(Glernhelnen Bürger- Big:— Sberd Dees eee ure Werberes-B edel Viernheimer Tageblatt ö n tigt un Unbn der Sonn- und Feiertage.— Bezugspreis monatl. 2 Anzeigenprelſe: Die einſpaltige Petitzeile 1 70 ig., die Mekla 2 0 5 205. fee 27 55 t e uichentl. des achteltige illuſtrierte* 1555 + bei beleber olung abgenufter Rabatt.— ene 9 0 W nage blatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich emen Fahrplan ſowie einen Wand⸗ mittags 8 Uhr, größere Artikel einen Tag vorher.— ender. 15 Aanahme 5 Sen eee ff 100 1 80 Leschſte hee u. 5 Zeitungs träger Geſchäfts ſtelle und von ſamtlichen Annoncen ⸗Grpebitienen Deutſchlanbs ben Mus laub. Ades, illeſtes 1. erfolgreichstes Lokal⸗Auzeigeblatt in Pierubeln Amtsblatt der Heſſiſcen Bürzermeiferei und des Polizeiants 3 er 117.— Telegramme: Anzeiger, Biernheim— Poſtſchecktento Nr. 21577 Amt latvorſchriften bel Anzeigen werben nach Möglichkeit berückſichtigt.— Dar ben 8 a 555 a. N.— Schrift 15 Dru 5 J Martin, Geſchäftsſtelle Rathausſtr. an beſtimmt A Tagen, koun jedoch eine Gewühr nicht. 1. d. Nr. 178 Neues in Kürze. wand würde eine größere Tat darſtellen, als die erntet! zeichnung des Kelloggpaktes. Der Abgeordnete Ponſonby 45. Jahrgang aur die wirtſchaftliche Notlage gerade Oeſterreich zwinge, nach allen Seiten Ausſchau zu halten, ſondern daß darüber ee en ö betonte, daß die ägyptiſche Frage viel zu»der ächlich be⸗ u ü N 25: 1 4 e e 5 zu obertächtich be- hinaus die Friedensverträge den natürlichen Zuſammen⸗ m. i 1 7 6550 Aae ed hat ſich bes rülr ſei. Er glaube, daß die Lage in Aegypten ernſten ſchluß zwiſchen Deutſchlaud und Oeſterreich verhindert elſcherben in der Nähe von Augsburg ereignet. Es ſei, als angenommen werde. D de de ö 5 j i ö an nen arauf wurde der Etat des hätten. Deutſcherſeits beſtehe jedoch nicht die Abſicht, die leder, die werden Na 10 bis 14 Tote gemeldet. Außenminiſters einſtimmig angenommen. f Frage des Anſchluſſes in der nächſten Zeit aufzurollen e: Nach Mitteilung von zuſtändiger Stelle iſt eine f 4 1 1 zae ſelbſt ei detag amtliche dentſche Stellungnahme zur Einladung Streſe⸗ Wir haben den treffenden Ausführungen Lloyd Im übrigen ſehen die Friedensverträge ſelbſt eine 1 manns nach Paris noch nicht erfolgt Georges nichts hinzuzufügen, als das Bedauern, daß er mia d. eden daß niemand Ble esch 115 Nec 5 bieſe ſchö 1 Friede Ilfer neren erhüten, 3 nieman eſterreich und De 5 ö. 1635 1 I 555 Nau zum Kel⸗ 995 ee ve d en lich n fenen 5700 pad een Inge 9195 955 Mitteln ge a Wert le. Pakt, daß eine weitere englische Truppenherab⸗ Tagen gefunden hat, da er als Miniſterpräſident des Politik ein derartiges Jiel zu verfolgen. Zur deit ſepoch. bea ee Abend an. ei einlandräumung rbaren Geſte auch Tat un rfüllung folgen zu a i aule gebracht S 10 190 40 0 ee e 18 tat daß er a 0 Stefen N 05 man u können 28: Staatsſelretär Kellogg ſoll nicht ohne Bedenken nen wußten Stellung anders ſprach t Sams- nach Parſs gehen, da er ſeitens Frankteichs die Erörterung Bei a 5 wo es ihm, wohl mehr darum zu tun iſt, den reſemanns Pariſer Einla ung 1 1 0 des Kriegsſchuldenproblems befürchtet. 5 den eee ache d e Ausland ſich zu Noch keine amtliche Stellungnahme. 5 7 ischen 2 U. i 2 7 —— 26: Die franzöſiſche Preſſe nimmt unter dem Ein⸗ Alliierten, wie damals gerecht zu 1 8 e 9 ö 15 in, en — bruck des von Chamberlain angekündigten Abrüſtungs eee u Wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, it auf N l e an, daß Frankreich und England in der Ma⸗„Abrüſtungs“⸗Kompromiß. 5 e e 4 0 ne 55 1 05 tine⸗ und Heeresfrage einen Intereſſenausgleich gefunde 9 5 3 nterzeichnung des Kriegs verzichtspaltes nach at 7 ff gleich gefu 0 Paris zu, 1 21 31 1 75 kommen, eine amtliche deutſche Stellungnahme 5 eee aris, 31. Juli. noch nicht erfolgt. * ö Die Mitteilung Chamberlains im Unterhaus, daß Zu der Unterzeichnung in Paris ſind bisher England diere Der holde Wahn bom Frieden ichen Franireich idee en ein 11 19 der und fein bn Fu Italien, 5 5 hrüſtungsfrage zuſtande gekommen ſei, erregt in Paris Japan, Belgien, Polen un ie echoſlowakei einge⸗ en Chamberlain⸗Erklärungen vor dem Auterhaus. lebhaftes Intereſſe. In den bisherigen Mitteilungen der laden worden. Von ausländiſchen Außenminiſtern ne London, 31. Juli. Maxine⸗Sachverſtändigen ſtanden die franzöſiſche und die men nach den bisherigen Dispoſitionen Chamberkain, Bei der Beratung des Haushalts des Außenministe⸗ engliſche Auffaſſung ſich einander ſcharf gegenüber. Die Beneſch, Hymans und Zaleſti tell. ums im Unterhaus wurden an Chamberlain verſchie⸗ dit der 9 8 0 Sit ge ne dend 7 7 5 denne Witte richtet. nit der Freiheit, die Schiffstype auszuwählen, während N ö e e der verſchiedenen Anfragen die Engländer darauf beſtanden, daß im voraus die Ein⸗ Anterredung mit General Nobile. 3 i 9 9 17 15 1 u 144. erkläre. Chamberlain ie EFF Kein offizieller Empfang in Rom. treide 250 zur Chinafrage, 808 e Berlin, 31. Juli. 1 daß eine weitere Herabſetzung der engliſchen Chinatruppen ö Wenn dieſe Wieinungsverſchiedenheiten nunmehr be⸗ In einer Unterredung betonte General 11 155 daß eee in nicht langer Zeit wah rſcheinlich ſei. Da die Ruhe feitigt ſind, ſchreißt hierzu der„Matin“, ſo muß man hier⸗ die meiſten bisherigen Schilderungen ſeiner Expedition, * in China noch nicht vollkommen ſei, ſei Vorſicht noch ge- für polftiſche Gründe annehmen. In ſeiner Nede ſpielte ſoweit ſie von anderer Seite ausgehen, niemals den Tat⸗ N boten. Die Mandſchureei halte England nach wie vor Auſten Chamberlain auf die ſchwachen Landſtreitkräfte fachen entſprochen hätten. Am meiſten empörte es ihn, 15 für einen Beſtandteil der ſo wünſchenswerten chineſiſchen an, über die di liſche Ar i Man k 5 d nan ich dan: Be 7 0 N n r den A und„über die die engliſche Armee verfüge. Man kann alſo daß