Wirtſchafts⸗Uebernahme und Empfehlung Der titl. Einwoknerschaft Viernbeims zur gefl. Kennt- nis, dab ich ab 1. August 1928 die Wirtschaft Zum Stern Waldstraße übernommen habe. 0 5 Es wird mein eifriges Bestreben sein, meiner werten Kundschaft in jeder Weise mit besten Speisen u. Getränken zu dienen, und bitte daher um geeigneten Zuspruch. Gleichzeitig laden wir zu der Eröffnungs- Feier aum Samstag, den 4. August, abends 9 Uhr, Freunde und Gönner ergebenst ein. Wilh. Schmtt und Frau Lokal Stern, Waldstraße. 5 8 42 * — — 2 * 8 8 — 8 8 8 8 g N 2 N 2 7 ine „ Männer- e S οο οποοοονοοοον ονονονοον N„Harmonie“ besangverein Mernkeim 2999 EINLADUNG eee Aim Sonntag, den 5. August 1828 hält der Verein ein im rambourwäldehen ab verbunden mit Musik- und Gesangs- Verträgen. Hierzu laden wir unsere werten Mitglieder, sowie Ver- eine, Freunde und Gönner aufs freundlichste ein. Der Vorstand. NB. Zum Ausschank kommt Bensheimer Guntrum— Bier. Stein 50 Pfg. Doccocccccocc cc Neue Kartoffeln Feder Roschauep-Tum Rebstock Empfehle Lebensmittelhaus ucht A ceeeaggam e Friedrichsfelder Einmachtöpfe n Gg. Rehm, Friſeurgeſchäft — eee, eee eee a 8 Neue 05 2555555925555 5 5595555 Karle! hat zu verkaufen Peter Belz Verloren eine leinene Plepdg-Oacke von der Luiſenſtraße bis Schmied Wund erle Nat haus ſtraße und ſchwar⸗ zer Lederriemen am Wleſenw erzlichen Dank. Lieder⸗Vorträge, mit 3 1 1 1 Herzlichen Dank! Für die große Beteiligung an dem Sommerfeſt der Freiw. Luiſenſtraße 56. Feuerwehr ſagen wir der geſamten Ein wohnerſchaft an dieſer Stelle Beſonders danken wir den bereitwilligen Helfern für die gerne geleiſteſte Arbeit und den titl. Geſangvereinen für die weſentlich beigetragen haben. 5 Der Vorſtand der Freiw. Feuerwehr Viernheim. Hugleich wind gebeten, noch rückſtändige Rechnung. v. letzten Sommerfeſt bis ſpätet. Samstag, 3. Ang. beim Rechner A. Weidner, Lampertheimerſtr. 7 einlöſen zu wollen. denen ſie zum guten Gelingen des Feſtes e 4 Gegen Helsbnagg a5. zugeben in der Exped. dieſes Mlattes Empfehle: Birnen, Pflaumen, Bananen Oelnüſſe Bohnen, Saletzurken, Rotkraut Weißkraut, Gelberüben, Zwiebel, Tomaten Neue Kartoffeln Lebensmittelhaus Peter Roſchauer „Zum Rebſtock“ zu verkaufen Martin gegenüber der Apothelne Danksagung. Für die uns anläßlich des Heimgangs unseres Sohnes und Bruders F ranz Wilhelm in so überaus zahlreicher Weise bewiesene Teil- nahme sprechen wir auf diesem Wege unseren herzlichsten Dank aus. Ein besonderes„Vergelt's Gott“ sagen wir für die zahlreiehe Beteiligung beim Begräbnis, für die vielen Kranz- und Blumenspenden und die Stiftung von hl. Messen. Den Schulkameraden und Freunden des lieben Verstorbenen, sowie den Jungbauern sei für das treue Gedenken am Grabe besonders gedankt. Viernheim, den 1. August 1928 Die trauernden Hinterbliebenen: fame un. Munuein d. ian lbentes-Ausverhan ui dauert nur noch einige Tage. Niemand versäume die günstige Einkaufs- Gelegenheit. Sie sparen viel Geld! Robert Steiert d verschied gestern unser lieber Vater Isel Huller Wwohlvorbereſtet durch den Empfang der hl. Sterbesakramente im Alter von 29 Jahren. per Liter 18 Pf. Elnmechgläser u.-Apparate Sbehfalls sehr billig bei -und Welnhelmerstr, 58. ‚Röder'- u. ‚Juno'“-Herden Grösstes Lager in Uasbectcherden und UasEO cer. hg Gas- so-wͤie Kohlenherde werden ohne Berechnung von Arbeitszeit fix und fertig an Gasleillung bezw. Kamin angsschlossen. Trade Aswan Damen- Herren- und I zu billigen Preisen 0 e Maren-Lotterie eee — Nur 120 000 Lose à 50 Pfennig. 12 1 6 1 Sgegartenstraße genehmigt. 2627 Gewinne! Ziehung garantiert I8. August in Mannheim. 2 und unterstützt diese Hilfs-Organisation durch Loskauf, die uberall zu haben sind. alsnzender Gewinnplan! rasch und sicher: die Urheiter-Samariter Zur Beschaffung von Geräten usw. wurde eine Gewinnt! 2———ů— Freitag abends 7 Uhr trifft eine friſche Sendung erſtklaſſiger Lünferſchweine ein und ſtehen hel Jakob Knapp, Lorſcherſtraße 24 zum Verkauf Müller, Schweinehdlg. 0 Weinheim Viernheim, den 1. August 1928. dle kauernden HMintersledenen. Die Beerdigung findet morgen Freitag 6 Uhr vom Krankenhaus aus statt. Freitag, den 3. Auguſt 1928 abends 9 Uhr findet im Lokal zum Karpfen eine Turngenoſſenſchaft 1893 Ver ſammlung ſtatt. Um zahlreiches erſcheinen der Mitglieder erſucht Der WVorſtand. N. B. Die Fußballer welche an den Bezirks. ſpielen teilnehmen wollen müſſen, reſtlos an⸗ weſend ſein,. D. O. 22 114 R- Mark Dekanntmachung las Hiarnhelmer ereditbereins m. h. l. Die Zahltage des Vereins kinden jetzt wieder jeden Tag statt und zwar ieee e. 55128 Uns. Leeden Q samstag jedoch Vormittag von 9.12 Uhr. Es wird darauf aufmerksam emächt, daß außer der angegebenen Zeit keinefſei Kasse- Ge. schäfte gemacht werden dürfen. ner Vorstand. Nach kurzem schweren Leiden „ ja die . 0 1 . Int tach watt Ausnahme ber Sonn- und Feiertage.— Bengeprels monatl. 1 N. gebracht.— Gratisbeilagen: wöchentl. das achtſeitige illustrierte ntatzb blatt„Sterne und Blumen“, halbjährlich einen ſrahrplan ſowie einen Wand⸗ ider.— Annahme von Abonnements täglich in der Geſchäftsſtelle u. beim Zeitungs träger Ades, ilteges u. erfolgreichstes Lokal⸗Anzeigeblett in iemheſn amme: Anzeiger, Viernheim— Poſtſchecktonte Nr. 21577 Amt furt a. N.— Schriftleitung, Druck u. Verlag: Joh. Martin, Geſchäftsſtelle Narhausftr. N ſprecher 117. 2 Neues in Kürze. 7 26: Unter dem. Vorſitz des Reichsverke rsminiſters 964500 05 1 170 ie eee Lertehrston eren ſtatt, Die 7 uf die zahlreichen Kataſt ro F Zeit wichtige Beſchlüſſe ſaßte. e 171 5 10. Presa im n iſt in Köln zum Be⸗ a im offiziellen Auftrag de öſiſ Wee 3 ftrag der franzöſiſchen 2: Die litauiſche Regierungspreſſe richtet heftige An⸗ ä egen Deutſchland, dem ſie zweidentige Haltung i dem Konflikt mit Polen vorwirft und die Drieutierung nach dieſem empfiehlt. zb: Die polniſchen Truppen bewegungen, deren Zweck immer noch nicht klargeſtellt iſt, haben in den örtlichen Erregung hervorgerufen. Grenzbezirken täglich wachſende 372 Während in Belgrad die Skupſchting als Rumpf⸗ parlament tagt, iſt in Agram die kroatiſche Oppoſition in Verbindung mit den Bauerndemokraten zuſammengetreten. 