1 1 175 ö Danksagung. Für dle vielen Beweise herzlicher Anteil- nahme bei dem 80 plötzlichen, schmerzlichen Verluste unseres lieben Sohnes, Bruders, Schwa- gers, Onkel und Neffe, Herr Friedrich Baureis sowie für das zahlreiche Geleite zur letzten Ruhestätte und für die vielen Kranz. u. Blumen- spenden sagen wir hierdurch tiefgefühlten Dank. Besonders innigen Dank der hochw. Geist- lichkeit für den trostreichen Beistand sowie den Stiftern von Seelenmessen. Viernheim, den 23. Juli 1928 Ile Nelrauernd Hinter buebenen. —— . Turnerbund Viernheim. pheuischen furntest Die Teilnehmer am in Köln wollen sich heute Montag Abend um 9 Uhr zwecks Information im„Freischütz“ einfinden. zu verkaufen. Der Vorstand. Deuwald⸗Klub Ortsgruppe Schöne 4 junge Günſ Golſier Neutzenlache. Viernheis Am Mittwoch, den 25. Juli, . abends 9 Uhr findet im„Tann- häuser“ bm getsammensein mit unserem Klubfreunde Ret- tinger statt, wozu die Mit- glieder freundlichst eingeladen werden. Zahlreiche Beteili- Der Vorstand. 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Er l a e immer wiede e e f. ohnungen für Angehörige der Bes 25: Ter große Feſtzug bilvete mit 150 0 i von 7000 Vereinen den 5* 29 10 Lande en Höhepunkt des deutſchen Sänger⸗ 1 In Köln wurde aus 21 laß Turnſeſtes ein Jahn bi 17 10000 1 0 11 denkmal in Gegenwart von 30 000 22: Außer einer Warnungsnote an de N. zu paktieren, 9 e rotet erhoben g des japaniſch⸗chineſiſchen Vertrages —— (Kampf ums Brot. 4 Die Bauernpoljtik der Sowjets wird am beſten durch das Motto gekennzeichnet:„Rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln“, denn dieſe Politik entbehrt tat⸗ ſächlich der Folgerichtigkeit und Gradlinigkeit. Es iſt auch bis heute den Sowjets noch nicht gelungen, das Bauern⸗ problem zu löſen, ja, es war ihnen nicht einmal möglich, die Brotverſorgung für die Sowjetunion ſicherzuſtellen. erlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathaus ſtr. Schon vor einigen Wochen mußten ruſſiſche Blätter zu⸗ betten daß ſich in vielen Gegenden des Reiches wieder vor en Brotläden„Schlangen“ bildeten, daß man wieder nach Brot anſtand und man erfuhr des weiteren, daß in verſchiedenen Bezirken wieder die Brotrationferung ein⸗ geführt, worden iſt, ſo daß im Kubangebiet beiſpiels⸗ weiſe die organſſierten Landarbeiter der Sowjetgüter zwei Pfund Brot, die unorganiſierten gar nur ein halbes Pfund erhalten. Ueberall wird das Mehl zu hohen Zah⸗ len ausgemahlen, es gibt wieder das berüchtigte Kriegsbrot, kurzum der Mehl⸗ und Getreideman⸗ gel zeigt ſich faſt allerorts. Es kann denn auch heute ar keinem Zweifel mehr unterliegen, daß die Getreide⸗ mpagne der Sowjets mit einem Mißerfolg endete. Man hatte geglaubt, das Schickſal durch Zwangs⸗ maßnahmen wenden zu können, man ging in rigoroſeſter Weiſe gegen die Bauern vor, um ſie zur Herausgabe von Getreide zu zwingen, aber man muß heute zugeben, daß dieſen„außerordentlichen Maßnahmen“ ein Erfolg nicht beſchieden war. Rykow, der Vor⸗ ſitzende des Rates der Volkskommiſſare der Sowjet⸗ union, gab in ſeiner großen Rede vor der Moskauer Parteiorganiſation unumwunden zu, daß er ſich in Bezug def die Erfolgsmöglichkeiten der Gewaltmaßnahmen auf em Lande geirrt habe. So ſieht man ſich veranlaßt, alle außerordentlichen Maßnahmen aufzuheben, das Ab⸗ ſuchen der Gehöfte, die Einleitung von gerichtlichen Ver⸗ olgungen wegen Getreidezurückhaltung uſw. zu unter⸗ aſſen und lediglich das Verbot der Schnaps⸗ kehnerei wird, da auf dieſe Weiſe der Brotverſorgung feeblicte Getreidemengen entzogen werden, aufrechterhal⸗ an und nochmals in die Exinnerung gebracht. Die Zwangsmaßnahmen haben nämlich nur dazu geführt, daß unter den Bauern eine ſtarke Mißſtimmung entſtanden iſt. „ Nunmehr verſucht man es, da es mit der Peitſche 1 Ich ging, mit dem Zuckerbrot, Man hat nicht nur, wie hon betont wurde, beſchloſſen, die außerordentlichen Maß⸗ e einzuſtellen, ſondern die Sowſetregierung hat auch Keicheitie durch eine Verfügung die Getreideein⸗ k᷑aufspreiſe erhöh t. Dieſe Preiserhöhung freilich war unbedingt erforderlich, da die Preisgeſtaltung auf em Getreidemarkt infolge des Preisdrucks der Regie⸗ 0 N derart ungünſtig im Vergleich zu den Preiſen für dere Produkte der Landwirtſchaft war, daß der Ge⸗ b ee nach Rykows eigenen Worten zum unrentabel 5 Zweige der Sowjetwirtſchaft geworden war. Auf 10 en Fall hofft die Sowietregierung durch ihr Entgegen⸗ 9 gegenüber der Bauernſchaft die neue Gekreide⸗ dan ane günſtiger zu geſtalten. Es kommt auch hinzu, 15 55 gatgetreide aus Staatshand vielfach zu ſpät wellt worden iſt und daß, wie es bei einer ſolchen Zwangebewirtſchaftung kaum anders möglich iſt, dies ie See der Qualität nach nicht immer an die rich⸗ 10 Stelle kam. Es bleibt mithin 05 zweifelhaft, ob lic Schwierigkeiten, die ſich jetzt geltend machen, wirk⸗ auch guf die Dauer überwunden werden können, zumal s Wintergetreide ſchwer gelitten hat. b Nun aber ſpielt nicht nur das ungünſtige Wetter und 1 Mängel bei der Verteilung des Saatgetreſdes eine ſon erlich Rolle für die Getreideerzeugung Rußlands, 1 6 ern man kann auch nicht an der Erkenntnis vorlber“ 90077 daß ſich in Rußland eine ungehen re Um⸗ ö ine vollzogen hat. Die Balernwirtſchaften ſind nan 16 auf 25 Millionen angewachſen, mit dieſem ſen geht Hand in Hand eine äußerſt unrationelle Jerſpitterung des Bodens, ſo daß heute in d 7 den il lauf 5 Mirfſchaff, 10 15 täte, dae e 7 Viernheimer Tageblatt — Dienstag, den 24. Juli 1928 K 55 Export uſw., alſo ſozulagen aus dem Dorf hinaus nur noch 13,3 Prozent der Produktion gelangen, gegenüber Dabei iſt 26 Prozent der Produktion vor dem Kriege. 