Loſe Blätter. Ein Juſtizmord im Jahre 1520. Im Jahre 1520 reiſten zwei Männer aus Neuen⸗ burg, Ulrich Kursner und Johann Sattler, nach Baſel. In Baſel trennten ſie ſich und der Zufall wollte es, daß ſie bei ihrem letzten Zuſammenſein ihre Mäntel ver⸗ tauſchten. Die Geſchäfte führten Sattler weiter, während Kurksner zurückkehrte. In Neuenburg fiel ſofort die ver⸗ tauſchte Kleidung auf, und plötzlich entſtand das Gerücht, Sattler ſei von ſeinem Begleiter ermordet worden. Für dieſe Anſicht ſprach auch noch die Nachricht aus Baſel, daß die beiden ſich dort im Gaſthofe gezankt hätten. Ulrich Kursner wurde demnach verhaftet und da er die Tat leugnete, der Tortur unterworfen. Die Qualen der Fol⸗ ter erpreßten ihm denn auch das Geſtändnis des Mor⸗ des und er wurde zum Tode verurteilt, gerichtet und ſeine Gebeine auf das Rad geflochten. Eine Woche ſpäter kehrte Sattler von ſeiner Reiſe zurück. Neuenburg entſtand jetzt große Beſtürzung, die Kantone Halen auch zuſammen und Unterwalden beantragte, die Richter desſelben Todes wie Kursner ſterben zu laſſen, es blieb aber mit ſeinem Antrage in der Minderheit, doch befahlen die Kantone, es ſollten der Landvogt und ſämtliche Beiſitzer ſich auf die Gerichtsſtätte begeben, dort ſollte der Leichnam mit allen Ehren vom Nade abgenom⸗ men werden, die Richter ſollten den Leichnam ſelbſt auf⸗ abr und dann barhaupt dem Sarge folgen, demütig die Witwe um Verzeihung bitten und ihr, wie ihren. Kindern jährliches Beutel zahlen. ein Einkommen aus ihrem Für unſere Damen. Wenn wir unſeren Blick eine Zeitlang auf eine leb⸗ haft rot gefärbtes und auf einer weißen Unterlage lie⸗ Nicht nur in Unterſtützt da —————— endes Band heften und dann basſelde schneit wegziehen, ſo vermag das Auge infolge der Ermüdung der von dem roten Licht getroffenen Stelle der Netzhaut die vorhin bedeckte Fläche nicht mehr als weiß zu erkennen, ſie er⸗ ſcheint dem Auge grün. Lag früher ein grünes Band da, ſo erſcheint die Stelle rot. Grün und rot ſind zwei ſog. Ergänzungs⸗ oder Komplementärfarben; eine ergänzt die andere zu weiß; eine erſcheint neben der anderen be⸗ deutend friſcher, lebhafter, als wenn ſie für ſich allein betrachtet wird. In derſelben Weiſe verhalten ſich gelb und violett, orange und blau. Und mancher indaſtrielle Modehändler, der ſich die Lehren Chevreol's zu eigen gemacht hat, weiß, das Geſetz über die Farben zum Nachteil und Aerger der Damen anzuwenden. Hat er etwa einen Kleiderſtoff in mißratenem ſchwachen Grün, ſo legt er wie durch Zufall irgend welchen roten Stoff daneben, und ſiehe da, das Grün erſcheint ſo lebhaft und rein, daß die bezauberte Dame gleich zum Kaufe entſchloſ⸗ ſen iſt. Doch wird ſie es erleben, daß die Farbe ſchon bei ihrer Rückkehr nach Hauſe verwandelt und entſtellt iſt, ſofort nämlich, wenn nicht mehr die Komplementärfarbe daneben liegt.— Die Damen ſelbſt aber können ſich das Geſetz recht oft zu Nutze machen, wollen ſie, daß die Farbe ihrer Kleiden d offe rein, lebhaft erſcheinen ſoll, ſo brauchen ſie nur beim Arrangement der Garderobeſtücke dafür Sorge zu tragen, daß in geſchickter Weiſe die jedes⸗ malige Ergänzungsfarbe nen dem Rot oder Blau, Grün uſw. angebracht wird. Oer Dauer weltrekord zurückerobert. Die Junkerspiloten Riſtics und Zimmermann ſtellten mit der Junkers W. 33, Type Bremen, einen neuen Weltrekord pon 65 Stunden 26 Minuten auf. Nach der Landung: von links Riſtics, Profeſſor Jun⸗ kers, Zimmermann. ö und Geſchenke danken herzlichſt Fritz Wüſt und Frau Frieda geb. Bucher aa AAAAAAHHa AAA AVV VNV rr rr rere erer a ù0¾ç,a m Für die uns anläßlich unſerer Vermählung in ſo reichem Maße entgegengebrachten Glückwünſche Saftiger Kegelklub linke Gaſſe Lokal Saftladen 8 N Donnerstag, 12 Juli, „ 0 abends 9 Uhr jährige General⸗ verſan mlung 8 Im Lokal. Freitag 1 abend ab 8 Uhr 15 5— Melsterschaftskegeln ö r Kleinbahnkegler Hierzu laden wir alle Melglieder, ſowie Freunde herzlich ein 5 Der Dorſtand. dal. Nrchenchor Celta“ 0 Heute Mittwoch abend 9 Uhr 2 Geſangprobe für den ganzen Chor. Es darf kein iiiglieb ſehlen, da vor der Geſangprobe eine wichtige Beſprechung Der Vorſtand. D. I. M. Viernheim Heute Abend 9 Uhr Kleine Anzeigen Uülnpmmmmmn puma im„Viernheimer Anzeiger“ werden beach- tet und gelesen. verkaufen oder zu vermieten, Personal oder eine Stellung, dann benutzen Sie bitte unsere Zeitung. Sie befriedigen und Sie werden erstaunt Haben Sie etwas zu suchen Sie Für die ein Hartplatte, 2 Springschlösser 7.50 6.50 15 Hand koffer, echt Vulkanfibre . 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Teil der notwendigen Kapitalien zur Verfügung ge⸗ 1 laſtet al 5(lernheimer Zeitung— Blernheimer Nachrichten) Srſcheint 1.8% Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbetlagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte eee 1 155 Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ dalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erſtes, illeſtes u. erfolgreiches Lobal⸗Anzeigeblatt in Vieruhein r 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt Fanarts b el. Verlag: Joh. Martin, Geschäftsstelle Rathausſtr. ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: 8 r. 161 täglich mit Ausnahme der Bonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 88 8 25 A Viernheimer Tageblatt bei mittags 8 npreife: f Wieder 15 0 1 Nabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen vor⸗ r, größere Artikel Zeſchlſtsgelle 4550 55 ſämtlichen Annoncen⸗Expeditionen Deutſchlands Und des Auslaubs. Amtsblatt der Heſiſthen Vürgermelſterel und des Polizeiants Platzvorſchriften bei An an beſtimmt vorgeſchrie heimer Finzeiger (Viernheimer Bürger⸗ Zig.