7 25* 2 2 92 2 Das geheimnisvolle Nüſtungskompromiß e In der Regierungserklärung vom 3. Juli d. J. findet ſich bekanntlich auch der Satz, daß es Aufgabe der nächſten Völkerbundsverſammlung ſein werde, Klarheit zu ſchaffen über den Weg, den der Völkerbund künftig in der ernſten Frage der Abrüſtung gehen wolle. Aehn⸗ lich hatte ſich ja auch ſchon bei der letzten Tagung der vorbereitenden Abrüſtungskommiſſion der deutſche Delega⸗ tionsführer dahin ausgeſprochen, daß Deutſchland einen Appell an den Völterbund richten werde, die Abrſiſtungs⸗ perhandlungen fortzuſetzen und zu fördern. Dieſe deut⸗ ſche Forderung wird nun zweffellos noch unterſtützt da⸗ durch. daß inzwiſchen der Kellogg-Vertrag. durch den nertragſchliezenden Parteien erklären,„daß ſie den Krieg als Mittel für die Löſung internationgler Streitfälle nerurteilen und guf ihn als Werkzeug natſo⸗ naler Politik in ihren gegenſeitigen Beziehungen verzich⸗ fen,“ unter Dach und Fach gebracht worden iſt. Die deutſche Regierung hat ja auch bereits in ihrer Note vom 27. Anuril an den amerikaniſchen Staatsſekretär Kellogg die Erwartung ausgeſprochen,„daß das Zuſtandekom⸗ men eines Paktes von ſolcher Tragweite nicht verfehlen wird, alsbald ſeinen Einfluß auf die Geſtaltung der internationalen Beziehungen geltend zu machen. So müßte dieſe neue Garantie für die Erhaltung des Frie- dens den Bemühungen um die Durchfü hrung der allgemeinen Abrüſtung eien wirkſamen n⸗ puls geben.“ Mit einiger Ueberraſchung han die Melt aus der letzten Rede Chamberlains im engliſchen Unterhaus ent⸗ nehmen können, daß eine engliſch⸗franzöſiſche Einigung in der Frage der Seeahrüſtung erzielt worden ſei, eine Dar⸗ ſtellung, die inzwiſchen von franzöſiſcher Soite beſtätigt worden iſt. Damit iſt weniaſtens die Fortführung der Abrüſtungsdebatte wieder geſichert, wobei daran erinnert ſein mag, daß die Abrüſtungsverhandlungen völlig in eine Sackgaſſe geraten waren. Eine ganz andere Frage iſt freilich, ob die Ausſichten für die Abrüſtunasdehatte nach dem franzöſiſch⸗engliſchen Kompromiß als günſti⸗ ger betrachtet werden können, Hier ſcheint eine er⸗ hebliche Portion Mißtrauen am Platze zu ſein, wenngleich ſich endgültiges im Augenblick noch nicht ſagen, läßt, da die Einzelheiten der enaliſch⸗franzöſiſchen Eini⸗ gung trotz ſehr umfangreicher Artikel in der enaliſchenn und franzöſiſchen Preſſe noch nicht bekannt ſind. Es muß aber 0 0 des Themas Rüſtungsbeſchränkungen ſich zwei bildeten Reſerviſten ausdehnen. Dem wiiderſetzte ſich Frankreich ſehr energiſch mit der Begründung, daß eine ſolche Beſchränkung die allgemeine Dienſtpflicht praftiſch aufhehe. Die andere Streitfrage beſtand hinſichtlich der Seerüſtung. England hat bekanntlich ein großes Intereſſe daran, daß Frankreichs U⸗Bootziffer beſchränkt bleiht, es ſtellte ſich deshalb auf den Standyunkt, daß es nicht genügt, die Geſamttonnage einer Marine feſtzulegen, ſa daß die Marineleitung die Möglichkeit hat, dieſenigen, Schiffstupen zu bauen, die ihr beſonders erforderlich er⸗ ſcheinen, ſondern England wollte im Gegenſatz zu Frank⸗ reich und Amerika eine Beſchränkung der Tonnage für jede einzelne der Schiffskategorien. Bekanntlich geht Eng⸗ land ſo weit, daß es auch eine Unterteilung des Kreuzer⸗ begriffes forderte, woran die letzten amerfkaniſch⸗eng⸗ liſchen Verhandlungen ſcheiterten. e Es hat nun den Anſchein, als ob Frankreich in Be⸗ zug auf die Seerüſtungen ſich dem Standpunkt Englands angeſchloſſen hat, während England die franzöſiſche Auf⸗ ſaſſung über die Landrüſtungen annimmt. In dieſem Sinne äußern ſich wenigſtens die meiſten der franzöſi⸗ chen Blätter, die davon ſprechen, daß Frankreich durch jes Kompromiß ſeine Rüſtungen zu Lande ſo regeln könne,„wie es ſeinen Bedürfniſſen entſpreche““ Dem widerſpricht allerdings ein Artikel des„Daily Tele⸗ arapb“, nach dem ſich das Kompromiß nur auf die Me⸗ iernheim er Biernheimer Tageblatt ieberholung ab mittags 8 : Die ein etitzeile koſtet 25 Pfg., bie Rel eee e e t en or„—. Lese dſteten r ſamtlichen ae Deutſchlands und des Auslands, Amlsblatt der Heſſiſchen Büärgermeiferei und des Poltzeiants latzv iften bei A werden nach Möglichkeit berückfichtigt.— Für die n e Wige e Tagen, kaun jedoch eine Wewüßr nicht eee 7 eiger Slernhetmes Bürger- tg.—. Stern. Netze 60 — im unſeren unabme von Anzeigen ng, Freitag, den 3. Auguſt 1928 45. Jahrgang thoden der Einſchränkung der Seeſtréitkräfte und zwar hauptſächlich durch Einſchränkung der Tonnage bezieht. Aber auch in engliſchen Blättern iſt zu leſen, daß die Be⸗ deutung der engliſch⸗franzöſiſchen Einigung weitaus grö⸗ ßer ſei, ja daß man geradezu von einer Art Ver⸗ einheitlichung des Oberbefehls über die Land⸗ und Seeſtreitkräfte beider Länder ſprechen könne. Daß amit aber die Ausſichten für Genf ſich nicht gebeſſert hätten, braucht wohl kaum beſonders betont zu werden, die Debatten der Abrüſtungskommiſſion müßten unter ſolchen Umſtänden genau ſo fruchtlos bleiben wie bisher und von einer Rüſtungsbeſchränkung, geſchweige denn von einer Abrüſtung, könnte genau ſo wenig die Rede ſein, wie bis zum heutigen Tage. Sicherheit iſt erſtes Gebot. Die Ergebniſſe der Verkehrskonferenz. Berlin, 2. Auguſt. ſondere das ſüddeutſche Netz der Deutſchen Reichsbahn betroffen haben, fand unter dem Vorſitz des Reichs⸗ verkehrsminiſters von Guerard und unter Betefligung des Generaldirektors der deutſchen Reichsbahngeſellſchaſt Dr. Dorpmüller eine eingehende Ausſprache mit Mitgliedern der Fraktionen des Reichstages ſtatt. Die geladenen Ver⸗ Beſprechung und betonte hierbei, daß, um die höchſte Betriebsſicherheit zu erzielen, die Koſtenfrage keine Rolle ſpielen dürfe. Dieſer Auffaſſung ſtimmte der General- direktor der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft bei. Urſachen und Folgen jedes einzelnen Unglücks wurden alsdann aus⸗ führlich durchgeprüft. Beſonders eingehend wurde Har⸗ über verhandelt, ob die Strecken und Bahnhöfe m ihren Sicherungseinrichtungen, ſowie die Beanſpruchung des Perſonals den Anforderungen einer geordneten Betriehs⸗ führung beſonders in Süddeutſchland genügen. Es wu den die vereinbarten Maßnahmen zur Sicherung des Betriebes allſeitig gebilligt. Dieſe Maßnahmen betreffen insbe⸗ ſondere folgendes: Tun N Sunn N l N 8 0 4 a Ib be. 2.