—— ä Kleine Chronik. 7g Der Abbruch des Eiffelturms. Der Eiffelturm, das berühmte Wahrzeichen von Paris, ſcheint jetzt wirk⸗ lich vor dem„Abbau“ zu ſtehen. Die Eiſenkonſtruktionen löſen ſich allmählich und man denkt daran, den Turm aus Sicherheitsgründen abzutragen, da man kein Mittel 0 2555 hat, den fahrläſſig herbeigeführten Zerſetzungs⸗ erſcheinungen des Eiſens Einhalt zu gebieten. f i Bluttat auf einer kanadiſchen Farm. Auf einer Farm in der Nähe von Manville wurden die Bewohner, zwei Männer, eine Frau und ein Kind, ermordet aufge⸗ funden. Von den Mördern fehlt jede Spur. Die Be⸗ weggründe der Tat ſind unbekannt. a Munitionsunglück im Hafen von Antwerpen. Im Hafen von Antwerpen riß die Kette eines Hebebaumes, mit Hilfe deſſen Patronenkiſten auf ein Schiff verladen wurdet und einige Kiſten fielen in den Laderaum des Schiffes. Die verurſachte Exploſion vecletzte neun Ar⸗ beiter ſchwer. Zur Löſchung des entſtandenen Feuers mußte die Feuerwehr herangeholt werden. „ Kino⸗Einſturz in Jiallen. In Cuneo iſt ein im Bau befindliches Kino eingeſtürzt, wobei 55 Arbeiter unter den Trümmern begraben wurden. Davon konnten bisher erſt 15 geborgen werden, während vier Menſchen⸗ leben zu beklagen ſind. Die italieniſche Königin begab ſich an die Unglücksſtätte. ö„ 51 Grad in London. London hatte am Mittwoch mit 82 Grad Fahrenheit(28 Grad Celſius) im Schatten den heißeſten Tag in dieſem Jahre zu verzeichnen. Die Temperatur in der Sonne betrug gegen mittag 125 Grad Fahrenheit(51,5 Grad Celſius). Muſtapha Kemal Paſcha, der Präſident der tür⸗ kiſchen Republik, wird ſich demnächſt mit Amanullahs Schweſter, der Prinzeſſin Kubra, verloben. —— Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 14. Juli. Bei öſtlichen Winden und andauernd wolkenloſem Himmel ſteigerte ſich die Hitze noch weiter. Mit dem in der Rheinebene erreichten Temperaturmaximum von 32.3 Grad iſt der am 3. Juli erceichte Wert nahezu um ein Grad überſchritten worden. In den Hitzeperioden 1923, 1921 und 1911 wurden aber öfters mitunter beträchtlich höhere Hitzegrade erreicht. Mit der erheblichen Erhitzung iſt es bereits zur Ausbildung einer quer durch Frankreich bis Nordweſtdeutſchland laufenden flachen Druckrinne ge— kommen, die Gewitter in Ausſicht ſtellt. Ein Wetter⸗ umſchlag wird damit aber nicht verbunden ſein, da danach der im Oſten lagernde und von Weſten nachrückende hohe Druck die Vorherrſchaft behalten wird. Vorausſichtliche Witterung bis Sonn⸗ tag: Hitze noch andauernd, nur vorübergehende Unter- brechung der heiteren Witterung durch Gewitterbildungen. 9 Schweres Verkehrsunglück im Südharz. BVisher 4 Tote und 17 Verletzte. i V Nordhauſen, 13. Juli. In der Nähe von Walkenried im Südharz ereignete ſich ein ſchweres Autobusunglück, bei dem vier Tote und 17 Schwerverletzte zu verzeichnen ſind. Zwei Autobuſſe, deren Teilnehmer einen Schulaus— flug machten, kamen die Straße von Bad Sachſa nach Walkenried gefahren. Im erſten Wagen befanden ſich Schulkinder aus Cramme bei Wolfenbüttel, die mit ihren Eltern leinen Autoausflug unternahmen, im zweiten Wa⸗ gen folgten die Angehörigen ſelbſt. In jedem Autobuſſe befanden ſich etwa 20 Perſonen. An der Stelle, wo die Chauſſee von Bad Sachſa kommend den Wald verläßt, ſtieß der zweite Autobus an einem unüberſichtlichen und ungeſicherten Bahnübergang mit einem Zuge der Süd— harzbahn zuſammen. Offenbar iſt durch den ſtarken Staub, der über der Straße lag und wegen der Unüberſehbar— keit der Fahrſtraße der herankommende Zug nicht bemerkt worden. Der erſte Autobus kam gerade noch über das Gleis. Das Nummernſchild des Wagens wurde noch von der Lokomotive erfaßt