nach langem, mit größter Geduld ertragenem Todes- Anzeige. Gott, dem Allmächtigen, hat es in seinem un- erforschlichen Ratschlusse gefallen, meine liebe, unvergeßliche Gattin, unsere treubesorgte gute Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Katharina Adler geb. Martin Leiden, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 62 Jahren, gestern nachm. ¼2 Uhr, zu sich in ein besseres Jenseits abzurufen. Wir bitten, ihrer Seele im Gebete zu gedenken. Viernheim, den 26. Juli 1928 lle Heltrauernd Hinter biebensn. Die Beerdigung findet heute Donnerstag Abend 6 Unr, vom FTrauerhause, Wiesenstraße 21 aus statt. cle — entgültig auf 2. September 1161 feſtgelegt iſt, iſt es Pflicht Männer- gegr. 1846 Samstag abend 9 Uhr Singſtunde. Da das Wertungsfingen 0 Rathausſtraße 50 Lorſcherſtraße 8 Troll Hutschlag9 2 eines jeden Sängers am Samstag zu erſcheinen. Der Präfident. Kontrolle. N D % Singſtunde. noch billig Samstag abend 8 Uhr Aangen- 1080 7. Pfund Das bevorſtehende Wertungs⸗ fingen verlangt das Erſcheinen eines jeden Sängers u ſchärfſte Der Vorſtand. Geſangverein„Flora“ 1 Plena 5% Rabat e Juſannenburſt im Lokal zum Storchen. Der Vorſtand: Böhm Samstag abend Verloren Menn beiſinne Jubchfü- MIherna Trotz der billigen Preiſe gehe auf ſämtl. Sommer⸗ Fertige Sommerkleider zu ſtaunend billigen Preiſen. Robert Geier! eine Kuhdeche von der Annaſtraße ab durch die Neuhäuſer⸗ bie zur Holzſtraße. Der ehr⸗ liche Finder wird gebeten, dieſelbe gegen gute Be⸗ lohnung Holzſtraße 20 abzugeben. meinen Eine Werkſtatt mit Laden in beſter Lage Diern⸗ heims zu vermieten Wo? ſagt der Verlag. Reife Milch- ſcohweine zu verkaufen Georg Werle Lampertheimerſtraße 11. 10 0% Rabatt waren Weinheimerſtraße 62. — —— fp elepwehr in Hessen die im Lemm Spritzenhaus. Anzug 1. Garnitur. u Reigenfahren, Bolks⸗ und Kinderbeluſtigung. Mitglieder, sowie die werten Vereine, Freunde und Gönner aufs freundlichste ein. EINLADUNG Am Sonntag, den 29. Juli, nachmittags 3 Uhr hält hiesige Wehr ihr diesjähriges „Goetheschulhof“ ab, verbunden mit Geſangsvorträgen, Hierzu laden wir unsere werten aktiven und passiven I Antreten der Mannschaft und Musik um ½)3 Uhr am Der Vorstand. NB. Mittag- und Abendbetrieb, Speisen und Getränke den bilſigsten Praten. Über den Pauſchſatz für die nicht aus Steuer- 5 Januar 1928 und auf Neu⸗ und Nachfeſt⸗ ſtellungen, die auf einen Feſtſtellungszeit⸗ punkt vorzunehmen ſind, der in den mit dem 1. Januar 1928 beginnenden Haupt⸗ feſtſtellungszeitraum fällt. 5 ſtatt, Ich erſuche um vollzähliges Erſcheinen aller Vorſtands mitglieder. Bekanntmachung laſten befehenden Grundlüchslaßen. Auf Grund des 5 36 Abſatz 2 der Durchführungsbeſtimmungen zum Reichs ⸗ bewertungsgeſetz für die zweite Feſtſtellung der Einheitswerte und zum Vermögens ⸗ ſteuergeſetz für die Veranlagung 1928 vom 9. Juni 1928(Reichsgeſetzbl. J. S. 174) beſtimme ich für den Bezirk des Landes⸗ finanzamts Darmſtadt im Benehmen der Heſſiſchen Regierung folgendes: 8 Zur Ermittlung des Reinertrags der bebauten, nicht zwangsbewirtſchafteten Grundſtücke im Sinne der oben genannten Durchführungsbeſtimmungen können für die nicht aus Steuerlaſten beſtehenden Grund- ſtückslaſten(Nebenleiſtungen, Inſtandhal⸗ tungskoſten, ſonſtige Grundſtücks laſten ſo wie für Abnutzung 25 vom Hundert des jährlich im Durchſchnitt nachhaltigen Roh⸗ ertrages von dieſem ohne Nachweis abge⸗ zogen werden), § 2. Die vorſtehenden Beſtimmungen finden Anwendung auf die Hauptfeſtſtellung der Einheitswerte nach dem Stande vom 1. Darmſtadt, den 12. Juli 1928. Der Präſident des Landes ſinanzamts Darm ſta dt. In Vertretung: Dr. Hellwig. ad umung in Damen ⸗ Strohhüte weit unterm Einkaufspreis O Proz. Rabatt trotz niedriger Preiſe auf alle übrig. Waren Johanna löst Wee rab. Waſſerſtraße cuerwehrübung. Am Sonntag, d. 29. Juli, morgens ½6 Uhr findet eine Uebung der Frei⸗ willigen Feuerwehr und der Pflichtmann⸗ ſchaft des Jahrgangs 1904 ſtatt. Signal 5 Uhr. Wer von der Pflichtmannſchaft un⸗ entſchuldigt fehlt, wird zur Anzeige ge⸗ bracht. Begründete Entſchuldigungen können bis ſpäteſtens Samstag, mittags 12 Uhr bei der Bürgermeiſterei— Zimmer 23— vorgebracht werden. Viernheim, den 26. Juli 1928. Das Kommando. Turngenoſſenſchaft 1893 Freitag, den 27. Juli 1928, abends 9 Uhr findet im Gafthaus zur Erholung bei Mitglieb Peter Buſalt Vorſtandsſitzung Der Porſitzende. Humach-Jöne für Gurken, Bohnen uſw. empfiehlt billigſt Valt. Winkenbach, Weinheimerſtraße 53 50 üer Eine Dreſzimmer-Einrichfung Eine Zweizimmer-Einriontung oder 1 Schwermokorrad Malk 1800. Ein Liehr-Piano Gg. Seitz, Burgstt. 38 Zwei MSU-Motorräder Ioliagor, Kari-Ludwigstr. 4 Opel-Phönhnähmaschinen 10 50 4 Fünf Marken-Fahfrätet (je Mark 130 bis 1 Ak. 8854.— sowie 2513 Gewinne für Mk. 13260. gewinnen Sie in der am 18. August im Alten Rathaus in Mannheim stattfindenden Lotterie des Hrheiter-Samariterhundes 17. Kreis— Baden Nur 120 000 Lose, überall erhältlich, bei den Partei- und Bettiebsvertrauensleuten. bei den Obleuten der Naturfreunde, der Arbeiter- Samariter usw. Auch in einigen Konsumvereinen. In Mannheim auch im Strassenhandel erhältlich. Taagaagdadaaadnangadgagaagadnangaggaggaaadanaanaanaga f ſachaggnnnengmmgangngonpſgcſemnſe 50 50 50. 50 (Mark 1400 (Je Mark. 8 (je Mar- 195 50 9 10028 A l. — 60 0 Hausrat Geme innütz. Möbelversorgung für das Rhein-, Main- u. LahngebietG. m. b. H. Mannheim p 7, 6 Reue oe aller Art wie Küchen, Schlaf- zimmer, Speise- und Herrenzimmer, Einzel- Möbel, Polster-Möbel Matratzen, Feder- betten. Gegen Barzahlung od. Teilzahlung unter au- Berordent! günstigen Bedingungen. Besichtigung unserer Ausstelſungsräume, 6 Etagen, ohne jeden Kaufzwang gerne gestattet. NB. Um Irreführungen zu vermeiden, geben wir dekannt, daß wir nur neue Möbel führen. 