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R.— Schriftleitung, Druck u. Viernheimer Tageblatt mfttags 8 Nr. 168 Freitag, den 20. Juli 1928 ö Neues in Kürze. ꝛ6: Vier deutſche Rieſenflugboote, die für den Trans, ozeandienſt bestimmt ſind, werden it ächſt i in Dienſt geſtellt. 1 e e 16: Nach einer Erklärung Chamberlains im Unterhaus iſt die engliſche Regierung mit einer vorzeiti ä des gtheinlandes einverſtanden. f e 28: Während die Ruſſen alles aufwenden w i Amundſen zu retten, fährt Nobile 400 Rom. e e 26: In Frankreich wird der für uns ganz unmögliche Gedanke militäriſcher Inveſtigationen im 0 2 landräumung erörtert. 555 e z: Unter großen Feierlichkeiten und in Anweſenhei des Königs von Spanien und des Präſidenten der Wan e Republik wurde der Pyrenäentunnel bei Can⸗ ane eingeweiht. : Es ſcheint, daß vorläufig Präſident Calles i Mexiko, wenn auch unter Aufwand großer Polizei⸗ und Militärtruppen, die Ordnung aufrecht erhalten kaun. Kataſtrophen über Mexiko. 8% Bis 1927 verbot die mexikaniſche Verfaſſung vom Jahre 1917 die Wiederwahl eines Präſi⸗ denten, gleichgültig, ob unmittelbar oder nach einer längeren oder kürzeren Zwiſchenpauſe. Calles verſtand es, eine Verfaſſungsänderung zuſtande zu bringen, die die Wiederwahl eines geweſenen Präſidenten nach einer Wartezeit von mindeſtens vier Jahren— einer Präſident⸗ ſchaftsperiode— ermöglichte. Die politiſchen Kreiſe Me⸗ kikos, beſonders die Gegner Calles“, verſtanden zu ſpät, was Calles mit dieſer Verfaſſungsänderung bezweckte, ſie ſahen nicht, daß ſie ihm nur dazu dienen ſollte, nach Ablauf ſeiner Präſidentſchaftsperiode ſeinen alten, ihm politiſch vollkommen gleichgeſonnenen Freund Obregon ans Ruder zu bringen, nach deſſen Präſidentſchaftsperiode wiederum Calles auf Grund der neuen Verfaſſungsbe⸗ ſtimmung zum Präſidenten würde gewählt werden können. Es war ein außerordentlich ſchlau konzipierter und ge⸗ ſchickt durchgeführter Kniff— nur mit der höchſten Ge⸗ walt, die in die von ihm geſponnenen Fäden eingreifen konnte, hatte Calles nicht gerechnet, nicht bedacht, daß der Tod ihn ſeines Helfershelfers berauben und ſeinen ganzen Plan zunichte machen könnte. Dieſer äußerſte— für merikaniſche Verhältniſſe allerdings nicht gar ſo unwahrſcheinliche— Fall iſt nun eingetreten. Calles ſteht allein dem grenzenloſen Fana⸗ tismus, dem flammenden Haß gegenüber, den ſeine innen⸗ politiſche Brutalität im Lande geweckt hat und es nützt ihm nun nichts mehr, daß er ſeine und ſeines Freun⸗ des Gegner, die Generäle Serrano und Gomez, ſtand⸗ rechtlich hat erſchießen laſſen, weil ſie auf dem alten Vor⸗ recht politiſcher Kandidaten in Mexiko beſtanden, den Wahlkampf nicht mit Flugzetteln und Reden, ſondern mit Maſchinengewehren zu führen. Damit ſteht Mexiko einer Zukunft gegenüber, die düſterer oder mindeſtens ebenſo düſter iſt, wie irgend eine der durch Calle Kirchenpolitik heraufbeſchworenen Kataſtrophenperioden. Das gilt um ſo mehr, als Obre⸗ gon gerade hinſichtlich dieſer anfechtbarſten und meiſt an⸗ gefochtenen Seite der Politik ſeines Freundes ungleich zurückhaltender und gerechter war, als Calles, der Nur⸗ politiker und dazu ein fanatiſierter Ideologe iſt. Mit kaum 35 Jahren war Obregon bereits einer der mäch⸗ tigſten Männer in Mexiko und wurde dann dank ſeines Reichtums und ſeines rieſigen Grundbeſitzes auch einer der erfolgreichſten Generäle(als welchen man ſich in Mexiko bezeichnen kann, ſobald man in der Lage 1 Wäh⸗ 5 191 5 a Sollte Calles— wie nach den neueſten Meldungen an erwarten ſteht— tatfächlich verſuchen, einen neuen Streich gegen die Verfaſſung und das Präſidentenwahl⸗ geſetz zu führen, ſo daß er weiterhin im Amte bleiben könnte, ſo wären die ſchwerſten Verwicklungen faſt un⸗ ausbleiplich. Nichts bedarf das Land dringender, als die Erlöſung von dem Druck des gegenwärtigen Regimes, nichts konnte zweckmäßiger ſein als eine allmählich fort⸗ ſchreitende Lockerung dieſes Druckes, die Obregon aller Wahrſcheinlichlei! nach vorgenommen hätte. Jetzt droht die Entſpannung mit einer Plötzlichkeit, die einer Explo⸗ ſion gleichen kann. Stürzt aber dadurch das Land wieder in das alte Chaos, ſo droht gegenwärtiger als jemals 16 Ie e been 5 dem Norden, die ame⸗ Naniſche Gefahr, die ja über ganz Zent i i ein Damoklesſchwert hängt. qůͥ5 Eine Erklärung Chamberlains. Die britiſche Regierung für Rheinlandräumung. London, 19. Juli. Außenminiſter Chamberlain erklärte im Unterhaus, der deutſche Reichskanzler habe keine Forderung bezüg⸗ lich der Räumung des Rheinlandes erhoben. Der Reichs⸗ Fanzler habe kürzlich die Anſicht zum Ausdruck gebracht, daß unter den gegenwärtigen Amſtänden das Rheinland vor Ablauf der im Verſailler Friedens vertrages feſtge⸗ ſetzten Friſt geräumt werden ſollte. Die britiſche Re⸗ gierung ſchließe ſich dieſem Standpunkt an und ſei bereit, einen entſprechenden Vorſchlag in freundſchaftliche Er⸗ wägung zu ziehen. N In Beantwortung einer weiteren Anfrage erwiderte: Chamberlain, er glaube nicht, gegenwärtig irgend welche nützlichen Schritte in dieſer Angelegenheit ergreifen zu können. Die Frage, ob nicht für Großbritannien die Zeit gekommen ſei, der Welt zu zeigen, daß es ſich nach dem Frieden ſehne und alle ſeine Truppen aus dem Truppen aus dem Rheinland zurückziehen werde, beantwortete der Außenminiſter dahin, daß die alleinige Zurückziehung der britiſchen Truppen die Angelegenheit nicht bereinigen würde. Die Endregelung der Reparationsverpflichtungen Schatzkanzler Churchill erklärte, die Regierung habe von den letzten Erklärungen des Generalagenten für die Reparationszahlungen und des deutſchen Reichskanzlers Kenntnis genommen und ſei bereit, irgendwelche Vor— ſchläge für die Endregelung der deutſchen Reparationsver⸗ pflichtungen zu prüfen, vorausgeſetzt, daß dieſe Vorſchläge die Wahrung der Rechte und Intereſſen Großbritanniens und die Uebereinſtimmung mit ſeiner Politik gewährleiſten. Soweit ihm bekannt ſei, ſeien bisher keine genauen Vor— ſchläge gemacht worden und er glaube nicht, daß irgend ein Schritt ſeitens der britiſchen Regierung in dieſer Frage möglich oder ratſam ſein würde. Die Auffaſſung in Berlin. Berlin, 19. Juli. Nach Anſicht politiſcher Kreiſe ſind die Erklärungen Chamberlains im Unterhauſe über die Frage der Räumung des Rheinlandes in der Preſſe in einer zum Teil nicht verſtändlichen Form wiedergege— ben worden. Infolgedeſſen glaubt man in Berlin zu den Aeußerungen Chamberlains erſt dann Stellung neh— men zu können, wenn der authentiſche Text der Ausführun— gen Chamberlains vorliegt. Abgeſehen hiervon wird es jedoch als außerordentlich erfreulich bezeichnet, daß die Räu— mungsfrage in allen europäiſchen Parlamenten der an der Räumung der Rheinlande am meiſten intereſſierten Mächte nämlich England, Frankreich und Belgien erör— tert wird. Man hofft, daß die Erörterung nunmehr in Fluß bleibt. e abgeſtufter Rabatt.