gegeben und dieſes in nem Jahrzehnt nie erlebter Stürme hochgehalten. Der Redner wendet ſich dann gegen den kommuniſtiſchen An⸗ trag, den 1. Mai zur! Feiertag zu machen. Wer das volle, habe den Sinn dieſes Weltfeiertages nicht begrif⸗ fen. Der 1. Mai ſei der internationale Tag der Ar⸗ beiterklaſſe und es widerſpreche ſeinem ganzen Gedanken, ihn von einer bürgerlichen Parlamentsmehrheit zum Feiertag machen zu laſſen. Die ſchwere Kriſe in der Deutſchnationalen Volkspartei, ſo erklärt der Redner wei⸗ ter, beweiſt, daß ſelbſt in dieſer angeblich ſtreng monarchi⸗ tiſchen Partei 5 ö die Zahl der e 95 wahrſcheinlich größer iſt, als die der herzensgläubigen Mo⸗ dcn. ee deutſche Jugend, auch der abc einem freien Reich einer dem Niederringen des Mammonfs⸗ Redner betont zum Schluß die großen gemein⸗ amen Gedanken an denen ſich das Volk am Verfaſſungs⸗ age erheben könne: die Reichseinheit. das kommende Hoflieferanten. ſondern naß N war. künſtliche Konſtruktion. Reich von Aachen bis Wien, die volle Freiheit nach außen, die Sicherung der Volks⸗ ſonveränität im Innern, der Friedenscharakter der Repu⸗ plik, der Wille, die republikaniſche Verfaſſung zur Grund⸗ lage aller politiſchen Kämpfe zu machen und die ſozialen Gedanken in die Wirklichkeit umzuſetzen. 3 a Abg. Schlange⸗Schöningen(Dn.) beſtreitet, daß der Verfaſſungstag breiteſten Kreiſen und dem Her⸗ zen des Volles entſpreche. Millionen Deutſche ſind der Auffaſſung, daß dieſe Zeit noch nicht geeignet iſt, einen Nationalfciertag zu ſchaffen. Solange Millionen Deutſchen Gieichberechtigung und Selbſtbeſtimmungsrecht genommen ſind, und wir unter den Ketten des Verſaille Vertrages ſchmachten, wäre es dienlicher für die Selbſt⸗ beſinnung und würdiger vor dem Auslande, ſtatt des Feiertages einen Volkstrauertag einzuſetzen. Der 18. Ja⸗ nuai könne trotz der geänderten Staatsform als National⸗ feiertag gelten. Am 9. November begann der Nieder⸗ gang, der am 11. Auguſt noch nicht einmal abgeſchloſſen Die Bismarckſche Verfaſſung war ein organiſches Kunſt⸗ und Meiſterwerk. die Weimarer Verfaſſung eine Auf einen Zuruf der Linken, für welchen Teil der Fraktion er eigentlich ſpreche, erwidert der Redner: Wir ſind vom erſten bis zum letzten Mann einig über die großen Ziele und Fragen, die uns zuſam⸗ mengeführt haben. Man wird uns aber geſtatten, daß wir in uns ſelber um die Probleme ringen. Niemals, ſo erklärt der Redner, hat ſich ſo klar gezeigt, daß die mo⸗ harchiſtiſche Spitze als ruhender Pol die beſte Staatsform für Deutſchland iſt, als jetzt.(Gelächter links.) Mit der Ueberwindung der Inflation hat die Verfaſſung ſicher nichts zu tun. Drei Menſchen⸗ klaſſen haben nach dem Umſturz Deutſchland gerettet, die alten Frontſoldaten, denen die Republik ſo ſchlecht gedankt hat, die deutſche Reichswehr und das Berufsbeamtentum. Die Hoffnungen auf einen Verfall der Deutſchnationalen werden weder heute noch jemals in Erfüllung gehen. Von der Wirtſchaftspartei iſt ein Antrag eingegan⸗ gen, den Bußtag als Volkstrauertag für die Gefallenen im Weltkriege zu erklären. In der weiteren Ausſprache über den Nationalfeier⸗ tag erwidert Reichsinnenminiſter Severing, es ſei nicht zu leugnen, daß eine wirtſchaftliche Depreſſion ſich nähere. Wenn wir dieſe aber wieder ſiegreich über⸗ winden wollen, dann iſt das nur auf dem Boden und mit den Mitteln der Weimarer Verfaſſung möglich(Zuſtim⸗ mung bei den Sozialdemokraten). Wir haben gewiß die Verpflichtung, gelegentlich mit allem Ernſt unſerer Toten zu gedenken. Es iſt aber auch notwendig, beim politiſchen⸗ und wirtſchaftlichen Wiederaufbau Freude in die Herzen der Volksgenoſſen zu pflanzen. Wir bedürfen der Tage, die der Freude, der Hoffnung und dem Zukunftsglauben gewidmet ſind. Wenn Sie(nach rechts) eine tolerante Ein⸗ ſtellung der Republik zu ſchwarz⸗weiß⸗rot verlangen, dann müſſen Sie ſich zunächſt einmal gegenüber den neuen Reichsfarben tolerant zeigen. Die großen Tage der Ver⸗ gangenheit in allen Ehren, aber die großen Tage der Gegenwart dürfen Sie nicht durch hämiſche Kriegsführung herabſetzen. Die ganze Welt beneidet uns um die Tatſache, daß wir uns von dem tiefſten Falle, das je ein Volk erlebt hat, ſo ſchnell erholt haben; die Abſtimmungstage in der Nordmark und in Weſtpreußen und die Separatiſtenunter⸗ drückungen im Rheinland ſind Geſchichtstage des deut⸗ ſchen Volkes, deren wir am Verfaſſungstage mit Stolz gedenken können. Verfaſſungswidrige Flaggennotverordnung. Das Urteil des Staatsgerichtshofes. D Leipzig, 10. Jul. Der Stantsgerichtshof für das Deutſche Reich hat 6 Flaggenſtreit folgende Entſcheidung ge⸗ ällt: 5 „Die Verordnung vom 8. Auguſt 1927 über die Beflaggung der gemeindlichen Dienſt⸗ und Schulge⸗ bände iſt mit der preußiſchen Verfaſſung unvereinbar.