man ſich ſogar zu der Vermutung verſtiegen habe, in beſter Einheit. Japans hervorragende Intereſſen in der Mand⸗ annehmen, daß zwiſchen Frankreich und England eine Zappi und Mariano hätten von der Leiche Malmgreens ſchurer müßten jedoch auch anerkannt werden. NVerſtändigung dahin erzielt wurde, um einerſeits der bti⸗ gegeſſen. Im übrigen legte er Wert auf die Feſtſtellung, aaterbſen Zur ägyptiſchen Frage 5 lichen Admiralität Freiheit zu geben, ihre Auffaſſung zu daß der Kapitän der Eitta die Milano“ von ſich aus ier Ernte übergehend, betonte Chamberlain, daß England zu ſeiner bern irklichen, andererſeits der franzöſiſchen Armee die Frej« Darſtellungen in die Welt habe hinausgehen laſſen, von 750 Erklärung vom Jahre 1922 ſtehe und daß britiſche Trup. heit, ihre Nüſtungen ſo zu regeln, wie ſi vünſcht denen er keinerlei Kenntnis beſaß. rten pen in Aegypten nur zur Aufrechterhaltung der Ordnung ade dbl a e ee ee ee Auf die Frage, warum er ſich als erſter aus dem men da ſeien. Neue Verhandlungen mit Aegypten über einen bond Nach dem Erfolg der Flottenkonſerenz zwichen Eng. roten Zelt habe retten laſſen, erklärte der General, dies Dünger⸗ Vertragsabſchluß ſeien jetzt nicht angängig. Problem 0 end a aake 0 der ſei auf ausdrücklichen Wunſch der ganzen Gruppe und a 5 9 Problen er Flotten 1 9 rweiſe vor K 9. ee 5 1 15 20 Die Abrüſtungsfrage. vorbereitenden Abrüſtungskonferenz wieder auf, die wahr⸗ aus zwingenden Gründen geſchehen. Er ſei jederzeſt in tand führte Chamberlain weiter aus, müſſe vom Kelloggpalt ſcheinlich in dieſem Herbſt in Genf ſtattfinden wird. der Lage, dies unter Beweis zu ſtellen, indem er ſich auf . getrennt behandelt werden. Mit der franzöſiſchen Ne⸗ F 15 12 9 der anderen Kltetteten dernen er un en gierung ſei er nunmehr zu einem Abrüſtungslompromiß ö immer wieder gegen die gehäſſige Kritik, die ihm in ſeiner . gekommen, das für alle Mächte annehmbar ſei. Dieſer Kelloggpakt und Nheinlandfrage. tiefen Trauet zuteil geworden. anführen, daß niemand ſich Kompromißvorſchlag werde jetzt den anderen Mächten„Nie ſollſt du mich befragen!“ ein Urteil über das Scheitern der Expedition bilden könne, Abeeren zugeleitet werden. Er lönne über den Vorſchlag ſolange O NParis, 31. Juli. der ſie nicht ſelbſt in allen ihren Phaſen miterlebt und nit nichts ſagen, bis er bei den Mächten eingegangen ſei. Pariſer politſſchen Kreſſen bringt man zum Aus- due aut hätte. 7 s 1 nanen Auch die Mißſtimmigkeiten in der Flottenabrüſtungsfrage, daß Neichraußenminiſter Dr. Streſemann bei den rich te. die f n ee i e 3 1—4 ſeſen aber in dieſem Vorſchlag enthalten. chungen, zu denen die Unterzeichnung des Kellogg⸗ Jh kann an Aae Nich Apen ed Zelt 0 herühen Im übrigen betonte Chamberlain, daß paltes Anlaß geben wird, Gelegenheit nehmen werde, die[men, da ſch ſprechen und alles ſagen werde. Darüber bin⸗ ö ö der Kellogg⸗Palt. Neparations⸗ und Nheinlandfrage aufzurolſen. Man aus bezeichnete es General Nol als das einzig er⸗ ttich mit der Völkerbundsſatzung und dem Loacrnovertrag wohl] weiſt jedoch in dieſem Zuſammenhang darauf hin, baß freuliche Aktivum, daß alles wiſſenſchaftliche Material von vereinbar ſei. England ſei nicht gezwungen, das müſſe immer wieder feſtgeſtellt werden, auf Grund ſeiner Locarno⸗ garantien zu handeln, wenn nicht einer der Vertragsſtaaſen von Locarno bereits eine Angriffshandlung unter⸗ nommen habe. Eine Verletzung des Locarno-Vertrages bedeute ja auch eine Verletzung des Völkerbunds⸗ und des Kellogg⸗Vertrages. Offenſichtlich ſei es. daß Amerika ſeine Monroe⸗ Doktrin nicht aufgeben wolle. So gäbe es auch für Eng⸗ land Gegenden, über die es eine Monroe-Doktrin beſitze. Die britiſche Dolttin ſei aber keine agceſſive. Der Kel⸗ loggpakt ſelbſt, ein Zeichen der Zeit, könne viel für den Weltfrieden bedeuten. Wenn vor allem die amerikaniſche öffentliche Meinung hinter den Vertrag trete, ſo werde die Friedensſicherheit bedeutſam vermehrt werden. Antwort Lloyd Georges. Selbſtverſtändlichkeit fein. ſich die amerfkaniſche Regierung angeſichts der politſſchen Unſicherheit in den Vereinigten Staaten am Vorsbend der Präſidentenwahl kaum geneigt zeigen dürfte, in eine Er⸗ örtetrung dieſer Fragen einzutreten. Es ſcheint darnach, daß man in Paris eine Aufrol— lung der geſamten Rheinlandsfragen als äußerſt unau⸗ genehm empfinden würde. Wenn jedoch der Neichs⸗ außenminiſter nach Paris fährt, ſo tut er es, um den Kel⸗ loggpakt zu unterzeichnen. Daß in dieſem Falle Streſe⸗ mann auch mit Poincare Fühlung nehmen würde, dürfte im Rahmen der internationalen Gepflogenheiten eine Die unberechtigte Anſchlußhetze. Wert geborgen ſei. Er erklärte des weiteren, es ſei durch⸗ aus falſch, von einem Schweigebefehl des Duce zu ſpre⸗ chen. Muſſolini habe lediglich den Wunſch geäußert, er und ſeine Leute möchten ſich nach Möglichkeit jeder über⸗ flüſſigen Mitteilſamkeit enthalten. Nobile und ſeine Mannſchaft werden für Dienstag abend um 11 Uhr in Rom erwartet. Die römiſche Preſſe widmet Nobile überſchwengliche Willkommensartikel. Man rechnet damit, daß ein zahlreiches Publikum Nobile auf, dem Bahnhof erwarten wird, obgleich kein amtlicher Em⸗ pfang geplant iſt. Der ſchwediſche König empfängt den Nobileretter Stockholm, 31. Juli. Der König von Schweden ver⸗ anſtaltete für die Mitglieder der ſchwediſchen Hilfsezpe⸗ dition, die Nobile retteten, einen Empfang, zu dem auch „55 5 0 l 0 0 in. Die Rechtslage. Malmgreens Mutter, der Miniſterpräſident, der italieni⸗ 7 ee e ene,/ ¾ ö f b In der ausländiſchen Preſſe ſind in der letzten Zeit eingeladen waren. Kapitän Thornberg gab einen Bericht Kelloggpaktes auf die, ſeiner Anſicht nach höchſt unbe⸗ ſtimmte, und faſt düſtere Klauſel in der Note des engliſchen Außenminiſters über eine Art engliſche Monroe-Doktrin hin