und abgeriſſen. Der zweite Autobus fuhr geradewegs in die Maſchine hinein, wurde mitgeſchleift und zwiſchen der Lokomotive und einem nahe ſtehenden Baum an der Landſtraße hin⸗ durchgepreßt und völlig zertrümmert. Die Lokomotive wurde durch den Zuſammenprall aus den Schienen ge⸗ worfen und ſtürzte den Bahndamm hinunter. Der Loko⸗ motivführer und der Heizer hatten, als ſie die Gefahr kommen ſahen, ſofort ſämtliche Bremſen gezogen und RNückdampf gegeben. Sämtliche Inſaſſen des zweiten Auto⸗ buſſes wurden verletzt, davon 17 ſchwer und einer leicht und drei Perſonen atzf der Stelle getötet. Auf dem Transport zum Krankenhaus iſt der Füh⸗ rer des Kraftwagens ſeinen ſchweren Verletzungen er⸗ legen. Die Gleisſtrecke iſt völlig zerſtört, die Schienen und Schwellen aufgeriſſen. Man nimmt an, daß auch von den Schwerverletzten nicht alle am Leben erhalten wer⸗ den können. i * e MI.„— *. Gedenket der durſtenden Tiere! Der Bluff des Jahrhunderts. Einer, der den Atlantiſchen Ozean kauft. Man ſollte es nicht für möglich halten, auf was für hahnebüchene Dummköpfe man zuweilen noch in Amerika ſtoßen kann. Kam da ein Mann, mit dem ſchönen Namen 1 Inquinto, aus der pennſylvaniſchen Stadt towe nach Neu⸗Jerſey und traf dort gleich ein paar ſehr vertrauenswürdig ausſehende Geſellen, die ihn unter den Arm nahmen und ihm ein treffliches Geſchäft vorſchlugen. Sie ſeien, ſagten ſie ihm, Eigentümer des Atlantiſchen Ozeans und gedächten, ihr Eigentum zu verkaufen, um ſich zur Ruhe zu ſetzen. Sie malten ihm aus, daß er, falls er ben Atlantiſchen Ozean erwerbe, Herr über alle Fiſche im Meere würde, desgleichen von den Badenden Abgaben er⸗ heben könne uſw. a Pasquiale Inquinto ſchwanden die Sinne. Er hatte zwar nur 384 Dollar bei ſich; aber die Herren erklärten, ſie hielten ihn für einen anſtändigen Kerl und würden den Kaufvertrag mit ihm trotz der geringfügigen Anzahlung abſchließen. Und ſo geſchah es, daß am nächſten Morgen die beiden Herren die„Anzahlung“ von 384 Dollar in Empfang nahmen, wohingegen Herrn Pasquiale eine Ur⸗ kunde ausgefertigt wurde, der zufolge er den Atlantiſchen Ozean gekauft habe und hierauf eine Anzahlung geleiſtet habe, die reſtlichen Millionen ſollten im Laufe von Mona⸗ ten bezw. Jahren nachgezahlt werden. Freudig erregt begab ſich Pasquiale an den Strand und erſchreckte die Badenden zunächſt damit, daß er ſeine Urkunde vorwies und—— er war ein Menſchenfreund und machte es billig—— je Badeanzug 5 Cents beitrieb. Als er beim 11. angelangt war, alſo ſchon über einen halben Dollar kaſſiert hatte, nahm ihn die Polizei feſt. Sie ſah aber bald ein, daß ſie es nicht mit einem Schwind⸗ ler, ſondern mit einem Beſchwindelten zu tun hatte, und war anſtändig genug, für ihn ſogar eine Sammlung zu ver⸗ anſtalten, damit er wenigſtens die Fahrkarte für die Heim⸗ ch löſen konnte. 2 Löwenſteins Ende und kein Ende.— Der Napoleon der Lüfte.— Im Gummiball den Niagara hinab.— Lord Juchcapes Millionen.— Archimedes.— Die Unentbehrlichen. Die ganze Sache iſt ein Roman. Ein phantaſtiſcher, abenteuerlicher Roman, wie ihn exzentriſcher keines Dich⸗ ters Phantaſie herzaubern könnte. Des erſte Teil liegt nun aller Welt zur Lektüre, zur Unterhaltung und Kritik vor. Alle Welt wartet auf das Erſcheinen des zweiten Teiles. Aber der Herr Verleger zuckt die Achſeln.. Man nimmt ſich derweilen den erſten Band noch einmal vor. Er iſt wirklich ſehr amüſant. Der Finanzmann Baron Löwenſtein hilft den belgiſchen Franken ſtabiliſieren. Von 877 — b. 1 19 5 Ledde, 655 GN 1 0 2 , 2 dieſer Stunde an dringt der Ruhm ſeines Namens über die enger beteiligten Börſenkreiſe hinaus und wird Ge⸗ ſprächsſtoff