“ Die Arteilsbegründung. ö Dem Urteil des Staatsgerichtshofes in den Pots⸗ damer Flaggenfragen iſt vom Reichsgerichtspräſidenten Simon eine Begründung beigegeben worden, in der es u. a. heißt: Der Staatsgerichtshof hat dem An trag des preußiſchen Vertreters nicht ſtattgeben können, die Verkündung ſolange auszuſetzen, bis der preußiſche Land⸗ tag zu der Notverordnung Stellung genommen hat. Der . hat den Umſtand, daß unmittelbar dor er g 1 5 Abſtimmung über die Notverordnung. im Hauptausſchuß des preußiſchen Landtages als Erſaz für die fehlenden Mitglieder des Zentrums Angehörige einer anderen Partei mitgeſtimmt haben, nicht als un⸗ tee anſehen können, da nach Wortlaut und Sinn des aragraphen 92 der Geſchäftsordnung für den preußi⸗ ſchen Landtag eine fete e ſaffpaft it. Da⸗ 8 —— .. .—— 5 2 8 r ö 8 — gegen erſcheint die Begrundung des fur den Erlaß der Notverordnung von der preußiſchen Staatsregierung be⸗ haupteten Notſtands ſehr zweifelhaft. Die preußiſche Ne⸗ gierung hat den Erlaß der Notverordnung mit der Ge⸗ Tabrdung der öffentlichen Sicherheit begründet. Angeb⸗ lich iſt unmittelbar nach dem Auseinandergehen des Land⸗ tages und vor der Feier des 11. Auguſt infolge des Ur⸗ teils des Oberverwaltungsgerichtshofes, das den Landes⸗ regierungen das Recht abſprach, auf die Kommunen dahin zu wirken, daß ſie die Flaggen des Reiches hißten, die Befürchtung berechtigt geweſen, daß viele Gemeinden ſich weigern würden, die Reichsfarben zu zeigen. Dieſe An⸗ nahme gibt aber leine perfaſſungsmäßige Grundlage für den Erlaß einer Notverordnung. Der Vertreter Preu⸗ ßens hat zwar darauf hingewieſen, daß zur Aufrechter⸗ haltung der Autorität der preußiſchen Staatsregierung der Erlaß einer ſolchen Notverordnung unerläßlich ge⸗ weſen ſei, aber der Artikel 55 der preußiſchen Verfaſ⸗ ſung iſt dafür durchaus nicht die richtige Grundlage ge⸗ weſen. Auch die von der preußiſchen Regierung behaup⸗ tete Anſicherheit iſt nicht vorhanden geweſen. Es iſt auch nicht einzuſehen, daß die Nichtbeflaggung öffentlicher Ge⸗ bäude mit den Reichsfarben am Verfaſſungstag zu Zwi⸗ ſchenfällen notwendig hätte führen müſſen. ö Selbſt der Wunſch, dieſe Zwiſchenfälle zu verhüten, rechtfertigt keinesfalls einen ſo weitgehenden Eingriff in das Flaggenrecht der Kommunen. Erforderlich geweſen wäre nur eine Verhinderung von Zwiſchenfällen am 11. Auguſt. Das wäre geſetzgeberiſch zu regeln geweſen. Die preußiſche Regierung hat die Gelegenheit ergriffen, um die geſamten Flaggenfragen zwiſchen Staat und Gemein⸗ den zu regeln. Das war ein Fehlgreifen in der Rechts⸗ lage. Infolgedeſſen ſchon kann die Notverordnung nicht als verfaſſungsmäßig angeſehen werden. ̃ Keine Beratung im Landtag. i Der Aelteſtenrat des preußiſchen Landtages beſchloß, von einer Beratung im Plenum Abſtand zu nehmen. Ent⸗ ſcheidend für dieſe Stellung war die Beurteilung der Klage durch den Staatsgerichtshof und den Umſtand, daß der Reichstag ſelbſt eine Entſcheidung zu treffen hat, die mit der Angelegenheit im ſachlichen Zuſammenhang ſteht. Der Landtag wird auch am Mittwoch noch eine Plenarſitzung abhalten, um die Strafverfolgungs⸗ ſachen, die Zechenſtillegungsfrage und den demokratiſchen Antrag über eine Auslandsanleihe der Provinz Oſtpreu⸗ ßen zu erledigen. Er wird ſich ſodann noch am Mittwoch zum Beſuch der„Preſſa“ nach Köln begeben. Nach der ee wird er am 2. Oktober wieder zuſammen⸗ treten. n Vollverſammlung des Reichsrates. 6 Der Reichsrat hielt eine öffentliche Vollſitzung ab, in der dem Handelsvertrag mit Siam und dem deutſch⸗ ſchwediſchen Abkommen zur Ausgleichung der in⸗ und aus⸗ kändiſchen Beſteuerung zugeſtimmt wurde. Weiter erklärte ſich der Reichsrat damit einverſtanden, daß die Novelle 21 Unfallverſicherungsgeſetz beim neuen Reichsrat wie⸗ eingebracht wird. Not⸗Front in Gaarbrücken. Scharfe Zuſammenſtöße mit der Polizei. 1545 Saarbrücken, 10. Juli. . Die Gruppe Saar des Roten Frontkämpferbundes hatte eine Kundgebung einberufen, die aber durch die Regierungskommiſſion verboten wurde, weil bekannt ge⸗ worden war, daß man beabſichtige, den im Zuchthauſe Lerchesflur wegen ſchwerer Verbrechen ſitzenden Kommuni⸗ ſtenhäupling Reinhardt zu befreien. Zahlreiche Polizei wurde aufgeboten, die am Bahnhof die in großer Zahl ankommenden Kommuniſten⸗Abordnungen aus Belgien und Frankreich entwaffnete und mit den nächſten Zügen wieder in ihre Heimat abſchob. Der Roten Frontkäm⸗ pferx aus dem Saargebiet bemächtigte ſich deshalb eine große Erregung. In Gruppen zogen ſie durch die Stadt, alle mit Gummiknüppeln, viele auch mit ſcharfen Waffen verſehen, nach dem Bahnhof. um ihren ausländiſchen Genoſſen Hilfe CEBIT D M ILO ROMAN VON ARNO ERAN Z E BEHFNHHECHH8SCHOUIZ OUHOH WEU. AG OSHAH MEINTE FI WET NU AA (10. Fortſetzung.) Er brachte den Strauß zum Vorſchein— lauter Marſchall Niel⸗Roſen, deren Blüten wie große gelbe Tropfen zwiſchen dem dunklen Grün der Blätter leuchteten— teilte ihn und überreichte ihn mit den Worten:„Die Damen wollen ge⸗ ruhen, den Gruß meiner Heimat gnädigſt anzunehmen.