— Daiiisel. er e len,, * * 4 7 o lſgofpfßsn. N 1 77 0 2 7 6 L N gen eee eee rente e* 77 ————— o Hin darauf verwieſen werden, daß hei der Erörterung großeß Streitfragen herausgebildet hatten, in denen der eng⸗ liſch⸗franzöſiſche Gegenſatz nicht überbrückt werden konnfe. N Bei der Landrüſtung nämlich wollte England die Be⸗ ſchränkung der Streitkräfte auch auf die Zahl der ausge⸗ ö Im Hauptbahnhof München werden die beſtehenden Blockeinrichtungen ſofort durch zwiſchenzeitliche Verbeſ⸗ ſerungen vervollkommnet. Die Fertigſtellung der im Gange befindlichen endgültigen Zentraliſierung der Siche⸗ rungsanlagen des Bahnhofes wird mit allen Mitteln und ohne Rückſicht auf die Koſten beſchleunigt. Die übrigen noch nicht mit zentraliſierten Sicherungsanlagen ausge⸗ rüſteten Bahnhöfe, werden unverzüglich darauf nachge⸗ prüft, welche Maßnahmen getroffen werden müſſen, um bis zur Ferligſtellung ſolcher Anlagen die Sicherheit des Betriebes zu erhöhen. Die Durchführung dieſer Maß⸗ nahmen wird beſchleunigt. Darüber hinaus beſtand Uehereinſtimmung, daß die Dienſteinteilung bei der ganzen Reichsbahn einheitlich ſein mülſſe. Die Dienſteinteilung der norddeutſchen Bahnen iſt auf die ſüddeutſchen Bahnen auszudehnen, da ſie für die Betriebsführung und die Erhaltung der Spannkraft des Perſonals zweckentſprechender iſt. Mit Bezug auf das Münchener Unglück wurde hervorgehoben, daß an Tagen beſonderer Inanſpruchnahme des Perſonals, z. B. bei ſtarkem Verkehr oder bei großer Hitze, Verſtärkungs⸗ perſonal mehr als bisher vorzuſehen iſt. Billigung fand auch die frühere Feſtſtellung, daß zur Ueberwachung der Oberbauarhbeiten weitere Kontrollen notwendig und daß die Umbauten tunlichſt zu beſchleunigen ſind. Außerdem wurden eine Neihe weiterer Maßnahmen erörtert, ſo die Fragen der Vereinfgchung der Dienſtvorſchriften, einer Nachprüfung der Dienſtdauerheſtimmungen, die Fragen der Zuggeſchwindigkeiten, der Verſtärkung des techniſchen Dienſtes und der eventuellen Verminderung des Verwal⸗ tungsdienſtes. i f 175 Es wurde von den anweſenden Vertretern des Reichs⸗ tages beſonders betont, daß die Verhältniſſe in Süddentſch⸗ land einer ſcharfen Nachprüfung b⸗dürſen. f 7 0 N 0 0 f 1 1 7 5 . unbeſchadet der unterſchiedlichen Durchführung de zwischen dem Neichsverkehrsminiſter und 2 05 Generaß direktor ſchon vereinbarten Maßnahmen wurde beſchloſ⸗ ſen, einen beſonderen Arbeitsausſchuß einzuſetzen, deſſen N ufgahe es iſt, die geſamte Sicherheitslage der Reichs⸗ zahn eingehend durchzuprüfen. Die Zuſammenſetzung die⸗ es, Ausſchuſſes, der nicht zu groß ſein soll, wurde dem Reichsverkehrsminſſter überlaſſen. Der Ausſchuß ſoll feine Arbeiten tunlichſt bald aufnehmen und über das Ergebnis berichten. * 4 N Miniſter Herriot in Köln. Sein Gruß an das deutſche Geistesleben. D Köln, 2. Auguſt. 5 Der franzöſiſche Anterrichtsminiſter Herriot traf am Mittwoch abend 9.42 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug von Paris in Köln ein. Mit ihm kamen poch etwa 20 ftanzöſiſche Verlagsdirektoren und Cheſted al⸗ tretet der Bayeriſchen Volkspartei waren nicht erſchienen. Der Reichsverkehrsminiſter erläuterte den Zweck der teure aus Paris an. Herriot wurde auf dem Bahnſteig von Vertretern der Stadt und der Preſſe begrüßt. Daun Antüßlich der letzten Eiſenbahnunfälle, die insbe⸗ begaben ſich die Herren zum Preſſaturm, wo ein Abend⸗ eſſen ſtattfand. f Am Donnerstag vormittag beſichtigte der franzöſiſche Miniſter eine Reihe pon Wohlfahrtseinrichtungen und ſtädtiſchen Anſtalten. Um 1 Uhr mittags gab der Mini⸗ ter der Stadt Köln im Hotel Excelſior ein Frühſtück. Anſchließend begann die Beſichtigung der Preſſa, die bis in die Abendſtunden dauerte. Donnerstag abend um 3 Uhr wird dann die Stadt Köln zu Ehren Herriots ein großes Feſteſſen im Gürzenich veranſtalten, bei welcher Gelegenheit verſchiedene mehr oder weniger offizielle Ne⸗ den vorgeſehen ſind. Die Blätter veröffentlichen einen Gruß Herrjots an Köln und das deutſche Geiſtesleben: „Die franzöſiſche Regierung hat mich beauftragt, mich als ihr Vertreter zur internationalen Preſſe⸗Aus⸗ ſtellung nach Köln zu begeben in Erwiberung auf die liebenswürdige Einladung des Herrn Oberbürgermei⸗ ſters Dr. Adenauer. Ich werde am nächſten Mittwoch abreiſen, um dieſen Auftrag auszuführen. Bereits haben die Franzoſen, die nach Köln gegangen waren, mir von zem freundlichen Empfang berichtet, der ihnen dort kereitet wurde. Die„Comedie Francaiſe“ im beſonderen iſt ganz begeiſtert zurückgekehrt. Ich werde den Dand für dieſe gute Art und Sitte abzuſtatten haben. Aber ich bin auch vom Wunſche beſeelt, ſelbſt die anſehnliche Leiſtung, die die Stadt Köln vollbracht hat, zu würdi⸗ gen. Sie wiſſen, daß ich ein überzeugter Anhänger des Friedens und des guten Einvernehmens zwiſchen un⸗ eren beiden Nationen bin, von denen jede über ihre be⸗ ondere Geiſtesart und über alle ziviliſaloriſche Ueberlie⸗ ſerungen verfügt. Als Miniſter des öffentlichen Unter⸗ richtes werde ich alles, was an mir liegt, daran ſetzen, ui Deutſchland und Frankreich auf kufturellem Gebiet einander näher zu bringen. Zwei Länder wie die unſrigen, die ſo viel für die Wiſſenſchaft, für die Li⸗ teratur und für die Kunſt geleiſtet haben, müſſen bei der Morgenröte dieſer neuen Zeiten miteinander zuſam⸗ menarbeiten, um an dem Aufbau nicht nur einer neuen Politik, ſondern auch einer neuen Ethik mit Hand an⸗ legen, die der wiederverſöhnten Menſchheit unaufhörlich höhere Ziele ſteckt. Gerade deshalb, weil ich an meinem Vaterland mit allen Faſern hänge, werde ich mich über das freuen, was die geiſtige Machtſtellung Deutſch⸗ lands beſtätigt, von der ich in Köln ein packendes Bei⸗ ſniel ſehen werde. gez.: Herriot, Miniſter für das öffentliche Unterrichtsweſen und die ſchönen Künſte.“ Dunkle Pläne. Die polniſchen Truppen bewegungen. O Schneidemühl, 2. Auguſt. ö Ju den beunruhigenden Meldungen über die polni⸗ ſchen Truppenverſchiebungen in Pommerellen kann no folgendes mitgeteilt werden: Eine amtliche Erklärung 10 bis jetzt weder von deutſcher, noch von polniſcher Seite erfolgt. Von polniſcher Seite werden nach wie vor die beunruhigenden Nachrichten, die zuerſt von der„Weich⸗ ſel⸗Zeitung“ verbreitet wurden, beſtritten. In der Bevölkerung Marienwerders, Deutſch⸗Enlaus und der anderen deutſchen Grenzorte herrſcht nichtsdeſto⸗ weniger eine außerordentlich ſtarke Erregung über die angeblichen polniſchen Maßnahmen, deren Zweck man noch nicht durchſchauen kann. Ebenfolche Erregung herrſcht in der deutſchen Bevölkerung in Pommerellen, denn hier wirkt ſich die innerpolitiſche Kriſe noch beſonders aus. Ueber den Zweck der Manöver ſind folgende Ver⸗ ſionen möglich: e 10 N richtet ſich gegen Deutſchland und anzig. ö 2. Die Truppen werden nur innenpolitiſch verwandt. 