in der breiteren Oeffentlichkeit. Man fabelt von einem Milliardenvermögen, das ihm jeden Luxus ge⸗ ſtattet. Aber Löwenſtein iſt kein weichlicher Genießer von babyloniſch⸗perſiſchem Gepräge, kein Nero, der ſeine Pferde mit vergoldetem Hafer füttert; er iſt ein Cäſar vom Juſchnitt Napoleons: raſch, kühn, unberechenbar, von tollen Launen, von blitzhaften Entſchlüſſen. Sein Körper gehorcht ihm. Hat ihm zu gehorchen. In aller Frühe er⸗ ſcheint ein Profeſſor der Gymnaſtik, der ihn höchſtperſön⸗ lich mit phyſiologiſcher Spezialkenntnis einer ſorgfältigen Maſſage unterzieht. Dann reitet der Finanzkönig nach⸗ einander drei Pferde müde. Das entſpricht dem jagenden len in Brüſſel, in Paris, in London. Er war im Flug⸗ Zefſipo feines Blutes. Sodann tritt ſein Boxlehrer zu Iſcharſem Training gegen ihn an. Er denkt ſich: nur die AUueberlegenheit des ſportgewohnten Körpers verleiht auch dem Geiſte das Draufgängertum. Man muß wiſſen, daß man ein Kerl iſt, der auf Hieb und Stich ſteht und ſich nicht windelweich hauen läßt. Dann prüft der Pilot ſeiner Luftjacht, ein altgedienter engliſcher Fliegerleutnant, ſorg⸗ fältig wie immer alle Schrauben und Verſpannungen. Die himmelblaue Flugmaſchine iſt ſtartbereit. Inzwiſchen hat Löwenſtein ein Dutzend Brieſe diktiert, Aufträge erteilt, Anordnungen hinterlaſſen. Telephon und Kabel ſind ihm verhaßt. Zwölf Flugzeuge harren in ſtetiger Bereitſchaft. Die tragen ſeine Befehle, ſeine Mitteilungen, in alle Hauptſtaͤdte des Kontinents. Er ſelber hat die Morgen⸗ arbeit beendet und kann ſein Schloß in Biarritz verlaſſen, das er eigentlich ebenſo wenig„bewohnte“ wie ſeine Vil⸗ zeug zu Hauſe. Das war mit allem Raffinement ausge⸗ ſtattet; hatte ein Arbeitszimmer mit ſilbernem Geſchirr. Wenn tauſend Meter unter ihnen an den Börſenplätzen Europas auf ſeine Anweiſungen hin die Kurſe ſtürzten und tobten, plätſcherte er gemächlich im lauen 1 5 5 ſeiner marmornen Badewanne, hoch oben im Bereich der Adler, im Schwall der Wolkenmaſſen, Das gab ſeinem brauſenden Blute Ruhe. Ob er in St. Moritz, mit den Skiern angetan, raſende Talfahrten vollführte, oder im Kaſino von Monte Carlo am Roulette Tauſende verlor: er war immer derſelbe: ein Abenteurer ein Spieler, ein Spekulant mit ganzem Ein aß ſeines Lebens— ein Mann den unerhörtem Format. I KKrebſe mieten. 1 N Und nun das Schlußkapftel: Baron n iſt beim Flug über den Aermellanal aus tauſend Meter, Höhe ins Meer geſtürzt. Exzentriſch, theatralſſch wie ſein ganzes Leben iſt das Ende. Ein Seiltänzer, der aus der Zirkuskuppel jäh hinab in die Manege ſtüͤrzt und zerſchellt und hinausgetragen wird.., aber nein... man hat ihn ja gar nicht: man weiß nichts Näheres von ſeinen* Die Unterſuchung des Flugzeugs, von allen bedeutender. Fachleuten Europas 4 hält ein ſolches Un⸗ glück, ja ſogar dieſen Selbſtmord, für 1 80 ber Der erſte Teil ſchließt mit einem Fragezeichen. Wird der zweite Teil erſcheinen? War das Ganze vielleicht nur ein Bluff, ein rieſiges Börſenmanöver? Hält er ſich ver⸗ ſteckt? Das iſt die große Frage. i Das Exzentriſche, das Uehergewöhnliche— in aller Welt hält es die Menſchen in Atem und ſcheint doch nur dazu zu ſein, um eigene Ueberkraft irgendwie zwecklos zu entladen. Der Kanadier John A. Luſſier hat ſich einen großen Gummiball herſtellen laſſen. Er will, wie er per⸗ kündet, in dieſem Gummiball die Niagarafälle Polier wil Die Leute strömen zu Tauſenden herbei. Die Polizei will eingreifen. Aber das. Wagnis iſt ſchom geſchehen. Von der ſchwindelnden Felſenhöhe hinab reißen die Fluten den Tollkühnen. Weiße Giſcht brandet haushoch um ihn auf, verſchluckt den Spielball einer abertollen Laune, ſpeit