und forderte eine Erklärung, was die engliſche Re⸗ im Zuſawmenhang mit dem Wiener Sängerbundsfeſt heftige Angriffe gegen Deutſchland und gegen die An⸗ ſchlußbewegung gerichtet worden. Dieſe Preſſeangriffe, iusbeſondere in der franzöſiſchen, tſchechoſlowakiſchen und von der Tätigkeit der von ihm geleiteten Expedition. Kapitän Lundborg ſchilderte ſeine Abenteuer im hohen Norden und die Rettung Nobiles. Ludborg erklärte, daß Nobile ein tapferer und edler Mann ſei. Darüber ier durch dieſe Klauſel j ſichtige. Si 01 1 F f 17 1715 ö 7 de e de, e e ee, Win e e dee, ede. ale dera e 9 äußerſt unangenehm berührt. Man weiſt hier darauf hin, funk Bunge! ernomme Lloyd George bedauerte welter die englichen Vor⸗ daß ſachlich zu den Angriffen nicht der mindeſte Anlaß habe. behalte und auch die Tatſache, daß Rußland nicht aufge⸗ fordert worden ſei, ſich auch am Kelloggpakt zu beteiligen. Auf dieſe Weiſe würde nie eine Abrüſtung erreicht wer⸗ den. Verträge ſeien ſehr ſchön, aber dem Locarno⸗Vertrag ſei auch leine Abrüſtung oder Zurückziehung der Truppen dom Rhein gefolgt. Das ſei ſehr bedauerlich. Eine beträchtliche Beſchneſduna der Rüſtungen in Eng⸗ 2 0 gegeben ſei. Das Sängerbundsfeſt in Wien ſtelle eine Kundge⸗ bung des Volkswillens dar, mit der die Regierungen bzw. die amtliche Politit an ſich nicht das mindeſte zu tun hät⸗ ten. Daß der Anſchlußwille gerade in Oeſterrelſch ſo kaut wird. ſei zweifellos darauf zurückzuführen. daß nicht Kleine polltiſche Meldungen. Karlsbad. Dr. Streſemann 15 dem Präſi⸗ denten Maſaryk einen Beſuch ab. Der Präſident em⸗ pfing Dr. Streſemann um 12 Ul mittags und verblieb mit ihm in länger dauerndem Geſpräch. 1 Lonvon. Ole Rede des engliſchen Innenniin i r im Gegenſatz 61 ſeinem Wiiero Ai en gige einem een dei eintrat, hat f ine b dine beſondere abinettsſitzung ſtattfin e 1 Newnork. In maßgebenden amerikani 5 F e e 5 bp 15 In Moch Aua „be 5 ennun i i i hina formell bekannt ae alen Nene Kataſtrophen ohne Ende. Neues ſchweres Eiſenbahnunglück bei Augsburg D Augsburg, 31. Juli. In Dinkelſcherben in Schwaben ereignete ſich am Dienstag ein ſchweres Eiſenbahnunglück. Der beſchleu⸗ nigte Perſonenzug 911 fuhr auf den Durchgangs⸗Güter⸗ zug 7535 vor der Station Dinkelſcherben auf. Hilfszüge wurden aus Augsburg und Neu⸗Alm angefordert und bereits abgeſandt. Der Präſident und die Dezernenten der Reichsbahndirektion Augsburg ſind an die Unglücks⸗ stelle abgefahren. Ueber die Zahl der Toten und Ver⸗ letzten iſt noch nichts näheres bekannt. Anverbürgte Mel⸗ dungen ſprechen von vier bis ſieben Toten. Die Münchener Kataſtrophe übertroffen. A. Während die erſte Meldung über die neue bayer Eiſenbahnkataſtrophe verhältnismäßig weniger ſchwer ſchien, laſſen die neueren Mitteilungen erkennen, daß das Unglück noch furchtbarer iſt, als dasjenige, das ſich am 15. Juli im Münchener Hauptbahnhof abgeſpielt hat. Sprechen einzelne Meldungen von 12 und 14 Toten, ſowie 35 Verletzten, ſo beſagen andere gleichzeitige Be⸗ richte, daß 11 Paſſagiere, darunter 6 Männer, 4 Frauen und 1 Kind zu Tode gekommen wären, während cg. 20 Reiſende ſchwer und eine große Anzahl leichter verletzt ſeien. f Das Anglück geſchah dadurch, daß der beſchleunigte Perſonenzug 911 auf den im Bahnhof Dinkelſcherben hal⸗ tenden Eilgüterzug 7535, wahrſcheinlich infolge falſcher Weichenſtellung, mit voller Wucht aufprallte, wodurch mehrere Eiſenbahnwagen wie ee eee zuſam⸗ mengedrückt wurden. Von Alm war alsbald ein Hilfs⸗ ug und von München deren zweie zur Stelle, die die ettungsarbeiten aufnahmen. Aus bem In⸗ und Auslande. Deutſchland und China. „Berlin, 31. Juli. Der deutſche Geſandte iſt von Peking in das Pangtſegebiet abgereiſt. Die chineſiſche Preſſe verfolgt dieſe Reiſe aufmerkſam und bringt ſie mit der Frage der 0 e Rankings durch Deutſchland in Zuſammenhang. Die Anerkennungsfrage beſchäftigt die öffentliche Meinung lebhaft, auch aus internen Grün⸗ den. Nachdem Amerika mit der Unterzeichnung des Zoll⸗ tarifabkommens das diplomatiſche Eis gebrochen hat, wird die Anerkennungsfrage von Ausländern vielfach als aka⸗ demiſch bezeichnet. ee, e, e, l. ehe, l, einer muß es machen, der andere löſen. Bu ber erſten wie zu der zweiten Funktion ehört ein Konverſationslexikon. an findet die allerverzwickteſten Wörter in dem guten, billigen Kleinen . Der Kleine Herder lat eln Lexſkon ln einem Bande: das vollkom. wenste und brauchbarste. Uber 50 000 Artikel 4000 Bilder und Karten Gründlich. Praktisch Handlich. Jedermann verständlich. 80 Mark Teilzahlungen Probehefte mit Bildern umsonst in allen Buchhandlungen oder beim Verlag Herder in Freiburg im Breisgau 5 waffen meldet, ſoll Stgatsſ was die gegenwärtige Regierung wünſcht, die jetzt be⸗ zeß Horn⸗Niederzeusheim.) Kelloggs Befürchtungen für Paris. Paris, 31. Jull. Wie die„Chicago Tribune“ aus f 5 elretär Kellogg der Pari ſer Konferenz zur Unterzeichnung des Kriegsverzichtspa ies nicht ohne Bedenken entge 1 ſeitdem es offen⸗ bite wurde, daß ranlrelch mit dem Staatsſekretär ie Frage der Kriegsſchulden und Reparationen zu erör⸗ vorn n a Das Wiederaufrollen derartiger Fra⸗ gen am Vorabend der Präſidentenwahlen, ſei das letzte, fürchten müſſe, daß Kellogg in eine Kompromißſtellung von den europäiſchen Stgatsmännern hineinmanövrſert wird. Es ſei dieſen gleichgültig, ob ſie die Pläne Hoovers für die Wahlkampagne ſtören oder nicht. Aus Nah und Fern. Kreuznach.(An Blutvergiftung geſtor⸗ ben.) In Staudernheim ſtarb der 27 Jahre alte Sohn eines Mühlenbeſitzers an einer Blutvergiftung. Der junge Mann kratzte ſich ein Pickel im Geſicht auf, worauf ſich Blutvergiftung einſtellte. Er wurde mehrmals ope⸗ riert, konnte aber nicht mehr gerettet werden. Er ſtarb unter fürchterlichen Schmerzen. „ Koblenz.