“ „Na, Frau Fürſtin, Roſen aus— Nordweſt! Was ſagen N— War ich ſchon mal ſo aufmerkſam,“ ulkte Mac od. „Nein, gewiß nicht. Sie tun es billiger— mit Worten.“ „Aber deshalb nicht weniger überzeugend und aufrichtig,“ antwortete Mac und ſchritt mit der Fürſtin dem Ausgang zu Caliſch und Traute folgten. Sie gingen ſtumm neben⸗ einander her. Pieter gefiel das Verhältnis nicht, in welchem die Voranſchreitenden zueinander ſtanden. Die Fürſtin war ihm zu frei. Sie ſchten ihm ſo ungeniert. Wie ſie ſoeben Mac Leods Arm nahm, als ſie den Ring überquerten, das war— war—. Unmutig zog er den Hut in die Stirn. Ja— was war es denn? Er wußte es nicht zu benennen. Jedenfalls lag ein gewiſſes Vertrautſein im Verkehr der Fürſtin mit Mac Leod— und mehr noch umgekehrt. Als ſie in die Kaiſerſtraße einbogen, frug Pieter die Ge⸗ fährtin:„Hat die Fürſtin ſchon lange den Vorzug, Sie zu kennen, gnädige Frau?“ Den Vorzug— mich zu kennen,“ antwortete Traute, „Sie hätten umgekehrt fragen müſſen, Herr Caliſch. Zwi⸗ ſchen einer b Malakow und einer Frau Hauptmann Mae Leod iſt doch wohl ein ziemlicher Unkerſchled.“ „Nicht doch, gnädige Frau, das iſt Auffaſſungsſache. Der 2 Je iſt notwendigerweiſe nicht immer der Wert⸗ vollere.“ i a „Sie wollen mir Komplimente machen?“ „Auch das nicht,“ ſagte Pieter ernſt und leichen gemeſſenen Weſſe fort:„Eine unerläßl tellung laſſen Sie uhr in der e Richtig⸗ mich bitte bei dieſer Gelegenhell im vor A leſſten. Dave eniſtand ein Sandgemenge zwischen den Gendarmen und den Frontkämpſern, wobei die letzteren entweffnet und vertrieben werden lonnten. Die ganze Nacht hindurch ſtand die Gendarmerie mit der ſtädtiſchen Polizei in Alarmbeteitſchaft. Kurz nach 1 Uhr nachts kam es in der Wilhelmſteaße zu einem ernſten Zuſam⸗ menſtoß. Trotz der Anrufe der Landjäger wollte eine Gruppe von etwa 50 Mann weiter marſchieren. Die Noten Frontkämpfer drohten mit Schießen, falls ſie an⸗ gegriffen würden. Einer davon gab aus einem Nevol⸗ ver einen Schuß auf die Landjäger ab, worauf dieſe mit blanker Waffe vorgingen. Dabei gab es auf Seiten der Noten Frontkämpfer verſchiedene leichte Verletzungen. Später kam es noch einmal zu einem Zuſammen⸗ ſtoß, wobei aber die Landjäger die Frontkämpfer zer⸗ iſtreuen konnten. Erſt ſpät in der Nacht zogen ſich dieſe zurück und die Ruhe trat wieder ein. Rettung nur durch Eisbrecher. Die verzweifelte Lage der„Italia“⸗Mannſchaft. (21 Stockholm, 10. Juli. Das Mißtrauen gegenüber den hoffnungsvollen Be⸗ richten der Italiener über die Möglichkeit der Rettung der„Italia“⸗Mannſchaft hat ſich verſtärkt, ſeitdem ſchwe⸗ diſche Berichterſtatter in Spitzbergen angelangt ſind. I beſtätigen die Mitteilungen Thornbergs über die beinahe hoffnungsloſe Lage der„Italia“ ⸗Mannſchaft. Lundborg hat erklärt, daß die 13 Tage, die er mit den Italienern auf der Eisſcholle zuſammen verbringen mußte, ſchrecklich waren. Die Nahrung war ſehr ſchlecht. zumeiſt beſtand ſie nur aus Eisbärenfleiſch. Sehr häu⸗ fig kam es zu Zänkerejen zwiſchen den kranken Leuten. Vom Lager aus konnt⸗ man das Land ſehen. Kap Smith war nur ſieben Kilometer entfernt. Ein Fußmarſch war jedoch infolge der furchtbaren Gefahren unmöglich. Während einer Woche Ne raſender Sturm, dann hüllten wieder dichte Nebel alles in Dunkelheit. Ein ſchwediſcher Preſſevertreter berichtet, daß alle Italiener nierenkrank ſeien. Die Möglichkeit einer Landung in der Nähe des Lagers werde durch das milde Wetter immer mehr vermindert. Die einzige Hoffnung beruhe noch auf ſchnellem Vorwärtskommen der Eisbrecher. Aus dem In⸗ und Auslande. Beſprechungen über aktuelle Fragen. Berlin, 10. Juli. Die Beſprechungen des Reichsjuſtiz⸗ miniſters Koch mit den Vertretern der hinter der Regie⸗ rung ſtehenden Parteien über die Frage der Amne⸗ 10 führten noch nicht zu endgültigen Ergebniſſen und ſol⸗ en fortgeſetzt werden. Auch Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding verhandelte erneut mit den Parteien über die Frage der Senkung der Einkommenſteuer. Ferner beriet Ler ſoziale Ausſchuß die Frage der Kriſenunterſtützung auf Grund eines kommuniſtiſchen Antrages auf Ausdeh⸗ nung der Kriſenfürſorge. Reichsarbeitsminiſter Wiſſell machte dabei programmatiſche Ausführungen über die Ar⸗ beit der Kriſenfürſorge. Das italjeniſche Fluggeſchwader auf dem Fluge nach Rom. „„ Nom, 10. Juni. Das aus 11 Flugzeugen beſtehende italieniſche Flugzeuggeſchwader ſtartete in Tempelhof zum Weiterflug nach Rom. Das Führerflugzeug des Ge⸗ ſchwaders wurde von Unterſtaatsſekretär Balbo geſteuert. Zum Abſchied hatten ſich Vertreter der italieniſchen Bot⸗ ſchaft und der italieniſchen Kolonie, ſowie für das Reſchs⸗ verkehrsminiſterium Geheimrat Fiſch und Vertreter der deutſchen Lufthanſa eingefunden. ö Die ſchwierigen Verhandlungen in Belgrad. „„Belgrad, 10. Juli. In der Entwicklung der Kriſe iſt infolge der verſchärften Haltung der Oppoſition kein Fortſchritt zu verzeichnen. Der König hatte mit einem der angeſehenſten ſerbiſchen Heerführer, dem Woiwoden Fee e eine Beſprechung, die hauptſächlich der Frage der Biſdung einer außerparlamentariſchen 6 05 rung unter hrung des Generals oder bei eimer 5 lebming des Fßenerals eines Arbeiterkabinetts galt. Auch Pripitſchewifſch wurde wieder vom 1 empfangen. 