ihn zus, kreiſelt ihn in wildem Wirbel von Kaskade zu Kas⸗ fade, in immer neuem Sturz und immer neuem Sprung — den größten Waſſerfall der Erde hinab. Irgendwo ſchlagen ihn die brauſenden Fluten gegen Felsblöcke. Dort findet man ihn. Der Kanadier iſt be⸗ ußtlos, aber er lebt. Nun kann ihn die Polizei holen. Und ſie wird ihn holen. Denn ſolche Beispiele von Aher⸗ witz und unnützem Wagemut wirken anſteckend und ſind verbrecheriſch. Aber wie war's mit Hinchcliffe, der ſeine ahnungsloſe Frau und die Kinderchen zurückließ, um mit Elſie Makay, der ſchönen Tochter des millionenſchweren Lord Juchcape, zum Ozeanflug zu ſtarten und— nicht wie⸗ derkehrte? War das auch Aberwitz? Faſt möchte man's bejahen. Der trauernde Vater zürnt dem Flieger, der ihm die Tochter nahm, noch über's tiefe Grab hinaus; aber er tut doch Unrecht, der Witwe des Tollkühnen jede Beihilfe zu verſagen. während er England mit dem 10⸗ Millionenvermögen ſeiner verunglückten Tochter be⸗ ſchenkte. Wieviel Opfer wird die Tiefe noch verſchlingen müſſen, bis die Menſchheit über Wolken und Winde ge⸗ bietet: Wird das Menſchenwerk nicht ewig Stückwerk bleiben gegenüber der rauhen Gewalt der Elemente? Der Wirbelſturm, der die älteſten Bäume des Berliner Tier⸗ gartens wie Streichhölzer knickte, der Menſchen verletzte und Sachwerte vertilgte, hat zugleich eine Arbeit zerſtört, die die Krone eines langen, unermüdlich tätigen Gelehr⸗ tenlebens werden ſollte. Guſtav Lilienthal, der Bruder und Mitarbeiter des bei Flugverſuchen verunglückten Bahnbrechers der Flugkunſt, hatte ſein Schwingenflugzeug, das wie ein Vogel rudernd ſich in die Lüfte erheben ſollte, nahezu vollendet. Er, der 82jährige, ſieht das Werk seiner Hände nun vernichtet. Der Apparat wurde vom Sturm zerſchellt. Das iſt der Kampf der Großen. Unter ihnen aber wimmelt und kribbelt das Lehen weiter; das Leben der Kleinen„der Vielen, der ganz Kleinen. Eigennutz und Gaunertum und Neid und Raffgier und Erbärmlichkeit. Aber da kann man wieder lachen. Bei Ehrenbreitſtein fanden Badende im Rhein ganze Batterien verſenkter Sektflaſchen, die nicht verſteuert werden ſollten. Die Leute lachten und tranken gratis und franko. Müheloſer Gewinn— das iſt die große Sehnſucht. In der Unter⸗ grundbahn, die immer knüppeldick voll iſt, gondeln ſeit Tagen vier Burſchen von einer Endſtation bis zur an⸗ dern und verkaufen ihre Sitzplätze an die Mitfahrenden— für 5 Pfennige. Das ſind die ganz kleinen Gauner, un⸗ entbehrlichen Komödianten, die man nölig hat, um ein⸗ mal von Herzen lachen zu können. Jagd und Fiſcherei um Juli Rot⸗ und Damhirſche beginnen gegen Ende des Mo⸗ nats ihr fertiges Geweih zu fegen. Die Fegeſtellen be⸗ gocten auch ihren Wechſel. Der Rehbock ſteht hoch in 1 te, iſt faul und heimlich und in vielen Revieren im etreſde. Erſt die Brunft, die gegen Ende des Monats einſetzt, bringt ihn wieder mehr auf die Läufe und ſteigert die Ausſichten des Jägers. g Wildtauben haben, inſofern ſie überhaupt Schonzeit haben, in Bayern, Württemberg, Mecklenburg, Thürin⸗ gen und Hohenzollern bereits Schußzeit, die auch für Waldſchnepfen in Preußen, Bayern, Lübeck, Oldenburg, Braunſchweig, Anhalt und Lippe ſowie für das Moßge⸗ flügel in den letzten fünf Staaten gilt, im Hinblick auf die noch vorhandenen zweiten Bruten jedoch nur mit Zurück haltung ausgeübt werden ſollte. Die Wald⸗ und Feld⸗ hühner führen— wie der„Deutſche Jäger, München“ ſchreibt— wie auch einige Faſanen junge Geſperre und Ketten oder haben, wo die erſten zu Verluſt gegangen, zweite Gelege. i d Die Welpen des Haarraubwildes ind ausgelaufen und gehen unter Leitung der Fähe auf Raub aus, Auch die