— Annahme 11 für Inſerate und hr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annonten⸗Erpedittienen Deutſchlanbs und des Auslands. Amtsblatt der Heſſiſchen Vürgermeiflerel und des Polizeiants Platzvorſchriften bei Anzeizen werben nach Möglichkeit beruückſichtigt.— Für die Aufnahme an legt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werden, ——— 5 ä————— (Biernhetmer Bürger- Zig.— Siernh. Bollsstagg 911 v. von Anzeigen 5 45. Jahrgang Deurſa nauso und beit Allerten und die altarven ber amerikaniſchen Finanz voraus. Vor allem müſſe der Be⸗ trag der deutſchen Reparationsſchuld feſtgeſetzt werden, was durch den Millen Poincares im Dawesplan ver⸗ hindert worden ſei. Auf eine 50jährige Zahlungsſchuld umgerechnet, komme man zu einem Höchſtbetrag von 33 , 40, Milliarden Goldmark. Wenn dieſe Ziffer ein⸗ mal feſtgelegt ſei, könnten Deutſchland und die Alliierten ſich an den Newyorker und andere Märkte wenden, um über die Kommerzialiſierung einer endgültig begrenzten Schuld zu verhandeln. Die Lage in Mexiko. Polizeiliche Maßnahmen. U Mexiko⸗Stadt, 19. Juli. Es ſind umfaſſende Maßnahmen zur Unterdrückung det Unruhen getroffen, die der Ermordung des neuge⸗ wählten Präſidenten Obregon folgten. Die Armee iſt mobiliſiert worden und die Truppen befinden ſich in ſtän⸗ diger Alarmbereitſchaft. Polizei und Militär durchzieht die Straßen der Stadt. Die Zenſur iſt noch verſchärſt worden. Gerüchte über Aufſtände und Metzeleien haben ſich als unrichtig herausgeſtellt. Nach wie vor iſt die Lage außerordentlich geſpannt. Die Regierung hat eine amt⸗ liche Bekanntmachung angeſchlagen, wonach die Armee die öffentliche Sicherheit garantiert. Die Perſon des Präsidenten Calles wird ſtart bewacht. Zahlreiche poli⸗ tiſche Widerſacher und Gegner General Obregons haben die mexikaniſche Hauptſtadt fluchtartig verlaſſen. Beiſetzung Obregons in Svnora. Der Sonderzug mit der Leiche General Obregons iſt nach ſeiner Heimatſtadt Sonora abgefahren. An dem Trauerzuge von dem National⸗Palaſt zum Bahnhof nahmen etwa 150 000 Menſchen teil. Obregon wird auf Wunſch ſeiner Frau in aller Einfachheit beerdigt werden. Am Mittwoch vormittag zog eine vieltauſendköpfige Menge am Nationalpalaſt, in dem die Leiche Obregons aufgebahrt war, vorbei. Die öffentliche Ordnung iſt nirgends geſtört worden. Joſe Deleon— der Mörder Obregons. „Der richtige Name des Mörders Obregons iſt Joſe Deleon. Fünf weitere Männer wurden verhaftet. Sie ſtehen in dem Verdacht, an der Verſchwörung gegen Obregon beteiligt zu ſein. Den Verhafteten iſt in geſell⸗ munen und politiſcher Hinſicht keine Bedeutung bei⸗ zumeſſen. Geſtändnis des Obregon⸗Mörders. In Verfolg der Anterſuchung des Attentats auf Obregon ſind nach Berichten aus Mexiko insgeſamt 18 der Teilnahme verdächtigte Perſonen, darunter eine Frau, die den richtigen Namen des Mörders bekannt gab, ver⸗ haftet worden. Unter den Zwangsmaßnahmen der Polizei (es ſcheinen da doch merkwürdige Sitten zu herrſchen!) geſtand der Mörder endlich, das Verbrechen aus reli⸗ glöſem Eifer begangen zu haben. 1 —— Die Nuſſen wolien Amundſen retten. Der„Malygin“ auf der Suche. D Moskau, 19. Juli. Der ſtellvertretende Vorſitzende des ruſſiſchen Hilfs⸗ ausſchuſſes, Kamenew, hat der Preſſe mitgeteilt, daß das Anzahl gut bewaffneter Anhänger zu bezahlen). „ Abend 9 Uhr rend ſeiner Präſidentſchaftsperiode genoß er eigentlich nur Wochentag Abend 8e. Uhr ruſſiſche Hilfsunternehmen unter allen Umſtänden ver⸗ an der ſuchen werde, Amundſen zu retten. Man müſſe anneh⸗ Mandis zucker zum anselzen 90 banselZbranmwein 2.40 ohne Flasche Ae nnseiehran pile 2.0 fil Arünhs- Wonne h. U, Sami, gewürze wie. Amt, leinen. Ralmus. iger. Alornanis neh. in ausgesucht feinsten Qualftäten Arran— lum Menbran 8% Rabatt „ Morgen 680 Uhr E Juohpesle; äußerſt billig. an Heule bis Zum 21, dun 1928 auf alle anderen Artlkel % Mahbatt 10˙% Maha 2 Lorena Rein Lampertheimer ſtraße. NE E Bannnerweihe in Käfertal offtziell betelligt. Die Aktiven namentlich de Jungmannen werden gebeten, reſtlos zu erſcheinen. Abfahrt O. G G 1,16 Uhr bis Käfertal ⸗ Haltepunkt. Radfahrer tr ffen ſickh um ½1 Utzr in der Eintracht. Abfahrt 1 Uhr. a Der Vorſtand. Erllegeräte fauamammmpanmanmanmamgunnama in nur beſtey Qualität und billig bei Vall 1 ink f A A 2 *** 5* 8 Weinheimerſtraße 53 Inventur Alrzverbun ferlige f. A aus Trachtenſtoff und Waſchſeide von Mz. 3.70 an zu haben bei Nobert Clei Weinhelmerſtraße die Früchte ſeiner politiſchen Tätigkeit in den vorhergehenden Jahren. Hatte er doch dem greiſen Carranza den Weg zur Präſidentſchaft, 1917 bis 1920, geebnet und dieſen dann allerdings, als er ſich pon Obre⸗ gon emanzipieren wollte, nach altbewährter mexikaniſcher Art zur Strecke gebracht, wonach für ihn ſelbſt der Weg zur Präſidentſchaft offen war. Es iſt nicht zu leugnen, daß die politiſche Arbeit während ſeiner Präſidentſchaft mancherlei Gules zeitigte. Er war es, der ſich mit Ent⸗ ſchloſſenheit an die Löſung des Problems der Agrar⸗ reform machte und dieſes Problem der Löſung ein gutes Stüc näherbrachte. Mehr als 300 000 Menſchen wurden während ſeiner Regierung auf ehemaligem Großgrund⸗ beſitz, der zumeiſt den von Obregon geſchlagenen Generä⸗ len entſtammte, angeſiedelt: die Produktion der mexika⸗ niſchen Landwirtſchaft hob ſich in den vier Jahren um rund 50 Prozent; weiter gelang ihm die Stabiliſie⸗ rung der Währung und die Ordnung der Fi⸗ nanzen. Auch