3. Die Manöver richten ſich gegen Litauen. b Die erſte Verſion iſt ziemlich unwahrscheinlich. auch ragen neuerr meloufngen, daß es ben aunſchem babs. ſals ob Polen ſeine Truppen von der Grenze in Pomme⸗ rellen abziehe und ſie auf der anderen Seite des 9 rri⸗ dors zuſammenballe, was auf einen Angriff geg? Li⸗ ſauen ſchließen ließe. Andererſeits iſt es nicht un Ibr⸗ einlich, daß die Truppen tatſächlich dem Zwecke dienen, Pilſudfkis 1 Machtgelüſte zu verwirklichen. Der Ausnahmezuſtand ſelbſt hat wohl lediglich den Zweck, Deutſchland und den Weſtmächten gegenüber die Bewe⸗ gungen an und für ſich zu vertuſchen. Man darf wohl, annehmen, daß Befürchtungen, Polen würde Deutſchland gegenüber einen Angriff inſzenieren, grundlos ſind. ö Fronde in Agram. Volſverſammlung der wee Koalition. ö Belgrad, 2. Auguſt. In Agram wurde im Sitzungsſaal des ehemaligen 1 Landtages die Vollverſammlung der bäuer⸗ ch⸗demokratiſchen Koalition unter Vorſitz des Abgeord⸗ eten Pribitſchewitſch eröffnet. Die dffentlichen Gebäude Agrams hatten Fahnen gehißt, d. Geſchäfte waren ge⸗ Mensen; Auf dem Markus⸗Platz brachte eine große Menſchenmenge den zum Sitzungsſaal gehenden Abgeord⸗ neten ſtürmiſche Ovationen dar. Ein Teil der Sitzung ar öffentlich, der Schluß der Sitzung geheim. Pribit⸗ chewitſch gab einen ausführlichen Bericht über die Ereig⸗ üſſe in der Skupſchtina am 20. Juni und über die poli⸗ ſche Lage. f In einem von der Verſammlung gefaßten Beſchluß wird betont, daß das in Belgrad tagende Rumpfparla⸗ 0 abe ermächtigt ſei, Beſchlüſſe für das ganze Land aſſen. dem Volke finanzielle Verpflichtungen auferlegen, ſeſen als nichtig zu betrachten und ſpeziell das kroatiſche Voll brauche ſich nicht den Beſchlüſſen zu fügen. Die Ver⸗ ſammlung erklärte, daß ſie den Kampf für die volle Gleichberechtigung aller Staatsbürger entſchloſſen füh⸗ ren werde. Weitere Beſchlüſſe in dieſer Angelegenheit ſollen in einer Sitzung gefaßt werden, die ſtattfinden ſoll, wenn Raditſch geneſen iſt. In einem weiteren Beſchluß der Verſammlung werden alle politiſchen Parteien in den neuen Provinzen Südſlawiens aufgefordert, ſich dem Kampf für die Gleichberechtigung aller Staatsbürger an⸗ zuſchließen. Von dem bäuerlichen Volk in Serbien wird erwartet, daß es durch ſeine Haltung den Sieg jener Prin⸗ zipien ermöglichen werde, die einzig und allein die Staats⸗ einheit retten können. f Freundſchaſt mit Deutſchland. Numänien will die alten Beziehungen aufnehmen. D Bukareſt, 2. Auguſt. In den letzten Tagen hat Miniſterpräſident Bratianu den deutſchen Geſchäftsträger Geſandtſchaftsrat Dr. Kirch⸗ holten empfangen. Den Verhandlungsgegenſtand bildeten die ſchweben⸗ deutſch⸗rumäniſchen Streitfragen. Bratianu hat als ſtellvertretender Außenminiſter am 31. Juli dem deutſchen Geſchäftsträger eine Note überreicht, in der die Hoff⸗ nung auf Wiederaufnahme der alten Vorkriegsbeziehun⸗ gen zwiſchen Rumänien und Deutſchland ausgeſprochen wird. Gleichzeitig wird die deutſche Regierung von der Ernennung einer Abordnung in Kenntnis geſetzt, die aus dem ehemaligen Gouverneur der Nationalbank, Oramolu, den Abgeſandten der rumäniſchen Regierung bei der Re⸗ parationskommiſſion, Eſtimie und Antonescu, und dem ehemaligen Finanzminiſter und jetzigen Direktor der Nationalbank, Lapedatu, beſteht. Dieſe Abordnung wird mit weitgehenden Vollmachten ausgeſtattet werden. Die deutſche Regierung wird wei⸗ terhin erſucht, den Termin der Verhandlungen feſtzuſetzen zweds Beilegung der ſeit zehn Jahren ſchwebenden Streit⸗ fragen. Wie von zuſtändiger Stelle verlautet, wurde dieſe Not eine beſondere Bedeutung verleiht. Gleichzeitig wird von maßgebender Stelle mitgeteilt, daß die Vollmachten der Regierungsabordnung ſowohl vom Miniſterpräſidenten 1 75 auch vom Regentſchaftsrat unterzeichnet worden ſind.— Alle Beſchlüſſe und beſonders ſolche. welche Arfitel ein Verſuchsballon, um aus Deutſchland beim von Bratianu perſönlich redigiert, was ihr Die gekraͤnkten Litauer. Sie erwägen Annäherung an Polen. u Kowno, 2. Augufſt. Das der Regierung naheſtehende Blatt Lietuvos Aidas“ ſetzt ſeine Angriffe gegen die Oſtpolitit Deutſch⸗ lands fort. Das Verhältnis Deutſchlands in der pol⸗ niſch⸗litauiſchen Frage ſei ganz unklar, Deutſchland hätte 11 0 ficht einmal ſeine bisherige Stellung in der Frage geklärt. Zwar habe Deutſchland unzweideutig der polniſchen Regierung in Warſchan zu verſtehen gegeben, daß es in der Frage des polniſch⸗litauiſchen Streites abſolute Neu⸗ tralftät beobachten würde, doch ſcheine Deutſchland zwiſchen Kowno und Warſchau zu ſpeluljieren. Daher müſſe man ſich heute fragen, ob Litauen nicht entſchieden beſſer daran täte, mit Warſchau zuſammenzuarbeiten. Eine litaniſch⸗ polniſche Zuſammenarbeit müſſe für die baltiſchen Staa⸗ ten und dem ganzen Oſten von entſcheidender Bedeutung ſein. Dieſe Frage verlange jetzt gebieteriſch eine Klä⸗ rung. In verſchiedenen deutſchen Kreiſen herrſche die alte Anſicht vor, Litauen könne als Tauſchobjekt für den Kor⸗ ridor dienen, Warſchau aber wolle eine Verbindung mit Litauen eingehen, um den Korridor zu behalten. Dieſer 1 0 Plan ſei viel logiſcher und für Litauen vorteil⸗ after.- * GSeerade das halboffiziöſe„Lietuvos Aidas“ über⸗ ſchlug ſich immer förmlich in ſchärfſten Angriffen gegen Polen. Es ſind ſchon Politiker ganz eigenen Formats, dieſe neuen Oſtſtaatenmänner. Natürlich iſt der ganze Handelsvertragsabſchluß möglichſt viel Vorteile heraus⸗ zuſchlagen, und es ſo zwingen, einſeitig Stellung für Litauen zu nehmen. Aus dem In⸗ und Auslande. Deutſche Beamten und fremdes Militärrecht. Köln, 2. Auguſt. Der geſchäftsführende Vorſtand des Landesverbandes Rheinland des deutſchen Beamten⸗ bundes hat ſich mit der Verhaftung zweier Reichsbank ⸗ beamten und eines deutſchen Polizeibeamten in Mari⸗ miliansau und Zweibrücken gefaßt und einſtimmig be⸗ ſchloſſen, die Reichsregierung zu bitten, den Vorgängen ihre beſondere Aufmerkſamkeit zu ſchenken und durch Ver⸗ handlungen dahin zu wirken, daß die deutſchen Beamten im beſetzten Gebiet endlich von der Unterſtellung unter fremdes Militärrecht befreit werden, damit derartige un⸗ verſtändliche Vorgänge wie in Maximiliansau und Zwei⸗ brücken nicht wiederholt werden. Die erſten Freigaberückzahlungen. Berlin, 2. Auguſt. Wie der Deutſche Handelsdienſt erfährt, erwartet der Norddeutſche Lloyd vom Alliem Property Cuſtodian in der nächſten Zeit einen Teilbetrag ſeines Freigabeguthabens. Es dürfte ſich um eine Summe von etwa zwei Millionen Dollar handeln. Dieſe Zahlung aus den Depotgeldern der feindlichen Vermö⸗ gensverwaltung kommt auf die Entſchädigung für die Hobokenpiers des Lloyd zur Verrechnung. Ein Sparkaſſenſkandal im Gaargebiet. 5,2 Millionen Goldmark ſtehen auf dem Spiel. Saarbrücken, 2. Aug. Der Leiter der ſtädtiſchen Sparlaſſe in St, Ingbert hat an eine Lokalfürma und an zwei in Deutſchland 0 Firmen nicht weniger als 5,2 Millionen Goldmark ausgeliehen, die zum größ⸗ ten Teil gefährdet ſein ſollen. Um die einzelnen Kredite nicht zu hoch erſcheinen zu laſſen, hat er die Ae ſummen auf eine Reihe von Konten verteilt. Zweifellos andelt es ſich um unerlaubte Geſchäfte, wodurch der Kredit der Stadt St. Ingbert aufs allerſchwerſte in lich für alle Einlagen haftbar. Aus Nah und Fern. Frankfurt a. M.(Schwere Bluttatineinem Trankfurter Büro.) In den Geſchäftsräumen d⸗ 10 Mitleidenſchaft gezogen iſt. Die Stadt iſt ſelbſtverſtänd⸗ ö ö Ankfurter Warenverſandgeſel 0% m. b. Y. rie 15 e Nr. 8) gab wäßtenb einer ua 5 er es 0 um eine e andelte, der Geſe 2 rer Schmidt auf den nde er der Firma, fred Hammel, ſowie auf deſſen Bruder, mel, und auf den Mitinhaber Grünebaum Schüſſe ab, ie ſchwere Verletzungen der beiden letzteren zur Folge atten. Dierektor Dr. Hammel ſtarb bald darauf an en Folgen eines Kopfſchuſſes. Schließlich brachte ſich der un be ſelbſt noch einen lebensgefährlichen Kopf⸗ Frankfurt e. M.