(Ein Auto fährt in eine Gruppe ſpielender Kinder.) Im benachbarten Nieder⸗ berg fuhr ein Auto in ſchnellſter Fahrt von der Haupt⸗ landſtraße in eine Nebenſtraße, um einen e ſtoß mit der Straßenbahn zu vermeiden. Dafür fuhr es aber in eine Gruppe ſpielender Kinder, von denen ein vierjähriges Mädchen ſo ſchwer verletzt wurde, daß es ſchon nach einigen Stunden ſtarb. i ö Koblenz.(Glückliche Gemeinden.) Das Dorf Freirachdorf am unteren Weſterwald erzielt jähr⸗ lich durch die Verpachtung ſeiner Quarzitaruben eine Ein⸗ nahme von 40000 Reichsmark. Die Gemeinde kennt keine Gemeindeſteuern, ſie zahlt die Koſten der Bullen⸗ haltung, das Waſſergeld und gibt jedem Einwohner oben⸗ drein noch 100 Mark bar pro Jahr. Die Gemeinde Horſchbach bei Selters zahlt ihren Bürgern ebenfalls alle Kosten der Gemeindehaltung und gibt einen Betrag von fünf Mark jährlich und viel Holz. Keine Gemeinde⸗ ſteuern zahlen die Ortſchaften: Freilingen, Goddert, Har⸗ tenfels, Hübingen, Leuterod, Marienrachdorf, Marſein, Moſchheim, Oetzingen, Rückeroth, Seſſenhauſen, Stahl⸗ hofen, Vielbach, Wölferlingen und Zürbach. Es darf aber nicht verſchwiegen werden, daß es daneben zahl⸗ reiche Weſterwalddörfer gibt, die aus den finanziellen Schwierigkeiten nicht herauskommen. Limburg.(Tödlicher Abſturz vom Bau⸗ gerüſt.) Von einem Baugerüſt der Angorahütte ſtürzte ein Lehrling ab. Er erlitt einen Schädelbruch und eine Wirbelſäulenverletzung, an deren Folgen er ſtarb. Limburg.(Reviſion im Muttermordpro⸗ Der wegen Er⸗ mordung der eigenen Mutter in der letzten Schwur⸗ gerichtspverhandlung verurteilte 19jährige Anton Horn hat gegen das Todesurteil Berufung eingelegt. Elberfeld.(Wieder einmal Güterwagen entgleiſt.) Auf dem Bahnhof Halver ſetzten ſich zehn beladene Güterwagen, die verſiegelt werden ſollten, plötz⸗ lich in Bewegung. Der auf dem letzten Wagen ſtehende Bremſer konnte die Wagen nicht mehr zum Halten brin⸗ gen und ſprang ab. Der Zug rollte auf der abſchüſſige Strecke nach Volme⸗Ehringhauſen und entgleiſte dann au dem dortigen Bahnhof. Perſonen ſind nicht verletzt wor⸗ den. Der Sachſchaden iſt groß: der Verkehr wird durch Umſteigen aufrechterhalten. f* Berlin.(Vom Spiel in den Tod.) einer Meldung fielen zwei Knaben im Alter von ſechs und fünf Jahren beim Spielen in den Neuköllner Stich⸗ kanal. Einer vorübergehenden 12jährigen Schülerin ge⸗ andere nur als Leiche geborgen werden konnte. Kulmbach. beſitzers Schuberth in Forſtlasmühle von einer den junge Mann an den Folgen der erlittenen Infektion. (Auch ein Kunſtſchütze.) Im Vik⸗ e 905 eiten der dor! . ſesmal sing der Schuß Faden n keinerlei Beſorgniſſen Anlaß ge f Be 5 85 den anweſenden Gäſten erlſtten fünf Ohnmachtsanfälle. Breslau. Nach lang es, den einen der Knaben zu retten, während der (Tod durch elnen Fliegenſtich.) Während des Badens wurde der Sohn des Kunſt len⸗ Fliege geſtochen. Trotz aller ärztlichen Hilfe vertan der menpflege. s Kunſtſchutze auftretende Anto, in 2blahues Mabchen aus Freital, du chuß. Der Schütze hatte dem Mädchen a Bälle und andere Gegenstände vom Kopf geſcho uß fehl. Das perun 11 dem Krankenhauſe gehrach 5 5 (Der Erbſchaftsprozeß Neu- nann.⸗Roſen eing stellt Im Gib ſchalts prof er Wirtſchafterin Neumann gegen die Roſenſchen Erben at nunmehr das Oberlandesgericht der Beſchwerde der rben ſtattgegehen, den e des Landesgexichtes auf⸗ gehoben und die Verhandlung bis zur Erledigung des Strafverfahrens gegen die Klägerin endgültig ausgeſeßzt. Dem allzu großen Eifer auf Seiten der Klägerin wegen Heilbedürftigkeit hat das Gericht nicht ſtattgegeben. Kattowitz.(Binnen einer Stunde zwei To⸗ esopfer auf einem Eiſenbahngeleſs.) Auf em Rangierbahnhof der Emanuel⸗Segen⸗Grube ereig⸗ eten ſich unmittelbar nacheinander zwei tödliche Unfälle. Ein 1 jähriger Bürolehrling geriet zwiſchen zwei Güter⸗ gen und wurde zu Tode geguetſcht, Eine Stunde ſpä⸗ er wurde auf demſelben Geleis das dreijährige Töchter⸗ 05 ite Eſſenbabnbenmen von der Lokomotive er Börſe und Handel. Amtliche Notierungen vom 31. Juli. ö Berliner Effektenbörſe. Berliner Handelsgeſell⸗ ſchaft 275, Commerz⸗ und Privalbank 180,25, Darmſiad⸗ ter und Nationalbank 262, Deutſche Bank 162, Dis⸗ conto⸗Komm. 157,25, Dresdner Bank 164, Hamburg⸗ Amerik. Pak. 161,50, Norddeutſcher Lloyd 152,625, Allg. ⸗Geſ, 169,75, Daimlei⸗Benz 101, J. G. Farben⸗ induſtrie 256,50, Th. Goldſchmidt 96,75, Philipp Holz⸗ mann 1837.75, R, Karſtadt 215, Phönir Bergbau 39,125, Rheiniſche Elektrizität 251, Rheiniſche Stahlwerke 136,75, Polyphonwerke 420, Rheiniſche Braunkohlen 268,25, Schultheiß⸗Patzenhofer 338 75, Leonhard Tietz 245, Ver. lanzleff 286 Ber. Stahlwerke 92375, Weſteregein Al⸗ kali 246, Zellſtoff Waldhof 284,50. ö Berliner Deviſen. Diskontſätze: Reichsb. 7, Lomb. 8 v. H. London 20,32— 20,36, Newyort 4,1845— 4,1925, Amſterdam 168,21— 168,55, Brüſſel 58,21— 58,33, Danzigs 1,29— 81,45, Italien 21,895— 21,935, Kopenhagen 111,76— 111,98, Oslo 111,69— 111.91, Paris 16,375— 16,418, Prag 12,404— 12,424, Schweſz 80,565— 80,725, Spanien 68,86— 69,00, Stockholm 111,92— 412,14, Wien 59,05— 59,18. Sendeſtelle Frankfurt a. M.(Welle 458,6). Donnerstag, 2. Auguſt: 13,0 Uhr: Von Kaſſel: Mit⸗ tagskonzert. 15.30 Uhr: Die Stunde der Jugend. 16.15 Uhr: Die Leſeſtunde. 16.45 Uhr: Von Stuttgart: Nachmit⸗ tagskonzert. 18.30 Uhr: Von Kaſſel: Die Stunde Haus und Garten. 18.45 Uhr: Von Kaſſel: Störungen des Rund⸗ funks. 19.15 Uhr: Probleme der Jugendfürſorge. 19.45 Uhr: Stunde der Frankfurter! eitung. 20.15 Uhr:„Der lachende Ehemann“ Operette in Anſchließend: Von Kaſſel: Spätkonzert. rei Akten von Edmund Eysler. Kalſerslautern(Welle 204.1). Uebertragen von München. Donnerstag, 2. Auguſt: 12.55 Uhr: Mittagstosneet des Kammerquartetts Anny Roſenberger. 16 Uhr: Unterhal⸗ tungskonzert des Ausſtellungsorcheſters. 17 Uhr: Geſchichts⸗ eſpräche. 