2 25 eulseh. Melalarbeiterverband Verwaltung Mannheim— Hezirk Viernheim Am Sonntag, den 29. Juli 1928 findet im. Gaſthaus zum„Prinz Friedrich“ die Wahl zumchewerkſchaftskongreß in Hamburg von 10—2 Uhr ſtatt: Es iſt Pflicht jedes Mitgliedes zu erſcheinen. a Mitgliedsbuch dient als Ausweis Der Obmann. Reichs banner Schwarz ⸗ Rot-Gold. Morgen Freitag Abend findet bei Ramerad Stumpf im Nebenzimmer des„Freiſchütz“ eine Mitglieder verſammlung ſtatt. Tagezordnung: Verfaſſungsfeier 1928. Die Mitglieder, Aktive und Paſſive, der Vor⸗ ſtand und die Jungmannen werden gebeten, wegen der Wichtigkeit recht zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſitzende. eee, 8 25 2 Ne 9 1 Stemm- u. Ringklub 1896 F 45 3 ö Am Sonntag, den 29. Juli, nachmittags 3 Uhr findet am Ochsenbrunnen grober wozu wir die ganze Einwohnerschaft freundlichst einladen. Sonntag morgen Uebungsstunde der Stemmer u. Rin ger am Ochsenbrunnen mit Frühschoppen. * Släclenampl: Aena Nn 8. Stemmen und Ringen statt, * * Der Vorstand. 2 l d 2. l f 2 J 2. h W 8 4 8, f Pflaumen zu verkaufen Martin an der Apotheke. Achtung! Hundefreunde! 2 raſſenreine beutſche Schuͤferhunde (ſchöne Tiere) 8 Wochen alt preiswert zu verk. Demet eee Käfertal Kurze Mannheimer hr. 51 Gebetzeiten der jüd. Gemeinde 28. Jul! Woesche nan Bank 3 Sabatt Anfong 720 Uhr „ Morgen 800 Uhr „ Nachra. 400 Uhr „ Abend 910 Uhr Wochentag Abend 840 Uhr „ Morgen 630 Uhr Eine Partie Haſerſchrol Zentner Mk. 14,— 5 Alois Walter NB. Kaufe jeden Poſten Getreide 2 11. Ur. 4 ö „ ntagsblatt„Sierne und Blumen“, halbjährlich einen 5 eint uzlich ait Ausnahme der Bonn⸗ und Feiertage.— Bezugspreis monatl. s f. frei ins Haus gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte Rr. 174 hrplan ſowie einen Wanb⸗ — Unnahme von Abennements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Erfes, illetes 1. erjolgreichſtes Lokal⸗Anzeigeklalt in Viernhein ſprecher 111.— Telegramme: Anzeiger, Viernheim— Poftſchecktonte Nr. 21577 Amt furt a. N.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. Neues in Kürze. z: Die Beſatzungs behörde hat an die deutſche Re⸗ gerung das Anſinnen gerichtet, vom franzöſiſchen Kriegs⸗ gericht Verurteilte auszuliefern, Wongch ſie l e bihein⸗ 1 landabkommen berechtigt iſt. geiſt 15 e 1 0 im Burgenland be⸗ eiſtert aufgenommene eden ür Auſchluß und gro deutſcheu Gedanken. f ſeheß 0 ze: Gelegentlich der Unterzeichnung des Kellogg⸗Pak⸗ tes in Paris iſt eine Begegnung zwiſchen Poincare und Streſemann vorgeſehen. r: Dem in Seenot befindlichen deutſchen Ausflitgsſchiff „Monte Cervantes“ iſt ſeitens der ruſſiſchen Elsbrecherg „Kraſſin“ raſche Hilfe geworden. 16: Die Vereinigten Staaten von Nordamerika haben. Verhandlungen mit der Nankingregterung eröffnet und deren Anerkennung in Ausſicht geſtellt. Das Pulverfaß Wilna. „Die Note, welche die litauiſche Regierung vor eini⸗ gen Tagen dem Generalſekretär des Völkerbundes über⸗ ſandt hat, ſowie die darauf prompt in der polniſchen Preſſe erſchienenen Meldungen von neuen Zwiſchenfällen, die durch litauiſche Schützen an der polniſch⸗litauiſchen Grenze hervorgerufen worden ſeien, laſſen erkennen, daß der nun ſchon ſeit Jahren ſchwebende polniſch⸗litauiſche Konflikt wieder einmal ſich derart zugeſpitzt hat, daß von einer ernſten Bedrohung des Friedens im Oſten geſpro⸗ chen werden muß. Woldemaras hat in ſeiner Warnungs⸗ note an den Völkerbund auf die geplanten großen Ma⸗ növer der polniſchen Armee, die in der zweiten Auguſt⸗ woche an der polniſch⸗litauiſchen Grenze ſtattfinden ſollen, hingewieſen. und es iſt Litauen durchaus beizupflichten, wenn es in der Zuſammenziehung polniſcher Truppen— maſſen an der Grenze eine große Gefahr und eine Bedro⸗ hung des Friedens erblickt, Die zunächſt aus Kowno kom⸗ menden Gerüchte, daß Pilſudſki für Anfang Auguſt einen militäriſchen Ueberfall auf litauiſches Gebiet plane, haben ſich mittlerweile als durchaus nicht ſo unbegründet her⸗ ausgeſtellt, als man zunächſt anzunehmen geneigt war. Auch in diplomatiſchen Kreiſen, deren ruhiges und nüchter⸗ nes Urteil außer Frage ſteht, nimmt jetzt die Befürchtung überhand. daß der in ſeinen Entſchlüſſen ohnehin ſo un⸗ berechenbare polniſche Diktator nunmehr nach dem Abbruch der Königsberger Verhandlungen den Zeitpunkt für ge⸗ kommen anſehen könnte, um ſeine noch die ganz aufgege⸗ benen Gewaltſtreichpläne gegen Litauen in die Tat umzu⸗ ſetzen. Zu den polniſchen Manövern ſollen die beſten und ſchlagkräftigſten Truppen des poölniſchen Heeres komman⸗ diert werden. Für den 12. Auguſt hat Pilſudſki weiter das polniſche Kabinett zu einer beſonderen Tagung nach Wilna heſtellt, deren Zwecke man vorläufig in geheimnisvolles Dunkel hüllt. Es iſt durchaus nicht ausgeſchloſſen, daß der polniſche Heerführer ſeine Miniſter nur deshalb nach Wilna kommen läßt, um ſie dort im Bereich der ihm treu ergebe⸗ nen Armee eventuell zu Beſchlüſſen nötigen zu können, zu denen das polniſche Kabinett in der Zivilatmoſphäre War⸗ ſchaus nicht bereit ſein würde. Jedenfalls dürfte die mit Truppen angefüllte Wilnaer Gegend in den erſten Auaut⸗ wochen einem Pulverfaß gleichen, an das nur die Lune dh zu werden braucht, um es zur Exploſion zu bringen. Daß Pilſudſki, falls es ſoweit kommt, ſich nicht mit einer kleinen militäriſchen Demonſtration auf litaui⸗ ſchem Gebiet begnügen, ſondern, einmal im Zuge, nicht eher Halt machen würde, als bis die polniſchen Truppen nicht nur Kowno, ſondern die litauiſche Oſtſeeküſten, das heißt Memel erreicht haben würden, kann ohne Ueberx⸗ treibung als wahrſcheinlich angenommen werden. Ebenſo gewiß iſt, daß ein Eingreifen der Weſtmächle von dem Augenblick an zwecklos ſein würde, in dem Pilſudſki ſeine Truppen in Marſch geſetzt hätte. In den letzten Tagen erging ſich die Preſſe des Aus⸗ landes in allerlei Kombinationen über die letzten diplo⸗ matiſchen Vorſtellungen einiger führender Völkerbunds⸗ mächte in Kowno. Die Auseinanderſetzungen drehen ſich dabei teilweiſe um die recht nebenſächliche Frage, ob es ſich dabei um einen Kollektivſchritt oder nicht gehandelt habe und welcher Macht das Verdienſt der Führung oder Anxegung der Aktion zuzuſchreiben ſei. Es iſt das ein müßiger Streit um Aeußerlichkeiten. Formell handelt es ſich zweifellos um eine Aktion, die nach den ſtrengen di⸗ een Regeln als„Kollektivſchritt“ anzuſehen wäre, d. h. eine offizielle Verabredung zwiſchen jenen Mächten, deren Geſandte in dieſen Tagen den litauiſchen Miniſter⸗ präſidenten aufgeſucht und ihm gewiſſe Ratſchläge erteilt haben, 18 nicht vor. Das ſchließt natürlich nicht aus, daß man 1 em im gegenſeitigen Einvernehmen gehandalt hat. Tatſächlich dürfte das auch der Fall geweſen ſein. England, Frankreich und Deutſchland haben alſo verſucht, lowohl in Kowno als auch in Warſchau den drohenden Brand