jungen, gefiederten Räuber ſind flügge und Krähen und Elſtern, ſowie Hunde und Katzen als hauptſächlichſte Schädiger der Niederſagd ſind in Schach zu unt Auch dem Wildererunweſen iſt erhöhte Aufmerksamkeit zuwenden, da dieſes Gelichter gerade ven 90 der Na benützt, wahllos auch die führende Geis von den 10 wegzulocken und abzuschießen. Aeſche, Forelle, Regenbo 005 05 und Bachſaibling, ind vollwertig. Die Schlei aicht, Seeforelle und See⸗ aibling ſtehen tief und gehen nur gach Gewittern au d Angel. Se Barbe, Blei, Zander, Aitel und Aal beißen gut, beſſer aber noch der Hecht. rſcheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 1.50 Mf. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte Genntagsölatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ kalender.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erstes, ältestes u. erfokgreichſtes Lokal⸗Anzeigeblalt in Biernhein ſprecher 117.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonto Nr. 21577 Amt ankfurt a. M.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Rr. 1& Neues in Kürze. : Nach Annahme der Amneſtievorlage ging der Reichstag bis zum Spätherbſt in Ferien. e a s: Die Abgeordneten der Bauerxpartet haben ſich als Hoſpitanten der Deutſchen Wirtſchaftspartei angeſchloſſen. 2: Der deutſche Botſchafter von Hoeſch klärte den anzöſiſchen Miniſterpräſiventen über die Riegierungsbil⸗ ung im Reiche auf, bei welcher Gelegenheit auch die f ennenden Tages fragen beſprochen wurden. 1 1s: Der ruſſiſche Eisbrecher„Kraſſin“ rettete die Viglierigruppe und barg das beſchädigte Lundborgflugzeug. te: Die Feier der Enthüllung des„Sieges“ denkmals Dogen ging obne Beteiligung der Bevölkerung vor ſich. Amneſtiegeſetz angenommen. der Reichstag bis Spätherbſt vertagt. N Berlin, 13. Juli. Präſident Loebe eröffnet die Sitzung um 11 Uhr. Auf der Tagesordnung ſteht zunächſt die dritte Beratung des Entwurfs über die Verlängerung der Geltungsdauer des Geſetzes betreffend die Nichtanrechnung der Warte⸗ ſtandszeit. Die Vorlage wird in dritter Beratung und in der Schlußabſtimmung gegen die Deutſchnationalen und Kommuniſten angenommen. ö Zur Beratung ſteht dann ein Antrag der Deutſchen Volkspartei, zur weiteren Durchführung des landwirt⸗ i e Notprogramms wieder einen Reichstagsaus⸗ ſchuß einzuſetzen. Die Anträge der Deutſchen Volkspartei und des Zentrums werden angenommen. Der Antrag d Regierungsvparteien, einen Anter⸗ ſuchungsausſchuß zur Fortführung und Beendigung der Arbeiten des früheren Kriegsſchuldausſchuſſes einzuſetzen. wird angenommen. Veerabſchiedet wird weiter ein Geſetzentwurf über die Erſtattung von Rechtsanwaltsgebühren in Armen⸗ lachen. Bei der Beratung der Amneſtiefrage betonte Reichsjuſtizminiſter Koch daß es ſich nicht um eine einſeitige Maßnahme, ſondern um den Ausfluß Wohlverſtandener Wünſche handelt. Im Wü un und ganzen ſei es gelungen, eine befriedigende Löſung zu finden. Die Sonderfälle der Feme⸗ mörder ſeien nicht vollamneſtiert worden, man habe ſich vielmehr auf eine Milderung des Strafmaßes und auf Verbeſſerung der Strafart verſtändigt. Der Miniſter empfiehlt. die Amneſtie als verfaſſunasänderndes Geſetz! Viernheimer Tageblatt Anzeigenpreiſe: Die einſpaltige Petitzelle koſtet 25 Pfg., die Reklamezeile 60 Pig. bei Wiederholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für Inſerate und Notizen ves⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen in unſeren Geſchäftsſtelle und von ſümtlichen Annoncen⸗Expebitionen Deutſchlands und des Aus laubs. Amtsblatt der Heſſiſchen Bärzermeiſterel und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Für die Aufnahme an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben, (Biernheimer Bürger⸗Ztg.