außenpolitiſch hatte Obregon eine glück⸗ liche Hand— zum erſtenmal ſeit langen Jahren konnte er ein halbwegs freundſchaftliches Einvernehmen mit Washington herbeiführen, obwohl anfangs die Union ſategoriſch und außerordentlich weitgehende Anſprüche hin⸗ lichtlich ihrer Petkroleumintereſſen in Mexiko ge⸗ N Kell ha e. Anannehmbare Vorſchläge. Inveſtigation für ſofortige Rheinlandräumung. Paris, 19. Juli. In der Volonte nimmt der Herausgeber des radikal⸗ ſozigliſtiſchen Blattes Dubarry erneut Stellung zur Rhein⸗ landfrage. Eine wirkſame Organiſation der internationa⸗ len militäriſchen Inveſtiggtjonen des Völkerbundes würde für die Sicherheit Frankreichs und ſeiner Alliierten ge⸗ nügen. Dieſe Regelung könnte leicht im kommenden Sep⸗ tember in Genf getroffen werden, worauf Frankreich ſo⸗ fort die zwefte Rheinlandzone räumen müſſe, Frankreich habe aber auch nichts zu gewinnen, wenn es die Beſetzung der Mainzer Zone noch ſechs Jahren lang durchführe. Frankreich und Deutſchland müßten mutig das Re⸗ parationsproblem in Angriff nehmen. Im Gegenſatz zu den franzöſiſchen Sozialiſten iſt aber Dubarry der Auf⸗ faſſung, daß keine franzöſiſche Regierung die Rheinland- garantie aufgeben könne, ohne ſich einer gleichwertigen Garantie, wie der Unterbringung eines Teiles der deut⸗ ſchen Induſtrie und Eiſenbahnobligationen auf dem Welt⸗ markt verſichert zu haben. Die Durchführung eines der⸗ artigen Planes ſetzt aber eien Verſtändigung zwiſchen men, daß Amundſen, der zu großen Taten fähig ſei, und als Menſch und Gelehrter bei den Ruſſen in großem An⸗ ſehen ſtehe, ſich zu der am meiſten gefährdeten Ballon⸗ Gruppe begeben habe und zur Zeit ſich bei ihr aufhalte. Das ruſſiſche Hilfsunternehmen ſtehe nunmehr vor ſeiner ſchwerſten Aufgabe. Wegen der veränderten Verhältniſſe könne ein Flug⸗ zeug auf Kufen nicht mehr verwendet werden. Außer⸗ dem müſſe der Eisbrecher 1 ausgebeſſert wer⸗ den, was einige Tage in Anſpruch nehmen dürfte. Erſt dann lönne er Amundſen ſuchen. Der Eisbrecher„Maly⸗ gin“ hat ſich von den ihn einſchließenden Eismaſſen be⸗ freit. Er befindet ſich wieder auf der Suche nach Amundſen. Mariano amputiert. Der„Kraſſin“ iſt auf der Höhe von Kingsban einge⸗ troffen. Sofort nach ſeiner Ankunft ging der Schiffs⸗ arzt der„Citta di Milano“ zur Unterſuchung von Ma⸗ riano an Bord, der ſich bekanntlich in einem krftiſchen Zuſtand befand. Marjano mußte 19 055 das erfrorene ile ee werden. Sein Zuſtand iſt zufrieden⸗ ellend. ö Eine engliſche Tendenzmeldung. Angebliche deutſche Waffenſchiebung. London, 19. Juli. Wie aus Schanghai gemeldet wird, hat der Kommif⸗ ſar der dortigen chineſiſchen Garniſon 671 Gewehre und automatiſche Piſtolen, ſowie 3000 Schuß Munition, die von dem Dampfer„Bertram Rickmers“ mit der Auf⸗ ſchrift„für den kommandierenden chineſiſchen General in Scheſchuan“ verladen worden waren, beſchlagnahmt. Wie die Rickmers⸗A.⸗G. in Hamburg auf Anfrage mitteilt, iſt die obige Meldung völlig aus der Luft gegriffen. Der Dampfer„Bertram Rickmers“, der keine inzige Waffe an Bord gehabt habe, ſei am 10. Juli in Schanghai eingetroffen, am 15. von dort wieder ausge⸗ laufen und am 17. in Dairen(Mandſchurei) angekom⸗ men. Von einem Zbwiſchenfall mit chineſiſchem Militär abe der Dampfer nichts nach Hamburg gemeldet. Es handelt ſich anſcheinend wieder um eine engliſche Tendenz⸗ 0 wie wir ſie im vorigen Jahre ſchon einmal er⸗ ebten. Die Einweihung des ohrenäen⸗ Tunnels Die üblichen Anſprachen. 2 Canfranc, 19. Juli. König Alfons von Spanien und Präſident Dou⸗ rgue haben gememſam den Tunnel eingewefht, der rankreich und Spanien zwiſchen Pau und Saraggoſſa ver⸗ inden ſoll. Die Begrüßung der beiden Staatsober⸗ häupter auf dem internationalen Bahnhof von Canfranc r herzlich. 0 0 Nach der Vorſtellung des beiderſeitigen Gefolges fand in einer Halle des feſtlich geſchmückten Bahnhofs ein Frühſtück ſtatt, nachdem ſich König Alfons und Prä⸗ ident Doumergue zuvor in einem Privatſalon unter⸗ halten hatten, während in einem zweiten Zimmer die ranzöſiſchen Miniſter Barthou und Tardien mit dem eneral Primo de Rivera und den beiderſeitigen Bot⸗ chaftern ſprachen. König Alfons hielt eine Anſprache, n der er u. a. darauf hinwies, daß die Einweihungsfeier in eine Zeit des Friedens und des Gedeihens beider Län⸗ er falle, die ſich in enger und herzlicher Zuſammenarbeit vor dem ſchwierigen marokkaniſchen Problem fanden, deſ⸗ en Löſung ihnen zum Vorteil beider Länder und der ge⸗ ſamten Menſchheit gelungen ſei. Frankreich ſei ein konſtftutioneller und parlamentari⸗ cher Staat, Spanien ſuche, nachdem es vorübergehend ieſe Grundſätze aufgehoben habe, nach neuen Mitteln. ie wieder einzuführen, wobei ſie Irrtümer und Fehler tmeiden wolle, die eine lange Erfahrung gezeigt hätten. Präſident Doumergue antwortete mit Danfesworten nd gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſich die gegen⸗ ſeitigen Beziehungen immer ſtärker entwickeln möchten, trotz aller Schwierigkeiten, die zeitweilig durch den Ge⸗ genſatz der Intereſſen entſtehen könnten. In Marokko hätten beide Staaten im Bewußtſein der Notwendigkeit ines gemeinſamen Vorgehens ihre Waffen zum Siege vereint. Anſchließend an das Frühſtück fand in einem ktrazug eine Fahrt durch den neuerbauten Tunnel ſtatt. Auf der franzöſiſchen Tunnelſeite vereinte ein zweites Frühſtück die Staatsoberhäupter. Auch hierbei wurde erneut in kurzen Anſprachen der Bedeutung des Tages Ausdruck verliehen. ——— Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Max Hölz iſt gemäß dem Haftunterbrechungs⸗ antrag der Verteidigung aus der Haft entlaſſen worden. Die Kommuniſten planen ihm zu Ehren große Kund⸗ gebungen. Berlin. Die deutſche Neger a hat ſich bereit erklärt, (die Durchreiſe Bela Khuns, der aus Oeſterreich nach Ruß⸗ land abgeſchoben wird, durch deutſches Gebiet unter Geleit zu geſtatten. Paris. Mit Hilfe der Bank von Frankreich und der Bank der Niederlande wurde in Paris eine Geſellſchaft gegründet, deren Zweck es iſt, das Wohnungsbauprojekt bucheurs in die Praxis umzuſeten: Das Kapital der Ge⸗ ſellſchaft beläuft ſich auf 500 Millionen Franken. ondon. Der engliſche Luftfahrtminiſter gab bekannt, daß set Beginn des 85 res 67 50 An 1 der britiſchen Luftſtreitkräfte getötet wurden, einſchließlich einen Offizier, der abgeſchoſſen worden ſei. 0 Cherbourg. Staatsſekretär Mellon und Pierpont Mor⸗ gan 1175 an 9 ord del„Majeſtie“ in Cherbourg einge⸗ wird ſich troffen. 