noch rechtzeitig im Keime zu erſticken, Frankreich bat das iſt der allgemeine Eindruck— kein Intereſſe 7 2 2—— an einem polniſchen Gewaltſtreich gegen Litauen. Infolge⸗ e war es Frankreich, das, wie aus zuverläſſiger Quelle 5 t. Ende neraanagener Mache der Marſchauer Reaie⸗ 1 * Freitag, den 27. Juli 1928 Tung jeyr ernte Worſtenungen machen und ſie dringend vor dem Verſuch des oben gekennzeichneten militäriſchen can warnen ließ. Auf der anderen Seite Deutſchlaud und England die Rolle des Vermittlers in Kowno Abernommen und dort ebenſo dringend zur Mä⸗ ab ſudſer mur Polen geraten, ſintemal es klar iſt, z Pilſudſki nur auf irgendeine Entgleiſung der litaui⸗ ſchen e wartet, um eine ſolche„Provokation“ zum erwünſch tzt angeblich durch die litauiſchen Schützen orden ſeien, zu„Straferpeditionen“ benutzen will. Unerhörtes Auslieferungsverfahren. Aus dem Mit Rückſicht auf den politiſchen Umſchwung in Frank⸗ Ein ominöſer Paragraph. Landau, 26. Juli. Auf Grund des Artikels 4 des Rheinlandabkommens und der Ordonnanz 2, hat die franzöſiſche Beſatzungs⸗ behörde an die deutſche Regierung das Verlangen ge⸗ ſtellt, die am 11. Juli d. J. vom franzöſiſchen Kriegsge⸗ richt in Landau unter der Anſchuldigung, die franzö ſiſche Fahne von dem Offizierskaſino in Zweibrücken herab⸗ geriſſen zu haben, in Abweſenheit zu fünf Jahren Zucht⸗ haus verurteilten drei deutſchen Staatsangehörigen Weiß, ö Schimmel und Lutz auszuliefern. Die drei Angeſchuldigten hatten ſich der ihnen dro⸗ henden Verhaftung dadurch entzogen, daß ſie ſich auf un⸗ beſetztes Gebiet begaben. Weiterhin iſt von der fran⸗ zöſiſchen Beſatzungsbehörde die Auslieferung des vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Landau am 16. Juli eben⸗ falls in Abweſenheitsverfahren wegen des ſogenannten Maximiliansauer Zwiſchenfalles am 3. Juni unter der Anklage der Gewalttätigkeit gegenüber einem franzöſiſchen Offizier zu zwei Jahren Gefängnis und 200 Franken Geld⸗ bocde verurteilten Arbeiters Merz aus Neupfotz verlangt worden. Nach Artikel 4 des Rheinlandabkommens haben die deutſchen Behörden auf Verlangen eines hierzu ermäch⸗ tigten Offiziers der Beſatzungsteuppen jede Perſon, die eines Verbrechens oder Vergehens gegen Angehörige oder das Eigentum der bewaffneten Streitkräfte der Alliierten angeklagt und der Gerichtsbarkeit der alliierten Truppen unterſtellt iſt, zu verhaften und dem nächſten Befehls⸗ haber der alliierten Armeen zu übergeben. Gegen dieſe Beſtimmung hat die deutſche Abordnung ſchon nach Abſchluß des Rheinlandabkommens bei den Alliierten Einwendungen erhoben, die aber von den Be⸗ ſatzungsbehörden abgelehnt wurden. Somit müſſen alſo, nach der Auslegung des Rheinlandabkommens, die vier angeſchuldigten Deutſchen, deren Aburteilung in Abweſen⸗ heit erfolgt, ausgeliefert werden. Ihre Veturteilung er— folgte ohne genügend Beweismittel. Schimmel, Lutz und Weiß beſtreiten nach wie vor jede Schuld. Es wäre von kataſtrophaler Wirkung für die Bevöl⸗ kerung des beſetzten Gebietes, wenn dem Auslieferungs⸗ verlangen der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde ſtattgege⸗ ben würde. Beſtätigung des Auslieferungsverlangens. Berlin, 26. Juli. Es trifft zu, daß die franzöſiſche Beſatzungsbehörde an die deutſche Regierung das Ver⸗ langen geſtellt hat, die vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Landau verurteilten drei deutſchen Staatsangehörigen Weiß, Schimmel und Lutz, ferner den wegen des ſogenann⸗ ten Maximiliansauer Zwiſchenfalles zu zwei Jahren Ge⸗ fängnis und 200 Franken Celdſtrafe verurteilten Arbei⸗ ter Merz auszuliefern. Nach Artikel 112 Abſ. 3 der Reichs verfaſſung darf an ſich kein deutſcher Staatsangehöriger an eine fremde Regierung ausgeliefert werden, aber der Artikel 4 des Rheinlandabkommens hebt dieſe Beſtimmung auf, ſodaß die deutſche Regierung, wenn ſich die Forderung der Be⸗ ſatzungsbehörde als gerechtfertigt erweiſt, zur Ausliefe⸗ rung der deutſchen Staatsangehörigen verpflichtet wäre⸗ Die Regierung gibt nach. g Zu dem Auslieferungsbegehren der franzöſiſchen Mi⸗ litärbehörden wird von zuſtändiger Stelle erklürt, daß Deutſchland dieſem Begehren Folge leiſten wird. Deutſch⸗ land habe ſich an die vertraglichen Bedingungen zu halten die ihm auferlegt worden ſeien. Bedauerlicherweiſe kann die deutſche Regierung auf das franzöſiſche Auslieferungsbegehren keine andere Ant⸗ wort geben, ſolange die unterſchriebenen Verträge zu Recht beſtehen. Trotzdem daxf darauf hingewieſen werden, daß die Auslieferung in Deutſchland große Empörung her⸗ porrufen wird, umſo mehr, als von franzöſiſcher Seite immer wieder erklärt wird, daß die Beſatzung nur eine „Touriſtenarmee“ und keinerlei Drangſalierung der Be⸗ völkerung in ſich ſchließe. Die drei Fälle, in denen die Beſatzungsbehörden nunmehr die Auslieferung der Deut⸗ chen verlangen, beweiſen, daß das Gegenteil der Fall ſt. Sie zeigen auf das kraſſeſte. daß die Beſatzunasbe⸗ Anzei iſe: Die einſpalti titzeile koſtet 25 hg., bie elle 60 del eberhe 1— ne S neee e ee 5 mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— 1 Ge ſchäfts telle und von ſhhmtlichen Amtsblatt der Heſiſcen Bürgerneierel und des Pelizeiunts Platzvorſchriſten bei Anzeigen werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die. 1 Forge 8 9 7 0 3 Le haben en Anlaß des endgültigen Losſchlagens zu neh⸗ u. Es ſcheint, daß Pilſudſti„Zwiſchenfälle“, wie e e geſchaffen 1 Vorſitzende der 8 e mmahme von U Annoncen⸗Grpebitipnen Deutſchlaubs unß des Auslands. enen Tagen, kaun jedoch eine Gewähr nicht 45. Jahrgang Horor immer wieder unertragliche Zwiſchenfaule im Be⸗ latzungsgebiet ſchafft und auf diefe Weiſe eine moraliſche Belaſtung der Bevölkerung bedingt, die auf die Dauer unerträglich iſt. Es iſt an der Zeit, daß Frankreich ſich endlich auf ſeine europäiſchen Pflichten beſinnt und dafür Sorge trägt, daß die ſtändig zur Störung der deutſch⸗ franzöſiſchen Beziehungen beitragende Beſatzungsbehörde verſchwindet. Neue franzöſiſche Provokation im Rheinland. Koblenz, 25. Juli. Am franzöſiſchen Nationalfei tag, dem 14. Juli, fand am Weißen Min der Roß in Anweſenheit des Generals Guillaumat und des fran⸗ Peſiſchen Oberkommiſſars eine militärische Feier ſtakt. Da Denkmal, das 1793 zu Ehren des franzöſi tionsgenerals Hoche errichtet wurde, pille aft da 3 800 einen plaſtiſchen Schmuck erhalten, der eine Szene inzug der Franzoſen in Deutſchland darſtellt. reich ſah man damals davon ab dieſen Schmuck a * 2—* 7 n u 1 Ex befindet ſich jetzt noch in 41 Pariser uſeum. Nun hat man davon einen Bronzeguß her⸗ ſtellen laſſen und ihn an dem Denkmal angebracht. 