— Viernh. Volksblatt) Die einſpaltige Petitzeile koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pfgs. einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſerer eigen werden nach Mözlichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme 25 Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen cb Donnerstag, den 12. Juli 1928 45. Jahrgang —————— Wo fliehen wir? 1 Halbjahres⸗Bilanz der deutſchen Wirtſchaft. e Die Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft iſt in der ten Zeit bekanntlich ſtark umſtritten geweſen. Es hat icht an Peſſimiſten gefehlt, die einen ſehr erheblichen ückſchlag vorausſagen zu müſſen glaubten, während an⸗ dere Kreiſe von ſolchen Vorausſagen nichts wiſſen wollten. nter dieſen Umſtänden konnte man em üblichen Halh⸗ ahresbericht der Reichskredit⸗Geſellſchaft, die ihre im Januar und im Juli erſcheinenden Berichten ber„Deutſchlands wirtſchaftliche Entwicklung“ ſtets ein anz vorzügliches Material bietet, mit beſonderem Inter⸗ ſſe entgegenſehen. N Wenn naturgemäß auch unmittelbar nach dem 1. Juli och nicht alle Ziffern für das abgelaufene erſte Halb⸗ ahr vorliegen, ſo kann man doch wohl aus den Berſchten entnehmen, daß das ausgeſprochene gute Wirt⸗ ſchaftswetter vorüber iſt, daß aber auch vorläu⸗ fig nach der ſchlechten Seite beim Wirtſchaftsbarometer och keine übermäßig ſtarken Ausſchläge eingetreten ſind. So hielt die deutſche induſtrielle Produk⸗ tion im erſten Viertel dieſes Jahres den verhältnis⸗ mäßig großen Umfang, den ſie im Verlauf des Jahres 1927 erreicht hatte. Im zweiten Vierteljahr aber iſt bei einer Reihe von Gewerbezweigen ein Rückgang der Auf⸗ träge und der Erzeugung erkennbar geworden. Der Pro⸗ duktionsinderx, der die Produktionsentwicklung von 14 als repräſentativ erachteten Warenarten widerſpiegelt, zeigt nen deutlichen Rückgang und wenn man die induſtrielle Produktion 1924/26 mit 100 anſetzt, ſo ergibt für für den Januar dieſes Jahres eine Wertziffer von 127.8, für en April aber von 122.6. Die elſenſchaffende Induſtrie verzeichnet ein un beträchtlichen Produktionsrückgang und auch die au⸗ tätigkeit beginnt nachzulaſſen. Die Zahl der e» en Bauerlaubniſſe ſinkt, wenn auch augenblicklich die Be⸗ ſchäftigung noch gut iſt, da früher begonnene Bauten fer⸗ tigzuſtellen ſind. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt war zu⸗ nächſt noch befriedigend, die Zahl der Arbeitsloſen, die ſich Mitte Januar auf etwa 1,6 Millionen belief, hatte ſich bis Mitte Juni auf 750000 verringert. Im April zeigte lich jedoch zum erſtenmal ein nicht jahreszeitlich, ſondern konjunkturbedingtes Anſteigen in der Zahl der Kurz⸗ arbeiter und eine Verſchlechterung der Beſchäftigungs⸗ möglichkeit für weibliche Arbeitskräfle. Im Mai hat die Verſchlechterung für dieſe Gruppen Fortſchritte gemacht. er Umſchwung in der Beſchäftigung iſt vorläufig in der Verbrauchsgüterinduſtrie ſtärker als in der Induſtrie der Anlagegüter. Dabei ſind die Löhne zunächſt noch ge⸗ ſtiegen und ein Vergleich der Entwicklung der Löhne und Lebenshaltungskoſten läßt, ſoweit die Statiſtik in dieſer Hinſicht überhaupt brauchbare Auskunft gibt, vermuten, daß der Reallohn der Vorkriegszeit heute erreicht nicht Der Maſſen verbrauch, der ja den weitaus größ⸗ ten Teil der Erzeugung aufnimmt, dürfte denn auch den Vorktriegsverbrauch ungefähr erreicht haben. Beachtens⸗ wert iſt naturgemäß auch die Preisentwicklung, und hier iſt feſtzuſtellen, daß ſich ſeit dem vierten Quartal 1927 eine Preisſteigerung vornehmlich auf dem Gebiete der Anlagegüter zeigt. Zuſammenfaſſend kommt der Bericht der Reichskredit⸗ 4 Geſellſchaft zu folgendem Ergebnis und Ausblick:„Deutſch⸗ land hat in den letzten Jahren große Anſtrengungen ge⸗ lacht, um ſeinen Wachstumsbedarf(die deutſche Bevöl⸗ kerung wächſt in der Gegenwart um jährlich etwa 300 000 Menſchen) zu befriedigen und gleichzeitig Reparationen zahlen zu können. Die Zahl der Erwerbstätigen iſt ſchnel⸗ ler geſtiegen als die Zahl der Bevölkerung. Arbeits⸗ ämpfe ſind weitgehend durch ſchiedliche Regelung ver⸗ Die Leiſtung der Beſchäftigten hat ſich All dieſe Bemühungen hätten nicht in gleichem Um⸗ fange unternommen und zum ei olg geführt werden kön⸗ einen ſehr beträchtlichen nen, wenn nicht das Aus lau ſtellt hätte. Trotzdem aber weder der große Bedarf be⸗ friedic! noch das Kapitalangebot des Auslandes nennens⸗ wert ger geworden iſt, droht eine Stocung in der En lung einzutreten. Die Höhe der Kapitalkoſten zu ſchwer auf der Wirtſchaft. Die Bedenken hiergegen je infolge der Dringlichkeit des Bedarfs eine zeitlang ickgetreten waren, können auf die Dauer nicht e et werden.“ a N Es ergibt ſich aus dieſen Ausführungen die Folge⸗ rung, daß Deutſchland in weitaus größerem Maße als bis⸗ er mit ſeiner Produktion auf den Weltmarkt gehen muß. as aber bedeutet, daß mit bisherigem Aufwand entſpre⸗ chend mehr hergeſtellt, daß noch ſchneller, noch ökonomiſcher als bisher gearbeitet werden muß. unannomauummemaemudmlddeimmmuumddaunded nb bdn dnnn galdaddwualſdaddul lle III Neues in Kürze. 1: Drei Augeſtellte der Verſuchsanſtalt für Luft⸗ fahrt in Adlershof bei Verlin wurden wegen Spionage 1 zu Gunſten Rußlands verhaftet. dem Zentrum, ſowie dem Reichsfinanzminiſter iſt Einigung über die Lohnſteuerſenkung zuſtande gekommen. 1: Der Rechtsausſchuß des Reichstages nahm den Am⸗ neſtieantrag der hinter der Regierung ſtehenden Par leien an. „ie: Im Wohuungsausſchuß des Reichstages ſprach ſich Reichsarbeitsminiſter Wiſſell für eine Rationaliſterung des Wohnungsbaues aus. 1: Jut preußiſchen Landtag wurde das alte Präſidium wiedergewählt. 1: In Landau wurde ein franzöſiſcher Poſten von unbekannten Tätern angeſchoſſen. 