— Biernh. Volksblatt) Samstag, de , 45. Jahrgang zü erlaſſen, um ben Bebenten ber Lander entgegenzukom men. Ein Zwiſchenfall. n Abg. Geſchke(K.) erhebt ſchwere Vorwürfe gegen die Haltung der Sozialdemokraten in der Amneſtiefrage. Die Erregung der Sozialdemokraten ſteigert ſich dabei dauernd. Abg. Dittmann(S.) weiſt darauf hin, daß ſeine Fraktion nur mit ſchweren Bedenken dem Amneſtieantrag im Ausſchuß zugeſtimmt habe. Sie war ſich bewußt, daß ſie von den Kommuniſten trotz ihrer Haltung beſchimpft würde, habe aber nicht erwarten können, daß dieſe Be⸗ ſchimpfungen einen derartigen Grad erreichen würden. Die Fraktion bitte deshalb, die Sitzung um eine halbe Stunde zu vertagen, damit ſie dazu Stellung nehmen könne, ob ſie unter dieſen Umſtänden ihre Unterſchrift unter den Amneſtiecntrag aufrecht erhalten wolle oder nicht. Die Vertagung wird gegen die Stimmen der Deutſch⸗ nationalen. Kommuniſten und der kleinen Gruppen be— ſchloſſen. 5 ö ö Der Wiederbeginn der Sitzung verzögerte ſich län⸗ gere Zeit, da nach der Fraktionsſitzung der Sozialdemo⸗ fraten, die nur von kurzer Dauer war, auch noch Beſpre⸗ chungen der Parteiführer untereinander ſtattfanden. Erſt gegen 3.30 Uhr eröffnete Präſident Loebe die Sitzung wieder. Abg. Dittmann(S.): Der Sozialdemokratie ſei es darum zu tun, die wegen politiſcher Delikte in Haft befindlicher Arbeiter zu befreien. Sie betrachte die Am⸗ neſtiefrage nicht als Parteifrage. Die ſchmähenden Ur⸗ teile des Abg. Geſchke ſeien nachdrücklichſt widerlegt durch die Tatſache, daß die Kommuniſten ſelbſt dem Geſetzent⸗ wurf zuſtimmen wollen. Die Sozialdemokratie werde des⸗ halb ihre Unterſchrift nicht zurückziehen. Abg. Dr. Frick(N.⸗S.) erklärt, die Nationalſozia⸗ lüten ſehen den vorliegenden Amneſtieentwurf als voll— kommen unbefriedigend an. Als der Redner von der ſchwarz⸗rot⸗gelben Fahne ſpr't, entſteht große Erregung bei den Sozialdemokraten. d guernd Schluß rufen und in den Redner zum Abbruch zer Rede veranlaſſen. ö Ab! Wegmann(3.) irt, ſeine Fraktion habe von jeher den Standpunkt verwaten, daß in kurzen Zeit⸗ abständen aufeinanderfolgende Amneſtien ſchwere Beden⸗ ſen hervorrufen müſſen: denn ſie untergraben auch eine geordnete Rechtspflege. Das Zentrum laſſe keinen Zwei⸗ Heute 3 Blätter [Berlin überreichte deutſche Antwort auf die letzte Kellogg⸗ ſel daruper, daß dleſe Amneſtie auf lange Zeir vie letzig u müſie wenn nicht die deutſche Rechtspfl e 705 91 7 8 15 eke e 10 g. Dr. eger(B. Vp.) lehnt die Vorlage ab. In der Schlußabſtimmung nach der dritten ede wird die Amneſtievorlage gegen Bayeriſche Polksparke umb einige Deutſchnationale angenommen. Das Haus vertagt ſich dann auf den Spätherbst. Die Jeſtfetzung des Termins der nächſten Sitzung wird dem Präfidenten überlaſſen. N Die deutſche Antwort. Befriedigung in Waſhington. b Berlin, 13. Juli. Die am 11. Juli dem amerikaniſchen Botſchafter in note hat folgenden Wortlaut: „Herr Botſchafter, Eure Exzellenz beſtätige ich den Empfang der Note vom 23. Juni 1928 über den Ab⸗ ſchluß eines internationalen Paktes zur Aechtung des Krieges und beehre mich darauf im Auftrage der dent⸗ ſchen Regierung folgendes zu erwidern: Die deutſche Regierung hat die Ausführungen der Note und den ihr beigefügten revidierten Entwurf des Paktes mit größter Sorgfalt geprüft. Sie ſtellt mit Genugtunng ſeſt, daß der in der Note dargelegte Standpunkt der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika der grundſätzlichen deutſchen Auffaſſung entſpricht, wie ſie in der Note vom 27. April ds. Js. mitgeteilt wurde. Auch mit den