17.35 Uhr: Einführung in die Oper„Die Zau⸗ erflöte“. 18 Uhr: Uebertragung aus dem eſidenztheater in München. Feſtſpiel⸗Uebertra ung:„Die Zauberflöte“ Oper in zwei Akten von W. A. Mozart. 21.30 Uhr: Be⸗ kenntgabe der nächſten Opernübertragung. 21.35 Uhr! Bunte Schalſplattenſtunde. ö Sendeſtelle Stuttgart(Welle 379,7). Donnerstag, 2, Auguſt: 15.45 Uhr: Plauderei über Blu⸗ 16.15 Uhr: Nachmittagskonzert. 18.15 Uhr: Rundfunk auf Reiſen. 18.45 Uhr: Aus Freibr. g. t. Br.? Mora fonnytroa! Huherfufnfa 1d 18 GENIE MLT EOHHA N YO ARNO FRA N Z UE BEffHTAHMHH8SCTIUIT OUR MHH OGHNAR NEIN TER WEU AA. (28. Fortſetzung.) Sie brachte den kleinen Normann zu einer Nachbarsfrau — für eine Stunde nur, dann kleidete ſie ſich an Auch das tat ſie automatenhaft Sie öffnete das Fenſter. rückte den Stuhl zurecht, der dort ſtand, verſchloß Schränke und Türen, tat andere belangloſe Dinge und wußte nicht. weshalb ſie es tat a Dann ging ſie. a In ihrem Gedächtnis ſtand eines: Pieter Caliſch. Und in ihrer Seele ſtand es auch. Caliſch bewohnte ein elegantes Junggeſellenheim in einer der Straßen am Vondelpark. Dorthin ging Traute Ihre kleinen Füße caſchelten im Laub, das die Wege deckte. Im Taumelflug glitten die letzten gelben Blätter zur Erde Spatzen und Amſeln ſaßen mit aufgepluſtertem Ge⸗ fleder auf den kahlen Aeſten. Sie froren, wie die, die an ihnen vorbeiſchritt Mit Glück im Herzen wirkt ein Herbſttag feierlich, mit Schmerzen im Herzen aber wie ein offenes Grab.„Warte nur— balde—.“ das will dem Bedrückten nicht aus dem Sinn* Als Traute die in Holz geſchnitzten Initialen P. C. unter dem Meſſingknopf der lektriſchen Klingel ſah, ſeufzte ſie. Mechaniſch ließ ſie die Glocke anſchlagen. Kaum hörbar klang der Schall an ihr Ohr Das wirkte angenehm wohltuend, weil es lo wenig auf⸗ dringlich wat. Eln Diener öffnete. Er wat diskret und lächelte nicht. Das pflegen ſonſt Diener zu tun, die ihren unverheirateten Herren Damen zu melden haben der war gut erzogen. Er war vornehm wie ſein Herr. 05 „I Herr Caliſch zu Hauſe?“ fragte Traute. „Jawohl— er früßhſtückt noch“ antwortete der Diener. „Das tut nichts— Bitte melden Sie mich ihm— Frau Der Diener klappte zuſammen, dann verſchwand er. Nach Sekunden ſchon bat er Traute in den Salon und kaum noch hatte ſie ihn betreten, da erſchien Caliſch auch ſchon. Stumm ſahen ſich die beiden Menſchen an. Dann fanden ſich ihre Hände. Eine Träne ſtahl ſich über Trautes Wange. „Was iſt Ihnen, gnädige Frau,“ fragte N in ſeiner gewinnenden und vertrauenerweckenden Art. 21 nglück zu · hauſe? Es geht doch dem Jungen nicht ſchlecht? „Nein.— Er iſt geſund.“ Er ſah, wie Traute befangen war und fühlte das leiſe ittern, das durch ihren Körper ging, in ſeiner Hand. Vor⸗ ſichtig zog er ihren Arm durch den ſeinen und führte ſie zu einem Seſſel. „Wollen Sie ſich nicht ſetzen gnädige Frau? Es ſpricht ſich beſſer, wenn man dem Körper nicht Gewalt anzutun braucht.“ „Sie ſind gütig, Pieter Caliſch, wie immer,“ ſagte Traute und ließ ſich willenlos von ihm führen. Er drückte ſie behutſam in die weichen Polſter eines Leder fauteuils und nahm dann ihr gegenüber Platz „So,“ ſagte er,„und nun, gnädige Frau, begegnen Sie mir, bitte, mit reſtloſem Vertrauen. „Tät ich das nicht, wär ich nicht hier,“ antwortete ſie leiſe und ſah ihn mit ihren zaubervollen tiefen Augen ſchweigend an. So hätte Pieter ſtundenlang ſitzen mögen. in ihren Anblick verſunken und losgelöſt von jeder Umwelt. Endlich begann Traute wieder:„Ich muß Ihnen Schmerz bereiten, Pieter Caliſch,“ ſagte ſie kaum hörbar und drückte die gefalteten Hände gegen die Bruſt.„Mir auch, Pieter Den größeren Schmerz mir ſelbſt Ich kann es nicht wen⸗ den Ich muß!“ Pieter wurde unruhig„Sie ſind ſo Ne eimnisvoll, nädige Frau und ſo— eigen Was iſt? Reden Sie rückhaltlos Bitte!“ Und da ſie ſchwieg, fragte er:„Brauchen Sie meinen Rat, gnädige Frau?“ „Nein— Ihr Geld!“ a Das war wie ein Schrei. Houptmann Mac Leod“ et ab:„Ich weiß alles, e N au. Bitte laſſen Sie es. — Wfjeviel muß es ſein N ——— Pieter zuckte ie und da 15 erklären wollte. wehrte „Zweitauſend Gulden.“ Er ging zum Schreibtiſch und kam mit den Scheinen zurück. 2Bitte nehmen Sie, gnädige Frau.“ Traute tat es, und unter Weinen ſagte ſie:„Ich kann Ihnen nicht danken, Pieter, ich kann es nicht. Für dieſe⸗ Geld nicht. Ich käme mir vor wie eine Dirne.“ „Ich weiß doch, für wen es geſchieht und unter welchem Zwange es geſchieht,“ tröſtete er ſie.„nur daß es geſchehen mußte, das ſchmerzt mich. 5 verſtehe Sie, Pieter Caliſch. O, ſo gut verſtehe ich le 40 Sie ſchwieg und ſah zu Boden. Als ob ſie nachdenke, sah das aus. Dann hob ſie ihr ſchmerzdurchwehtes Antlitz zu 90 auf und tonlos kamen die Worte von den zitternden ippen: „Nun können wir uns wohl nicht mehr wiederſehen, ieter Nun müſſen wir uns— meiden. Nicht nur für kurze eit— für immer. Und was ſo ſchön war zwiſchen uns. das iſt dahin.“ Er wollte antworten, aber ſie legte ihm N die Hände auf die Schultern und blickte ihn aus ihren Auger groß und wiſſend an f „Sprich nichts Pieter und beſchönige nichts,“ ſagte ſie, „ich tue es auch nicht. Eine Frau, die— betteln geht, die bittend zu dem Manne kommt, der— ſie— liebt, nein. Pieter, die kannſt du ehren nur noch dadurch, daß du ſie— 1 „Traute— liebe Traute!“ „Sei ſtill— mein Freund. Du warſt mir viel und nur zu dir habe ich dieſen Weg gehen können— Nun gehe ich den grauen Tag zurück.— Es war ein kurzes Leuchten nut auf meinem Wege. Ein leiſes— liebes— wunder ⸗ 1 7 Klingen aber wird immerdat in meinem Herzen ein.“ ö Damit war ſie gegangen. N Als 75 hinter Pleiere Glück die Türe ſchloß, brach er mitten im Zimmer lautlos Aenne a 5 Am Abend dieſes denkwürdigen Tages ſtattete Pieter: Caliſch, der ſtundenlang mit ſich gerungen und endlich zu e dercn wat, Te Eltern einen Be⸗ uch ab. 5 6 0(Fartſetzung folgt. „ 72 55 9 5 1 Das Miniſterialgeſetz angenommen. Dr. Held wieder Miniſter pra ſident. 