1 wachſende Bedarf Rußlands zu berückſichtigen, F In es ruſſiſchen Getreideexportes ſind mithi lich gelung ee fie ind mithin außerordent⸗ 8 1917 10 510 0 in der ruſſiſchen Einfuhr infuhr durch die Getreideausfuhr finanz i „urch sfuhr nzierten. folge Fehlens anderer Ausfuhrgüter auch 38 10 gezwungen ſind. So wird Brot uſſiſchen Lieferſtao ter aus rr-fer Engere Beziehungen zu Oeſterreich. Der Reichskanzler über ſeine Aufgaben. O Wien, 23. Juli. Reichskanzler Hermann Müller ſagte in einem In- N terview mit dem Berliner Korreſpondenten der„Neuen Freien Preſſe“, es ſei ſeine wichtigſte Aufgabe, die be⸗ ſtehenden Differenzen innerhalb der für eine Koalition Japans Einſpruch gegen die Aufhebung des Vertrages. in Betracht kommenden Parteien möglichſt auszugleichen und eine dauerhafte Grundlage für die erfolgreiche Zu⸗ '0 zu ſi Wenn auch die große Linie! der Außenpolitik nicht mißglücken wird, ſo gebe es doch W̃ Meinungsverſchiedenheiten und Gegenſätze über die Me⸗ A thoden der Ausführung. Die Regierung beabſichtige nicht, eine Politik von heute auf morgen zu machen, ſondern eine Arbeit zu leiſten, die der Geſamtentwicklung des deutſchen ſammenarbeit zu ſichern. Volkes nützlich ſein ſoll. Wie ſich aber auch immer die Parteien des Reichs⸗ tages zu der Regierungsarbeit verhalten mögen, es er⸗ ſcheint mir doch das eine über alle Zweifel erhaben zu fein, f daß ſie in ihrer Einſtellung zu unſeren öſterreichiſchen Brü⸗ dern einig ſind. Zu den vornehmſten Aufgaben der jetzigen Regierung wird es gehören, die Beziehungen zu Oeſterreich nicht nur in der bisherigen Weiſe zu erhalten, ſondern ſie auch noch enger zu geſtalten, damit das Be⸗ wußtſein der Zuſammengehörigkeit immer mehr Gemein⸗ gut des geſamten deutſchen Volkes wird. Operettenrevolution in Portugal. Der Aufſtand in Liſſabon niedergeſchlagen. V Liſſabon, 23. Juli. Die Offiziere und Mannſchaften, die in der Zitadelle gemeutert hatten, haben ſich ergeben. Die Zitadelle iſt von Regierungstruppen beſetzt worden. Führer der Be⸗ wegung wax der Kommandant der Feſtungsgarniſon, Gonzalve. Vor der Niederſchlagung des Aufſtandes iſt es verſchiedentlich zu Feuergefechten zwiſchen den Regie⸗ rungstruppen und den Meuterern gekommen, wobei auch Artillerie verwendet wurde. N Aufdeckung der Verſchwörung in Spanien. Paris, 23. Juli, Auf Grund einer Mitteilung der ſpaniſchen Behörden hat die Polizei in Narbonne im Zu⸗ ſammenhang mit der vor kurzem aufgedeckten Verſchwö⸗ rung gegen den ſpaniſchen König pier Verhaftungen vor⸗ genommen. Bei den verhafteten franzöſiſchen und ſpani⸗ ſchen Anarchiſten wurden Schriftſtücke gefunden, aus denen herporgeht, daß anläßlich der Zuſammenkunft des ſpa⸗ niſchen Königs mit dem Präſidenten Doumergue in Can⸗ franc ein Anſchlag auf König Alfons verüht werden ſollte. Gleichzeitig war auch ein Einfall ſpaniſcher Verſchwö⸗ rergruppen über die Grenze nach Spanien geplant. Einweihung des Jahndenkmals in Köln Reichsminister Severing bei den Turnern. V Köln, 23. Juli. Köln ſteht ganz im Zeichen des 14. Deutſchen Turn⸗ feſtes, Straßen und Gaſſen zeigen reichen Flaggenſchmuck. Die beiden großen Rheinbrücken ſind mit unzähligen kleinen rot-weißen Wimpeln geſchmückt, die Säulen der Straßenbeleuchtung mit Grün umwunden. Am Sonntag abend wurde auf dem der Jahnwieſe vorgelagerten Hügel das Jahn⸗Denkmal von Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer 15 50 000 Kölner Turnern, Sportlern, Schützen und adfahrern eingeweiht. Nach einem Chor des Rheiniſchen Sängerbundes wies Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer in einer Anſprache zuf Jahn als den Mann hin, der weit vorausſchauend bei Wleberholung abgeſtufter Rabatt.— Annahmeſchluß für mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— Annahme von Anzeigen im unſewn Geſchäftsſtelle und von ſämtlichen Annonceu⸗ Expeditionen Deutſchlands und des Aus landen Anlsblatt der Heſſiſten Vürgermeiſterel und des Polizeien Platzvorſchriften dei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die Aufnahms an beſtimmt vorgeſchriebenen Tagen, kann jedoch eine Gewähr nicht übernommen werben, Bevölkerungszuwachs jährlich zun Hrlich neue 500 000 Tonnen Die Ausſichten auf eine Steigerung owjets einen großen Teil dieſer f ich d Bren in 1 vermutlich ſehr bald 61 ee 151 5115 g iſchen Wirtſchaft und darüber hinaus bei allen N 1. Sternheimer Bürger- Zig.— Siernb. en Dis einſpaltige Petitzelle koſtet 25 1. 180 Ne e 60 Inſerate un otizen e Jahrgang ä .—— hin erreicht, aber von der inneren Einheit ſeien wir no Paste a der Geiſt Jahns über alle ee en un einungen hinweg zu einer! ei fast ahn, 9 zu einer Volksgene Profeſſor Dr. Berger legte im Namen der Deutſchen fais und des Vorſitzenden der Turngemeinde erg in zwei Kränze am Denkmal nieder. In ſeiner Anf: he wies Profeſſor Berger darauf hin, daß das Laul des zweiten Kranzes von der Eiche in der. Haſenheide ſtan me alte der Turnvater Jahn ſeine Schüler verſam melt An der Feier nahm auch der Enkel des Turnvate 5 l ters Jahn teil, der gegenwärtig in Chicago lebt und zum De Ats ſchen Turnfeſt nach Köln gekommen war. Dem Kölner Deutſchen Turnfeſt wohn hren⸗ gäſte Reichsinnenminiſter Severſag 12 Thel der In berterte, Gene Heye, Reichstagspräſident Loe de, er preußiſche Mohlfahrtsminiſter Hirtſiefer, der bodi⸗ Mihnstervraſden Sch e 0 85 15 mecklenburg⸗ſchwerin ſche in röder, der thüringiſche Staats⸗ miniſter Leuthäuſer und andere. 