2 9 9* Ruſſiſche Spionage in Berlin Verrat von Betriebsgeheimniſſen im Luftverkehr de Berlin, 11. Juli. Mehrere Perſonen, darunter ein Regierungsbau⸗ meiſter Ludwig, wurden durch die Berliner politiſche Po⸗ lizei in Haft genommen, weil ſie in dem dringenden Ver⸗ dacht ſtehen, Betriebsgeheimniſſe der Deutſchen Verſuchs⸗ an elt für Luftverkehr in Adlershof an eine fremde »Macht verraten zu haben. Zu der Spionageangelegenheit bei der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt in Adlershof erfährt man, daß die Verhaftung des Regierungsbaumeiſters L. bereits vor 14 Tagen erfolgte. Gleichzeitig ſind zwei ſeiner Hel⸗ fershelfer, die wohl die Verbindung mit der in Frage kommenden ausländiſchen Macht aufrecht erhalten haben, aber nicht ſelbſt bei der deutſchen Verſuchsanſtalt für Luftfahrt tätig waren, feſtgenommen worden. Die Ver⸗ fehlungen von L., der für Rußland gearbeitet haben ſoll, beſtanden in der Hauptſache darin, daß er Konſtruktions⸗ einzelheiten neuer deutſcher Flugzeugtypen für hohe Sum⸗ men an das Ausland verkauft hat. Daneben hat L. auch wahrſcheinlich Forſchungsmaterial preisgegeben, das von der D. V. L. auf Grund der bei dieſer Anſtalt zuſam⸗ mengeſtellten wiſſenſchaftlichen Arbeit für die deutſche Flugzeuginduſtrie geleiſtet worden war, wobei es ſich na⸗ türlich ebenfalls um Betriebsgeheimniſſe handelte, deren Verrat an das Ausland eine Schädi, gung der deutſchen Intereſſen bedeutet. ——— *—**. peinlicher Zwiſchenfall im Flugverkehr. Ein deutſches Flugzeug in Mailand, ein italieniſches in München zurückgehalten. 5 München, 11. Juli. Im Flugverkehr zwiſchen Deutſchland und Italien ereignete ſich ein peinlicher Zwiſchenfall. Ein deutſches dreimotoriges Verlehrsflugzeug der Lufthanſa, das am 9. Juli in Malland landete, wurde dort zurückgehalten, angeblich, weil es in Trient keine Zwiſchenlandung vor⸗ genommen hatte. Die deutſche Lufthanſa verweigerte daher dem auf Oberwieſenfeld liegenden jtalieniſchen Mill⸗ tärflugzeug die Starterlaubnis. Im Laufe des Tages fanden wegen der Freigabe des ſtalieniſchen Militärflugzeuges diplomatiſche Verhandlun⸗ gen ſtatt, die jedoch zu keinem Ergebnis führten. Heute früh wurde der Lufthanſa in München mitgeteilt, daß das fragliche deutſche Flugzeug in Mailand nunmehr geſtartef ſei. In der Tat traf heute Vormittag 11.15 Uhr die Maſchine auf Oberwieſenfeld ein. Daraufhin hat die Lufthanſa die Starterlaubnis auch für das italieniſche Militärflugzeug gegeben, das aber wegen eines Defektes vorläufig noch nicht abgeflogen iſt. f Hugenberg gegen Weſtarp. Eine Führerkriſe in der D. N. V. P. be Berlin, 11. Jui. Auf der Tagung der deutſchnationalen Parteivertre— tung hat es nicht nur ſehr ſchwere Auseinanderſetzungen, über den Fall Lambach gegeben, ſondern auch die Gegen⸗ ſätze zwiſchen Weſtarp und Hugenberg ſind hier zum Ausbruch gekommen. Graf Weſtarp hat zweimal ſein Amt zur Verfügung geſtellt und konnte nur durch ein ein⸗ timmiges Vertrauensvotum bewogen werden, die Ge⸗ chäfte weiter zu führen. Weſtarp hatte den Antrag die ſtellt, daß die Parteivertretung im Falle Lambach die Entſcheidung den zuſtändigen. überlaſſe, Geheimrat Hugenberg ſetzte dieſem Antrag ein„Nein“ entgegen. Er wollte ſofort über den Ausſchluß Lambachs verhandelt wiſſen. In der Abſtimmung blieb 1 5 We⸗ ſtarp mit 64 gegen 67 Stimmen in der Minderheit, wo⸗ bea er den Parteivorſitz 1700 niederlegte und den Saal verließ. Man faßte aber einſtimmia einen Beſchlun. aß 0 z: Zwiſchen den Sozialdemokraten, den Demokraten, b eine f ö f 5 1 1 1 17 ö 7 1 1 0 1 [die Warterperrrerung auch weiter zum Grafen Weſtarß als Parteiführer das Vertrauen habe. Der Abgeordnete Wallraff wurde beauftragt, den Grafen Weſtarp zurück⸗ zuholen. Nach einigem Zögern war dieſer bereit. Die Situation läßt erkennen, wie ſehr ſich die Dinge im deutſch⸗ wationalen Lager zugeſpitzt haben, und daß das Proble“ der Gruppenbildung innerhalb der Partei, gegen das Graf Weſtarp durch ſeinen Schritt demonſtrierte, nicht gelöſt worden iſt. Es ſoll einer neuen Tagung der Partei vertreter im Herbſt vorbehalten bleiben, den Verſuch zu machen, die ſchweren Gegenſätze zwiſchen der Führung und der Hugenbergaruppe auszutragen. — Litauen und Polen. Wieder einmal ergebnislos. G Kowno, 11. Juli. In dieſen Tagen haben wieder einmal polniſche und litauiſche Kommiſſionen zuſammengeſeſſen und zwar ſo⸗ wohl in Warſchau als auch in Kowno, Die Ausſichten dafür, daß dieſe Verhandlungen zu irgendwelchen Er⸗ gebniſſen führen würden, waren von vornherein nahe⸗ zu gleich Null. In Litauen iſt durch Verordnung des Staatspräſidenten die neue Verfaſſung in Kraft geſetzt worden, die Wilna als Hauptſtadt Litauens bezeichnet und der jetzigen wie jeder kommenden litauiſchen Re⸗ gierung den Verzicht auf das Wilna⸗Gebiet geradezu unmöglich macht. 1 Die Litauer hatten den Polen einen Garantiever⸗ trag in Vorſchlag gebracht, durch den Polen anerkannt hätte, daß das Wilna⸗Gebiet ſtrittig iſt. Außerdem aber ſah dieſer Vertragsentwurf auch noch die Entmilltariſie⸗ rung einer 50⸗Kilometer⸗Zone an der polniſch⸗litauiſchen Grenze vor. Dieſer Vorſchlag war für Polen unannehm⸗ bar, da nach polniſcher Auffaſſung die Wilnafrage ein für allemal durch den Beſchluß der Botſchafterkonferenz zu Gunſten Polens entſchieden iſt. Man ging denn auch in Kowno auseinander, ohne irgendwelche Ergebniſſe erzielt zu haben. Nicht viel anders verliefen die Verhandlungen in Warſchau, wo ſich die litauiſche Delegation wieder einmal auf den Standpunkt ſtellte, daß ein direkter Verkehr zwiſchen Polen und Li⸗ tauen nicht in Frage kommen könne, da durch die Ein⸗ richtung von Zollſtellen und Grenzübergängen Litauen die jetzige Grenze, die Litauen ſtets nur als Demarkations⸗ linie bezeichnet, anerkennen würde. Die Frage iſt, wie ſich der polniſch⸗litauiſche Konflikt nun weiter entwickeln wird. Im Auguſt ſoll in Königsberg eine neue polniſch⸗ litauiſche Konferenz ſtattfinden, die aller Vorausſicht nach genau ſo ergebnislos verlaufen wid, wie die fetzioen Kom⸗ miſſionsverhandlungen. Dann hätte der Völkerbundsrat auf ſeiner Septem⸗ bertagung das Wort. Er würde ſich damit aber vor ein außerordentlich ſchwieriges Problem geſtellt jehen, deſſen Löſung allerdings dadurch ereichtert wird, daß es ſich bei Litauen um einen kleinen und ſchwachen Staat handelt. Daß auch die deutſche Delegation bei dieſen Verhandlun⸗ gen in eine recht ſchwierige Lage kommen könnte, braucht wohl kaum beſonders betont zu werden. Naſche Juſtiz in Moskau. Fünf Schachty⸗Verurteilte hingerichtet. V Kowno, 11. Juli. Nach einer amtlichen Meldung aus Moskau ſind die fünf Schachty⸗Verurteilte Bojarinow, Juſewitſch, Budny, Gotlech% KReſbiſchane: ſin hingerichtet worden. Die übriges ich- Wer urteilen wurden zu zehnjährigen a tra tes Fiese AHA Politiſche Ferien in Frankreich. Nach der Vertagung der Kammer. 