e eee, 55 an 1 D 22 668 15 409 a Ei ine 1 5 100 00 e 6 0 N 77 1— 7 8 1 5 0 1 5 3 mum mim Mumm Mumme nmduumnnmnmfunmngagnommmn nnn mnnennmunneſ une t in NR LA 7 ii een Viernheimer Tageblatt 28 1 155 36 Pig, die Reklamezeile 60 is E taglich mit 0 ber eig ere Felertage.— Bezugspreis nenatl. N 2 1 e 9 63 Fe annahm 10 daß fe Paſerate ub egen (Biernheimen Bürger⸗Ztg.— Sierng. Bollablatg eis e N 9 S 9 10 1 le Maren wWeit unter Preis 05 Selten en ann 5 bernd mes Hd B.— Bieres mec Warenhandlung Jakob Beyer I., Rathausstr. 1 f ei ins Haus gebracht.— Sr 11: wöchentl. das achtſeitige illuſtrierte bei Wiederholung a i —' i 5 4. iagebieg 1 15 Wan, fell enen a W 5 Wend⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher. nnahme von Anzeigen in unſerer De niert ene den e N 5 15 der.— Annahme von Abennements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Gesche und von ſümtlichen Aunencen-Erpebltlenen Deutſchlands und deb Auslands. I guad 4414 5 Auſes, illeßes u. krfekgreichßes Lokal-Auzeigeblatt in Viernheim Antsblatt der Heſiſchen Vitzemeiperel und des Polizeients — 1— f latvorſchriſten dei unzelten werben nach Möglichkeit berüchfichtigt.—, Für die Aufn. F K.— e e ee eee 5 W Wee e ee Tagen, kann jedoch eine Sewähr nicht übernommen 3 7 72 A 1 Am kommenden Dienstag. den 17. Juli 1928, nachm. 5 Uhr findet im Saale zum„Karpfen“ in Viernheim zwangsweiſe Derſtelgerung folgender Gegenſtände gegen Barzahlung ſtatt„ 3 Herrenfahrräder, 3 große Bil⸗ der, 6 gebr., Nähmaſchinen, Schreibtiſche, 1 Schreibmaſchine, 1 Grammophon mit 20 Platten, 1 Schwein, 1 Standuhr, 1 Klei derſchrauk, 1 Elektromstor, 1 Küchenſchranb, 1 Vertinow, 1 Sekretär, 3 Seſſel 1 goldene Taſchenuhr, 1 Sofa, 1 Waldzitter. I brausp. Keſſel, 1 Wagen mit Henleitern, 80 Wickelformen. Die Verſteigernng findet beſtimmt ſtatt. Gernsheim, den 12. Juli 1928. Stang, Gerichtsvollzteher. Fiungszerfeigenng. —— .— ir sofort solche in der nächsten Drogerie ode 1 Ein Gläschen zu 80 Pſennigen genügt bis zu 30 Liter ſeinsten Obst- oder Beeren · Weines. lch nehme ober nur, die seit 30 Jahren hochbewährten reinen lüssigen Ahern, sowie alle zur Weinbereſtung gehörenden Artikel: Güährpfeffen, Faßkrahne, Weinschläuche, Korke, Schwefel, empflehlt Rathaus- Drogerie Peter Moskopp Empfehle: Kirſchen, Aunanas, Stachelbeeren Johannisbeeren, Orangen, Bananen Zitronen, Oelnüſſe Plunenkohl, Erbſen, Gelberüben Salatgurken, Weißkraut, Rettich Vebensmittelhaus peter Roſchauer „Zum Rebſtock“ Zuverläſſtges, fleißiges Mädchen 14—17 Jahre, geſucht. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle d. Bl. 77 es Finlegſchweine eee e Mische Manus Beyer Nathan naße 88 für hier in Haus halt geſucht Von wem, ſagt die Expedition ds. Bl. Zei Potgourris „ von eee unübertfroffener Wirkung! Zum Mitsingen!:: Für Lede Gesellschaft! f Das effektvolle Stimmungs- Lieder- Potpourri vom Rhein zur Donau zusammengestellt von Max Rhode, op. 76 20 der besten Rhein-, Wein- und Wiener Lieder 20 INHALI Bold gras ich am Nectar Da draußen in der Wachau Vom Rhein der Wein An der Weser Des ist der Frühling in Wien O du vunderschöner deutscher Rhein Unterm Lindenbaum(Eberle) Horch was kommt von draußen rein lm Rolandsbogen Das Herz am Rhein Worum ist es om hein so schön ſm Prater plühn wieder die Böume Aus der Jugendzeit Wohlauf noch getrunken(Schumann) Grüße an dle Heimat Das Lieben bringt groß Freud' Wien wird bei Nacht erst schön O olte Burschenherrlichkeit lch hab' mein Herz in Heidelberg verloren Ich muh wieder einmel in Grinzing sein Klavier zweihändig mit überlegtem Text RM. 2.25 Violine Solo(Novitätengeiger Nr. 436) RM. 0.80 Zither(Mündiner u. Wiener Stimmung) je RM. 1.30 Mandolinen-Quorteſt RM. 1.80 81 das neue Frinklieder- Potpourri Von Max Rhode, op. 77 1 25 der bekanntesten Rhein-, Wein- u. Studentenlieder 25 AUS DEM INHALT: Weinlied aus„Der lochende Ehemann“ (Eysler) Ein rheinisches Mädchen(Hoppe) Wein wwolzer(Groh) In der Pfalz(Benes) 4 Wer nicht liebt Wein, Weib und Geseng ¶(Woldmann) 4 0 Lasset uns das Leben genießen 4 u. 8. W. Erschienene Aus faben: Fernat 1 De vo der Nekter glüht Die olten Deutschen(Weldmonn) O Jusenne Tuink, trink. Brüderlein trink Der fröhliche Lecher Das is d Wein 5 Fe Jeb lrink'n vir noch a FlescherlWein(Lorens) im tiefen Keller sitz ich hier(Fischer) Vom Rhein der Wein(Brandt) 2 5 4 Cen, Tlanler wit uberlegten Teul.. RM. 225 reebleneee ande! Wee Zo ſe(o nislesgelge: N., 400 NA. 0.80 Zither(Münchner Stimmung) RM. 1.30 W el 4. Benjamin) L. zig Ci. wap ene 0 9 b 2 nahme unſerer Vertre⸗ tung, keine Vorkennt⸗ niſſe, kein Kapktal nötig. Auch nebenberuflich. Täg. Verdienſtauszoh⸗ lung. 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Amundſen gerettet ſei, wurde leider e een z: In einer Rede fordert der engliſche Junenminiſter die 5 1 157 amerikaniſche Regierung zur Abrüſtung ihrer Flotte —— pariſer Neparationsgeſpräche 4 In Paris tagt wieder einmal die Reparationskom⸗ miſſion und der Reparationsagent Parker Gilbert hat ſich zu dieſer Tagung in die franzöſiſche Hauptſtadt begeben. Hätte dieſer Fall allein ſchon Anlaß geboten, das Repara⸗ tionsproblem wieder in den Vordergrund des Intereſſes zu rücken, ſo bildet die Tatſache, daß gleichzeitig der ame⸗ rikaniſche Schatzſekretär Trellon und der Präſident der amerikaniſchen Zentralnotenbank Strong in Paris mit Poincare Beſprechungen haben werden, Anreiz zu neuen Kombinationen und neuen Gerüchten um das Schulden⸗ und das Reparationsproblem. Trotz aller dieſer Beſpre⸗ chungen und Geſpräche iſt jedoch mit irgend einer Ent⸗ ſcheidung hinſichtlich der Reparations⸗ und Schuldenfrage nicht zu rechnen. Die Reparationskommiſſion hält, was benennbet anders lautenden Darſtellungen betont wer⸗ den muß, nur eine ihrer üblichen Sitzungen Tätigkeit zu erſtatten pflegt. Etwas anders ſteht es frei⸗ lich um den Pariſer Beſuch Mellons und Strongs. Es ſiſt ſchon in einem früheren Stadium darauf hingewieſen worden daß Mellon Amerika nicht gerade zum Beginn des Präſidentſchaftskampfes verlaſſen würde, wenn nicht wichtige Unterredungen erforderlich wären. Tatſächlich kenn es denn auch keinem Zweifel unterliegen, daß in den Beſprechungen zwiſchen Poincare und Mellon ſowie auch Strong das Schulden⸗ und Reparations⸗ pro blem eingehend behandelt werden wird. ö Das liegt um ſo näher, als ohnehin die Frage der franzöſiſchen Schulden nicht für alle Zeit ungeregelt blei⸗ ben kann. Man weiß, daß das Schuldenabkommen zwi⸗ ſchen Frankreich und Amerika, das ſogenannte Mellon⸗ Beranger⸗Abtommen, noch immer nicht von Frank⸗ reich ratifiziert worden iſt und man wird es kaum weiter verwunderlich finden, daß ſich die Amerikaner nun, nach⸗ dem der Franken ſtabiliſiert worden iſt, in Paris wieder in Erinnerung bringen. Auf die Dauer kann Poincare nicht ausweichen, umſo weniger, als ein kritiſcher Termin immer näher heranrückt. Im Auguſt nächſten Jahres läuft nämlich die Friſt für die Bezahlung der amerikaniſchen Beſtände aus dem Kriege ab und Poincare muß ſich dar⸗ über ſchlüſſig werden, ob er 400 Millionen Dollar für dieſe Beſtände bezahlen, oder ob er das Mellon-⸗Beranger⸗ Ablommen ratifizieren, oder ſchließlich die Schuldenfrage in irgend einer anderen Weiſe endgültig regeln will. Die Vermutung liegt ſehr nahe, daß Paincare einen uche Entſchluß nur faſſen wird, wenn Klarheit über as Geſamtproblem geſchaffen iſt. Engliſche und franzö⸗ ſiſche Finanzblätter wollen denn ja auch wiſſen, daß Poin⸗ kare mit Parker Gilbert ſich auf einen Plan geeinigt haben ſoll, der darin beſteht, daß bei Feſtſetzung der deut⸗ 1 Geſamtſchuld und bei der dadurch möglich werdenden ohiliſierung der Dawesobligationen Frankreich in den eſitz ſehr erheblicher Barkapitalien kommt. Dieſe Bar⸗ lapitalien könnte ſodann Frankreich den angelſächſiſchen Gläubigerſtaaten, d. h. Amerika und England, anbieten und von ihnen dafür eine nicht unerhebliche Herabſetzung der franzöſiſchen. Schuldenverpflichtungen verlangen. Ob jeher Plan richtig wiedergegeben iſt, läßt ſich naturgemäß nicht ohne weiteres beurteilen. Das Charakteriſtiſche all dieſer Beſprechungen, die bisher über das Reparations⸗ und Schuldenproblem ſtattgefunden haben, iſt ja, daß hinter ſehr gut verſchloſſenen Türen verhan⸗ delt wird, und daß es ſich nur um ſehr kleine Kreiſe hei all dieſen Fühlungnahmen handelt. Daraus ergibt ſich wieder daß es ſich auch nicht um irgendwelche entſchei⸗ dender Beſprechungen handeln kann, ſondern lediglich m eine unverbindliche Fühlungnahme, um Vorbeſprechun⸗ gen, die dazu dienen ſollen, die endgültige Löſung vorzube⸗ reiten. Dieſe endgültige Löſung aber iſt, wie immer wie⸗ er betont werden muß, keinesfalls vor der ameri⸗ niſchen Präſidentenwahl, die im November dieſes Jahres tifindet, zu erwarten, vermutlich ſogar nicht einmal vor em Amtsantritt des neuen amerikanischen Präſidenten, d. h. vor dem Frühjahr des nächſten Jahres. So erwartet man denn in Berlin von den Pariſer Nen tlonsbeſprechungen auch keinerlei Entſcheidungen. und die Marſer Aan Kreiſe ſind ſich klar daruber. ab, auf denen der Reparationsagent Berichte über ſeine Dienstag, den 17. Juli 1928 45. Jahrgang daß mit entſcherdenden Schritten nicht zu rechnen ift. Die neuen Pariſer Beſprechungen beweiſen nur, daß das Problem der interalliierten Schulden und der Reparatio⸗ nen nicht ruht daß es vielmehr immer wieder von maßgebenden Perſönlichkeiten behandelt wird, wobei die von Parker Gilbert wiederholt erhobene e n nach nd ſumme eine ſehr weſentliche Rolle ſpielen dürfte. So daß das, baldiger Feſtſetzung der deutſchen bleibt im Augenblick nur die Feſtſtellung, Schulden⸗ und Reparationsproblem nicht verſackt, wenn iind Fortſchritte in der allernächſten Zeit nicht zu erwarten ind. Auch die Engländer beeilen ſich. Die Abſendung der britiſchen Antwortuote. r 0 London, 16. Juli. Dem diplomatiſchen Korreſpondenten des„Daily Telegraph“ zufolge, ſteht nunmehr feſt, daß man ſich be⸗ mühe, die Abſendung der britiſchen Antwortnote an Kel⸗ logg zu beſchleunigen, doch ſtehe noch nicht feſt, ob das britiſche Kabinett nicht gewiſſe Abänderungen vornehmen werde, die in der Hauptſache darnach trachten, das juri⸗ ſtiſche Ausſehen etwas zu klären und die Note in ſtär⸗ leren Einklang mit den Anſichten der Dominions zu bringen. Sicher ſei, daß die Regierung nicht allein gewi Vorausſetzungen hinſichtlich der Verteidigung des brill ſchen Weltreiches und der Rechte und Verpflichtungen der Signatarmächte auf den Völkerbundsſtatus und den Locarnoverträge fördern werde. Ob jedoch dieſe Forde⸗ rung noch einmal beſonders Bezug auf die Rechte und Verpflichtungen Großbritanniens gegenüber Aegypten neh⸗ men werde, ſei noch ein kritiſcher Punkt, der vielleicht indirekt durch den allgemeinen Bezug auf die Verteidi⸗ gung des britiſchen Standpunktes in dieſer Frage, wie 10 1 der de ee Note zum Ausdruck kam, ge⸗ lärt werde. Furchtbare Eiſenbahnkataſtrophe. Zuſammenſtoß am Münchener Hauptbahnhof. München, 16. Juli. Am Sonntag abend zwiſchen neun und zehn Uhr, alſo N erden: zur Zeit des ſtärkſten Ausflügler⸗Rückſtroms, ereignete f ſich im Bereiche des Münchener Hauptbahnhofs eine furcht⸗ bare Eiſenbahnkataſtrophe. Der an Sonntagen zuiſchen München und Nürnberg verkehrende Verwaltungsſonder⸗ zug 52 841 ſtieß bei der Donnersberger⸗Brücke mit einem Vorzug zuſammen. Die zwei hinteren Wagen des erſten b Zuges brannten ſofort lichterloh. Die Lokomotive des zweiten Zuges, der auf demſelben Gleiſe folgte und auf den Vorzug auffuhr, ſteckt mit dem Vorderteil tief in den letzten Wagen des Vorzuges. Die Lokomotive muß alſo mit erheblicher Wucht auf den Vorläufer aufge⸗ fahren ſein. a Durch die große Brandhitze ſcheint die Lokomotive auch defekt geworden zu ſein, denn plötzlich verbreitete ſich ſtarker Gasgeruch, wobei ſämtliche Anweſenden ſich zurückziehen mußten, da man mit der Gefahr rechnete, daß der Gaskeſſel explodieren würde. Die Lokomotive wurde jedoch von der Feuerwehr ſofort unter Waſſer ge⸗ ſetzt und dadurch dieſe Gefahr vermieden. Am Bahnhof und am Eingang der abgeſperrten Unglücksſtelle ſammel⸗ ten ſich viele Hunderte von Perſonen an, die durch den Widerſchein des großen Brandes auf das Unglück, deſſen Kunde ſich wie ein Lauffeuer in der ganzen Stadt ver⸗ breitet hatte, aufmerkſam geworden waren und näheres zu erfahren ſuchten. Allgemein wird kritiſiert, vaß die Feuerwehr zu ſpät gerufen worden iſt, daß ſie keine klare Anweiſung über den Ort der Unfallſtelle erhalten hatte und daß ihre Arbeit durch Waſſermangel erſchwert war. Entgegen 0 der Darſtellung von Eiſenbahnbeamten, daß der Brand der Wagen auf die einſtrömenden Heizgaſe zurückzuführen ſei, wird übereinſtimmend berichtet, vaß das Feuer durch Schneibeapparate hervorgerufen wurde, die bei der Ber⸗ gung der Verletzten verwendet wurden. Ein zweites Eiſenbahnunglück in Bahern Zwei Wagen in den Fluß geſtürzt. Infolge Ausdehnung der Schwellen durch die große Hitze entgleiſte bereits am Samstag ein Zug auf der Waldbahn Reit⸗im⸗Winkel⸗Ruhpolding, wobei die Lo⸗ komotive und die beiden erſten Wagen über den Fahr⸗ damm in einen Gebirgsfluß ſtürzten. Drei Fahrgäſte wur⸗ den leicht verletzt, die Wagen wurden beſchädigt. Zu dem Eiſenbahnunglück auf der Waldbahnſtrecke Reit⸗im⸗Winkel.