5 1 Am die Einheit Chinas. V Tokio, 23. Juli. Die japaniſche Negierung hat gleichzeitig mit einer ö den Diktator der Nordmanſchurel Tſchangſulſan bei der Nanking⸗Negierung durch Vermitt⸗ einde des invaniſcen Gelondten in Peking, Voſchtiewa, Eeinſpruch gegen die Aufhebung des japaniſch⸗chineſiſchen Vertrages eingelegt. In der Note kündigt Japan ſcharſt a zum Schutze ſeiner Rechte und Intereſſen Tſchangſulian hat die japaniſche Forderung ange⸗ nommen, keine Verhandlungen mit der Nanking⸗Reg e⸗ rung über die Bildung einer Anion zu führen. In dieſem Zuſammenhang ſoll er Tſchiangkeiſchek ein Tele⸗ gramm geſandt haben, in dem er erklärt, ſich durch die Intervention der japagiſchen Regierung zum Abbruch der Verhandlungen über einen Ausgleich zwiſchen dem Süden und dem Norden veranlaßt zu ſehen. Sein Wunſch nach Vexeinheitlichung und Aufrechterhaltung des Friedens ſei nach wie vor aufrichtig. Tſchiangkaiſchek ſoll hierauf Tſchangſulian gebeten haben, die Bemühungen für den bt und die Einheit des chineſiſchen Volkes fortzu⸗ etzen. d . Marſchall Tſchiangkaiſchek hat im Auswärtigen Am einen großen Empfang gegeben, dem alle Vertreler 2 auswärtigen Mächte mit Ausnahme des japaniſchen Ge⸗ ſandten beiwohnten. Wie es heißt, werden die japani⸗ ſchen Vertreter in der nächſten Zeit an keinerlei amtlichen chineſiſchen Veranſtaltungen teilnehmen. Der ſapaniſche Geſandte erklärte in einer Unterredung mit einem Preſſe⸗ vertreter, daß Japan eine Behandlung ſeiner Untertanen nach dem chineſiſchen Geſetz nicht ruhig hinnehmen könne. ae de etindig ten aß wenn die Nanking⸗Re⸗ gierung die angekündigten Maßnahmen durchfü ö ernſte Folgen zu befürchten ſeien.. d 300 Kommuniſten in China ermordet. „ Peling, 23. Juli. Wie aus Nanking gemeldet wird, ind wegen der Zuſammenſtöße zwiſchen Kommuniſten und legierungstruppen im Wuntſchangbezirk 500 Kommu⸗ niſten erſchyſſen worden. Unter den Erſchoſſenen befinden ich auch Tſchenkaitai, das Mitglied der chineſiſchen Sek⸗ ion der Komintern und Mitarbeiter Borodins. n Sieben Zimmer für einen Hauptmann. Ein Kapitel zur Willkürherrſchaft am Rhein. W Kaiſerslautern, 23. Juli. Die franzöſiſche Wohnungskommiſſion hat mit Beſe vom 19. Juli 1928 anſtelle der freigegebenen Villa Nen, mager die Villa des kürzlich verſtorbenen Juſtizrates Wadlinger zur Unterbringung eines Hauptmannes be⸗ ſchlagnahmt. Die Wohnräume müſſen bis ſpäteſtens 3. Auguſt frei ſein. Es wird der Stadtverwaltung freige⸗ ſtellt, ſtatt dieſer eine andere Wohnung anzubieten, unter dem Vor behalt, daß dieſe Wohnung ni J u ls der Anſpruch des Hauptmannes leben erregen zimmer mit Nebenräumen) und daß ſie am 1. Auguſt bezogen werden könne. Der Stadtverwaltung ift es un⸗ möglich, eine derartige Wohnung in der geſtellten Friſt anzubieten, es ſei denn, daß unerwartet eine ſolche frei würde. Die immer noch willkürlich drohende Beſchl 13 von ie durch die Beſaangsbebbrbe natürlich für den Wohnungsbau von Seiten des frei⸗ ee de Unternehmers ein großes Sem, 1 linausgeſetzt zu werden. Er weiß. „jeden Tag aus ſeiner neuerſtellten Behauſung ak die 10 0 „„ ̃ͤ v1.1.1... horben— wenigſtens die Slabte und Wemeinden 7 icht in der Lage ſind, ihm Schutz und Hilfe angedeihen u laſſen, da die Peſaßolge einen rein politiſchen Zuſtand arſtelſt. Es muß infolgedeſſen der Staat, das Reich ingreifen. Dringend erforderlich iſt, daß die Regierung orſorge trifft, um das Privateigentum, gegen das nach Holfeffechtbegiffen ja lein Krieg geführt wird, vor dem Jugriff durch die„hohen“ Alliierten zu ſchützen. Nur ſo kann Sicherheit und Ruhe eintreten. Endgültig be⸗ Na iſt die Angelegenheit allerdings eiſc, wenn die Rheinlande von dem aller Völkerverſöhnung und dem vielen Gerede von Friede und Freundſchaft hohnſprechen⸗ den Drucke der Okkupation befreit ſind. Darum immer wieder: Fort mit der Beſatzung. b Sängerbundfeſt in Wien. Glänzender Verlauf des Feſtzuges. V Wien, 23. Juli. Deer große Feſtzug der deutſchen Sänger hat einen glänzenden Verlauf genommen. Die gewaltige Arbeit und vor allem die organiſatoriſche Leiſtung, die es zu be⸗ wältigen galt, wird durch einige Zahlen veranſchaulicht. Im Feſtzug marſchierten 7000 Vereine mit rund 150 000 Mitgliedern. Sie hatten rund 500 Bannerwagen und etwa 6800 Einzelfahnen und Standarden im Zuge. Den polizeilichen Ordnungsdienſt verſahen 5000 Mann der Sicherheitswache und 9000 Ordner und Ordnerinnen des Deutſchen Turnerbundes und der Chriſtlichen Deut⸗ ſſchen Turnerſchaft und 1500 Mann Bundestruppen. Die Organiſation der Wiener Aerzte hatte ſich dem Ordnungsausſchuß des Feſtes freiwillig zur Verfügung geſtellt und im Verein mit der Rettungsgeſellſchaft 12 Rettungsſtationen, 10 Sanitätspoſten und 120 Erfri⸗ ſchungsſtationen, in denen Pfadfinder tätig waren, errich⸗ tet. Die Zahl der Bannerwagen wäre wohn noch größer geweſen, wenn in Wien und in den Orten der Umgebung für die von den Vereinen verlangten Bannerwagen noch Pferde aufzutreiben geweſen wären. Dem vorzüglich aus⸗ gearbeiteten und durchgeführten Organiſationsplan des Feſtzuges iſt es zu verdanken, daß der Feſtzug, abgeſehen von den im Verhältnis zur Größe der Verayſtaltung ge⸗ ringen Unfällen, glänzend verlaufen iſt. Der Abtransport der Sänger aus Wien. Bereits am Sonntag abend ſetzte der Abtransport der Teilnehmer am Sänger⸗Bundesfeſt ein. Die Bahn hatte einen Rieſenandrang aufzuhalten. Alle fahrplan⸗ mäßigen Züge waren überfüllt und zahlreiche Sonderzüge mußten eingeſchaltet werden. Einzelne der fahrplanmäßi⸗ en Züge wurden in drei Teilen gefahren, doch genügte auch dieſe Teilung nicht mehr, um den Anſturm zu be⸗ wältigen. Der Abtransport der Sänger vollzieht ſich unter weſentlich ungünſtigeren Umſtänden, als die Hinreiſe, da ie deutſche Bahnverwaltung faſt alle Sonderzüge, mit zen die deutſchen Sänger nach Wien gebracht wurden, wieder zurückbeordert hat, um ſie zur Beförderung der deutſchen Turner zum Turnfeſt nach Köln zu verwenden. Die öſterreichiſche Bundesbahnverwaltung iſt daher ge⸗ zwungen. ihren geſamten Wagenpark zum Abtransport der Sänger zu mobiliſieren. Iſt das möglich? Schwere Beſchuldigungen gegen die Reichsbahn. Berlin, 23. Juli. Die ſüddeutſche Sonntagspoſt bringt die auf Grund genauer Beobachtungen und Unterſuchungen eines Mit⸗ arbeiters gemachte Feſtſtellung, daß auf der Bahn⸗ ſtrecke München— Ingolſtadt, die täglich und nächtlich mehrmals von Schnellzügen in der Richtung München— Berlin mit Höchſtgeſchwindigkeit durchraſt wird, die Schie⸗ nen auf morſchen Holzſchwellen ruhen. Dieſe morſchen Holzſchwellen geraten täglich mehr⸗ mals in Brand oder wenigſtens ins Glimmen, das von den Anwohnern der Eiſenbahnſtrecke gewohnheitsgemäß gelöscht wird. Die Schienen ruhen nicht auf der vermorſch⸗ ten Holzſchwelle, ſondern auf einer kleinen Eiſenflanſche. CEIMMDIUD MILL ROMAN VON ARNO F E A MN 2 EEE FNUW CHT SCU UHH VFA OGHNAH NMENNEfi WEH SA. (21. Fortſetzung.) „Beſtes Tanichen, das lagſt du ſa nur ſo. Gezankt— wo denn? Du haſt nur deine Meinung geſagt, haſt mich erziehen wollen. haſt's gut gemeint. Ich hab es nur nicht einſehen wollen, ich Schafkopp Jetzt aber brauchſt du dich nicht ae ärgern. Seine kleine Frau hat ihn feſt am Zügel. Jetzt ſollſt du Freude erleben, meine Liebe. Jetzt ſollſt du wieder jung werden und zufrieden.