11755 München, 31. Juli. 1 55 In der Vollſitzung des Landtages waren Haus und Tribünen ſtark beſetzt. Auf der Tagesordnung ſtand zu⸗ nächſt die im Ausſchuß angenommene Regierun Sborlage über die Verminderung der Miniſterjen. Die Erörterun⸗ 70 leitete Abg. Buchs(Kom) ein. Er begründete einen Antrag, wonach das Handelsminiſterium mit dem Finanz⸗ miniſterium zu vereinigen, das Miniſterium des Aeußeren aufzuldſen und die Miniſterien des Innern und der Juſtiz Ju verbinden ſeien. Der nalionalſozialiſtiſche Sprecher Abg. Dr. Buttmann wandte ſich ebenfalls gegen die Vor⸗ lage und bezeichnete die angeblichen Beſtrebungen nach Staatsvereinfachung als einen Schwindel der Parteien. Abg. Dr. Högner(S.) begründete den ablehnenden Standpunkt ſeiner Parteifreunde und warf der Regierung Held vor, daß nicht ſtaatspolitiſcher Wille bei der Vor⸗ lage Pate geſtanden habe, ſondern koalitionspolitiſche Be⸗ dürfniſſe. Für die Deutſche Volkspartei ſprach dann Abg. Burger⸗ Ludwigshafen. Er erklärte, obwohl ſeine Freunde von jeher für die Staatsvereinfachung eingetre⸗ ken ſeien, ſo teilten ſie doch verſchledene Bedenken, die hier gegen die Negierungsvorlage vorgebracht worden ſeien. Wenn die Deutſche Volkspartei dennoch der Regie⸗ rungsvorlage 1 9 5 ſo aus dem Grunde, weil dieſe Vorlage die Baſis der Regierungsbildung darſtelle. Dieſe Regierungsbildung aber mülſſe als eine Staatsnotwendig⸗ keit angeſehen werden, insbeſondere in der Pfalz, wo man für die rein parteimäßigen Ueberlegungen hier in München wenig Verſtändnis habe, in einek Zeit, in der die Beſatz⸗ ſungszwiſchenfälle an Zahl und Schärfe ſich täglich mehren. e Miniſterpräſident Dr. Held ſetzte ſich hier⸗ auf mit den Gegnern der Regierungsvorlage auseinander und bemerkte dabei, das parlamentariſche Syſtem bringe es mit ſich, daß ſtaatspolitiſche Notwendigkeiten nur auf dem Wege koalitionspolitiſcher Maßnahmen gelöſt wer⸗ den könnten. Trotzdem könne geſagt werden, daß die jetzige Löſung die praktiſchſte von allen Kombinationen ſei. In der ſodann vorgenommenen Abſtimmung wur⸗ den 122 Stimmen abgegeben. Es ſtimmten mit Ja 69, mit Nein 52 Abgeordnete, ein Abgeordneter enthſelt ſich der Stimme. Der Verordnungsentwurf war damit ge⸗ nehmigt. Hierauf ſchritt das Haus zur Wahl des Mi⸗ niſterpräſidenten. In der Abſtimmung wurden wie⸗ derum 122 Stimmen abgegeben. 72 Stimmen entfie⸗ len auf den bisherigen Miniſterpräſidenten D r. Held drei Stimmen auf den kommuniſtiſchen Abgeord⸗ neten Büch s, eine Stimme auf den Natlionalſozialiſten Dr. Buttmann. 46 Stimmzettel waren unbeſchrie⸗ ben. Damit war Dr. Held zum Miniſterpräſidenten ge⸗ wählt. Auf Befragen erklärte er, daß er die Wahl an⸗ nehme.— Darauf wurde die Sitzung vertagt. f Aus Heſſen. Antrag zur Hilfe für den letzten Hagelſchaden in Heſſen. n. Mainz, 31. Juli. Landtagsabgeordnete Späth⸗ Mainz hat einen Nothilfeantrag für die Landmirkſchafl geſtellt. Es heißt in ihm: 1. Ich beantrage, die Regie⸗ rung wolle auf ſchleunigſtem Wege die in den Gemarkun⸗ gen Erbesbüdesheim, Hejmersheim, Weinheim, Nack, Mauchenheim und Bechenheim am 27. d. M. entſtande⸗ nen Hagelſchäden feſtſtellen. 2. Die Regierung wolle ent⸗ ſprechend der feſtgeſtellten Schäden ſofort völlig ausrei⸗ chende Mittel zur Behebung der unbeſtreitbar kataſtro⸗ phalen Notlage der Hagelgeſchädigten zur Verfügung ſtel⸗ leu. J. die Regierung wolle mindeſtens bis zur Eink rin⸗ gung der Ernte 1929 umfaſſenden Steuererlaß der Ha⸗ gelgeſchädigten eintreten laſſen. Gründe: Am Freitag, den 27. d.. M., abends zwiſchen 18 und 19 Uhr, ging über die bezeichneten Orte ein furchtbarer Hagelſchlag nieder, der die Getreide. Obſt⸗ und auch die Weinerte ſtellenweiſe bis zu 100 Prozent vernichtete. Die Hagelkörner hatten mehr als die Größe von Taubeneiern. In Erbesbüdes⸗ heim wurden unter einem einzigen Baum nicht weniger als 41 vom Hagel erſchlagene kote Singvögel aufgefun⸗ den. Der Unterzeichnete und etwa 80 Hagelgeſchädigte haben heute, Sonntag, den 29. d M., die vom Unwetker ſchwer heimgeſuchten Gemarkun beſichtigt. Die über⸗ eifen Gerſte⸗ und Haferfelder ſind total zerschlagen und ſtehen lahl da. Geerntetes und auf Haufen geſetztes Korn liegt wie ausgedroſchen auf den Aeckern. Die Weinberge zeigen ein troſtloſes Bild. Die hoffnungsvolle Ernke liegt zerſchlagen am Boden. Die Zuchtgerten ſind zer⸗ Exiſtenzen ſtehen buchſtäblich vor dem Ruin. Das Ha⸗ gelgebiet iſt zweifellos Notſtandsgebiet. „„„Darmſtadt.(Berhängnisvoller Autoun⸗ fall) Ein ködlicher Autounfall ereignete ſich hier in den ſpäten Abendstunden. Unterhalb der Kiesgrube wurde ein fremder Handwerksburſche von dem Auto eines Berliner Herrenfahrers erfaßt und, ehe das Auto zum Stillſtand gebracht werden konnte, eine Strecke Weges geſchleift. Der Ueberfahrene war in das Vorderteil des Wagens geraten. Die Leiche wies ſchwere Gehirnverletzungen auf. werden. Ueber Das Geſicht war bis zur Unkenntlichkeit zerfetzt. die Schuldfrage iſt noch nichts bekannt. Furchtbares Eiſenbahn⸗Auglück Bei dem neueſten großen Eiſenbahn⸗ unglück, das ſich geſtern Nachmittag bei Augsburg zugetragen, fanden über 20 Perſonen den Tod und 25 Schwerver⸗ letzte und viele Leichtverletzte find zu verzeichnen. An der Unfallſtelle haben ſich herzzerreißende Szenen zugetragen. Unter den Schwerverletzten befindet ſich auch ein Oberlehrers⸗Ghepaar aus dem benachbarten Wein ⸗ . Die Feuerwehr mußte alarmiert und der Wagen gehoben werden, um ihn aus ſeiner ſchrecklichen Lage zu befreien. Er konnte nur noch als Leiche geborgen Erlebniſſe, die zur Warnung dienen! Ein deutſcher Arbeiter, der vor kurzem von Wer, bern an der wergchchrllondiſchen