1 Paris, 11. Juli. Die franzöſiſche Kammer iſt in die Ferien gegangen. Man nimmt in politiſchen Kreiſen an, daß ſie nicht vor Nopember wieder zuſammentreten wird. Die Finanzkom⸗ miſſion wird dagegen bereits im September tagen, unt den Haushalt für 1929 zu prüfen. Die franzöſiſche Preſſe widmet der 40 tägigen Sitzungsperiode der neugewählten Kammer Nachrufe, in denen ſie die drei wichtigſten Ge⸗ genſtände dieſer Sitzungsperiode hervorhebt: i Die allgemeine politſſche Ausſprache über das Re⸗ gierungsprogramm. die Stabiliſierungsausſprache und die Verabſchiedung des Loucherſchen Geſetzentwurfs über den Bau neuer Wohnungen. Uebereinſtimmend wird feſtgeſtellt, daß die Kammer ihre Arbeiten unter ſehr ee 99577 9 begon⸗ nen, 05 ſie jedoch im Laufe ihrer Arbeif ſich au 11750 lelbſt beſonnen und es ihr gelungen ſei. die gefährlichen Alpen zu umfaufen. um ſtart ee eee ud der Frage der Amneſtie Gel ung gekommen. Die Ausſprache ab b dürfe ich im Herbſt in einer ruh e tzber das Elſaß dürfte a his dähin dem einen eh An anderen gene aufgegangen ein werbe. paß die aaſchſiſche Frage an bee bußerſen Talg aan Worscht geo erden ene. — Schnellarbeit im Reichstag. Die Kriſenfürſorge vor dem Parläment. ee Berlin, 11. Juli. Nachdem der Reichstag am Schluſſe ſeiner Dienstag⸗ ſitzung die Vorlage über den Nationglfeiertag mit 214 egen 138 Stimmen an den Rechtsausſchuß überwieſen batte, begann am Mittwoch die Tagung mit dem Ein⸗ ſpruch des Abg. Straſſer(N.⸗S.) gegen ſeinen Aus⸗ chluß von der Donnerstagſitzung wegen Beleidigung des inanzminiſters Hilferding als 1. Punkt der Tagesord⸗ ung. Eein Antrag Dr. Fricks(N.⸗S.), den Einſpruch zu verleſen, wird abgelehnt. Auch der Einſpruch des Abg. Straſſer gegen ſeinen Ausſchluß verfällt der Ablehnung. Dafür ſtimmen die Nationalſozialiſten und der größte Teil der Deutſchnationalen unter Führung des Grafen Weſtarp.(Pfuirufe bei den Sozialdemokraten.) Ein na⸗ tionalſozialiſtiſcher Antrag, der die Einſtellung von 13 Strafverfahren gegen den Abg. Dr. Göbbels verlangt, wird dem Ausſchuß überwieſen. a Es folgt die erſte Beratung des Entwurfes eines Strafgeſetzbuches, der ſchon den galten Reichstag beſchäf⸗ tigt hat und auf Grund eines Ueberleitungsgeſetzes dem neuen Reichstag überwieſen war. 5 a Dr. Alexander(K.) proteſtiert gegen die Schaffung eines neuen Strafgeſetzbuches, das die Straf⸗ Justiz gegen das Proletariat no ben cpeſon Woll. Der Geſetzentwurf wird einem beſonderen Straf⸗ rechtsgusſchuß überwieſen. 1 ö „Es folgt die Beratung eines von den Regierungspar⸗ teien und der Wirtſchaftspartei eingebrachten Geſetzenk⸗ wurfes, wonach die Geltungsdauer des Geſetzes über die ee der Warteſtandszeit bis zum 31. Januar, 1929 verlängert werden ſoll.. Die Vorlage wird in erſter und zweiter Beratung angenommen. Gegen die ſofortige Vornahme der dritten Beratung wird von deutſchnationaler Seite Widerſpruch erhoben. ö Dann folgt die Beratung einer Novelle zum Vieh⸗ ſeuchengeſetz, wonach die Bienen unter die Beſtimmungen ieſes Geſetzes geſtellt werden ſollen. Dies entſpricht be⸗ ſonders einem Wunſche Württembergs. g „Abg. Haenſe(Ehr.⸗Natl. Bauerp.) weiſt darauf chin, daß die Bienenſeuche einen jährlichen Schaden von über 100 Millionen verurſache. Die Vorlage wird in allen drei Leſungen angenommen. g Der deutſch⸗ſiameſiſche Handels⸗ und Schiffahrtsver⸗ trag geſt an den handelspolitiſchen Ausſchuß. In allen drei Leſungen angenommen wird das deutſch⸗ſchwediſche Abkommen über die Ausgleichung der in⸗ und ausländi⸗ ſchen Beſteuerung. b i 5 Das Haus beſchäftigt ſich dann mit den Ausſchuß⸗ anträgen zur Kriſenfürſorge. Anträgen auf weitere Ein⸗ Herie zung neuer Berufsgruppen foll ſtattgegeben werden, ſoweit die Lage des Arbeitsmarktes es erfordert. Bei weiterer Verſchlechterung ſoll die Kriſenfürſorge auf fämt⸗ liche Berufsgruppen ausgedehnt werden. Die Anter⸗ ſtützungsdauer ſoll allgemein von 26 auf 39, bei 1 50 Arbeitnehmern bis zu 52 Wochen ausgedehut wekden. Weiter wird eine Neuregelung der Bedürftigkeitsprüfung verlangt. g 1 2 Abg. Dr. Pfeffer(D. Vp.) wendet ſich gegen die allgemeine Ausdehnung der Kriſenfürſorge von 26 auf 39 Wochen. f ö Reichsarbeitsminiſter Wiſſell verweiſt auf ſeine Ausführungen im Ausſchuß und erklärt, die verſchlechterte Wirtſchaftskonjunktur ſpiegele ſich auch in der Arbeits⸗ loſenzahl wieder. Er erklärt ſich mit den Ausſchußauträgen 1 1 ſorge mit ihren derſpruch ſtehe. einverſtanden. Ob es allerdings möglich ſein werde, die Kriſenfürſorge allgemein auf 39 1 zu verlängern. bun er noch nicht überſehen, da die Reichsregierung noch keine Entſcheidung darüber getroffen llabkeeeee. Abs. N ape(8) richtet heftige Angriffe gegen die Sozialdemokraten, 1 5 Vethelen bei 110 K en die erſprechungen im Wahlkampf in Wi⸗ Abg. Aufhäuſer(S.) erwidert den Kommuni⸗ ſten, die Arbeitsloſenver ſcherun ein Ei 0 0 ider kratie in Deutſchland, der gegen den vereinigten Widerſtand der Kommunſſten und Deutſchnationalen er⸗ teicht wurde.(Großer Lärm bei den Kommunſſten.) Ahg. Stöhr e ſtimmt den kommunſſti⸗ 060 inträgen zu, im Falle der Ablehnung aber auch en Ausſchußantkägen, da ſie immerhin gewiſſe Verbeſ⸗ ſerun 8 r eh i a nter Ablehnung aller anderen Anträge wird der Ausſchußantrag im weſentlichen gegen Kommuniſten und Deutſchnationale angenommen. Das Haus vertagt ſich auf Donnerstag 2 Uhr mit der Tagesordnung Lohnſteuerſenkung, Amneſtie, Kleine Vorlagen; Ne e 25 Die Amneſtſeankräge bor dem Kechtsausſchuß v Befehle“ der Kommunisten. Ee Berlin, 11. Juli. Der Rechtsausſchuß des Reichstages trat in die Be⸗ ratung der Amneſtieanträge ein. Der Vorſitzende, Abg. Dr. Kahl, teilte mit, daß 30 Telegramme und Briefe kommuniſtiſcher Vereine und Verbände an den Ausſchuß gelangt ſeien, die die ſofortige Entlaſſung der Gefangenen fordern. Er werde ſich durch ſolche„Befehle“ in ſeinen pflichtmäßigen Entſchließungen nicht beeinfluſſen laſſen. Sozialdemokraten, Zentrum, Deutſche Volkspartei und Demokraten haben einen gemeinſamen Amneſtieent⸗ wurf eingebracht, darnach wird Straferlaß gewährt für die von Gerichten des Reiches oder der Länder verhäng⸗ ten Strafen, die aus politiſchen Beweggründen begangen ſind, oder wegen Zuwiderhandlungen gegen das Militär⸗ ſtrafgeſetz bis zum 1. Oktober 1920 verhängt worden ſind. Anhängige Verfahren werden eingeſtellt, wenn die Tat vor dem 1. Januar 1923 begangen iſt. Neue Ver⸗ fahren werden nicht angemeldet. Ausgeſchloſſen von der Straffreiheit ſind Landes⸗ verrat und Verrat militäriſcher Geheimniſſe, wenn die Tat aus Eigennutz begangen iſt; ferner Vecbrechen gegen das Leben und ſolche Straftaten, zu deren Durchführung der Täter ein Verbrechen gegen das Leben begangen hat. Strafen wegen Verbrechens gegen das Leben ſollen jedoch gemildert werden. 