1 Der großdeutſche Gedanke. Loebes Beſuch im Burgenland. 3 V Wien, 26. Juli. 1 f Reichstagspräſident Loebe wurde auf ſeiner Rund fahrt durch das Burgenland in Sauerbrunn vom Bür⸗ germeiſter Hoffenreich mit einer Anſpeache begrüßt, in der der Redner feſtſtellte, daß die Zeit vorüber ſei, wo Menſchen und Länder verſchachert werden dürften. Heute ſei das Burgenland frei und die Bevölkerung werde nie mehr eine fremde Macht dulden, wenn ſie ein Teil des großdeutſchen Reiches ſei. ö Reichstagspräſident Loebe erwiderte, er und ſeine Be⸗ gleiter freuten ſich, das einzige kleine Fleckchen Erde ken⸗ nen zu lernen, dem die Friedensverträge Gerechtigkeit widerfahren ließen, weil Treue, Tapferkeit und Unbeug⸗ ſamkeit es deutſch erhalten hätten. Ich kann nicht, ſo führte Loebe weiter aus, im Namen irgend einer Regie⸗ rung ſprechen, aber ich ſpreche im Namen des deutſchen Volkes. denn in unſerer Begleitung befinden ſich Vertreter aller Parteien und Bekenntniſſe Deutſchlands. Heute ſind Sie ein Glied des öſterreichiſch⸗deutſchen Gebietes, bald werden Sie ein Teil Großdeutſchlands ſein, das mit Ihnen Sorge tragen wird, daß Ihre Zugehörig⸗ keit zu unſerer Nation nie mehr gefährdet werden kann⸗ Wir bedrohen kein anderes Land, wir beeinträchtigen kei⸗ nes anderen Freiheit. Wir gönnen jeder Nation ihre eigene Entwicklung, aber auch wir verlangen und ver⸗ teidigen unfere Rechte für die eigene Nation. Bei einem Feſtmahl im Kurhotel führte Landes⸗ hauptmannſtellvertreter Leſer in einem Trinkſpruch u. a. aus, daß Ungarn ſeine Anſprüche auf das Burgenland nie aufgeben werde und daß es damit rechne, hier wieder einmal einmarſchieren zu können. Ungarn könne aber damit nie mehr rechnen, da es wiſſen müſſe, daß hinter dem Burgenland nicht bloß ſechs Millionen Oeſterreicher ſondern auch ſechzig Millionen Deutſche ſtehen. Reichstagspräſident Loehe erwiderte: Die Deutſchen benutzen freudig den erſten Anlaß, ihre Augen auf das Burgenland zu lenken und freuen ſich herzlich an deſſen Feſthalten an den deutſchen Ueberlieferungen. Sie wollen das Land vor dem bewahren, was Fiume und Wilna bedeuten. Ich will nicht weiter gehen, um unſerem Außen⸗ miniſter nicht noch mehr Verlegenheiten zu bereiten. „Jetzt kann es im ehemals feindlichen Lager nicht mehr heißen: Der Anſchlußgedanke iſt norddeutſche Mache, das ſind die Berliner und die alten Imperialiſten! Dieſer Einwand der Anſchlußgegner iſt mit dieſer Feſtwoche er⸗ ledigt. Jetzt haben wird Aeußerungen des Volkswillens, auf den wir uns ſtützen können. Nicht nur Oeſterreich, vondern das ganze deutſche Volk ſteht hinter Ihnen. Vom 14. deutſchen Turnfeſt. Die offizielle Begrüßung in Köln. N D Köln, 26. Juli. Am Mittwoch fand die offizielle Begrüßung der deut⸗ ſchen Turner in der großen Halle im Rheinpark der „Preſſa“ ſtatt. Ober bürgermeifter Dr. Adenauer be⸗ grüßte die dentſchen Turner und Turnerinnen und be⸗ zeichnete das 14. Deutſche Turnfeſt als ein wahres Volks⸗ 16. 0 oe ſei, 970 allen guten Eigenſchaften der en Volksſeele und das ein Bekenntnis darſtellen ſolle zum deutſchen Vollstum.. 10 Nach ihm Prat Profeſſor Dr. Berger, der erſte ö 0 eutſchen Turnerſchaft. Im Namen der Reichsregierung, der preußiſchen und der übrigen Län⸗ Naar begrüßte darauf Wohlfahrtsminiſter Hirt⸗ ſiefer die Teilnehmer. Schließlich ſprach Frau Dr. Marz im Namen eichstagsausſchuſſes für Leibesübungen. 2 149 dann turneriſche Vorführungen und das 15 „Feuer am Rhein“. Mit dem ö 5 15 Garüfunasfeſer ſren Abſchluß. eutſchlandllede fand Unterzeichnung des Kelloggpaltes. Begegnung Poincares mit Streſemann? 5 G. Paris, 26. Juli. Amtlich wird beſtätigt, daß die Atem des Kriegsverzichtspaktes am Montag, den 27. Auguſt in aris erfolgen wird. Eine Verſchiebung der Feierlichkeit uf den 28. Auguſt käme nur in Frage, falls der Ozean⸗ dampfer mit dem amerikaniſchen Staatsſekretär Kellogg n Bord mit Verſpätung in dem franzöſiſchen Hafen ein⸗ reffen würde.. 5 Zur Auseinanderſetzung des Kriegsverzichtsvertrages in Paris ſoll der deutſche Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ ann bereit ſein, einer Einladung nach Paris Folge zu eiſten, falls ſein Geſundheitszuſtand dies geſtattet. Deutſcherſeits wird es außerordentlich begrüßt, daß ie Unterzeichnung in Paris erfolgt, da die Anweſenheit zahlreicher Staatsmänner in Paris zweifellos den An⸗ aß dazu geben könnte, daß bei dieſer Gelegenheit auch ndere mit dem Kriegsverzichtsvertrag mit zufſammenhän⸗ ende Fragen beſprochen werden. Es dürfte ſich hier bei l. a. naturgemäß auch um das deutſch⸗franzöſiſche Pro⸗ blem handeln, das zweifellos durch eine direkte Ausſprache wiſchen dem deutſchen Außenminiſter Dr. Streſemann nd dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Poincare ußerordentlich gefördert werden würde. In einer derartigen Unterredung zwiſchen den füh⸗ enden Staatsmännern Frankreichs und Deutſchland dürfe ine neue Grundlage für die Fortführung der europäi⸗ chen Politik zu finden ſein, die nun auf Grund der zeuen durch den Kriegsverzichtsvertrag geschaffenen Lage inſetzen müßte. VVV Die Löwener Bibliotheksinſchrift. Zwei Millionen Schadenerſatz. GBrüſſel, 26. Juli. 8 Der Rektor der Löwener Aniverſität ſtellt in aller orm die Gerüchte in Abrede, nach denen mehrere Löwe⸗ er Profeſſoren wegen ſeiner Haltung in der Frage der öwener Bibliotheks⸗Inſchrift ihre Poſten niedergelegt ätten und daß er ſelbſt die Abſicht habe, das Rektorat iederzulegen. Rektor Ladeuze iſt jetzt von dem amerikaniſchen Ar⸗ iteklten Warren auf zwei Millionen Schadenerſatz wegen r Nichtanbringung der mit einer deutſch⸗feindlichen In⸗ chrift verſehenen Baluſtrade verklagt worden. Warren at vor Gericht erklärt, daß die Haltung des Löwener 4 für ihn eine ſchwere Beleidigung be⸗ ite.... ö * 4 Japan gegen Nanking. Wahrſcheinliche Anerkennung Amerikas. Tokio, 26. Juli. „Miniſterpräſident Tanaka teilte den Vertretern Groß⸗ ritanniens, Frankreichs, Amerikas und Italiens mit, daß apan die Kündigung des Vertrages mit China vom Jahre 1896 nicht annehme, ſich auch nicht auf Verhand⸗ ungen einlaſſen könne vor einer förmlichen Mitteilung, N die Kündigung zurückgezogen ſei. Tanaka gab auch em Bedauern Ausdruck, daß die Regierung von Nan⸗ ing den Geiſt des Waſhingtoner Vertrages über die Ein⸗ 5 aus der Salzſteuer und den Poſtgebühren verletzk E. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat nunmehr urch die Ueberſendung der Note die Verhandlungen mit t Nanlina⸗Reaieruna eröffnet. In der Mate wird die de ſalto⸗Anertennung der Nanking⸗Negierung in Aus: ficht geſtellt unter der Vorausſetzung, daß die bestehenden Verträge revidiert und die Handels- und diplomatiſchen Beziehungen wieder aufgenommen werden. In dem ame⸗ rilaniſchen Vorgehen erblickt man hier die Antwort auf die japaniſche Politik in der Mandſchurei. ö n Kleine politiſche Meldungen. „Berlin. Das Schiedsgericht in dem Honorarſtreit zwi⸗ ö en Aerzteſchaft und kaufmänniſchen Erſatzkaſſen ent⸗ ſchied, daß der alte Vertrag bis zum Jahresende bei feſter, vlerteljährlicher ee e in Kraft bleiben ſoll. Paris. Lorb Crewe, der begehrt Botſchafter in fa hat dem Präſidenten der 1 eee, ö epublik ſein Abberu⸗ ngsſchreiben übermittelt. am Thyrell, wird Montag die Geſchäfte der Botſchaft jeder Neger ae entlaſſen werden. leber diejenigen Beamten, die berei eine zweite Frau hätten, werde nach der Ratsverſammlun entſchieden werden. Beamten, ſich nicht der ie eſund hinzugeben, ſondern Sport zu betreiben, um die Ge bernehmen. Kairo. Die Gerüchte von der Ermordung des ägyp⸗ tiſchen Miniſterpräſidenten werden als jeder Grundlage entbehrend dementiert. 2 GO Rufe eines deutſchen Oampfers Die„Monte Cervantes“ leicht beſchädigt. e= Moskau, 26. Juli. Der Eisbrecher„Kraſſin“ hat ſeinen Kurs geändert und die Richtung nach Belſund(7) eingeſchlagen, aus der von einem deutſchen Dampfer mit 1500 Fahrgäſten SOsS⸗Rufe gegeben wurden. Es handelt ſich um den Dampfer„Monte Cervantes“ der Hamburg⸗Südamerika⸗ Linie, der ſich zur Zeit auf einer Nordlandreiſe befindet Das Schiff iſt in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch bei Belſund(Spitzbergen) durch einen Eisberg beſchädigt worden. Auf die ausgeſandten Hilferufe hin, iſt der ruſſiſche Eisbrecher„Kraſſin“ bei dem Schiff an⸗ gekommen, um den Schaden feſtzuſtellen. Die Monte Cervantes weiſt ein kleines Leck auf. Man hofft, den Schaden in Kürze an Ort und Stelle zu beheben. Für ö Schiff und Paſſagiere beſteht teinerlei Gefahr. Irgend ein Grund zur Beunruhigung iſt nicht vorhanden. Aus dem In⸗ und Auslande Die Unterzeichnung des Tangerabkommens. N Paris, 25. Juli. Am Quai d'Orſay iſt die Un⸗ ſterzeichnung des Tangerabkommens durch den General- ſekretär des franzöſiſchen Auswärtigen Amtes, Berthelot, und den Botſchaftern Englands, Italiens und Spaniens erfolgt. Das Abkommen wird hierauf den Signatar⸗ mächten des Abkommens von Algeciras mitgeteilt wer⸗ den und zwar den Vereinigten Staaten, Belgien, Portu⸗ gal, Schweden und Holland. Der Text des Vertrages wird erſt Ende Juli veröffentlicht werden. Chamberlain über die Koſten der Beſatzung. England aus den Daweszahlungen erhalte, 19 Millionen Mark, die nach Zurückziehung der engliſchen Truppen fort⸗ fallen würden. Auf eine weitere Frage erklärte der Außenminiſter, es ſer keineswegs ſicher und vielleicht ſo⸗ gar unwahrſcheinlich, daß im Falle der Zurückziehung der durch Truppen einer anderen Macht erſetzt würden. Rücktritt Titulescus. Bukareſt, 26. Juli. 9 Außenminiſterium zurückzutreten. Im Zuſammenhang niermit mird e Haliffſcher Seite erklärt. dan Fitulesc' Sein Nachfolger, Sir Wil⸗ ihr Mann und ihr Sohn ſofort herbei. 5 Brandwunden wurde die bedauernswerte Frau ins Kran⸗ London, 26. Juli. Chamberlain erklärte im Unter⸗ kenhaus überführt, wo ſie nach wenigen Stunden ſtarb. haus auf eine Anfrage, daß ſich die Geſamtjahreskoſten für die Beſatzungsarmee in Deutſchland auf 26. Millionen Mark beliefen. Demgegenüber betrage die Summe, die der ter als Wilderer.) fra f engliſchen Truppen ohne ein Uebereinkommen, dieſe nicht Doneet, der ſchon ſeit längerer Zeit im Verdacht ſtand zu wildern, konnte jetzt überführt werden. Eine bei ihm Titulescu beabſichtigt, vom Material, das darauf ſchließen läßt, daß der Franzoſe Felle ein Jagdgewehr und ein deutſcher Militär⸗Karabi⸗ ner vorgefunden und beſchlaanahmt ficht die Abſicht habe, ſich vom polftiſchen Leben zukück⸗ zuziehen. Er ſei vielmehr der Anſicht, daß er bereits in allergachſter eit dazu berufen ſein werde, eine euch ige politiſche Rolle zu ſpielen. In Kreiſen der nationalen Bauernpartei wird angenommen, daß die Regierung den Rücktritt Titulescus nicht überdauern werde. Demgegen⸗ über wird in Regierungskreiſen auf das beſtimmteſte er⸗ klärt, daß die Regierung weiter im Amte verbleiben werde, da ſie nicht mitten im Verlauf wichtiger Verhandlungen zurücktreten könne. Aman Allahs Reformen. nb, 28. Juli. f Wie aus Peſchawar 1 wirb, hat nig Aman Ullah vor einer Verſammlung hoher Beamter erklärt, in Kürze werde ein Rat von Ver⸗ tretern der Nation falaßmegteten. Der König betonte, die Vielweiberei ſolle abgeſchafft werden. Künftig werde eine zweite Frau 15 Weiterhin empfahl der König de undheit zu fördern. Aus Nah und Fern. . Wiesbaden.(Zwei tödliche Aunglücks fälle.) Aus dem Fenſter geſtürzt iſt aus einem Hauſe des Bis⸗ markrings eine Frau. Durch den Sturz aus dem drit⸗ ten Stockwerk erlitt ſie ſo ſchwere äußere und innere Verletzungen, daß ſie auf dem Transport nach dem Städ⸗ liſchen Krankenhaus ſtarb.— Ferner mußte die Sani⸗ tätswache am Boſeplatz einen Mann abholen, der dort niedergeſtürzt war. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ft 1005 Zeit nach der Einlieferung in das Krankenhaus arb. Wiesbaden.(Todesſturz beim Schulaus⸗ flug.) Die Schüler der ſtädtiſchen Mittelſchule Wies⸗ baden beſtiegen bei einem Ausflug den Felſen am Hexen⸗ turm in Idſtein. Ein Schüler, der Sohn des Ingenieurs Löhr in Wiesbaden, wollte von einem wilden Roſen⸗ buſch eine Roſe brechen und ſtürzte dabei vom Felſen ſieben Meter tief ſo unglücklich ab, daß er ſchwerverletzt nach Wiesbaden überführt werden mußte. Hier iſt er, ohne das Bewußtſein wiedererlangt zu haben, geſtorben. Saarbrücken.