48 machte über die Unterredung jedoch keinerleſ Mit ung. 1 aus tun, gnädige Frau. Ich werde das Glück haben, Sie jetzt öfter zu ſehen———“ Traute ſah ihn aus großen Augen verſtändnislos an. „Erſchrecken Sie nicht, gnädige 5 Ich weiß, daß es ſo ſein wird, vorausgeſetzt, daß Ihnen meine beſcheidene Wenigkeit genügt. Es wird alſo gut und zweckmäßig ſein, meinerſeits i en, daß ich mich gerade Ihnen gegen⸗ über weder zu Zugeſtändniſſen noch Komplimenten ver⸗ leiden laſſen werde. Ich würde glücklich ſein, gnädige Frau. wenn Sie meine Aeußerungen als meiner innerſten Ueber⸗ zeugung entſprungen anſehen wollten.“ „Alſo auch Ihre Frage von vorhin?“ „Ich bitte darum.“ „Wir kennen die Fürſtin nicht länger als ſie uns Die Be⸗ kanntſchaft datiert vom zweiten Tage unſeres Hierſeins. Warum aber wollen Sie das 1 Herr Caliſch?“ Er wich der Antwort aus und ſagte:„Ich muß mich doch irgendwie zu dieſer Dame ſtellen.“ „Iſt Sie Ihnen unſympathiſch,“ fragte Traute. „Ich kenne ſie ja noch gar nicht.“ „Sie ſahen ſie doch.“ „Gewiß, gnädige Frau. Ich ſah ein pikanteintereſſantes Geſicht. Das iſt aber auch alles.— Ein Urteil wäre alſo immerhin verfrüht.“ „Schade!— Ich hätte ſo gern gewußt, welchen Eindruck Sie von unſerer Freundin haben.“ 5 Scherzend erwiderte Pieter:„Fürſtinnen ſind ausnahms⸗ los licht mein Schwarm, gnädige Frau.“ f 191 ſagte Traute betrübt,„das wird Mac beſtimmt ſehr eid tun.“ f „Oder auch nicht,“ dachte Caliſch, antwortete aber:„Ich will es ſehr ho 905 Wenn ich ihm den Kuppelpelz verdienen laſſen kann, will ich es ſehr gern tun.“ So kam man unter Plaudern und Lachen nach dem Hotel, um fh unter Plaudern und Lachen zu trennen und ſich an der table d'hote wlederzuſehen. So machte man am Nach ⸗ mittag in 1 70 Stimmung feinen Rundgang durch den Kurpark und ließ ſich dann nach dem Neroberg fahren um dort wieder unter Plaudern und Lachen den Kaffee zu trinken. Am Abend ſaß man bel Muſik und Pommery greno den trank Mac nun einmal ſo gern— im groß des Hotels Tag getan hatte, man lachte und plaud Der mazedoniſche Brandherd. Der Präſident der„Imro“ erſchoſſen. 5 4 M Belgrad, 10. Juli. In Sofia wurde auf wel Männer von drei Unb kannten ein Nevolberattenlat verübt. Von den Ueber Ffallenen blieb der eine auf der Stelle tot liegen, der andere letzungen erlag. Der Unterſuchungsrichter ſtellte fe daß der im Krankenhaus Verſtorbene General Protoge row war, der Führer der mazedoniſchen Komitatſchis ung Am 2. Auguſt ds. Js. würde ſich zum 25. Male d Tag jähren, an dem 1903 25 000 chrittliche mia be a en ſich gegen eine Macht von 350 000 Tür erhoben und ihrer Niederlage, der das 40 Entſetz in gens Mazedonien folgte, mehr als fünf Mal ſo d Türken opferten, als ihre eigene Zahl betrug. Aus dieſ Tagen ſtammt der ungeheuerliche Fanatismu de r 1 die ſeither faſt ununterbrochen e Spielball der Mächtepolitik am Balkan waren, die ein großen und ſtarken Balkanſtaat wollten, insbeſondere M zedonien als Zankapfel zwiſchen Bulgarien und Serbie ſchufen. Die Innere Mazedoniſche Revolutionäre Organi tion(J. M. R. O.) allerdings beſtand damals ſchon zehn Jah und ihr Ziel war von vornherein die vollſtändige B freiung von jeglichem Joch mit dem Motto „Freiheit oder Tov“ ber Das Ende des Weltkrieges ließ Mazedonlen w er an das frühere Serbien fallen, das ſo das H des Balkans ſich einverleibte, als welches die Gegend zw chen Saloniki, Kawala, Usküb und Monaſtir zu gelt at. Die J. M. R. O., die ſchon während des Krieges ei umfangreiche Tätigkeit gegen Serbien entſaltet und d bei unzählige Opfer de hatte, nahm mit neuer Ener gie und verſtärktem Radikalismus ihre Tätigkeit wieder auf hr Prinzip wurde angeſichts der zunächſt noch hoffnung dosen Situation, durch ſtändige Gewalttaten gegen die Unterdrücker Mazedoniens Europa zu zwinge ſich mit der mazedoniſchen Sache auseinanderzuſetzen. No im Auguſt 1926 erklärte der erſte Vorſitzende des Zentra komitees, der eben ermordete General Protogerow in G meinſchaft mit Michailow, dem zweiten VPorſitzenden d Zentralkomitees, b daß die J. M. R. OD.„den Kampf fortſetzen wird, ſolan die Autonomie Mazedoniens nicht erreicht iſt.. Dur welche Mittel der Kampf weitergeführt wird, ob dur Mazedonien herrſchen.