5 Angorg. Die türkiſche Nationalverſammlung wit in Kürze mit einer U befaſſen, die die Ab⸗ ſchaffung des Paſchatitels vorſieht. Deutſche Erfolge. Vier neue Rieſenflugboote. Berlin, 19. Juli. In den nächſten Tagen wird das vorläufig größte Flugboot der Welt,„Romar“, ſeine erſten Probeflüge von Travemünde aus unternehmen. Nach dem Ab⸗ ſchluß der Verſuchsflüge ſoll die„Romar“ in den Beſitz der deutſchen Lufthanſa übergehen und vorausſichtlich noch in dieſem Sommer verſuchsweiſe auf der neuen trans⸗ ozeaniſchen Linie, die über die Azoren nach Amerika führt, eingeſetzt werden. Außerdem ſind noch drei weitere Rieſenflugbodte in Bau, von denen zwei Schweſtertypen der„Romar“ von Rohrbach in Berlin gebaut worden. Die Flügelſpannweite beträgt bei beiden 37 Meter, die Rumpflänge 22,70 Meter und die Höhe bis 10 Propellerſpitze 10,75 Meter. Die drei Motoren ſind einige Meter über den Flügeln angeordnet und geben eine Geſamtleiſtung von 2400 PS ab. Der Aktions⸗ radius der Boote beträgt 4000 Kilometer. 0 Das Boot beſteht aus acht waſſerdichten Abteilungen, ſodaß, ſelbſt wenn zwei dieſer Abteilungen mit Waſſer voll laufen, die Schwimmfähigkeit des Bootes nicht be⸗ hindert wird. In dem Boot finden außer Poſt⸗ und Ge⸗ päck noch 18 Perſonen Platz. Der vierte Ozeanrieſe, der ſeiner Vollendung entgegenſieht, ein Flugboot der; Dornier⸗Werke wird mit 10 Motoren ausgerüſtet ſein und eine Geſamtſtärke von 5000 PS aufweiſen. Dieſer Ozeanrieſe wird alſo die anderen noch um ein bedeutendes übertrefſen. f Aus dem In⸗ und Auslande. Ehrungen für Zentrumsabgeordneten Karl Herold. „Münſter, 19. Juli. Die Philoſophiſche und Natur⸗ wiſſenſchaftliche Fakultät der weſtfäliſchen Wilhelm⸗Uni⸗ verſität hat dem Zentrumsabgeordneten Landesökonomie⸗ rat Karl Herold, M. d. R. und Preußiſchen Landtages, anläßlich ſeines 80. Geburtstages den Doktor der Phi⸗ loſophie ehrenhalber verliehen. Der Reichspräſident hat dem Reichstagsabgeordneten Herold zu ſeinem 80. Ge⸗ burtstag ein Glückwunſchtelegramm zugehen laſſen. Zu der Feier ſind außer Reichskanzler a. D. Marx faſt alle Führer des Zentrums in Münſter anweſend. ö Die Förderung des Gedankens der deutſchen Einheit. Wien, 19. Juli. Anläßlich des Beginns des Sän⸗ gerbund⸗Feſtes bringen die Wiener Blätter mit Aus⸗ nahme der ſozialdemokratiſch eingeſtellten Begrüßungs⸗ artikel an die Feſtgäſte, die u. a. von Miniſtern, von be⸗ kannten Führern der Sängerſchaft, von berühmten Diri⸗ genten uſw. gezeichnet ſind. In den Begrüßungsartikeln wird die Bedeutung des deutſchen Liedes in der Pflege der Volksgemeinſchaft gewürdigt und das Sängerbund⸗ Feſt als Förderung des Einheitsgedankens beleuchtet. ö Tanaka über die japaniſche Politil in China. g Tokio, 19. Juli. Auf der Tagung der Seijukai be⸗ richtete Miniſterpräſident Tanaka über die China⸗Politik ſeiner Regierung. Japan könne ſeine Politik gegenüber China nicht ändern. Ein Verzicht auf das Vectragesver⸗ hältnis käme nicht in Frage. Durch den Boykott in Ching habe der japaniſche Handel zwar einen Verluſt von 30 Millionen Yen erlitten, doch werde Japan kein Kom⸗ promiß ſchließen. In Bezug auf die Nord⸗Mandſchurei bleibe Japan bei dem bisherigen Standpunkt. Die Partei billigte die Politik der Regierung und ſprach Ta⸗ naka ihr Vertrauen aus. f bee= opfer 9710 Straßenübergang denerſatzanſprüche der Phosgen ⸗Geſchädig⸗ ten.) Rund 300 Perſonen. die durch die Phosgen⸗Kata⸗ ſtrophe am 20. Mai ds Is. geſchädigt worden ſind, haben nunmehr einen Rechtsanwalt beauftragt, ihre An⸗ ſprüche gegen den Hamburger Staat vor dem Landgericht „Hanau.(Pfarrer Lotz, ein Opfer 9 Haßloch, 5 orben.) Das rde der Pulverfabrik zu Haßloch hat noch ein weiter als er Kunde von ee* hilt auß dem Fah a inde J alaſtrophe erhielt, auf dem 8 rade nach der Ungiüstafe ale unterwegs aber mi einem Rade gegen eine Bank fuhr und einen Schädel⸗ ruch erlitt. iſt an den Folgen dieſes Unfalles im Kran⸗ enhauſe zu Wertheim geſtorben. Dresden.(Zuſammenſtoß zwiſchen Eiſen⸗ bahnzug und Laſtauto.) An einem unbe wachten zwiſchen Neuſtadt—Langenwolmsdorf wurde ein Laſtkraftwagen einer Dresdener Brauerei von einem Perſonenzug überfahren. Hierbei wurde ein In⸗ ſaſſe des Kraftwagens ſchwer verletzt. 17 Freudenberg. chieß ende Wilderer.) Bei ſeiner Jagd auf Wildenten in der Nähe von Reiſtenhau⸗ ſen wurde der Jagdaufſeher Mönch aus Freudenberg von Wilderern angeſchoſſen und durch die Schrotladung im Geſicht und an der Bruſt erheblich verletzt, ſo daß er dem Krankenhaus zu 9 werden mußte. Hamburg. ehrere Millionen Mark Scha⸗ Hamburg zu vertreten. Die Geſamtanſprüche der Ge⸗ ſchädigten, die teils Angehörige verloren, teils Schaden an ihrer Geſundheit genommen, oder auch nur Sach⸗ ſchaden erlitten haben, werden ſich auf mehrere Millionen Mark belaufen. Die Haftung des Hamburger Slagtes wird in der Hauptſache daraus hergeleitet, daß das Ge⸗ werbeaufſichtsamt trotz verſchiedentlicher Warnungen keine ausreichende Kontrolle über das Stolzenbergſche Unter⸗ nehmen ausgeübt habe. München.(Die Beiſetzung der Opfer des Münchener Eiſenbahnunglücks.) Die bei dem Münchener Eiſenbahnunglück Verunglückten Landespolizei⸗ hauptmann Max Niedermayer, Polizeiveterinär Kirſch⸗ leitner und Landespolizeioberleutnant Deiſinger werden in München beigeſetzt. An der Beiſetzung wird ſich die Landespolizei Augsburg und München beteiligen. Der Architekt Port, das Friſeurehepaar Deißler und Fräulein Erdl werden in Augsburg beerdigt. Die Eheleute Deiß⸗ ler aus Zoeſchingen werden dorthin überführt. Die Augs⸗ burger Opfer, die in Auusburg beſtattet werden, werden von München nach Augsburg überführt werden. Die Sühne. Hein zum Tode verurteilt. Koburg, 19. Juli. Nach zweiſtündiger Beratung verkündete das Ge⸗ richt im Hein⸗Prozeß gegen 9 Uhr folgendes Urteil: Der Angeklagte Hein wird wegen Mordes in zwei Fällen zweimal zum Tode und wegen Totſchlags, Tot⸗ ſchlagverſuchs und Mordverſuchs in je einem Fall zu zu⸗ ſammen 15 Jahren Zuchthaus und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt. f Die Koſten des Verfahrens trägt der Verurteilte: die dem Verurteilten gehörenden Piſtolen, Munition uſw. werden eingezogen. g Börſe und Handel. 