— Ruhpolding wird über die Urſache noch gemeldet: Durch die Hitze trat eine Schwellendehnung ein, die auch das Gleis in Mitleidenſchaft zog. Der Zug entgleiſte. Dadurch riſſen ſich die beiden erſten Wagen und die Lokomotine nan dem übrigen Zuge Ins und ſtüraten die Böſchung hinab in den Fluß. Der Lokomotipfüßrer blieb unverſehrt, obwohl die Maſchine ſtark beſchädigt wurde. Der erſte Perſonenwagen wurde ganz zertrüm⸗ mert, der zweite ſchob ſich auf den erſten hinauf. Der Zug war glücklicherweiſe nur ganz ſchwach beſetzt. Die drei leicht verletzten Fahrgäſte ſind ein Schuhmachermeiſter, ein Bahnangeſtellter und ein Sommerfriſchler. Der amtliche Bericht. Heute morgen 3 Uhr wurde folgender amtlicher Bericht ausgegeben: Am 15. Juli kam der Vorzug Nr. 52 481 München— Augsburg— Nürnberg abend 21.30 Uhr bei Ausfahrt aus München⸗ Hauptbahnhof zwiſchen Hak⸗ kerbrücke und Donnersberg infolge Ziehens der Not⸗ bremſe in einem Abteil des Zuges zum Halten. Während Lokomotivführer und Zugführer zur Feſtſtellung der Ur⸗ ſache der Bremſung den Zug entlang gingen, fuhr der nachfolgende Stammzug 82 841 auf das Zugende auf und ſchob dieſe beiden Wagen ineinander. Auf die um 21.37 eingegangene Meldung des Anfalls traf der Hilfs⸗ zug um 21.50 Uhr ein. Es wurden ſofort Verſuche un⸗ ternommen, unter Einſetzung von Schneideapparaten den Eingeklemmten Hilfe zu leiſten. Die hierdurch entſtehen⸗ den Flammen konnten durch die gleichzeitig eingeſetzten Löſchgeräte erſtickt werden. Inzwiſchen war jedoch im letz⸗ ten Wagen des 1. Klaſſe⸗Abteils(des Schlußwagens des Vorzuges Feuer ausgebrochen, das ſich ſchnell ausdehnte und auch den vorletzten Wagen erfaßte. Zur Löſchung des Feuers wurden aus dem benachbarten D⸗Zug 20 Feuerlöſchapparate eingeſetzt und außerdem eine Schlauch⸗ leitung an die Lokomotive des Hilfszuges angeſchloſſen. Mit dieſem Hilfsmittel gelang es bis zum Eintreffen der ſtädtiſchen Feuerwehr, das Feuer in den mittleren Abtei⸗ len ſo weit niederzuhalten, daß etwa um 22.50 Uhr der erſte Reiſende noch lebend aus dem Wagen herausgebracht werden konnte. Die ſtädtiſche Feuerwehr löſchte den Brand in beiden Wagen vollſtändia ab. etwa um 23.30 Uhr. Liſte der Toten und Verletzten. Aus den gänzlich ausgebrannten Wagen wurden dis her neun Leichen geborgen. Von dieſen konnten feſtgeſtellt Niedermaher, Mux, Augsburg, Deiſinger, Rudolf, Oberleutnaut bei der Landespoltzen ö Augsburg, Geißler, Nobert, Friſeur, Alpenſtraße, Ort unbekannt, unbekannte Leichen: eine weibliche Perſon, Fingerring mit rotem Stein als Kennzeichen, ö eine männliche Perſon, 30—40 Jahre alt, verkohlt, eine männliche Perſon, 20 bis 30 Jahre alt, trägt Siegelring, eine weibliche Perſon, etwa 20 Jahre alt, verheiratet, trägt Ehering, eine weibliche Perſon, etwa 50 Jahre alt, eine männliche Perſon, etwa 30 Jahre alt. Der aus dem Wagen gerettete Wäſchereibeſitzer Rebele, Gottfried aus Augsburg, iſt nach neberfützrung in die Klinik dort verſtorben. Verletzt wurden lach den bis⸗ herigen Feſtſtellungen: ö Kaiſer, Marie, Augsburg, beiderfeitiger Kaöchelbruch, Hermann. Erna, Augsburg, Prellung am Unt arm, Rücert Hugo, Augsburg, Gehirnerſchütterung, „Runges, Berta, Nürnberg, leichte Verletzungen, Köſtler Waldemar, Augsburg, Schürfungen an Beinen und Armen, 45 Aigener, Ludwig, Hantabſchürfungen, Ruvert, Max, lediger Redakteur aus Augsburg, Ver⸗ letzung am Kopf. Schultes, Ednard, Eiſenvahhnangeſtellter, Augsburg, ſtarke Prellungen am linken Handgelenk und rechten Ober⸗ ſchenkel, Kohlenbergen, Georg, Kraftwagenführer, Prellung der linken Hand, Zweifel, Wilhelmine, Augsburg, Prellungen an der Stirn, Gebhardt, Wolfgang, Oberfranken, Schienbeinverletzungen, Schürger, Albert, Deutiſt aus Nürnberg, Prellungen am linken Arm, Kopf und Hals, Dorn, Johanna, leichte Verlehnngen an Kopf und Hals. Außerdem haben ſich eine Anzahl von iſenden we⸗ gen leichter, zum Teil gar nicht feſtſtellbarer Verletzungen Kaufmann bei der Landespoltzei und wegen zu Vecluſt geratener Gepäckſtücke bei der Bahn⸗ ſtation München(Ob.) gemeldet. Auch haben einige bei den Rettungsg ren beteillete Angehörige der Eiſenbahn und wohl auch der Feuerwehr und Sanitätsmaunſchaften durch die Rauchwirkung Schaden genommen. Ueber die ur⸗ ſache des Unfalles konnten die in Gang befindlichen Er⸗ hebungen bisher keine Klarheit ſchaffen. Die Reichsbahndixektion gibt eine Liſte der beim b Eiſenbahnunglück im Münchener Hauptbahnhof Verletz⸗ ten bekannt, die bis jetzt 46 Namen umfaßt, aber a nicht abgeſchloſſen iſt.. 5 eh Von den Leichen wurden drei weſtere identiftziert, nämlich die des Polizeiveterinärs Dr. Kirchleitner von der Landespolizei in Augsburg, des Architekten Hans Port aus Augsburg und die der Geſchäftsangeſtellten Adelheid Erdl aus Augsburg. Es ſind alſo nur noch von drei Toten die Perſonalien nicht feſtgeſtellt. Die erſten Verhaftungen. Wie poltzeilich mitgeteilt wird, ſind im Zuſammen⸗ 7 mit dem Eiſenbahnunglüg auf Veranlaſſung der Staatsant ft votlän 5. 1 0 werkmeiſter ter Joſef Secht und der würker Si 1. Dieſe andauernde Häufung kataſtrophaler geg 3. * 5 1* A⸗ 2 älle bei der Reichsbahn, denen leider außer kieſige erialſchaden, vor aller foſtbäre Menſchenleben in er⸗ chreckender Anzahl zum Opfer fallen, ſtimmen denn doch ußerſt bedenklich, Es iſt nicht mehr ſo, daß die deutſchen ahnen wie früher den größten Sicherheitscoeffizienten gaben. An dieſer Tatſache ändert kein amftlicher Bericht auch nur einen Deut. Aendern aber muß ſich das Syſtem! „ müſſen wieder die normalen, ſicheren Verkehrsverhält⸗ iſſe eintreten. Und wenn das Sparprinzip der Reichs⸗ ahnberwaltung mit daran Schuld tragen ſollte, muß uch hier energiſch und beſtimmt durchgegriffen werden. egierung und Parlament haben eine dringliche Pflicht maehend zu erfüllen, bevor unüberſehbarer Schaden— nd nicht nur in wirtſchaftlicher Beziehung— entstanden ſt. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dem Volk bei Benutzung er Verkehrsmittel des Staates— und dazu gehört in rſter Linie die Neichsbahn— die denkbar größte Si⸗ erheit gewährleiſtet ſein muß. Hier bietet ſich der Boltsvertretung eine große Aufgabe, die raſch und rück⸗ ichtslos erfüllt werden Nuß. 0 Amundſen noch nicht gerettet. 