Grenze angeworben unk hach Belgien verbracht worden war, iſt von einer dortiger Arbeitsſtelle geflohen. Er hatte die ganze Reiſe zu Fuß gemacht und ſchilderte ſeinen Aufenthalt in Belgien, dei gar nicht ſo verlocend geweſen ſei, wie ihm die Agenken vorgeſchwindelt hätten. Beſ ihrer Anwerbung wurde den Leuten ein Lohn von täglich 50 Franken verſprochen, außerdem freie Fahrt und freie Verpflegung für die ſerſten drei Tage. An ihrem Beſtimmungsort, Zeche Zwartperk bei Gent, wurden ſie in Flachbauten, ſoge⸗ naunten Menagen, untergebracht. Die Verpflegung wurde mit 18 Franken pro Tag berechnet, ſei aber ſehr knapp geweſen. Er habe dagegen ſehr ſchwer arbeiten müſſen. Durch die hohen Temperaturen, die in dem dortigen Berg⸗ werk herrſchten, ſeſen ſelbſt erfahrene Hauer nach zwei Stunden ſo erſchöpft geweſen, daß ſie ſich kaum noch fort⸗ bewegen konnten. Als dieſe Leute nun hofften, am Lohn⸗ tag ihr ſauer verdientes Geld zu erhalten, wurde ihnen eine Aufrechnung ausgehändigt, worin ihnen die Reiſe⸗ koſten mit 106,5 Franken, ein Aufenthaltsausweis, den ie noch nicht einmal erhalten hatten, mit 150 Franken, erätſchaften mit 96 Franken und die Verpflegung für elf Tage, vom erſten Tag an gerechnet, mit 198 Franken berechnet wurde. Sie hakten mithin eine Schuld von 550 Franken, der ein Lohn von zehn Tagen, im günſtigſten Fall von insgeſamt 380 Franken, gegenüberſtand. Geld belamen ſie nicht, und ſo wurde es ihnen zur Unmöglichkeit gemacht, in ihre Heimat zurückzukehren. Die Tragödie des Nevueſtars. Jenny Golder und Löwenſtein. Kürzlich hatte der Selbſtmord des berühmten Pariſer Revueſtars Jenny Golder, die man vielleicht nicht mit Anrecht die ſchönſte Frau von Paris nannte, erhebliches Aufſehen erregt, zumal man ſich über die Motive des Freitodes dieſer glänzenden und begabten Künftlerin von Format völlig im unklaren war. Man glaubte wohl von Melan⸗ cholie und Enttäuſchungen auch rein perſönlicher Natur ſprechen zu können, doch reichte all dies nicht aus, um eine Hündige Erklarung dafür zu finden. Nunmehr taucht ein Bericht eines Berliner Kollegen der Jenny Golder auf, der geeignet iſt, dieſen Zuſammenhang nicht nur zu klä⸗ ten, ſondern auch den großen Liebestragödien ein neues Kapitel hinzuzufügen. Kein geringerer als Baron v. Löwenſtein iſt es, dem die Sympathien Jenny Golders galten und ſein Tod iſt die Veranlaſſung dazu, daß ſie freiwillig aus dem Leben ſchied, Peter Sachſe, ein bekannter Berliner Künſtler, be⸗ richtet darüber: Im Frühjahr 1927 kom uny mit dem Enſemble der Pariſer Revue„Vive la femme“ nach Berlin. Hier in Berlin erfüllte ſich ihr Schickſal. In der linken Proszeniumloge ſaß eines Tages ein Hüne, der kein Auge von Jenny ließ, Er ſaß am nächſten Tage wieder in der Loge, als der Künſtlerin ein Rieſenarran⸗ gement von Orchideen überreicht wurde. Darin ſtak eine goldumrändete Viſitenkarte: Baron de Löwenſtein, Bru⸗ kelles. Jenny Golder und niemand in dem Revueenſemble ahnte damals, wer dieſer Baron war, auch in Berlin wuß⸗ ten nur ganz wenige Vertraute, daß die großen Aufkäufe von deutſchen Kunſtſeideaktien auf dieſen Hünen aus Brüſ⸗ ſel zurückgingen, Vorerſt ſah man ihn dann nicht mehr in der Loge des Admirals Palaſtes— erſt nach einer oche war er wieder da, auch die Orchideen. So lernten ſich Jeuny Holder und Löwenſtein, beide fern ihrer Heimat, in Berlin kennen. . Löpwenſtein, dieſe Figur, die eine Erfindung Wede⸗ kinds ſein könnte, war ein Mann, der an Frauen An⸗ ſprüche ſtellte und Jenny Golder, die ſieben Sprachen ſprach, deren Konverſation aus den reizendſten Epigram⸗ men beſtand, war ihm geiſtig gewachſen. Die Bekanntſchaft wuchs ſich zur innigſten Freundſchaft aus, die ihre Spannung durch die faſt ſtändige Trennung der beiden erhielt. Jenny Golder ging nach Paris zurück, Löwenſtein nach c London, Amerika. Als er aus Amerika zurück war, ſuchte er mindeſtens einmal in jeder Woche ein paar Stunden eine Zuſammenkunft mit Jenny Golder. Da durfte niemand erfahren, wohin ſein Flug⸗ zeug von Brüſſel aufgeſtiegen war, und Jenny war weiſe genug, den ö Schleier des Geheimniſſes, fetzt und für die nächſtjährige Ernte unbrauchbar. Die den der große Finanzmann um ſeine Liebe gewahrt wiſ⸗ ſen wollte, nicht zu lüften. Der Selbſtmord Jenny Gol. ders war uns, noch ehe die Leiche Löwenſteins gefunden wurde, der Beweis, daß der Baron wirklich tot war. Bei der tiefen Neigung, die Löwenſtein und Jenny Golder, zwei Menſchen von großem Format, verband, muß die Künſtlerin irgend wie die Gewißheit erlangt haben, daß Löwenſtein nicht mehr unter den Lebenden weilte. So folgte ſie ihm in den Tod aus einem Leben, das nun für ſie den letzten Wert verloren hatte. 9 Lokales und Allgemeines. Wetterbericht vom 1. Auguſt. N Auf der Rückſeite der großen Nordmeerzyklone iſt neuerdings Kaltluft bis zum Aermelkanal vorgeſtoßen und wird bei ihrem weiteren Vordringen das flache Feſt⸗ landhoch porausſichtlich verſtärken. Nach vorübergehen⸗ der Bewölkungszunahme mit Niederſchlägen, die ſtellen⸗ weiſe auch von Gewittern begleitet ſein werden, ſteht da⸗ her ſpäter wieder Aufheiterung, bevor. ö Vorausſichtliche Witterung bis Don⸗ nerstag: Zunächſt wolkig, ſtrichweiſe Niederſchläge, ſtel⸗ lenweiſe in Gewitterbildung: kühler. a g —— 1 5 Der Auguſt im Volksmund. Der Monat Auguſt mit ſeinen 31 Tagen trägt ſeinen Namen nach dem römiſchen Kaſſer Auguſtus und hieß ur⸗ ſprünglich Sertilis, der ſechſte Monat, weil bei den Rö⸗ mern das Jahr am 1. März anfing. Seit Kerl dem Gro⸗ zen heißt er auch der Erntemond. a g Auf den Feldern und im Garten geht die Ernte vor ſich. Ueberall in den Aehrenwäldern vernimmt man die eigenartige Muſik des Dengelns der Senſe, die haarſcharf ſchneidend die Halme niedermäht, und knarrende, ſchwer⸗ beladene Wagen bringen den goldenen Ernteſegen in die Scheuern. Die Ernte bringt dem Landmann pfel Arbeit aber auch reichen Segen:„Wer in dem Heuel(Heuſonatz nicht gabelt, in der Ernte nicht zappelt, im Herbſt nicht früh aufſteht, ſeh zu. mie es ihm im Winter aeht. 7 ſchein und Wärme exwünſcht. Daher will eine alte Bauern⸗ und Wetterregel wiſſen:„Vor Auguſtkot und Maiſtaub bewahr uns Gott.