“ Kurzum: Mac tat das, was man Einwickeln nennt und tat es mit ausgeſprochenem Erfolg Nach einer knappen Viertelſtunde war aller Widerſtand gebrochen und Tante Frieda in ſener Verfaſſung, die zu allem Ja und Amen ſagt Et hatte ſie ſogar ſoweit gebracht, daß ſie ſich zu einem Abendbrot für die jungen Leute verſtand. „Tu das, Tantchen, du erwirbſt dir einen Gotteslohn,“ ermunterte ſie Mac und die alte Dame beeilte ſich denn auch in der Küche den Tee zu bereiten. „Das hätten wir notdürftig in e gebracht,“ ſagte er, als ſich die Tür hinter ihr geſchloſſen hatte.„Schön iſt anders, aber immerhin—— l. Er ſah Traute an, die mitten im Zimmer ſtand und mit enttäuſchten Augen der Tante nachſah,. Sie hatte ſich das anders gedacht— freundlicher, wärmer! gedenfalls hatte ſie nicht geglaubt, um Aufnahme bitten de müſſen. Hier war ſie wirklich nur geduldet. Das fühlte ſie mit erſchreckender Deutlichkeit. Ste bachte dem Grunde dieſer Ablehnung nach und konnte ihn nicht finden. Mac der ahnen mochte, was in ihr vorging, nahm ſie in die Arme. „Nichts enten, Trautlieb, nichts denken. Es wird ſa alles 5 Es in ſe nur vorübergehend— Komm. gib mir einen 2 6 Hi 0 Halfe Küßte ſie und ließ ſich Nn. N an aden e vergeſſen. * die keinerlei Halt gibt. Man kann mit dem Finger dil Eiſenteile hochheben, ſo daß ſich eine ganze Hand zun Hälfte unter die Flanſche ſchieben kann. Die Oberflächen der Schwellen ſind verkohlt, weiſen tiefe Riſſe und dicke Wölbungen auf. Man muß der ſüddeutſchen Sonntagspoſt bis zur Klärung der Angelegenheit die e e e für diese ungeheuerliche Anſchuldigung überlaſſen. Sollte ſie auf Wahrheit beruhen, könnte allerdings u. E. die Reichs⸗ regierung nicht raſch genug einſchreiten, um dem Unheil ein Ende zu bereiten.. Erſter Erfolg. Die franzöſiſchen Ueberſeeflieger auf den Azoren. London, 23. Juli. Wie aus Horta auf den Azoren gemeldet wird, iſt der franzöſiſche Fliegerleutnant Paris mit ſeinen Beglei⸗ tern im Flugzeug„La Fregate“ dort gelandet. Damit haben die Flieger die erſte Etappe ihres Aeberſeefluges abgeſchloſſen. den ſie zu ihrer zweiten Etappe in Richtung auf die Ber⸗ mudas⸗Inſeln ſtarten. Aus dem In⸗ und Auslande. Nach Aufnahme neuen Brennſtoffes wer⸗ Die Montagſitzung des Reichskabinetts. Berlin, 23. Juli. Amtlich wird mitgeteilt: Reichskabinett trat heute unter dem Vorſitz des Reichs⸗ kanzlers zu einer Sitzung zuſammen. dem Urlaubsantritt des Reichskanzlers und verſchiedener Mitglieder des Kabinetts noch eine A Angelegenheiten beraten und entſchieden, deren alsbaldige Erledigung notwendig war. Die nächſte Sitzung des Reichskabinetts dürfte vorausſichtlich in der Mitte des N kommenden Monats ſtattfinden. Polniſche Anſicherheit im Wilnagebiet. Wilna, 23. Juli. Bereits ſeit einiger Zeit ſind in Wilna und im Wilnger Gebiet zahlreiche Verhaftungen politiſch verdächtiger Persönlichkeiten erfolgt. So wur⸗ den auch vier Perſonen. die über die Grenze aus Sow⸗ jetrußland herübergekommen waren, verhaftet und eine Anzahl geheimer Papiere bei ihnen beſchlagnahmt. Wie erlautet, wird im Zuſammenhang mit den anfangs luguſt in Wilna ſtattfindenden Feiern ein verſchärfter polizeilicher Wachtdienſt eingerichtet. Noch ein Todesopfer der„Italia“⸗Exploſion. Kingsbay, 23. Juli. An Bord der„Citta di Mi⸗ land“ ereignete ſich ein Todesfall. Obgleich über die Perſon des Verſtorbenen ſtrengſtes Stillſchweigen gewahrt werde, glaube man doch annehmen zu dürfen, daß es ſich dabei um den Marineoffizier Mariano, dem einen Ueber⸗ lebenden der Malmgreen⸗Gruppe, handele. Mariano mußte vor einigen Tagen ein Bein amputiert werden. Außerdem ſoll der andere Ueberlebende der Malmgreen⸗ Gruppe Zappi ſchwer erkrankt ſein. Venizelos in Salonili. Athen, 23. Juli. Miniſterpräſident Venizelos wurde bei ſeiner Ankunft in Saloniki von der dortigen Bevöl⸗ kerung begeiſtert empfangen. In einer Rede erklärte Venizelos, daß Griechenland vor allem eine ſtarke Regie⸗ rung brauche, die den inneren und äußeren Frieden her⸗ ſtelle, und eine gute Verwaltung, ähnlich wie fie das Land in den Jahren 1910 bis 1915 gehabt habe. Auch brauche Griechenland Konſolidierung ſeiner finanziellen Verhält⸗ niſſe und Befreiung von zu hoher Beſteuerung. ——— Kleine politiſche Meldungen. Saarbrücken. Die Reviertagung des freien Berg⸗ arbeiterverbandes des Saargebietes hat beſchloſſen, am 1. Auguſt in den Streik zu treten, wenn bis dahin keine Lohnerhöhung zugeſagt worden ſei. Berlin. Reichskanzler Müller wird ſich in den Schwarz ⸗ wald in Urlaub begeben und am 11. Auguſt nach Berlin zurückkehren. dn ſeiner Abweſenheit wird er vom Reichs wehrminiſter Groener vertreten. Küſtrin. Der im Landsberger Fememordprozeß zu acht Jahren Zuchthaus verurteilte Oberleutnant Raphael iſt während eines Transportes auf dem Hauptbahnhof Küſtrin entwichen.. Rr Das Hierbei wurde vor nzahl laufender Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 23. Jul. J Berliner Effekten notierungen. Berliner andelsgeſen⸗ ſchaft 281; Commerz⸗ und Privatbank 18990 Darmſt.⸗ und Nationalbank 204; Deutſche Bank 164,50; Biskon omm. 158; Dresdner Bank 164,50; 5„Amerika ak. 168,253 Allg. Elektri dite deli 169,3 751 Daim⸗ ſer⸗Benz 101; J. G. Farbenindustrie 458; Geſ. für elektr. Untern. 