5 Zu Malmgreens Ende. Kings bay, 16. Juli. Der ruſſiſche Eisbrecher„Malygin“ funkte, daß die Meldung von der Auffindung Amundſens auf einem Mißverſtändnis beruhen müſſe. Man ſuche das Eis in der Nähe des König Karl⸗Landes ab, habe aber noch leine Spur von Amundſen gefunden. Es iſt jetzt vollkommen klargeſtellt, daß Malmgreen auf eigenen Wunſch allein auf dem Eiſe zurückgeblieben iſt, um ſeine Kameraden zu retten. Sehr eigenartig bleibt natürlich die Tatſache, daß die beiden Italiener den außerordentlich elgenartigen Vorſchlag angenommen und ihm ſterbend allein auf dem Eiſe zurückgelaſſen haben. Die letzten Meldungen vom„Kraſſin“ beſagen, daß er infolge ſtarken Nebels nur ſehr langſam vorwärts kommt. Seine Nachſuche nach der Ballon⸗Gruppe wird daher erſt im Laufe von einigen Tagen von Erfolg ge⸗ krönt ſein. Sowohl die ſchwediſchen wie die finniſchen Flugzeuge befinden ſich jetzt auf dem Rückwege in die Heimat. Da die Motoren recht ſtark mitgenommen waren, glaubten die Flieger, einen Flug über das Eismeer nicht mehr wagen zu können. ſaieakat der Sozialiſten Frankreichs Schluß der Beratungen. f S8 Paris. 16. Juli. Der Nationalrat der ſozialiſtiſchen Partei Frank⸗ 9 775 beendete ſeine Beratungen über die Stellungnahme Der franzöſiſchen Sozialiſten zu der Tagesordnung des Brllſſeler Sozialiſten⸗Kongreſſes. Der Nationalrat nahm it 1711 gegen 1286 Stimmen bei 62 Enthaltungen einen Antrag Paul Faure für die unmittelbare Räumung des Nheinſandes und Reviſion der Verträge an. Im einzelnen wird in dieſem Antrage ausgeführt, daß der Völkerbund das Ideal der Demokratiſierung zu verfolgen habe. Zu den Verträgen wird von neuem erklärt, daß der Sozialts⸗ mus ſeine geſamte Tätigkeit für die Reviſion der Ver⸗ träge anzuwenden habe, um die Unſtimmigkeit aus ihnen zu entfernen und ſoweit als möglich die Achtung vor dem Selbſtbeſtimmungsrecht der Volker zu wahren. Dieſe Reviſion dürfe aber nur auf friedlichem Wege befolgt werden. Bezüglich der Abrüſtung erklärt der National⸗ at dann, daß dieſes Problem nicht dem Problem der Sicherheit untergeordnet und die wahre Sicherheit nur us der Kombination von Schiedsgerichten und kon⸗ rollierbaren Abſichten verfolgt werden dürfe. Mee R. 15 A GEEILLL MNCIT0 ROMAN VON ARNO FRANK N 2 FES SCfUN Dufte Ef. AS OSHNAH NMEINTEH WERU AA. (15. Fortſetzung.) „Deine Weisheit, Junge———!“ Sie machte eine ge⸗ „Was verſtehſt denn du ſchon vom Leben,“ ergänzte ſie und kam dann zu dem Thema zurück: Dieſer Mac Leod iſt leider oder auch erfreu⸗ Die Herr⸗ ſchaften verleben hier ihre Flitterwochen. Er iſt einer von ringſchätzige Bewegung „Alſo höre! licherweiſe verheiratet. Erſt ganz kurze Zeit. den vielen, die nicht treu zu ſein vermögen.“ „Und ſeine Gatkin iſt jedenfalls keine Aphrodite,“ ſchalt Marow ein. „Da irrſt du vollkoamen, Lex. Sie iſt die ſchönſte Frau die ich ſe geſehen hab: Sie iſt ein Märchen von Schön⸗ Das iſt nicht übertrieben, du wirſt dich überzeugen.— Und du wirſt ſehr klug tun, mein lieber Junge, dein Herz feſtzuhalten, denn ſie iſt nicht nur ſchön, ſie ſſt auch jung, erſt ſechzehn Jahre, ein Kind noch und eine Heilige. Zudem der nicht mit heit. ift dieſer Leod Offizier und ein Mann, ſich ſpaßen laſſen dürfte.“ „Das iſt ja ungewöhnlich intereſſant, Tanke.— Und meine Aufgabe?“ „Wie gelegentlich ſchon in gleichen Fällen, mein Lieber! Nut iſt ſie diesmal der beſonderen Umſtände wegen ungleich r. Es iſt da nämlich noch ein anderer, der jene Frau zu ſteben ſche int. nder, namens Pieter Cali Sehr beherrſcht, te ein ſchöner Mann, aber eben ein Holländer. deo zu ſehr auf die Finger. Er ſtört uns. cum. io alle Männer von Charakter.“ r ſie reard gere die ene rennen, als, d 2 e c aß an en krker Baltot e ales 1 ſtgenommen worden: der! i 25 er Bahnarbei⸗ und 846 Stimmen ein we alien, zufolge d Eypmächtigun bultdsdelegation verlangett und dieſe Perrſängerung nur deter Calle— ſonderbarerweiſe. Ein ch. 1 55 Er iſt unbe⸗ „Den elſe heißt es auch zu binden, wenn ich dich recht „Da 9 mich ſchon richtig, mein Junge.— Uebrigens e das das Leichteſte deiner Aufgabe ſein, denn es gettent zwangsläufig Caliſch wird lleber Mac Veod in mit Traute allein laſſen/ Er weiß f Wee erinnert ferner daran, daß die ſo⸗ 1 1 f Nee Räumung des Rheinlandes unumgfngliche Vorausſetzung füt jede wahre deutſch⸗ . 1 iſt ohne die der Frieden Europas aul! at fact ue been la ez. e 3 2 55 1 Zum Fall ach wurde mit 1569 gegen erer Antrag 0 Faures 07 je die früher Paul⸗ ichen erteilte zum Mitglied der franzöfff den etwaigen Wünſchen der Inkernationale unkergeord⸗ net wird. Von Paul⸗Boncour wird verlangt, 0 er in der Ausübung ſeines Mandates keine politiſche Stel⸗ lung annimmt, die die friedliche Aktion in e mit der internationalen politiſchen Aktion der Sozialſſten ju bringen droht.* ee E e Aus dem In⸗ und Auslande. 1 0 Hölz noch nicht entlaſſen. f Berlin, 16. Juli. Hölz iſt im Gegenſatz zu anders⸗ lautenden Meldungen bisher noch nicht aus der Haft entlaſſen worden. Für Hölz, der trotz der Amneſtie noch ein halbes Jahr Gefängnis abzubüßen hat, kommt der Oberreichsanwalt in Frage. Die Verteidigung für Hölz vertritt allerdings den Standpunkt, daß Hölz auf Grund der Amneſtie ſofort zu entlaſſen iſt. Der engliſche Innenminiſter fordert amerlkaniſche Flottenabrüſtung.. London, 16. Juli. Innenminiſter Sir William Jon⸗ ſon hielt in der Grafſchaft Everham eine Rede, in der er auf den amerikaniſchen Kriegsverzichtspakt zu ſprechen kam. Man ſage, ſo erklärte er, daß Großbritannien von den Vorſchlägen der Amerikaner nicht ſo begeiſtert ſei, als andere Nationen; das ſei vollſtändig unwahr. Wir wol⸗ len, ſo exflärt Jonſon zum Schluß, die Vereinigten Staa⸗ ten anrufen, und wollen ihnen ſagen, wir unterſchreiben den Vertrag für die Beſeitigung des Krieges und hören, daß ihr eure Marine vergrößert. Ich glaube, ſo erklärte der Innenminiſter, wir haben das Recht auf das höflichſte Rund freundſchaftlichſte dies hinzu zufügen und Amerika und den anderen Staaten der Welt zu erklären, daß Taten eindrucksvoller ſprechen als Worte. Die franzöſiſche Note an Kellogg ſoeben veröffentlicht. Newyork. 16. Juli. Die franzöſiſche Note an Staats⸗ ſekretär Kellogg iſt ſoeben veröfefntlicht worden. Sie iſt wie bereits gemeldet, in zuſagendem Sinne gehalten. Nach⸗ dem auch Italien dem abgeänderten Vertrag zugeſtimmt hat, betrachtet man in amerikaniſchen Regierungskreiſen in Waſhington den Erfolg der Kriegsverzichtspakt⸗Vor⸗ ſchläge als geſichert. Zwar haben Großbritannien und Japan noch nicht ſchriftlich geantwortet, aber die Regie⸗ rungen haben ihre Bewilligung bereits mündlich zum Ausdruck gebracht. i Tſchechoſlowakiſcher Dank an Rußland. Prag, 16. Juli. Das Außenminiſterium hat den tſchechoſlowakiſchen Vertreter in Moskau beauftragt, der Sowjetregierung herzlichſten Dank für die tatkräftige und opferwillige Aktion auszuſprechen, die die heldenmütige Mannſchaft des Eisbrechers„Kraſſin“ zur Rettung der Beſatzung der„Italia“, beſonders des Slowaken Dr. Behounck durchgeführt hat. Kleine politiſche Meldungen. Allenſtein. Die Polen haben hart an der Grenze ge⸗ enüber dem deutſchen Grenzdorf Großbrozoſken auf einem Hügel einen Holzturm erbaut, der eine Höhe von 40 Metern hat und der es ermöglicht, weit nach Oſtpreußen hinein bis hinter Johannisburg und Lycke zu ſehen. 