(Tödlicher Sturz.) Bei dem Abmontieren eines großen Keſſels. das durch eine Frank⸗ furter Firma geſchieht, ſtürzte ein auswärtiger Arbeiter aus 12 Meter Höhe von dem Gerüſt ab. Er erlitt der⸗ art ſchwere innere Verletzungen, daß er kurz nach ſeiner Einlieferung in das Städtiſche Krankenhaus verſtarb. Wiesbaden.(Der Fall Dr. Neuberg.) Ueber eine ſenſationelle Betrugsaffäre werden intereſſante Ein⸗ elheiten berichtet: Ein Dr. Neuberg war Generaldixek⸗ or der Chemiſchen Fabrik Goldenberg zu Winkel a. Rh. nd hatte es verſtanden, vor allem während des Nuhr⸗ mpfes, mit Unterſtützung perſönlicher Freunde aus der runzöſiſchen Verwaltung, große Werte der chemiſchen fabrik für ſich ins Ausland zu verſchieben. Nament⸗ ich nach Holland, wohin allein einmal acht Millionen oldmark gelangten. Die großen Betrügereien und An⸗ terſchlagungen des Neuberg haben die Aftionäre der Goldenberg⸗A.⸗G. um ihren ganzen Aktienbeſitz ge⸗ bracht. Die Fabrik ſelbſt mußte ſtillgelegt werden, wo⸗ durch hunderte von Arbeiter und Angeſtellten brotlos wurden. Die Staatsanwaltſchaft Wiesbaden veranlaßte die Feſtnahme des Neuberg in Paris, wohin er ſich ge⸗ flüchtet hatte. Er wurde jedoch durch Verwendung fran⸗ zöſiſcher Freunde wieder freigelaſſen, die auch das deut⸗ ſche Auslieferungsbegehren abweiſen ließen. Die deut⸗ ſche Behörde hofft jedoch, daß ein neues Auslieferungs⸗ egehren in Paris angenommen wird, um den Betrüger der deutſchen Gerichtsbarkeit zuführen zu können. RKXKoblenz.(Brand des Stadtwaldes.) Im Koblenzer Stadtwald brach wahrſcheinlich durch fliegende Funken des um dieſe Zeit vorbeifahrenden Perſonenzuges ein großer Brand aus. Die Koblenzer Berufsfeuerwehr nebſt die Freiwillige Feuerwehr, ſowie eine Reihe wei⸗ terer Feuerwehren einiger anderer Orte am Rhein waren bald an der Brandſtelle angelangt. Die Bekämpfun des Brandes geſtaltete ſich wegen des ſteil ahſalleven Hanges ſehr ſchwierig. Die Wehren mußten ſich darauf beſchränken, die rundum liegenden Schonungen zu ſchützen und ſo ein weiteres Ausbreiten des Feuers zu verhin⸗ dern. Es fielen dem Brand über 30 Morgen Wald zum Opfer. Könſgſtein.(Todesfahrt auf dem Fahr⸗ rad.) Auf dem Wege von Falkenſtein nach König⸗ ſtein verlor ein junges Mädchen aus Weſterfeld bei Uſingen die Gewalt über ſein Fahrrad und ſtürzte zu Boden. Es erlitt einen Schädelbruch mit Bluterguß ins Gehirn und ſtarb kurze Zeit nach der Einlieferung in das bieſiae Krankenhaus. Peking, 2. Auguſt. Wie aus Nanking gemeldet wird hat die Kuomintangtagung begonnen. Der Tagung wird in Ching und ausländiſchen diplomatiſchen Kreiſen die rößte Bedeutung beigemeſſen. Auf ihr ſoll die weitere olitik der Nankingregierung gegenüber den Mächten por⸗ rſchreben werden. Außenminiſter Dr. Wang hat einen eingehenden Bericht über die Verhandlungen mit den Mächten vorbereitet, den der Kongreß zu beſtäligen haben wird. Marſchall Tſchiangkaiſcheck, General Feng und eneral Yen ſollen auch am Kongreß erſcheinen. Kleine politiſche Meldungen. Berlin. Der Privatdiskont wurde am Donnersta auf. H. für beide Sichten ermäßigt. 1 a arſchau. Wie die„Deutſche Rundſchau“ meldet, wird die engliſche Geſandtſchaft in Warſchau in den näch⸗ ſten Tagen zum Range einer Botſchaft erhoben werden. London. Der deutſche Dampfer„Columbus“ iſt Court⸗ neh, der 500 Meilen weſtlich der Azoren mit ſeinem Flug⸗ zeug auf offener See notlanden mußte, zu Hilfe geeilt. Belgrab. In der Skupſchtina verlas am Donners⸗ tag Miniſterpräſident Koroſetſch die Regierungserklärung. 0. eiche de de ſeine Abreiſe nach Pa⸗ 81 nterzeichnung des Kelloggpaktes für den 25. Auguſt angekündigt. 1 g 5 CID MACITOD E OMAN VO ARNO FRA N Z uE fes CZ GUN MN OSN NES FEI WET A (30. Fortſetzung.) Pieter ſaß wie auf Kohlen. Recht, tauſendmal recht hatte der Vater und auch der Hinweis auf ſein und der Mutter Alter war angebracht. Aber was half es! Es mußte ſein — er mußte fort, wenigſtens für einige Zeit.— Er richtete ſich auf, ſtraff und entſchloſſen. a „Ein Jahr, Vater, muß es noch ohne mich gehen, dann will ich dich reſtlos entlaſten. Ich bitte um wenigſtens einen einjährigen Urlaub.“ a Da richtete ſich auch der Vater auf, ebenſo ſtraff und ent⸗ ſchloſſen wie der Sohn und gab ihm Beſcheid: „Wenn ich zu etwas ja ſagen ſoll— du kennſt doch deinen Allen— dann muß ich klar ſehen. Ganz klar! Alſo heraus mlt dem wahren Grunde deines Anſinnens. Willſt du—— etwas los werden?“ „Ja. Vater!“ e 5 „Schön, das läßt ſich hören. Und was oder beſſer—— wen willſt du los werden, wenn man fragen darf. 4 „Verſprichſt du mir Schweigen gegen jedermann? „Wenn ich es für notwendig halte— ſa.“ „In jedem Falle, Vater!“ „Nein! Ich bin noch nicht ganz von Gott verlaſſen, Junge. Bor allen ſtehen mir immer noch meine Kinder am 1 Ein ganzes Stück weiter unten kommen die anderen. Wer meinen Kindern weh tut, tut mir weh und wer nach ihnen ſchlägt, wird von mir geschlagen Ich bin kein ſchlechter Chriſt, aber für das neufeſtamentliche„Llebet eure Feinde“ kann ich mich nicht begeiſtern. Mir imponiert das altteſta⸗ mentliche„Auge um Auge“ weit mehr.— Ich bin noch einer von Anno dazumal, wo die Menſchen in geſun⸗ den Anſichten erzogen würden und ſich bemühten, in dieſen Anſichten ihr Leben weiterzuleben Meine Moral iſt noch nicht verbogen, mein Junge. Ich wi nicht, daß die klugen Schlechten auf Koſten der guten Dummen triumphteren. Das Hat auch unſer Herr Jeſus nicht gewollt.— Alſo: Schieß los, 10 Jong! Hinterher gebe ich dir auf deine Frage Ja oder ein. Und Pieter beichtete doch! Alles beichtete er. Vom Haag ang er an, von Wiesbaden 21 er, erzählte von Normanns Geburt und ſeinem Zu⸗ ammentreffen mit Mac Leod bei Krasnapolsky. Und auch von Trautes Beſuch. Er ließ nichts aus und beſchönigte nichts. Tun nicht. „Und jeder Menſch an meiner Stelle,“ ſchloß er,„kann nicht anders handeln, wie ich es muß. Die Aermſte iſt von mir gegangen. Ich will euch ſagen mit welchen Worten: Nun müſſen wir uns meiden, Pieter Caliſch, nicht für kurze Zeit nur. nein, für immer. Eine Frau, die den Mann. der ſie liebt, um Geld angeht, können Sie nur noch dadurch ehren, daß Sie ſie vergeſſen.— Das will ich verſuchen, Vater und deshalb wirſt du mich gehen laſſen.“ Da ſchlug der Alte mit der Fauſt auf den Tiſch, daß die Gläſer klirrten Dann brach es los und brauſte hin wie ein Sturmwind: „Und da ſoll ich Schweigen üben? Biſt du von Sinnen, Junge?— Da ſoll ich Verſprechungen geben?