0 1 Eimioung über die Einkommenſteuer⸗Senk g. Neuregelung ab 1. Oktober. 4 ö 5 Berlin, 11 li. Vor der Sitzung des Steuerausſchuſſes des Reichs⸗ tages verhandelte Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding noch⸗ mals mit den Parteiführern über die Frage der Ein⸗ kommenſteuer⸗Senkung. a 8 Das Ergebnis dieſer abſchließenden Beſprechung war, daß Sozialdemokraten, Demokraten und Zentrum dem Steuerausſchuß einen gemeinſamen Antrag vorlegen wer⸗ den, wor ech der gegenwärtige, in Höhe von 15 Prozent bzw. höchnens zwei Mark monatlich erfolgende Abzug vom Steuerbetrag auf 25 Prozent bzw. drei Mark ex⸗ höht 1 110 5 g „ Anter dieſe Ermäßigung würden Einkomen bis zu 15000, Mark jährlich fallen. Daneben ſoll 0 weilere Ermäßigung der Steuerleiſtung durch eine Abänderung herbeigeführt werden. Die Neuregelung ſoll ab 1. Ok⸗ tober in Kraft treten. f Stand des Wohnungsbaues. Reichsminiſter Wiſſell über die Wohnungsnat. 1„Berlin, 11. Juli. Der Wohnungsausſchuß des Reichstages nahm einen Bericht der Reichsregierung über den Stand des Woh⸗ nungsbaues entgegen. Neichsarbeitsminiſter Wiſſell be⸗ tonte, es ſei nach wie vor die Sorge der Reichsregierung, den ſchwerwiegenden Schädigungen, die irch die Woh⸗ nunasnot noch das Volt bedrückten. entacaen au treten. ſenfür⸗ welche nungznot am dringendſten ſe ein Erfolg der So. ge Auf Grund des Ergebniſſes der Reſchswohnungszählüne werde noch geprüft werden, in welchen Gebieten g dee A a de fe er Bevd 88 e e 19 8 12 eit mehr als bisher werde auf die Wirtſchaftslage der kinderreichen dane e e easter 0 lender le reichen Familien Rückſicht nie m Bezahlung gerade der arbeitenden Bevölkerung noch mög⸗ lich ſei. Nach wie vor blieben die öffe lichen ite 11 5 Rückgrat für die Finanzierung des Wohnungsber es. Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Im 5151 Landtag wurde der Geſetzent⸗ wurf über den Anſchluß Waldecks an Preußen in der Schlußabſtimmung mit großer Mehrheit angenommen. London. Der Kriegsminiſter kannt daß die Stärke der britiſchen im Rheinland gegenwärtig 6000 Mann betrage. Mailand. Das Befinden Giolittis hat ſich ſo ver⸗ ihm bereits die Sterbeſakramente gereicht wurden. Gioliktis Sohn wurde aus Paris heimberufe. ſchlimmert, daß Rom. Der deutſche Dampfer„Olymp“ rettete im Mittelmeer ein ſpaniſches Milktäbſtugzeng mit ſechs Mann vor dem Untergang. i ö Moskau. In Charkow i 82. 1 ö; a Apen e gehen En det. Mittwoch wurde, wie der Landauer Polizeibericht au Grund einer von der franzöſiſchen Gendarmerie ergan genen Mitteilung meldet, der an 126 Schwierige Regierungsbüldung in Bahern 9 Noch keine Ausſichten auf baldige Ueberwindung der 11255 Bartſch wegen Verletzung der rüſſ timmungen eröffnet worden Koglitionskriſe. e München, 12. Juli. Am Mittwoch mittag wurden in München die in der vergangenen Woche abgebrochenen Koalitions⸗Verhand⸗ lungen in der Weiſe wieder aufgenommen, daß in ein neue inoffizielle Fühlungnahme zwiſchen der Bayeriſchen Vollspartei und dem Bauernbund eingetreten wurd Alle Anzeichen deuten jedoch darauf hin, daß auch we terhin mit ſehr ſchleppenden Verhandlungen gerechnet werden muß und dieſer Eindruck kommt auch i den Preſſeſtimmen zum Ausdrug, die ganz a ſeh ſkeptiſch gehalten ſind. So ſchreibt die„Neue Freie Preſſe“, die Koalitionsverhandlungen dürften erſt Ende der Woche wieder aufgenommen werden, doch könne man ſchwer vorausſagen, wann eine Einigung der alten Koa. litionsparteien zuſtande komme. Die Lage habe ſich eher äußere Ein verſchärft als gemildert, wobei lüſſe die Hauptſchuld trügen. Auch ie„München⸗Augsburger Abendzeitung“ iſt ähnlichet Auffaſſung und die„Bayeriſche Staatszeitung“ bemer ſogar, daß es noch in leder Hinſicht unſicher ſe 1 die offiziellen Beſprechungen wieder aufgenommen würden. 5 f N Gute Geſchäſte bei der Neichspoſt. Beſrievigender Jahresabſchluß für 1927. Berlin, 11. Juli. Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichspoſt hielt! eine Sitzung ab. Der Reichs oſtminiſter machte zunächſt Mitteilung von den durch die der J des leben de uſammenſetzung des eingetretenen Veränderungen in der Verwaltungsrates. f Den Hauptgegenſtand der Beratungen bildete der Jahresabſchluß der Deutſchen Reſchspoſt für 1927, der infolge günſtiger Ve.dehrsentwicklung ein im allgemeinen befriedigendes Ergebnis auſweiſt. Bei verſchiedenen Ka⸗ piteln ſind Mehreinnahmen erzielt worden. Dieſe bringen dem Haushalt 1923, der unter ſtarker Beſchränlung der Ausgaben hatte aufgeſtellt werden müſſen, ei ige Erleich⸗ terung. 1 Hoffnungslos. Der Todeskampf der Viglieri⸗Gruppe. London, 11. Juli. Nach in Virgo⸗Bay auf Spitzbergen aufgefangenen Fanchat it die Viglieri⸗Gruppe in einer verzweifelten ane und völlig mutlos. Obwobl ſie Land ſeben könne, 2 GAA S ve, n N O a iin 41 Schirn (11. Fortſegung.) „Nein.“ ſagte Traute. „Und wenn ich ſeiner Bitte entſpreche?“ „Auch nicht.“ Und mit einem eigenen Lächeln auf den pikanten Zügen entſchwebte die Fürſtin Malakow am Arme Leods. Mit verſchleiertem Blick ſah Traute den Dahinſchreiten⸗ den nach. Ein wehmütiger Ausdruck lag auf dem lichten Braun ihres Geſichtes. Wie ſie oft tat, hielt ſie die Hände efaltet vor der Bruſt und den Kopf zur Seite geneigt. Das 0 rührend lieb aus.