5 Paris. In Paris traf der König von Spanien von London kommend ein. Nach kurzem Nufenthalt fährt der König nach Madrid weiter. 5 Warſchau. Das polniſche Amneſtiegeſetz wurde ver⸗ öffentlicht. Aus den Warſchauer Gefängniſſen wurden ſo⸗ gleich 300. Strafgefangene auf freien Fuß geſetzt. Madrid. Primo de Rivera erklärte zu der ie des Beitritts Spaniens zum Kriegsächtungspakt:„Wir haben eine Aufforderung erhalten, daß Spanien einen Platz erſten Ranges bei der Beratung des Paktes gegen den Krieg einnehmen müſſe.“ Newyork. Wie da Staatsdepartement mitteilt, hat Italien ebenfalls de g- Wosſchlag angenommen. eine Fürſtin an Klugheit und Charme! Gib mir einen Kuß!“ „Zur Wegſtärkung— da!“ Und ſie küßte ihn auf den Mund. Dann fuhren ſie zu Mac Leod. Die Gäſte waren bereits vollzählig verſammelt, als die Malakow mit ihrem Neffen eintrat. Die Stimmung war feierlich, die Begrüßung herzlich. Als Leutnant Marow ſeiner Gaſtgeberin den Blumen⸗ gruß überreichte und in die geheimnisvollen Augen dieſer N ſchönen Frau ſah, war er für Augenblicke faſſungs⸗ os. f g Einem ſolchen Menſchenwunder zu begegnen war er nicht vorbereitet. Er mußte ſich zuſammenreißen, um ſeine Ein⸗ führung mühſam und able wenigſtens in die Grenzen des in ſolchen Kreiſen Ueblichen zu bringen. So befangen hatte er ja ſeiner Kaiſerin nicht gegenüber geſtanden und die war die Zarin aller Ruſſen. Auch Traute empfand und zwar zum erſten Male in ihrem Leben, daß es außer Mac noch andere Männer gab, denen das Prädikat ſchön 050 Ein ſolcher Mann war Marow. Der Raſſe nach Großruſſe: Blond und blauäugig, ſchlank und 1 7 ſtraff und kraftvoll, ein würdiges Pendant zu jenen Geſtalten, die Väterchen Zar in Kaliſch, Wirballen und anderen Grenzſtationen poſtierte, weil ſie repräſentativ und die einzigen unbeſtechlichen Beamten ſeines ungeheuren Reiches waren. a f ae Mac bemerkte mit wirklicher Befriedigung die Verlegen⸗ heit des Gaſtes, deshalb beſchäftigte er ſich l nger als nötig und ſchicklich mit der Fürſtin, kam ihm aber dann doch zu Hilfe. Er ſtellte ihn den übrigen Herrſchaften vor, die Aenne Eindruck auf ihn zu machen ſchlenen wie Traute und warmen Stimme über die Seele ſtrich. 5 1 555 ſtand an den Kaminſims gelehnt und beobachtete überlleß ihn der Signora de la Molte, die ihm mit ihrer dunkel nur geahrn mehr, daß zwi Lock-wie de, daß an Leod nichts mehr zu retten arte. Für ipn gab es keinen Jweſfe en drelen E eee ehe „ Als er ſah, ble Mac unauffaulg eine neue Tischkarte ſchrieb. ede bs, Ge c be au Ai naht n Auen een e, en Völker⸗ „Tantchen,“ rief Alexei aufrichtig bewundernd, Du biſt hm begann jetzt manches klar zu werden, was er bisher 1 nk rt a. M.(E 1 n b ru 0 1 e 158 g * en zun 4 e 0 5 0 72 7* e 5 150 Kragen gestohlen. Di firzhura.(Der Würzburger Biſchof ver⸗ ga gung in Rosenbach verſagte hinter Höchberg die 2 dez Autos“ in dem ſich der Piſchef t. Ehrenfried mit dem Domkapitular Dr. Fiſcher befand. Der Wagen; wurde gegen eine Telegraphenſtange geſchleudert und dann in den Straßengraben geworfen. Der Biſchof und ein eue an Koe Glasſplitter recht erhebliche Ver⸗ letzungen am Kopfe, die die ſofortige Ueberführung der beiden Herren in das Juliushoſpital erforderlich machten. Lebensgefahr beſteht indeſſen bei keinem der Verletzten. „ Nürnberg.(Köhl und Hünefeld in Nürn⸗ berg.) Die deutſchen Ozeanflieger Köhl und v. Hüne⸗ feld landeten am Sonntag vormſttag gegen 11,30 Uhr zu einem kurzen Beſuch auf dem Flugplatz Fürth, wo ſie vom Bürgermeister von Fürth und den Spitzen der Lan⸗ despolizei und Reichswehr begrüßt wurden. Nach einer Rundfahrt durch Fürth und Nürnberg, auf der die Flie⸗ ger Gegenſtand begeiſterter Kundgebungen waren, wurde im Hotel Fürſtenhof ein kurzer Imbiß eingenommen. Nachmittags fuhren die Flieger zum Stadion, wo ſie von Oberbürgermeiſter Dr. Luppe in herzlichen Worten begrüßt wurden. Sodann ſtarteten ſie von Fürth aus zu ihrem Flug nach Wien. a Trier.(Reue Funde im Trierer Tempel⸗ bezirk.) Bei den umfangreichen Ausgrabungen der Trier⸗Kommiſſion des Altbachtales bei Trier ſind kürzlich wieder gut erhaltene Altäre und Bildwerke gefunden wor⸗ den, die für die Kenntnis des einheimiſchen Götterkultus von größter Bedeutung ſind. 5 Rees.(700 ⸗Jahrfeier der Stadt Rees.) Die Stadt Rees feiert in dieſen Tagen die Feier der Er⸗ innerung an die am 14. Juli 1228 durch den Erzbiſchof von Köln die Erhebung des einſtigen kleinen Fiſcher⸗ dorfes zur Stadt. Der Reichspräſident hat die ihm durch einſtimmigen Beſchluß der Stadtverordnetenverſammlung übertragene Würde des einzigen Ehrenbürgers der Stad Rees angenommãen. N ö Garmiſch⸗Partenkirchen.(Wolkenbruch und Bergrutſch.) Hier erfolgte nach einem wolkenbruch⸗ artigen Regen ein Bergrutſch zwiſchen Mittenwald und der öſterreichiſchen Station Scharnitz. Die Geröllmaſſen bedeckten die Bahngleiſe und die Chauſſeen meterhoch. Glücklicherweiſe herrſchte auf beiden Straßen kein Wagen⸗ verkehr Die Aufräumungsarbeiten werden einige Tage in Anſpruch nehmen. Es ſoll von München Reichswehr zu den Aufräumungsarbeiten herangezogen werden. ö Hachenburg.(Tod durch einen Tiger.) Bei einer Kelten die vor einigen Wochen der Zirkus Ha⸗ genbec⸗Althoff hier gab, wurde der Dompteur von einem Tieger angegriffen und durch Ta! nhiebe am Arm erheb⸗ lich verletzt. Obwohl der Mann ſich ſofort in ärztliche Behandlung begab, entſtand eine Blutvergiftung, der er jetzt nach qualvollem Leiden erlegen iſt. Usingen.(Die Wild ſchweinplage im Tau⸗ nus.) Faſt Nacht für Nacht kommen in den verſchie⸗ denſten Gegenden des Taunus ſtarke Rudel Wildſchweine aus den dichten Waldungen auf die Aecker und durchwüh⸗ len hier die Kartoffelfelder nach den reifenden Früchten. Mit großer Sorge ſieht der Landwirt dieſem nächtlichen Treiben der Plagegeiſter zu. Wachen und Streifen der Bauern haben kaum Erfolg, da die mit außerordentlich ſoſder Witterung begabten Tiere, lange bevor ſhre Ver⸗ folger ſich auf Schußweite nahen, längſt im Diäicht de nahen Wälder verſchwunden ſind und nach einem kilo⸗ meterweit entfernten anderen Acker trotten. . Berlin.(Das erſte Unglud auf der elek. triſchen Stadtbahn.) Beim Verlaſſen des Bahn hofs Charlottenburg entgleiſte ein elektriſcher Stadtbahn ⸗ zug, als er über eine Weiche fuhr. Ein Wagen 10126 ſich fger über die Stadtbahngleiſe, ſo daß der Verkehr nat beiden Richtungen geſperrt war. Nach vier Stunden 1 0 der Betrieb auf der Strecke wieder aufgenommen werden. g 6 legte, um die dortheſmoliche in die Taſche zu ſtecken, mußte er lächeln. Es ſtimmte alſo, was et ahnte. Mac bemerkte e vra ging zu ihm hin. „Sie ſind doch nicht vöſe, Caliſch,“ ſagte er,„wenn ich Sie ausboote? Der Fürſtin möchten wir ſchon die Ehre er⸗ weiſen, ihren Neffen neben die Hausfrau zu placieren. Sie als alter Freund———“ „Können von heute ab dieſes Vorzuges nicht mehr teil⸗ haftig werden,“ ergänzte Caliſch ſcherzend.