(Bei lebendigem Leib ver⸗ brannt.) Bei lebendigem Leibe verbrannte die Frau eines Gaſtwirtes aus Schiffweiler. Sie verſuchte einen kleinen Brand, deſſen Entſtebungsurſache bis fetzt noch nicht geklärt iſt, zu löſchen, wohei das Feuer die Klei⸗ der der Frau in Brand ſetzte. Auf ihre Hilferufe eilten Mit ſchweren Saarbrücken.(Luſtmord an einem neun⸗ jährigen Kind.) Eine ſchwere Bluttat wurde in der Nähe des Dorfes Lebach verübt. Ein neun Jahre altes Mädchen wurde an einem Bachrand tot mit durch⸗ ſchnittener Kehle aufgefunden. Die bisherige Unter⸗ ſuchung läßt auf einen Luſtmord ſchließen. (Ein franzöſiſcher Zollbeam⸗ Der franzöſiſche Zollbeamte Mettlach. vorgenommene Hausſuchung ergab reichlich belaſtendes ſchun ſeit längerer Zeit gewildert hat. Es wurden 12 Der neueste u. größte Harry Pie Io Akte- Harry Piel in„Panik“ oder: Dazu zwei der besten Lustspiel-Schlager sowie die neueste Ufa- Wochenscha Ein Besuch zu diesem Weltstadt-Programm darf sich niemand entgehen lassen. N 8 I-Schlager ab heute im Central- Theater „Die Löwen sind los“- 10 Akte u, zusammen 15 Akte Ein Besuch lohnt sich.— Die Parole lautet: heute Abend alle ins Central-Theater 153 5 GEH MIT SON AN VO ARNO ERNN Z IE EETMECIATTSSCTHIUHH UHC VFA OSHAR NMEHNTER WERU SN. (24. Foriſetzung.) Silber und goldbeſtickte und»bordierte Unfformen wech⸗ ſelten mit nüchternen Fracks und großen Toiletten von märchenhafter Pracht. Brillanten, Rubine Smaragde und andere Kleinodien von aum vorſtellbarer Koſtbarkeit blitzten und flimmerten im Strahlenglanz der Lüſter. Und dem Ganzen gab der vornehme Reichtum des Saales das dekora⸗ tive Relief N g Die Intimen aus Amſterdam hielten ſich abſeits des all⸗ gemeinen Trubels. Am bekannteſten von ihnen war der Oberſt van der Schild und Mac Leod Wer ihnen ſonſt nur im Vorbeigehen zugenickt und kurz die Hand gedrückt hätte, det verweilte heute länger, um der braunen Schönen vor⸗ geſtellt zu werden, die mit ihnen war. Man fing ſchon zu tuſcheln an:„Das iſt ſie— die Frau des Hauptmanns Mac Leod. dort, die ſchlanke Braune, deren Bild„Het Leven“ und die„Worlds Pictorial News als die ſchönſle Frau Hollands brachten.“ da ſtieß der gol⸗ dene Stab des Oberzeremonienmeiſters dreimal das Par⸗ kett und ſeine ſchallende Stimme rief:„Ihre Mafeſtät— die Köntigin⸗Witwe“ Wie abgeriſſen waren die Gespräche. Grabesſtille herrſchte im Saal. Traute drückte Macs Hand Ste fieberte.„Ich habe ange.“ flüſterte ſie ihm zu. wel die beißt dich micht wiſperte er und Traute kniff ihm in den Arm. Eine große korpulente Dame, begleitet von einer Schar nicht minder ſtattlicher Frauen und uniformlerter Herren betrat den Saal. Vor ihnen öffnete ſich eine Gaſſe, die ſich hinter ihnen ſchloß. „Welches iſt die Königin,“ fragte Traute wieder. „Die voranſchreitet,.“ erklärte Mac.„Jetzt redet ſie den General Alſen an— Der Herr, der hinter ihr ſteht, iſt der Miniſterpräſident Roell van Houten und der Schlanke mit dem kinſteren Geſicht rechts bom General iſt der frühere Miniſter Tienhoven⸗Tak. vielen Orden iſt mein oberſter Vorgeſetzter, der Kriegs⸗ miniſter Seyffardt.“ „Und wer iſt der Herr im Frack, mit dem die Königin fetzt redet?“ „Das iſt der Schriftſteller Louis Couperus, der deinen Lieblingsroman geſchrieben hat.“ „Extage?“ „Ja. 799 ſagte Traute enttäuſcht,„den hab ich mir ebenſo anders vorgeſtellt, wie die Königin.“ „Sieh, fetzt ſpricht Maſeſtät mit dem Phyſiker van der Wals, einer ganz großen Leuchte der Wiſſenſchaft.“ „Und jetzt halten Sie gefälligſt den Schnabel, Leod,“ „Majeſtät wird gleich hier ſein.“ „Zu Befehl, Herr Oberſt.“ ſein und ſagte, ihnen die Hand reichend: fühlen im Haag.“ Und zu Frau van der Schild ſagte ſie: königliche Dienſt?“ „Der Dienſt, Mafeſtät.“ bleiben.“ f Die Königin wendete ſich zum Gehen. „Maßfeſtät— Hauptmann der Hofmarſchall. Und ſetzt ſah ſie das junge Ehepaar. als ich in Amſterdam war?“ „Zu Beſehl, Majeſtät.“ Der unterſetzte Herr mit den raunte der Oberſt van der Schild, der neben ihm ſtand, Da ſchritt auch ſchon die Königin⸗Witwe auf den Oberſt van der Schild zu und ſah gleichzeitig die nächſtſtehenden an. Sie bemerkte de Jongs und Aalſts, die öfter ſchon die Ehre gehabt hatten, unter den Bevorzugten geweſen zu „Ich glaube, die Herrſchaften haben ſich heute ſtädte ⸗ und provinzweiſe zuſammengefunden. Man will mir die Be⸗ grüßung leicht machen. Recht ſo!— Mögen Sie ſich wohl „Wird Ihnen nicht Angſt um Ihren Gatten? Unſer Oberſt wird immer fünger.— Macht das nun die Amſterdamer Luft oder der „Um ſo ſchmeichelhafter für uns, Frau Oberſt?— Man hört es gern, wenn Männer im Dienſte der Frauen jung ac Leod und Gattin,“ flüſterte „Sie erkenne ich wieder, Herr Hauptmann— oder irre ich mich,“ ſagte ſie.„Haben Sie nicht Dienſt bei mir getan, „Sie haben den Kopf, den man im Gedächtnis behält. aber“— und ſie ſah Traute an—„Ihre Gattin hat den Kopf, den man nie vergißt.— Sind Sie Ausländerin, Frau Hauptmann?“ „Nein, Majeſtät, ich bin eine Frieſin.“ „Iſt doch nicht möglich!“ „Ich bin in Leeuwarden geboren, Maſeſtät.“ „Und Ihre Eltern?“ „Sind ebenfalls Holländer.“ „Was iſt Ihr Herr Vater?“ „Er war Bürgermeiſter, ſetzt iſt er Kaufmann, Mafeſtät.“ „Ich frage ſehr indiskret, nicht wahr. Frau Mac Veod. Aber es will mir nicht in den Kopf, daß Sie eine Lands⸗ männin ſein ſollen Wenn Sie es mir nicht verſichert hätten. würde ich Sie für eine Inderin oder Javanerin halten Sehen Sie— dort ſteht der Prinz von Djokſakarta. Ihr Haar iſt ſchwärzer noch wie ſeines, ihre Haut dunkler und Ihre Augen——“ Ste brach ab und ſah Leod, deſſen zweifelhafter Ruhm als Don Juan in ganz Holland bekannt war, groß an. „Halten Sie die ſchönſte Frau Hollands in Ehren. Herr Hauptmann,“ ſagte ſie und ging weiter Dieſes verhältnismäßig ſehr lange Geſpräch hh. ſehen erregt Die Königin pflegt es ſonſt kurz n. Auch den Hieb, den Leod bekommen hatte, nahm man u ge⸗ bührend zur Kenntnis Man ergriff jede Gelegenheit, ſich Traute vorſtellen zu laſſen Sie war umringt von allen möglichen Menſchen und verſtand von dem allen. was man ihr ſagte, nichts, weil man ihr zuviel ſagte. Mac hatte ſich verloren Ihre Augen ſuchten Pieter, der in ihrer Nähe ſtand und ihr zunickte Er ſprach mit dem Generaldirektor der Deli⸗Maatſchappif über Tabakbau auf Sumatra Dort unten berührten ſich beider Intereſſen Auch die Caliſchs beſaßen auf Sumatra große Pflanzungen. Als Pieter Trautes bittende Augen wieder auf ſich gerichtet ſah, ließ er den Generaldirektor ſtehen und trat zu ihr. „Haben Sie meinen Mann nicht geſehen?