„ 97 gieter beobachtete ſie lange.„Du heillge Gebenedeite,“ hätte die Fürſtin geſagt. Dies ſchien ſie bei Gott zu ſein. Oder war ſie eine Schlafende nur die zu bewußtem Leben erſt erwachen ſollte? Leiſe hörte er ſie ſprechen: „Sie ſind ein ſchünes Paar— die zwei.“ „Wer?“ frug Pieter zerſtreut. „Mac und die, Malakow.“ i „Jo— ein intereſſantes Paar,“ ſagle er,„und ein auf⸗ fallendes.“ e 4 1 „Ste könnten Geſchwiſter ſein.“ bemerkte Traute. Sie ſcht 97 Und nach einer Welle ergänzte ſie:„In ihnen iſt e, gleiche Lebensfreuße.“ Und chleder nach einet Weile e hot Mac doch die Zerſtreuung, die er ſich wünſchte. i 0 f f d ante ſich wäre ihm b er 5 ic nicht lelden müſſen, gnädige Frau.“ T veiden müſſen?“— Sie ſagte das nachdenkend und ſuchend, wendete ihm das Geſicht zu und ſah mit ihren verwirrenden und unergründ⸗ N 105 jeſen Augen ſo frei und gerade in die 9000 aß et n en. 8 Neſn— Sie ſeren. Mit verlegen gezwungen war zur Seſte zu ſehen Ich lelde 9792 iet * das alles ſo fremd. — berſlehe es nicht.“ — Pieter nicht enthalten zu antworten:„Es m beſſer, er hätte ſie nicht, denn dann würden Sie khythmiſch bewegen können ſie ſich. Dabei ixrten ihre Augen ab, über die Menſchen hin, die ſich nach den Klängen der Muſik wiegten und im Kreiſe drehten. 5 0 Sie blieben auf Mac und der Fürſtin ruhen. „Sehen Sie, wie ſie tanzen! So voll Rhythmus und Freude Schön tanzen ſie. Sie leben im Tanze. Sie ge nießen ihn und empfinden ihn und empfinden jede ihrer Bewegungen als ein Losgelöſtſein vom Alltag.— Sehen Sie, Pieter“— es war das erſtemal, daß ſie ihn beim Vornamen nannte—„ſehen Sie das Geſicht der Fürſtin! — Das iſt Hingegebenſein, reſtloſes, vollkommenes, So muß man tanzen, ſo wie ſie; mit halbgeſchloſſenen Augen und leicht gebeten Munde.— Und ſehen Sie Maes Augen, wie ſie trunken ſind— vor Lebensfreude.“ Pieter war Angſt f Das tanzende Paar erregte Aufſehen. Und niemand war, der ihren Tanz empfand wie Traute, weil niemand ihrer Veranlagung war Er ſuchte ſe abzulenken, denn wie es ausſah, war Leod ja imſtande, die Fürſtin vor aller Augen zu küſſen. Das Sektglas hebend, ſagte er: 5 „Gnädige Frau, auf die Lebensfreude!— Darf ich mit Ihnen anſtoßen?“. Traute griff nach dem blinkenden Kriſtall und hob es langſam ganz langſam hoch Ihre Augen ſahen verloren in das perlende Gelb der Schale. Und wie aus weiten Fernen— dunkel und geheimnisvoll— klang ihre Stimme: „Wle ich den Mund zu dieſem Glaſe neige— weil mich dürſtet, ſo müßte er den ſeinen zu der Füren neigen und ſie den ihren zu ihm emporheben— ſie dürſten belde.“ In einem Zuge trank ſie den Kelch leer, reckte ſich in den Schultern und ſagte gänzlich verändert, kalt und 0 5 als ob es ſich nicht 19 auch nur noch einen einz en Blick nach jener Richtung hin zu tun:„Nein, Pietet Caliſch— ſie können doch nicht tanzen, die zwei 15 5 ten. Rur as 0 8. 5. 5 4 Und Pieter fragte:„Tanzen Sie ſelbſt. giäpige Frauf⸗ Nein— ich habe 3 1655 Aber ich fühle es, daß ich es könnte, anders, beſſer wie alle— an! ers“ e A. e „Wie, gnädige Frau? „Ich könnte meine Seele tanzen, alles was in mit lebt.“ e% e, 4% N ſeinen Freunden den Liebestanz kreierte. 0 Und das zum anderen Male über die perlende Schale ge⸗ ganz gans ee ee, könnte ich tanzen— raſende Luſt, bitterſtes jubelnde Freude.“ Und Pieter ſah ſich plötzlich weltenweit weg, unter men ſchreitend nach dem Schiwatempel in Benares— wie einſt, vor Jahren— als die Dewadaſi Savitri vor ihm und neigte 1 Traute Mac Leods trug— Savitris Züge. Und ein üppig⸗roter Mund ſprach zum anderen Male: ganz leiſe nur, wie ſterbend:„Nein, ſie können nicht tan⸗ e ö i Und doch konnten ſie es, Mac und die Malakow. ſahen es ja, daß ſie es konnten Es tanzte ja außer ſhnen faſt niemand mehr und der Ungar flüſterte dem Primgeiger zu:„Weiter, weiter“— immer wieder. wohl das fünfte Mal schon 1 1 0 ja, ſie tanzten gut, nur ſo nicht, wie Traute es fühlte. Sie tanzten, was ſie empfanden: Sinnenrauſch! Du— du,“ flüſterte Mac. ich halte dich, ich küſſe deine Augen und deinen fündhaft ſchönen Mund und möchte dich auf meinen Händen tragen und im Kreiſe wirbeln: eine Krone über meinem Haupte in 1 10 aa ſo, 19 851 Kaen die 0 0 und ſchloß die lugen,„dann wär einem Herzen fern, wenn auch nur für Sekunden aber doch fern Jah wil dich fahle Lieber, dein Herz an meinem und deinen Körper an meinem.— Drücke meinen Arm Mac— feſt— jeſter— noch mehr. his deine Finger brennen auf meiner Haut wie er dau e Tülſen kann— heut nacht— wenn dieſer Rauſch — vor 17 5 5„„ 171 49 Da tat Mac das, was er tun mußte: er nahm ſe Wirk lich auf die Hände und tanzte mit ihr das Rund der Mitte ab. 93 e FCC 1 i Die Gäſte jubelten, klatſchten Beifall, riefen Bravo. Wie e irdeten ſie ſi Raus ie n n. Das halten ſie ja noch nie erlebt. 8 4 4 des Ungarn Elſenrufe ins Ohr, Er ſah den kl e e e kulleren— un rt. War, als ſturze er aus auen eden in die feine Welt ber Wichtel 9 9 5 Mar tanzte eben an det e ö ae 2 f war 5* pn 1 4 n rden. In erſte ten Wohnungen in einer Größe und dee vreiſe gebaut Verden een ab im Unterhauſe be⸗ 1 Beſatzungstruppen ſchen Exportbe⸗ geführt. Der in Unterſuchungshaft weilende Täter ſoll Leid heilige. Pal-⸗ Aue 7% b.) An ei ein mit zwei Personen beſetztes N ein Perſonenauto. doch nicht möglich, es zu erreichen. Deingende ße laufen auf drahtſofem zege bei ihr ein. Ihre 3 nung ſei, daß der ruſſiſche Eisbrecher, der ſich Weg durch dos Eis bahne, ſie noch rechtzeitig erreiche. er ruſſiſche Eisbrecher Kraſſin hat ſich dem Lager der Italia⸗Mannſchaft bis auf zwei Seemeilen genähert, Jommt jedoch infolge des dichten Packeiſes nicht mehr wei⸗ ger und wird unter Umſtänden gezwungen ſein, die ganze Fahrt aufzugeben und in die Hinlopenſtraße zurückzu⸗ ſehren, um an der Oſtküſte einen neuen Verſuch zum wei⸗ ieren Vordringen zu unternehmen. Man nimmt mit Be⸗ ſtimmtheit an, daß nur noch drei Verunglückte im Lager Nobiles vorhanden ſind. Ein Mitglied der Gruppe ſoll 55 ſſich in geiſtiger Verwirrung vom Lager entfernt haben. Die Rückbeorderung des großen ſchwediſchen Fokker⸗ flagzeuges„Uppland“ nach Stocholm gilt hier als der erſte Schritt für die Einſtellung des ganzen ſchwediſchen Hilfsunternehmens. Man hat tatſächlich alle Hoffnung aufgegeben, die Verſchollenne noch zu retlen Aus dem In- und Auslande. Ein franzöſiſcher Poſten ang ſchoſſen. 