90 Amtliche Notierungen vom 19. Juli. f Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. London 20,356— 20,396; Newyork 4,1845— 4,1923; Amſterdam 168,46— 168,80; Brüſſel 58,275— 58,395; Danzig 81,38— 81,54; Italien 21,935— 22,975; Jugo⸗ flawien 7,363— 7,374; Kopenhagen 111,92— 112,14; Liſſabon 18,58— 18,62; Oslo 111,92— 112,14; Paris 16,385— 16,425; Prag 12,401— 12,421; 9 80,58 — 380,74; Spanien 68,91— 69,06; Stockholm 112,08— 112,30; Wien 59,01— 59, 13. Berliner Effektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 2791 Commerz⸗ und Privatbank 185; Darmſtädter⸗ und Nationalbank 267; Deutſche Band 165; Diskonto⸗ Komm. 158.75: Dresdner Bank 165: Hambura⸗Amerika GENIUD MULL E OMAN VOM ARNO ENA N Z UHE EEHUECATTTSS HHU Ie FFA OSHNAR NMEANNTEHH WENN SA (18. Fortſetzung.) Caliſch achtete deſſen nicht und fuhr gelaſſen fort:„Man redet von Glücksſpielen und bezeichnet als ſolche beiſpiels⸗ weiſe: Siebzehn und vier, Meine und deine, Gehſt du mit, Kümmelblättchen und wie die ſchönen Dinge alle heißen. Ich bin da ganz anderer Anſicht. Mit demſelben Rechte müßte man auch Skat und Doppelkopf den Glücksſpielen zuzählen. Es ſind aber keine. Dieſe wie ſene nicht, denn man hat hier wie dort, wenn auch bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger Einfluß auf den Ausgang des Spieles und wo man den hat, kann von Zufall— alſo Glück— nicht die Rede ſein. Glücksſpiele ſind Lotterte und Roulett, da fehlt der Einfluß des Spielenden Beim Kartenſpiel aber iſt er da.“ „Quatſch, mein Lieber! druck. Unſinn iſt das, was Sie ſagen gerühmter Einfluß. wenn Sie mieſe Karten haben, he?“ „Der liegt eben in der Beherrſchung, Verehrteſter. Er liegt darin, da Einen ganzen Entſchuldigen Sie dieſen Aus⸗ nenswertes verlieren glänzender Karte Kandare habe, das eben bereitet mir— Vergnügen.“ Mac zerdrückte die Zigarette im Aſchebecher zu ſchreiben, um Ihren Ruhm unſterblich zu machen.“ „Vielleicht tu ich's noch. Man kann nie wiſſen.“ „Hals⸗ und Beinbruch!—. Aber nun Wenn mir Ihre Belehrungen auch ſehr wertvo intereſſiert mich Geld doch noch mehr. . Mark pumpen?“ allſch wiegte den Kopf hin und her.„Können ſchon.“ ats er aher Wo iſt denn Ihr Sie paſſen und daß Sie warten können. bend, wenn es ſein muß. Sie riskieren in dieſem Falle immer nur den Einſatz können alſo kaum Nen⸗ Ich tue das ſehr oft und ſogar bei Und daß ich es kann, daß ich an jedem Spiel vorbeizugehen vermag, daß ich mich ſelbſt an der „Verſtehe ich nicht. ſagte er.„kann ich einfach nicht freſſen Aber ich rate Ihnen, eine Anleitung zu% Kartenſpiel rz beiſeite. ſind, ſo Können Sie mir „Was aber?“ „Ich mag es nicht!“ f Das war ſo hingeſagt, daß es frappierend wirkte. Mac war es denn auch, als ob er eine Ohrfeige bekom⸗ men hätte. Schluckend nur brachte er heraus:„Warum?“ „Weil es keinen Zweck hätte, Leod— weil Sie auch dieſe tauſend Mark morgen ſchon nicht mehr Ihr eigen nennen könnten, und weil ſie ſelbſt dann, wenn Sie nicht ſpielen würden, bei Ihrem Standard of life kaum eine Woche in Ihren Händen wären.— Ich wiederhole deshalb meinen Rat von neulich und ſteigere ihn zur Bitte: Reiſen Sie ab, Leod. Verlaſſen Sie Wiesbaden. Fahren Sie nach Amſterdam zurück. Ich begleite Sie.“ „Außerordentlich liebenswürdig von Ihnen.“ entgegnete Mac und machte dem Freunde eine tadelloſe Verbeugung „Mein Herr Reiſemarſchall Pieter Caliſch— immerhin eine Akquiſition für mich Schade nur, daß ſch nicht bedingungs⸗ los annehmen kann, ſondern zuvor eine Frage ſtellen muß Möchten Sſe mir nicht ſagen mie ich dieſe plötzliche Abreiſe meiner Frau und unſeren Bekannten plauſibel machen kann und— was weit wichtiger iſt— von was ſch reiſen und meine hieſigen Verbindlichkeiten begleichen ſoll? Möchten Sie?] Bitte!“ Caliſch brauchte ſich nicht lange zu beſinnen. Aehnliches hatte er erwartet. „Hinſichtlich des erſten ließe ſich Rat ſchaffen,“ erwiderte er und hinſichtlich des letzteren ließe ſich reden.“ „Ich bin beglerig“ „Das Plauſibelmachen wird mit einem dringenden Tele⸗ gramm erledigt das Sie ſofort zurückruft Das alſo iſt ſehr einfach Bezüglich des anderen wollen Sie über mich verfügen Den Betrag ſchieße ich gern vor unter der Be⸗ dingung, daß wir nach erhaltenem Telegramm mit kurzem — nicht ſchlichtem— Abſchled verduften.“ g „Daß Sie den wenlgſtens noch zugeſtehen,“ ſagte Mac e„iſt ſehr nett von Ihnen. Und doch—— Ich kann nicht! „Ein Mann kann immer, wenn er will.“ „So ſagt man und doch gibt es Umſtände, wo man eben nicht kann.“ b a „Sprechen Sie ſich ruhig aus.“ ſagte Caliſch. Was hält Die noch in Mlesboaden?“ f 5 Mac Leod ſetzte ſich umſtändlich im Seſſel zurecht, brannte ſich noch eine Zigarette an— diesmal richtig— und begann: „So— und nun unterbrechen Sie mich bitte nicht. J. werde beichten.— Es hält mich hier nichts, es läßt mi nur etwas nicht fort. Das kommt ſcheinbar auf eins her⸗ aus und doch nicht Ich weiß nämlich nicht wohin in Amſter⸗ dam.— Die Sache iſt folgende: Mein verehrter Herr Schwiegervater übergab mir vor unſerer Trauung 10 000 Gulden zur e einer ſtandesgemäßen Ausſteuer. Nun ſind dieſe 10 000 Gulden alle, aber die Ausſteuer iſt nicht da. Ein Bett, einen Tiſch, einen Stuhl möchte man aber doch zum mindeſten zur Gründung eines Hausſtandes 1 1 0 ſonſt ſieht es ſo— kahl aus am eigenen Herd— em werden Sie nicht widerſprechen wollen, Caliſch, und werden infolgedeſſen zugeben müſſen, daß ich ſchon noch eine kurze Zeit welterſpielen muß um wenigſtens zu einigen Pfennigen zu kommen.“ Pieter antwortete nicht. Vor dieſem Abgrund ſtand er ſtumm. Das war noch nicht erlebt, daß einer ſein Heirats⸗ gut in rund vierzehn Tagen bis auf den letzten Heller ver⸗ tan hatte. Das war ein Novum und nur einem Mae Leod vorbehalten geblieben. „Nun, mein Lieber, Sie ſagen ſa gar nichts? Platt über mein Pech— was?