254,75; Th. Goldſchmidt 93,625 Pb. Holzmann 40,25; R. Karſtadt 224; Metallbank 140,50; Phöntr 90; olhphonwerke 546,25; Rhein. Braunkohlen und Brikett g e e e Kd. ultheiß⸗Patzenhofer„50; L. Tietz 251,25 5 7 1950 iber 6255 Ver. Stahlwerke 93; Zellſtoff Wald⸗ 0 9. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. dondon 20,345— 20,385; Newyork 4,186— 4,194; Umſterdam 168,39— 168,73; Brüſſel 58,295— 58,415 anzig 81,34— 81,50; Nice 21,92— 21,96; Jugo⸗ Ilie 7,360— 7,374; Kopenhagen 111,85. 112,07; iſſabon 18,58— 18,62; Oslo 111,81— 112,03; Paris 16,375— 16,415; Prag 12,407— 12,427; Schweiz 80,58 — 30,74; Spanien 69,08— 69,22; Stockholm 112,02— 112,24; Wien 59,02— 59, 14. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen 85 Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen ochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund berlangt und bezahlt: Salatkartoffeln, ausl., neue 151 Kar⸗ koffeln, inl., neue 7 bis 8; Wirſing 12 bis 15; Weißkraut 12 bis 15: Rotkraut 15 bis 35; Blumenkohl, Stück 20 dis 140; Karotten, Büſchel 8 bis 10; Gelbe Rüben 155 Rote Rüben 15; Spinat 35; Mangold 15 bis 20; Zwie⸗ deln 12 bis 13; Grüne Bohnen 50 bis 60; Grine Erbſen 30 bis 35: Kopfſalat, Stück 12 bis 25; Endivienſalat, Stück 15 bis 25; Kohtraben 8 bis 20; Rhabarber 15; Tomaten 35 bis 70; Radieschen, Büſchel 5 bis 10; Rettich, Stück 12 bis 20; Gurken, große, Stück 20 bis 80; Einmachgur⸗ ſen, Stück 3,5 bis 61 Aepfel 30 bis 45; Birnen 28 bis 50; Kirſchen 50 bis 65; Zwetſchgen 60 bis 75; Pfirſiche 85 bis 100: Heidelbeeren 60 bis 75 Himbeeren 85 bis 90 ego di 30 bis 35; Stachelbeeren 8 Aprikoſen 85 bis 100; Süßrahmbutter 200 bis 220: Land⸗ 28 bis 55: butter 160 bis 180; Eier, Stück 9 bis 15; Hahn, ge⸗ ſchlachtet, Stück 200 bis 500; Huhn, geſchlachtet, Stück 300 bis 700; Enten, geſchlachtet, Stück 700 Tauben, ge⸗ ſchlachtet, Stück 100 bis 150; Rindfleiſch 120; Kalbfleiſch 130 bis 140; Schweinefleiſch 120; Gefrierfleiſch 68; Reh⸗ rücken und Keule 250. Mannheimer Produkten börſe. Auf reichlicheres Ange⸗ bot vom Auslande verkehrte die Börſe in ruhiger Haltung, Futtermittel lagen weiter gut behauptet. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr: Weizen, inl. 26.50 bis 26,75 ausl. 28 bis 30,75; Roggen, ausl. 28; Hafer, inl. 27,50 bis 28; Braugerſte, ausl. 31 bis 35 Futtergerſte 23,50 bis 24,50: Mais mit Sack 24,75 bis 25 Weizenmehl, Spezial Null 35,50; Roggenmehl 36 bis 37,50; Kleie 14 bis 14,25 Biertreber mit Sack 17,75 bis 18,50; alles in Reichsmarl per 100 Kilogramm, waggonfret Mannheim. Mannheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtviehmarkt am Montag waren zugetrieben: 198 Ochſen, 219 Bullen 297 Kühe, 339 Färſen, 598 Kälber, 26 Schafe, 2719 Schweine. Bezahlt wurden pro 50 Kilogramm Lebendge wicht in Rm.: Ochſen 57 bis 60, 44 bis 46, 48 bis 50, 35 bis 38, 32 bis 34, 30 bis 32; Bullen 50 bis 51, 40 bis 42, 36 bis 38, 30 bis 34; Kühe 50 bis 51; 40 bis 42, 32 bis 34, 18 bis 22; Färſen 58 bis 61, 48 bis 50, 38 bis 40, 38 bis 39; Kälber 76 bis 78, 72 bis 74. 56 bis 66, 46 bis 56; Schafe 44 bis 48 Schweine 65 bis 66, 67 bis 68, 69 bis 71, 71 bis 72, 66 bis 68. 64 bis 66, 56 bis 60.— Marktverlauf: mit Großvieh ruhig, kleiner Ueberſtand; mit Kälbern mittelmäßig, ge⸗ räumt; mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft. Maunheimer Pferdemarkt. Am Montag waren. dem Pferdemarkt zugetrieben: 131 Arbeitspferde, 68 Schlacht⸗ pferde. Bezahlt wurden pro Stück in Rm.: Arbeitspſerde 900 bis 1700; Schlachtpferde 50 bis 140. Der Handel in Arbeitspferden war mittelmäßig, in Schlachtpſerden ruhig. Frankfurter Getreivebörſe. An der heutigen Ge⸗ treidebörſe notierten bei matter Tendenz: Weizen, inl. 25,50; Roggen, inl. 26; Hafer, inl. 27 bis 27,50 Mais 25; Weizenmehl 35,25 bis 35,50; Roggenmehl 36 bis 36,50; Weizenkleie 14; Roggenkleie 15,75; alles in Reichs⸗ mark per 100 Kilogramm. Frankfurter Schlachtviehmarkt. Dem 97% n Schlacht⸗ viehmarkt waren zugeführt: 309 Ochſen, 70 ullen, 487 Kühe, 274 Färſen, 401 Kälber, 40 Schafe, 4347 Schweine. e eee Bezahlt wurden pro 50 11 5 7 Lebendgewicht in Rm.: dchſen 58 bis 61, 54 bis 57, 48 bis 53, 40 bis 47 Werne Da platzte Tante Frieda herein. Wie die bibliſ ſäule ſtand ſie dieſem Faktum gegenüber. Küſſe!——— In ihrem Hauſe— Küſſe! Beiſein ſogar?!— Das war noch nicht erlebt. „Das iſt zuviel,“ rief ſie.„Stehen da und küſſen ſich! Da hört ſich alles auf. Laſſen mich alte Frau arbeiten und küſſen ſich. Noch nicht mal abgelegt haben Sie, Nichte, ſtehen noch im Mantel da— und küſſen ſich. Konnten den Tiſch decken, das wär viel vernünftiger geweſen.“ „Ich wußte doch nicht. Tante, daß das recht ſei,“ wagte Traute zu erwidern, kam aber nicht gut an. „Da fragt man, meine Liebe. Man ſucht ſich einzuführen. — Um ſich bedienen zu laſſen, ſind Sie noch zu ſung. Viel zu jung!— Wie ich in Ihrem Alter war———“ „Das will ich mal meiner Frau ſelbſt erzählen, was da 4 fiel Mac ein,„du bringſt u es im Ton verkehrt heraus, ante.“ „Natürlich, hilf ihr nur über,“ ging ſie ihn ſetzt an, „ich habe ja nichts zu ſagen. Ich habe ſtill zu ſein in mei⸗ nen vier Pfählen. Ich habe Euch zu bedienen, nicht war?“ „Nein, Tante, das haſt du nicht, aber du mußt doch meine Frau erſt mal verſchnaufen laſſen. Sie muß doch erſt warm werden in deinen vier Pfählen. Sie betritt dein Heim doch heute zum erſten Male. „Sie hätte ihres betreten ſollen,“ eiferte die Tante.„Sie hätte für Wohnung und Ausſteuer ſorgen müſſen, aber ſich nicht auf den lieben Gott verlaſſen. Man heiratet doch nicht ins Blaue hinein.“ „Erlaube, Tante, da bir ich daran Schuld.“— Er wollte ſagen, das Geld dazu iſt da, beſann ſich aber und ſchwieg. —„Wenn du uns jetzt den Tee bringen wollteſt,“ fuhr er fort,„wär das wirklich nett, Tante. Ich habe rechtſchaffen Hunger.— Oder ſoll ich ihn holen?