“. ariſchen Regierung verſucht hat, die Ausführung weitere errorakte zu Gunſten einer Entſpannung der Atmoſp wiſchen Sofia und Belgrad zu verhindern und es ſchein aß er dieſem Verſuch zur Mäßigung zum Opfer gefalle 1 Glaubt man doch 1 daß die Mörder ſelbſt in de reiſen des zweiten Vorſitzenden des Zentralkomitees d J. M. R. O., Michailow, zu ſuͤchen ſind. Es kann weiter ni ausbleiben, daß bei neuer Steigerung der mazedoniſchen Terrorakte ſich auch wieder der ſerbiſche Terror in Mazedonien ſtä regen wird und welche öglichkeiten in dieſer Radikal ſierung beider Seiten ruhen, iſt leicht zu erkennen, wer man ſich erinnert, daß vor zwei Jahren in der Skupſchtir gefordert wurde, daß Südflawien in der Verfolgung m zedoniſcher Komitatſchibanden gegebenenfalls au chan d bulgariſchen Grenze nicht mehr Halt machen ſolle. Ma erinnert ſich bei dieſer Gelegenheit der vielfach aufgetau ten Mitteilungen über italieniſches Geld, Ea, um Produkte des Zufalls zu ſein. Wenn abe Tages die Dinge ſo weit gedeihen, daß Italien ſich wie in Albanien— zur „Herſtellung“ der Ordnung ng und ihre Wirkungen auf den europäiſchen und Balkanfrieden nicht abzuſehen. Schlimm genug iſt dieſe und ſchon Ne bedroht, daß aus dem mazedonſſcheß randherd wieder ale und tat dasſelbe, was man den kleben langen und plauderte wiede. den Revolvern mazedoniſcher Komitatſchis entzünden. N Alle waren ſie zu gleichem löblichen Tun vereinigt, die in Geſchäften, zur Kur oder zum Amüſement im Naſſauiſchen Hof e e waren: ſowie der Magnat mit den Flammenaugen, die Tünnes aus Köln, die Schmätzles aus Müſchteberg und di von Protze& Co. aus Preußiſch⸗Berlin. Es iſt überall das ſterben will. Ton ſich wiederholte, um dann in einer Quinte nach oben i 0 0— 5 11 i 5 b= ene e ee n en, e n e. verzieht ſich langſam das Gewitter. Nur noch kurz leuch⸗ Langſam erhob er ſich, n „An der ſchönen blauen Donau!“ Mac Leod breitete die Arme aus. als ziehe ihn ein Unſichtbares empor. „Ein Walzer von Strauß!— Frau Fürſtin, wie wär es, wenn wir ihn tanzten— in 1 und Sünden.“ Mit einem Ruck ſahen drei Ges entgeiſterte Augenpaare ſtarrten ihn an. Im Moment hatte ſich der Entgleiſte in der Gewalt. Be · 0 freiend klang ein helles Lachen auf. der Fürſtin, dann ſenkte er ſeinen ſagte: war ein Zitat Er verneigte ſich vor Ich bitte um dieſen Tanz.“ Und die Bitte klang wie Befehl „Ihre Gattin, Herr Hauptmann, ſollte den Vorzug haben.“ 1 wehrte die Fürſtin ab. Brüsk aber antwortete er:„Die darf nicht tanzen— leider— vom Arzt verboten— aus beſtimmten Gründen.“ Das war h agt, brutal und roh, wie wenn ein Stall⸗ knecht ſpricht:„Meine Frau fühlt ſich Mutter.“ Pieter biß ſich auf die Lippen. Seine Stirn war umwölkt. Die Augen ein ſchmaler Schlitz. Er ſah aus, als empfinde er einen wahnſinnigen Schmerz. Die Fürſtin ergriff Traute's Hand und küßte ſie heftig 1 leidenſchaftlich zwei⸗, dreimal und flüſterte nahe ihrem r: 6 N 0 1 „O Sie heilige Gebenedeite. Gottes Glück auf Ihr 9 — Gottes hlt auf den Weg und Segen 9 9 9 5 ewig. 5 0 el. rte ſich Mac und rückte ungeduldig den 0 a a Da rau „Sind Sie mir böſe, Liebes,“ fragte rage bree Maanssf- 6 bt are 0 W wurde ins Krankenhaus überführt, wo er ſeinen Ver ö der Präſident der mazedoniſchen Organfſationen, denen auch Einfälle nach Jugoſlawien zugeſchrieben werd⸗ 1 4* legale oder illegale, hängt von denen ab, die jetzt übe. Es ſcheint, daß Protogerow auf Wunſch der bub Norde, Mittel⸗ und einzelnen Teilen de zum Auftreten vorübergehender Regenfälle geführt. Hoher Verhinderung der Bildung einer großen Balkanmacht paß eine uch in Mazedonien berufen fühlt, iſt die weitere Ent. wicklu unken aufſtieben, die das Pulver i, der Strumpffabrikant aus Aue, Herren leiche: Man lebt, weil man nich. Da hob die Muſik an— leiſe, wie wiegende Wellen. Ein Akkord klang auf in D⸗Dur und im Dreiklang, deſſen dritte chter zu ihm auf und drei lick tief in den ihren und „Es war nicht der Wein, Fürſtin Malakow— es Baden iſt. Le l Darum die Mate Ge — 1 1 dun Waser f Aus Nah und Fern. Frankfurt a M.,(Vom fahrenden Zug ge⸗ 0 wiſchen Offenbach und Frankfurt ſtürzte die Jiährige Maria Jäger aus Offenbach aus einem fahren⸗ den Zug der Lokalbahn. Dem Mädchen wurde von den Rädern das linke Bein abgequetſcht, ſo daß es völlig abgenommen werden mußte. St. Goarshauſen.(Die Burg Katz zu verkau⸗ fen.) Das kühn aufgebaute Felſenneſt, das den ſtromab Fahrenden nach dem Engpaß am Loreleifelſen, rechts, auf ſteiler Höhe grüßt, iſt Burg Katz oder Neukatzen⸗ elnbogen, wie ſie geſchichtlich heißt. Aus den Trümmerſtät⸗ ten, die 1804 die Franzoſen zurückließen, wurde die Ruine zu einem ſtattlichen Wohnſitz nach den alten Grundriſſen wieder aufgebaut. Lange Jahre war der wundervolle Sitz bewohnt, zuletzt auch von dem Landrat des Kreiſes St. Goarshauſen. Vor einigen Jahren ging die Burg in den Beſitz des Bildhauers Ludwig Kannengießer aus München über. Doch auch dieſer konnte den wertvollen Beſſtz wirtſchaftlich nicht halten. Im Wege der Zwangs⸗ vollſtrecung ſoll die Burg mit allen Wohnhäuſern, Wal⸗ dungen, Weinbergen und ſonſtigem Beſitz am 31. Auguſt SGundernhauſen i. Taunus.