0 Landau, 11. Juli. In der Nacht vom Dienstag 1 der ehemaligen 12er Kaſerne Poſten ſtehende franzöſiſche Soldat angeſchoſſen und durch zwei Schüſſe verletzt. Als Täter kommen zwei Radfahrer in Frage, von denen der eine einen hellen Rock, der andere einen dunklen Anzug trug. Die Ermitt⸗ lungen der deutſchen und der franzöſiſchen Polizef waren bis jetzt erfolglos. Wahl des Präfidiums im preußiſchen Landtag. Berlin, 11. Juli. Im preußiſchen Landtag fand die endgültige Wahl des Präſidiums ſtatt. Dabei wurde Abg. Bartels(S.) zum Präſid ten, Abg. Dr. v. Kries Du.) zum erſten und Abg. Dr. Porſch(Z.) zum zweiten 0 Vizepräſidenten wiedergewählt. Für das Amt des drit⸗ ten Bizepräſidenten, zu dem vor vier Wochen der kom⸗ mugiſtiſche Abg. Schwenk⸗Berlin gewählt worden war, wurde von der Deutſchen Volkspartei der Abg. Dr. Wie⸗ mer vorgeſchlagen, der ſchon im letzten Landtag dritter BVizepräſident geweſen war. folgen, die die Wahl Dr. Wiemers zum dritten Vize⸗ pPräſidenten ergab. Es mußte( tichwahl er⸗ Vor wichtigen politiſchen Ereigniſſen in Polen. Warſchau, 11. Juli. Wie jetzt bekannt wird, iſt die Reiſe Pilſudſtis nach Rumänien bis auf weiteres ganz aufgegeben worden. Pilſudſki wird ſich bis zu der am 12. Auguſt in Wilna ſtattfindenden Legionärstagung auf ſeinem Sommergut aufhalten. Schon jetzt ſpricht man davon, daß gelegentlich dieſer Tagung wichtige politiſche Ereigniſſe zu erwarten ſeien. Man erwartet u. a. eine Er⸗ Härung im Sinne der von Pilſudſki geforderten Stärkung der Macht des Staatspräſidenten gegenüber dem Seim. Es wird angenommen, daß Beſprechungen hierüber Ge⸗ genſtand der letzten Sitzungen des Miniſterrats⸗Präſi⸗ diums geweſen ſind. An der Legionärstagung in Wilna sollen etwa 5000 Legionäre teilnehmen. Aus Nah und Fern. Ftankſurt a. M.(Ein Verkehrspoliziſt von einem Hanomag überfahren.) Der Beſuch von Hauptmann Köhl und Freiherr von Hünefeld in Frank⸗ furt g. M. nahm einen bedauerlichen Abſchluß. Ein Ver⸗ kehrsſchuzmann, der den Verkehr zum Flugplatz regelte, Wurde von einem Hanomag überfahren und ſchwer ver⸗ letzt. Frankfurt a. M.(Zum Eiferſuchtsattentat in der Liebigſtraße.) Die Vorunterſuchung gegen den Heizer Joſef Römig, der vor einiger Zeit in der Lie⸗ bigſtraße ſeine frühere Braut erſtach und deren Begleiter durch einen Stich in die Bruſt verletzte, wird wegen Mord Demnächſt auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht werden. 10 Fall dürfte im Oktober vor das Schwurgericht ommen. Idſtein i. T.(Ueberfall.) Während ſich ein Auto⸗ ö ſahrer in der Nähe der Siebenhügelſtraße mit einer Panne eines Autos beſchäftigte, begab ſich ſeine Frau in den nahen Wald, um Blumen zu pflücken. Als die Frau nach längerer Zeit nicht zurückkehrte, ſuchte der Mann im Walde Rnmach ihr und fand ſie ſchließlich in bewußtloſem Zuſtande mit einer Kopfverletzung auf. Nach den Angaben der Frau, die bald wieder zur Beſinnung kam, wurde ſie bon einem Manne überfallen, der ihr ſofort den Mund Zuhielt und ihr dann 0 mit einem Stein auf den Kopf ſchlug, Die Pollzei in Idſtein wurde ſofort von dem Ueberfall in Kenntnis geſetzt. Kaſſel.(Mertwürdiger Anfall.) Ein merk⸗ würdiger Unfall hat ſich in der Kaſtenalhgaſſe ereignet. ine 70jährige Frau war mit Erbſenleſen beſchäftigt, zahm dahei eine der kleinen Erbſen in den Mund und ver⸗ Mute ſie. Die Erbſe blieb ihr aber im Halſe ſtecken. daß die alte Frau zu erſticken drohte. Ein ſchnell her⸗ belgerufener Arzt entfernte die Erbſe gus der Luftröhre und ließ die Greiſin, da ſie wahrſcheinlich innere Ver⸗ jezungen davongetragen hatte, in das Landeskranken⸗ baus überführen. ö Solingen.(Zwei Tote durch das Motor- ner unüberſichtlichen Straßenkreuzung fuhr otorrad in voller Fahrt Fahrer und Beifahrer des otorrades wurden auf die Straße 1 und er⸗ ten 11 5 Schädelbrücke und ſchreckliche Verletzungen In cheſicht. Sie erlagen kurz nach der inlieferung 1 e ihren Verletzungen. N idee N Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 12. Juli. Ueber Mitteleuropa iſt es zur Ausbildung eines zen⸗ Fralen Hochdruckgebietes gekommen, während die Tief⸗ vrudgebiete im nördlichen Europa 5 eflacht haben. 1. 1 abni 21 100 paß eſt⸗ 155 10. an d geh heiteres, trockenes Wet a eigen an. 20 N erung 915 Brei⸗ e eee 2 4 Verzeichnis der für den ſbung noch e 1255 etr V% Tiles der Menn Lie unsere Angebote aufmerksam prüfen, werden Sie wie Tausende vor lhnen unbe- gt feststellen müssen, daß unsere Sonderstellung nu aul din Billigkeit und Riesenauswahl beruht. Unsere Möbelschau in 14 Fenstern überzeugt Sie von unserer fabelhaften Leistungsfähiglteit. Wir bringen wie immer Auſtergewäöhnliches: I Büfett, g turi b Mitteltüre geschweilt mit Facettglas und Nische, mit geradem ſellstab, Untersatz mit Servlerauszug mit 2 Silberkasten, Türen 494. Kouuun Nia, alli; ab aul kun, Neun, Vouluib! an ats Teilzahlung gestattet utolleferung allerorts frei Haus! — Ca. 4000 UI Meter Ausstellungs- und Lagerräume- Ratenabkommen mit der Radl. unm aper. 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Gerade in den heißeſten Tagen leiſtet der Körper erhöhte Schweißbildung bei erhöhter Temperatur und Herztätigkeit und es führt bei nicht ganz kräftigen Naturen mit beſonders geſunden Herzen die überraſchende Kühlung unbedingt zum tödli en Herz⸗ ſchlag. Man verfahre bei Betretung des Baf is oder des Freibades folgendermaßen: Zuerſt nehn; man unter allen Umſtänden eine kalte Duſche, oder wenn ſolche nicht vorhanden, gehe man bis übers Knie in das Waſſer, kühle ſich dann Puls und Bruſt feſt ab, beſpritze ſich Kopf und Schläfen und kann getroſt ſich ins Waſſer begeben. Vorſicht iſt die Mutter der Weisheit. — Iſt helles oder dunkles Bier nahrhafter? Die Frage. ob helles oder dunkies Bier mehr Nährwert hat. iſt da⸗ hin zu beantworten, daß die Farbe des Bieres mit dem Gehalt garnſchts zu tun hat. Etwa 90 Prozent der deut⸗ ſchen Biere, ob hell oder dunkel, ſind Lagerbiere und enthalten ungefähr 450 bis 500 Kalorien pro Liter mit durchſchnittlich nur 3,5 bis 4 Prozent Alkohol.