“ fragte Traute, „er iſt verſchwunden. Leiſten Sie mir Geſellſchaft. Die vielen fremden Menſchen brünaltißen mich.“ 0 c Une gnädige Frau.“ antwo g ſehe hren Gatten ſchon, das Glück iſt immer kurz für mich. Er bringt Beſuch mit.“ [Amſterdam 168,23— 168,57; wortete Caliſch,„aber da Gortſezung fel Boörſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 26. Juli. ö 0 Beeliner Eſſektennotierungen. Berliner 0% ſchaft 278, Commerz⸗ und Privatbank 180,50, Darmſtäd⸗ ter⸗ und Nationalbank 262,50, Deutſche Bank 162,50, Dis⸗ eonto⸗Komm. 157, Dresdner Bank 163, Hamburg⸗Amer. ak, 162, Norddeutſcher Lloyd 153,875, Allg. Elektrizitäts⸗ Geſellſchaft 170,25, Daimler⸗Benz 104,50, Deutſche Erd⸗ öl 132, 25, 55 G. Farbeninduſtrie 256,75, Th. Gold⸗ ſchmidt 94, Philipp Holzmann 138,25, Karſtadt 216, Me⸗ ſtallbank 143, Phönix Bergbau 89, Polyphon 501,50, ia 45 Braunkohlen 266,125 exkl., Rheiniſche Elektri⸗ zität 148, Rheiniſche Stahlwerke 136,375, Schultheiß⸗ Patzenh. 338, Leonhart Tietz 247, Ver. 420000 597, Ver. Stahlwerke 91,75, Zellſtoff Waldhof 290, 75. Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. London 20,321— 20,361; Newyork 4,1835— 4,1915; rüſſel 58,22— 58, 34; Danzig 81,25— 81,41; Italien 21,885— 21,925; Ju⸗ ap 7,355— 7,369; Kopenhagen 111,71— 111,93; iſſabon 18,63— 18,67; Oslo 111,70— 111,92; Paris 16,375— 16,415; Prag 12,398— 12,418; Schweiz 80,53 — 80,69; Spanien 68,82— 68,96; Stockholm 111,90— 112,12; Wien 59,01— 59, 13. Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Neue ausländiſche Salatkartoffeln 15, neue inl. Kartoffeln 6 bis 8, alte Kartoffeln 6, Wirſing 15 bis 18, Weißkraut 12 bis 18, Rotkraut 25 bis 30, Blumenkohl, Stück, 15 bis 120, Karotten, Büſchel, 8 bis 10, gelbe Rüben 15 bis 18, rote Rüben, Büſchel, 8 bis 10. Spinat 30 bis 35, Mangold 10 bis 15, Zwiebeln 10 bis 13, grüne Bohnen 15 bis 40, grüne Erbſen 30 bis 35, Kopfſalat, Stück, 15 bis 25, Endivienſalat, Stück, 18 bis 25, Kohlraben 8 bis 10, Tomaten 35 bis 40, Radieschen, Bü⸗ ſchel, 5 his 10, Rettich, Stück, 10 bis 15, Meerrettich, Stück, 60, Schlangengurken(groß), Stück, 30 bis 60, Einmach⸗ gurken, Stück, 2 bis 3, Aepfel 25 bis 45, Birnen 25 bis 50, Kirſchen 40 bis 60, Mirabellen 60 bis 70, Pfirſiſche 60 bis 90, Pflaumen 45 bis 60, Zwetſchgen 70 bis 75, Hei⸗ delbeeren 60 bis 70, Himbeeren 85 bis 90, Johannisbeeren 35 bis 40, Stachelbeeren 32 bis 50, Aprikoſen 80 bis 100, Süßrahmbutter 200 bis 220, Landbutter 160 bis 180, weißer Käſe 55, Eier, Stück, a bis 15, Hahn, geſchl., Stück 200 bis 500, Huhn, geſchl., Stück 220 bis 700, Tauben, geſchl., Stück 80 bis 150, Gänſe, geſchl., Stück 1100 bis 1200, Rindfleiſch 110 bis 120, Kuhfleiſch 70 bis 80, Kalb⸗ fleiſch 130 bis 140, Schweinefleiſch 120, Gefrierfleiſch 68. Mannheimer Produktenbörſe. Auf ſortgeſetzt großes Angebot vom Ausland verkehrte die Börſe in ruhiger Hal⸗ tung. Man nannte im nichtofſiziellen Verkehr gegen 12,30, Uhr: Weizen, inl., 26,50, ausländ. 27,25 bis 30,25, Rog⸗ gen 25 bis 25,25, Hafer, inl., 27 bis 28, Futtergerſte 23,25 bis 24, Mais mit Sack 24,50, Weizenmehl, Spezial 0, 35 bis 35,25, Roggenmehl 35,75 bis 36,75, Kleie 14, Biertreber mit Sack 18 bis 18,75 Reichsmark, alles pro 100 Kilogramm waggonfrei Mannheim. Maunheimer Schlachtviehmarkt. Dem Schlachtviehmarkt waren zugetrieben: 79 Kälber, 3 Schafe, 108 Schweine, 505 Ferkel und Läufer, 4 Ziegen. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber—, 72 bis 75, 66 bis 72, 60 bis 64, 50 bis 56; Schafe b 44 bis 48; Schweine——, 70 bis 71, 72 bis 73, 67 bis 69, 65 bis! 66,—; Ferkel und Läufer 8 bis 25 Reichsmark pro Stück.“ Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft: mit Ferkeln und Läu⸗ ern ruhig. Fraukfurter Getreidebörſe. An der heutigen Ge⸗ treidebörſe notierten bei ruhiger Teudenz: Weizen, inl., 25 bis 25,25, Roggen, inl., 25,50, Hafer, inl., 27 bis 27,25, Mais 25, Weizenmehl 34,50 bis 35, Roggenmehl 35, 75, Meizenkleie 14 bis 14.25. Roaggenkleie 15.75. Zokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 27. Juli. Das ſüdlich Island vorſtoßende Tief hat die nor; wegiſche Küſte erreicht. Gleichzeitig iſt aber auch das at⸗ antiſche Hoch auf das Feſtland übergetreten, wodurch ſich die Wetterausſichten für uns gebeſſert haben. Bei chwacher Luftbewegung und heiterem Wetter werden die emperaturen daher wieder ſtärker anſteigen. Vorausſichtliche Witterung bis Sams⸗ tag: Heiter, trocken und heiß bei ſchwachen öſtlichen Winden. 7 251 Die Wolken. Die letzten Tage haben den Himmel mit reichen wan⸗ dernden Wolkenheeren gebracht. Dickbäuchige Geſchwader ziehen hoch oben vorbei, gegrüßt von den Schwalben, erfüllt mit dem Jubel der Lerchen. Köpfe und Formen bilden romantiſche und mitunter ſonderbare Figuren. Sie ſegeln auf dem blauen Urgrund des Himmelsgewölbes ihre Bahnen, mit nichts befrachtet, als nur mit dem Drange in die hohe, unbekannte herrliche Weite des Rau⸗ mes. Man kann ihnen nachſinnen und wunderbare Träume von ihnen haben. Von Erdenſchwere frei, könnten himm⸗ liche Reiche in arkadiſcher Freiheit dort oben hauſen. „Was liebſt Du, Fremdling?“ heißt es in einem koſt⸗ baren Gedichte Baudelaires, und er antwortet:„Ich liebe die Wolken, nur die Wolken“. Ein anderer Poet hat ſich das Gehirn der Welt genannt, weil ſie wie menſch⸗ liches Gehirn ausſehen.„Aus der Wolke quillt der Se⸗ gen“, ſingt Schiller. Und nicht nur den Dichtern erſchienen die Wollen bewundernswürdig, auch die Maler aller Zei⸗ ten haben ſich immer bemüht, namentlich die des Nordens, etwas vom Zauber eines wolkenüberzogenen Himmels nuf die Leinwand zu bannen. Dem Nordländer iſt dieſe 1 5 Himmels verſtändlich; weilt er unter der Azurdecke des Südens, ſo ſehnt er ſich heim nach ſeinem bewegten geſprächigem Wolkenhimmel. Dieſe Wolke birgt Glück und Unglück. Noch lächelt ſie, beſchienen von der Sonne, die ihr goldene Ränder malt. Wie bald aber, mit noch anderen zuſammengeballt, ſendet ſie aus dunklem Schuſſe verſengende Blitze! Freund⸗ lich ſpendet ſie den dürſtenden Fluren Waſſer, hartherzig und 1. aber kann ſie über verdorrter Erde dahin⸗ ſchweben und ihr das kühlende Naß verſagen. Dann leg wohl manches en und mancher Blick zum Himmel, er möge regnen laſſen, aber ſie wandern weiter, dieſe Wol⸗ den, die Erde kümmert ſie nicht. „ Aufdruck auf Briefumſchlägen. 