(Großfeuer.) Die Wirtſchaftsgebäude der Landwirte Konrad Huf und Ph. Heil wurden in der Nacht durch ein Großfeuer vernich⸗ tet. Die Löſcharbeiten wurden durch Waſſermangel außer⸗ ordentlich erſchwert. Aus dieſem Grunde konnte auch die Dieburger Motorſpritze nicht eingreifen. öffentlich verſteigert werden. Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 10. Jult. ö Verliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. ondon 20,377— 20,417; Newyork 4,1850— 4,1930; mſterdam 168,62— 168,96; Brüſſel 58,385— 58,505: anzig 81,44— 81,60; Italien 21,955— 21,995; Jugo⸗ flawien 7,363— 7,377; Kopenhagen 111,99— 112,21; Wiſſabon 18,78— 18,82; Oslo 111,95— 112,17; Paris 16,395— 16,435; Prag 12,404— 12,424; Schweiz 80,655 80,815: Spanien 69,01— 69,15; Stockholm 112,16— 112,38; Wien 59,01— 59,12. Berliner Efſektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 285,25 Commerz⸗ und Privatbank 187,75; Darm⸗ Wen und Nationalbank 276,50; Deutſche Bank 167; iskonto⸗Komm. 162,25; Dresdner Bank 166,50; Hamb.⸗ Amerika⸗Pak. 168,75: Nordd. Lloyd 158,75; Allg. Elektri⸗ 0 178,75; Daimler⸗Benz 108; Deutſche Erdöl 142,75; Linoleum 393; J. G. Farbeninduſtrie 266,25; Th. Goldſchmidt 96,25; Karſtadt 234; Phönix 92,375 Polyphonwerke 571 Rhein. Braunkohlen und Br. 292; Rhein. Stahl 151,75; Schultheiß⸗Patzenhofer 350: Tietz 264; Ver. Glanzſtoffe Elberfeld 645: Ver. Stahlwerke 96,25; Weſteregeln 274; Zellſtoff Waldhof 310,50. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 11. Juli. Der Vorſtoß kühler Luftmaſſen aus Weſten hat in Süddeutſchlands Luftdruck, der ſich vom Weſten her ausbildet, wird in Weſt⸗ und Oſtdeutſchland fortſchreitende Aufheiterung und Erwärmung bringen. Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Wollig bis heiter, zunächſt trocken, wärmer, ſchwache Luftbewegung. Das Gewitter. In keinem richtigen Sommer fehlen die Gewitter. Wenn der Tag drückend ſchwül iſt, ſo ballen ſich die Wolten drohend zuſammen, werden dunkel und ſchwe⸗ ben wie ein finſteres Verhängnis über Stadt und Land. Der Wind pfeift und bewegt Bäume und Büſche zu mächtigem Rauſchen und die Saat erſchauert. Mit Stur⸗ mesgetön kündigt ſich das Entfeſſeln der Elemente an. Bereits fällt der Regen in dicken und ſchweren Tropfen, Blitze leuchten kurz auf, dumpf grollt und rollt der Don⸗ ner. Immer näher rückt die erſchütterte, aufgeregte Decke des Himmels. Immer heller zucken die Blitze, blendende, zackige Stränge, die im Augenblick kommen und ver⸗ ſchwinden: immer dröhnender und gewaltiger ertönt der Donner aus den ſich ſchließenden und aneinanderprallenden dicken Wolken. Nun gießt es in Strömen. Man ſchließt die Fenſter und in manchem Haus winkel ſitzen veräng⸗ ſtigte Menſchen und Tiere, die nicht wagen, das gran⸗ dioſe Nalurſpiel zu beobachten. Viele Herzen bangen da in den Sekunden zwiſchen Blitz und Donnerkrachen um Angehörige, die ſie draußen auf den Fluren und in den Wäldern wiſſen. Wie oft kehrt ein vom Gewitter üher⸗ raſchter Menſch nicht mehr heim, wie oft ſchlägt aber auch der Blitz zündend in Häuſer und Bäume! Denn, wenn immer mehr Zeit zwiſchen Blitz und Donner vergeht, et da und dork ein Blitz auf, nur ſchwach hallt noch der Donner und endlich, wenn die Regenſchleuſen verſiegen, öffnet der Himmel wieder ſeine Bläue, die Sonne lacht hervor und blickt erwärmend auf eine erquickte Welt. Dann erſtrahlt wohl am Horizont in wunderbaren Far⸗ hben ein hochgewölbter Regenbogen, gleichſam als Zeichen der Verſöhnung zwiſchen Himmel und Erde. Und der Fzpweifelnde Menſch weiß: So wie die Gewitterſtürme kom⸗ men und gehen, ſo auch wechſeln in ſeinem Leben die trüben und heiteren Tage.. — Verlängerung der Kurzarbeiterunterſtützung. Der Verwaltungsrat der Reichsanstalt für Arbeitspermittlung, und Arbeitsloſenverſicherung hat verordnet, daß die Kurz⸗ e e inn 5 1 1928 im 9 i mfang beſtehen. 4 5 e Worſch beim Baden. Bie Zahl der Unfälle deim wie die letzten Tage in erſchreckender Weiſe zeigten, im Jugehmen begriffen. Auf eine Arſache ſoll beshalk hier aufmerkſam gemacht werden: Hunderte ſetzen ihren Körper ſtundenlang der Sonnenbeſtrahlung aus, 0 ſolange, bis ſich die Haut gerötet hat oder gar 5 5 en entſtanden ſind. Dann gehen ſie— ohne Se TAbtählungf— ins Waſſer. It es da ein Wun⸗ der, wenn ſchwere rankheitecei n folgen! Die en Todesfälle durch Ertrinken ſind auf Herzſchlag plötlicher Abkuhlung, z. B. durch Sprung ins nen dad nicht ins r f ben! N 4 r R ohne dich vor Das Handwerk und die Reichsregierung. Nach einer Mitteilung des Neichsverbandes des deut ⸗ ſchen Handwerks b die Ausführungen der Reichsregie⸗ rung zu Fragen Berufsſtandes in der im Reichstag em 3. Juli abgegebenen Erklärung vom Handwerk mit großer