„Ich weiß, mein lieber Leod und füge mich dem Unerläßlichen Irgendwo werde ich ſchon ein Eckchen finden. Bemühen Sie ſich nicht um mich Die Gäſte erwarten Sie. Die Dinge gehen, wie ſie gehen müſſen.“ Mac verſtand dieſe Bemerkung ſehr wohl. In ſeinen Augen blitzte Haß auf. Ohne ein Wort zu erwidern, klappte er die Hacken zuſammen und trat zu den anderen „Schafskopf,“ dachte Pieter,„das Mecht, ſtolz zu ſein hat nur ein Mann! Du nicht! Dich hav ich in Händen Die Dauer deines hieſigen Aufenthaltes beſtimme ich Traute, die ihrer Verlegenheit immer nech nach ledig war, rettete ſich zu ihm. „Sie werden mein Tiſchgaſt ſein, Pieter dauſch lage ſie warm.„Freuen Sie ſich?“ N „Ich habe keinen Grund mehr dazu, gnädig eau. pe Gatte hat anders zu disponieren beliebt.“ Sie ſah erſchreckt zu ihm auf. Anders?— Doch nicht etwa—-—-: 5 Er nickte nur und blickte ſchweigend in die Wü, gien ungen der ſchon wieder e in denen es fee auſhieg. Nach einer Pauſe fuhr er fort:„So wird man geſchoder von—— Stärkeren und muß ſich fügen.“ 5 f „Mit meinem Willen iſt das nicht geſchehen. Herr caluch. auch nicht mit meinem Wiſſen,“ ſagte ſie leiſe und ſetz noch leiſer hinzu:„Immer tut er, was er will. Ich halt⸗ iich ſo 87— ſo ſehr gefreut.“ f entnahm Pieter Caliſch dem Strauß, der auf dern Kaminſims ſtand, eine dunkelrote Roſe und reichte ſie iht. „Wollen Sie dieſe Roſe tragen, gnädige Frou, heute abend, mir zur Freude??7777 /: „Ihnen zur Freude— ja, das will ich.“ »Beelleicht am Gürtel, gnädige Frau f SGJaortſetzung bunt)( en e 1 N kanndeim.(pie Schnittroſenſchau. hals 1. 1 c die vom Verein d 5 eunde e. B., e Noſenfreunde e. Schnittroſenſchau, die mi N Roſenzüchter von Baden. der Pfalz, Heſſen uſw. beſchickt war, eröffnet. Im Ramen der Ortsgruppe Mannheim Veſthende di gallen) een Spree 075 0 5 endahlrei.) erſchienenen Ehrengäſte. Zwe und Ziel der Ausſtellung ſei, die Liebe zur Blume ſpe⸗ ö Fiel der Roſe, der Königin der Blumen, zu wecken, und dazu ſei wohl am beſten eine Noſenausſtellung geeig⸗ get, die mit den ſchönſten Erzeugniſſen der deulſchen üchter beſchickt iſt. Die Ortsgruppe Mannheim ſei Feſtrebt, ein Roſarium zu ſchaffen, was jedoch aus eigenen Mitteln nicht möglich ſei, ſie erwarte deshalb Hilfe ſejtens der Stadtverwaltung Mannheim, des Verkehrsvereins und der Preſſe. Anſchließend ſprach Oberbürgermei⸗ ſter Dr, Jeimerich die beſten Glücwünſche der Stadtver⸗ waltung Mannheim aus, die ein beſond zes Intereſſe an der Ausſtellung hätte. f Mannheim.(Unfälle.) er und ein 26 Jahre alter Taglöhner, die beide auf ihren Arbeitsstellen Hitzſchläge erlitten, und ein fünf Jahre altes Mädchen, das auf der Dalbergſtraße von einem Perſonenkraftwagen angefahren wurde und eine Gehirn⸗ erſchütterung davontrug. i . Mannheim.(Aus der Kunſthalle.) Die Ausſtellung„Dürer und die Nachwelt“ wird des allge⸗ meinen Intereſſes we en bis Mitte Auguſt verlängert.— Wie bereits angekündigt, findet im September aus An⸗ laß des 5 jährigen Geburtstages des in Karlsruhe ge⸗ pürtigen Malers Profeſſor Dr. Karl Hofer(jetzt Ber⸗ lin), eine Ausſtellung des geſammelte Werk Gemälde und Graphik— ſtakt. Wiriſchafisumſchau. Der Staat auch für Wirtſchaſtstriſen verantwortlichb— Auf dem Wege zum Getreidehandels monopol.— Jnuter⸗ wationale Geldmarktkriſe.— Keine Hoffnung mehr auf a baldige Diskontermäßigung. „ Abgeſehen von den bekannten privatwirtſchaftlichen Bedenken gegen das Vordringen der öffentlichen Hand in immer neue Gebiete unſeres Wirtſchaftslebens zeigt neuerdings die zunehmende Belaſtung des Staates und ſeiner Organe mit wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben und Verantwortungen recht ernſte Schattenſeiten. Vor weni⸗ gen Tagen brſt ſah ſich der preußiſche Handelsminiſter ge⸗ ußtigt, auf der Tagung der deutſchen Bergarbeiter in Magdeburg zu erklären, daß man mit erheblichen Be⸗ ktriebseinſchränkungen und Stillegungen auch im ſtaatlichen Bergbau rechnen müſſe und daß öffentliche Gelder nicht dazu da ſeien, unrentable Betriebe am Leben zu erhalten. Hier zeigt ſich deutlich, daß die fortſchreitende Entwicklung zur gebundenen Wirtſchaft mehr und mehr das ganze wirtſchaftliche Kriſenriſiko auf den Staat abwälzt, was natürlich neben allem anderen auch eine erhebliche politiſche Belaſtung der jeweiligen Regie⸗ rungsparteien und Miniſter bildet. Die Entwicklung iſt, ſchon o weit fortgeſchritten, daß heute in der Oeffentlich⸗ keit bereits der Staat verantwortlich gemacht wird für die Preispolitik des Kohlenbergbaues, für die Strompreiſe der Elektrowerke, für die Arheitsloſenziffern und voraus⸗ ſichtlich ſehr bald auch für jede Veränderung der Ge⸗ treide⸗ und Brotßpreiſe. Es bedarf noch ſehr der Aufklärung, wie die aufſehen⸗ erregende Transaktion zwiſchen der Rentenbank⸗ Kreditanſtalt, der Preußenkaſſe und der Scheuergruppe(Konzern des Getreidehandels und der Mübleninduſtrie) zuſtande kam. Offenbar waren die Verhandlungen zwiſchen der Rentenbank⸗Kreditanſtalt und der Scheuergruppe ſchon ſehr weit gediehen, als die Preu⸗ ßenkaſſe als Mitbewerber neben die Renkenbank⸗Kredit⸗ anſtalt trat. Es ſteht heute bereits feſt, daß der Scheuer⸗ ſche Handelsapparat, der hauptſächlich auch für den Im⸗ port und die Vermahlung ausländiſchen Getreides einge⸗ richtet iſt, ſich zu einer Arbeitsgemeinſchaft mit der Ge⸗ keide⸗Handels⸗A.⸗G. zuſammenſchließen wird. Ob beab⸗ ſichtigt oder nicht, ſtellen dieſe Transaktionen doch einen weſentlichen Schritt in der Richtung auf ein Getreide⸗ handels monopol bzw. eine neue Form der Zwangs⸗ bewirtſchaftung des inländiſchen Getrejdemarktes dar. Man wird abwarten müſſen, nach welcher Richtung hin die Entwicklung gelenkt wird. Vorläufig berſpricht ſich die Landwirtſchaft von dieſen Maßnahmen eine Beſſerung der Verwertungsmöglichkeiten für Getreide und eine Sta⸗ biliſierung der Getreidepreiſe auf ein möglichſt hohes Niveau, während andererſeits die Vertreter der Konfu⸗ mentenintereſſen glauben, daß be dieſer Neuordnung der Dinge auch der Einfluß des Staabes dafür einge⸗ ſetzt werden könnte, allzu ſtarke Preisſteigerungen zu verhindern und dem Volke gewiſſermaßen wohlfeiles Brot zu ſichern. Enttäuſchungen nach der einen oder anderen Richtung werden natürlich nicht ausbleiben. Man darf nicht vergeſſen, daß der Weltmarktpreis trotz aller Zoll! ſchranken doch noch ziemlich ſtark auch auf unſeren Markt