— Die Frau — ach was Frau— das verheiratete Mädchen von ſechzehn Jahren in Ehren— aber dieſen Gauner, dieſen ſogenannten Hauptmann, dieſen Herrn aus Schottland— in den Kanal!“ Das ſchrie er faſt. 105 brachte ihm das leiſe Weinen der Mutter die Ruhe wieder. f Weniger heftig fuhr er fort:„Da ſeht ihr, wo ihr hin treibt mit eurer Rückſichtnahme auf Aeußerlichkeiten, mit eurer Standeszuſammengehörigkeit und wie ihr den Unfug ſonſt noch nennt. Ein Schweinekerl bleibt ein Schweinekerl im Arbeitskittel wie in der Uniform. Gezeichnet werden müſſen dieſe Piraten, damit ſich die Anſtändigen ſchützen können und nicht Geſindel an ihre Tiſche bitten.— Ich ſeden falls möchte dieſem Herrn Leod nicht wieder begegnen, weder im Klub noch da, wo man glaubt unter ſauberen Menſchen zu ſein.— Ihr könnt das halten wie ihr wollt.“ ee die Mutter zu fragen:„Was willſt du tun, Arthur. „Abſägen will ich ihn, meine Liebe. Auslöſchen! Weg Auch ſein eigen ſoll eri— Hätte ſchon früher geſchehen müſſen und können. von jüngeren als ich bin. Aber die haben ja keinen Mumm! Alſo muß ich es ſchon tun.“ 1 an Pieter wendend, fragte er:„Wann willſt du reiſen?“ „Mit dem nächſten Dampfer.“ „Gut! Auf ein Jahr biſt du beurlaubt. Fahre!— Den Abgang dieſes ſauberen Bürſchchens ſollſt du ſeiner Frau wegen nicht mit anſehen müſſen“ Damit war das Thema erledigt und drei Tage ſpäter ſchwamm Pieter Caliſch auf der Koningin der Südſee zu. Das vierte Mal ſchon innerhalb zehn Jahren. Und mit einer Mutter weinte eine Frau, die ihren elnzigen Freund verloren hatte— für immer. ** * Der alte Caliſch war wirklich vom alten Schrot und Korn. Was er ſagte, das galt und was er wollte, das tat er gründ⸗ lich! Es blieb da nichts zu tun mehr übrig. Und ging immer den geraden Weg dabei. Er konnte„ja“ ſagen oder„nein“ nicht aber ja und nein, nicht ſo— ſo— mal den Daumen nach oben mal nach unten, wie's halt trifft, ſondern entweder nach oben oder nach unten. Kompromiſſe machte er nicht Es war ſeine Ueber ⸗ zeugung, daß die, die Zugeſtändniſſe machten, nicht wußten. was ſie wollten. Deshalb hatte er auch die Diplomaten ſo gern. f Pieter hatte Amſterdam noch keine vierundzwanzig Stun⸗ den verlaſſen, da rief der Alte ſeinen Freund van der Schild an. „Hallo, mein Junge! Wie gehts?“ 15 „Zeitgemäß, lieber Caliſch. Man lebt dem Tod entgegen.“ „Nur nicht Galopp, Alter— hübſch langſam Dazu ſoll man ſich nicht drängeln. Was einem wirklich wird, ſollte einem nicht warm machen. Aber dir dieſe Wahrheit zu ver⸗ mitteln, iſt nicht der Zweck meines Anrufes Ich habe etwa⸗ Dienſtliches!“ i „Willſt wohl wieder in die Miliz eintreten?“ „Ne, ſolange Ihr 9 älter drinn duldet— nicht!“ „Was duldet? abe nicht 7 1 verſtanden.“ i „Ich will dir das perſönlich wiederholen. Wann kann ich dich aufſuchen?“ 5(Fortſetzuna falat.) k. Al⸗ rokuriſt Ham⸗ luft, di kräftige Hochdruckwelle heran, ſo daß 0 95 Börte und Handel. Amtliche Notierungen vom 2. Auguſt. 7 erliner Deviſen. Diekontſätze: ye ichsb. 7, Lomb. 8 v. H. London 20,338— 20,378, Newyork 4,1885— 4,1965, Aniſterdam 168,26— 168,60, Brüſſel 58,26— 58,38, Danzig 81,30— 81,46, Italien 21,905— 21,945, Ko⸗ enhagen 111,84— 112,06, Oslo 111,79— 112,01, Paris 16,38— 16,42, Schweiz 80,625— 80,785, Spa⸗ en 68,86— 69,00, Stockholm 112,04— 112,26, Wien 59,0 25- 59,195. PVerliner Efſektennotierungen. Berliner Handelsgeſell⸗ 1805 278, Commerzbank 183,50, Darmſtädter und Na⸗ ſonalbank 265, Deutſche Bank 164,50, Disconto⸗Komm. 158,50, Dresdner Bank 165,50, Hamburg⸗Amerik. Pak. 64,125, Web Lloyd 154,25, Allg. Elektrizität⸗ Weſellſchaft 173,375, Daimler⸗Benz 103,25, J. G. Far⸗ beninduſtrie 263,5, Philipp He a b te 44190, tadt 216, Phönix Bergbau 92, Polyphonwerke 441,50, heiniſche Braunköhle 277,50, Rheiniſche Stahlwerke 143, Schultheiß⸗Patzenhoſer 361, Leonhard Tietz 253, Ver. i 572, Ver. Stahlwerke 96, Zellſtoff Waldhof Mannheimer Wochenmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf dem heutigen Wochenmarkte folgende Preiſe in Pfennig pro Pfund verlangt und bezahlt: Neue, inl., Kartoffeln 8 bis 8,5, Wir⸗ ſing 18 bis 20, Weißkraut 12 bis 20, Rotkraut 25 bis 30, kumenkohl, Stück, 25 bis 100, Karotten, Büſchel, 8 bis 10, gelbe Rüben 18 bis 20, rote Rüben 12 bis 20, Spi⸗ nat 338 bis 40, Mangold 15, Zwiebeln 12 bis 15, grüne Bohnen 20 bis 45, grüne Erbſen 35 bis 45, Kopfſalat, Stück, 15 bis 25, Endivienſalat, Stück, 10 bis 20, Kohl⸗ raben 8 bis 15, Rhabarber 10 bis 12, Tomaten 25 bis 45, Radieschen, Büſchel, 5 bis 10, Rettich, Stück, 10 bis 20, Schlangengurken(groß) Stück 30 bis 70, Einmach⸗ gurken, Stück, 2 bis 3,5, Suppengrün, Büſchel, 8 bis 10, nch ile Büſchel, 5 bis 10, Schnittlauch, Büſchel, 5 bis 8, Lauch, Stück, 10 bis 15, Aepfel 25 bis 40, Birnen 25 bis 45, Kirſchen 50 bis 65, Mirabellen 65 bis 75, Pfirſi⸗ 95 60“ bis 100, Pflaumen 30 bis 45, Zwetſchgen 50 bis 65, Reineclauden 50 bis 60, Heidelbeeren 75 bis 90, Him⸗ beeren 70 bis 85, Johannisbeeren 38 bis 45, Stachelbee⸗ ren 30 bis 45, Aprikoſen 100 bis 120, Süßrahmbut⸗ ter 220 bis 232, Landbutter 160 bis 190, weißer Käſe 50, Eier, Stück, 9 bis 16, Hahn, geſchl., Stück 250 bis 600, Huhn, geſchl., Stück 300 bis 750, Enten, geſchl., tück 650, Tauben, Mind Stück 100 bis 120, Gänſe, eſchl., Stück 1000, Rindfleiſch 120, 420 70 bis 80, Kalbfleiſch 130 bis 140, Schweinefleiſch 120, Gefrier⸗ fleiſch 68, Rehragout 100, Rehbug 150, Rehrücken und »keule 250. ö ö Mannheimer Produktenbörſe. Angeregt durch die beſ⸗ ſeren Nachrichten vom Auslande verkehrte die Börſe in ſtetiger Haltung. Futtermittel liegen unverändert feſt. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr gegen 12,30 Uhr: Wer⸗ zen, inl. 25,50, ausländiſcher 26,75 bis 29,75, Roggen, inl., 24,50 bis 24,75, Hafer, inl., 27 bis 27,50, ausl. 26,25 bis 27,25, Braugerſte, inl., 27 bis 28, Futtergerſte 23,25 bitz 24, Mais mit Sack 24,75, Weizenmehl, Spezial 0, 34,25 bis 34,50, Roggenmehl 34,50 bis 36, Kleie 14,25, Biertreber mit Sack 18,75 bis 19,25, alles in Reichsmark pro 100 Kilo waggonfrei Mannheim. ö Mannheimer Kleinviehmarkt. Dem Kleinviehmarkt am Donnerstag waren zugeführt: 95 Kälber, 18 Schafe, 242 Schweine, 549 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark: Kälber—, 78 bis 82, 76 bis 78, 64 bis 70,—: Schafe—, 46 bis 50; Schweine — 74 bis 73, 75 bis 76, 76 bis 77, 73 bis 74,,. Ferkel und Läuſer 10 bis 27 Reichsmark por Stück. Markt⸗ verlauf: Mit Kälbern lebhaft, ausverkauft, mit Schwer⸗ nen mittelmäßig, geräumt, mit Ferkeln und Läufern mit⸗ telmäßig. Frankfurter Getreidebörſe. An der heutigen Ge⸗ Ptreidebörſe notierten bei ruhiger Tendenz: Weizen, inl., 25, Roggen, inl., neue Ernte, 23,50 bis 23,75, Hafer, inl., 26,75 bis 27, Mais 24,75 bis 25, Weizenmehl 34,25 Roggenkleie 15,25, alles in Goldmark per 100 Kilo. Fraukſurter Schlachtviehmarkt. Dem heutigen Schlacht⸗ viehmarkt wurden zugetrieben: 1165 Kälber, 108 Schafe, 85 Schweine. Preis für 50 Kilogramm Lebendgewicht: Kälber 68 bis 73, 63 bis 67, 55 bis 62, Schafe 48 bis 52, Schweine 72 bis 74, 73 bis 75, 73 bis 75, 70 bis 72. Marktverlauf: Kälber und Schafe ruhig, Schweine rege, ge räume. —— Aus Heſſen. Eiſenbahnunfall im Mainzer Hauptbahnhof. Mainz, 2. Aug. Am Mittwoch nachmittag fuhr ein Triebwagen von Wiesbaden⸗Biebrich kommend im Mainzer Hauptbahnhof aus noch nicht feſtgeſtellter Ar⸗ ſache auf einen Prellbock auf. Hierbei wurden 12 Rei⸗ ſende leicht verletzt. Eine Frau wurde nach ärztlicher Anordnung dem Krankenhaus zugeführt. Der Malerial⸗ ſchaden iſt gering. Ver Veirles erlitt keine Störung. 