Aenderungen in der Präambel des Ent⸗ wurſes des Paktes iſt die deutſche Regierung einver⸗ ſtanden. Sie freut ſich daher erklären zu können, daß ſie von den in der Note Eurer Exzellenz vom 23. Juni enthaltenen Darlegungen der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika annimmt, daß ſie der Auslegung zuſtimmt, die darin den Veſtimmungen des in Ausſicht genommenen Paktes gegeben wird und daß ſie demge⸗ mäß bereit iſt, dieſen Pakt in der jetzt vorgeſchlagenen Form zu unterzeichnen. Genehmigen Sie, Herr Botſchafter, die Verſicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung. gez.): Schubert.“ Die rüdhaltloſe Zuſtimmung der Note Deutſchlands zum Kellogg⸗Pakt hat in Amerika große Befriedigung ausgelöſt. Vor allem wird rühmend hervorgehoben, daß gerade Deutſchland, der frühere Gegner, als erſtes Land ſeine Zuſtim mung übermittelt hat. Stoffniedertreter in vielen schönen Mustern, det leichte Reisehausschuh Gr. 36/42 3 cal bieten en eee 25 9 mit Stickerei und Banddurchzug soweit Vorrat 36/42 2.50, 31/35 Lederniedertreter in vielen Farben, soweit Vorrat 45 36/42 2.95, 31/35 2.70. 25/30. soweit beige, grau, mode, weiss, in versch. 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CEL Me 13 Fortſetzung.) „Das ſagen Sie am neunten Tage Ihrer Ehe!?“ „Am neunten oder neunzigſten— das iſt gleichgültig Das Bedauerliche iſt. daß ich es überhaupt ſagen muß und daß es ſo iſt, wie ich es ſagte 0 „Und was ſoll werden Leod?“ „Wiſſen Sie es, ich weiß es nicht.“ „Reiſen Sie ab Mac— fahren Sie zurück nach Amſter— dam oder reiſen Sie ſonſt wohin— nur gehen Sie der Fürſtin aus dem Wege“ Da ſprang Mac auf„Fällt mir nicht ein!— Wozu auch? Cs gibt überall Weiber, ſogar in Eurem moralverſeuchten Amſterdam Einmal erfährt ſie es doch einmal wird es ihn dämmern, einmal erwacht ſie zum Leben Ihre Seele ſchläft Sie iſt noch ein Kind— Pieter Caliſch— hüte mein Weib.“ — Er wandte ſich zum Gehen„Entſchuldigen Sie mich ich muß zu den Damen“— und ſchritt hinaus. Pieter blieb in ſeinem Seſſel ſizen Er wurde klein, ganz klein, kroch in ſich zuſammen hörte nichts, ſah nichts und dachte nur das eine:„Hüte mein Weib!— Der Vorhang rollt auf!— Die Tragödie beginnt!“ Nach fünf Minuten Dahockens war er mit ſich im Reinen, ging in den Saal zurück und war ſehr aufgeräumt Mac tanzte gerade mit der Fürſtin als er am Tiſche Platz nahm, der letzten Tanz, wie Traute verſicherte, da die Malakow de ſel. Und bei dieſem letzten Tanze machte Mac der Fürſtin Mitteilung von dem gehabten Geſpräch,„Das iſt peinlich,“ ſat“ ſie— und nach einer Pauſe:„Ich werde ihm zu be⸗ gegnen wiſſen.“ „Wem?“ „Dem vollendeten Kavalter.“ „Was willſt du tun?“ f „Ihm einen anderen Kavalier vor die Naſe ſetzen mein ber.— gieber, der ihm die Ausſicht benlmmt Seſe mich 10 d Mac. In drei Tagen ſſt ker da und alle Ge hr vor * So— und nun ſag mir was Liebes, Mac, und ſorge dich nicht.“ Mac entſprach beidem, weil beides ſeiner Veranlagung entſprach. 4. Noch in derſelben Nacht veranlaßte die Fürſtin zwei drin— gende Telegramme nach Petersburg. Das eine an ihren Neffen, den Leutnant Alexei Marow. das andere an deſſen vorgeſetzte Dienſtſtelle gerichtet Dieſe bat ſie um qütige ſchnellſte Beurlaubung Marows, als ihren einzigen Verwandten mit der Begründung, daß ſie ſchwer erkrankt ſei. und ſenem machte ſie von der Tatſache des Urlaubsgeſuches Mitteilung ihn ſelbſtverſtändlich dringend bittend unverzüglich zu erſcheinen, Die Fürſtin Malakom unterhielt die regſten Beziehungen zum Hofe, war die Witwe eines ruſſiſchen Generals und allen maßgebenden Perſönlichkeiten der Reſidenz bekannt. Daß ihre Mutter Zofe geweſen war war von keinerlei Be⸗ deutung Sie brauchte alſo keine Minute über das Geſchick ihres Geſuches im Zweifel zu ſein, und war es auch nicht Ebenfalls in der gleichen Nacht noch ſchrieb ſie folgenden Brief: Liebſter! Wit waren heute abend reichlich leichtſinniger, als ich erſt annahm und haben der Maſſe Volk ein Schau⸗ ſpiel geboten, das wir beſſer entre nous aufgeführt hätten.