Aufmerkſamkeit aufgenommen worden. Aller⸗ dings iſt ſchon in vielen Regſerungserklärungen auf Artikel 164 der Reichsverfaſſung hingewieſen worden, ohne da dieſen allgemeinen Verſprechungen eine praktiſche Erfül⸗ lung gefolgt iſt. Auf Grund voraufgegangener Verhand⸗ lungen kann jedoch erklärt werden, daß die neue Regie⸗ rung ihrem Verſprechen, das Handwerk vor Ueberlaſtung und Aufſaugung zu ſchützen und in Geſetzgebung und Verwaltung zu fördern, poſitive Maßnahmen folgen laſſen will. Wie die Regierung in ihrem Programm zuſichert, ſollen der Betätigung der öffentlichen Hand angemeſſene Grenzen gezogen werden. Das Handwerk hofft, daß dieſe Grenzziehung in dem notwendigen Umfang erfolgt. Die Ausdehnung der Verdingungsordnung für Bauleiſtungen wird in Ausſicht geſtellt. Leider hat trotz der vielfach er⸗ folgten Uebernahme der Verdingungsordnung durch ſtaat⸗ liche und gemeindliche Verwaltungen eine das Handwer zufriedenſtellende Regelung des Vergebungsweſens nich durchgeführt werden können. Um hier endlich Wandel 31 ſchaffen, muß die geſetzliche Einführung der Verdingungs ordnung für Bauleistungen ernſthaft in Betracht gezoger werden. In ſteuerlicher Hinſicht iſt es notwendig, einer Ausgleich der Belaſtungen vorzunehmen und vornehm, lich auch mit der Neuregelung des Finanzausgleichs bezw durch die Steuervereinheitlichung einen weſentlichen Abbar der beſonders drückenden Realſteuern herbeizuführen. Ii ſozialpolitiſcher Hinſicht muß die bisherige ſchematiſche Re gelung ſozialer Fragen durch individuelle Geſtaltung un⸗ ter beſonderer Berückſichtigung der Belange des Hand⸗ werks erſetzt werden. Die Einſtellung des Handwerks zu der in der Regierungserklärung angekündigten Handwer⸗ kternovelle wird von deren Inhalt abhängen. Ihrer Vorlage ſieht das Handwerk mit großer Spannung ent⸗ gegen, umſomehr, als es ſeit 8 Jahren einen zeitgemäßen Ausbau ſeiner berufsſtändiſchen Selbſtverwaltung erſtrebt. 9 N eee Wichtig für Männer! Wichtig für Frauen! Wichtig für jeden Beſteller! 1. Unterſchreibe nichts, was Du nicht vorher genau durch⸗ geleſen und in allen Punkten verſtanden haſt. Erſt leſen und dann erſt unterſchreiben. Achte beſonders auf die klein gedruckten Stellen, ſie ſind meiſt die Wichtigſten. Steht etwas im Beſtellſchein von Erfüllungsort, oder Gerichtsſtand, dann lehne die Unterzeichnung ab, denn die täglich einlaufenden gerichtlichen Zahlungs befehle, beweiſen, mit welcher Unkenntnis Beſtellſcheine unter⸗ ſchrieben werden. Alſo Vorſicht in jeder Hinſicht! Adler. » Katholiſcher Kirchenchor. Heute Mittwoch Abend 9 Uhr Geſſiagp obe für den ganzen Chor Es darf kein Miiglied fehlen, da vor der Geſangprobe eine wichtige Be⸗ ſprechung ſtattſindet. D. J. K. Viernheim. Heute Abend halb 9 Uhr Zuſammen unf! der Privalmaunſchaft im Kaffee Brechtel zwecks wichtiger Beſprechung. * Ein begehrter Poſten. Für den freigewordenen Feldhaterpoſten in Heddesheim hatten ſich nicht weniger als 75 Perſonen aller Berufe gemeldet. Jakob Kolb 2 und Gg. Adam Schmidt wurden mit einer einjährigen Prsbezelt zu Feldhütern ernannt. Genuß von Erdbeeren darf nicht übermäßig ge⸗ ſchehen. Erdbeeren enthalten einen Stoff, der Neſſelfieber erzeugt(Hauausſchlag), beſonders für Perſonen, die em⸗ pfindliche Haut haben. Auch für Herz und Gichtkrank⸗ wirkt der Genuß ungünſtig. Kleine Kinder ſollen möglichſt wenig eehalten. * Die Probefahrt des neuen Zeppelin, der dleſer Tage getauft wurde, wird ihn auch in unſere Gegend führen. Er wird über Heidelberg nach Flank⸗ furt fliegen, ſo daß er auch von hier aus gut zu ſehen ſein wird. Wann die Probefahrt des Rieſenluftſcheffes ſtatt⸗ ſindet, ſteht noch nicht feſt, vermutlich aber ſchon in der nächſten Zeit. „ Wirtſchafts⸗Berkauf. Wie in vorliegender Nummer bekanntgegeben wird, iſt eine ſofort beziehbare Wirtſchaft zu verkaufen. Intereſſenten erfahren die Adreſſe im Verlag dieſer Zeitung. »Obſtgroßmarkt Weinheim. Marktbericht vom 9. Juli 1928. Anfuhr: an Johannisbeeren 95 Ztr., Preis 19— 22 Pfg., für das Pfund, Anfuhr an Kirſchen, Stachelbeeren Himbeeren, Birnen und Pfirſichen gering. Preiſe: Rirſchen 30—48 Pfg., Stachelbeeren 5— 25 Pfg., Himbeeren 48—53 Pfg., Birnen 28— 29 Pfg., Pfirſiſche 42 Pfg., für das Pfund. Markt geräumt. * er Fuchs im Hüßtnerſtall. Ein Land⸗ wirt in der Nachbarſchaft wurde früh morgens durch das Geſchrei ſeiner Hühner aufgeweckt. Als er hinauseilte ſah er einen alten Fuchs aus dem Hͤhnerſtall entfliehen Nicht weniger wie 18 alte Hühner, etwa 36 junge und 4 Enten waren dem Hühnerdieb zum Opfer gefallen. Außerdem fand man einige Meter von dem Hofe entfernt ein getötetes Truthuhn.. * Für Nabfahrer! 6s bertſcht mmer nech die irrige Meinung bei den Radfahrern, daß ein Fußgäager, ber auf der Fußbank neben einer Straße geht, elnem dem 1975 Weg bentzenden Nabfahrer nach rechts ausweichen e. 8 Dem iſt abet t ſo, Ein Fußgänger braucht oder Schillerſchule. — 23 000.