“ „Nee,“ platzte Caliſch heraus,„aber ſprachlos über Ihren Leichtſinn, über Ihr bölliges Unbehecrſchtſein, über Ihr frevelhaftes Tun und über Ihre unglaubliche Rückſichts⸗ loſigkeit.“— ‚ 0 a Mit großen Schritten ging er im Zimmer auf und ab. Er war eines klaren Gedankens gar nicht fähig. „Reden Sie weiter. Caliſch.— Vorwürfe beruhigen und Beruhigung tut gut. Was einem ein anderer ſagt, braucht man ſich nicht ſelbſt zu ſagen.“ Da fuhr aliſch herum.„Weiß Ihre Gattin von dem allen? „Wo denken Sie hin.“ rief Leod,„nein, ſo— poeſielos bin ich nun denn noch nicht. Flitterwochen! Da, hält man doch ſeiner kleinen Frau das Unangenehme fern. N „Was aber nicht ausſchließt, daß man ihr Geld bertut. daß man ſie belügt, betrügt, beſtiehlt, begaunert und ent⸗ “ 1 1 a 0 ie et heraus. 3 Das f b(Fortſetzung folgt.) Ph. die Rubrik„Iſt Familienzuwachs offiziellen Fragebogen in beſahendem Sinne ausfüllen N ungserwerb auf legalem dend kleinen Bruchteil der Mo e in Betracht i . ungeſetzlich, aber man hat Zwana ewirt ſchaftung allmählich gelernt. dan keine Ver⸗ e Filmschau im Central- Theater. Zwei Gronfilme von Qualitat ar del rage Freltag, 8 1. Ver große Marinefilm dieſes Jahres „Sohiscntschift Constitution f„nie Er. Der hiſtoriſche Heldenkampf der„Conſtitution“ gegen die Piraten des Mittelmeeres in 10 ſpannenden Akten. amstag und Sonntag. Vertängerung auste schlossen. 2 2. Ein Film aus den Urwäldern Oregon b bi 188˙0 n des Holzkönigs“ in Kampf um das vnterliche Erben der totgeglaubt und nach Jahren wieber heimgekehrt ißt in 7 ergreſfenben Akten. Als Einlage Die neueste Ufa- Wochenschau. Versfume nlemand das hervorragende Programm sloh anzusehen. Pak. 188,75 Nordd. Lioyd 155,75; Allg. Elextrizttats⸗ Geſellſchaft 174,50, Daimler⸗Benz 102; eDeutſche Erdhl 136 J. G. Farbeninduſtrie 262; Th. Goldſchmidt 96,50; i e 142 R. Karſtadt 234,50; Phönix Berg⸗ bau i 0,50; Polyphonwerke 567; Rhein. Braunkohlen un Br. 285,75; Rhein. Elektrizität 146,25; Rhein. Stahlwerke 139,50; ee 349; L. Tietz 25/50; Ver⸗ Glanzſtoffe Elberfeld 624; Ver. Stahlwerke 95 Weſter⸗ e 255. auntzeimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſlellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts 19 auf 80 Neige Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Kartoffeln, neue, ausl. 12 bis 151 Kartofſeln, neue, inl. 7,5 bis 9; Kartoffeln, alte 8 bis 8,5; Wirſing 12 bis 15; Weißkraut 12 bis 18; Rotkraut 25 bis 35, Blumenkohl, Stück 20 bis 120: Karotten, Büſchel 6 bis 10; Gelbe Rüben 12 bis 15; Rote Rllben, Büſchel 10 bis 15 Spinat 30 bis 35; Mangold 10 bis 15: Zwiebeln 10, bis 15; Grüne Bohnen 40 bie 30; Grüne Erbſen 15 bis 25; Kopfſalat, Stück 10 bis Endivien⸗ alat, Stück 15 bis 20; Kohlraben 6 bis 12: Rhabarber 10 bis 12; Tomaten 35 bis 70: Radieschen, Büſchel 5 bis 10; Rettich, Stück 7 bis 20; Meerrertich, Stück 60; Gur⸗ en, große, Stück 25 bis 80; Einmachgurken, Stück 4 bis 87 Aepfel 25 bis 45; Birnen 30 bis 55; Kirſchen 50 55 65; Pfirſiche 60 bis 90; Heidelbeeren 65 bis 75; Himbeeren 70 bis 80; Johannisbeeren 28 bis 32; Stachel⸗ beeren 20 bis 50; Aprikoſen 80 bis 90; Zitronen, Stück 12 bis 30; Bananen, Stück 10 bis 18; Süßrahmbutter 200 bis 2205 Landbutter 160 bis 180; Eier, Stück 9 bis 15: Hahn, geſchlachtet, Stück 200 bis 700: Huhn, ge— ſchla tet, Stück 250 bis 800; Enten, geſchlachtet, Stück 800; Tauben, geſchlachtet, Stück 80 bis 150; Gänſe, ge⸗ ſchlachtet, Stück 1000 bis 1200; Rindfleiſch 110 bis 130; Kuh fleiſch 70 bis 180; Kalbfleiſch 110 bis 120; Schweine⸗ fleiſch 120; Gefrierfleiſch 68: Rehrücken und ⸗Keule 250. Mannheimer Produktenbörſe. Auf ſchwächere Aus⸗ landskurſe hin verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung. Die Preiſe ſind durchweg niedriger gehalten mit Ausnahme von Futtermitteln, die ſich nach wie vor im Preiſe be⸗ haupten konnten. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr: Weizen, inl. 26,50 bis 26,75 ausl. 28 bis 30,75; Rog⸗ gen, inl. 28; ausl. 28; Hafer, inl. 27,25 bis 281 ausl. 27.25 bis 28,50; Braugerſte, ausl. 31 bis 35; Futtergerſte 24 dis 24,50; Mais mit Sack 25; Weizenmehl, Spezial Null 35,75 bis 36; Roggenmehl 37 bis 38; Kleie 13,75 bis 14; Biertreber mit Sack 17,50 bis 18,50: alles in Reichsmark pro 100 Kilogramm, waggonfrei Mannheim. Mannheimer; einviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag wurden insgeſamt 793 Stück zugeführt. Im einzelnen wurden zugefahren und erlöſt für 50 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark: 135 Kälber 70 bis 74, 66 bis 70, 56 bis 62; 196 Schweine 65 bis 66, 67 bis' 69, 69 bis 70, 64 bis 66; 460 Ferkel und Läufer, bis 4 Wo⸗ chen 9 bis 12; über 4 Wochen 13 bis 18; Läufer 20 bis 26 pro Stück; 2 Ziegen, das Stück 9 bis 26. g Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Ge— kreidebörſe notierten bei flauer(Futtermittel feſter) Ten⸗ denz: Weizen, inl. 25,50: Roggen, inl. 27: Haſer, int. 27,25 bis 27,75; Mais 24,75 bis 25: Weizenmehl, Spezial Null 35,50 bis 36; Roggenmehl 36,50 bis 37,50; Weizen⸗ kleie 14; Roggenkleie 15,75; alles in Reichsmark pro 100 Kilogramm. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Dem heutigen Schlacht- viehmarkt wurden zugeführt: 14035 Kälber, 89 Schafe, 338 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebend⸗ 1 0 in Reichsmark: Kälber—, 70 bis 72, 64 bis 69, O bis 63; Schafe 50 bis 52,—, 45 49,—: Schweine—, 65 bis 68, 65 bis 69, 68 bis 70 65 bis 67. 1 Vel Leidensweg der Wohnungsſuchenden Ein Kapitel, das nur den Unbeteiligten erheitert. Berlin iſt leider ein rieſiges Muſterbeiſpiel für alle Leiden Wohnungsſuchender und alle Fehler der zur Wohnungsfürſorge Berufenen. Es dürfte daher nicht un⸗ intereſſant ſein, den Leidensweg eines Wohnungsſachenden der Reichshauptſtadt einmal in groben Umriſſen zu zeichnen. Rechnet man mit den gegebenen Tatſachen, denen ge⸗ genüber der ſchlichte Bürger machtlos iſt, der weder über ein Bankkonto, noch über ein üppiges Einkommen, noch über wertvolle Beziehungen verfügt, ſo iſt der Weg zu einer Wohnung ein beiſpielloſer Leidensweg voller Ent⸗ täuſchungen und vergeblichen Ausgaben, deſſen Ende ein unſicheres und nur zu oft ſehr fragwürdiges Ziel darſtellt. Anderenfalls bedeutet der Wunſch nach der eigenen Woh⸗ nung eine nicht weniger unerträgliche Geduldsprobe, da ja immer noch die Altwohnungen bis zu vier Zimmern ein⸗ schließlich, die allein für den mit einem normalen Einkom⸗ men behafteten Bürger erſchwinglich ſind, unter ſtrengſter Bewirtſchaftung durch das Wohnungsamt ſtehen, und da man, um eine ſolche Altwohnung zu erhalten, einen Vordringlichfeitsſchein braucht, der einem beſtätigt, daß man nitht über das genügende Maß an Vordringlichkeit verfügt, die einem durch die Maſchen der Wohnungsbewirtſchaftungsgeſetze hindurchhelfen könnte, ſondern der nur beſagt, daß man ein in den Liſten„vordringlich geführter Wohnungs⸗ berechtigter“ iſt. Dieſen hohen Rang haben jetzt allmählich dieſenigen erklommen, die ſich im Jahre 1924 in die Liſten des zuſtändigen Wohnungsamtes haben eintragen laſſen. 