— Da es ſchön war, bereue ich es nicht und da es bleiben ſoll wie es iſt— oder beſſer; noch ſchöner werden ſoll, wie es war— muß ich dir folgen⸗ den Vorſchlag machen, den ich ausgeführt zu ſehen wünſche Ziehe aus! Miete dir irgendwo in dieſem Neſt eine Villa. Dort wohne mit deiner Frau Nur ſo hängt ſie dir nicht mehr am Rock und nur ſo iſt es möglich, uns ab und zu— und wenn du willſt, oft und ſehr oft— allein zu ſehen. Nur ſo entgehen wir den Blicken aller derer die uns ungelegen ſind. B Ich binde Deine Frau an ihr Heim— Du kannſt es ſa doch nicht— Nicht mit Gewalt mit Raoſen⸗ ketten! Die eine iſt mein Neffe Veutnaut Marrow. den ich hierher beſchieden habe, die andere iſt Dein Freund Caliſch Es wird ſehr ami ant ſein, die beiden im Banne Deiner Frau zu wif en und deine B cookbTb0TbTbéT0Té0T0TbTb—bTbbbbbbb ieee Frau unter beider Schuz Deine Gattin wird nie allein ſein und nie wird nur einer bei ihr ſein. Du weißt ja, wie Rivalen ſind Ich küſſe die brennenden Male Deiner Hand auf raeinem Arm und träume von Dir Tatja. Tieſen Brief hatte ſie ihrem Kammerkätzchen übergeben. Das wußte Beſcheid. 5 Noch vor dem Frühſtück war er in Leods Händen und niemand hatte es geſehen. * * * Nac Leod tat beim Kaffee ſehr nachdenklich, auch die Grüße, die ihm und Traute wurden, ſchien er heute als ſtörend zu empfinden. Ueberhaupt— alles war unbehaglich und wenig erfreulich, 1 Pieter, der mit ihnen am gleichen Tiſche ſaß, lächelte und Mac, der es ſah, fuhr ihn halb ſcherzend, halb im Ernſte an: „Zigh voor ir.“ das heißt zu deutſch: Sieh wo anders hin. „Herr Hauptmann haben einen Moraliſchen, ſagte Pieter.„das pflegt nach gewiſſen Nächten vorzukommen. „Erlauben Sie mal, lieber Caliſch, iſt ein Frühſtücksſaal in einem Hotel vielleicht der Sehnſucht letzter Traum? „Beſtimmt nicht. aber———5 a „Man hat nichts Beſſeres, meinen Sie?“ „Ja 64 „Man könnte aber Beſſeres haben, wenn man wollte— ſehr leicht ſogar.“ Pieter, der ſeinen Freund kannte, wurde ſtutzig Er ver⸗ mutete hinter dieſer Bemerkung irgendetwas, das mit dem geſtrigen Abend und der Fürſtin im Zuſammenhang ſtand, konnte ſich aber nicht klar werden über die Urſache der Wandlung Leods. 4 Da ſagte Traute:„Wie meinſt du das, Mae? 1 „Einfach genug, meine Liebe— man. mietet ſich ein möb⸗ liertes Landhaus oder dergleichen. Sie ſtehen ja zu hun⸗ derten leer.“ 155 Ganz unintereſſiert, wie beiläufig nur, hatte er das ge⸗ ſagt und ganz plötzlich blühte etwas auf in Trautes Seele. Leiſe ſtreichelte ſie ſeine Hand. Verſchämt und mit vor ver⸗ haltener Erregung zitternder Stimme, hauchte ſie:„Wenn du das tun wollteſt, Mac— o, wie könnte das ſchön ſein. Könnt dachte Pieter und brach ein Brötchen entzwei. cee ee eee eben folgt.) e Jugenblid ist Wieder dal Schönes, von unwergleichlicher Quaàlität, staunenswert billiꝗ zu erstehen, das ist der Vorteil, den wir lhnen biefen. Damen- und Kinder-Konfektion Serie Wasdiseidene Kleider schöne Dessins 5 Kinder-Kleider, neue Nusie, Wasdzmousseline-Kleider Zefir-Kleiqer Jetzt jedes Stück 25* Serie IV Seiden-Mänfel, moderne Vererbeilung Rips-Mäntel, reine Wolle Voll-Voile-Rleidder, mil langem Arm Wollmousseline-Kleider Popeline-Kleider, m. ig. Arin Jehi jeges Stück Serie VII Mäntel, mod. 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