— auf dem Sehſteig einem Radfahrer nicht auszuweichen, via, mehr it letzterer seryflichtet, dem Fußgänger Platz zu machen; mithin hat der Rabfahier die Fußbank ſofort zu verlaf R Gemeinderatsſitzungsbericht vom Dienstag, den 10. Juli 1928. Das Plenum war vollzählig bis auf den Herrn Beigeordneten Roos und Gemeinderat Neff. Den Vor⸗ ſiz führte Herr Bürgermeiſter Lamberth, das Protokoll Herr Verw. Sekr Pfützer. Vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung wurden verſchtedene Kommiſſionsbeſchlaſſe be⸗ kannt gegeben, von welchen wir hier die wichtigzſten an⸗ führen: Für den Erhalt von Baudarlehen wurde, da der Fr. Vehrenkamp durch ſeinen Hauskauf Dr. Keil, Bahn⸗ hofſtr. in Wegfall kam, der Helbig Joh., Phil. Babylon 4. und Michelhans vorgeſehen.— Verſchtedene Bauplätze am Tivoli wurden abgegeben— Auf Antrag des Ge⸗ meinderats Zöller wurde in der Repelseck Baugelände erſchloſſen und demſelben die Aus nahmegenehmigung er⸗ teilt.— Die Einführung der Bierſteuer wurde wieder⸗ holt abgelehnt, da hierfür die Grundſteuer ermäßigt wer⸗ den müßte.— Dem Inſtitut St. Maris wurde ein Zu⸗ ſchuß von 100 Mark für die Kochſchule gewährt.— Ver⸗ ſchtedene Stund ungsgeſuche wurden genehmigt.— Die Platzmiete für das Gelände zwiſchen Friedhof und Bahn⸗ ſchienen 6550 qm wird auf 10 Pfennig pro qm feſtgeſetzt Zur Tagesordnung: Punkt 1. Die Ortsdurchſahrt Vlern⸗ heim. Die Verhandlungen mit dem Provinzial⸗Ausſchuß erbrachten, daß die Weinheimer⸗ und Mannheimerſtraße noch in dieſem Jahre und die Rathaus⸗Lorſcherſtraße erſt im Jahre 1929 hergerichtet und gewalzt wird. i Punkt 2. Errichtung eines Bades in Die Koſten betragen Mark Das Projekt wird, da kein Geld dafür vor⸗ handen iſt, bis auf Weiteres zurückgeſtellt.* Punkt 3. Zur Bekämpfung der Woh⸗ nungs not betr. Unterbringung nicht zahlungskräftiger Mieter. Hierfür beſchließt der Gemeinderat eine Baracke mit feſtem Unterbau ohne Keller, mit 4 Wohnungen zu erſtellen. Die Koſten von 7 700 Mark werden genehmigt. Die Platzfrage, ob die Baracke am Tivoli oder hinter der Tränke am Bürſtädterweg erſtellt wird, bleibt der Bau⸗ kommiſſion zur näheren Prüfung u. Feſtlegung vorbehalten Punkt 4. Abſchluß eines Vertrages tt der Sportvereinigung Amiecltta 09. Der ſchon vor geraumer Zeit von der Bürgermeiſterei ausge⸗ arbeitete Pachtvertrag um den Sportplatz, zwiſchen Ge⸗ meinde und Sportvereinigung wurde von letzterer bean⸗ ſtandet und beſonders gewünſcht, daß die Kündigungs zeit von ½ Jahr auf 1 Jahr erweitert und der Plaß auf 10 Jahre feſt an Hand gegeben wird, damit Befeſtigung des Platzes und die Erſtellung von Waſchräumen vorgenom⸗ men werden kann. Dieſe Wünſche wurden abgelehnt und auf die ½jährige Kündigung ohne feſte an Handgabe des Platzes beſtanden, ſowſe Friſt zur Unterzeichnung des Vertrags bis 1. Auguſt 1928 geſetzt bet Vermeidung von Weiterungen. Punkt 5. Den Viernheimer Waldrezeß⸗ vertrag. Die erſtrebte außergerichtliche Einigung mit dem heſſ. Staat kam nicht zuſtande, ſodaß alſo der Pro⸗ zeß nach den Gerichtsferten, die am 15. September 1929 enden, einſetzen wird. Eingeklagt werden 12 000 Mark, welches für 2 Gerichtstermine 5 000 Mark Koſten verur⸗ ſachen. Von dem Rechte der Gegenklage, wodurch ſich die Koſten bedeutend erhöhen würden, ſowie von dem Ein⸗ ſpruch gegen Verjährung will das Mintſtertum abſehen. Die Angelegentzett wird wieder vorgelegt, wenn ſich die Gemeinden Kleinhaufen und Lorſch, wie Bürſtadt, zur anteilmäßigen Tragung der Koſten entſchloſſen haben. Punkt 6 Beſteuerung der Fuß ballwett⸗ ſpiele. Der Gemeinderat nimmt Kenntnis von dem Urteil des Landgerichts Karlsruhe, wonach die Klage der Stadt Mannheim gegen die dortigen Fußballvereine auf Erſtattung von Steuern bei Fußballſptelen abgelehnt wurde, und beſchließt die Augelegenhett, da die Sache ausſichtslos iſt, bet Seite zu legen. Punkt 7 Schulſaalüberlaſſung. Der Freien Arbeiter⸗Unton, Sektion Viernheim, wird zwecks Eſperanto-Unterricht ein Schulſaal in der Goetheſchule zur Verfügung geſtellt. Punkt 8. Der Freiwill. Feuerwehr wur⸗ den die Koſten von 30 Mark anläßlich des Provinzial⸗ tages vergütet. Punkt 9 Die Uebernahme der Bürgſchaft für Zwiſchenkredite ſeitens der Gemeinde für Baugelder findet auch weiter gegen Erſtellung eines Bürgen pro 1000 ſtatt. Hiermit war die Sitzung beendet. Amtlicher Teil Bekanntmachung. Betr.: Dei Ausſchlag und die Echebung der Beiträge ber Biehbeſſzer zu den Naſten der Entſchäbigungen für Vlehserluſe lm Rl, 1927.. Mit der Ghebung der Beiträge wird in unſerer Ge meinde im Laufe der nüchſten Woche begonnen. Die Bei⸗ träge betragen für ſedes Pferd 1,50 MWM. ö Die Bezahlung hat dlrekt an den Grheber Ritl. Jagen 2. dahter geen Quſttung zu erfolgen. Sternheim, den 7. Jall 1928. Heſſiſche Bürgermeisterei Viernhelin. Lambert), ö