“ Viel Regen während der Ernte iſt dem Landmann nicht genehm. Allzu trocken aber darf es in dieſem Monat auch nicht ſein:„Wenn's im Auguſt ohne Regen abgeht, das Pferd mager vor der Krippe ſteht.“— „Der Tal tut dem August ſo not, wie jedermann das täglich Brot.“ Auch der Winzer wunſcht ſich noch trocenes und war⸗ mes Wetter für das Reifen der Trauben:„Was Juli und Auguſt nicht geraten, läßt der September ungebraten.“ Die erſtgenannten Monate müfſen mit ihrer großen Wärme dazu beitragen, daß es einen guten Herbſt gibt: Bringt Mariä Himmelfahrt(15. Auguſt) Sonnenſchein, jo gibt es heuer einen guten Wein.“—„Schlechten Wein 19 5 es heuer, wenn St. Lorenz(10. Auguſt) ohne Feuer.“ 6 Ebenſo muß es für das Ausreifen des Obſtes trocke⸗ nes und warmes Wetter ſein: bei feuchtem Welter ent⸗ wickeln ſich in dem Obſt leicht Keime und laſſen es in Fäulnis übergehen. Darum rät alte Bauernweisheit: „Tau im Auguſt iſt ungeſund; drum wiſch die Frucht vor [dem Mund.“ Nach den Beobachtungen des Volkes iſt der Auguſt auch beſtimmend für die Witterung der künftigen Monate: „Wie Bartholomäitag(24. Auguſt) ſich hält, ſo iſt der ganze Herbſt beſtellt.“ Ebenſo:„Sind L thel ſchön, iſt ein guter Herbſt vorauszuſehn.“ Möchte doch der Erntemonat, von dem für uns ſo viel abhängt, nach den ſchweren Jahren, die hinter uns liegen, auch hinſichtlich des Wetters beſſer ausfallen als in den vergangenen Jahren es der Fall war, und durch Millionen unſerer Volksgenoſſen bringen! —— Juli und Auguſt im Hundertjährigen. Die wiſſenſchaftlichen Wettermacher hatten für den Monat J ſind gründlich mit ihrer Weisheit hereingefallen. Der Hundertjährige blieb auf der ganzen Linie im Recht, weil er einen überaus ſchönen Juli Duale bh und ſeine„Kundmachung“ traf faſt buchſtäblich ein, wie man heute am letzten Tage des Monats mit Vergnügen ſeſt⸗ ſtellen kann.— Für den Monat Auguſt ſtellt der„Hun⸗ dertjährige“ folgende Prognoſe: Die Julihitze ſetzt ſich auch in den Auguſt hinein fort, freilich nicht lange, nur bis zum 3. oder 4. Auguſt. Am 5. ſetzt mit ziemlicher Sicherheit Regenwetter ein, das bis zum 19. anhält. Ge⸗ witter ſind ſelten, höchſtens am Anfang dieſer Regen⸗ 115 Am 20, und 21. wird es ſchön werden— dann e tzt rechtes Aprilwetter, regneriſch und unbeſtändig, ein, das bis zum Schluß des Monats anhält.— Die aſtrome⸗ teorologiſchen Wiſſenſchaftler prophezeien dementgegen alſo: Zu Beginn des Monats ſchön und warm, Gewitter⸗ neigung. Um den 4. und 5. Verſchlechterung mit Regen und Temperaturfall, dann unbeſtändiges, wechſelnd heite⸗ res und trübes Wetter, reichliche Niederſchläge. ieſe Wetterlage dürſte den ganzen Monat über anhalten. Im lekten Drittel trockener, mit Gewitterbildung. * Eingemeindungspläne. Die Vorverhanblungen um die Singeme nung von Seckenhelm und Wan ſtadt nach Mannheim ſiad ſoweit gediehen, daß in der nächſten geit die mündlichen Beſprechungen beginnen können. Motorradunfall. Auf der oberen Riedſtraße in Käfertal ſtieß geſtern nachmittag ein Motorradfahrer beim Ueberholen eines Laſtkraftwagens mit einem ent⸗ gegenkommenden Radfahrer zuſammen. Der Radfahrer, ein 38 Jahre alter Kontrolleur, wurde zu Boden ge⸗ worfen und am rechten Oberſchenkel verletzt. Durch den Zuſammenſtoß verlor auch der Motorradfahrer, ein 31 Jahre alter Kaufmann aus Viernheim, die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und kam 50 Meter von der erſten Unfallſtelle entfernt ebenfalls zu 155 Er brach dabei den linken Unterarm. Auch ſeine Bei⸗ fahrerin, ein 37 Jahre altes Fräulein, zog ſich am linken Knie und an den Händen Schürfwunden zu. Alle drei Verletzten wurden mit dem Sanktätsauto nach dem All gemeinen Krankenhaus Mannheim verbracht. Sport und Spiel. Sportvereinigung Amieitia— Allgem. Sportverein Ludwigshafen 4:0 5 Mit einem einwandfreien 4:0 ſiegte am verfleſſenen Sonntag die einheimiſche Sportvereinigung den neugegrün⸗ deten Allgem. Sportverein Ludwigshafen Die Viern⸗ heimer, obwohl mit Erſatz, waren wieder federzeit tonan⸗ gebend und beherrschten das ganze Spiel hindurch das Feld. Bei den Gäſten fehlte eben doch noch das richtige Berſtändnis und der Sturm ſchoß ſehr ungenau. Kom⸗ menden Sonntag folgt die Sportvereinigung einer Ein⸗ ladung des Fußdall-⸗Clubs Schriesheim zu ihrem dies⸗ jährigen Sportfeſt. Als Abſchluß desſelben findet ein Pokalſptel ſtatt zwiſchen Sportvereinigung 1. und dem A. Meiſter, jetzt Kreisliga ſpielenden„1913 Mannheim“. Mit dieſem Spiel iſt zu gleicher Zeit ein kleiner Aus- flug des geſamten Vereins geplant. Abfahrt wird noch rechtzeitig bekannt gegeben. Vereins nachrichten der Sportvereinigung. Donnerstag: Vorſtand⸗ und Verwältuntzbausſchußfihung. * Zur gefl. Beachtung! Der heutigen Nummer dieſer 0 1 iſt ein Proſpekt der Firma Schuhhaus Hirſch in Weinheim beigegeben, welcher in Anbe⸗ tracht der herabgeſetzten Preiſe während des Salſon⸗ Ausverkaufs, der heute beginnt, beſonderer Beachtung zu empfehlen iſt. Bekaunz machung. „: Gatptels. 5 5 5 955 85 Waſſer⸗ und Elektriziias⸗RKommiſſton dat in ihrer zeſtrigen Sitzung den OGafprets ab 1. uuguſt 1928 auf Pfg. pro 20 ebm feſtgeſetzl. Sternheim, den 31. Juli 19268. Seſſiſche Bürgermeiſterel Biernheim. Lamberth. Für die Zelt der Ernte iſt dem Landmann Sonnen⸗ a orenz und Bar⸗ ſchwer⸗ beladene Erntewagen die Erfüllung der Hoffnungen von uli ſchwere Gewitter, Stürme und Regen ohne Ende, aber nur ſehr wenig gute Tage prophezeit. Sie