1 . Wornts.(Ein Vogel⸗Strauß⸗Geſpann.) Ein ganz neuartiger Reklamewagen zog durch die Stra⸗ ßen der Stadt. Ein Italiener namens Meloni⸗Cogliani aus Sardeyera kam auf ſeiner Reiſe durch die Städte am Rhein mit ſeinem Vogel⸗Strauß⸗Geſpann auch nach Worms. Dem Italiener war es gelungen, das Tier, das ſonſt nur als Renner benutzt wird, mit vieler Mühe an den Straſzenverkehr zu gewöhnen. Der Vogel zieht einen kleinen Wagen, den der Italiener zu Reklamezwek⸗ ken vermietet. Von Worms fuhr bas Strauß⸗Geſpann ee den Rhein entlang nach Mainz und Köln weiter. Dieburg.(Tödlich verbrüht.) In Froſch⸗ hauſen fiel ein zehn Monate altes Kind, während die Mutter Wäſche hatte, in eine größere Schüſſel mit kochen ⸗ der Seifenbrühe. Wie verlautet, wollte das ſechs Jahre alte Mädchen des Schneiders Philipp Kuhn ſein kleines Schweſterchen aus dem Kinderwagen haben. Dabei ent⸗ l. ihm aber das Kind, wobei es in die Seifenbrühe iel. Nach mehreren Stunden ſtarb das Kleine an den bweren Brandverletzungen. ö Lokales und Allgemeines Wetter bericht vom 3. Auguſt. 0 Im ſüdlichen und wärmeren Bereiche der über dem Feſtland 4 0 0 Tiefdruckrinne hatten wir vielfach hei⸗ teres Wetter. Inzwiſchen iſt die Tiefdruckrinne nach Oſt⸗ Slüdoſt weitergezogen, ſo daß wir in den erheblich küh. leren Bereich ſhrer Rückſeite gelangten. Mit der Kalt⸗ e uns ſtellenweiſe Gewitter bra läſheiterung 10 ufheiterung un damit neue Erwärmung bevorſteht. 8 1 e Nee Nee tag: Zeitw eiter, vorwiegend trocken und wieder wärmer: hö fen vereinzelt noch lokale Gewitter. ö — — ö 1 Ernte. ö Was war das für ein Jauchzen geweſen jn der Na⸗ tur, als ſie geboren wurden, die jungen Getreide ⸗ und Grashälmchen, Sonnenſchein, Lerchentrillern und 10 lich an den Wegrainen wandernde Menſchen. Die Pflänz⸗ lein bekamen ihre 1 0 und ſpielten mit den kuſtigen Winden. Und ſiehe, bald waren ſie ſo groß geworden, daß ein Kind ſich darin verſtecken konnte, und da ſahen ſie auch, daß unter ihnen fremder Leute Kinder wohn. ten: die Kornblumen, Feldmohn und Wicken genannt wurden. Es waxen allerliebſte Geſellſchafter mit reizenden bunten Blumenköpſchen, mit denen ſie ſo luſtig nickten und winkten. Und noch etwas hatten ſie zu Gaſt: in klei⸗ nen feſten Neſtern piepſten junge Vöglein. Den ganzen Tag ſchrieen ſie nach Futter, und ihr Mütterchen hatte ſo viel zu tun, den kleinen Nimmerſatten die Schnäbel zu ſtopfen mit allerlei Inſekten.—— So wuchs das alles zuſammen groß: Getreide, Blu ⸗ menkraut und die jungen Vögel. Und es war manch⸗ mal gar lebendig. Am ſchönſten aber war es, wenn ein leichter Oſtwind über ſie hinfuhr und die Sonne ſchien: dann wurden ſie recht zu übermütigen Kindern: des Morgens tranken ſie Tau, ſchwatzten, wippten, nichten und ließen ſich von den Vögeln in den Schlaf ſingen. Gab e“ aber Regen oder gar ſtarke Stürme, dann ſchmieg⸗ ten ſie ſich eng aneinander und ſuchten, wenn Thor ſeinen Donnerhammer ſchwang und unaufhörlich Blitze zuckten, aneinander Schutz und Stütze. So teilten ſie Freud und Leid getreulich. Und das Getreide wurde groß und reif und ſchwer von Körnern— und die Blumen verloren ihre Blütenköpfchen und bekamen Samenknollen— und die Vöglein übten ihre Flüge über Wald und Feld und ſtiegen hoch— hoch hinauf.—— ö Da klang eines Tages ein harter, ſchnejdender Ton, vom Rain her. Es war der Schnitter, der ſeine Senſe dengelte. Und ſie zogen heran in langen Reihen mit ihren ſcharfen Senſen, und Korn und Blumenkraut ſtarben unter dem vernichtenden Schnitt.— Der Vöglein letzter Flug geht über hingemähtes Getreide weit fort über das Meer. Und wenn ſie wie⸗ derkommen und groß ſind und ſich ſelbſt einen Haus⸗ ſtand im deutſchen Acker gründen wollen. dann finden ſie die Geſpielen der Kindheit nich mehr.—— Neues, junges Leben reift dann wieder einer neuen Ernte ent⸗ gegen. — Die Spinne als Wetterprophet. Ein politiſcher Ge⸗ fangener, der viele Jahre keine andere Geſellſchaft hatte als Spinnen, hatte beobachtet, daß die Spinnen Witte⸗ rungsveränderunggen im voraus anzeigen. Wenn ſolche Spinnen, die ſich ein hängendes Netz herſtellen, ihr Ar⸗ beit einſtellen und untätig im Netze ſitzen, dann kann man ſich darauf gefaßt machen, daß regneriſches Wetter oder, im Winter, Schnee kommen wird. Die Winkelſpinne ver⸗ kriecht ſich in dieſem Falle in die Röhre, die ſie in ihrem Gewebe angelegt hat, und zwar zeigt ſie die Kehrſeite ihres Körpers. Steht jedoch ſchönes, heiteres Wetter be⸗ vor, ſo beginnen die Spinnen fleißig zu arbeiten. Spin⸗ nen ſie ſehr lange Fäden, ſo bleibt es längere Zeit ſchön. Im Winter bedeuket das eifrige Arbeiten der Spinne den Eintritt der Kälte. Vielfach tritt die von den Spin⸗ nen angezeigte Veränderung des Wetters, wie jener Ge— fangene beobachtete, erſt nach neun Tagen ein. — Nuheſtörender Lärm durch Hundegebell. Bei der immer mehr überhandnehmenden Hundehaltung und der f 35 enden Beläſti des Publikums. de ee 0 5e b, Wetzenrleſ e 14, J pen nabend 5 läſtigung des Publikum durch anhaltendes Hundegeheul und»gebell dürfte es an⸗ gebracht ſein, darauf aufmerkſam zu machen, daß ein ausverkauft, Tierhalter, der es zuläßt, daß ſein Hund ſtändig und übermäßig laut bellt, der Beſtrafung aus Paragraph 360 St. G. B. verfällt. Ob der ruheſtörende Lärm durch inen bellenden Wachthund nachts oder bei Tage erregt ird, iſt unerheblich. N Für die Hausfrau. Zwei gute Mehlſpeiſen. Zwei vorzügliche öſterreichiſche Mehlſpeiſen, die ge⸗ nugſam bekannt ſind und doch ſelten richtig gemacht wer⸗ den, ſind„Buchteln“ und„Gugelhupf“. Da dieſe Spei⸗ ſen durch ihre Ausgiebigkeit für eine größere Familie ſehr vorteilhaft ſind, ſeien hier einige altbewährte Rezepte hierfür gegeben. Buchteln. Fünfzig Gramm Hefe werden mit einem Viertelliter lauer Milch, mit zwei Stückchen Zucker und etwas Mehl zerſprudelt, daß ein dicklicher Teig entſtoht. Dieſer wird lauwarm geſtellt, bis er ſteigt. In einer Schüſſel rührt man knapp 125 Gramm Butter, ein ganzes Ei und ein Dotter, etwas Salz und drei Eßlöffel Staub— zucker mit Limonjen⸗Geruch gut ab. alles lalwarm. Wenn der Hefeteig geſtiegen iſt, rührt man ihn dazu und gibt dreiviertel Pfund Mehl daran. Daun ſchlägt man den Teig tüchtig ab, da er ziemlich feſt ſein muß. Je nach Bedarf kann man etwas Mehl oder laue Milch nachgeben. Das Abſchlagen des Teiges geſchieht mit dem Kochlöffel Ua 0 bis ſich der Teig vom Löffel löſt. Dann wird as Ganze zugedeckt und an einen lauwarmen Ort ge⸗ ſtellt, etwa eine Stunde, bis der Teig ſteigt. Alsdann wird er auf dem gewärmten Nudelbrett mit wenig Mehl ausgewalkt und in kleine Stücke geſchnitten, die man ein⸗ zeln mit Marmelade füllt und gut verſchfießt. In die Bratpfanne wird zerlaſſene Butter gegeben, dann werden die Buchteln ſchön der Reihe nach eingelegt. Dazwiſchen wird zerlaſſene Butter geſtrichen. Iſt dies geſchehen, ſo wird die Bratpfanne in die Röhre geſchoben, wo die Buch⸗ teln langſam backen. Gugelhupf. Bei dieſer Mehlſpeiſe wird zum Hefeteig 60 Gramm Hefe gebraucht. 