5 das Schickſal ſie aber im Laufe dieſer vier Jahre der uſtändigkeit des alten Wohnungsamtes entriſſen und einem anderen unterſtellt, ſo weiß nur der Heilige Büro⸗ kratius allein, ob es ihnen gelingen wird, die geforderte Anzahl von Belegen, Beſcheinigungen und Urkunden bei⸗ zubringen, die die Uebertragung ihres Anſpruches aus dem einen Wohnungsamtsbereich in den anderen ermöglichen. Dazu gehört allerdings noch, daß man außerdem mindeſtens ſeit 1919 ſtändig in Berlin anſäſſig war, verheiratet iſt nd— was das Wohnungsamt betrifft— außerdem noch erwarten“ auf dem dann der Hauswirt, der Portier und di⸗ un. Wie Pieter der anderen Wohnungen zu dem Eintreffen des Familienzuwachſes ſtellen, das iſt leder eine andere Frage. Aus dem Geſagten ergibt ſich ſchon, daß der Woh⸗ Wege nur für einen verſchwin⸗ mmt. Die anderen Möglichkeiten ſind zwar, genau ge⸗ a in der Aera der dronung und raum eme Strafandrohung das verbieten bann, wofür Konjunktur da iſt. Außerdem gibt es genug Leute, die ſich einen Beruf daraus machen, ö die Maſchen der Geſetzgebung zu erſpähen und gegen entſprechendes Entgelt ihre Klienten durch dieſe Maſchen hindurchzulotſen. Tauſendfältig ſind dabei die Kniffe und Tricks, mit denen das Verbot der Forderung von Abſtandszahlungen für vermietbare Wohnungen um⸗ gangen wird. Das trifft ſowohl für die glatten und direkten Wohnungsgeſchäfte zu, wie auch für den beliebten und zu einer geradezu raffinierten Kunſt ausgeſtalteten „Tauſch im Ring“, wobei der Agent noch den Vorteil hat, von ſoviel Perſonen, wie ſich an dieſem. Ringtauſch beteiligen, Proviſion eintreiben zu können. Der Tauſch im Ring ſpielt ſich etwa ſo ab, daß eine Dame vom Kaifer⸗ platz eine Fünfzimmerwohnung im Tiergartenviertel haben möchte. Auf ihre Kaiſerplatzwohnung reflektiert ein ſoeben verwitweter Kommerzienrat, der aber vorher ſeine Zehnzimmerwohnung am Kurfürſtendamm loswerden will. Die Zehnzimmerwohnung am Kurfürſtendamm will aber zunächſt kein Menſch. Vielleicht findet man endlich den Generalkonſul einer fremden Macht oder einen ſonſt mit Bellner Verhältniſſen nicht vertrauten, dafür aber zahlungskräftigen Mann, der ſeine Sechszimmerwohnung im alten Weſten mit einer größeren vertauſchen möchte. Glückt die Geſchichte nun, ſo entſchließt ſich die Dame vom Kaiſerplatz, die eigentlich nur eine Fünfzimmerwohnung wollte, auch in die Sechszimmerwohnung des Generalkonſuls einzuziehen. Beſteht ſie auf ihrem urſprünglichen Wunſch nach einer Fünfzimmerwohnung im Tiergartenviertel, Je muß noch ein weiteres, müſſen vielleicht noch mehrere andere Glieder in den Ring einge ſchaltet werden, bis end⸗ lich alle halbwegs und nur der Agent, der den Ringtauſch vermittelt hat, ganz befriedigt iſt. „Von einer auf ſolche Weiſe erworbenen W auch nur halbwegs befriedigt ſein zu können, iſt cho ein großes Glück. Beſonders wer in ſeiner Wohnungsſuche dieſe oder jene Neubauwohnung angeſehen hat und von dem dort im allgemeinen herrſchenden Komfort geblendet wurde, ohne zugleich die auf die Dauer ſchwer erträglichen Nach⸗ teile der aus Erſparnisgründen betriebenen ungemein leichten Bauweiſe erkannt zu haben, wird von den älteren Berliner Wohnungen nicht leicht auch nur annähernd be⸗ friedigt ſein. Im allgemeinen iſt ſolch eine Wohnung durch einen rieſigen Korridor in zwei Teile zerriſſen, von denen der eine allzu großſpurig und den wirklichen Be⸗ dürfniſſen nicht entſprechend iſt, während der hintere Teil der Wohnung, der erſt durch einen 20 Meter langen Kor⸗ ridor exreicht werden muß, vollkommen unzureichend iſt. Dieſe Wohnungen ſtammen noch aus der„guten“ alten Zeit, wo man ein beſonderes Kinderzimmer für Luxus, einen„Salon“ dagegen als unerläßlich anſah. Ein Zaubermittel allerdings gibt es noch, daz iſt der ſogenannte weiße Schein, der„eigentlich“ nur für Leute mit ſchweren Gebrechen und Krankheiten beſtimmt iſt und im ſogenannten„Härteaus⸗ gleichsperſahren“ erworben werden kann. Das Merkwürdige dabei iſt nun allerdings, daß durch dieſes Härteausgleichs⸗ verfahren in erſter Linie Leute erfolgreich hindurchkommen, die die Beſchaffung dieſer Scheine zu ihrem ſpeziellen Be⸗ ruf gemacht haben und ihn allen Reflektanten zu ver⸗ ſchaffen imſtande ſind, die dafür mindeſtens 200 Mark bezahlen können. Der Schein gibt die Berechtigung, eine Wohnung, die ſonſt der Bewirtſchaftung unterſtände, aus⸗ nahmsweiſe zu erlangen. Aber genau ſo, wie man im Kriege bei offenen Krampfadern k. v. Infanterie geſchrieben wurde, dieſem Schickſal aber mit Leichtigkeit entgehen konnte, wenn man über die entſprechenden Beziehungen verfügte, ſo iſt auch dieſer weiße Zauberſchein nur denen zugänglich, die Beſcheid wiſſen oder das Geld haben, ſich Leute zu kaufen, die das Nötige für ſie tun. So führt zur eigenen Wohnung auch heute nach 14 Jahren Wohnungs— ewangswirtſchaft immer noch ein Labyrinth von Wegen, ie ſich alle nur darin gleichen, daß man nicht genau weiß, was man an ihrem Ende findet und die um ſ teurer ſind, je raſcher ſie zu dem fragwürdigen Ziel führen. Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 20. Juli. Die Luftdruckverteilung hat ſich erheblich geändert. Der inzwiſchen verflachte Hochdruckteil reicht zwar noch von England bis nach Polen, doch beginnt ein über Finnland angelangtes Tiefdruckgebiet ſeinen Einfluß auf unſere Witterung auszudehnen, da das über Deutſchland noch gelegene Teilhoch wirkungslos geworden iſt. Es ſteht da⸗ mit anhaltende Zufuhr kühler Luft durch auffriſchende Weſtwinde und wolkiges Wetter bevor. Der Wetterum⸗ ſchlag wird vorausſichtlich durch Gewitter eingeleitet wer— den. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: kühler und wolkig bei auffriſchendem Weſtwind, ſpäter auch zeitweiſe Regen. * Im Silberkrauze. Morgen Samstag felert Herr Johaun Lang und ſeine Ehefrau Chriſttne geb. Wolf das Feſt der Siib. Hochzeit. Wir gratulieren! Vom Reichsausſchuß für Leibesübungen wird eine Verfügung des Reichsmintſterlunes des Innern mit Screſben vom 22 6. 28 witgeteilt, daß in dieſem Jahre zur Feier des Verfaſſungstages auch bel turnetiſchen und ſportlichen Wenlkämpfen eine Auszelchnung in Form einer Plakette des Herrn Neichtpeäſtder ten für beſondere Lelſtungen verliehen wid. Abwelchend von den Vorſapren hat der Herr Relchspräſtdent für die einzelnen Webun gen Mindeſtleiſtungen fefigeſetzt um dle ſog. Hindenburg plakette zu erreichen. Z. V. für Schi Foeranſtaltungen kommt Ein⸗ zelſchleßen innerhalb der Vereine in Frage. Bedingungen bei K. R. Schützen: Entfernung 50 Meter, 9 Schuß, je 3 Saß legend, lalend, ſtehend, freihändig ſe Scuß 1 Min. ohne Hiifsmittel wie Hielfernrehr py. Miadeſtlelſtung auf 12 Ringſcheibe 90 Ringe, auf 10er Ningſchelbe 72 Ringe. Die beſchoſſenen Scheiben Ind an die Neichs verbände eln zu⸗ ſenben. g Ein Beſuch in die Tabalgebiete Heſſens. dom Mittwoch, den 18, bit Freitag, 185 20. d. 0 tagt in Darmflabt auf Einlabung des Miniſterlums für Arbeit und Wittſchaft und der Jaudwiriſchaftskammer der Sonder⸗ ausſchuß für Tabakbau der Deutſchen Land wirtſchaftlichen Seſenſchaft Der Sonderausſchuß wird die lanbwfriſchaftlich Verſuchsſtation beſichtigen und am Freitag eine Autsfahrt lu die Tabakbaugeblete Heſſens unternehmen, um ſich von den erfolgen ber tu ber Verſuchsſtation erprobten Mittel zu Über⸗ zeugen. * Die Ernteferien an den hieſigen Volksſchulen nehmen morgen ihren Anfang und dauern 3 Wochen. Auf den Dreſchplätzen iſt man ſchon ſeit einigen Tagen mit dem Ausdreſchen des Getreides beſchäftlgt. Das Ergebnis der Ernte ſoll dieſes Jahr ein zufriedenſtel⸗ lendes ſein. i Zweites Eingeſandt der Elektroinſtallateure Viernheims. Zum zweiten mal wenden wir uns an dte Bevöl- jerung Viernheims! Vor ſechs Wochen haben wir in einem Eingeſandt die Nöte unſeres Berufes geſchildert und haben offen ge⸗ ſtanden erwartet, daß ſich die hierzu berufenen Inſtanzen unſerer Gemeinde dazu äußern würden. Von keiner Seite erfolgte eine Antwort und werden alſs unſere Be⸗ ſtrebungen gewürdigt. Was wollen wir? Nur Gerechtigkeit! Ein Beiſpiel: Im vergangenen Jahr im Juli wurden alle Elekro⸗ inſtallateure zur Angabe eines Angebotes fur das Stei⸗ chen der Dachſtänder des Ortsnetzes aufgefordert und ſol⸗ ten Angebote, die nach 12 Uhr an dem betreffenden Tage eingingen, keine Berückſichtigung mehr finden. Deſſen ungeachtet ſind die Arbeiten bis dieſes Jahr verzögert worden und wurden nun ſtillſchweigend ohne eine neuer⸗ liche Submiſſion ausgerechnet an den Inſtallateur verge⸗ ben, der ſeiner Zeit kein Angebot eingereicht hat. Iſt das gerecht? Wir fragen in aller Oeffentlichkeit, welches iſt der Grund, daß man uns immer und immer benachteiligt? a Wir werden immer und immer wieder, gezwungen von der Notwendigkeit um unſere Exiſtenz zu kämpfen, unfere Sache auf dieſem Wege der Bevölkerung Biernheims zur Kenntnis bringen bis zu dem Tage, an dem uns Gerechtigkeit zu teil werden wird. Wir hoffen aber da⸗ rauf, daß ſich die maßgebenden Stellen unſerer Gemeinde endlich um unſere Beſchwerden kümmern werden und fůr Abhilfe ſorgen. Wir werden nicht ruhen, bis man uns hört! Viernheim, den 20. Juli 1928. Die hieſigen Elentroinſtallateure Beyer. Selb. Jöſt. Sport und Spiel. Sy. Bg. Amieitia— V. f L Neckar an 0:2 (Eden 11:4 far Siernhetm) Das mit der größten Spannung erwartete Treffen der fungen Sportvereinigungself gezen den Nhelnbezicks⸗ melſter B. f. L. Neckarau brachte motz Zeitweis beſſerem Spiele Vieenheims, denſelben tine kaappe Niederlage, dank der Spielweiſe elnes Schiedsrichters, die mit Ehre nichts mehr gemein hat. Dle Elnheimiſchen zeigten einen gerabegn klaſſeſchen Fußball der an techulfchen Feinheiten den von Neckarau übertraf. Der Anfang zeigte beide Parteien ab⸗ wechſelnd in Front, beidetſeits werden tobſichere Chancen ausgelaſſen. Nachdem hintereinander 2 harte Fauls im Strafraum der Güſte nur durch Nederwurf geahndet wurben, fällt an der 35. Mis. im Anſchluß an die 4 cke durch keiß 2. ein völlig einwandfreies Tor. Di⸗ hochherelagegebene Ecke wehrt der Neckarauer Torwart etwas ſchwach ab, der Ball kommt zu dem freiſtehenden Hiß 2. der mühelos eln⸗ ſendet Doch auch hier welß ſich der Pfeifen maun zu helfen und gibt„Abdſeits“, ſpäter erzählte er, es wäte auch„Faul“ bewiſen. Oine ſelche Einſeitigkeit will ſich bie Zuſchauer maße nicht bieten laſſen und erhebt duich lauten Zuruf Proteſt. Nach der Pauſe erzielen ble Gäſte in ber 17. Nin. ein klares Abſeustor und 4 Min. ſpäter eihöhen ie ſogar auf 2:0. Die Enheimiſchen laſſen nicht locker und ſchntten den Gegner in ihte Hälfte etn, wieder kann elne zahlreiche Verteidigung unter Zuhilfenahme aller unerlaubten Mitteln ther Tor rein halten. Das Spiel wird immer härter, von einem Schledstichter merkt man ſehr wenig Da erhült 8. Min vor Schluß das Splel ein jähes Fade. Pfenning hat ſodaun eine Flanke nach links gegeben, ſchon iſt der Ball längſt weg und Riß 2. geht ſchon auf und davon, da ſchlägt ein Neckarauer Spieler dem nichtsahnenden Pfeuning ing Auge, der ſich daraufhin gur Tütlichtelt hinreißen Läßt. Den darauffolgenden Disput zwiſchen Bieenhelmer und Nella rauer Spieler benutzi der am Tor ſiehende Tralar Necka⸗ taus, Branbſiädter Wien, in den Plaß einzubringen und Bieruhelmer Spieler(Wolz) zu ohrfelgen. Mit vollem Necht brach daraufhin die Biernheime: Maunſchaft das Spiel ab. Das Morgens ſtaltgefundene Haudbalſolel zwiſchen der 1. Hand ballmannſchaft und Turnerbund gewannen dis Letzteren mit 3:. Die Juntotenmannſchaft Jelug am Montagabenk den Sportklub NAartabt mit 7: 2.