zurückwirkt, und daß infolgedeſſen eine Stabiliſierung der Preiſe im Inlande unter Umſtänden auch große finan⸗ zielle Opfer erfordern kann. In den letzten Jahren ſind 1 dieſen Zweck ſchon ſehr bedeutende Summen aus öf⸗ fentlichen Mitteln aufgewandt worden, ohne daß es gelun⸗ gen wäre, die Schwankungen der Getreidepreiſe einzu⸗ ammen. Wenn auch die Transaktion nicht direkt von ſtaatlichen Stellen, ſondern von den beiden größten Inſti⸗ tuten für Agrar- und Genoſſenſchaftskredit vorgenommen wurde, ſo iſt doch indirekt die öffenkliche Hand ſehr ſtark engaglert und intereſſiert und damit auch eine nicht ganz unbedenkliche Verantwortung des Staates für eine rein wirtſchaftliche Angelegenheit geſchaffen worden. Dab wir auf dem Wege zur Wirtſchaftskriſe raſch vorwärts ſchreiten, ergibt ſich aus den anhaltend nerpöſen und luſtloſen Stimmungen der in⸗ ländiſchen Effektenbörſen. Obwohl der plötzliche Tod Löwenſteins nicht die vielfach erwartete internationale Kataſtrophe e aufe zeigt ſich doch in den letzten Tagen ein ſehr auffälliges ufd ſtarkes Angebot in Kunſt⸗ e und anderen bisherigen Favoriten der Spelu⸗ Die Gerüchte über drohende Inſolvenzen klei⸗ lation. neter inländiſcher Bankinſtitute wollen nicht verſtummen. Die anhalte 1 Ve 0 eifun 9 bez internationalen, be⸗ ers aber 70. ſchen Geld marktes trägt weſent⸗ * N 0 ſeht geringfügige Entlaſtung e Woche ben ahresultimo 9 50 ede baldige 2 a mehr als 15 000 Roſen der f„(Un Ins Allgemeine Kran⸗ lenhaus wurden eingeliefert: ein 34 Jahre alter Schloſ⸗ iscon 4 Man un 905. ruppe Mannheim, veranſtalfee Anternehmungsluſt zu dämpfen, Der ſo. 0 1 r 90 1 0„ Juli 15 er nich u 1 Ain 4%. Nrel⸗ Weinheim.(Fliegerung lud.) In der Nähe de. chemiſchen Fabrit 90 ein franzöſiſches Mi⸗ litärflugzeug notlanden und blieb dabei an einem Baum hängen. überſchlug ſich und ſackte ab. Der Führer konnte ſich dur. Abſpringen retten, während der itfahrer mit einem Bruch der Wirbelſäule nach dem cen Flugplatz Wackernheim gebracht wurde, wo er inzwiſchen ſeinen Verletzungen erlegen iſt. Heppenheim a. d. B.(Vergebung von Koh⸗ lenlieferupgen) Der Bedarf an Heizungsmaterial für das ſtädtiſche Elekträzität k, die Schulen und ſon⸗ ſtige ſtädtiſche Anſtalten im Nechnungsſahr 1928 ſollen auf dem Submiſſionswege vergeben werden. Es dommen in Frage: 3500 Zentner Ruhrkohlen⸗Fettnuß 4. 3500 Zentner Ruhrkohlen⸗Magernuß 4, 750 Zentner Ruhr- nußkohlen 3, 2350 Zentner Brechkols(40/50), 400 Zent⸗ nen Anthrazit⸗Eiformbriketts und 200 Jentner Mittel- deulſche Braunkohlenbriketts. Angebote ſind mit Jechen⸗ angabe im Rathaus. Zimmer„ eiwenrejchen 1% Gießen.(Eine neue Heilſtätte.) Der Heſ⸗ ſiſche Landesverband zur Bekämpfung der Tuberkulose (Beilſtattenverein) läßt gegenwärtig hier eine neue Heil⸗ ſtätte für Patienten mit Erkrankungen an Tuberkuloſe der oheren Luftwege errichten. Die neue Heilſtätte wird an einem der ſchönſten Punkte der Stadt gebaut. Nachdem die umfangreichen Fundamentierungsarbeiten in entſpre⸗ chenderweiſe gediehen ſind, ſoll am Mittwoch die ſeier⸗ liche Grundſteinlegung ſtattfinden. a n..(Schulfeier.) Die Schule ver⸗ anſtaltet eine Albrecht Dürer⸗Feier, bei der Herr Stu⸗ dienrat Weiß an Hand reichen Bildematerials den Kin⸗ dern ein anſchauliches Lebensbild des größten deutſchen Maler- entwarf. Den Rahmen der ſchlichten Feier bildeten Volkslieder, Gedichtsvorträge der einzelnen Klaſ⸗ ſen un' ein Sprechchor. „ Hetrnsheim.(Zwei Kinder überfahren.) wei Kinde im Alter von ſieben und drei Jahren wurden von den Aute eines Wormſer Tierarztes überfahren. Das kleinere der Kinder lief über die Straße, während das grö⸗ here ihn, nacheilte, um es zu holen. In dem gleichen Augenblic raſte das Auto heran. Dem Autoführer war es nicht möglich, den Wagen noch rechtzeitig zum Stehen zu bringen Beide Kinder wurden überfahren und ſchwer verletzt. Ihr Ueberführung ins Krankenhaus Worms war notwendig , Bad Nauhein(Vom Kurbetrieb.) Bis jetzt warcn insgeſam 22879 Gäſte anweſend. Unter ihnen befander ſich 3640 länder. Am 12. Juli waren noch oanmeſend B87 on. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 17. Juli. Ueber England rücken kühlere Luftmaſſen gegen das Feſtland vor, die uns ſtrichweiſe Gewitter mit nachfolgen ⸗ der vorübergehender Abkühlung bringen werden. Ein ich der Hochdruckwetterlage ſteht noch nicht in Aus⸗ icht. Voxausſichtliche Witterung bis Mitt woch: Strichweiſe Gewitter und vorübergehend kühler, 905 keine Aenderung des beſtehenden Witterungscharak⸗ ers. —— Vom Schwitzen. Zweiunddreißig Grad im Schatten! Von der Stirne heiß, rinnen muß der Schweiß. Die Sonne meint es zu gut, jeder Schritt, jede Bewegung wird dem armen, ge⸗ plagten Menſchen zur Laſt. Der Schweiß rinnt in Strömen und der Durſt peinigt. Da: ein Schweißtropfen iſt ſogar ins Auge gelaufen, und das brennt und ſticht, daß man wohl oder übel ſtehen bleiben muß, um es auszuwiſchen, und ſo natürlich das ſchönſte Verkehrshindernis bildet. Am ganzen Körper iſt keine Stelle mehr krocken, denn auf der Haut ſitzen zahlloſe Schweißdrüſen, und alle ſind in voller Tätigkeit. Ds Schwitzen iſt weiter nichts, als in erſter Linie ein Abwehrmittel des Körpers gegen Ueberhitzung. Der Schweiß. der ja faſt nur aus Waſſer beſteht, verdunſtet allmählich und braucht zu dieſer Verdunſtung, wie jede andere Flüſſigkeit, Wärme, und dieſe Wärme wird der nächſten Umgebung entzogen. Dieſe nächſte Umgebung iſt die Haut, und ſo wird die Haut alſo durch das Schweiß⸗ ö verdunſten abgekühlt und die überſchüſſige Wärme, die ſich etwa im Körperinnern bildete und vielleicht auch wichtige Organe bedrohen konnte, wird auf die Haut abgeleitet und Dort unſchädlich gemacht. Darum ergibt ſich eine praktiſche Folgerung für das Verhalten des Schwitzenden. Man fol nicht den Schweiß abwiſchen, vorausgeſetzt, daß er nicht Ubermäßig produziert wird, ſondern durch Wehen mit Tüchern, Fächern und dergleichen für einen kräftigen Luft- ider der nun wieder das Verdunſten des Schweißes ördert. Wenn nur der Durſt nicht ſo quälte! Am liebſten möchte man gleich an die nächſte Waſſerleitung ſtürzen und das koſtbare Naß ſo kalt wie möglich heruntertrinken. Wenr einen. Geſundheit und Leben lieb iſt, dann darf man ich zu dieſer Dummheit niemals verleiten laſſen. Der hef— ige Wechſel zwiſchen der großen Hitze aller Organe und der Kälte des Gekränkes kann die ſchwerſten Folgen nach ich ziehen, ja es ſind ſogar plötzliche Todesfälle gar nicht o ſelten bei dieſem unvernünftigen Hinunterſtürzen kalten Waſſers beobachtet worden. Natürlich gilt das auch für alle kalten Getränke, ebenſo für Eis. Daß durch den ſtarken Füſſigteitsverluſt beim Schwoitzen peinigendes