“ „Nein,“ rief ſie,„in meiner Küche hat niemand etwas zu 11 5 Du nicht und deine Frau auch nicht! Merkt euch as.“— Und draußen war ſie. — che Salz⸗ In ihrem So ging das jeden Tag in jeder Woche den ganzen Monat hindurch Es war unerträglich Traute konnte nichts recht machen Bot ſie ihre Hilfe an. wurde ſie abgelehnt. Tat ſie es nicht. dann maulte die Tante erſt recht. Trug ſie ihren Morgenrock, dann hieß ſie das— einen Skandal. Zog ſie ihr Hauskleid an, dann war dae ein Fähnchen. Trug ſie Beſſeres, dann war es protzig. Was ſie tat, war falſch und verkehrt. Schließlich getraute ſie ſich nicht mehr aus dem Zimmer. Sie hakte Angſt vor Tante Frieda. Stundenlang ſaß ſie am Fenſter und ſtarrte ins Grün der Bäume, die die Straße ſäumten. Stundenlang weinte ihr Herz und ihre Augen brannten. Wie eine Minute lang war! Wie eine Stunde hinſchlich! In bleierner Schwere berrann ſie und eine neue kam, um ebenſo zu verrinnen. ö Und keine brachte Freude, ſede nur Leid. Sie litt unſäglich. Mac hatte den Verluſt des Geldes beichten müſſen. Damit war auf das ſchöne Bild, das ſie von ihm im Herzen trug. der erſte dunkle Schatten gefallen. Zu ihrem Leid auch dieſes noch. Sie hatte ihm verziehen. Er hatte ſa Erlöſung aus der Bikternis verſprochen. Sie glaubte ihm und wartete— auf eine Tat von ihm, auf ein Heim für ſich und ihn, auf ein Los, das ihrer Frauenwürde würdig war. Und nichts geſchah. Weiter rannen die Stunden, die Tage und Wochen. .* „Ich halte das nicht mehr aus, Mac.“ ſagte ſie eines Abends,„ich bin nicht mehr ich, ich kann nicht mehr.“ „Du mußt Geduld haben, Traute,“ verſuchte er ſie zu tröſten,„es geht nicht ſo ſchnell. Wir müſſen uns fügen. Einmal wird es ſchon werden.“ f „Einmal— ja einmal!— Aber wann?“ 5 „Ich weiß nicht, Traute. Beſtimmt in abſehbarer Zeit. „Mein Zuſtand verlangt es, Mac. Ich kann ſo deiner Tante nicht mehr lange begegnen Wenn ſie ihn erkennt, wird ſie noch garſtiger zu mit ſein, wle ſie ſetzt ſchon it. „Weiß ich doch, Traute! Nur quäle mich nicht. kann doch 15 ſtehlen. Alles ſollſt du haben, was du dir wün ſcheſt: eine Wohnung, eine Hilfe, ein ſorgenfreies Leben. Rur laß mir 715 5 i „Wie oft haſt du mit das ſchon ge ſaaen.“ 1.7 ö 5 4 ö inſicht mu es dit öfter n Wenn du keine Einſicht ha e e—5 Nen 72 . f Aus Nah und Fern. Naubmorbverſich in einem Frankfurter Naufhaus. f Frankfurt a, M., 22. Juli. Auf die Kaſſiererin des Kaufhauſes Ehape in der Kaiſerſtraße, Ecke Weſer⸗ ſtraße, wurde ein Raubmordverſuch unternommen. Der 2glährige Wilhelm Heuſel aus Dietzenbach drang, mit einem Totſchläger bewaffnet, auf die Kaſſiererin ein, raffte das in der Kaſſe befindliche Geld an ſich und verſuchte zu flüchten. Es gelang iedoch, den Räuber feſtzunehmen. Frankfurt a. M.(Für über 100 000 Mark Wechſelgefälſcht.) Einer umfangreichen Wechſelfäl⸗ ſchungsaffäre iſt man hier auf die Spur gekommen, als ein größeres Akzept einer Rödelheimer Firma fällig wurde. Es ergab ſich, daß der Wechſel eine gefälſchte Querſchrift trug, und daß der Kaufmann Karl Roth, der einen Handel mit chemiſch⸗techniſchen Produkten betrieb, die Wechſelfälſchung begangen hat. Faſt gleichzeitig ließ ſich feſtſtellen, daß von Roth noch andere Wechſelfäl⸗ arge beg dae wurden und daß es ſich dabei um Wechſel in Höhe von 100 000 Mark handelt. ö ad Homburg.(Ueberfahren und liegen gelaſſen.) In dem Augenblick, als ſich zwei große Kraftwagen auf der Oberurſeler Chauſſee überholten, raſte goben dieſen beiden Fahrzeugen ein Motorradfahrer vor⸗ bei. Unmittelbar darauf fuhr dieſer einen entgegenkom⸗ menden Motorradfahrer aus Rotheim derart an, daß er in den Graben stürzte und ſchwere Verletzungen erlitt. Er liegt in bedenklichem Zuſtande im Homberger Kran⸗ ktenhaus darnieder. Der ſchuldige Motorradfahrer küm⸗ 1 ſich nicht um den Unglücklichen, ſondern fuhr eilig havon. Aus dem badiſchen Lande. Mannheim.(Großes Arbeiterſportfeſt.) Vom 4. bis 6. Auguſt findet hier ein großes Arbeiter⸗ ſportfeſt Südweſtdeutſchlands ſtatt. 15 000 aktive Sport⸗ ler werden erwartet. Acht Sonderzüge aus Baden und en werden die Teilnehmer nach Mannheim bringen. 5 Mannheim.(Beim Baden ertrunken.) Der 20. Jahre alte Modellſchreiner Wilhelm Kegreis aus WMöſchbach, zuletzt auf dem Luzenberg wohnhaft, iſt beim Baden im Altrhein bei der Frieſenheimer Inſel ertrunken. Die Leiche konnte alsbald geborgen werden. Ferner iſt beim Standbad der 32 Jahre alte Bahnbedienſtete Jak. Brunſt, wohnhaft in Böhl(Pfalz), beim Baden im 185 ertrunken. Die Leiche konnte noch nicht gefunden werden. „ Seidelberg.(Die Saroburoſſen vor dem alademiſchen Diſziplinargericht.) In der Aula der Univerſität fand eine Sitzung des Dißziplinar⸗ gerichts der Univerſität ſtatt. in der ſich die Helden des Studentenulks bei der„Vogelhändler“-Aufführung im Stadttheater zu verantworten hatten. Die Angeſchuldig⸗ len erklärten den Unfug damit, daß ſie dem Studenten⸗ ult wieder einmal zu ſeinem Recht verhelfen wollten. Das Urteil 1 auf Androhung des Ausſchluſſes von der Aniverſität. Weinheim.(Betrug mit altem Silber⸗ held.) Landwirte aus dem Odenwald, die zum hieſi⸗ gen Schweinemarkt Vieh zum Verkauf ſtellten, mußten wiederholt die Wahrnehmung machen, daß ihnen altes Silbergeld, das nicht mehr im Kurs iſt, mit in Zahlung gegeben worden war. So z. B. hatte ein Viehverkäu— fer, unlängſt vier alte Talerſtücke vereinnahmt, die ihm mit 12 Mark angerechnet waren, obwohl ſie längſt nicht mehr dieſen Wert haben. Die Gendarmerie ertappte num auf dem Viehmarkt einen Händler aus Neulußheim bei der Verausgabung alten Silbergeldes. Er und ſeine Eehilfin, eine Frau aus Käfertal, bei der gleichfalls altes Silberzeug vorgefunden wurde, wurden vorläufig feſt⸗ genommen und nach Feſtſtellung der Perſonalien wieder auf freien Fuß geſetzt. Es iſt Betrugsanzeige erſtattet, ſo 5 die Angelegenheit ein gerichtliches Nachſpiel haben pird. Weinheim.