125 deutſche Reichs⸗ oſt macht erneut darauf aufmerkſam, daß nach den Be⸗ timmungen der Poſtordnung die aufder Michel ſowie ſe Reklamen des Abſenders nur auf der Rückſeite und dem linken Drittel der Vorderſeite der Briefumſchläge an⸗ ebracht 10 dürfen. Ferner müſſen Umſchläge, deren Rück⸗ ſeite zu Aufdrucken benutzt wird, am oberen Rande der ückſeite einen mindeſtens 2,5 e breiten freien Raum haben, der zur Niederſchrift poſtdienſtlicher Ver⸗ ene peggiigt wird. Für den Aufprauch gon Brlefun. dä bie über de killer Miet wiß Kuda auf —, N ö——— im diesjährigen Billig war Hosen müller imm er, jetzt ist er Wson-Husd noch billiger Herren-Anzüge e ausgeste, ſetet 34.50, 32. 29.48, 26.30, 19.75, 14.00 Herren-Anz e A Ausfürung 39 15 jet 74.-, 62.-, 59.-, 5 2.-, 46.85, 43.50, — leichte S Ust. Herren-Mäntel udn tte 39 0⁰ jetzt 84.,.-, 63.-, 36.-, 49.—, Herren-Sportanzüge e 20 10 ... jetzt 89., 39.-, 42.-, 36.-, 32. Herren-Lüster-Sakkos 5 letzt 16.-, 14.50, 12.65, 10.35, 9.25, J. 50 Streifen-Hosen 1.80, 3.60, 4.90, 5.90 bis 18.— Tennis-Hosen.. 11.25, 13.50, 14.50 bis 21. Wasch-Hosen.. 3.90, 4.60, 5.90 bis 8.50 Wasch- Joppen 3.90, 5.90, 6.90, 7.90 Knaben-Hosen 95, 1.95, 2.95 NMotorfahrer-Kombination 12.50, 15.50, 19. Westen 3.50, 4.50, 5.50 Tiroler- Kxnaben · Kleidung et auch ermädigt der Vorder⸗ oder der Rückſeite verſehen ſind, iſt eine Fry pon zweieinhalb Jahren gewährt worden. Dieſe Fei läuft am 30. September 1928 ab. Mit einer Verlänge⸗ rung, der Aufbrauchfriſt über dieſen Zeftpunkt hinaus, iſt nicht zu rechnen. Die Verſender werden daher gut tun, ſich nur auf den Aufbrauch vorhandener Beſtände an unzuläſſigen Umſchlägen zu beſchränken und nicht— wie von den Poſtanſtalten vielfach wahrgenommen wor⸗ den iſt— Neudrucke herſtellen zu laſſen, die bis zum 30. September 1928 garnicht aufgebraucht werden können. a dnn bee elch Briefumſchläge, die den 90 sbeſtimmungen nicht genügen, von der Poſt⸗ beförderung ausgeſchloſſen erden f 900 „Einen ſchweren Verluſt hat die Femllle Nk. Kühlwetn, Blauehulſtraße 1, in ihrem Sohn Wilhelm zu beklagen. Der hoff auungsvole junge Mann war vor ca. 14 Tagen in der Weſchnitz baden und hat ſich hierbel eine ganz geringe Verletzung am Fuße zugezogen. Er achtete die kleine, tückiſche Wunde nicht und nach ein paar Tagen ſtellte ſich Blutvergiftung eln die durch das Bein in den Körper zog. Vorgeftern wurde er nach dem Neuen ſtädt. Ktan kenhaus Mannheim verbracht, wo ſich bald nach ſeiner Elnlleferung Starrkrampf eimſtellte und der j nge, 20jährige Mann ſein blühendes Leben hingeben mußte. Der ſchwer⸗ geprüften Jamille, die auch im Kriege einen Sohn verloren has, wendet ſich allgemeine herzliche Tellnahme zu. „ Zum Einbruch im Staatsbahnhof erfahren wir, daß die Einbrecher die Türe angebohrt haben, die Fäl⸗ lung eindrückten und ſo in das Dienſtzimmer des Bahnhofes gelangten. Hier wurde die Kaſſe aufgebrochen, die jedoch zum guten Glück und Unglück, wenn mars von beiden Sei- ten betrachtet, leer war. Ein Koffer, der des Herrn Pol. O., W. Nagel, wurde mltgehen laſſen und geſtern am Wie⸗ ſenweg, allerdings ſeines Inhaltes, 3 Anzüge und Wäſche ete., beraubt, aufgefunden. Die Polizei iſt elfrig bemüht, die Täter zu erhaſchen und der gerechten Strafe zuzuführen. * Wieder eine Grauate gefunden. In der Scheuer des Hauſes Wiegand in der Blauehuiſtraße wurde dieſer Tage eine Granate gefunden, die geſtern nachm. im Wäldchen am Kirchenweg unter heftigem Knall zur Explo⸗ ſton gebracht wurde.— Dileſer erneute Fund eines derartig gefährlichen Gegenſtandes bewelſt, daß noch immer plel von dem Zeug in den Häuſern umherliegt. Deshalb iſt es bringend netwendig, daß, wenn ein ſolcher Gegenſtanb ge⸗ funden wird, berfelbe unter Wahrung der äußersten Borſicht der Polizei abgegeben wird, damit Unglüsfädle viemieben dau „Panik. Da werden„Menſchen“ zu Hyänen, wenn wilde Panik ſie ergreift Hunderte von Menſchen rettet Harry Piel in dem neuen Harry-Piel⸗Film der Ufa„Pantk“ durch ſein entſchloſſenes Dazwiſchentreten mit ſeinem Tiger„Bylard“. Packend und ſpannend rollt dieſer Film vom Anfang bis zum Ende vor den Zuſchau⸗ ern ab, der ab heute im Central Theater läuft. * Wer werden die Gewinner? Dem Arbeiter⸗ Samarkter⸗Bund 17. Kreis Baden, wurde eine Lotterie mit 120000 Loſen zu 50 Pfg. genehmigt, deren Ziehung bereits am 18. Auguſt ds. Js. im alten Rathausſaal in Mann⸗ heim ſtatifindet. Insgeſamt werden ausgeſpielt 2627 Ge⸗ wlnne für 22114 Mk. 1. Gewinn eine 3, Zimmer-Glurich⸗ tung für 2700 Mk. 2. Gewinn eine 2⸗Zimmer-Elnichtung oder ein Schwerwotorrad für 1800 Mark. 3. Gewilun ein Liehr⸗Plano für 1400 Mark, je ein N. S. U. Motorrad, Nähmaſchinen, Landſchaftsölgemälde gerahmt, Fahrräder, Photo⸗ Apparate uſw. für 11570 Ml., ferner 2430 Gut⸗ ſchreine und Serleugewinne für 10540 Mk. Die Arbeiter- Samariter haben immer bewieſen, daß ihr Wahlſpruch: „Jederzeit zur erſten Hilf bereit“... keine leeren Worte ſtnd, ſte halfen und helfen, wo Not an Mann iſt: eine Ehre iſt die andere Wert. Gewinnt und unterſtätzt! Die Loſe find überall erhältlich. Bekanntmachung. Betr.: Rezeßbaupergütung pro 1928. Bezugs berechtige Ortsbürger, welche Anſpruch an Bau⸗ urd Rezeßholz bezw. Vergütung dafür ſtellen zu können glauben, wollen ihren Anſpruch vom 1. bis 15. Auguſt ds. Js auf dem Baubüte aumelden. Für 1929 angemeldete und nicht vergütete Neubauten und Reparaturen müſſen erneut für 1929 angemeldet werben. Wit fügen noch an, daß nur giößere Reparaturen zur Ver⸗ gütung kommen. Betr.: Einrichtung von Steuerſprechtagen. Der nächſte Sprechtag des Finanzamts Heppenheim wirb am Mienstag, den 7. Auguſt 19268 auf dem hieſigen Rathanſe ſtatifinden. Dieſenſgen Stenetpflichtigen, die an dieſem Tage borſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Honnerstag, den E. Augzuſt 1928, vor⸗ mittags 11 Air bet uns anmelben und genau angeben, in welcher Sache die Beſpiechung mlt dem Finanzamt ge⸗ wünſcht wirb. Splter Anmelbende könanen auf Erlebigung ihren Steuer- Augelegenhellen an d. betr Sprechtag nicht rechnen. Slernheim, den 26. Juli 1928. Heſſiſche Bürgermeiſterei Viernheim. Lambecth.