(1 Kalorie iſt die Wärmemenge, die notwendig iſt, um 1 Liter Waſſer um 1 Grad zu erwärmen. Wärme⸗ zuſuhr iſt auch für unſeren Körper nötig, und zwar braucht der eriogchſene Menſch bei normaler Tätigkeit etwa 1900 ſolcher Kalorien zu ſeiner täglichen Ernährung.) Daneben enthalten ſie an anderen Nährſtoffen zirka 4.5 Prozent Dextrine Zuckerhaltige Nährkörper), 0.5 Prozent Eiweiß⸗ toffe und gewiſſe Mengen, dem Körper dienliche Nähr— alze. Alle dieſe Nährſtoffe des Bieres werden vom geſunde:: menſchrichen Körper in vorzüglicher Weiſe aus⸗ der Seig MNutzeffekt liegt nach dem heutigen Stand er Ernährungswiſſenſchaft ſogar etwas höher als die er⸗ nährungsphyllologiſche Ausnuützbarkeit des Brotes. —. Abzeichenverbot für ländliche Fortbildungsſchulen. Wie der Niakliche Preußiſche Preſſedienſt mitteilt, hat der Nai Landwirlſchaftsminiſter in einem Runderlaß eſtimmt, daß die Vorſchriften, wonach den Schülern und Schillerinnen das Tragen von Abzeichen aller Art wäh⸗ rend des Schulbeſuchs und bei Veranſtaltungen der Schu⸗ len verboten 1. auch auf die ländlichen und gärtnetiſchen Forthildungsſchulen Anwendung zu finden haben— über Ausverkäufe werden in Preußen neu geordnet. Die Neuregelung bezieht ſic auf Ausverkäufe wegen bau⸗ liche! Veränderungen, Geſchäftsverlegung.- Geſchäftsüber⸗ tagung. Geſchäftsaufg * Die Geueralverſammlung der Zentrums⸗ partei, welche ſatzungsgemäß nach jeder Reichstagswahl einzuberufen iſt, findet heute abend im„Kettelerſälchen“ ſtatt. Da der geſamte Vorſtand neu zu wählen iſt und Derr Abg. Keller die weite Reiſe von Gießen nach Viernheim nicht ſcheut, um ſeinen Wählern wieder Bericht über ſeine Tätigkeit erſtatten zu können, werden auch an dieſer Stelle die eingeſchrie benen Mitglieder, Männer und Frauen, nochmals um ihre Erſcheinen herzlich gebeten. Beſonders iſt es für Vertauens leute und Orts⸗ ausſchußmitglieder Pflicht, vollzählig zu erſcheinen. » Die Abgabe der Vermögensſteuererkärung muß bis längſtens 15. Juli l. Js. erfolgt ſeine worguf wir unſere Leſer, um dſeſe vor Nachtelle zu ſchützen, an dieſer Stelle nochmals aufmerkſam machen. Nach einer Statiſtik ſoll heute jeder 150. Deutſche im Beſitze eines Autos ſein. In Frankreich beſitzt bereits jeder 50. Franzoſe ein Auto. Trotz der ſchlechten Zelt und der großen Geldknappheit befinden wir un auf den W eee beſten Wege, es den Franzoſen gleich zu tun. Rüſtes feſt mit großem Kunſtfeuerwerk. wieder Groß und Klein, Alt und Jung! Das Feuerwerk war ſtets ein Hochgenuß für alle Mernheimer, dazu dies⸗ — Neuregelung der Ausverkäufe. Die Vorſchriften mal: die Inſzenterung eines Waldbrandes abe, teilweiſer Aufgabe uſw., nicht aber guf die ausdrücklich angekündigten Saiſon⸗ und In⸗ venturcasnerkäufe. Dieſe dürfen re im Jahre, und zwar vom 2. Januar bis 15. Fe ruar und vom 1. Juli bis 15. Auguſt einſchließlich, ſtattfinden. Es ſind aber nur entweder zwei Saiſonausverkäufe oder je ein Sai⸗ rar ger Verkäufe iſt deutlich ſichtbar bekannt zu geben. Verläufe der anderen Art ſind drei Tage vor Ankündi⸗ gung ſchrifſſich unter Angabe des Grundes uſw. anzu⸗ 75 e 0 190 oftdſtthe leicht dug r 3 gilt vie dieitägige Fri mung nicht.„Beginn des Ausverkaufes iſt ein 1 und ert les usverkauf beſtimmten 1 75 0 i Nach Möglichkeit ſoll auch das vorausſicht⸗ 1 55 Ade des Ausvperkaufs angegeben werden. Das Marenverzeichnis iſt ſo aufzuſtellen, daß die Uebereinſtim⸗ werden N genauer eſtellung he eres Ben e muna mit den ausgeſtellten Waren nachgeprüft kann. In alle gegebene, aber bis zur Zei 15 Waren ſi ö een eee e Skepſis, an Hand der in K rungen die P gew 25 und, ein Inventurausvperkauf geſtattet. Der Beginn * ö ich gehen, und daß auch der Zeitpu Waldſportplatz! für die Ores⸗Meifterſchaften. Nur noch wenige Tage ſind es zu den Ortsmeiſterſchaften, zu dem bekannten Viernheimer Volksfeſte! Es wird wleder ein ſolches Feſt in wahrem Sinne des geprägten Wortes werden! Sehnige Kämpfer werden um die Meiſtertitel ſtreiten! Heiß wird es wieder bel den Staffelkäufen rund um Viernheim hergehen. Start und Ziel ſind wieder am Gemeindehaus in der Friedrich ⸗Ebertſtraße. Zum erſten Male läuft die Jugend„Quer durch Viernheim“ und zwar vom Start durch die Waſſer, Blauehut, Weinheimer, Waſſer, Schul, Rathaus, Lorſcher und zurück durch dis Frtedrich⸗Ebertſtraße ins Ziel. Die Ane ene wie immer durch die Friedrich⸗Ebertſtraße Lorſcher, dudwig, Bürſtädter, Lampertheimer, Anna, Bismarck, Rathaus, „ 7 Holz, Weinheimerſtraße durch die Waſſerſtraße, ins Ziel. Die Straßen bitte freihalten und keine Radfahrer nach⸗ fahren, dadurch können ſchwere Unfälle entſtehen. Start iſt um 9 Uhr am Sonntag morgen, anſchließend auf dem Sportplatz. Abends um 6 Uhr das große Propaganda⸗ ſpiel der Sportvereinigung 1. Mannſchaft gegen komplette 1. Mannſchaft VfL. von Neckarau. Es wird eln großes ſportliches Ereignis werden. Und abends: Sommernachts⸗ Wie freut lich ſchon Rot ſteht der Wald da Der Himmel färbt ſich rot, ſelzen noch ſah man ſolch eine Wirkung! Auf zum Biernhelmen Volksfeſt auf dem Sportplatz! i Literariſches. Am Ende! Ein Nachweis der pertodiſchen Wiederkehr der flut und deſſen nahes Bevorſtehen. Verlag chuſter, Nürnberg, Gabelsbergerſtraße 62. Preis 1 M zoeben erſchien als Vorläufer eines größeren Werkes eine kurzgefaßte Schrift nebſt einer ielen Abbiidungeß and Gellnterung Berfaſſer uns zu 19 2 en v perlodiſchen Auftreten lebenver er rechnen haben und daß eine neue große artigen Ankündigungen entgegenzubringen p a zort Mae dargeb rachſen u nnen, daß tach t kataſtrophale A auf Erde . 4 4 ahe iſt, einer ſolchen Kabaſtrophe zn bechnen it. Zeit zu Ze dem Eintrit K