(Der abgelehnte Voranſchlag.) Der ſtädtiſche Voranſchlag für das Rechnungsjahr 1923 war bekanntlich in der Sitzung vom 28. Juni vom Büe⸗ gergusſchuß abgelehnt worden. Nunmehr hat der Lau⸗ deskommiſſar die Auflage gemacht, die Vorlage zur noch— maligen Beſchlußfaſſung an den Bürgerausſchuß zurück zuperweiſen. Demzufolge iſt dieſer zu einer erneuten Sitzung auf Dienstag, den 31. Juli, einberufen worden. Sollte abermals eine Ablehnung erfolgen, ſo wird der Landeskommiſſar von ſich aus über den Voranſchlag die Entſcheidung refſen. ——— Aus Heſſen Kundgebung des heſſiſchen Sängerbundes in Wien. „Darmftadt, 23. Juli. Aus Wien wird gemeldet: Den heſſiſche Sängerbund, der mit mehreren tauſend Sän⸗ gern in Wien weilt, hielt auf dem großen Platz vor der Karlskirche in Wien eine große Kundgebung ab. Einge⸗ leitet wurde die Maſſenverſammlung durch das„Weihe⸗ lied“ von Mozart, das von dem heſſiſchen Bundeschor⸗ meiſter Otto Naumann⸗Mainz dirigiert wurde. Nach dem Vortrag des Chores„Das deutſche Lied“ von Kal⸗ liwodg hielt der Vorſitzende des heſſiſchen Sängerbundes Ministerialrat Dr. Siegert⸗Darmſtadt die Feſtrede, die in Anſchlußbekenntnis ausklang. Nach einer Würdigung Schuberts und des Wiener Sängerbundsfeſtes führte Dr. Siegert zum Schluſſe aus:„Neben der Vergangenheit und Gegenwart gelten unſere Gedanken der Zukunft der Länder Oeſterreich und Deutſchland, die ſich zu einem Land vereinigen möchten. Sprechen wir nicht dieſelbe Sprache? Singen wir nicht dasſelbe Lied? Sind wir nicht Brüder eines Stammes? Die deutſchen Sänger wer⸗ den nicht ruhen, bis das Ziel der Sehnſucht der bei ⸗ den Völler verwirklicht iſt. Ein Zuſammengehen iſt na⸗ tionale Pflicht. Die deutſchen Sänger ſind nach Wien gezogen, um zu bekunden:„Im Herzen und im Liede Teich it Deulſchland und Heulſchöſterreich!“ Der Red⸗ ner ſchloß mit dem Mahnruf und Jubelruf, der in die⸗ ſen Tagen von der Donau bis zum Ahein erklinge: Volk, ein Vaterland“. Das Deutſchlandlied, das terrei Bua ch, Heſſen und den die Feet. . lemeinſam geſungen wurde, eiche auf Deutſchland, heſſi chen Sängerbund be⸗ Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 24. Juli. Das ſeit einigen Tagen über Nordoſteuropa liegende Tiefdruckgebiet hat ſeinen Einfluß nur bis zu den deut⸗ ſchen Mittelgebirgen ausgedehnt, während Süddeutſchland Polen ſich erſtreckenden Hochdruckteiles geblieben iſt. Auch fluß der abnorm langen Trockenperiode in Ausſicht ſteht. Voraussichtliche Witterung bis Miit⸗ woch: Fortdauer des beſtehenden Witterungscharakters. — Viſumzwang nach den Niederlanden aufgehoben. Für Reiſen nach den Niederlanden iſt der Viſumzwang auf⸗ gehoben. Es genügt alſo, daß Reiſende nach den Wieder⸗ landen einen Paß für das In⸗ und Ausland beſitzen, ohne daß dazu von dem niederländiſchen Generalkonſulat ein Viſum erteilt zu werden braucht. — Einlöſung von Nentenbankſcheinen. Die aufgeru⸗ fenen Rentenbankſcheine über 1, 2 und 5 Mark ohne Kopfbildnis vom 1. November 1923 wurden vom 1. Ok⸗ tober d. J. ab nur noch von der Deutſchen Renten- bank in Berlin Wö 33 eingelöſt. Bis dahin kann der Umtauſch noch wie bisher bei allen Reichsbankanſtalten erfolgen. Nicht aufgerufen und weiter im Verkehr ver⸗ bleiben die Zweitausgaben der Rentenbankſcheine über 5, 10 und 50 Mark mit Kopfbild, ſowie die Abſchnitte zu 100, 500 und 1000 Mark der Erſtausgaben ohne Kopfbild. L Gründung einer Fachabteilung für das Hotel⸗ und Gaſtwirtegewerbe beim Südweſtdeutſchen Landesarbeits⸗ amt. Vor einigen Tagen hat der Präſident des Lan⸗ desarbeitsamts für Südweſtdeutſchland die Vertreter des Hotel- und Gaſtwirtsgewerbes aus Württemberg und Baden, ſowie die Vertreter der Arbeitnehmerverbände zu einer Sitzung nach Stuttgart zuſammengerufen, um dar⸗ über zu berg en, ob beim ſüdweſtdeutſchen Landesarbeits- amt eine Fo abteilung für das Hotel- und Gaſtwirte⸗ gewerbe geſchaffen werden, und wo dieſe Fachabteilung ihren Sitz haben ſoll. Die anweſenden Vertreter der verſchiedene Onrganiſationen waren darüber einig, daß eine ſolche Fachabteilung eine dringende Notwendigkeit iſt. Dieſer Fachabteilung ſoll u. a. folgende Aufgabe zu⸗ fallen: 1. den zwiſchenbezirklichen Ausgleich für Angeſtellte und Arbeiter des Hotels⸗ und Gaſtwirtegewerbes im Landesamtsbezirk durchzuführen und zu dieſem Zwecke einen Arbeitsmarktanzeiger herauszugeben, 2. die gemein⸗ ſame Werbetätigkeit für die beteiligten Arbeitsämter des Landesarbeitsamtsbezirks zu beſorgen, 3. den Austauſch⸗ verkehr im Hotel- und Gaſtwirtegewerbe mit dem Aus⸗ land zu leiten. Ueber den Sitz dieſer Fachabteilung konnte eine Einigkeit nicht erzielt werden. Von Seiten des Lan⸗ desarbeitsamtes war Baden-Baden vorgeſchlagen. Dieſe Fachabteilung ſoll die Zentrale für den Perſonalaustauſch, nicht nur für Württemberg und Baden, ſondern für ganz Süddeutſchland werden. f — Die Vorteile des Familienſtamembuchs. Familien. ſtammbücher werden von vielen Standesämtern nicht vor, rätig gehalten und an Eheſchließende nicht ausgegeben. In ganzen Bezirken wird die Einrichtung von den Be⸗ amten wenig beachtet. Die Standesbeamten ſollen des⸗ halb angewieſen werden, in jedem Falle auf die Eheſchlie⸗ Neuen einzuwirken, daß ſie die Ausſtellung eines Fami— ienſtammbuches beantragen. Dabei ſoll auf die erheb- lichen Vorteile für alle Beteiligten hingewieſen werden. Wird das Buch be. bäteren Beurkundungen mitgebracht ſo werden u. U. ⸗ gwierige Nachforſchungen und um⸗ ſtändliche Berichtigungen ſpäter irrtümlich falſch ange⸗ ſtellter Urkunden erſpaͤrt. Die Beteiligten und Hinter⸗ bliebenen können jederzeit feſtſtellen, von welchem Stan⸗ desamt Urkunden verſang: werben können. Mei part das Buch überhaupt beſondere Urkunden.