Durſtgefühl entſteht, iſt an ch ja nur als Schutzmaßnahme des Kör⸗ pers gegen die drohende Waſſerverarmung ſämtlicher Or⸗ gane vor allem gegen eine Bluteinwirkung aufzufaſſen, und ſo iſt der Durſt als Warnungsſignal eine Erſcheinung, die nicht unbeachtet bleiben darf. Tatſächlich erzwingt ſich der Durſt auch viel eher Gehorſam, als der Hunger. Hungerkünſtler e e enes, Durſtkünſtler kennen ö wir nicht. Das Waſſer iſt eben abſolut notwendig zur Er⸗ haltun des Lebens. Das beſte Mittel zum Löschen ſtarken Durſtes iſt nun nicht etwa Bier, welches den Durſt im Gegenteil noch germehrt und obendrein purch den Alkoholgehalt den Dür⸗ tende noch erſchlafft, ſondern ungeſüßter ſchwarzer 2 a er dazu auch noch belebend wirkt. Selbſtyerſtändlich fo g 1 eben werden. Geſüßte Fruchtſäfte ſind W de 11 en, 580 80 174 5 ze urſt. Daß friſches ngenehm kuh zurſtlöſchend wirkt. deen. e Nn: 04 einer Wixtſchaft) 1 Perſon wegen Badr, ae en Keen ln elnderatsſizung mit felgender Tagesordnung fiat: 1 1. Erſtellung von Notwohnun en,. Was beingt der Polizeiberiche? Ja den letzten Woche der in 1 Edd gegen Recht und Geſetz recht eifrig geſündigt. Ss kamen zur Anzeige: 3 Perſonen wegen Diebstahl(Fahrraddlehſtahl, Uhrendiebſtahl und 1 Dſebſtahlperſuch an der 77 in ung; 1 Perſe wegen Rörperverlezung, 1 Perſon we Sach beſchö gung; 1 Perſon wegen Entführung elner minderfährigen Perſon; 2 Perſonen wegen Rüheſtsrung und 2 wegen Übertretung der allgemeinen Bauordnung Weiter kamen 6 Erwerbsloſe zur Anzeige wegen Betrug. Dieſelben haben auf Grund von falſchen Angaben Erwerbs loſen⸗ Unterſtützung dezogen. M. B. Harmonie. Die Mitglieder werben, auf das in heutiger Nummer ſtehende Inſerat beſonders hingewieſen. a 1 0 i * KRadſport⸗Ortsmeiſterſchaften. Der Arbeiter⸗ Radfahrer⸗Bund„Solidarität“, der dem Frelen Sportkar⸗ tell hier angeſchloſſen, veranſtaltet am kommenden Sonn⸗ tag am Ochſenbrunnen ein Waldfeſt, dem im Laufe des Vormittags die Radſportortsmeiſterſchaften voraus gehen. Es wird ſchon heute auf dieſe Veranſtaltung hingewieſen, die in Radſportkreiſen und beſonders beim Sportkartel das größte Intereſſe finden wird.(Näheres folgt.) ö „Zur Eröffaung der Wasderausſtellung. Die Heſſ. Wanberausſtenung ſür dle Ceſundheltspflege und ſozlale Fürſarge wied morgen Mittwoch⸗Abend um 8 ½ Nör im Engelſaale eröffnet. Herr Medizinalrat Dr. med. Heid kreisarzt in Heppenheim wurd einen Vortrag halten Aber „Seſundheitspflege und ihre Bedeutung für Familie und Staat“. Der Eaöffnungsabend wird umrahmt von Geſangz⸗ vorträgen der Geſangvr.: M.-G.- D., M. G. B. Harmonie u. G.-B. Stederkran, Ferner wird eine Riege des Turner⸗ bundes einige Uebuntzen zeigen. Somtt iſt das Nüßſiche mit dem Ungenehmen verbunden, weshalb ein Beſuch vu empfohlen werden kaun. Bei der Schlußfeier am Sonutag Abend wird der Volkscher und der G.-B. Sängerbund ſo⸗ wie die Turngenvſſenſchaft mitwirken. Die G. ⸗We„Säager⸗ Einheit“ und„Flora“ können nicht miewirken, da ihre Dirigenten in Urlaub ſind. Wir empfehlen der hleſigen Einwohnerſchaft recht ſehr die Ausſtellung zu biſuchen. Se⸗ ſund heit it das höchſte Gut und her wird gezeigt, wie ſich der Menſch am beſten geſund erhalt und gegen anſtedlende Krankbelten, die mitunter Volkskrankheiten ſind, vorbengt. Ein jeder iſt ſich ſelbſt und ſeinem Körper fchuldig blefe Ausstellung geſehen zu haben. Siehe auch Bekanntmachung der Bügermelſte rei. 5 Abkühlung? Die tropiſche Hitze wurbe durch die geſtrige Gecittererſchenung etwas abgekühlt. In Frisb⸗ richzfeld und Umgebung ſoll das geſtrige Gewitter ewas Kegen gebracht haben. Bel ung hatte es heute früh den Anſchein, als würden wir den erſehnten Regen bekommen. Es war aber nur ein kurzer, geringer Niederſchlag. Der Himmel zeigte deute etwas Bedetkung, ſonſt merkte man wenig von Abkühlung. »Bergehen gegen die Sewerbsloſenfürſorge. Einige Perſonen, die unberechtigter Weiſe Erwerbs loſen⸗ gelder in Empfang nahmen, kamen hier zur Anzeige. Sie werden ſich wegen Betrugs zu verantworten haben. Dieſe Mitteilung, die im heutigen Polizeibericht enthalten iſt, iſt wieder eine Warnung, die geſetzliche Voraus⸗ ſetzungen bei Empfangnahme ſolcher Gelder zu beachten. Sinnſpruch. Willß das Große du erreichen, Fange mit dem Kleinen an, Deine Tadler werben[I welg en. Iſt das Kleine groß getan. Marktberichte. Manndeimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffen,. 2 bis 3 kige⸗ toffeln, inl.(pfälz.) 8,5 bis 9; Wirſing 12 bis 151 Weißkraut 15 bis 18; Rotkraut 35; Blumenkohl, Stu 40 bis 100; Karotten, Büſchel 7 bis 10; Gelbe üben 12 bis 15: Rote Rüben, Büſchel 10; Spinat 30 bis 351 Mangold 12 Zwiebeln 12 bis 15: Grüne Bohnen 50 bis 60: Grüne Erbſen 15 bis 25: Kopfſalat, Stück 12 bis 20; Endivienſalat, Stück 15 bis 20; Kohlraben, Stück 6 bis 12; Rhabarber 12; Tomaten 40 bis 70; Radieschen, Büſchel 10; Rettich, Stück 10 bis 15; Meerrettich, Stück 50 bis 70; Gurken, Stück 25 bis 70; Aepfel 50: Birnen 35 bis 50: Kirſchen 40 bis 60; Erdbeeren(Ananas) 70 bis 100: Aprikoſen 90 bis 110; Stachelbeeren 25 bis 50 Johannisbeeren 22 bis 28: Pfirſiche 70 bis 119; Heidelbeeren 55 bis 60 Himbeeren 70 bis 80: Süßrahmbutter 200 bis 220; Landbutter 160 bis 180, Weißer Käſe 50; Eier, Stuck 9 bis 15; Hahn, 90 legztet, Stück 200 bis 600; Huhn, geſchlachket, Stück 300, bis 600; Tauben, geſchlachtek, Stück 100 vis 120; Rindfleiſch 120; Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweinefleiſch 120; Gefrierfleiſch 68. Mannheimer Produkten börſe. In Anbetracht der gün⸗ ſtigen Ernteausſichten verhält ſich der Konſum im Einkauf zurückhaltend. Die Börſe verkehrte in ſtetiger Haltung. kan nannte im nichtoffiziellen Verkehr: Weizen, inl. 27 bis 27,25, ausl. 28,25 bis 31: Roggen, inl. 28,50 bis 28,75: ausl. 28,75; Hafer, inl. 27,25 bis 28; ausl. 27,25 bis 28,50; Braugerſte, ausl. 31 bis 35: Futtergerſte 24 bis 24,50: Mais mit Sack 24,50: Weizenmehl, Spezial Null 36 bis 36,50: Nac 37,25 bis 38,75 Kleie 13,50, Biertreber mit Sack 17,50 bis 18,50; alles per 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. Manheimer Schlachtviehmurkt. Dem Schlachtviehmarkt am ag wurden zugetrieben: 178 Ochſen, 226 Bullen, 372 Kühe 477 Färſen, 652 Kälber, 21 Schafe, 2575 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 An e in Reichsmark: Ochſen 58 bis 60, 44 bis 46, 48 58 0, 36 bis 48, 32 bis 34, 30 bis 32; Bullen 51 bis 52 a 40 bis 42, 36 bis 38, 30 bis 34; Ki 1 01. 110 6% 29 32 bis 34, 30 bis 34; Färſen 59. 8.61, 40 6 51. 3 f 7 765 N 1 5, Lis big 40; Kalber—, 74 bis 76, 70 bis 72, 44 bie 54; Schafe 44 bis 50; Schweine 64 bis. e e e e s 57— Marktperlauf: m 0 0 peud,* tand: mit Saen utla. leßeg tand, „„ . 45 W 5..%