125 Gramm But⸗ ter werden mit vier Eidottern, Vanillezucker und etwas Salz und drei Eßlöffeln ſüßer Sahne gut verriehen. Dann miſcht man den inzwiſchen aufgegangenen Teig hinein und tut langſam ſoviel Mehl hinzu, daß der Teig ſich noch immer gut verrühren läßt. Die Gugelhupfform wird mit Butter ausgeſtrichen und mit halben Mandeln ſymetriſch ausgelegt. Dann rührt man Roſinen und gewiegte Man⸗ dein in den Teig und füllt ihn in die Form, läßt ihn an einem warmen Ort ſolange ſtehen, bis ſich die Kuchen. form gefüllt hat, und bäckt erſt dann den Gugelhupf ziemlich raſch, ſtürzt ihn noch warm auf einen Kuchen⸗ teller und bezuckert ihn tüchtig mit feinem Vanilleſtaub⸗ veunts lag ber balb. Amelenereite 1. Uibetter des Bezirkes Worms. Am nächten Sonntag, den 12. Auguſt ſindet die erke VBezirkstagung der kath. Arbeiter für den Beztitk Worm in Worms im Neſtaurant Herren kellem ſtatt. Zu dieſer Tatung kind bie kath Arbelter des ganzen Bezitkes bringenb el laden. Jede Gemeinde ſoll in Worms vertreten ſein.* etnſter Beratung ſollen Mittel und Wege geſchafft werben, bie kath. Acbeiterbewegung vorwärts zu bringen. In der gegenwärtigen Zelt braucht der kath. Arbeiter eine Stütze, wenn er ſeine Weltanſchauung offen und frei im öffentliſten Leben vertreten will. Die kath Arbeiterbewegung ſoll im dieſe Stütze bieten. Je machtvollet ſie wird, deſte mehr kann ſie der lath. Sache dienen. Es iſt Ehrenſache, daß alle kath. Arbeiter mittun, keiner darf beiſelte hetzen. Wir wollen einen kath. Arbeiterſtand ſchaffen, der den Klaſſen⸗ lampf ablehnt, der mit echter Berufsfreude und mit echtem Berufsgeiß ſich in den Dienſt der Bolksgemeinſchaft ſtellt. Dleſes Biel muß erreicht werden. Kath. Arbeiter hier mußt bu helfen. Kommt am 12. Augußt zur Bezirkstagung in Worms. Die Tatzesordnung iſt folgende: 2 Uhr kurzes Keferat des Arbeiterſektetärs Even, Mainz, Aber den Stand der kath. Arbelterbewegung in Heſſen. 8 Uhr Deglun der öffentlichen Arbeiterverſammlung. 1. Referat des Stadt- verordneten Schleit, Mainz„Von der Arbeitenbewegung zum Arbeiterſtand“. 2, Kurzer Bericht ber die Internatienale kath Arbeitertagung in Köln. 5 Uhr Schluß der Ler⸗ ſammlung. Anſchließend zwangloſes gemütliches Zuſammen⸗ ſein. Die Tagung muß eine Kundgebung für die kath. Arbeiterſache geben. „Harry Domela— Der falſche Prinz. Dieſer Film will nicht in billiger Senſationsluſt eine Hochſtapler⸗ geſchichte ſchildern. Es iſt vielmehr der Verſuch, das Schickſal der vielen in früheſter Jugend durch Krieg und Volksnot elternlos gewordenen, der Heimat entwurzelten, dem allgemeinen Verſtändnis näherzubringen. Die Ge⸗ ſchichte von Harry Domela... In kurzen prägnanten Umriſſen zeigt dieſer Film die Wirren in Kurland der Nachkriegszeit— Das Elternhaus in Bauske— Wir erleben Harry Domelas trauriges Schickſal als vertrie bener Auslanddeutſcher— Auflöfung der Baltikum⸗ truppen— Die plan und zielloſen Wanderſahrten eines Menſchen ohne Heimat— Frondienſte als Ziegeleiarbeiter und dann als Hausburſche in Charlottenburg— Die Letdenzzeit mit Domelas Freund Wolf in Berlin— Ge⸗ meinſame Nächte im Aſyl— Glanzvolle Tage ohne Sorgen— Rauſchende Feſte— und ſchließlich Domelas Werhaftung in Köln vor dem Werbebüro der franzöſiſchen Fremdenlegton Nur heute und morgen im Central⸗ Theater zu ſehen. „An der Handels⸗Hochſchule Mannheim de⸗ glunt das Winter⸗Semeſter am 2. November. Das Borleſungs-Verzeichnis iſt foeben erſchienen und vom Sek⸗ retariat der Handels- Hochſchule Maunheim(C 2. 1) gegen Voreinſendung von 30 Pfg. erhältlick. Der Vorleſungsplan enthält eine Reihe neuer Vorleſun gen; Sprachkurſe and vorgeſehen für Frauzbſiſch, Engliſch, Italleniſch, Spaniſch und Ruſſiſch, ferner Kuiſe zur Pflege der deutſchen Sprache. Betreffs der Einzelhelten ſel auf das Vorleſungs⸗ Verzeichnis ſelbſt verwie ſen. Steuertermin kalender für Monat Auguſt 1928. Lohnſtener für die Zeit vom 16. bis 32. Jult, ſowie Abgabe det Beſcheinigung über dle Ge- famiſumme der im Nonat Juli einbehaltenen Sohnſtenerbeträge. Heine Schonfriſt. Bermögensſteuer⸗Berauszahlung(ausgenommen Janbw.) für das 2, Kalendervierteljahr 1928 in Höhe von einem Viertel der im letzten Steuerbeſcheld feſtgeſetzten Steuer ſchuld. Kelne Schonfriſt. 2 Ziel Klrchenſteuer(Rultusſteuer) It. Steuer heſcheid. Lohnſteuer für die Zeit vom 1. bis 15. Auguß. ſofern der Steuerabzug den Betrag von 209 Mark überſteigt. Keine Schonfriſt. 3. Ziel Landes ſteuer nach dem vorläufigen Steuerbeſcheld. Keine Schonſriſt. Auguſt 5.: Bekanntmachung. 5 Betr.: Den Boranſchlag der Gemeinde Viernheim für 1928 Ri. Der vom Gemeinderat beratene Voranſchlag der Ge mein de Bernheim füt 1928 Nj. liegt während elner Woche, nämlich vom Freitag, den 3. bis Donnerstag, den 9. August 1928— beide Tage elnſchließlich auf urſerem Büre zu Jedermanns Ginſicht offen. Die Betelligten können invethald ditſer Friſt den Boranſchlag elnſehen und ſchrifilich oder zu Pestokoll Ein · wendungen gegen den Inhalt vorbringen. Bemerkt wird, daß die Erhebung einer Umlage bde⸗ ſchloſſen wurde zu der auch die Aus närker herangezogen werden. Betr. Die Erhebung eier Fillalſtener in der Semeinbe Viernheim. Der abgeänderte Entwurf der Ortsſazung obigen Be neffs ltegt vom 4. ds. Mis, ab eine Woche lang zur Ein · ſicht der Intereſſenten und Entgegennahme elwalger Slinwen⸗ bungen bel uns offen. Beir.: Aufſtellung der Gemetudeiechnungen für 106 NI. Die Rechnungen der Gemeinde, des Gaswerks, der Glenrizttätsverſorgungzanlaße und des kath. Almsſenfends far 1926 liegen vom 6. ds. Mts. eine Woche zur Emſicht der Intereſſenten und Eatgegennahme etwalger Einwendung auf unſerem Büäte offen Biernheim, den 2. Augufl 1028 f Heſſiſche Bürgermeisterei Viernheim Samberth