* * Polizeibericht. In dem Anzeigenbuch des hieſigen Volizeiamts finden wir von der letzten Woche folgende Anzeigen: 1 wegen Körperverletzung, 1 wegen Diebſtahl, 1 wegen Sachbeſchädigung, 1 wegen Betrug, 1 wegen Unterſchlagung, 2 wegen Ruheſtörung, 4 wegen Bergehen gegen die Verkehrsordnung und 2 wegen Nicht⸗ einhaltung der baupolizeilichen Vorſchriften „ Senſen geſchloſſen tragen. Amtl cherſeits wird darauf bi gewieſen, daß das offene Tragen der Senſen zur und von der Arbeit Strafe zu gewärtigen hat. Als beſonderer Unfug muß es bezeichnet werden, daß ſolch gefährliche Werkzeuge auch von Perſonen auf dem Fahrrad getragen werden. Auf die beſtehenden polizeilichen Vorſchriften, wonach Senſen eingeſchlagen getragen werden müſſen, wird aufmerkſam gemacht. Wie oft iſt es ſchon vorgekommen, daß Menſchen infolge Nicht defolgung ſchweren Schaden bekamen. daniel ber Dufte Jiu noch immer im Bereich des von Weſteuropa bis nach von den neuen, ſüdlich von Island vorſtoßenden Tief⸗ druckgebieten wird kaum eine Beeinfluſſung unſerer Wit⸗ terung zu erwarten ſein, ſo daß vorläufig noch kein Ab⸗ Warnung. Bon Hauſierer werden Gasſpar⸗ brenner angeboten. Sie geben an, daß ſolche vom Was⸗ werk Mannheim geprüft, das nach eingehaltenen Infor⸗ mationen aber nicht zutrifft. Die Güte der Gasſpar⸗ brenner, die auch hier feilgeboten, läßt ebenfalls ſehr zu wünſchen übrig. Es ſei daher vor deſſen Ankauf gewarnt. o K. K. V Hauptverſammlung fiadet Donn erztag den 26. ds. Mie. abends 8½ Uhr im Ketteler ſälchen ſtatt. Es wird um voll zähliges Srſcheinen gebeten. * Arbeitsvergebang. Die hieſigen Handwerker 1 1 auf die Bekauatmachung, betr. Arbeitsvergebung. fmerkfam. Der Landesausſchuß für Tabakban 10 in Hüttenfeld. Der Sonderausſchuß für Tabakbau der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft tagte auf Einladung der geſſi⸗ ſchen Regierung in Darmſtadt. Im Sitzungszimmer der Landwirtſchaftskammer fand am Donnerstag eine Sitzung ſtatt, in welcher neben geſchäftlichen Beſprechungen Vor ⸗ träge über die amerikaniſche Röhrentrocknung von Tabak von Herrn Oekonowierat Hofmann, Speyer, über 12 jähr. Tabakverſuche von Regierungsrat Dr. Ströbele, Ludwigshafen und über nikotinfreie Tabakerzeugniſſe von Profeſſoren Popp, Oldenburg, gehalten wurden. Sämt⸗ liche Vorträge ernteten bei den Zuhörern reichen Beifall. Am Freitag Vormittag fand unter Leitung des Herrn Ritterſchaftsrats von Colmar⸗Zützen, dem Vor⸗ ſitzenden des Landesausſchuſſes für Tabakbau, eine Be⸗ ſichtigung von Tabakfeldern in den heſſiſchen Ge⸗ meinden Kleinhauſen, Großhauſen, Lorſch, Lampertheim, Viernheim und Hüttenſeld ſtatt. In dieſen Gemeinden vereinigt ſich etwa 90 Proz. des heſſiſchen Tabakbaues. Im Anſchluß an die Beſichtigung in Hüttenfeld, bei welcher intereſſante Verſuche über Sortenanbau. die die Landwirtſchaftskammer leitet, und über die Wirkung ver⸗ ſchiedener Stickſtoffbünger, die von der heſſ. landwirt⸗ ſchaftlichen Berſuchsanſtalt angeſtellt ſind, gezeigt wurden, begaben ſich die Teilnehmer an der Befichtigungsfahrt auf Einladung des Freiherrn Max v. Heyl zu Herens⸗ heim zu einem kurzen Aufenthalt nach Schloß Rennhof in Hüttenfeld. Herr Boron Max von Heyl zu Herrns⸗ heim, der ſchon der Tagung in Darmſtabt angewohnt hatte, begrüßte die Teilnehmer dieſer Tagung des Landes⸗ aus ſchuſſes und führte aus, daß er das Intereſſe für den Tabakbau als Erbe von ſeinem verewigten Vater über⸗ nommen hätte. Deshalb habe er gerade dieſer Tagung des Landesausſchuſſes mit großem Intereſſe entgegenge⸗ ſehen, und mit großer Genugtuung habe er konftatieren können, daß ſich die Deutſche Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft dieſes für die hieſige Gegend ſo wichtigen Erzeugniſſes landwirtſchaftlicher Produktion zielbewußt und energiſch angenommen habe. Viele Fragen harrten noch der Lö⸗ ſung; insbeſondere galt es jetzt, die geeigneten Dünge⸗ mittel feſtzuſtellen und die in neuſter Zelt aufgetretenen Krankheiten wirkſam zu bekämpfen, um dem Tabakbauer eine angemeſſene Rente für ſeine mühevolle und riſiks⸗ reiche Arbeit zu ſichern. Mit der Landwirtſchaſtskammer Heſſen und der heſſ. landwirtſchaftlichen Verſuchsſtatton in Darmſtadt arbeite man an der Löſung dieſer Frage ſchon ſeit Jahren gemeinſchaftlich. Neuerdings ſei auch die Frage der Röhrentrocknung des Tadaks in den Vordergrund gerückt. Für beſonders wichtig halte er im Hinblick auf die ſchwierige Beſchaffung von Arbeitskräften die Erfindung einer geeigneten Nöhmaſchine. Freiherr Max von Heyl ſprach zum Schluß die Hoffnung aus, daß die heutige Tagung die Löſung der kurz ſkizzierten Fragen zum Wohle des geſamten deutſchen Tabakbaues gefördert habe und daß es gelinge, den Tabakbau wieder zu einem rentablen Produktionszweig der Landwirtſchaft zu machen. Der Vorſitzende des Sonderausſchuſſes dankte Herrn Baron von Heyl für ſeine Ausführung, ſowie für die gaſtliche Aufnahme auf Schloß Rennhof. Nach herzlicher Verabſchiedung fuhren die Tellneh⸗ mer nach Lorſch zu einer Beſichtigung der dortigen Aus⸗ grabungen weiter. Weinheimer Schweinemarkt Zugeführt: 359 Stück Verkauft: 247 Stück Milchſchweine wurden verkauft das Stck. v. 9—14 Läufer das Stück von 20— 35 Mark. Empfehle: Kirschen, Auneuas, Stachelbeeren Johannisbeeren, Orangen, Bananen 0 Zitronen, Oelnüſſe Blunenboll, Eiben, Gelbenben Galatgurken, Weißkraut, Rettich Lebensmittelhaus Verloren tine Kinderwagendecke, weiß Gabelarbeit ro⸗ unterlegt Lampertheimer Weg bis Dreſchhalle(Bu⸗ gert) Der ehrliche Finder wird gebeten die Decke gegen gute Belohnung Soetheſtraße 26 abzugeben. 3322 ²˙ Sie können für wenig Geld ſich eine Flaſche guten Likör leiſten. ½ Ltr. Weingeiſt 96% : Pfd. Zucker . Ltr. Seſt Waſſer 1 Flaſche Reichel Eſſenz ergibt 2 Liter feiuſten Lib 1 Liter ſtellt ſich auf ea Mk. 2.80 vom peter Koſchauer „Zum Rebſtock“ Unregelmäßigkeiten in der Zuſtellung unſeres Blattes wollen uus 7505 rt gemeldet werden damit wi für Abhilfe ſorgen können. Aker am Nampertheimer Weg, 23 Ar, aus freler Hand zu verkan fen. Näheres in ber Expeb. 58. Gl. 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